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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 27.03.1914
Umfang: 12
für Brixen und Umgebung" in seiner Flugschrift: „Zur Aufklärung und Richtig stellung des Falles Lutz, Kurz & Co. in der Brixener Chronik" auf die Vorwürfe, welche in dieser Sache von christlichsozialer Seite erhoben wurden, so wenig als nur möglich ein ge gangen, sondern hat mit krampfhaftem Bemühen seinerseits Opfer gesucht, um auf dieselben loszuschlagen. Bevor wir auf diese Angriffe und auf die wohl nicht unabsichtlich brettgetretenen Details dieser Flug schrift eingehen, müssen

wir, damit alle, die ehrlich die Wahrheit suchen, nicht verwirrt werden, sondern das Wesentliche klar vor Augen haben, Folgendes feststellen: Nicht darum handelt es sich, zu ergründen, ob der Vertrag, welchen die Stadt mit der Firma Kurz & Co. geschloffen hat, gut oder schlecht sei, ob die Grundbuchsurkunde von Kurz oder von Lutz verfaßt sei, ob Ingenieur Simmerding mehr oder weniger schuld trage, ob Notar Lachmüller gewarnt habe oder nicht u. dgl. m., sondern es gilt in erster Linie Die Vorwürfe zu entkräften

, daß 1. Dr. Lutz als Bürgerausschußmitglied und Obmanu des Rechtskomitees dabei mitgewirkt hat, der Stadt das ihr vertragsmäßig zustehende Recht, auf dem Anwesen der Firma Kurz eine Hypothek von 50.000, resp. 150.000 Krouen auf ersten Satz rintragen zu laffen, zu nehmen, resp. ihr die Ein tragung dieser Hypothek ans ersten Satz zu hindern, 2. daß das Rechtskomitee, obwohl cs Vonseiten des Bürgerausschuffes mit der Wahrung der städti schen Interessen in dieser Angelegenheit betraut wurde, nichts Positives

eingehend tmd ausführlich dargetan. Der wahre Sachverhalt. In der „Brixener Chronik" vom 10. März ivurde den von christlichsozialer Seite im Bürger ausschuß erfolgten Feststellungen entsprechend Fol gendes ausgeführt: „Laut Vertrag des Elektrizitätswerkes von Brixen mit der Firma Kurz & Co. hat die Stadt mit dem Inkrafttreten des Vertrages das Recht, zur Sicherung ihrer aus der Stromlieferung resul tierenden Verpflichtung auf die Holzstoffabrik eine Hypothek in der Höhe von 50.000 K auf ersten Satz

eintragen zu lassen. Hiebei ist angenommen, daß das Elektrizitätswerk in seinem bisherigen Umfange den Strombezug decken kann. Sollte sich letzterer so erhöhen, daß das Elektrizitätswerk er weitert werden müßte, so kann 'die Stadt die erste Hypothek auf 150.000 K erhöhen. Sie müßte jedoch, falls die Firma Kurz & Co. die Fabrik vergrößern müßte, unter eng umschriebenen Kau- telen, so insbesondere gegen den genauen Nachweis der hiebei aufgewendeten Gelder, mit der Hypo thek an zweite Stelle rücken

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 02.12.1917
Umfang: 8
in einer Metallwarenftlbrik). Die Staatsbahn bestohlen. Der in St. Johann geborene, nach Nasfeveith zuständige Oberbau arbeiter Johann Kurz, sowie der im Jahre 1901 in St. Johann geborene, gleichfalls nach Nasse- reith zuständige August Kurz, Sohn des vorer wähnten, und die im Jahre 1864 geborene Aloisia Kurz, Gattin des Erstbeschuldigten, hatten sich vor dem Landesgerichte zu verantworten, weil Johann Kurz und sein Sohn August in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli in St. Anton in Gesellschaft als Diebsgenossen

aus den: Besitze der Staatsbahu, bei der Johann Kurz als Oberbauarbeiter im Taglohn stand, je einen Sack Gerste, Zucker, Bohnen, Misch- mehl, ein Bund Stockfische und zwei leere Säcke ge- - stöhlen hatten. Aloisia Kurz hatte die gestohlenen Sachen an sich gebracht, verhehlt und verhandelt. Dadurch hatte Johann Kurz das Verbrechen des -Diebstahls, August Kurz gleichfalls das Verbrechen des Diebstahls und Aloisia Kurz das Verbrechen der Diebstahlsteilnahme begangen. Alle Ange klagten sind der ihnen zur Last

gelegten Handlun gen geständig. Johann Kurz wurde zum schweren Kerker in der Dauer von vier Monaten, verschärft durch eine Einzelhaft, August Kurz zum schweren Kerker von Weie inhalb Monaten, verschärft durch eine Einzelhaft, und Aloisia Kurz zu schwerem Kerker in der Dauer eines Monats, gleichfalls ver schärft durch eine Einzelhaft, verurteilt. Ein armer Bub, der Wohl, trotz der ihm zur Last gelegten verbrecherischen Tat, mehr Mitleid als Strenge verdient, ist ein noch sehr jugendlicher Bauernknecht

