Alter Gespensterseher 2n Lehmanns Vorgarten steht eine bildschöneTanne. Seit vielen Jahren bildet sie die immergrüne Visitenkarte vor Lehmanns Landhäuschen und die Augenweide jedes Vorüber gehenden. Als jetzt der Gasmann zu Lehmanns kam, trat Lehmann, eine Axt in der Hand, aus der Haustür. „Nanu, Herr Lehmann", lachte der Gasmann, „wollen Sie Ihr Schwein chloroformieren? Da lade ich mich gleich zur frischen Wurst ein!" Lehmann machte ein Gesicht, als habe er ein Faß Essig ge trunken. „Nein
", sagte er steif-ernst, „kein Schwein, sondern diese Tanne dort will ich fällen." „Den Prachtbaum hier? Sie scherzen, Herr Lehmann. War um denn diesen Baumfrevel?" „Na denken Sie, wir wollen zum Fest ohne Weihnachts baum sitzen?" Dem Gasmann blieb buchstäblich das Gas weg: „Weih nachtsbaum? Da ... Das ist ... na hören Sie mal, Herr Lehmann ... es geht mich ja nichts an, aber..." „Tjaja, mein Lieber", fühlte Lehmann tiefsinnig mit dem Daumen über die Schneide der Axt, „das ist nun mal
nicht anders. Es tut mir ja selbst leid..." „Dann kaufen Sie sich doch einen Weihnachtsbaum!" In diesem Augenblick trat Frau Lehmann, mit allen Zei chen eines überstandenen, ehelichen Wortwechsels, aus der Tür. Ihr Blick auf die Tanne war verbissener Protest. „Kaufen?" wiederholte Lehmann hämisch. „Sie sind ein Optimist, mein Lieber. Ich gebe ihnen die Versicherung, daß wir eine ausgesprochene Weihnachtsbaumnot bekommen. Boh ren Sie rechtzeitig Löcher in einen Besenstiel und stecken Sie Tannenzweige hinein
. Ich schenke Ihnen ein paar." „Da irren Sie sich aber, Herr Lehmann. Ich bin nämlich genau unterrichtet, daß wir bestimmt genügend Weih nachtsbäume bekommen werden, und rechtzeitig dazu, jeder nach seinem Geschmack, groß, mittel, klein... „Hahaha! Aber die' Preise! Gesalzen! Kann mir's schon denken!" „Sie denken falsch, Herr Lehmann! Sie werden sich wie jede andere Familie Ihren Baum kaufen können, ohne eine Hypothek aufnehmen zu müssen. Uebers Weihnachts ohr wird niemand gehauen, jeder Baum
hat sein Preisschild- chen..." „Na siehst du", wand Frau Lehmann ihrem Gatten die Axt mit sanfter Energie aus der Hand, „was Hab' ich dir gesagt? Die Tanne hier bleibt stehen, und der Besenstiel... Mit dem müßte man dir... Na, ist ja wahr! So ein alter Gespenster seher!" Zinn. Beförderungen beim Versorgungsamt. Der Reichsarbeits minister hat die Regierungsinspektoren Lucillo Bonapace qnü Anton A l f a r e i zu Regierungsoberinspektoren, die Ver- waltungsassistentin Irma Metzker-Massinger zur Ver waltungssekretärin