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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 29.10.1905
Umfang: 16
Doktor Langer wartete noch einige Minuten auf das Donner wetter seines Herrn Schwagers. Da aber aües still blieb, schlich er'sich mit dem Stoßseufzer: „Gott sei Dank, daß ich nicht verheiratet bin!" wieder fort. Er werde sich also frank und frei wie bisher jeden Sommer in einen kleinen Kurort begeben, um den zehnmona lichen Groß stadtstaub mit einigen Bechern irgend eines Brunnens hinab zuspülen, und frische Waldluft einzuatmen. — Einige Wochen später liefe er sich im Kurort

M . . . . von der Brunnennymphe den dritten Becher füllen und ging dann der Waldbank zu, wo er jesen Morgen nach der absolvierten Promenade ein Stündchen beschaulicher Ruhe verbrachte. Dies- mal war aber die Bank schon von einer Dame eingenommen. Doktor Langer bemerkte dies zu spät und zog rasch abschwenkend im Vorübergehen höflich den Hut. Schnell erhob sich die Dame. „Sollte ich Ihnen zufällig ein Lieblingsplätzchen geraubt haben?" Doktor Langer stammelte die gewöhnlichen Enrschuldigungs- Phrasen

, welche bei solchen Gelegenheiten üblich. Die schöne Unbekannte lächelte. Sie sei ohnehin schon beim letzten Becher, sagte sie, und er möge nur sein Glas neben das ihre aus die Bank stellen: sie sei schon halb am Heimwege. Doktor Langer bedauerte dies sehr und bald war die Unterhaltung im besten Gange. Von nun an trafen sich die beiden — anfangs nur gelegentlich, später täglich — bei der Bank, wo die Vögelein so lustig sangen, die Grillen zirpten und die Baumwipfel geheiumisvll rauschten. Aber Doktor Langer hörte von alledem

nichts? er horchte nur auf das liebenswürdige Geplauder seiner hübschen Nachbarin. Durch Erkundigungen hatte er herausgebracht, dah die hübsche Frau — er schätzte sie anfangs der Dreißig — Witwe sei und schon durch einige Jahre hindurch zum Kurgebrauch nach M .... komme. Doktor Langer, sonst als Langschläfer bekannt, war von nun an der Erste beim Brunnen. Wenn er dann das lichte Kleid seiner hübschen Unbekannten erblickte, eilte er auf dieselbe zu, schenkte ihr den Brunnen ein und trug das Muntelet

oder den Becher, ja sogar das Arbeitskörbchen der hübschen Frau bis zur Waldbank. Er, welcher in Halms „Sohn der Wildnis" über den armen Jngomar vor Lachen fast platzen konnte, merkte seine erschreckende Aehnlichkeit mit dem blöden Jungen nicht im geringsten. Und da die Menschen sich selbst am wenigsten kennen, so war er mit seiner Rolle ganz zufrieden. Wenn er dann die hübsche Witwe bis ans Parktor begleitet hatte und sie seinen Augen entschwunden war, dann war für ihn auch der Tag zu Ende. Doktor Langer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 29.12.1907
Umfang: 16
f. «Was ist dir?" fragte sie, ihn zitternd betrachtend. Er rang nach Worten. „Reimers ist verlobt?" Es kam wie ein Stöhnen aus seiner Brust. Sie sah beklommen zu ihm auf. ..Ja — heimlich schon seit langer Zeit." Er sah sie fassungslos an. „Und du wußtest darum?" „Ja, er hat mir oft von seiner blonden Grete erzählt, aber es sollte niemand darum wissen, weil ihre Eltern gegen die Verbindung waren. Sie glaubten nicht an sein Talent. Deshalb habe ich dich doch damals gebeten, eines seiner Bilder zu kaufen. Die beiden

hatte, war er hinausgestürmt. Anne Dore blieb wie gelähmt sitzen. Was war mit ihm, weshalb war er so sonderbar, so eigentümlich? Warum sah er so bleich und verstört aus? Sie vermochte sich nicht zu rühren. Wie Blei lag es in ihren Adern und bange Gedanken durchkreuzten ibr ftirrt Endlich, nach langer Zeit, kehrte Klaus zurück. Er sah furchtbar bleich aus, hatte aber seine Züge wieder in der Gewalt. Ruhig trat er zu ihr. „Mein sonderbares Benehmen hat dich erschreckt. Verzeihe mir, Anne Dore. Du weißt

nicht, was du von mir denken sollst — deshalb will ich dir eine Erklärung geben. Ich habe mich seit langer Zeit schwer um dich gesorgt, weil ich glaubte, du liebtest Reimers und wärst in Unruhe, daß er sich nicht erklärte." Sie senkte die Augen vor feinem unruhig forschen- I den Blick. „Da hast du dich umsonst gesorgt, Onkel Klaus! Reimers war mir ein lieber Freund — nicht mehr." „Ich glaube es dir, Anne Dore. Aber sicher ist, daß [ du verändert bist, seit Reimers hier war. Ich weiß mit , Gewißheit