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 27.03.1914
Umfang: 12
der Firma Kurz & Co. von vornherein der in ländische Vermögensgerichtsstand gegeben ist, auch die einzelnenGesellschafter in Brixen, be ziehungsweise Bozen eingeklagt werden und kann auf Grund der darüber ergangenen Urteile zufolge der Gegenseitigkeit auch auf das inDeutschland und den anderen Vertragsstaaten befindliche Privat vermögen der einzelnen Gesellschafter sofort gegriffen werden. Sag', Freund, was willst du noch mehr? Herr Doktor Lutz am Telephon. Um dem Herrn Ingenieur Simmerding einen Strick

zu drehen und sich selber reinzuwaschen, wird von Herrn Dr. Lutz behauptet, er habe am gleichen Tage, als Herr Kurz zum erstenmal in der Kanzlei des Herrn Dr. Lutz erschien, um über die Urkunde zu sprechen, Herrn Ingenieur Simmerding tele phonisch verständigt/ „daß sich Herr Kurz über die Zögerung der Stromlieferung beschwere und die Stadt klagen und Schadenersatz sowie Pönale ver langen wollte, weiter daß Kurz beabsichtige, ein Darlehen aufzunehmen". Darauf ist Folgendes zu erwidern: Herr Simmerding

gibt vollinhaltlich zu, daß Herr Dr. Lutz ihn davon verständigt habe, daß Kurz die Stadt klagen werde, stellt aber mit aller Entschiedenheit fest, daß ihm von der Dar lehensaufnahme n i ch t e i n W o r t mitgeteilt wurde. Herr Ingenieur Simmerding hat sofort nach Schluß des Telephongespräches alle erforderlichen Schritte eingeleitet, um einer eventuellen Klage der Firma Kurz erfolgreich zu begegnen. Wenn nun Herr Lutz eine noch weit wichtigere Mitteilung ge macht haben soll, ist es doch ganz

undenkbar, daß Herr Ingenieur Simmerding in dieser Sache rein gar nichts unternommen hätte, während er die anderen Angelegenheiten sogleich restlos er ledigt hat. Weiter hat Herr Dr. Cu tz seinerzeit dem Herrn Ingenieur Simmerding gegenüber be hauptet, er (Sr. Cutz) habe zur gleiche» Zeit und ebenfalls per Celephon auch dem Obmannstellver- treter des Rechtskomitees, Dr. Gutroaon, mitgeteilt, dass Kurz eine Hypothek sufnehmen wolle. Da jedoch diese Behauptung nie mehr gefallen

von Kr. 200.000 zugunsten Schärdingers — ergo zum Nachteile der Interessen unserer Stadt — steht, ergeht klipp und klar aus folgender wörtlichen Nbfchrift des bei Gericht deponierten Ge suches zur Eintragung der Hypothek hervor: Dr. Joses Lutz, Advokat, Brixen a. S. G.-Z. 1215/13. Postspark.-Scheckkonto Nr. 20996. Telephonruf 62 . K. k. Bezirksgericht Brixen. (Eingelangt am 3./XI. 1913, 12.) An das k. k. Bezirksgericht Brixen. Gläubiger: Schuldnerin: Ludwig Schärdinger, Firma Otto Kurz & Co., Apotheker

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Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 27.12.1913
Umfang: 16
■ir- 411 Dichter y ermann Kurz, es anders gekommen", schreibt er 8!ücher5 ^heinübergang. (Mit Abbildung.) D ie große Völkerschlacht war geschlagen! Die Glocken, welche den Sieg hinausgejuvelt, sie waren keine Friedensglocken ge wesen. Nack, >vie vor lohte die Kriegsfackel, nach wie vor schritten Tod nnd Verderben durch die deutschen Lande. Blücher setzte an der Spitze seiner Armee den Vormarsch durch Thür ingen fort, Napoleon vor sich herjagend. Bei den grund losen Wegen kamen die Trup pen kaum

