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Schlern
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Seite 596 von 668
Datum: 01.03.1986
Umfang: 668
vermutete. ' 1 ) Sämtliche oben aufgezählten Steine besprach W. Leitner noch an anderer Stelle.- 1 ) Kurz darauf meldete sich M. Ladurner-Parthanes zu Wort. Er bezweifelte die Deutung von W. Leitner des gelochten Algunder Steines als Grabstein mit Seelen loch und bezeichnete ihn als unfertigen Mühlstein, genauer als Läuferstein einer Mühle, wofür er technische Merkmale am Stein geltend machte. ’) Nach der Ansicht von M. Ladurner-Parthanes sei der übliche Arbeitsverlauf zur Herstellung

Verbindungsstückes zum Mühlei sen...“ * 25 26 ) Als auch das mißlang, hätte er in seinem Groll die „vorher so behutsam ausgesparten Randkanten“ des Steines mit drei bis vier kräftigen Schlägen abge- haut. Soweit die Ausführungen von M. Ladurner-Parthanes. Da der Verfasser dieser Zeilen selbst kein Mühlenbauer ist, mußte er seine Informationen bei einem Mühlenfachmann und aus der Literatur einholen. 27 ) So fällt als erstes aber auch dem Laien auf, daß M. Ladurner-Parthanes von einer ausgesparten Randkante

Werkstatt wurden zahlreiche Rohlinge und bei der Bearbeitung infolge von Materialfehlern in Bruch gegangene Halbfabrikate von Mühlsteinen aufgefunden.' 10 ) Der Arbeitsverlauf war demnach folgender, wie W. Baumann ausführlich schil dert“): 2:t ) L. Oberrauch. Der „Seelensteiri" von Rif- fian, in: Der Schiern 58. 1984. 238 f. 2< ) S. Anm. 1. 25 ) M. Ladurner-Parthanes, Ein Grabstein mit Seelenloch in Algund, in: Der Schiern 59, 1985, 503 ff. Seiner Meinung haben sich auch spontan P. Gleirscher

und H. Nothdurfter, in: Der Schiern 60, 1986, 125, sowie R. Lunz. in: Tiroler Volkskultur 38/4, April 1986, 90 f.; ders., a.a.O. (Anm. 1), 1986, 63 mit Anm. 241, angeschlossen. 26 ) M. Ladurner-Parthanes, a.a.O. (Anm. 25), 505, rechte Spalte, Zeile 9—12. 27 ) O. Moro, Mühlen im Nockgebiet, Klagen- furt 1931. O. Lanser, Tiroler Volkstechnik, Schlern- Schrift 107, 1954, 81 ff. R. Staffier, Die Mühlen, in: Der Schiern 29, 1955, 305 ff. Chr. Jentsch. Die Bauernmühlen in der Brunecker Umgebung im Pustertal

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Schlern
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Seite 602 von 668
Datum: 01.03.1986
Umfang: 668
widersprüchlich. 58 ) Zwar berichtet M. Ladurner-Parthanes von einer „tiefschwarzen Kultur- und Branderde“ um und im sekundären Grab von Grätsch, S. Mazza von „terra nera frammischiata a pezzetti di carboni di legni ed ossa di animali“ in einer Stärke von ca. 60 cm, L. Oberrauch-Gries bemerkt, daß der Stein von Kaltern- Clavenz in eine „schwarze fettige Erdschichte" eingebettet war 1 '), doch scheint die beobachtete schwarze Schicht in Grätsch zum sekundären Grabbau zu gehören

, da. wie M. Ladurner-Parthanes und S. Mazza feststellen, zahlreiche Steine der ovalen Ummauerung Spuren großer Hitzeeinwirkung zeigen. Es bleiben also nur die isolierten Monumente, eben die gelochten Steine, die gemeinsame Merkmale zeigen, zur typologischen Untersuchung. Im Vergleich mit anderen Frontsteinen mit „Seelenloch“ von Megalithbauten Westeuropas erschei nen unsere Steine als verkleinerte Varianten.“") Dort dienten die Seelenlöcher zur Erleichterung der Bestattungsfolge

erklärt und die Verlegenheitsdeutung der Öffnungen zu kultischen Zwecken ver mieden werden. “) M. Ladurner-Parthanes, a.a.O. (Anm. 2), 99, spricht von einer Kalkmörtelschicht, die bei S. Mazza, a.a.O. (Anm. 3). uner wähnt bleibt. Vgl. auch die unterschiedli chen Zeichnungen des Grabes bei M. La durner-Parthanes, Abb. 3 u. 4, und S. Maz za, Abb. 2 a und b, wobei die Skizze von M. Ladurner-Parthanes treffender sein dürf te, wie das Proportionsverhältnis des Ske lettes zu den beiden gelochten Steinen

zeigt, doch ist auch hier der Nordungspfeil nach den Angaben von G. Innerebner, ebd.. zu korrigieren. M ) M. Ladurner-Parthanes. a.a.O. (Anm. 2), 84. S. Mazza, a.a.O. (Anm. 3), 8 u. 10. L. Oberrauch. a.a.O. (Anm. 9), 105. “) R. Lunz. a.a.O. (Anm. 1). 1976, 29. Ders., a.a.O. (Anm. 1). 1981. 84. 6l ) J. Arnal. Les Dolmens du Departement de L'Herault. Prehistoire XV, 1963, passim, bes. 76 mit Abb. 12. H. Müller-Karpe, a.a.O. (Anm. 56), III/l, 284, III/3, Taf. 591. J. Peek, Inventaire des megalithes