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 07.06.1902
Umfang: 24
von Khartum, an die Spitze ihrer südafrikanischen Armee beriefen. Beide trafen am 10. Jänner in Kapstadt ein, konnten aber mit den durch die Niederlagen völlig entmuthigten Truppen nichts beginnen, so lange die unterwegs Kuriosität wegen wollen wir einige Porträts aus dem Steckbrief wiedergeben. „Jakob Poppeler von Türkhaim, am langer, starker Mann, sckwarz von Angesicht, wachs ihm ein schwarz Pärtl, ain hohes Maul und oft verkehrt in Kleidern." „Urbale, in braun Klaider, ain braunschwarz Pärtl, dipfelts

Angesicht, bei 40 Jar alt." „Goggeler, sonst Hemerle genannt, thut sich für ain Soldaten aus, mit rothen Hosen, gelbledern Leib, weißen Hut und Stimpf, dicke Person und gelblets Pärtl." „Flax Martin von Waldhausen, ain langer, starker Mann, ain dicken rothzottelten Part blau Hosen mit rothen Schnierlein, ain rothwullenes Hemmet, ain weißen Hut und drei Würzen neben dem Kinnbacken." „Stumb Hanns, des Baders Sohn von Heder in Reischenau, ain langer, starker Mann, gelblets Pärtl, schwarzbraunes H^^r. ain

weißen Schopen, schwarz Hosen, und hat sich sieben Jar für ain Stummen ausgeihan." „Hanns, der Zwinglisch genannt, ain langer, starker, dicker Mann, mit einem krausen, schwarzen Haar und Part, braun von Angesicht, dipfelt und Roßmuggen bei der Stirn und dick Füeß." „Cardote aus Bayrn, ain langer, starker, gleich wohl hegerischer Mensch, ohne Part, die Augen tief im Kopf, und thuet sich für ain Soldaten aus." „Wagners Sohn vom Weiler, an der Stirnen ain rot mit blauen vermengten Muettermaal, blaue

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 13.01.1906
Umfang: 10
in Lienz am 31. Dezember v. I. in Herrn Josef Zoier's Veranda veranstaltete Christbaum-und Sylvester seier, welche zur allseitigen Befriedigung verlief, bot einem hiesigen Berichterstatter der „Brixener Chronik" willkommene Gelegenheit, die Funk tionäre des genannten Vereines in der Nr. 3 der Chronik wegen der aus diesem Anlasse ge haltenen Festrede in der bekannten christlich sozialen Weise anzurempeln. Die vor zwei Jahren beim gleichen Feste gehaltene Rede mußte nach so langer Zeit selbstverständlich

sozialen zur Gründung dieses Konsumvereines auch das ihrige beigetragen haben. Seit dem Herbst 1904 schürten und hetzten sie hinter den Sozialisten wegen der Lebensmittelteuerung. Daun kam der für Lienz so folgenschwere Milchverteuernngs- versuch. Herr Kondukteur Langer, der sich hier der Führer der Christlichsozialen nennen läßt und beim Milchpreiskampse das Geschütz aus führen hals, aber erst zu spät begriff, daß seine eigene Partei von demselben am wirksamsten bestrichen wird, hatte ja die Ausgabe

an dieser Tatsache zweifeln sollte, so verweisen wir ans die im März 1905 int Linder- Saale getagte Schraffl-Versammlung, in welcher Herr Schraffl, der Vertreter der 5. Kurie, den Wählern dieser Kurie den Rat erteilte, die Milch aus Australien zu beziehen, serners er klärte er, nur ein Vertreter der Bauern zu sein und gestand dabei den Verrat an seiner Wähler klasse in schamloser Weise ein. In dieser Ver sammlung ließ sich Herr Langer hinreißen, in der aller unvorsichtigsten Weise das Eisenbahn personale, ans

das seine Rede doch eine werbende Kraft ansüben sollte, in Gegenwart vieler Bauern zu beschimpsen. Er glaubte dadurch offenbar den Eisenbahnern bei der Milchsuche Schwierigkeiten zu bereiten. Aus das hin er griffen aber die Eisenbahner die Gelegenheit, das faule Kompromiß mit den schäbigen, ordi nären Christlichsozialen zu lösen und gründeten unbekümmert um den „gesürchteten" Langer den Konsumverein, dessen Entstehung bei einigem Entgegenkommen seitens der Milchproduzenten leicht zu verhindern gewesen wäre