. Und wahrlich, ungetrübte Freude muß auch uns noch heute nach hundert Jahren erfüllen, ob dieses Erfolges. Ungetrübt insbesondere deshalb, weil dieser folgenschwere Schritt so wenige Opfer an Menschenleben forderte. Der Uebergang von 80 000 Mann im Angesicht des Feindes, die Gefangennahme von 2000 Mann, die Erbeutung von 13 Kanonen kostete nur 300 Menschen leben ! Das steht wohl einzig da in der Weltgeschichte! .j Dichter Hermann Kurz. (Mit Abbildung.) 'in 30. November 1913 waren hundert Jahre verflossen

seit - der Geburt des schwäbischen Dich'crs und Schriftstell.rs Hermann Kurz, der zu Reutlingen des Licht der Welt erblickte. Nachdem er zuerst das theologische Seminar in Maulbronn be sucht, studierte er in Tübingn protestantische Theologie; als er aber später wenig Neigung zum geistlichen SBnde fühlte, wandte er sich dem Studium der Philosophie und Litera'ur zu. Meist lebte Kurz in Stuttgart, wo er den „Beobachter" redigierte. Im Jahre 18a3 zum Universitäts-Bibliochckar in Tübing n ernannt, ließ

er sich hier dauernd nieder und starb am 10. Oktober 1873. Zum erstenmal trat Hermann Kurz im Jahre 1830 an die Oeffewlichkeit mit Gedichten, die sich durch Gemütstiefe und Formengcwandtheit auszeichncn; wahrere derselben wurden von S'lcher ver'ont. Später wandte er sich dem Roman und den Er zählungen zu. Hierher gehören als die bedeutendsten „Schillers Heima fahre" und „Der Sonnenwirt". Von seiner vielfachen literarischen Tätigkeit verdienen seine Arbeiten über Shakespeare und die meisterhaften U Versetzungen

von Cervantes, Byron, Moore und Go'tfried von Straßburg besondere Beachtung. Seins Tochter, die bekannte Dichterin und Schr'sistellerin Isolde Kurz, gab im Jahre 1004 eine ausführliche Biographie ihres VatcrS heraus. -Xf- <:

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Außferner Zeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 04.01.1914
Umfang: 16
r — 411 D Dichter Hermann Kurz. Blüchers Rheinübergang. (Mit Abbildung.) ie große Völkerschlacht war geschlagen! Die Glocken, welche den Sieg hinausgejubelt, sie waren keine Friedensglocken ge wesen. Nach wie vor lohte die Kriegsfackel, nach wie vor schritten Tod und Verderben durch die deutschen Lande. Blücher setzte an der Spitze seiner Armee den Vormarsch durch Thür ingen fort, Napoleon vor sich herjagend. Bei den grund losen Wegen kamen die Trup pen kaum weiter, Lehm und Morast zogen

. Und wahrlich, ungetrübte Freude muß auch uns noch heute nach hundert Jahren erfüllen, ob dieses Erfolges. Ungetrübt insbesondere deshalb, weil dieser folgenschwere Schritt so wenige Opfer an Menschenleben forderte. Der Uebergang von 80 000 Mann im Angesicht des Feindes, die Gefangennahme von 2000 Mann, die Erbeutung von 13 Kanonen kostete nur 300 Menschen leben ! Das steht wohl einzig da in der Weltgeschichte! ►- Dichter Hermann Kurz. (Mit Abbildung.) v<0r m 30. November 1913 waren hundert Jahre verflossen

seit der Geburt des schwäbischen Dich crs und Schriftstell rs Hermann Kurz, der zu Reutlingen das Licht der Welt erblickte. Nachdem er zuerst das theologische Seminar in Maulbronn be sucht, studierte er in Tübingen pro estantische Theologie; als er aber später wenig Neigung zum geistlichen Swnde fühlte, wandte er sich dem Studium der Philosophie und Literatur zu. Meist lebte Kurz in Stuttgart, wo er den „Beobachter" redigierte. Im Jahre 18j3 zum Universitüts-Biblio hekar in Tübingen ernannt, ließ

er sich hier dauernd nieder und starb am 10. Oktober 1873. Zum erstenmal trat Hermann Kurz im Jahre 1833 an die Oeffenllichkeit mit Gedichten, die sich durch Gcmütstiefe und Formengcwandtheit auszcichnen; mehrere derselben wurden von S'lcher wr'ont. Später wandte er sich dem Roman und den Er zählungen zu. Hierher gehören als die bedeutendsten „Schillers Heima jahre" und „Der Sonnenwirt". Von seiner vielfachen literarischen Tätigkeit verdienen seine Arbeiten über Shakespeare und die meisterhaften U bersctzungen

von Cervantes, Byron, Moore und Gottfried von Straßburg besondere Beachtung. Seine Tochter, die bekannte Dichterin und Schr'ststellcrin Isolde Kurz, gab im Jahre 1904 eine ausführliche Biographie ihres Vaters heraus. <-> —&—<->- üeren." J zur Verfügung gestellt? j Vörhemdchen, in der weißen Kravatte < 1 50. - Für in Innsbruck, dalbcrl Ihren' hrstmrg. tliche Kapi- :ha 150 Mil- ligten Kron- rssenten auf- illen Trans- hender oder ffenden Ab er Reihe die für eine grö- \ Grund be- en seinerzeit ien

