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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 06.10.1891
Umfang: 8
sie so zerlumpt aus, dass kein anständiges Gasthaus sie aufnehmen wollte. (Graf Herbert Bismarck) ist, wie die „Augs burger Postztg.' meldet, mit seiner Schwester, der Gräfin Rantzau, in Wörishofen bei Pfarrer Kneipp eingetroffen und im dortigen Cnrhotel abgestiegen. Also wohl,- um die KneiPP'sche Cur zu gebrauchen! (Wer ist Lehmann?) Gewiss ein Berliner, werden die Leser denken, oder wenigstens ein gewisser Jemand jenseits der Elbe; denn der Name klingt so norddeutsch. Aber weit gefehlt und nicht errathen

! Lehmann ist ein Elfäfser, aus dem Ried gebürtig, in der Rheingegend zwischen Colmar und Straßburg, er ist ein ansehnlicher, intelligenter Mensch, er war ein gewandter Kellner, bis er sich aufs — Stehlen verlegte. Und da ist er auch kein gewöhnlicher Dieb. Er ist Specialist, wie heute alle hervorragenden Fach leute, er betreibt den Einbruchsdiebstahl. Aber auch darin hat er wieder sein Besonderes. Seine Fachgenossen, die „schweren Jungen', wie die Berliner Verbrechersprache sie nennt, sind meist

Persönlichkeiten, die gelegentlich auch vor An griffen auf Leib und Leben mcht zurückschrecken. Das hat Lehmann nie gethan. Er hat noch nie einem Menschen ein Haar gekrümmt und doch unzähligeinale eingebrochen. Aber, was soll das alles? Der Leser wird ungeduldig.' Da müsste ich die Frage beantworten: „Wo ist Lehmann?' — und das vermag ich nicht. Könnte ich es, so würden die ersten Staatsanwälte von Belfort und Colmar mich dankbar in ihre Arme schließen; denn diese beiden möchten's gar zu gern wissen

, und gerade für diese fährt Lehmann augenblicklich im strengsten Jncognito in der Welt herum. Vor einigen Tagen verkündete uns nämlich der Telegraph, was wir längst erwartet: Lehmann ist im Gefängnisse von Belfort wieder ausge brochen. Wiederum? Ja leioer. Nunmehr sind uns drei classische Ansbrüche aus Gesängnissen von Lehmann bekannt. Zuerst glückte es ihm, aus dem Bezirksgefängnisse in Colmar zu ent kommen. Hier hat er aus Leintuchstreifen und seiner Leibbinde die „Rettungsleine' zusammen gebunden

. Endlich hatte man ihn wieder, und er wanderte ins große Zuchthaus nach Ensisheim. Auf einmal kam die unglaubliche Kunde: Lehmann ist aus Ensisheim durchgebrannt. Wirklich un glaublich war's: Aus dem Laudeszuchthause mit seinen Einzelzellen, seinen Gitterfenstern, hohen Mauern und seinem Militär! Hier scheint er mit einer Corsettenseder die Traillen durch sägt, und sich das betreffende Seil aus Abfällen gesponnen zu haben. Von da ab hat er nuu im ganzen Elsaß ein wahres Nomadenleben ge führt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.07.1890
Umfang: 6
sie draußen im Vorzimmer vor dem altmodischen Schränkchen auf dem der silberne Ehren- becher Prangt, den sich Bater Lehmann vor IS Jahren bei irgend einer großen Schützenfeier „erschossen' hat. Kein Dienst bote durfte jemals mit täppischen Händen dem Prachtstück vahen, Lehmann selbst berührte es niemals, aus Furcht sein Heiligthum fallen zu lassen und durch einen Riß, eine Beule zu verunzieren. Nur Liesl durste das Kleinod herunternehmen, es ab stauben und an hohen Feiertagen zur Wahrung des väter lichen

zu heben, da knarrt ein Schlüssel in der Entreethür! Papa Lehmann! Beide schlüpfen in's Zimmer zurück, ohne den Becher berührt zu haben. Dann tritt Papa Lehmann über die Schwelle. „Was der Teufel, Junge, Du hier?' Etwas verlegen wird er nun doch — der junge Herr aus Amerika. „Jawohl, Onkel, erschrick nur nicht zu sehr! Sogar' — er holt den Zettel aus der Tasche — „sogar bet Dir ein quartiert.' Erst stutzt Lehmann ein wenig, dann denkt er sich: „Ach was l Die alten Dummheiten sind längst vergessen

und LIeSl ist schon wer weiß wie lange über die Sache hinaus.' Er streckt dem Gast beide Hände entgegen: „Na, denn willkommen, Junge!' Onkel Hans, Lehmanns Bruder — ein jovialer alter Herr mit freundlichem Rothspohngesicht, hat sich zum Esse» eingefunden, und alle Vier sitzen seelenvergnügt um den appe titlich gedeckten Tisch und lassen sich den verbrannten Schmor braten schmecken. Heinz und Liesl thun so fremd und fromm, als könnten sie kein Wässerchen trüben, Lehmann er zählt von seinen Schützenthaten

lange merkwürdige Renom- mirgeschichten, Onkel Hans aber schüttelt ungläubig den Kopf dazu und lacht leise vor sich hin. „Na warte Du, ich hab Dir auch eine kleine Schützen-Reminiscenz mitgebracht zur Abkühlung! Die zeig' ich Dir nachher, wen» wir allein sind!' Und dabei schmunzelte er, wie ein Kobold! — Aber Lehmann läßt sich nicht irre machen. „Beim BundeSschießen wird sich's ja ausweisen', radomontirt er weiter» „ob meine alten Augen »och so klar und meine alten Knochen noch so fest

sind, wie damals — vor fünfzehn Jahren. Wo ist mein Ehrenbecher?' Heinz und Liesl verfärben sich — Onkel Hans lacht, daß ihm die Thränen aus den Auge» kommen. Ja, ja — viel Wein konnte Lehmann niemals vertragen. „Wo ist mein Ehrenbecher? Ich will daraus trinke» auf das Gelingen unseres Bundesschießens!' „Aber der Becher ist ja so verstaubt, Väterchen!' wirst Liesl ein, während ihr alle Glieder zittern. „Und wahrscheinlich hat er auch Grünspan an gesetzt!' stottert Heinz. „Was Staub — was Grünspan! Her

