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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 03.11.1917
Umfang: 8
, wie eine Posaune aussieht." „Hast mich doch schon ein paarmal sitzen sehen, Kerl chen — ? na also! — dort setzt du dich hin — nimmst die Posaune und hast nun weiter nichts zu tun, als dir deinen Nachbar, den anderen Posaunenbläser, anzusehen. Genau die selben Bewegungen, die er macht, machst du auch — natür lich ohne zu blasen — es ist ganz unmöglich, in einem ganzen Orchester, heraus zu hören, ob einer oder zweie Posaune blasen. „Aber —" ,Mnsinn — kein Aber! — Lehmann — denn der andere Posaunist

mich scheu um — das leere, unheimlich drohende Tirigentenpult starrt auf mich hernieder. Eben kommt auch mein „besseres Ich" — der zweite Posaunist. Das also ist Herr Lehmann! Wie er mich anglotzt! — Konfiszierte Physiognomie! — Der merkt doch den Braten! — Er schniebt wie ein Walroß - und schneuzt sich dann mit furchtbarer Vehemenz — unwillkürlich fährt meine Hand nach dem Schnupftuch — ach so! — das brauche ich noch nicht nachzumachen! Nun besteigt der Dirigent seinen erhöhten Platz

, sich um mich zu erhall" kümmern! Diese Perve, die der Mensch hat! Eine Ruhe — eine Sicherheit — mir merkt er's natürlich an, daß ich nichts leiste. — Na — ich hab's mir ja gedacht - o Wolfram — o! — Ter Kapellmeister fängt auch schon an, unheimlich herüber zuschielen — da! jetzt winkt er herüber — und runzelt die Stirn. Und dieser Lehmann sieht mich mit einer Verach tung an — Gott sei Dank — jetzt entwickelt sich wieder ein Toben, daß niemand auf mich aufpaßt. Und nun ein Augenblick tiefer Stille. Ter Kapellmeister

wendet sein „mähnenumwogtes, königlich Haupt" und hebt den Taktstock — nach uns! — Lehmann sieht mich an — ich sehe Lehmann an — wir wundern uns beide über den Ka pellmeister — er führt ja einen reinen Jndianertanz vor seinem Pult auf. — Wenn er nur nicht immer den Takt stock auf mich und Lehmann richtete. Himmel — sollen Wir etwa blasen? Ja, warum bläst denn dieser Lehmann nicht? Hinter mir pufft mich einer in die Rippen: „Das Po saunensolo — schnell — um Himmels willen, schlafen

Sie denn?" < Ta haben wir den Salat! — na warte, Wolfram — wenn ich dich kriege — was fällt denn dem Lehmann ein? Ich hebe die Posaune — Gott sei Tank — endlich scheint er sich seiner Pflicht zu erinnern — er hebt sie auch. Ich ziehe was ich kann — er zieht auch — aber still bleibt alles nach wie vor. Ich blase die Backen auf, daß mir die Augen aus dem Kopf quellen — Lehmann bläst sie auch auf — ein schauderhafter Anblick! — Aber still bleibt alles — geister haft still. Im Parkett fängt man an zu kichern. — Oben

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 25.11.1938
Umfang: 6
, ob er sich über die Folgen seines Tuns klar war oder nicht. Wachsamkest tut demnach not. Sie spekulieren auf Not und Geldgier, auf Schwatzhaftigkeit und Leichtsinn, auf Unvorsicht und Verbitterung. Jede menschliche Schwäche wissen sie für ihre volksfeindlichen Ziele auszunutzen. „Darlehen" für Schleufenmeifter Lehmann Der Schleusenmeister Lehmann macht eines Morgens die Bekanntschaft eines Malers, der seine Staffelei in der Nähe der Schleuse aufgebaut hat, angeblich, weil chn das schöne Motto interessiert

. Der Schleusenmeister Lehmann kommt mit ihm ins Gespräch. Er erzählt, daß es ihm nicht gut geht. Die Frau ist schon seit mehr als zwei Jahren krank und arbeits unfähig. Die Schulden häufen sich. Die Kinder wollen zu essen haben... Er weiß nicht mehr aus noch ein. Der andere meint, für einen ehrlichen, zuverlässigen Mann ließe sich schon etwas machen, er habe da Beziehungen zu einem Kreditinstitut... Der Schleusenmeister Lehmann wun dert sich. Ein fremder Mann bietet ihm ein Darlehen an! Aber der andere beruhigt

ihn: Künstler haben ein Herz für mensch liche Not, sie fühlen sofort, ob ein Mensch Hilfe verdient hat oder nicht... „Hier die Adresse! Berufen Sie sich nur auf mich!" Schleusenmeister Lehmann fährt in die Stadt. Kredittnstitut Soundso steht auf der Karte. Man kommt ihm freundlich ent gegen. Man hat von ihm gehört, das Darlehen kann er haben. Schleusenmeister Lehmann atmet auf. Natürlich kann er das Geld nur in Raten zurückzahlen... „Aber das macht doch nichts!" wehrt man ab. „Einem ehrlichen Menschen hilft

man gern!" Allerdings wird es so schnell nicht gehen. Das Kredit- instttut steht auf internationaler Basis. Das Geld kommt aus dem Ausland... Eine Weile muß er sich schon gedulden. Schleusenmeister Lehmann ist etwas enttäuscht. Er braucht das Geld. Das Wasser steht ihm bis an den Hals. Die Gläubiger drängen. Und die Frau ist krank und bettlägerig... Vierzehn Tage später erhält er Bescheid. Man sagt ihm, daß er zunächst einen Teil des Geldes erhalten könne. Zu guten Bedingungen. Allerdings erwarte

