des nächsten Mit tags in beständiger Bewegung.— Leider erfuhr unsere frühere Hoffnung, hier keinen oder nur wenig Schnee zu finden, eine schmerzliche Enttäuschung. Bei jedem Schritte über daS Knie im Schnee einbrechend, waren fortwährend die Schleußet, des Himmels geöffnet, die uns mit dichten Schneeflocken überschütteten, und dazu gab das Heulen deS Sturmwinde» gräßliche Akkorde; endlich die beständige tiefste Finsterniß — wie sollte es da möglich fein, denWeg zu treffen? — Wir schrit ten immer vorwärts
Ich bei, „können wir in Vent anlangen.' Welcher Irrwahn! Kaum waren wir einige Schritte weiter gegangen, so kam gerade ober uns eine Staublawine. Ich, ohne dies etwas hinter Eyprian, retirirte schnell und war geborgen; er aber hatte sich mit dem Gesichte zur Erde niedergeworfen und stand unbeschädigt, nachdem der Wind sich gelegt, wieder auf. Sofort kamen Lawinen vor und hinter uns und jenseits fast ohne Unter brechung leider auch noch 5 auf uns selbst herunter. Blos die erste davon riß mich durch die Gewalt ihres WindeS
einige Schritte hinunter, ich faßte mich jedoch, warf mich zu Boden, fest in den Schnee mich ein drückend und die Hände in denselben einklammernd, und war gerettet. So machten wir es jedesmal, keinen Augenblick vor Lawinen sicher, wobei der rückwärtige die Aufgabe hatte, daraus Acht zu geben und schnell zu warnen. Leider war dazu, um das Maß des Elends voll zu machen, in der ganzen sogenannten Falle — so heißt dieser Theil des Bergabhanges — vom Winde und Lawinen eine solche Anhäufung deS Schnee'S
zu machen, was ich that, aber leider kein Geschirr, um mit Schnee und unserem Munddorrathe eine wenn auch ungesalzene Suppe zu kochen. Während ich mich nun damit be gnügte, auf die sehr primitive Lagerstätte, die eher für ein Murmelthier, als für einen Menschen geeignet wäre, mich hinzustrecken, trippelte Eyper beständig um das Feuer, sich zu erwärmen suchend, jedoch vergeben»; immer heftiger wurde sein Frösteln und Zittern.. Näch dreiviertel Stunden Aufenthaltes fragte ich ihn, ob wir gehen wollten