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Schlern
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Seite 594 von 668
Datum: 01.03.1986
Umfang: 668
M Abb. 1: Das Grab von Grätsch (nach M. Ladurner-Parthanes) In der Übersicht seiner Monographie zur Ur- und Frühgeschichte Südtirols 1972 rechnet Reimo Lunz die Steine von Grätsch und Kaltern-Clavenz einer älteren jungsteinzeitlichen Phase als die der Eppaner Steinkistengräber zu, die ihr „Gepräge ... von westeuropäisch beeinflußten Grabanlagen durch das sogenannte Seelenloch... erhalten“.") Weiter unten bezeichnet er den Fund von Grätsch als mannslange Steinkiste, bemerkenswert erscheint

ihm im Gegensatz zu den Hok- kern in den Eppaner Gräbern die gestreckte Rückenlage der Gratscher Bestattung; an Beigaben nennt er einen bearbeiteten Stift aus Horn und zwei Eberzähne, „wie sie nicht selten in jungsteinzeitlichen Gräbern Vorkommen“. * 12 * ) Den Fund stellt er mit Hinweis auf die „Seelenlöcher“ in den Stirnplatten den von Egon Gersbach herausgestellten Dolmengräbern vom Typ Aesch-Schwörstadt") gegenüber. Die von M. Ladurner-Parthanes beschriebene Kalkmörtelschicht auf der Grabsohle

die Stirn des Grabbaues bilden, und weiters die von M. Ladurner-Parthanes beobachtete Kalkmörtelbettung. 1 ' 1 ) Im übrigen schlägt R. Lunz eine Datierung der erschlossenen Gräber von Grätsch und Kaltern-Clavenz in „eine Frühphase des späten Neolithikums — um 2300" v. Chr. vor. Für den Zeitpunkt der sekundären Verwendung der „Seelensteine“ nimmt er die Spätantike an.") In dem 1986 erschienenen prachtvoll ausgestatteten Band zur Steinzeit in Südtirol bringt R. Lunz keine weiteren Beobachtungen

zu diesen Megalithbauten.") ") R. Lunz, a.a.O. (Anm. 1), 1973, 9. I2 ) Ebd„ 48. ") E. Gersbach, Zur Herkunft und Zeitstel lung der einfachen Dolmen vom Typus Aesch-Schwörstadt, in: Jb. d. Schweizer. Ges. für Ur- und Frühgeschichte 53. 1966/ 67, 15 ff. 14 ) M. Ladurner-Parthanes, a.a.O. (Anm. 1), 99. ls ) R. Lunz, a.a.O. (Anm. 1), 1976, 27 ff. Wörtlich wiedergegeben: Ders., a.a.O. (Anm. 1). 1981, 83 ff. 16 ) Ebd., 1976, 28. Ebd., 1981, 83. ") Ebd.. 1976, 28. Ebd.. 1981. 84. la ) R. Lunz. a.a.O. (Anm. 1). 1986, 60 ff.

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Seite 593 von 668
Datum: 01.03.1986
Umfang: 668
Gerhard Tomedi Bemerkungen zum „gelochten Stein" von Algund Eine eigenartige Gruppe von urzeitlichen Denkmälern in Südtirol bilden die sogenannten „Giebelplatten mit Seelenloch“, die als Frontpartien von Dolmengrä bern angesprochen werden.') 1957 machte der erst vor kurzem verstorbene verdienstvolle Heimatforscher Matthias Ladurner-Parthanes erstmals auf einen zu dieser Gruppe gehörenden Fund aufmerksam 2 ), nämlich auf zwei Steinplatten, die unter der oberen Bruch kante Ansätze von Rundungen

die Grabung von Matthias Ladurner-Parthanes und berichtete darüber. Als erste brachte sie die zwei gelochten Steine von Grätsch mit Megalithbauten, sogenannten „allees couvertes“, in Verbindung' * 1 ), wenngleich ihre Vorstellung eines solchen Baues etwas konfus ist. 5 ) Immerhin vermutete sie, daß die zwei gelochten Steine, von zwei verschiedenen zerstörten Gräbern stammend, hier vereint wären. Ihr Datierungsvorschlag beruht auf einer konstruierten Schichtbe obachtung, derzufolge das Grabmonument

ein Giebeldach auflie gen müßte. 2 ) M. Ladurner-Parthanes, Bericht über die Aufdeckung einer alten Grabstätte in Grätsch bei Meran, in: Der Schiern 31, 1957, 99 ff. 3 ) S. Mazza, La tomba preistorica di Quaraz- ze, in: Cultura Atesina 10, 1956, 7 ff. 4 ) Ebd., 10 mit Anm. 13 u. 15. 5 ) Zur Terminologie: P. Thomsen in: M. Ebert (Hrsg.), Reallex. d. Vorgesch.. Bd. 8, 1927. 77 ff., s. v. Mega lithgrab, bes. 81 f. U. Fischer, Europäische Verbindungen der niedersächsischen Großsteingräber, in: H. Schirnig (Hrsg

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