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Schlern
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Seite 3 von 79
Datum: 01.07.1964
Umfang: 79
Zur Frage: Leonhard von Brixen oder Jakob Sunter? Von Josef Ringler Die Ausstellung „Meister Leonhard von Brixen zur Cusanuszeit“, die Museums direktor Dr. Wolfsgruber in Brixen mit viel Umsicht und Wissen um ungelöste Fragen eingerichtet hat, darf, vom tiroli- schen Standpunkt aus betrachtet, als ein bemerkenswertes kunsthistorisches Ereig nis verbucht werden, das sich würdig den Tiroler Gotik-Ausstellungen in Innsbruck und Bozen anschloß. Es berührte ungemein sympathisch, daß keine Sensation

nach Brixen einzuladen, um die heiklen Fragen, die noch immer mit den Namen Sunter und Meister Leonhard von Brixen verbunden werden, zu diskutieren. Zugegeben, daß es sich dabei um Fragen von rein lokaler Bedeutung handelt, denn innerhalb der Darstellung der spätgoti schen Malerei und Plastik im alpenlän dischen und süddeutschen Raume kommt der Brixner Malerei und Bildhauerei, die man bisher mit dem Namen Sunter zu be nennen pflegte, nur eine zweitrangige Be deutung zu. Die kunstgeschichtliche Forschung

und gleichzeitiger Plastiken mit dem Namen Sunter, und auch Weingartner, der in seinen Kunstdenkmälern Südtirols (Band I und II, 1923) im Anschluß an Sem per und Walchegger oft den Namen ge braucht, neigt in seinem 1948 erschienenen Buche über „Die gotische Wandmalerei Südtirols“ dazu, den Namen Sunter durch Meister Leonhard zu ersetzen, der, durch viele archivalische Nachrichten bezeugt, eine greifbare Gestalt ist und der führen de Meister der Brixner Malerei jener Epoche war. Auch N. Rasmo, der sich mehrmals

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Schlern
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Seite 47 von 79
Datum: 01.07.1964
Umfang: 79
ihnen die Er laubnis, die Kirche zu bauen, aber ohne Schmälerung der Rechte der Pfarrkirche von Revö. Die Bittsteller bestimmten den Sohn Leonhard des Jaklinus Faber aus Laurein als ihren Syndikus oder Baumei ster bzw. Architekten. Dieser hatte näm lich schon vorher die Kirche St. Maria und St. Paulus in Marcena wiederhergestellt. Dieser Leonhard muß also ein tüchtiger Architekt gewesen sein, sonst hätten ihn die italienischen Bewohner von Marcena gewiß nicht zu ihrem Baumeister bestellt. In Proveis

hat er die Kirche neu gebaut. Es war gewiß eine besondere Ehre für die sen Brösenbauer, einen so tüchtigen Sohn zu besitzen, die gleiche Ehre war es frei lich auch für die kleine Ortschaft selbst. Dieser Leonhard mag wohl einer der tüch tigsten Männer des Brösenhofes gewesen sein. Er hat in der Folge den Brösenhof der Kirche von Proveis verkauft oder ge schenkt. Seit dieser Zeit war der Brösen hof im Besitze der Proveiser Kirche. Bei einem Güteraustausch des Außerer bauern im Gemeindegebiet von Brez im Jahre

1535 gab Baldasar Ambrosi 5 Gulden und drei Groschen. Wie es scheint, hat er sich bei dieser wichtigen Angelegenheit nicht sehr ausgezeichnet. Im Jahre 1543 beim Streit der Laureiner Bauern wegen der Weide Wogaram finden wir den Baldasa- rius Ambrosi bei den Ober- und Außer bergern vertreten. Die nächste Urkunde führt uns nach Proveis. Dort wurde an einem Montag, den 20. November 1553, der Brösenhof vom Kirchpropst von Proveis einem gewissen Leonhard, Sohn des Ambros von Laurein

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