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1937
Umfang: 8
Einleitung zu dem Buche, dessen italienische Uebersetzung demnächst erscheinen wird, ist von General Göring geschrieben. Der Duce sprach der Autorin sein Lob aus. Nach dem Unglück des ,Hindenburg' Lakehurst, 8. Mai. Luftschiffkapitän Ernst Lehmann ist gestorben. Vor seinem Tods verlangte Kapitän Lehmann einen Dolmetsch und diktierte ihm seinen letzten Willen. Dem Dolme.sch erklärte Kapitän Leh mann, daß er über die Ursachen der Explosion nichts wisse. ^ Kapitän Lehmann wurde am 12. März 1886

in Ludwigshasen geboren. Er studierte in den Jahren 1906 bis 1918 Schiffsbau an der Tech nischen Hochschule in Charlottenburg. Später wurde er Marinebauführer an der kaiserlichen Werft in Kiel und ging dann als Luftschifführer zur „Delag' (Deutsche Luftschiff-A.-C.) in Frank furt a. M. Er steuerte das Passagierluftschiff „Sachsen'. Dieses Luftschiff führte er auch wei ter, nachdem es zugleich mit seinem Führer bei Kriegsausbruch von der Heeresverwaltung über nommen worden war. Im Oktober 1917 kam Lehmann

als Führer zum Armeeluftschiff «Z. 12' und steuerte dann noch drei andere Zeppeline. Nach dem Kriege wurde Lehmann vom Luft schiffbau „Zeppelin' in Friedrichshafen übernom men .nachdem er schon im letzten Kriegsjahr im Reichsmarineamt, Abteilung Zeppelinbau, leitend gearbeitet hatte. In den Jahren 1923 bis 1927 war Lehmann in der amerikanischen Tochterge sellschaft des Luftschiffbaues „Zeppelin', der „Goodyear'-Zeppelin-Gesellschaft in Acrori im Staate Ohio tätig. Zugleich war er Vizepräsident

der amerikanischen Gesellschaft. Seit dem Jahre 1928 hat Lehmann an allen größeren Zeppelin fahrten teilgenommen, in den letzten Jahren als verantwortlicher Führer. Vornehmlich standen die Südamerikafahrten unter seiner Leitung. Zuletzt übernahm Lehmann die Führung des „Hinden- burg'. Zur Uil.'eisuchiiiig der Ursache der Katastrophe des „L. Z. Hindenburg' wird sich eine aus Ver tretern der Zeppelin-Vaugesellkchaft und der Ree derei, der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt

an demselben Luftschiff-Typ arbeiten, und ich kenne persönlich die beiden ausgezeichneten Kommandanten des „Hindenburg': Lehmann und Pruß, mit welchen ich auch unlängst im Zeppelin gefahren bin. Die Ursachen des Unglücks können weder einem Kon struktionsfehler, noch Mangel an Vorsicht oder Kompetenz der Konstrukteure oder der Komman danten zugeschrieben werden. Nach meiner Ansicht ist die Annahme die wahr- sKeinllchste, daß beim Landungsmanöver einige Funken aus dem Zentralmotor das abgelassene Hydrogengas

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 10.10.1894
Umfang: 12
in den einzelnen Parlamenten ergibt folgendes Resultat: Deutschland 11,5 pCt. der Sitze, Frank reich 6 pCt., Italien 4 pCt., Ver. Staaten 3 pCt.» Dänemark 2 pCt., Großbritannien 1,3 pCt., Schweiz 1,2 pCt. der Sitze. In Oesterreich-Ungarn, Belgien, Holland, Spanien, Schweden und Norwegen ist die Vertretung gleich Null. Der Präsident des Oberlandesgerichtes in Brünn tritt in Ruhestand. Als sein Nachfolger Km Lehmann ans Hambnrg. Eil!« Episode aus dem Leim bei Königs i! arol von »iumänieil. Mitgetheilt von Eug

einen Gefallen? „Also, hören Sie mich an l' suhr Bratianu sort. «In einigen Tagen trifft «in großer Kaufmann aus Deutschland, Herr Lehmann, ein Hamburger, hier ein. Der Mann führt viel Geld bei sich. Er reist nach Bukarest, um mit uns mehrer« bedeutende Geschäft« zu entriren. Ich selbst hab« Ihn ausgefordert, dahin zu kommen. Nun möcht« ich sehr gerne, daß Lehmann'S Anwesenheit in Wien ganz unbekannt bleibe. Möchten Sie ihn nicht zu sich ins Quartier nehmen?' Da eS sich hiebet um eine dem Minister

zu erweisende Gefälligkeit handelte und Herr Popowicz zudem die Aussicht hatte, so im Handumdrehen einige einträglich« Geschäft« mit dem reichen Hamburger Handelsmann abzuschließen, erklärte sich Popowicz sofort mit großem Vergnügen bereit, Herrn Lehmann gastfreundlich zu empfangen. Zwei Tage später tras Herr Leha.ann ein. DaS war «in wirklich sehr feiner, vornehme^ Kaufherr. Herr Popowicz erwies ihm alle erdenklichen Aufmerksamkeiten und beniitzte auch jeden schicklichen Anlaß, dem jungen, sehr distinguirt

aussehenden Hamburger Handelsmann unterschied liche GeschäftSvorschlSge nahezulegen. Lehmann ging immer mit großem Eiser aus die Ideen de» Herrn Popowicz «in, doch kam es niemals zu einer endgiltigen Abmachung, da Lehmann schließlich (Popowicz sekkirte mit seinen Geschäfts- Vorschlägen den Gast oft bis in die spät«» Nachtstund«» hinein) immer wieder erklärte: „Warten Si«, bi» lch in Bukarest feste» Fuß gefaßt hab«, dann btsuchen Sie mich dort, und wir schließen

Alles ab.' Da war nichts zu machen, und Popowicz entschloß sich zu warten. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt« «ist« Herr Lehmann ab, Popowicz schüttelte ihm kräftig die Händ« und ri«s: „In Bukarest sehen wir uni witder, da müssen wir handelSeinS werden >' — „Gewiß, natürlich!' erwidert« H«rr Lehmann. Zwei Tage nach dem Erzählten las die erstaunt« Welt, und mit ihr auch Popowicz, die Kund« in d«n Blätter», daß Prinz Karl von Hohenzollern als freigewählter Fürst von Rumänien an der LandeSgrenze festlich und unter unbeschreib lichem

