," antwortete derselbe, „der Herr Lehmann aus der Villa Dornik läßt bitten, daß der Herr Kettner zu ihm kommen möge." „Lothar sah erstaunt den älteren Freund an, was dies zu bedeuten habe, daß man gerade nach ihm verlange, der aber sagte: .Woher mag der denn von Ihrer Anwesenheit wissen?" „Die Julie, daS Stubenmädchen, die bei ihm reinmacht," erzählte der Portier, redet gern ein Wort, und Herr Lehmann hört gern etwas, die hat ihm vom Herrn Assistenzarzt erzählt, da hat er denn gesagt, man solle
Herr Doktor?" fragte Lehmann. „Mein Name ist Lothar Kettner, ich bin der Assistent des Herrn Sanitätsraths Eisstedt," erwiderte der Angeredete, ohne die geringste Sympathie zu fühlen mit einem gelähmten Menschen, der augenscheinlich an der Grenze des Erdenlebens stand. „Nun, so untersuchen Sie mich und hellen Sie mir, der alte Quacksalber versteht nichts, jahrelang hat er an mir herumgedoktert und mich nicht gesund bekommen, nun wird es besser mit mir werden." Das augenscheinlich ihm dargebrachte
Vertrauen konnte Lothar nicht günstiger stimmen gegen seinen Patienten, das Wort Quack salber, in Bezug auf einen hochachtbaren, ehrenwerthen Mann gebraucht, empörte ihn. Lothar erkannte, als die Untersuchung beendet war, daß ein Sterbender vor ihm lag, das erfüllte ihn einerseits mit Hoffnung, daß er von einem solchen das Geheimniß erfahren werde, andererseits mit Besorgniß, daß er doch von hinnen gehen könne, ohne gesprochen zu haben. „Sie haben nur noch eine kurze Frist zu leben, Herr Lehmann," fügte
er hinzu," erstaunt über sich selbst, daß er einem Menschen mit solcher Gleichgültigkeit sein Todesurtheil verkünden konnte. „Was, muß ich wirklich sterben?" fragte Lehmann, indem seine erloschenen Augen noch einmal aufblitzten. „Allerdings, die Lähmung, die an den Füßen begonnen, steigt immer höher, nur kurze Zeit noch, dann tnrt sie an das Herz heran, das dann stille steht, sagen Sie also bald, wo das Geld ist, das Herrn Dornik fortgekommen." „Lassen Sie mich damit in Ruhe, ich weiß
, da waren sie mein. Im Früh,ahr dachte ich nach Hamburg und von da nach Amerika zu gehen, wo ich mich dann nicht so zu quälen brauchte wie die jenigen, die mit leeren Händen dort ankommen, meine Krankheit hinderte mich aber daran, ich habe das Bett nicht mehr verlassen." Der Kranke wurde aschfahl nach diesen Worten, und der Arzt erkannte, daß der letzte Augenblick nicht mehr fern war. Mit ge brochenen Augen blickte Lehmann denjenigen an, auf den er sein« letzte irdische Hoffnung gesetzt, dann noch ein letzter, gurgelnder