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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 03.12.1890
Umfang: 6
vielleicht den aller kräftigsten Anstoß zu geben dazu, daß es anders werde — sie alle sind moderne Helden. Ein solcher moderner Held und der stolzesten Einer ist Robert Koch. Auch er hat sein Leben an eine Idee gesetzt — vielfach mit Lebensgefahr, jeden falls mit nimmermüder Aufopferung. Die wenigsten Laien haben wohl eine Vorstellung von dem modernen Heroismus, den ein solcher Forscher übt; wie er sein ganzes Sein und Denken hingibt, um einer Idee nachzuspüren, die vorläufig noch Niemand theilt

und versteht, die eines Tages vielleicht in Nichts zerrinnt. Welche Unsummen von momentan aussichtsloser Arbeit, welche aufreibende Sorge, wie viele schlaflose Nächte und schwere, heiße Tage — gar nicht davon zu sprechen, daß Koch bei der Er forschung des Cholerabacillus sich unaufhörlich in Lebensgefahr befand. Aber er glaubte an seine Idee — er ist ein Held und zwar ein siegreicher. Ein anderer moderner Held ist auch Johann Orth, der ehemalige Erzherzog Johann. Auch er hat seine Existenz an eine Idee

ab wie jeder Andere und auch jetzt fuhr er nicht auf seiner Nacht spazieren; er wurde Frachter wie jeder Andere — seine letzte Ladung hatte keinen romantischen Anstrich—es war Guano—eine sehr bürgerliche Ladung. Wir hoffen, daß Johann Orth noch lebt. Sein Tod auf hoher See wäre tragisch, würde aber nichts an der Heldenhaftigkeit seines Entschlusses und seiner Lebensführung ändern. Wir könnten die Beispiele vom modernen Helden thum noch weiter ausführen, aber schlagender als Robert Koch und Johann Orth würden wir sie kaum finden

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