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 03.05.1924
Umfang: 10
. ^ ' v Eine gewasttätfge Zigeunerin. Heute, atk 3l Mai. hat sich'vo^'vem 'Schivürge- richte in Bozen die Zigeunerin Johanna Lehmann, geboren 1895 in Ullingen, Württembergs noch Zchwanhaim in - Bayern -zuständig^ wegen Raubes zu verantworten.' - : ^ Die Anklageschrift stellt die Tatgeschichte folgen dermaßen dar: Am 27. Mai 1923 lagerte in der sogenannten alten Girlaner Höhle eine wohl 20 Köpfe statte Zigeunerbande und belästigte durch Hausbettel und dergleichen mehrere..Einwohner der nahen Ort schaft Airlan

— getrennt. ' . ' Verhaftung in Klausen. Am 2. Juni 1923 wurde sie jedoch in Klausen in^de? Person der Johanna Lehmann verhaftet und bei der bald darauf erfolgten Gegenüberstellung von Anna Bauhofer mit Ausschluß jeden Zweifels als die Räuberin wiedererkannt Dessenungeachtet leugnete die Lehmann, die Täterin zu sein und leug net auch heute noch die Tat. Insbesondere stellt sie in Abrede, jemals in der Gegend von Girlan gewe sen zu sein. Sie will am Tage der Tat-in Brixlegg, Unterinntal, gewesen und erst

am 30. Mai 1923 über den Brenner nach Italien ^ gekommen sein. Dieser Angabe steht hauptsächlich die Aussage des Zigeuners Franz Winters, des HaBbruders der Johanna Lehmann, entgegen, welcher bestimmt und klar aussagte, daß Johanna Lehmann immer in seiner Gesellschaft war, sich in Brixlegg über haupt nie aufgehalten hat und am 24. Mai 1923 von Landeck ^kommend, die italienische Grenze bei Neschen überschritt, und zwar in seiner Gegenwart. Der gleiche Zeuge sagte weiters aus, daß Johanna Lehmann

mit in Girlan war und erzählt hat, daß sie dort ein 5 Kronen-Stück fürs Wahrsagen erhal ten habe.^Der Lehmann wurden auch viele andere unwahre Angaben' nachgewiesen, die dartun, was von ihren Aussagen *zu halten ist. Bemerkt muß jedoch werden,' daß das der Bauhofer geraubte Hemd, so auch das Geldstück nicht mehr im Besitze der Jo hanna Lehmann gefunden wurden. Allerdings hatte sie auf ihrer Flucht von Girlan nach Klausen Gelegenheit gehabt, den Raub anderweitig zu ver werten. . Verschiebung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1908
Umfang: 8
der Landesregierung ist Se. Exzellenz FZM. Anton von Winzor. Sein An dem verabredeten Tage, einem wunder schönen Augustmorgen, fand sich Assessor Doktor Müller H. pünktlich in der Villa seines Freundes ein. Der Wagen stand schon fix und fertig vor der Tür und, der Assessor mußte sich gestehen, daß der Preis wahrlich lockend erschien. Hastenbeck berief feinen Chauffeur Lehmann, stellte ihn dem Doktor vor und sprach die bedeu- tungsvollen Worte: „Lehmann, Sie sollen also mit diesem Herrn eine Autofahrt über Köln

und Frankfurt machen. Der Herr ist ein Vertreter der Staatsgewalt — also nehmen Sie sich doppelt in acht! In allen technischen Fragen sind Sie der Leiter, aber in allem, was Geschwindigkeit und Auswahl der Wege betrifft, solgen Sie genau den Weisungen meines Freundes. Sie sind im übrigen immer zuverlässig gewesen; nun machen Sie Ihre Sache diesmals besonders gut!' Lehmann lächelte mit jener Ueberlegenheit, die ein Meister in seinem Fach immer kundgibt, wenn ihm Anerkennung gezollt wird, und die Fahrt begann

. Es mochte gegen 10 Uhr morgens sein. Die Straßen Berlins waren fast menschenleer, und Dr. Müller, behaglich in die roten Federkissen zu rückgelehnt und seine Zigarre rauchend, freute sich an dsm ruhigen Lauf de^ eleganten Wagens, an der hellen Sonne und den schmucken Willen im Grunewald. Da tauchte — es war in der Königs allee — Plötzlich der Helm eines Gendarm auf. „Es ist doch alles in Ordnung?' fragte er, er schreckt auffahrend, den Chauffeur. „Alles!' ant wortete Lehmann und drückte auf die Hupe

, denn man befand sich vor der Kreuzung der Delbrück straße. Zu seinem Erstaunen sah Dr. Müller we nige hundert Meter weiter wieder einen Gendarm. „Das muß Zufall sein,' sagte er sich, vielleicht, daß sie in dienstlicher Angelegenheit zur Stadt müssen.' — Bald war der Wald erreicht, und der Motor holte aus. „Nur nicht zu schnell!' warnte der Assessor, „mehr als 50 Kilometer will ich auch auf frischer Chaussee nicht fahren.' Binnen kurzem erreichte man Wannsee-Beelitz- Hof. Lehmann stellte seinen Motor auf zehn

Kilo meter ein und erklärte auf des Doktors Frage: „Hier beginnt die geschlossene Ortschaft Wannsee, und hier ist eine der berühmten Autofallen. Wenn ich auch nur 15 Kilometer fahre, kriege ich un weigerlich ein Mandat. Es ahnt ja kein Fremder, daß wir uns in einem geschlossenen Ort befinden; da haben die Herren Grünröcke ein leichtes Spiel.' — Aufatmend lehnte sich Dr. Müller in seine Polster zurück. Ja, der Lehmann war ein zuver lässiger Mensch, Gott sei Dank! In gehobener Laune vertiefte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 18
Datum: 08.10.1910
Umfang: 18
Verfasser der Broschüre zeichnet sich H. Lehmann. Es ist dies jener Hans Lehmann, der von 1906 bis 1908 Vikar in Königsberg a. E. war. Als er privatim erfahren, er werde nicht bestätigt, hielt er e« trotz seine« arbeitefrohen, opferbereiten Sinnes nicht mehr in Oesterreich aus, kehrte vielmehr sofort nach Deutschland zurüa und ist nun, so viel uns bekannt, Generalsekretär de« Evangelischen Bundes in Halle a. S. Diese Stelle ist sicher viel einträg licher als ein Posten in Oesterreich

