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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 198 von 414
Datum: 29.12.1911
Umfang: 414
künstliche Düngmittel zu nehmen, während Fritz erklärte, Vit. Svndwüste brauche bloß mit Salpeter begossen zu werden, um nutzbar gemacht zu werden; das wüßte er aus der Natur geschichte. Da der Hausherr aber meist seinen Willen durchzusetzen wußte, entschied man sich für Kuhdung. Leider aber gab es keinen Kuhstall in der Nähe. Nur einen Kohlenhändler, der zwei Pferde besaß und den nötigen Stall dazu. Und der Mann schwärmte derartig von dem guten, fruchtbringenden Inhalt dieses Stalles

. „Unkraut!' dachte Vater Bröseke und riß es aus. Was stehen geblieben war, breitete sich sofort Um so stolzer aus, begann zu blühen und zu wuchern und war leider alles andere, als das, was man gesät hatte. Bis man endlich einsah, daß man trotz der großen Vor kenntnisse aus den guten Büchern das Grünzeug verwechselt hatte. Das zuerst emporgeschossene Unkraut war stehen geblieben, das später sich schüchtern ans Tageslicht drängende Gemüse aber hatte man ausgerissen. Es war sehr schmerzlich. Der einzige

Trost war noch der gepflanzte Kopfsalat, der Kohlrabi und die gelegten Erbsen und Bohnen. Derartiges Grün kannte man Gott sei Dank genau. Leider schoß der Salat so kerzengerade und dünn in die Höhe, als ob er sich zum Spargel ausbilden wollte, und die Kohlrabipflänzchen wurden merkwürdigerweise immer kleiner anstatt größer. Die Erbsen wurden von den Spatzen geholt, ehe sie aufgingen, und die Bohnen kamen überhaupt nicht, weil Fritz jeden Tag nachgesehen hatte, ob sie in der Erde schon einen Keim

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