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Tiroler Post
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Seite 39 von 40
Datum: 05.12.1913
Umfang: 40
, weil dieser folgenschwere Schritt so wenige Opfer an Menschenleben forderte. Der Uebergang von 80 000 Mann im Angesicht des Feindes, die Gefangennahme von 2000 Mann, die Erbeutung von 13 Kanonen kostete nur 300 Menschen leben ! Das steht wohl einzig da in der Weltgeschichte! ►- •• —- — Dichter Hermann Kurz. (Mit Abbildung.) 30. November 1913 waren hundert Jahre verflossen seit der Geburt des schwäbischen Dichters und Schriftstell rs Hermann Kurz, der zu Reutlingen das Licht der Welt erblickte. Nachdem er zuerst

das theologische Seminar in Maulbronn be sucht, studierte er in Tübingen pro estantische Theologie; als er aber später wenig Neigung zum geistlichen Stande fühlte, wandte er sich dem Studium der Philosophie und Litera ur zu. Meist lebte Kurz in Stuttgart, wo er den „Beobachter" redigierte. Im Jahre 18^3 zum Universitäts-Biblio hekar in Tübing n ernannt ließ er sich hier dauernd nieder und starb am 10. Oktober 1873. Zum erstenmal trat Hermann Kurz im Jahre 1833 an die OeffenUichkeit mit Gedichten

, die sich durch Gemütstiefe und Formengcwandtheit auszeichnen; m.hrere derselben wurden von S'lcher v.r'ont. Später wandte er sich dem Roman und den Er zählungen zu. Hierher gehören als die bedeutendsten „Schillers Heima jahre" und „Der Sonnenwirt". Von seiner vielfachen literarischen Tätigkeit verdienen seine Arbeiten über Shakespeare und die meisterhaften U bersetzungen von Cervantes, Byron, Moore und Gottfried von Straßburg besondere Beachtung. Seine Tochter, die bekannte Dichterin und Schr'f stellcrin Isolde Kurz

, gab im Jahre 1904 eine ausführliche Biographie ihres Vaters heraus. <-> : Dichter Hermann Kurz. gang. es Verbandes ganz Oester- '.rband bestehe zufüren, weil seien. Sein- Mß über die ien auegetre- Der heutige für das tirol er betont das .Fortbestände eine schwere -othetarwesens -othekenpfand- nscht das Zu- zwischen dein Banernspar- iffl legi die ründung der non veranlaht nicht Konknv- anlbe werden, n Kreditwesen npromiß Mn- rften und dem pfehlen. Auf »er ausgeschie- rrt, ihre Haf- dam.it

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Lienzer Nachrichten
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Seite 27 von 28
Datum: 19.12.1913
Umfang: 28
um -Sterile uns Slmnen" Pt. 52. r »- 411 D Dichter Hermann Kurz. Blüchers Rheinübergang. (Mit Abbildung.) ic große Völkerschlacht war geschlagen! Die Glocken, welche den Sieg hinansgejubelt, sie waren keine Friedensglocken ge wesen. Nach wie vor lohte die Kriegsfackel, nach wie vor schritten Tod und Verderben durch die deutschen Lande. Blücher setzte an der Spitze seiner Armee den Vormarsch durch Thür ingen fort, Napoleon vor sich herjagend. Bei den grund losen Wegen kamen die Trup pen kaum

des Glückes. Und wahrlich, ungetrübte Freude muß auch uns noch heute nach hundert Jahren erfüllen, ob dieses Erfolges. Ungetrübt insbesondere deshalb, weil dieser folgenschwere Schritt so wenige Opfer an Menschenleben forderte. Der Uebergang von 80 000 Mann im Angesicht des Feindes, die Gefangennahme von 2000 Mann, die Erbeutung von 13 Kanonen kostete nur 300 Menschen leben ! Das steht wohl einzig da in der Weltgeschichte! . — Dichter Hermann Kurz. (Mit Abbildung.) wCT m 30. November 1913 waren hundert

Jahre verflossen seit P der Geburt des schwäbischen Dichters und Schriftstell.rs Hermann Kurz, der zu Reutlingen das Licht der Welt erblickte. Nachdem er zuerst das theologische Seminar in Maulbronn be sucht, studierte er in Tübingen pro estantische Theologie; als er aber später wenig Neigung zum geistlichen Stande fühlte, wandte er sich dem Studium der Philosophie und Litera ur zu. Meist lebte Kurz in Stuttgart, wo er den „Beobachter" redigierte. Im Jahre 18^3 zum Universitäts-Bibliothekar

in Tübing n ernannt ließ er sich hier dauernd nieder und starb am 10. Oktober 1873. Zum erstenmal trat Hermann Kurz im Jahre 1833 an die Oeffenstichkeit mit Gedichten, die sich durch Gemütstiefe und Formcngcwandtheit auszcichnen; m.hrere derselben wurden von S'lcher v.üont. S' äter wandte er sich dem Roman und den Er zählungen zu. Hierher gehören als die bedeutendsten „Schillers Heima jahre" und „Der Sonnenwirt". Von seiner vielfachen literarischen Tä igkeit verdienen seine Arbeiten über Shakespeare