, also auch begehrenswerter und man hat dabei auch Zeit, Hetzbroschüren zu schreiben. Au« der vorgelcgten sieht man, wie gut es ist, daß Hans Lehmann Oesterreich wieder verlassen; man kann auf Grund seiner Schrift sich eine Vorstellung machen, wie sein Wirken in Oesterreich beschaffen gewesen wäre und vorher wirklich beschaffen war. Uebrigen» hat Lehmann seine fulminanten Ideen über die Ausweisung und Nichtbestätigung von Jmportpastoren hier nicht erst mals niedergelegt, er hat sie vielmehr schon früher

f). Aber die Zahl der Flugschriften des Evangelischen Hetzbundes muß doch vermehrt werden und so wärmt man eben den alten Kohl immer wieder von neuem auf. An Leuten mit gutem Magen, die alles verdauen können, fehlt es ja auch nicht. Uns interessiert in der Lehmannschen Broschüre ein Punkt und wegen dieses haben wir auch un« hier zum Worte gemeldet. Es wird nämlich von Lehmann immer wieder und eindringlich betockt, es sei gesetzliche Bestimmung, daß ein reichsdeutscher Pastor, der auf den Ruf einer Gemeinde

: für ihn besorgen. Ferner könne ein ordnungs- gemäß von einer Gemeinde gewählter evangelischer Pfarrer sein Amt gar nicht antreten, wenn er nicht zuvor das Staatsbürgerrrcht erlangt habe. Selbst verständlich wird von Lehmann auch mit Nachdruck auf die schlimmen Folgen hingewiesen, welche eine solche Verzögerung der Verleihung des Staatsbürger rechts mit sich bringe: da« kirchliche Leben der Gemeinden werde tief geschädigt, die Matrikenführung sei erschwert und die Gemeinden haben erhebliche Auslagen

für die evangelische Kirche A.U.H. B. vom 9. November 1891, auf die Lehmann 'sich beruft, in Einklang zu bringen? Auch hat Herr Jaesrich fein Amt in Meran angetrrten und übt es feil mehr als 10 Monaten aus und hat doch von Mettingische Haus 10: Kellenambt 11: Bene diktiner 12: Closter Frauen 13: kV Capuciner 14: 8. Leonhart.' Die künstlerische Qualität de« Bildes entspricht dem, was wir von Benedikt Auer wissen, insoferne, al« die ihm eigene Derbheit, — man könnte hier wo e« sich um ein ihm, dem religiösen Maler

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 08.03.1892
Umfang: 8
das größte Gewicht legt, und bei welchem Anlasse die wichtigsten Principien-Fragen in Bezug auf die Schule zur Iseuilleton. Ein berühmter Spitzlmbe. Was Alt und Jung im Reichsland aufs lebhafteste beschäftigt, ist keineswegs der Sturz des französischen Ministeriums — davon spricht man kaum — sondern die weit interessantere Neuigkeit — dass die Polizei ihn wieder einmal hat, Lehmann, den berühmten Spitzbuben, „die erste lebende Autorität auf dem Gebiet des Ver- schwindens aus bewachten Gebäuden'. Lehmann

, wo er am hellen Tage in einen Kaufladen einstieg und 2640 Francs mitnahm. Seine „Berühmtheit' im Elsasser Heimatlande datiert seit dem Jahre 1890, wo er wegen einer ganzen Anzahl geriebener Gauner stückchen in das Gefängnis in der Fadengaffe zu Straßburg abgeliefert wurde. Dort begann der Untersuchungsrichter alsbald ein gestrenges Ver hör mit ihm, aber weit kam er nicht; denn plötzlich schritt Lehmann, stolz wie ein Spanier, an dem verblüfften Richter vorbei nach dem Fenster und — wurde nicht mehr gesehen

! Man fragte das Land wohl auf und ab — er war und blieb verschwunden! Nur einmal war ein Gendarm auf seiner Spur, in Lehmanns Heimat dorf Sundhausen bei Colmar. Zu seiner Freude fand er dort an der Hausthür einen jungen z Mann im angelegentlichen Gespräch bei einer i Frau stehen, die er sogleich fragte, ob sie Lehmann ! nicht gesehen hätten, worauf ihm Lehmann aufs ^ freundlichste die geeignete Weisung ertheilte und ! der Diener des Gesetzes eifrig seiner Fährte : weiter folgte. Endlich bekam

man ihn doch und führte ihn in das mauerumgürtete Zuchthaus nach Ensisheim. Gleich beim Transport theilte Lehmann seinen polizeilichen Begleitern mit, er gedenke binnen kurzem wieder im englischen Hof zu Straßburg zu dinieren. Prompt wie immer hielt er Wort: im Mai war er bereits verschwunden. Eine Corsetfeder hatte er mit einem beim Spaziergange aufgehobenen Stein zu einer Art Säge verarbeitet, damit die Gitterstäbe seines hochgelegenen Zellenfensters durchgefeilt und war dann über die breite Mauer geklettert

, auf der Posten fortwährend auf und ab gehen. Als An denken hinterließ er uur den aus aufgesammelten Bindfäden kunstvoll gedrehten Strick, an dem er sich herabgelassen hatte. Sein Ruf erscholl nun wieder von allen Ecken und Enden; mindestens einmal in jeder Woche wurde auch seine Ver haftung gemeldet; hinterher aber war 's niemals Lehmann gewesen. Im Kienzheimer Wäldchen wollte ihn am 8. Juni das Auge des Gesetzes ganz sicher entdeckt haben; das Wäldchen wurde umstellt, und nun gieng mit Halüh und Halloh

