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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 28.12.1879
Umfang: 8
folgt.) A«S dem Gerichtssaale. Innsbruck, 29. Dezember Unter dem Vorsitze des LandeSgerichtSratheS Dr. Neuner und im Beisein des StaatSanwaltes N. von Köpf, wird vor einem Vierrichterkollegium des Landes gerichteS verhandelt. , > Ein fehlender Wilderer und der ge troffene .Führer. Rein zufällig trafen einander Joses Bacher, Hirt aus St. Jakob, 43 Jahre alt und Simon-^Lackner, Gutspächter ebenfalls aus dem Bezirk Kitzbichl, 40 Jahre alt, verheirathet und Vater von 6 Kindern. Der Letztere

hatte ein <Z wehr bei sich; das gefiel dem Bacher und derselbe lud daher den. Lackner auf den andern Tag zu einer Partie auf die, Niederkaferalm ein. Zeltlich in der Frühe am 23. Oktober brachen beide von der Hoch filzen auf, aber äroch ehevor sie besagtes Ziel erreich ten, bekämen sie' Gemsen in Sicht und sie trennten sich. Bacher nahm sein Perspektiv zur Hand und blieb auf der „Paß' während Lackner sich abseits be gab und feuerte. Der Schuß hatte aber nicht die beabsichtigte, ! sondern eine ganz unerwünschte

Folge; eS zeigten s^ch nämsich in der Ferne Jäger, worauf die Beiden in beschleunigter Gangart auf ihre Sicherheit bedacht waren. Joses Bacher, zu seiner Verant wortung aufgerufen, will den,Gerichtshof glauben machen, daß er den Lackner eingeladen habe, mitzu gehen, um ein paar versprengte,Schafe nSthigenfallS abzuschießen, j DaH.ihnen da Gemsen untergekommen, sei blos Zufall gewesen, ebenso wie sein Genosse Lackner, wenn er auf ein Schaf ' geschossen, aus Zu fall hätte eine Gemse treffen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 17.01.1880
Umfang: 6
erfüllt der Jubel der Zuschauer. Gerichtsverhandlungen. Innsbruck, 16. Januar. 1. Franz Kofler, 27 Jahre alt, Zimmermann aus Uderns und Daniel Lackner, 29 Jahre alt, Zimmermann aus Pankrazienberg sind am 11. August v. I. in Gesellschaft des Försters Hochleitner zu Zell a. Z. im Gastzimmer des sogenann ten welschen Wirts gesessen und haben gezecht. Da kam der ziemlich stark angetrunkene Sänger Franz Höllwarth, setzte sich an den Tisch der oben Genannten und fieng allsogleich an zu stänkern

und zu schimpfen. Von Worten kam es zu Thaten und Kofler prügelte den Höllwarth odentlich durch, so daß der Förster schließlich vermittelnd eingreifen mußte. Kofler und Lackner kamen auch der Aufforderung des Försters nach, verließen in Gesellschaft mit diesem das Gasthaus, trennten sich aber schon bei der Hausthüre von ihm, den entgegengesetzten Weg ein schlagend. Etwa V 4 Stunde später verließ auch Höllwarth den welschen Wirt, um nach Hause zu gehen. Auf dem Wege dahin wurde er überfallen und geschlagen

. Plötzlich brach er zusammen und vermochte nicht mehr aufzustehen. In hülflosem Zustande wurde er aufgefunden und die Transportirung in seine Wohnung veranlaßt. Der Arzt fand einen Bruch beider Knochen des rech ten Unterschenkels. Der Verdacht, dem Höllwarth diese schwere körperliche Verletzung beigebracht zu haben, fiel auf Kofler und Lackner. Da dieselben nichts vorzubringen vermochten, was die schweren gegen sie sprechenden Verdachtsgründe entkräftet hätte und da sie auch ihre Abwesenheit vom Thatorte

nicht zu be weisen vermochten, Höllwarth aber die eidliche Aussage machte, den Kofler als denjenigen erkannt zu haben, der auf ihn losschlug, so verurtheilte der Gerichtshof unter Vorsitz deS LandeSgerlchtS- Präsidenten Dr. Ferrari den Franz Kofler zu 4 Monaten und den Daniel Lackner zu zwei Monaten Kerkers. 2. Der 19 Jahre alte Taglöhner Benedikt Sonn weder und der 39jährige Drechsler Thomas Paulweber aus Ehrwald, gieugen am 30. Okt. zusammen in das herzoglich Koburg'sche

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1880
Umfang: 8
sie in Schimpfereien gegen die heute anwesenden Angeklagten los. Der eine heißt Franz Kosler von Uderns, 27 Jahre alt, noch ledig, der andere Daniel Lackner von Pangrazberg, 29 Jahre alt, ist verheirathet. Franz Kofler glaubte nämlich nach einiger Zeit, daß es nnn der Stich- und Schimpfreden von Seite Hvll- warths genug sei und um ihm seine Meinung dent- lich genug zu- machen, versetzte er dem Höllwarth Eine mit der Fanst aufs Aug' was bei demselben später eine Angeschwollenheit zur Erscheinung brachte

. Während dieser Bewegungen waren beide Ritter mit dem Boden in Berührung gekommen. Nachdem Kosler nnd Lackner das Gasthaus verlassen hatten, begab sich auch Höllwarth auf den Heimweg. Allein beim Hause des Kupferschmiedes Eberharter erwar tete ihn die Vehme in Gestalt der zwei früheren Zechgenossen, von denen er nnn noch triftiger als schon früher im Gasthanse in Behandlung genom men wurde, so zwar, daß er am rechte» Unter schenkel einen Doppelknochenbruch erlitt. Das war nun freilich des Guten zu viel, infolgedessen

Höll warth 7 Wochen lang das Bett hüten mußte. Bei der heutigen Verhandlung verlangt nun Höll warth als Schmerzengeld und Schadenersatz von den beiden Angeklagten summ» «>tt»uiarliiu 200-sl. Der Gerichtshof vernrtheilt Franz Kofler zu 4 Monaten, Daniel Lackner zn 2 Monaten schweren Kerkers und beide in 5»lickuin znr Zahlung von 100 fl. an Franz Höllwarth, iudem Letzterer mit seiner übrigen Forderung ans den Civilrechtsweg verwiesen wird. Ein strenges Strafgesetz gilt in Finnland. Wie aus Abo

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