die Gesellschaft von ihm einen kleinen G e g e n d i e n st. Lehmann ist e r st a u n t: was kann er, ein kleiner Schleusenmeister, einem internationalen Kredit- institut für Dienste leisten? „Doch, doch ... Nehmen Sie zu nächst mal Platz, Herr Lehmann! Es handelt sich um folgen des. Unsere Gesellschaft hat da eine Reihe von größeren Kre diten ausgegeben. Sie sieht sich daher gezwungen, die betreffen den Firmen zu kontrollieren. Dabei sollen Sie uns helfen! Bringen Sie uns regelmäßig eine Aufstellung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 08.09.1956
Umfang: 12
Seite Nr. 208 Samstag, 8. September 1956 Die Ufetde wate* sein Stkitksoi Der unheilige Georg (Paul Klinger) und Hengst Maestoso Austria sind gute Freunde und zwei der Hauptdarsteller eines echten österreichischen Films voll Scharm, verinnerlichter Heiterkeit und losgelöster Freude. Wir stellen vor: Drei Millionen Exemplare des im Jahre 1928 erschienenen Bu ches „Hengst Maestoso Austria“ bezeugen, welch großer Wurf Ar thur Heinz Lehmann gelungen ist. Am 17. Dezember 1909 wurde Lehmann

in Lindenau (Nieder österreich) geboren. Lehmann be gann seine schriftstellerische Tä tigkeit mit der Abfassung von Reise- und Wanderbüchern, die vor allem durch ihre heitere Stimmung großen Anklang fan den. Noch sein erstes Buch über Pferde, „Rauhbautz“, das eben falls 1938 erschien, war eine lu stige Erzählung, aber der Erfolg dieses Buches führte Lehmann dazu, daß er in Hinkunft nicht mehr die Menschen, sondern die Pferde in den Mittelpunkt seiner Romane stellte. Den größten Er folg erzielte

er mit „Hengst Mae stoso Austria“, jener bezaubern den Liebesgeschichte zweier Menschen und eines Pferdes. Gleichzeitig eroberte er sich mit einem Werk über die Lipizzaner und die Spanische Reitschule die Herzen der Pferdenarren aller Länder. Nach dem Kriege schrieb Lehmann in seinem Haus in Sankt Georgen bei Ellmau in Tirol eine ganze Reihe von Pferderomanen, so „Die Stute De- florata“, „Die ewige Herde“, „Das Dorf der Pferde“ und das Jugendbuch „Der Berg hengst Campi“. Einige Werke Lehmanns wurden

mir spanisch vor“ unter Franz Antels Regie abrollen. Die Dar steller: Jester Naefe, Hannelore Bollmann, Margit Saad, Laya Raki, Oskar Sima, Rudolf Platte und Hans Moser. Im Zeichen von Robert Stolz und seiner Musik steht der Farbfilm „Im Prater blüh’n wieder die Bäume", der eine großartige Be setzung aufzuweisen hat. Ausgaben einen großen Erfolg. Andererseits war Lehmann selbst ein Uebersetzer mit großer Erfahrung; bei seinen Uebersetzungen in die deutsche Sprache standen englische Pferderomane

im Vordergrund. Zeit seines Lebens galt seine Liebe den Pferden. Wo immer auch einer der schönen Vierbeiner auftauchte, verfiel Lehmann in geheimnisvolle Zwiegespräche mit ihm. Mit mehr als 100 Pferdekräften raste er am 28. August an einen Baum, als er die Urauf führung der Verfilmung seines Buches „Hengst Maestoso Austria“, auf die er acht zehn Jahre warten mußte, in Hannover er leben wollte. Die Pferde v?ren sein Schick sal .. . The Grand old Man Cecil B. de Mille, der „Grand old Man“ de s amerikanischen

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 12.07.1933
Umfang: 6
Postraub in Wien, bei dem den Tätern fast 22.000 8 in die Hände fielen. Durch den raschen Zugriff der Linzer Polizei gelang es, einen der Täter, den abgebauten Bankbeamten Wilhelm Lehmann zu fassen und damit die rasche Aufklärung des Verbrechens anzubahnen. Das Kleeblatt. Lehmann sagte aus, bald nach seiner Rückkehr aus Amerika habe er die Bekanntschaft des Postoffizials Viktor P o t h ge macht, der wegen Verfehlungen entlassen worden war und ihm den Ueberfall auf das Postamt vorschlug. Ferner machte