und die meisterhaften U bersetzungen von Cervantes, Byron, Moore und Gottfried von Straßburg besondere Beachtung. Seine Tochter, die bekarnte Dichterin und Schr'ststellcrin Isolde Kurz, gab im Jahre 1904 eine ausführliche Biographie ihres Vaters heraus. ;en, ,igew, Inserat«, *«• Verwaltung in Lirnz, ,-rkirche, zusenden, rr U n g-Einsendungen Montag ‘tlofe Zuschriften werde» nicht rückgestellt. Offene innahme der Mattes gilt als eine Kündigung inzelne Nummern 80 k. 1913. ; und politischen Scheuklappen, die »orhängen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 08.12.1917
Umfang: 8
, war er Besitzer des Aperhofes am Völle berg, rückte nach Kriegsbeginn als Rekrut ein, tat sich in zahlreichen Gefechten und Schlach ten durch seltene Tapferkeit hervor, der auch die Anerkennung der Vorgesetzten nicht ver sagt blieb. Er wurde mit der Silbernen, der Bronzenen, dem Karl-Truppenkreuz ausge zeichnet und zwei Tage vor seinem Helden tode zum Oberjäger befördert. Gerichtssaal. Die Staatsbahn bestohlen. Der in St. Johann ge borene, nach Nastereith zuständige Oberbauarbetter Jo hann Kurz

, sein 16jähriger Sohn August und seine Frau Aloisia. hatten sich vor dem Landesgerichte zu ver antworten, weil Johann Kurz und sein Sohn in der Nacht auf 20. Juli in St. Anton aus dem Besitze der Staatsbahn aus versperrtem Raume einen Sack Gerste, einen Sack Zucker, einen Sack Bohnen, einen Sack Mischmehl, einen Bund Stockfische und zwei leere Säcke gestohlen hatten, Aloisia Kurz hatte die gestohle nen Sachen an sich gebracht, verhehlt und verhandelt. Johann Kurz wurde zum schweren Kerker in der Dauer

von 4 Monaten, verschärft durch eine Einzelhaft, August Kurz zum schweren Kerker von zweieinhalb Monaten, verschärft durch eine Einzelhaft, und Aloisia Kurz zum schweren Kerker in der Dauer eines Mo nats, gleichfalls verschärft durch eine Einzelhaft, ver urteilt. Klrchenglocken und Süden in Oesterreich und Ungarn. Ein Wiener Pfarrer schreibt der „Reichspost", daß die folgenden Mitteilungen Gegenstand der Bespre chung auf der letzten Konferenz der Wiener Pfarrer bildeten und Haß bei dieser Besprechung

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.08.1913
Umfang: 8
, wie man buch nicht genau weiß, auf welche Weise der Huber ftadel in Brand geriet. Nur ist bei diesem Tat- fache, daß die Kärrner in dem Stadel mit Erlaub nis des Besitzers Unterkunft hatten und zweifels ohne von diesen, wenn auch ohne Absicht, der Brand verursacht wurde. Huber soll mit 1800 K versichert fein. I Ein Unternehmer, für den es keine Gewerbe ordnung gibt. Aus Br ixen schreibt man uns: -Ein eigenartiger Kauz ist der Leiter der hiesigen Holzstoffwerke Otto Kurz u. Co. Dieser Herr .scheint

zu glauben, daß er sich bei den „dummen Ti rolern" über alle Gesetze hinwegsetzen kann. So -läßt er schon seit Wochen seine Arbeiter täglich zwei bis drei Ueberstunden machen; einzelne Arbeiter mußten sogar 36 Stunden ununterbrochen arbeiten, chhne daß den Arbeitern für die geleisteten Ueber stunden der- nach § 96 G.-O. gebührende Stunden- Scchrt bezahlt wurde. Obwohl Herr Kurz weiß, daß ^man in dem rückständigsten niederbayerischen Bauerndorf für Ueberstunden im Minimum 26 Prozent Lohnzuschlag bezahlt

, verweigert er seinen Arbeitern, was diesen nach dem Gesetze gebührt. Ja noch mehr; der Herr Kurz verlangt, daß seine Ar beiter in der Bischossstadt Brixen auch an den Donntagen schuften, offenbar weil ihn, den Aus länder, düs Sonntagsruhegesetz einen Schmarrn an- tzeht. Verweigern die Arbeiter die Sonntagsarbeit, ^o wird Herr Kurz wild und erklärt den Arbeitern: '„Dann braucht Ihr Montag auch nicht mehr zu ffommen!" Herr Kurz verdankt seine rücksichtslosen Unternehmermanieren natürlich nur dem Jndiffe