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.06.1939
Umfang: 6
, das sich in der ersten Iuliwoche in Milano abwickeln wird. Den Reigen der Spiele eröffnete !» den Morgenstunden des Sonntags Woita aus Brunico, der einen leichten Sieg über Lindemann mit einein zweifache» 6:0 errang. Auch gegen seinen nächsten Gegner schnitt Woita siegreich ob und erwies damit seine derzeitige gute Form. Beh mann und Cimadon wurden in der Zwischen zeit über die beiden Bonetti Herr. Nach wenigen Gängen schon waren nur mehr die Spieler Lehmann, Woita, Cimadon, Gnecchi und Eomperini im Felde. Gnec- chi

wurde das erste Opsi-r Eomperinis. Cimadon trat als nächster an dessen Stelle und erlitt ebenfalls eine deutliche Niederlage. Wenn man damit gerechnet hatte, daß Lehmann in das Finale mit Eomperini kommen mußte, so erlebte man die Ueberraschung, daß jener gegen Woita nicht aufkommen konnte und ihm den Vortritt in das Finale überlassen mußte. Der Kamps Woita—Lehmann war der spannendste des Tages. Woita versuchte im Finale gegen Comperini äußersten Widerstand zu leisten, mußte aber ebenfalls mit hohem

Punkteunter schied dem Stärkeren das Feld überlas sen. Comperini hegt für das Finale in Milano berechtigte Hoffnungen. Sein außerordentlich sicheres Stellungsspiel und seine derzeitige Verfassungen gebe» ihm berechtigte Aussichten auf ein gutes Abschneiden in der Endklassifikation. Die Ergebnisse: Woita schlägt Lindemann 6:0, 6:0 Lehmann schlägt Bonetti 6:0, 6:0 Woita schlägt Vertorelle 6:3, 6:2 Cimadon schlägt Bonetti E. 6:3, 6:2 Comperini schlägt Gnecchi 6:1, 6:1 Woita schlügt Lehmann

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 04.09.1903
Umfang: 8
, daß Kapitän Langreuter den Wirt der zuletzt besuchten Kneipe aus seinem eigenen Lokal an die frische Luft beförderte. Das einzige, dessen Kapitän Lemke sich am folgenden Morgen erinnerte, war sein Abrechnungsbogen. Hastig machte er Toilette, frühstückte und begab sich nach dem Kontor. Lehmann war bereits dort und ehe der Schiffer ihm noch den Zweck seines frühzeitigen Kommens erläutern konnte, traf auch schon der Chef der Firma ein. „Ich habe Ihnen die schriftliche Unkostenaufstellung gebracht, Herr

Bertling,' sagte der Schiffer und zog den Bogen aus der Tasche. - „Aha,' entgegnete der junge Chef freundlich lächelnd. „Sehen Sie, es war doch keine so große Arbeit.' „Mir ist keine Arbeit zu viel, Herr Bertling,' erklärte Ka pitän Lemke. „Sehen Sie, das macht die Sache viel übersichtlicher. Ich kann sofort sehen, wie die Dinge stehen und Lehmann kann die einzelnen Posten direkt in seine Bücher eintragen. Das ist für beide Teile besser. Nehmen Sie, bitte, Platz, Kap'tän Lemke.' Der Kapitän setzte

. Eine Zeitlang herrschte Stille im Kontor. Nur der Chef ließ beim Lezen von Kapitän Lemkes Abrechnung zuweilen halblaute Ausrufe hören. Dann rief er plötzlich: „Lehmann!' Der alte Buchhalter glitt von seinem Bock herab, folgte dem Wink seines Prinzipals und nahm mit offenbarem Erstaunen von der ersten in diesem Kontor präsentierten Unkostenrechnung Kennt nis. Nachdem er jeden einzelnen Posten flüsternd durchgelesen hatte, folgte er dem Beispiel des Chefs und blickte stumm auf die breit schulterige Gestalt

des am Fenster sitzenden Schiffers. „Kap'tän Lemke,' rief der Chef endlich, das peinliche Schweigen brechend. „Herr Bertling,' antwortete der Kapitän und drehte den Kops ein wenig. „Ich habe mit Lehmann über diese Aufstellungen gesprochen, begann der Reeder etwas verlegen. „Lehmann glaubt doch, dcH er 'ne Menge Eitra-Arbeit damit haben wird.' Der Kapitän drehte sich völlig um und blickte den erstaunten Lehmann verständnislos an. „Auf ein bischen EXtra-Arbeit darf es nicht ankommen, wenn das Interesse

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 08.03.1892
Umfang: 8
kümmert aber die Arbeitslosen gewiss in letzter Linie. Wir sind keineswegs ge neigt, diese Leute trotz ihres ungehörigen Auf tretens so sehr scharf zu beurtheilen. Wenn jemand Weib und Kind hungern sieht, dann thut er manches, was er sonst unterlassen würde. Deshalb ist ihm auch viel zu Gute zu halten. Der satte Liberalis mus hat immer, wenn er die Massen aufgehetzt ergieng es einem promenierenden Kellner, der trotz allen Widerstrebens auf einige Zeit für Lehmann ins Gefängnis musste. Lehmann

selbst spielte inzwischen unter den mannigfachsten Ver kleidungen der Polizei fortgesetzt Streiche. Es erschien ein kunstvoll ersonnenes Vexierbild: „Wo ist Lehmann?', das sich eines großen Absatzes erfreute. Ganz unvermuthet kam da auf einmal die Kunde, dass Lehmann in Belfort dingfest gemacht sei. „Wann wird er wieder ausbrechen?' fragten die Zeitungen erwartungsvoll. Sehr bald lieferte Lehmann auch den Beweis, dass die französischen Gefängnisse für ihn ein ebenso überwundener Standpunkt seien

, wie die deutschen: er brach wieder aus. Man sah ihn in Straßburg spazieren gehen, auch wohl seinen Schoppen trinken und, wie es sich ziemt, baar. bezahlen, wobei er sich dann zum Abschied zu erkennen gab. Nun haben sie ihn wieder. Seine Tante in Neudorf brachte Verschiedeneinale Uhren aufs Pfandhaus, die aus einem Diebstahl in Ober elsaß herrührten-, man verhaftete sie und umstellte das Haus, ahnungslos, dass Lehmann drinnen in. Er hatte sich bereits hinter einem Schrank „Brise,wr Clirmrik

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 12.01.1922
Umfang: 6
...' Im „Faust' zumal Ist Goethe nicht zuletzt Mystiker, w!« e« dem spekulativen Deutschen ganz besonders liegt. Gleich zu Anfang; „Die Sonne tönt nach alter Welse...' Zu vergleichen mit dem Bibel- anfang: „Der Herr sprach, es werde Licht und «s w a rd Licht.' Die Sonne, die tönt, das Wort das Licht, Materie wird... es ist die Mystik des Geistigen, das über dem Materiellen stehtl Erst» Lehmann hat sich von Meran nach Bozen begeben, um »machst mitzuteilen, wa, «hm der Faust gegeben hat. Kein neuer Kommentator