Lehmann auch die Bekanntschaft des Seifenagenten Anton S ch m i d, der sich bei der Tat über seinen Anzug eine Post beamtenbluse und Postlerkappe anzog und als erster in das Postamt eintrat. Auf das vereinbarte Zeichen mit dem Fenster flügel eilten die zwei anderen in das Postamt und nun voll zog sich der bekannte Ueberfall. Im Verlaufe des Verhörs gestand Lehmann, daß er nach dem Raub 6600 8 von Poth erhalten hatte und daß sich der Rest des Geldes im Dachboden eines Wohnhauses von Verwandten befinden

müsse. Krimi nalbeamte entdeckten in der Tat unter einem Stein verborgen einen schwarzen Herrensocken, in dem man 5000 8 in Bank noten fand. Im Besitze des flüchtigen Poth können sich dem nach höchstens 11.000 8 befinden. Bei einem früheren Posttaub 17.000 Schilling erbeutet. Beim Verhör mit Lehmann erinnerte sich der Oberpolizei rat Dr. Spring, daß sich am 3. Februar 1931 im Hilfs- Postamt 29 in der Brigittenau ein Postraub abgespielt hatte, der unter ganzähnlichenUmständen begangen worden

war, wie im Hilfspostamt am Sonnenbergplatz, nur mit dem Unterschied, daß es sich dort nicht um einen offenen Raub handelte, sondern um das ganz unerklärliche plötzliche Verschwinden eines P o st b e u t e l s, in dem sich über 17.000 8 befanden. Der verantwortliche Postbeamte, der Amts- gehilfe Franz Rusch, war wegen dieses Verschwindens des Postbeutels nicht nur vom Dienst suspendiert, sondern auch vor Gericht angeklagt gewesen, wurde zwar mangels Beweisen freigesprochen, verlor aber seinen Posten. Lehmann wurde

nun auch über diesen Punkt ins Gebet ge nommen und es stellte sich heraus, daß die gleichen drei Personen, nämlich Lehmann, Poth und Schmid, schon am 3. Februar 1931 gemeinsam den Postbeutel mit den 17.000 8 aus dem Amtsraum des Hilfspostamtes 29 geraubt hatten. Mit den 17.280 8 ging man in die Wohnung des Schmid, wo jeder etwa 5000 8 erhielt. Erlagscheine und Postbeutel wurden verbrannt. Bei der Teilung der Beute soll auch die Frau des Schmid, eine Jugendfreundin des Poth, zugegen gewesen sein. »Unzivilisierte'' Rasen

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 8
Datum: 14.03.1934
Umfang: 8
. 2. Sie wascht sich täglich zweimal mit warmem Wasser und Seife. 3. Gegen die Runzeln ver wendet sie. guten Humor auch in widrigen Dingen. I weiß nicht, ob die Fragerinnen das glauben und au anwenden. Aber ich möchte das doch den Leserinnen anraten. £ustig& tcke- Sächsisches. Am Schalter: Fahrkartenausgeber: „Wohin wollen Sie?" Lehmann: „Nich fort." Fahrkartenausgeber: „Dann scheren Sie sich doch hier Lehmann: „Ich steh' doch hier niemandem in Wache. Es is ja weiter keens da." Fahrkartenausgeber: „Bleiben

Sie also stehen, bis Sie müde sind." (Schließt das Schaltersenster.) Lehmann (klopft nach einer Weile). Fahrkartenausgeber (öffnet wieder): «Was wollen Sie denn nun?" Lehmann: „Können Sie mir niche sagen, wie spat es ist?" Fahrkartenausgeber (wütend): „Mein Herr, wollen Sie mich foppen? Ich bin doch kein Auskunftsbüro." Lehmann: „Nu nee, aber Sie haben doch ene Uhr dort hängen, an der es gerade um elfe ist." Fahrkartenausgeber: «Na also, da wissen Sie ja die Zeit schon." Lehmann: „Ich wollte mir bloß gitigst

zu fragen erlau ben, ob die och richtig geht." Fahrkartenausgeber (schließt wieder wütend das Fenster). Lehmann (klopft nach einer Weile wieder). Fahrkartenausgeber (öffnet und faucht wütend): „Mein Herr, wenn Sie sich nicht drücken, rufe ich die Bahnhofs polizei." Lehmann (erschrocken): „Nu Herr Ieeses, sind Sie doch friedlich. Ich muß doch ene Karte haben." Fahrkartenausgeber: „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?" Lehmann: „Sie fragten doch, ob ich selber fort wolle. Wer die Karte is fir

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 02.04.1921
Umfang: 8
aufgegeben und Frau Lehmann ent lassen werden. Jetzt hieß cs, jeden Groschen sparen, damit sie aushalten kosinte, bis sie eine Stellung gefunden hatte. ^ Das grausame Muß lenkte sie ein wenig von- ihrer Trauer ab. Seufzend erhob sie sich und trug das Geschirr selbst in die Küche hinaus. rau Lehmann sprach tröstend auf sie ein. ehr seltsam nahm sich das schlanke schöne Mädchen mit dem schlichten, schwarzen Kleid und den vornehmen, anmutigen Bewegungen in der engen Küche aus. wundervoll hob

sich das goldbraune, reiche Haar von dem schwar zen Kleide ab. Die feinen, blassen Züge strahl ten auch jetzt einen süßen Liebreiz aus, wo das sonnige Lächeln verschwunden war. ^rau Lehmann sah ihr verwundernd nach, als sie aus der Küche ging. „So n schönet Mädchen, das Fräulein Anni! Nee — um die is mich nich bange, wenn sie man ooch jetzt keene Moneten mehr hat. Die -wird mit Kußhand vors Theater cnkaschiert, wenn sie man will. Ich wer' ihr das mal bei Ielegenheit sagen. Na — und Verehrer

, Fräulein Anni," sagte Frau Lehmann wichtig, wenn erst mal der eene anfängt, denn bleiben die andern aus dem Haufe ooch nich zurück. Da kenne ick mir aus." vorragendes Beispiel zum Wohle aller Völker war und die großen Ideen im christlichen Sinne , ins Praktische umsetzte. Zum Festabend war der Zudrang so groß, daß viele Teilnehmer keinen Platz mehr fanden. Die dramatischen Szenen aus dem Leben der heiligen Elisabeth wurden mit vielem Geschick zur Darstellung gebracht und fan. ! d^n den allgemeinen