K der Firma Knapp u. Ueberbacher in Bozen und die Lieferung der gesamten Bühneneinrichtung der Firma Wagner, Biro u. Kurz in Wien auf ihr Offert von 39.000 K. Zur Bestreitung lausender Airsgaben für Bauzwecke (Stadthotel, Durchbruch am Dreifaltigkeitsplatze usw.) wurde die Aufnahme eines Darlehens von 100.000 K als Hypothek aus die Feuerwehrhalle bei der Hypothekenbank beschlos sen; die Verzinsung stellt sich auf 5,37 Prozent. — Der Magistrat beantragte die Aufhebung des Rad- sahrverbotes in der Goethe

bandsdelegierten statt. Tagesordnung: Wahl eines Sekretärs. Vollzähliges Erscheinen unbedingt not wendig. Zusammenstoß zwischen Auto und Radfahrer. Aus Bozen schreibt man: Am 30. d. kurz nach 7 Uhr abends ereignete sich in der Marktstraße ein Zusammenstoß zwischen einem Radfahrer und einem Automobil. Das Auto fuhr in mäßigem 'Tempo vorschriftsmäßig aus der rechten Straßen seite, als der mit einem Motorradfahrer streitende Radfahrer vom Viehmarktplatze in nächster Nähe des Stricknerhauses in die Marktstraße

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 14.09.1912
Umfang: 16
tenwang, Ehenbichl und Lech-Aschau gesetzlich ver pflichtet, mit Ausnahme jener, welche den Fortbil- dungs- oder einen anderen, mindestens gleichwerti gen Unterricht bereits mit Erfolg absolviert haben. — (Keuchhuste n.) Unter den Kindern der Reuttener Kinderbewahranstalt herrscht der Keuch husten, weshalb die Anstalt geschlossen wurde. — (Am Frauensee.) Die Schönheit des diesjährigen Sommers war wie ein Traum. So kurz war ihre Dauer. Nach dem astronomischen Kalender haben wir noch mehr

wollte der Herr Finanzwach-^-Respizient von Landeck im nahen Perjener Feld einen Mann anhalten, welcher kurz vorher in Perjen gestohlen haben soll. Der Mann versprach, sich zu legitimieren, griff in die Tasche, brachte aber nicht einen Paß, sondern einen Re volver heraus und schoß auf den Respizienten. Die Kugel drang in den Arm. Der Verbrecher flüch tete hierauf, weil aber Leute vom Felde aus den Vorgang beobachtet hatten, nahmen sie die Ver folgung auf und verständigten auch unsere Gen darmerie

, an einen mit zwei Rädern versehenen Karren spannen, auf dem sie einen Pflug zum Umbauen der Felder liegen hatten. Als Schneider vor den Ochsen stand und Dilitz die Deichsel durch jste Tschungl schieben wollte, kam der Bauernbursche Jos. Kurz mit zwei Kitzen auf der Reichsstraße daher. Ein Kitz führte vor Kurz der 7 jährige Knabe Josef Seelos, während das zweite Kitz von Kurz unter dem Arme getragen wurde. Als Kurz direkt den Ochsen gegenüber auf der Reichsstraße vorbei ging, machte das Kitz, das Kurz trug

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 14.09.1912
Umfang: 20
Unterini,t«rler Bote enwang, Ehenbichl und Lech-Aschau gesetzlich ver pflichtet, mit Ausnahme jener, welche den Fortbil- >ungs- cder einen anderen, mindestens gleichwerti gen Unterricht bereits mit Erfolg absolviert haben. — (Keuchhusten.) Unter den Kindern der lleuttener Kinderbewahranstalt herrscht der Keuch husten, weshalb die Anstalt geschlossen wurde. — (Am Frauense e.) Die Schönheit des diesjährigen Sommers war wie ein Traum. So kurz war ihre Dauer. Nach dem astronomischen Kalender

nachmittags wollte der Herr Finanzwach^-Respizient von Landeck im nahen Perjener Feld einen Mann anhalten, welcher kurz vorher in Perjen gestohlen haben soll. Der Mann versprach, sich zu legitimieren, griff in die Tasche, brachte aber nicht einen Paß, sondern einen Re volver heraus und schoß auf den Respizienten. Die Kugel drang in den Arm. Der Verbrecher flüch tete hierauf, weil aber Leute vom Felde aus den Vorgang beobachtet hatten, nahmen sie die Ver folgung auf und verständigten auch unsere Gen

versehenen Karren spannen, auf dem sie einen Pflug zum Umbauen der Felder liegen hatten. Als Schneider vor den Ochsen stand und Dilitz die Deichsel durch die Tschungl schieben wollte, kam der Bauernbursche Jos. Kurz mit zwei Kitzen auf der Reichsstratze daher. Ein Kitz führte vor Kurz der 7 jährige Knabe Josef Seelos, während das zweite Kitz von Kurz unter dem Arme getragen wurde. Als Kurz direkt den Ochsen gegenüber auf der Reichsstraße vorbei ging, machte das Kitz, das Kurz trug, eine Bewegung. Dadurch