, behüt«! Nur «ine Anregung, bereit» D^annt«, noch mals selbst zu lesen und Unbekannt», selbst zu finden. Doch hat sich Lehmann über diesen alten Faust neu« Gedanken gemacht und er selbst sagt auch: Wenn heute der zweit« Teil Faust al, Novität er- schiene und darum wieder plötzlich mehr gelesen wurde, er «ntfeflelte einen wahren Aufregungssturm und würde da» Buch der Zeit ge» nannt werden! Schließlich gibt es keine Lebenslage, in die der Mersch gerät für die es im Faust nicht «ine Belegstelle

di« Hörenden — Höhrerinnen auch hier in der Mehrzahl — kaum fasten will. Tine Lr. bauungsstunde, welche die „Urania' vermittelt hat. Rat Domenigg namens des Ausschusses sprach Bearüßungsworte zu der Vortrags reihe, die Fritz Lehmann auch die kommenden Sonntage unter dem Gesamttitel „Mhsti-k in Weltanschauung des Okzidents und Orients' halten soll. Fürwahr ein guter Griff, dieses ansprechend« Thema! Gern würde Lehmann eine eingehende Besprechung auch de» zweiien Teile» „Faust' folgen lasten» aber fürs

nächste Mal nimmt er di« Indisch« Mystik vorweg, di« Lehre vom Karma. Verwunderliches Didersoiel, auch so etwas wie Mystik, daß die deutsch« Philosophie zu deren Ver tretern auch Lehmann» gehört — die den Ruhm deutschen Denken« in alle Welt und wohl auch nach Indien getragen hat, nun verschenkt ist; da wir arm geworden sind, greifen wir zur selben Zeit, wo vielleicht in der Hochschule zu Kalkutta Kant gelehrt wird, zu Rabindranath Tagore, zur Lehr« vom Karma. Verwunderliche» Widerspiel

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 7 von 18
Datum: 24.11.1906
Umfang: 18
. 2l. , 23 . „ 23 „ Minimum 1 7 lltzrfiütz Meximum Hs ~+~2.7 + 11 -f 1.8 + 0.3 -f 1.1 -f» 0-7 f 2.3 + 71 + 5.8 + 6.0 Die Herabsetzung der Kraukenfürsorge eines Ordens durch den sozialdemokratischen Arzt Dr. Lehmann im oberbayerischen Landrat hat mit einem sehr ausgiebigen Fiasko des Unternehmers geendet. Dr. Lehmann sprach sich über die Anstalt in Attl für männliche Unheilbare, die von barmherzigen Brüdern geleitet wird, sehr abfällig aus. Die Pflege der Kranken sei absolut ungenügend, die Kost schlecht, der Arzt

werde bei seinem Besuche vom Prior durch die Räume nur so geschleift; die Konsultation finde ebenfalls in Anwesenheit des Priors statt, so datz die Kranken es nicht wagen, Beschwerden oorzubringen. Dr. Lehmann verlangte Fürsorge für solche Kranke vom Staat, ein Gedanke, über den sich reden läßt. Was Dr. Lehmann indetz über Attl sagte, ist eine höchst unangebrachte Schmähung christlicher Aufopferung. Landrat S t e i n i n g e r hat die Sachlage ganz richtig gekennzeichnet durch die Bemerkung, man solle froh

Dr. Lehmann gar nicht abfahren. Urrrinsnachrichlerr. Katholischer Arbeiterverein. Der hochw. Herr Konsulent des katholischen Arbeitervereines in Lana ladet die Mitglieder unseres Vereines zu der am Sonntag, 25. ds., nachmittags 4 Uhr, im Ver- einshause stattsindenden Theatervorstellung („Der Einladung tunlichst zil entsprechen. Die Vorstehung. Andreas Hofer-Beteranen-und Krieger verein Meran. Die hl. Seelenmessen für die verstorbenen Mitglieder Herrn Gottfried P öhl und Herrn Johann Prünster

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 20
Datum: 06.10.1900
Umfang: 20
U)enn man konfus ist. Humoreske von Paul Blitz. (Nachdruck verboten.) ^err Lehmann klingelte nervös und rief nach seiner Wirtin. „Frau Walter! Frau Walter! Wo stecken Sie denn nur?' Endlich kam die dicke Frau angepustet. „Mein Himmel! Sie werden mir noch die Klingelschnur ab reißen! Was soll ich denn nun schon wieder?' „Liebste, beste Frau Walker, ich kann ja keinen reinen Kragen mehr finden!' rief der Zimmerherr, der halb angekleidet umherlief. „Nanu! Wie ist denn das möglich

? Ich habe Ihnen doch erst gestern die neue Plättwäsche gebracht.' Suchend ging die Hausfrau im Zimmer herum, wo alles bunt durcheinander geworfen war. „Na, hier sieht 's ja wieder mal nett aus! Als ob die Wilden hier gehaust hätten! Wie können Sie denn nur alles sodurcheiuander wühlen, Herr Lehmann!' „Herr Gott, ich hatte eben Eile. Man er wartet mich im Klub. Heute ist ja der große Herrenabend.' „Na, wenn schon! deshalb brauchen Sie hier doch nicht so zu Hausen! — Dahab'ichja'ne Stunde zu kra men

um, und siehe da, unter den abgelegten Hemden und so weiter lagen, fein säuberlich einge wickelt, die vielgesuch ten reinen Kragen. „Na, da hört doch aber alles auf!' rief voll Entrüstung die Wirtin, „Sie werden ja von Tag zu Tag konfuser! Wirft die reinen Kragen in den Wäschekorb — hat man dafür Worte!' Herr Lehmann aber ließ sie ruhig weiter schelten, nahm seinen Kragen, beendete seine Toilette und ries end lich : „Adieu Frau Walter! Morgen früh lassen Sie mich gefäl ligst ausschlafen.' „So, die Nacht