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 23.07.1905
Umfang: 16
war dunkler geworden, das Haar länger, ein langer, schwarzer Bart umrahmte sein Gesicht. „Endlich gefunden," jubelte es in mir, „der Tag der Vergeltung ist da." Willi und ich berieten uns — am nächsten Vorurittag beschlossen wir, ihn aufzusuchen. Gegen zehn Uhr begaben wir uns nach der Villa) der Fürst sei ansgeritten, üeschied man uns — in einer Stunde rvürde er zurück sein. Eben ivollten rvir zurückkehren, als die Tür geöffnet ward und die schöne Jndierin auf der Schrvelle er schien

ich zu Willi zurück, dessen Audienz bei der Fürstin ebenfalls beendet war. Von dieser Stunde an war eine Aenderung mit ihm vorgegangen, er bat, er beschwor mich, ihm Kurt allein zu überlassen, allein nach der Heimat zu reisen, und ihn sein Versprechen, die Fürstin zu malen, einlösen zu lassen. Was blieb mir weiter zu tun übrig — ich reiste ohne ihn zurück. — Wie freute ich mich, endlich nach langer, langer Zeit, Hedda, mein Kind, rvicder zu sehen, sie in nreine Arme schließen, sie an mein Herz drücken

nicht mehr wert, dein Kind zu sein!" Sie grub ihr Haupt in die Kissen — weinte bitterlich, daß es mir- in die Seele schnitt. Erst nach langer Zeit gelang es meinen zärtlichen Bemühungen, sie zu beruhigen. „Laß mich alles wissen, Kind! Was ist geschehen?" „Höre mich an, Vater — dann brich den Stab über mich, wenn du kannst! Vor den Augen der Menschen bin ich eine Sünderin — vor meinem Herzen und Gott nicht!" gab sie mir zur Antwort. Sie lehnte sich in die Kissen zurück, schloß die Augen) ein Bild

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 21.06.1908
Umfang: 16
Nr 2 pr An empsieh Bedient Laß ich käuflich reeller zu woll — 198 in den Spiegel, indem er vor sich hin brummte: „Wenn auch die hübsche Grete sich erhaben über solche Kleinig keiten dünkt, eine Evatochter ist sie doch!" Vor Gretchens Hause begegnete er seinen beiden Mitbewerbern um Gretchens Gunst, Auskultant Müller und Doktor Langer. Mit diesen konnte man doch in die Schranken treten, aber mit dem jungen Strandinger — un möglich — solch unmündigem Burschen niemals! „Dieser Strandirlger

wird seine Prüfung glänzend bestehen?" meinte Doktor Langer forschend; „ist ja höchst intelligent, der Junge," bohrte er weiter, den Professor von der Seite betrachtend, welcher jedoch undurchdringlich schwieg. „Es wäre ein großes Unglück, wenn er nicht durchkäme. Denn sonst kommt er nicht fort, und ehe er nicht fortkommt, ist doch mit Fräulein Grete kein ver nünftiges Wort zu sprechen. Dieser Jugendfreund, welcher mit Grete aufgewachsen, den sie wie ein Kind hätschelt, der in Theater und Konzerten sie blockiert

, über welchen man bei Tennis und Landpartien stolpert, muß fort!" Während der Professor und der Auskultant beistimmend nickten, waren sie im Vorzimmer des Regierungsrates angekommen, wo sofort wie auf Kommando drinnen am Klavier der erste Akkord einer Bruckner-Symphonie von vier Händen kräftig angeschlagen erscholl. Doktor Langer behauptete, er habe das junge Schwesterchen Fräulein Gretens hinter der Glastür lauern sehen, um den beiden am Klavier das Zeichen zu geben, sobald jemand käme, denn nun war Heinz sicher

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 09.12.1906
Umfang: 16
meiner chaperonieren. Ich stehe nämlich vor meiner Urlaubsreise und möchte den Damen einen Ersatz bieten. Nun, sie werden mit dem hübschen Heinz zufrieden sein!" Na und ob sie zufrieden waren! Mama Elinger sogar so sehr, daß sie beschloß, Doktor Langer, den „hübschen Heinz", unter dessen Führung sie seit acht Tagen München durchquerte, als Reisebegleiter für die Lebensfahrt ihre- Tochter zu engagieren, da sie sozusagen seit zehn Jahren in diesem Artikel mit Fräulein Erna reiste. Den ganzen Tag durchwandelten

sie und Erna am Arm des hübschen Heinz die Bildergalerien, so daß die arme dicke Mama abends oft todmüde ins Bett sank, bis endlich Doktor Langer auf die gute Idee kam, kleine Stationen in den Bräustüberln zu machen, wo man bei dem milden, braunen Naß auch für Kunst schwärmen konnte und Mama entschieden für letztere Art mehr Verständnis hatte. Erna hatte ihr Leben lang nicht so viel Kunst genossen, als diese wenigen Wochen an Herrn Doktor Langers Arm und flatterte wie ein Schmetterling von Blume zu Blume

sich „diebisch". „Na also, wo fangen wir an, Hof-, Löwen oder Spatenbräu — he?" Doktor Langer machte eine ver neinende Handbewegung. „Geht nicht." „Bist du krank?" „Nein, aber . . ." und er erzählte, natürlich mit Hinweglassung der hübschen Thildi, in welcher Verlegenheit er sich befinde und daß er nach einem Rettungsanker angle. „Wird sofort geschmiedet dieser Anker. Es handelt sich mir vor allem, dich glücklich über die zwei Tage hinwegzubringen, die deine Damen noch hier sind. Beruhige

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