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 03.03.1917
Umfang: 8
— Gerichtssaal. Das gab natürlich „Sensation". Nicht bloß München — das Kunstschriftstellernde —, ganz Deutschland war auf und horchte zu der Stelle hin, wo her die Tam-Tam-Schläge kamen. Zurrächst ganz kurz das Tatsächliche: Ter Wiener Pri vatdozent Tr. August Mayer fühlte sich nach seiner Ueber- siedlung rrach Müncherr für berufen, in einem Artikel iir der Zeitschrift „März" die gesamte Münchener Opern- kritik anzugreifen, ihr den Borwurf der Bestechlichkeit und Unsachlichkeit zu machen. Er kleidete

unter den vielen gewöhnliche:: Dingen der Künstlerprozesse. Das.eine Ereignis war, daß der Opern referent der „Münchner Neuesten Nachrichten"'gewisser- maßen den Gerichtssaal scheute. In der Sitzung des Presse Verbandes, die sich mit den Angriffen Mayers be faßte, stimmte er ausdrücklich zu, daß alle Opern- und Musikkritiker Münchens gegen die Angriffe Mayers klag bar auftreten; doch kurz vor der Verhandlung vergleicht er sich Imt dem Herrn Mayer. Tie Gründe hiefür sind nicht bekannt geworden

zen Saison bekundete, auch nicht ein einzigesmal per- lüugnen zu. können. Kann: verläßt sie denselben scheinbar, un: aus einer wahren Operetten-Wnt einmal in sich selbst Einkehr zu halten, weiß sie ihn in anderer Hinsicht umso kräftiger zu unterstreichen. Sie denkt sich wohl, wenn schon der Kunsthunger des Publikun:s gestillt werden muß, soll auch ein gewisser anderer Hunger ihrerseits nicht zu kurz kommen. Dafür spricht auch der zarte Wink mit dem Zaunpfahl, den die Direktion in ihrer Mon tags

Schriftsteller und Kritiker, Hauptschristleiter und Schrift leiter, Professoren, Kapellmeister und Aerzte, Advokaten, Bibliothekare, Verlagsdirektoren und Verleger. München Dresden und Stuttgart hatte man mobil gemacht und von überall her Zeugen und Sachverständige zusammen ge trommelt. Und kurz zuvor — Vergleich eines Einzelnen mit den: Beklagten? Das zweite,nicht minder auffallende Moment ist, daß der Beklagte, Privatdozent Tr. August Mayer aus Wien kommt, un: die Münchner Kritik mores zu lernen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 24.10.1909
Umfang: 16
, wenn sie seinen Schwestern Stunden gab, aber überflüssig ist es doch mindestens. Doch, ich will dich nicht etwa um stimmen, tue, was du willst, mein Sohn — prüfe dich aber!" Und sie nickte freundlich und schritt mit einem be friedigten Blick auf den in Sinnen verlorenen Sohn in ihren Salon. Kurt aber ging erregt auf und ab, in peinlichem Schwanken, was er tun solle auf Irmas Briefe. Freilich, sie war auch nie zufrieden. Bald waren seine Briefe zu kurz, bald nicht zärtlich genug, bald vermißte sie Details

aus seinem Leben, bald wollte sie sein Tagewerk wissen, durch ihn die Menschen kennen lernen, mit denen er verkehrte, um im Geiste mit ihm leben zu können — kurz, befriedigt schien sie nie. and er hielt doch so viel ihretwegen aus! Nein! — Er wollte sich nicht so tyrannisieren lassen, sw sollte schon lernen zufrieden sein mit kurzen Briefen, wenn sie eine Zeitlang keine Antwort erhalten. Keine Antwort ist auch eine Antwort! und er be schloß zum ersten Male, seitdem sie sich getrennt, Irma mcht zu schreiben

. Die ersten Tage kamen dann von ihr noch vertrauende Briefe, sie war eine große Seele und entschuldigte ihn, daß er keine Zeit gefunden zunr Schreiben. Dann aber schwieg auch sie stolz und beleidigt. Wohl hatte er ihr daun geschrieben und ihr rücksichtslos gesagt, daß die trübe Stimmung ihrer Briefe ihm unangenehm gewesen sei, ihm den Aufenthalt, die Kur verderbe. Vier Tage war darauf keine Antwort erfolgt und dann nur kurz und stolz die Worte: „Da sie nicht heiter schreiben könne