Menschen, die hier im Hause wohnten. Sie und die Mutter bat« ! ten nur freundlich die Grüße erwidert, wenn man sich im Treppenhaus begegnete. Sic fand es sehr freundlich und rührend, daß diese Leute alle ihre Teilnahme bewiesen. Denn Frau Lehmann hatte recht, einer nach dem an deren schickte Blutnen als Zeichen der Teil nahme. Frau Lehmann kontrollierte gewiffenhaf! ; ob keiner ausblieb. wieder einmal hatte es geklingelt. Anni achtete nicht darauf. Der Blumendufi; im Zimmer hatte sie tnüde gemacht

. Mit ge schloffenen Augen saß sie neben der toten Mut ter, als Frau Lehmann wieder eintrat. Diesmal trug sie aber keinen Kranz in den Händen, sondern nur eine Visitenkarte, die sie Anni mit spitzen Fingern reichte. „Iotte doch, Fräulein Anni — da is 'ne ! sehr feine Dame, die Ihnen sprechen will. Ick habe ihr in den Salong gefMrt. Und hier steht der Name darauf." Mit dieser umständlichen Erklärung stellte sie sich entschieden neugierig vor Anni hin. Diese hatte kaum einen Blick auf die Karte geworfen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 10.05.1903
Umfang: 16
," antwortete derselbe, „der Herr Lehmann aus der Villa Dornik läßt bitten, daß der Herr Kettner zu ihm kommen möge." „Lothar sah erstaunt den älteren Freund an, was dies zu bedeuten habe, daß man gerade nach ihm verlange, der aber sagte: .Woher mag der denn von Ihrer Anwesenheit wissen?" „Die Julie, daS Stubenmädchen, die bei ihm reinmacht," erzählte der Portier, redet gern ein Wort, und Herr Lehmann hört gern etwas, die hat ihm vom Herrn Assistenzarzt erzählt, da hat er denn gesagt, man solle

Herr Doktor?" fragte Lehmann. „Mein Name ist Lothar Kettner, ich bin der Assistent des Herrn Sanitätsraths Eisstedt," erwiderte der Angeredete, ohne die geringste Sympathie zu fühlen mit einem gelähmten Menschen, der augenscheinlich an der Grenze des Erdenlebens stand. „Nun, so untersuchen Sie mich und hellen Sie mir, der alte Quacksalber versteht nichts, jahrelang hat er an mir herumgedoktert und mich nicht gesund bekommen, nun wird es besser mit mir werden." Das augenscheinlich ihm dargebrachte

Vertrauen konnte Lothar nicht günstiger stimmen gegen seinen Patienten, das Wort Quack salber, in Bezug auf einen hochachtbaren, ehrenwerthen Mann gebraucht, empörte ihn. Lothar erkannte, als die Untersuchung beendet war, daß ein Sterbender vor ihm lag, das erfüllte ihn einerseits mit Hoffnung, daß er von einem solchen das Geheimniß erfahren werde, andererseits mit Besorgniß, daß er doch von hinnen gehen könne, ohne gesprochen zu haben. „Sie haben nur noch eine kurze Frist zu leben, Herr Lehmann," fügte

er hinzu," erstaunt über sich selbst, daß er einem Menschen mit solcher Gleichgültigkeit sein Todesurtheil verkünden konnte. „Was, muß ich wirklich sterben?" fragte Lehmann, indem seine erloschenen Augen noch einmal aufblitzten. „Allerdings, die Lähmung, die an den Füßen begonnen, steigt immer höher, nur kurze Zeit noch, dann tnrt sie an das Herz heran, das dann stille steht, sagen Sie also bald, wo das Geld ist, das Herrn Dornik fortgekommen." „Lassen Sie mich damit in Ruhe, ich weiß

, da waren sie mein. Im Früh,ahr dachte ich nach Hamburg und von da nach Amerika zu gehen, wo ich mich dann nicht so zu quälen brauchte wie die jenigen, die mit leeren Händen dort ankommen, meine Krankheit hinderte mich aber daran, ich habe das Bett nicht mehr verlassen." Der Kranke wurde aschfahl nach diesen Worten, und der Arzt erkannte, daß der letzte Augenblick nicht mehr fern war. Mit ge brochenen Augen blickte Lehmann denjenigen an, auf den er sein« letzte irdische Hoffnung gesetzt, dann noch ein letzter, gurgelnder

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Außferner Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 18.10.1913
Umfang: 20
reichen bis an die Knie. Das edle Haupt ziert ein ßrüner Jagdhut mit Stutz und Federn. „Pfui, Spinne! Du, horche mal, Lehmann, bei solchem Wetter jagt man ja für ge- wöhnlich keinen Hund her aus." „Püsecke, schimpfe nicht." „Wie heißt es doch gleich? Wie die Alten brummen, so schimpfen die Jungen. Mein seliger Vater hat über zwei Sachen stets gebrummt: Schlechtes Wetter und Steuerzahlen. Na, siehst du, und ich — ich schimpfe." — Doch der Wettergott hatte ein Einsehen. Einige Stunden später teilten