soll wieder durchbummelt werden — das ist schon ein nettes Leben!' Herr Lehmann aber hörte gar nichts mehr, denn er war bereits auf der Treppe. Alsbald machte sich die Wirtin kopfschüttelnd daran, in dem Zimmer Ordnung zu schaffen, so gnt es in aller Eile gehen wollte. Kaum aber war eine Minute vergangen, als die Thüre anfgerisien wurde und Herr Lehmann wieder ins Zimmer stürzte. Frau Walter bekam einen heil losen Schreck. „Was ist denn nuuschouwieder los?' fragte sie zitternd. Herr Lehmann war ganz außer

kann.' Jetzt sah sie ihn fragend an: „Toilette wollen Sie machen?' „Na, selbstverständlich! Zu einem solchen Souper kann ich doch nur im Frack gehen.' Frau Walter lachte hell aus. „Sie sind doch wirklich der ge borene Konfusionsrat, Herr Lehmann! Wissen Sie denn gar nicht mehr, daß Sie Ihren Frack versetzt haben?' „Donnerwetter!' — Nun war er angeführt. — Was nun anfangen? — „Schaffen Sie Rat, liebste, beste Frau! Ich muß einen Frack haben, denn das Souper darf ich nicht versäumen! Das würde mir mein Chef

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 17.10.1908
Umfang: 10
. Ihn quälte nur die Sorge, wo denn die „geschlossenen Ortschaften' anfingen und wo sie aushörten. Hier ein paar Häuser, da wieder ein GeHöst, aber Schilder, nach denen man sich hätte richten können, fanden sich herzlich wenig. Da mußte Lehmann in wahrem Schneckentempo fahren, denn man konnte doch nie wissen ! — Schließlich konnte dieser seinen Zorn nicht mehr zügeln. „Aber, Herr Doktor,' sagte er im Tone des gekränkten Besserwissers, „hören Sie doch end lich auf! Wenn ich einen Ort sehe, fahre ich schon

von allein langsam, aber wozu ich auf freier Chaussee kriechen soll, das weiß ich nicht. Seien Sie doch nicht so bange wegen ein paar Straf mandaten. Herr Hastenbeck hat .sie schon zu Dutzenden bekommen, und bezahlt sie, ohne zu zucken; ,das sind die indirekten Steuern/ sagt er, oder: .das ist die gerechte Strafe für alles Ver gnügen: nach einer ordentlichen Kneiperei gibt's einen Kater, und nach einer Autofahrt Strafman date, nix zu machen'.' „Aber, liebster Lehmann, ich darf keine Man date bekommen

; es handelt sich doch um eine Wette,' rief Dr. Müller. Lehmann zog sein Ge sicht in bedenkliche Falten. Wie er aber die kläg liche Miene seines Fahrgastes sah, tröstete er ihn in selbstbewußtem Ton: „Verlassen Sie sich nur aus mich! Was gemacht werden kann, wird ge macht!' Und Lehmann hielt Wort. Das denkwürdige Ereignis an das Porta blieb das einzige seiner Art. Aber der Doktor hatte doch gar manchesmal Ge legenheit, die Klagen seiner Freunde über ungb- zogene Kinder, unvernünftige Kutscher, mangelnde

Beleuchtung der Wagen in der Dunkelheit usw. auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Und Lehmann, der bald merkte, wie eigentlich der Hafe lief, versäumte keine Begebenheit, um dem Doktor eine zwar recht unwissenschaftliche, dafür aber um so nützlichere Vorlesung, über Verkehrsfragen zu halten.

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Tiroler Volksbote
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Seite 22 von 40
Datum: 10.05.1912
Umfang: 40
WM SS. „Ttrsler Volksbote.' !^X» Hcchrffana. Herr Lehmann ging sehr sorgenschwer In seinem Zimmer hin und her. Er schien darüber nachzudenken, WaS feiner Frau er sollte schenken. Denn daS GeburtStagsfest von ihr Unmittelbar stand vor der' Tür. »Zu dumm', sprach er zu sich konstant» „Wo find ich nur 'nen Gegenstand, Der schick, modern, apart und neu Und trotzdem billig ist dabei?!' „Heut', sprach er, „kostet in der Welt, WaS schön ist und modern —viel Geld, Und bei der Teuerung ist — o weh

— Ebbe in meinem Portemonnaie!' Mechanisch er zur Leitung greift, „Ja, seh ich recht?' ruft er und streicht Vor Staunen glatt sich das Papier, «DaS ist ja toll! Was lef ich hier?' Die Firma „Kunst im Bild' setzt weise. NX» Kronen aus für Preise, Und zwar verteilt sie diesen Schatz An alle, welche aus dem Satz, Der unter dem Gedicht zu finden, , ^ 'nen zweizeiligen Reim ergründen. Eintausend Krouc« — auch in bar Steh'n auf den ersten Preis sogar! > Und wieder ruft, erstaunt unsäglich, Herr Lehmann

aus: »Ja ist das möglich, Zu diesem ausgesetzten Geld Man 'ne Gravüre noch erhält?' Auf eine Kupferdruckgravüre Ich schon sehr lange spekuliere! Die lasse kommen ich, wie schlau Und schenk' sie meiner lieben Frau. Sie kostetnichts — und ich der Lehmann, Ich spiel'dann den spendabeln Eh'mann. Von den Gravüren reich sortier k Die unterm Strich sind angeführt Hat Lehmann eine glllckbeseelt Ganz nach Geschmack sich ausgewählt, Dann sandte er mit Wohlbehagen Für Porto und für Barauslage« Krone 1.2V in Marken noch (obwohl

anheimgestellt dies doch) Und schickt sie mit dein Lösnngsschew Der Firma „Kunst im Bild' dann ew. — Grad am Geburtstag srüh nach Achte, Ein groß' Paket die Post ihm brachte. An der Verpackung er schon sah: DaS muß ein Kunstblatt sein I»! Und wahrlich, als er eS enthüllt. Rief er begeistert: Welch'ei« Bild! Ein Meisterwerk, fürwahr grandios Und öv:vv sogar groß! Nach fünf Minuten stand Frau Lehmann Vor der Gravüre mit dem Eh'mann Und sprach mit zärtlichem Erbarmen: „Wie rannst Du soviel Geld ausgeben