, so werde sie, um ihn nicht zu betrüben, schweigen, bis er ihre Briefe wieder ertragen könne." Darauf hatte er zärtlich unter allerlei glühenden Versicherungen geantwortet, aber Irma schrieb kurz: sie verlange kein Mitleid, sondern Liebe. Er hatte sie tief gekränkt und verletzt und fühlte sich nun einmal wieder recht klein und erbärmlich ihr gegenüber. Dazu kam dann die anbetungsvolle Liebe Theas, die ihm so bequem, so ohne Gegenforderung geboten ward, und er beschloß, sich mehr derselben zu widmen, um Vergessen zu suchen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 13.09.1912
Umfang: 8
ist, wenn er es noch nicht soweit gebracht hat, die örtlichen Verhältnisse besser zu kennen. Als alleiniger Arzt muß er sich seiner Pflicht Wohl bewußt sein. Brixen. (Eine recht fidele Gesell schaft) muß es gewesen sein, die sich im Bozner Sonderzug zum Eucharistischen Kongreß befand. Unter Gesang und Gejohle fuhren sie Mittwoch kurz nach 12 Uhr mittags in unserer Station ein und so mancher heisere Juchezer gab Zeugnis von der Tatsache, daß viele Bauern die Wiener Reise eigent lich mehr als eine Vergnügungsreise

an einen mit zwei Rädern versehenen Karren span nen. Da kam der Bauernbursche Josef Kurz mit zwei Kitzen auf der Reichsstraße daher. Ein Kitz führte vor Kurz der siebenjährige Knabe Josef Seelos. Als Kurz direkt den Ochsen gegenüber auf der Reichsstraße vorbeiging, machte das Kitz, das Kurz trug, eine Bewegung. Dadurch scheuten nach Angabe des Dilitz die Ochsen, sprangen samt dem Karren über den Knecht Schneider, dem der Karren über den Rücken fuhr, wodurch er schwer verletzt wurde

. Der Gendarmeriewachtmeister begab sich so fort zu Dilitz und zum Verletzten, die beide anga- ben, daß Kurz durchaus kein Verschulden treffe. Dr. Alois Noggler stellte eine Wirbelquetschung, wel cher Verletzung Schneider am 10. d. vormittags er legen ist, fest. Meran. (Zum Postamts-Neubau) hat am Donnerstag eine Bauverhandlung stattgefun den, bei welcher die Vertreter des Kurortes die in der gemeinsamen Konferenz beschlossenen Abände rungen des Postamtsprojektes aufrechterhalten ha ben. Gegen die Vornahme des Verfahrens

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 27.04.1912
Umfang: 20
und wie die Zeit des Schnepfenstrichs war, hat er den alten Kurz Franz anlaufen lassen, von dem er wußte, daß er dem Wild gegenüber mit dem Schießprügel nichts zu tun haben wollte. Beim Schnepfenstrich brauche es kein Gewehr. Das langschnabeligeFederwild werde mittelst Netz erlegt, das man an Stangen aufhängt und in denen sich die Schnepfen verfangen. Er, der Franz, solle sich nur um die Kirchenfahnenstangen schauen. Er sei Fahnenträger und kriege sie vom Meßner leichter heraus, als ein anderer. Also gut

! Der Kurz Franz hat viel erzählen hören, daß die Schnepfe ein pickfeiner Leckerbissen sei. Und, Herr gott, erst der Schnepfendreck! Warum soll er alter Kerl nicht auch einmal so gute Sachelen probiern? Er steckt sich hinter den Meßner wegen der Kir chenfahnenstangen. Die seien besonders praktisch für den Schnepfenstrich, weil oben schon die Hacke len eingeschrauft sind, in denen man das Netz einhängt. Und als der Meßner nicht herewärts schauen will, sagt der Kurz Franz: „Gut, wenn Du die d'Stangen

nicht herlaß't, noach trägst'Dir d'Fahne o selber, i gang Dir nummer!" Auf das hin ist der Meßner katholisch worden und wie der Louis mit den anderen Jagdkameraden am Abend zum alten Kurz kommt, hat der vier Stück von den Kirchenfahnenstangen schon hinter der Haus tür lehnen. So sind sie mit den Stangen hinaus ins Revier, aber der Kurz Franz ist doch hinter keine Schnepfe und hinter keinen Schnepfendreck 'kommen, denn wie er sich mit den Stangen den Buckel halb wund getragen hat und man an End und Ort

keine vorgefunden wurden. Der Selbstmörder hat j im Gasthaus Perwög kurz vor der Tat mehrere 1 Glas Bier getrunken. Mötz, 23. April. (Begräbnis.) Heute ! wurde die 67jährige Jungfrau Maria Schöpf, j genannt Tumpners Maria, die nach langem ! schweren Leiden (Magenentartung) verschied, be- ! graben. Die brave Verstorbene war, wie die 4 j überlebenden, ebenfalls ledigen Geschwister, eine fromme arbeitsame Person. Die trotz der drän genden Feldarbeiten zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnis bewies die Achtung

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