sich die Wolken, und die weite Fläche des Müritzsees glitzerte, von einer leichten Brise gekräuselt, im schönsten Sonnenschein. Durch die zahlreichen Schneusen, welche mit der Sense für die Entenjagd im Schilfe ge schnitten waren, konnten die Waidmänner Enten stürzen sehen. Püsecke und Lehmann bestiegen flugs ein flaches Boot, während die übrigen Jagdteilnehmer ihren Standpunkt an den Ufern wählten. „Horche mal," flüsterte Püsecke, als das Boot unhörbar das Wasser durchschnitt, „siehst du was?" „I wo werd

sich das wackere Schneidermeisterlein an den Rand des flachen Kahnes. Er kentert, und auch Lehmann fühlt sich von kühlen Wellen um fangen. Da horch! Ein leises Quackern, ein Entenpaar hat Ge fahr wahrgenommen und warnt. Gleichzeitig fast geht ein ganzer Flug auf. Schüsse fallen. Manche Ente wird er legt, nur die beiden Unglücksraben, die sich inzwischen an das Land gerettet haben, gehen leer aus. „Horch mal, Lehmann, glaubst du, ich gehe ohne Enten vogel zu Muttern. Wilhelm, das gibt es nicht. Ich halte

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Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 20
Datum: 18.10.1913
Umfang: 20
, Spinne! Du, horche mal, Lehmann, bei solchem Wetter jagt man ja für ge wöhnlich keinen Hund her aus."- „Püsecke, schimpfe nicht." „Wie heißt es doch gleich? Wie die Alten brummen, so schimpfen die Jungen. Mein seliger Vater hat über zwei Sachen stets gebrummt: Schlechtes Wetter und Steuerzahlen. Na, siehst du, und ich — ich schimpfe." — Doch der Wettergott hatte ein Einsehen. Einige Stunden später teilten sich die Wolken, und die weite Fläche des Müritzsees glitzerte, von einer leichten Brise

gekräuselt, im schönsten Sonnenschein. Durch die zahlreichen Schneusen, welche mit der Sense für die Entenjagd im Schilfe ge schnitten waren, konnten die Waidmänner Enten stürzen sehen. Püsecke und Lehmann bestiegen flngs ein flaches Boot, während die übrigen Jagdteilnehmer ihren Standpunkt an den Ufern wählten. „Horche mal," flüsterte Püsecke, als das Boot unhörbar das Wasser durchschnitt, „siehst du was?" „I wo werd 'ich denn? Keine Spar." „Na, gib nur auf mich gut acht, ich mache gleich eine Doublette

, und auch Lehmann fühlt sich von kühlen Wellen um fangen. Da horch! Ein leises Quackern, ein Entenpaar hat Ge fahr wahrgenommen und warnt. Gleichzeitig fast geht ein ganzer Flug aus. Schüsse fallen. Manche Ente wird er legt, nur die beiden Unglücksraben, die sich inzwischen an das Land gerettet haben, gehen leer aus. „Horch mal, Lehmann, glaubst du, ich gehe ohne Enten vogel zu Muttern. Wilhelm, das gibt es nicht. Ich halte es für meine Pflicht, meinen Standpunkt zu wahren: als Herr im Hause

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Tiroler Post
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Seite 18 von 20
Datum: 17.10.1913
Umfang: 20
und Federn. „Pfui, Spinne! Du, horche mal, Lehmann, bei solchem Wetter jagt män ja für ge wöhnlich keinen Hund her aus." „Püsecke, schimpfe nicht." „Wie heißt es doch gleich? Wie die Alten brummen, so schimpfen die Jungen. Mein seliger Vater hat über zwei Sachen stets gebrummt: Schlechtes Wetter und Steuerzahlen. Na, siehst du, und ich — ich schimpfe." — Doch der Wettergott hatte ein Einsehen. Einige Stunden später teilten sich die Wolken, und die weite Fläche des Müritzfees glitzerte, von einer leichten

Brise gekräuselt, im schönsten Sonnenschein. Durch die zahlreichen Schneusen, welche mit der Sense für die Entenjagd im Schilfe ge schnitten waren, konnten die Waidmänner Enten stürzen sehen. Püsecke und Lehmann bestiegen flugs ein flaches Boot, während die übrigen Jagdteilnehmer ihren Standpunkt an den Ufern wählten. „Horche mal," flüsterte Püsecke, als das Boot unhörbar das Wasser durchschnitt, „siehst du was?" „I wo werd 'ich denn? Keine Spur." „Na, gib nur auf mich gut acht, ich mache gleich

eine Doublette. Ich bin heute so mit Ingrimm geladen, wie ein Pulverfaß mit Dynamit. Ein Funke, und es gibt eine Katastrophe." Immer unruhiger wurde vor Aufregung Held Püsecke. Um besser auslugen zu können, lehnt er sich weit über den Bootsrand hinaus, da — ein klatschender Fall, hoch- aufspritzender Gischt, „es rast der See und will sein Opfer haben." In jäher Todesfurcht klammert sich das wackere Schneidermeisterlein an den Rand des flachen Kahnes. Er kentert, und auch Lehmann fühlt sich von kühlen Wellen

um fangen. 0 . ^ rin, Da horch! Ein leises Quackern, em Entenpaar hat Ge- fahr wahrgenommen und warnt. Gleichzeitig fast geht ein ganzer Flug auf. Schüsse sallen. Manche Ente wird er legt, nur die beiden Unglücksraben, die sich inzwischen an das Land gerettet haben, gehen leer aus. „Horch mal, Lehmann, glaubst du, ich gehe ohne Enten- Vogel zu Muttern. Wilhelm, das gibt es nicht. Ich halte es für meine Pflicht, meinen Standpunkt zu wahren: als Herr im Hause. Wie? — das verrate ich nicht." Die Jagd wurde

