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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 02.04.1921
Umfang: 8
aufgegeben und Frau Lehmann ent lassen werden. Jetzt hieß cs, jeden Groschen sparen, damit sie aushalten kosinte, bis sie eine Stellung gefunden hatte. ^ Das grausame Muß lenkte sie ein wenig von- ihrer Trauer ab. Seufzend erhob sie sich und trug das Geschirr selbst in die Küche hinaus. rau Lehmann sprach tröstend auf sie ein. ehr seltsam nahm sich das schlanke schöne Mädchen mit dem schlichten, schwarzen Kleid und den vornehmen, anmutigen Bewegungen in der engen Küche aus. wundervoll hob

sich das goldbraune, reiche Haar von dem schwar zen Kleide ab. Die feinen, blassen Züge strahl ten auch jetzt einen süßen Liebreiz aus, wo das sonnige Lächeln verschwunden war. ^rau Lehmann sah ihr verwundernd nach, als sie aus der Küche ging. „So n schönet Mädchen, das Fräulein Anni! Nee — um die is mich nich bange, wenn sie man ooch jetzt keene Moneten mehr hat. Die -wird mit Kußhand vors Theater cnkaschiert, wenn sie man will. Ich wer' ihr das mal bei Ielegenheit sagen. Na — und Verehrer

, Fräulein Anni," sagte Frau Lehmann wichtig, wenn erst mal der eene anfängt, denn bleiben die andern aus dem Haufe ooch nich zurück. Da kenne ick mir aus." vorragendes Beispiel zum Wohle aller Völker war und die großen Ideen im christlichen Sinne , ins Praktische umsetzte. Zum Festabend war der Zudrang so groß, daß viele Teilnehmer keinen Platz mehr fanden. Die dramatischen Szenen aus dem Leben der heiligen Elisabeth wurden mit vielem Geschick zur Darstellung gebracht und fan. ! d^n den allgemeinen

Menschen, die hier im Hause wohnten. Sie und die Mutter bat« ! ten nur freundlich die Grüße erwidert, wenn man sich im Treppenhaus begegnete. Sic fand es sehr freundlich und rührend, daß diese Leute alle ihre Teilnahme bewiesen. Denn Frau Lehmann hatte recht, einer nach dem an deren schickte Blutnen als Zeichen der Teil nahme. Frau Lehmann kontrollierte gewiffenhaf! ; ob keiner ausblieb. wieder einmal hatte es geklingelt. Anni achtete nicht darauf. Der Blumendufi; im Zimmer hatte sie tnüde gemacht

. Mit ge schloffenen Augen saß sie neben der toten Mut ter, als Frau Lehmann wieder eintrat. Diesmal trug sie aber keinen Kranz in den Händen, sondern nur eine Visitenkarte, die sie Anni mit spitzen Fingern reichte. „Iotte doch, Fräulein Anni — da is 'ne ! sehr feine Dame, die Ihnen sprechen will. Ick habe ihr in den Salong gefMrt. Und hier steht der Name darauf." Mit dieser umständlichen Erklärung stellte sie sich entschieden neugierig vor Anni hin. Diese hatte kaum einen Blick auf die Karte geworfen

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Seite 2 von 4
Datum: 23.03.1921
Umfang: 4
Geschichten aus Wildwest und an die aben teuerlichsten Ktnostttcke erinnert. Am 28. Jänner wurde der Direktor des Wintergartens in Nürnberg, Lehmann, als er allein in seinem Büro war, von einevl jungen Manne, der einen Revolver schuß bereit in der Hand hielt, mit dem Ruf: „Hände hoch!"" überfallen. Lehmann folgte zuerst dem Gebot, besann sich aber nach dem ersten Schrecken und wollte den Eindring ling fasten. Beide fielen zu Bodem Während des Rin gens drang ein Spießgeselle des Räubers

ein, der mit einem Gumwiknüttel auf den Kopf Lehmanns losschlug. Die Räuber befahlen nun Lehmann, unter den Schreib- ttsch zu krtechem Aus der Kaste steckten die Strolche die Banknotenbündel zu sich. Dann erzwangen sie von Leh mann die Herausgabe der Büroschlüsse! und verließen das Zimmer, desten Tür sie hinter sich abfperrten. Sic wurden gleich verfolgt und der eine wurde auf der Flucht festgenommen, während der zweite sich in Sicherheit brachte. Der Festgenommene hatte 35.000 Mark bei sich während der Fliichtige 24.000