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Dolomiten
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Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1931
Umfang: 8
und glänzend mit siegender Sonne auf dem Gipfel — der gjmm Hella V komme. Lange getraute sich niemand an ihn heran, bis es endlich dem Zureden seiner Verwandten gelang, sich zu ergeben. Er hatte leichte Schnittwunden an der Hand. Offen bar wollte er Selbstmord begehen, hatte aber nicht die Kraft dazu. Bojar hatte aus einer Anleihe der Bezirks verwaltung von 1.5 Millionen Kronen 820.000 Kronen für sich verwendet. Die letzte Dienfthose Glück im Unglück hatte der Polizeibeamte Lehmann, der vor einigen Tagen

vor dem Neuköllner Schöffengericht stand unter der „schweren' Anklage, eine dienstliche Unter schlagung begangen zu haben und zwar wurde die Unterschlagung darin erblickt, daß Lehmann, bis über die Ohren verschuldet, seine einzige Diensthose für 6 Mark im Le'ch- hmrs versetzt hatte. Immer schon war Leh mann gern gesehener Gast bei verschiedenen Versatzämtern. Ein Wertstück nach dem andern trug er dorthin, aber die Schulden wurden nicht geringer. Als er gar nichts mehr sein eigen nennen konnte, trug

war, geriet Lehmann in ernste Be drängnis. weil alle Kameraden ihre Hole selber brauchten und er nicht ganz ohne Hose ausrücken konnte. So kam die Angelegenheit an die große Glocke und Lehmann wegen dieser und noch weiterer Derfechkmgen vor das Diszinlinangoricht, das ihn aus dem 8kmto entließ. Da die versetzte Hol« aber Staats- eigenttim war, wurde vom Poltzeikommando Strafantrag wegen Unterschlagimq gestellt. Rach kurzer Beweis« lufnahme, bei der es sehr heiter zuging, stellte das Gericht das Verfahren

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 17.10.1908
Umfang: 10
er einen Korpsbruder ein, ihn ein Stückchen zu begleiten. Und nun folgte der Teil der Fahrt, der auch dem wackeren Lehmann am meisten Freude machte. Die beiden Herren schwelgten in Erinnerungen; in Godesberg mußte der Lindenwirtin „Guten Tag' gesagt werden; in Remagen lag eine stille Weinstube, die so viel an freudigen Erinnerungen barg, und in Andernach endlich wurde das Auto eingestellt, um auf der Krahnenburg Abschied zu feiern. Nachdem sich der Freund von ihnen getrennt hatte, befanden sich Dr. Müller sowohl

wie sein Mentor Lehmann in jenem Zustand gesteigerter Lebensfreude, den man nur am Rhein wirklich ausleben kann. Es war ja auch zu prächtig! Nun freilich galt es, die verlorene Zeit durch Anspannung des Motors ein zuholen, wenn man vor Abend in Bingen sein wollte. So eilte das Auto unermüdlich von Dorf zu Dorf (immer selbstverständlich im Rahmen der Ortschaft nur mit 15-Kilometer-Geschwindigkeit) an Burgen und rebumkränzten Höhen vorbei, und als man heil und ohne Behelligung in Bingen an langte, ward

Schriftstück. „Das ist das erste,' sagte er dumpf. Der Assessor wurde bleich, als er las: „Strasbesehl über 30 Mark wegen zu schnellen Fahrens und Unterlassung des Hupenzeichens vor der Kreuzung des Weges zum ,Hasensprung' in der Königsallee. Kolonie Grunewald.' Dem armen Assessor wurde grün und gelb — eine Viertel stunde nach der Abfahrt! Die zwei Gendarmen der Königsallee! Aber Lehmann hatte doch ge sagt, daß alles in Ordnung sei — er ließ sich schleunig einen Plan Gro^berlins geben und ent deckte

. Nach einigen Tagen kam Freund Hastenbeck mit einem weiteren Bündel. „Ich glaube, ihr habt am Rhein wohl etwas toll gewirtschaftet, es sind neun Mandate.' — „Neun!' schrie der Doktor auf. „Ich schwöre dir, wir sind nie mehr als 15 Kilometer gefahren, meistens sogar noch lang samer.' „Das sagt Lehmann auch, und das wird ja wohl stimmen, aber was hilft dir das? Den Rekord hast du übrigens noch nicht geschlagen, denn vor kurzem soll ein Fahrer, der wußte, daß man am Rhein autofeindlich ist, und der infolge

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.07.1890
Umfang: 6
, kann er sich nicht mehr halten und gibt Lehmanns Tochter schlankweg einen schallenden Kuß. Onkel Hans ruft „Bravo!' und Lehmann weiß überhaupt nicht, was er sagen soll. Einige ganz besondere Liebens würdigkeiten, wie z. B. die Worte: „Hinaus I', „Niemals!', „Fluch l', „Enterbung!' scheinen auf seinen Lippen zu liegen. Ehe jedoch nur ein solches Wort hörbar wird, hat Onkel HanS seinen Bruder energisch in s Nebenzimmer gezogen und hält ihm.nun solgende Standrede: „Verehrter Schützenkönig ! Heinz hat sich „drüben

in die Seite, mein Gewehr geht los — Krach! — Centrum!! Ich hatte den Preis! Ohne den nachbarlichen Kolbenstoß hätte ich eher den Mond getroffen, als die Scheibe.' Tief gedehmüthigt starrt Lehmann auf dies ver jährte Selbstbekenntniß; — Onkel HanS lachte ironisch: „Und' in diesem Ruhme hast Du Dich fünfzehn Jahre lang gesonnt! Du Tugendspiegel!' Wenn Du unvernünftig bist, lese ich den Brief vor, wo Du hinkommst erst bei Heinz und Liesl, dann im Bureau, dann am Stammtisch — — überall ohne Erbarmen

'. Wenn Du aber nachgibst, dann hört keiu Mensch davon und Ich reiße das Dokument entzwei, sofort, von oben bis unten. Lehmann seufzt tief auf: „Reiß zu, Bruder, reiß zu!' Die jungen Leute können sich noch immer nicht erklären wieso die Dinge aus einmal eine so vortheilhaste Wendung genommen haben, denn Onkel Hans ist schweigsam wie ein leeres Grab. Lehmann schleicht mit seiner blanken Büchse ein wenig gedrückt zwischen den Schießständen umher, dafür ist aber auf dem ganzen Festplatz weit und breit kein schmuckeres

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