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Lienzer Nachrichten
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Seite 14 von 16
Datum: 17.10.1913
Umfang: 16
ein grüner Jagdhut mit Stutz und Federn. „Pfui, Spinne! Du, horche mal, Lehmann, bei solchem Wetter jagt man ja für ge wöhnlich keinen Hund her- aus." „Püsecke, schimpfe nicht." „Wie heißt es doch gleich? Wie die Alten brummen, so schimpfen die Jungen. Mein seliger Vater hat über zwei Sachen stets gebrummt: Schlechtes Wetter und Steuerzahlen. Na, siehst du, und ich — ich schimpfe." — Doch der Wettergott hatte ein Einsehen. Einige Stunden später teilten sich die Wolken, und die weite Fläche des Müritzsees

glitzerte, von einer leichten Brise gekräuselt, im schönsten Sonnenschein. Durch die zahlreichen Schneusen, welche mit der Sense für die Entenjagd im Schilfe ge schnitten waren, konnten die Waidmänner Enten stürzen sehen. Püsecke und Lehmann bestiegen flugs ein flaches Boot, während die übrigen Jagdteilnehmer ihren Standpunkt an den Ufern wählten. „Horche mal," flüsterte Püsecke, als das Boot unhörbar das Wasser durchschnitt, „siehst du was?" „I wo werd 'ich denn? Keine Spur." „Na, gib nur auf mich gut

, und auch Lehmann fühlt sich von kühlen Wellen um fangen. Da Horch! Ein leises Quackern, ein Entenpaar hat Ge- fahr wahrgenommen und warnt. Gleichzeitig fast geht ein ganzer Flug auf. Schüsse fallen. Manche Ente wird er legt, nur die beiden Unglücksraben, die sich inzwischen an das Land gerettet haben, gehen leer aus. „Horch mal, Lehmann, glaubst du, ich gehe ohne Enten vogel zu Muttern. Wilhelm, das gibt es nicht. Ich halte es für meine Pflicht, meinen Standpunkt zu wahren: als Herr im Hause

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 02.05.1908
Umfang: 18
-Präsiden Lehmann ergattert. Lehmann, ein lebhafter Student mit drei schönen Renommierschmiffen in der Visage, ist in gehobenster Stimmung. „Wat sagst de nu? Siegt der Wintersport oder siegt er nich?" „Er siegt — und sogar bei unserer älteren Generation," — sagt Max, auf seine Verwandten zeigend, „gestatte, daß ich Dich meinem Onkel Bumshofer und meiner Tante vorstelle." Lehmann verneigte sich sehr korrekt. „Wir haben da wohl," sagte die Tante, „das Vergnügen, einen der Festarrangeure kennen zu lernen

?" „Stimmt, meine Gnädige, stimmt," versicherte Lehmann, angenehm an seine Würde erinnert „und ich kann, dank meiner heutigen Vorrechte, den Herrschaften, was mich nun besonders freut, zu bevorzugteren Aussichtsplätzen verhelfen. Wir haben nämlich, als die Anmeldungen so enorm wurden, wohlweise einen Raum für uns abgrenzen lassen. Dort übersieht man namentlich die Haupt sache, den Sprunghügel vorzüglich." Herr Lehmann führte sie durch die von Fest ordnern zurückgehaltene Menschenmenge hinüber

zu den Komiteemitgliedern, die mit Notizbüchern in den Händen und gespitzten Bleistiften bereit standen, die Preisträger und Sieger der Wettfahrten fest zustellen. „Sehen Sie dort die aus dem verschneiten Hügel vorstehende Schneeschanze," erklärte Lehmann, „das ist der Sprunghügel." Und hinzufügend be merkte er: „Wir haben die Zuschauer in weitem Kreise

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
, schöne Gestalten, die Wehrmacht des Oberlandes repräsentirend, theils in „Und wahrscheinlich hat er auch Grünspan an gesetzt!" stotterte Heinz. „Was Staub — was Grünspan! Her mit dem Pokal!" befiehlt Lehmann und schon ist Onkel Hans hinaus, ihn zu holen, schon bringt er ihn herbei, schon hat Lehmann — den Deckel abgehoben! „Ein Brief???!" Die jungen Leute fassen sich kampfbereit bei den Händen. Lehmann beginnt zu lesen: „Geliebter! Der Vater ist ein Tyrann! Und wenn 100 Meere zwischen uns liegen

— wir kommen doch zu sammen! Geduldig wartet auf Dich Deine Liesl." Wie Heinz das hört, kann er sich nicht halten und gibt Lehmanns Tochter schlankweg einen schallen den Kuß. Onkel Hans ruft „Bravo!" und Lehmann weiß überhaupt nicht, was er sagen soll. Einige ganz besondere Liebenswürdigkeiten wie z. B. die Worte: „Hinaus!" — „Niemals!" — „Fluch!" — „Enterbung!" scheinen auf seinen Lippen zu liegen. Ehe jedoch nur ein solches Wort hörbar wird, hat Onkel Hans seinen Bruder energisch ins Neben zimmer gezogen

