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Schlern
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Seite 44 von 82
Datum: 01.01.2006
Umfang: 82
Kunstgeschichte Eine Notiz von Beda Weber kann die Anwesenheit des Malers im Palazzo Venezia bestätigen. Anlässlich eines Be suchs bei Koch 1829 schrieb Weber: „Kaum batte ich mich nach meiner Ankunft daselbst (in Rom) in einem Privathaus einge richtet , suchte ich Andersag, einen jungen Maler von Ulten in Tirol, auf, der mir bisher nur dem Namen nach bekannt war. Er wohnte wahrhaft künstlerisch in den höchsten Turmräumen des Palazzo di Vene zia mit der schönsten Aussicht nach allen Seiten

. Hier fühlten sich alle zu Hause. 69 Der wichtigste Treffpunkt neben San Marco war für österreichische Künstler wohl genauso beim „Künstlervater“ Koch. Dieser lebte seit 1795 in Rom; bis zu seinem Tode 1839 blieb er, bis auf wenige Unterbre chungen, darunter ein Aufenthalt in Wien von 1812 bis 1815, in der Stadt. Er führte eine ganze Generation von Tirolern zur nazarenischen Landschaft. Obwohl im Klassizismus aufgewachsen, näherte er sich der Nazarenermalerei an; wie die Ausmalung des Dantezim- mers

im Casino Massimo 1825 bis 1828 zeigt. Um Koch, berichtet Atz 70 , sammelten sich die jungen Landsleute, um speziell die kirchliche Malerei auf bessere Wege zu weisen. So kann man zu seinen Schülern Josef Craffonara aus Riva, Anton Psenner aus Ums/Völs, Alois Martin Stadler aus Imst und Mi chael Andersag zählen 71 , wie aus dem Briefwechsel zwischen Joseph Anton Koch und Josef von Giovanelli in Bo zen hervorgeht. Otto von Lutterotti hat diesen dokumentiert und schreibt, dass auf „das Verhältnis Kochs

zu den jungen Ti roler Künstlern manches Licht fällt“. Be sonders um Psenner, Degenhart, Ander sag und Degler kümmerte sich der Meister rührend, unterstützte sie mit Rat und Tat und schrieb Bettelbriefe nach Tirol. Koch trat, wo er konnte, für den Wiener Kreis ein und versuchte, den jungen Malern künstlerisch und wirtschaftlich zu helfen. 72 Auch ein idealer Lehrer muss Koch gewesen sein. Er duldete keine Einseitigkeit und emp fahl die Lernenden neidlos an andere Künstler, „damit Urteil und Wissen frei

werde, denn ohne Freiheit des Geistes kann die Sache nicht gehen. “ n Erstmals erwähn te Koch Andersag im Brief vom 17. April 1825. 7J Am 31. Juli 1825 be richtet Koch abermals von Andersags Not. Er borgte ihm Geld, das dieser ihm nach Erhalt einer Unterstützung zurückgeben würde. Weiterer Lehrmeister neben Koch war der Maler Peter Cornelius; „achtJah re stand Andersag unter dem Einfluss des Malers Cornelius, des bedeutendsten Naza reners in Rom“, schreibt Karl Franz Za- ni. 75 Peter Joseph von Cornelius wurde 1811

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