Mark erbeutet hatte. Direk tor Lehmann hatte zehn klaffende und sehr schmerzhafte Wunden erlitten. Der Verhaftete war der 20 jäjttee Fritz Göttinger: sein Bruder Hans war entflohen. Nach der Tat ging Hans Göttinger zu Fuß über die Grenze nach Ulrichsberg in O b e r ö st e r r e i ch: von da fuhr er nach Linz und nach W i e n, wo er am 9. b. M eintraf. Bon feinem Veuteanteil hat Gotttnger 18.000 M, gegen Kronen eingewechselt. Er bekam 200.000 Kronen, von denen er in den fünf Wochen

auf Direktor Lehmann gewesen zu sei«- Gedanke zu dem Verbrechen kam ihm, als er ans der P^^iah^wie ein Angestellter Lehmanns eine Summe vo« 100.000 Matt einzahlte. Der vornehme Bursche zeigte keine r e pudern machte alle seine Angaben in heiterem Gc- sprachston. Hnns Göttinger ist schon im Jahre 1916 vom Jugettd- gerrcht m München mit zweieinhalb und sechs Monate« vorbestraft- Im Kriege hat er bei einem Bombengeschwader Zeöient mrd vom Frühjahr bis Herbst 1918 die Gefechte a« mitgemacht. Bemerkenswert

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 26.03.1921
Umfang: 10
! Roman von H. Eourths - Ma e r. 29. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Sic labte sich an Kaffee und Butterstollcn und sah immer wieder mitleidig zu der jun gen Dame ins Zimmer herein. Jedesmal nötigte sie dieselbe leise, doch etwas zu sich zu nehmen. Anni hatte nur immer den Kopf geschüt telt. Jetzt trat Frau Lehmann wieder mit ener gischem Ausdruck in ihrem vollen, roten Ge ßcht herein. „Nu sehe ick mir das aber nich länger mit an, Fräulein Anni. Sie müssen 'n biß chen wat essen. Nur 'n Troppen Kaffee

und 'ne Schrippe. Sie kommen totalemang von üräften, wenn Sie nich 'n Wappen essen," sagte sie resolut. Anni erhob sich seuszend und ging mit ihr hinaus. Sie fühlte sich wirklich ganz elend, öa sie seit gestern fast nichts zu sich genom men hatte. „Ick habe Ihnen schon Kaffee und 'ne öchrippe ins Wohnzimmer gestellt, Fräulein Anni," sagte Frau Lehmann draußen in dem kleinen Korridor zu der jungen Dame. Anni nickte stumm und trat in das nied liche, behagliche Wohnzimmer. Bescheidene und billige MSbel standen

um sich, sah soviel Elend und Not, daß sie sich in alles hatte schicken und fügen lernen, und daß sie sehr wohl heraus- fühlte, daß ihr Los noch immer beneidens wert war im Vergleich zu dem vieler tausend Menschen. Wenn sie nur die Mutter hätte behalten dürfen, wie glücklich wäre sie dann gewesen. Sie zwang sich, den kleinen Imbiß zu sich zu nehmen, und Frau Lehmann kam leise herein und brachte ihr noch ein mit Fleisch belegtes Brötchen, als sie sah, daß Anni wirk- lich aß. Lautlos verschwand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 05.07.1929
Umfang: 8
Zeiten bei allen schweren Kalamitäten, die über das Christenvolk heveinbrachen, das Ende der Welt von heute auf morgen erwartet wurde. Und doch, wie Ihr seht, noch Albis und Uto wie zu der Helvetier Zeiten, und fließt die Limmat noch ihren alten Weg. Hütet also Euern Geist und Eure Zunge vor Irrlehre und eigenmächtiger Deutung." Der Alte senkte den Kopf, murmelte aber zwischen den Zähnen: „Daß es so lange nicht eingetrossen ist, beweist mir gerade, daß es jetzt eintrifft." Kuri Lehmann, der, hart

Steuerarten sind so die giebigsten Einnahmsquellen für die Stadt und „Halt das Maul, um Gottes willen, Bub!" ries er schrocken der alte Lehmann, der am Steuer diese respektlose Rede gehört hatte, und fuhr mit der rechten Hand in die Höhe, als wollte er ihm das Wort im Munde zerschlagen. Aber er faßte sich und fügte mit ungewohnter Süße hinzu: „Die Herren in Zürich werden in ihrer Weisheit das Rechte schon treffen." Kuri aber fuhr unbekümmert fort: „Ihr wißt mehr als wir, Herr Waser

Rasen herum, während die würdige Ge stalt eines Präzeptors beschwichtigend daneben stand. „Hoheho, hieher, Lehmann! Ich will in die Stadt!" schrie der Kleine, während sein Mentor ein Tuch aus der Tasche zog, um das Boot heranzuwinken. „Ueberflüssige Bemühung! Der alte Lehmann hatte schon mit dem Rufe: „Aha, der Junker Wertmüller vom Wampispach!" sein Schiff der Nußbaumgruppe zugelenkt und die Planke zum Einsteigen bereit gemacht. Nach wenigen Minuten saß der zappelige Kleine auf der Ehrenbank

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