Vaterland." In diesem Augenblick pufft mich mein ungeschickter Nachbar mit dem Kolbeit in die Seite, mein Gewehr geht los — Krach! — Centrum!! Ich hatte den Preis! Ohne den nachbarlichen Kolbenstoß hätte ich eher den Mond getroffen als die Scheibe." — — Tief gedemüthigt starrte Lehmann aus dies verjährte Selbstbekenntniß; Onkel Hanns lachte ironisch: „Und in diesem Ruhme hast Du Dich fünfzehn Jahre lang gesonnt! Du Tagrndspiegel! Wenn Du unvernünftig bist, lese ich den Brief vor, wo Du hin kommst — erst

bei Heinz und Liesl, dann im Bu reau, dann am Stammtisch überall ohne Er barmen ! Wenn Du aber nachgibst, dann hört kein Mensch davon und ich reiße das Dokument entzwei, sofort, von oben bis unten." Lehmann seufzt tief auf: „Reiß zu, Bruder, reiß zu!" Die jungen Leute können sich noch immer nicht erklären, wieso die Dinge auf einmal eine so vor theilhafte Wendung genommen haben, denn Onkel Hanns ist schweigsam wie ein leeres Grab. Lehmann schleicht mit seiner blanken Büchse ein wenig gedrückt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1956
Umfang: 6
erschließen. Auf diese Art ist im Gebiet der Silvretta schon eine Attraktion besonderer Art entstanden. Dort haben die Illwerke die Silvrettastraße gebaut, die über eine Paßhöhe von meh r als 2000 m vom Mon- tavontal in das Paznauntal führt. Die Straße läuft am Silvrettastausee vorbei; sie ist im heurigen Sommer eine der meistbefahrensten Alpenstraßen gewesen. Eine Kraftwerksanlage besonderer Art (Fortsetzung auf Seite 2) Arthur Heinz Lehmann tödlich verunglückt M ü n c h e n, 29. August (AP). Der Schrift

steller Arthur Heinz Lehmann fand Diens tag abend durch einen Unfall auf der Auto bahn Salzburg—München in der Nähe des Chiemsees den Tod. Lehmann, 1909 in Leip zig geboren und zuletzt in Elmau bei Kuf stein wohnhaft, wurde besonders durch sei nen Roman „Hengst Maestoso Austria“ be kannt, welcher derzeit verfilmt wird. Wie die Polizei bekanntgaib, geriet der von Lehmann gesteuerte Wagen aus unbekannter Ursache, vermutlich wegen überhöhter Ge schwindigkeit, auf freier Strecke ins Schleu dern

und prallte gegen einen Baum. Leh mann erlitt einen Schädelbruch und war so fort tot. Die neben ihm sitzende Schauspiele rin Elfie Weißenböck wurde schwer verletzt ins Krankenhaus Prien am Chiem see eingeliefert. Arthur Heinz Lehmann und Elfie Weißen böck hatten sich kürzlich verlobt und wollten im Herbst heiraten. Sie waren nach Hanno ver unterwegs, um als Ehrengäste der deut schen Premiere von „Hengst Maestoso Austria“ beizuwohnen. Also nicht nur in Innsbruck Rouvray, 29. August (Reuter). Gegen fünf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 02.07.1903
Umfang: 4
zu, welche auf die Schlafgeherwirtschaft in den Großstädten ein bezeichnendes Licht wirft. „In Sachen Weber und Lehmann, Zeugin Frau Schmasow!" — Der Gerichtsdiener ruft es mit Stentorstimme durch den Korridor, und in den Schösiengerichtssaal treten die Aufgerufenen: ein sehr großer Mann, ein sehr kleiner Mann und eine ziemlich korpulente Frau. Letztere nötigt der Gerichts diener auf die Zeugenbank, während der Lange zu dem Kurzen sagt, indem er auf die Anklagebank deutet: „Komm Se rinn in diesem Affenkasten, Sie unbekannter Schlaskolleje

. Haben wir 18 Monate in eenen Bett jeschlafen, denn wer'n wir ooch in den Käfich Platz haben." — Vorsitzender: „Sie haben hier kein Wort zu sagen, außer wenn ich Sie frage. Welcher der beiden Ange klagten ist der Cafe-Kellner Lehmann?" — Der Große: „Det bin ick." — Der Kleine: „Ick bin der andere, der Hausdiener Weber." — Vors.: „Sie stehen hier unter der Anklage der ge meinschaftlichen Mißhandlung. Und zwar sollen Sie eines Tages Ihre damalige Wirtin, die Vermieterin Schmasow geprügelt haben. Schämen

Sie sich denn einer solchen Rohheit einer wehr losen Frau gegenüber nicht?" — Lehmann: „Ick for mein Teel nich; ob sich mein Mitanjeklagter schämt, weeß ick nich." — Weber! „Nee." — Vors.: „Das ist traurig genug! Angeklagter Lehmann, erzählen Sie mal, wie sich die Sache zugetragen hat." — Lehmann: „Die Tracht Prügel, det muß ick vorausschicken, waren die Strafe for eenen gewissenlosen Betruch, dessen Opfer wir beede jewor'n sind. Ick habe 18 Monate bei die Schmasow'n als möblierter Schlafbursche jewohnt. Da ick Cafe-Kellner

jemeinschaftliche Mißhandlung ausgeführt." — Vors.: „Angeklagter Weber, stimmt das, was Lehmann er zählt hat?" — Weber: „Wort for Wort. Ick hatte mir im Dustern ausgezoogen und wollte jerade in'n Kahn steijen, als ich jemand schnarchen hörte und det erwähnte Streichholz ansteckte." — Die Zeugin Schmasow muß die Darstellung der Angeklagten bestätigen und entschuldigt sich mit ihrer Notlage. In Anbetracht der besonderen Umstände läßt der Gerichtshof Milde walten und erkennt jeden Angeklagten auf 10 Mark

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 28.12.1935
Umfang: 16
mit dem Dreimarkstück, das ihm Anders in die Hand gedrückt hatte. „Eine Mark achtzig zurück!" sagte die Verkäuferin, und Anders, der in diesem Augenblick eintrat, sprach dazwischen: „Ich wünsche je ein Achtel!" Sein Finger verständigte die Verkäuferin. Die Zange ließ Stück für Stück in die Tüte fallen — draußen stand Stein, harrte am Schlage seines Chefs. Die Köchin hatte es dem Gärtner erzählt, und der llü- sterte es dem Schlosser Lehmann zu: ..Anders' Frau erwartet ,in Kind!" „Was du nicht sagst!" „Ssst!" machte

der Gärtner. Er legte dabei den Zeige finger beschwörend an seine Lippen, so bedeutend, daß Leh mann schweigen solle. Gewiß! Nur seiner Frau mußte es Lehmann erzählen! „Ach! Was du nicht sagst, Willy!" „Und sie wollte nicht nach dem .weißen Hirsch!" flü sterte Lehmann geheimnisvoll. „So?" „Darum hat Anders von dem Fischer Bardner den See gekauft und das Land bis zur Chaussee — in Daberkow steht ein Haus — nein, ein Schloß, sagt Wilke!" „Ach!" Frau Lehmann seufzte. „Was die Agna Fredrich doch für Glück

hatte! „Als sie mit mir die ersten drei Jahre zusammen zur Schule ging, hat sie sich sicherlich nicht träu men lassen, daß sie einmal den Anders heiraten würde. Der ging ja damals schon in seiner lila Mütze, und als sie noch auf die .Höhere Töchterschule' ging, riß der sich wie alle an deren den Schirm von seiner weißseidenen Mütze — er hatte das Abitur bestanden." Lehmann lachte: „Wie du informiert bist!" „Für solche seine Jungend interessiert man sich!" Ach nee!" „Aus dem Schützenplatz hatten sie sich kennen gelernt

!" „Wo?" „In ner Luftschaukel, die immer ringsherum fährt. Wenn's runter geht, wird einem schlecht. Anders hielt sie fest — Agna Fredrich war wohl auch schlecht geworden! Wie sich alles wiederholt im Leben!" „Wieso denn?" „Hier!" Frau L-ehmann tippte lachend an ihre Stirn, lief hinaus und schnell zu ihrer Nachbarin, um die Neuigkeit . anzubringen. Don den „seinen Leuten" hört man gern er zählen in der Kleinstadt — so begegnete Frau Lehmann dem ! abschloß, wonach dieser als Entgelt die Hausbesorgerwoh nung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
zu heben, da — knarrt ein Schlüssel in der Entreethür! Papa Lehmann! Beide schlüpfen ins Zimmer zurück, ohne den Becher berührt zu haben. Dann tritt Papa Leh mann über die Schwelle. „Was der Teufel, Junge, Du hier?" Etwas verlegen wird er doch — der junge Herr aus Amerika. „Jawohl, Onkel, erschrick nur nicht zu sehr! „Sogar" — er holt den Zettel aus der Tasche — „sogar bei Dir einquartirt." des 1291 gegründeten Schweizerbundes begangen werden. Die Hauptfeier findet in Schwyz statt. Aus diesem Anlasse

eingetrosfen und Nach mittag rückte die wackere Musikkapelle von Ried ein, die beim Bußkreuz den Herrn General Beck, der mit dem Zuge von Innsbruck kam, erwartete und mit klingendem Spiel bis zu seiner Wohnung geleitete. Abends konzertirte die Rieder Kapelle im Bräuhaus garten des Herrn Egger, und der stürmische Beifall, der ihr zutheil wurde, mag Beweis sein, daß ihre Leistungen allseitig anerkannt wurden. Die Imster Kapelle besorgte den Zapfenstreich, Erft stutzt Lehmann ein wenig, dann denkt

sie kein Wässerchen trüben, Lehmann erzählt von seinen Schützenthaten lange, merkwürdige Reno- mirgeschichten, Onkel Hans aber schüttelt ungläubig den Kopf dazu und lacht leise vor sich hin. „Na, warte Du, ich Hab' Dir auch eine kleine Schützen« Reminiscenz mitgebracht zur Abkühlung! Die zeig ich Dir nachher, wenn wir allein sind!" Und dabei schmunzelt er wie ein Kobold! — Aber Leh mann läßt sich nicht irre machen. „Beim Bundes schießen wird sich's ja ausweisen," radomontirt er weiter, „ob meine alten Augen

noch so klar und meine alten Knochen noch so fest sind, wie damals — vor fünfzehn Jahren. Wo ist mein Ehrenbecher?" Heinz und Liesl verfärbten sich — Hans lacht, daß ihm die Thränen aus den Augen kommen. Ja, ja — viel Wein konnte Lehmann niemals vertragen. „Wo ist mein Ehrenbecher? Ich will daraus trinken aus das Gelingen unseres Bundesschießen!" „Aber der Becher ist ja verstaubt, Väterchen!" wirft Liesl ein, während ihr alle Glieder zittern.

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