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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 19.09.1903
Umfang: 20
Volkstracht aus Salerno. Die Vorlesung erreichte ein plötzliches Ende, da die beiden Zu hörer aus ihren Kojen sprangen, gefolgt von dem Koch mit dem offenen Briefe in der Hand, aus dem Logis stürzten, längs Deck rannten und in die Kajüte hinab schossen, wo sie in atemloser Eile dem erstaunten Schiffer den Inhalt des Briefes mitteilten. „Was für'n Ding hat er im Raum versteckt?" stam melte der erschrockene Kapitän. „Höllenmaschine," sagte der Steuermann. „So 'n Ding wie das, womit sie den Kaiser

in Palästina in die Luft sprengen wollten." „Wat is de Klock all?" fragte Klaus. „Halbig ölwen," antwor tete der Koch, vor Furcht zit ternd. „Wi möt de Lüd an Land anropen." Alle stürzten an die Re ling und ein donnerndes, im Chor gebrülltes ,Land ahoy!' erscholl über der stillen Wasser fläche. Halb Tönning war bereits zu Bett. Nur die Fenster des auf einer kleinen Anhöhe stehenden Wirtshau ses waren noch erleuchtet, sowie in einigen Häusern die der oberen Stockwerke. Zum zweitenmale hallte der Notruf

is denn los?" rief eine Stimme aus dem Boot. „Pulver," kreischte der Koch, sich wie ein Wahn witziger gebärdend. „Tein Tons an Board, kann ogenblicks explodieren. Sput ji doch, Männer!" Das Geräusch der Riemen hörte auf: verworrene Stimmen tönten aus dem Boot herüber. Dann wurde ein einzelner Riemen in kurz auf einander folgenden Schlägen angezogen. „Se dreihn üm," sagte Klaus plötzlich. „Täuwt un nehmt mi an Bord, Männers," rief er. Dann ließ er sich ins Wasser herab und schwamm mit starken Schlägen

auf das Boot zu. Kraeft, der nur ein sehr mäßiger Schwimmer war, zögerte einen Augenblick; dann folgte er dem Beispiel seines Kameraden. ».Igittigitt, ick kann jo gor nich schwimmen," jammerte der Koch zähneklappernd. Schiffer und Steuermann, die sich in demselben, unter Seeleuten ziemlich häufigen Falle befanden, lehnten über der Reling und lauschten. Die Schwimmer waren der Dunkelheit wegen unsichtbar; doch konnte man nach dem Geräusch, das sie machten, deutlich ihren Weg verfolgen. Klaus wurde zuerst

und Hannes ruderten, daß sich die Riemen bogen und das seinem Ver- unter seiner eigenen befand, leer war. Er ging an Deck, hielt Um schau. kehrte wieder zurück und rieb sich nachdenklich die Rase. Dann ergriff er Klaus am Arm, schüttelte ihn und fragte : „Wo is de Jung?" „Heh," stammelte Klaus, halb im Schlaf — „wecken Jung?" „Uns Jung, Fritz. Ick kann em nürgens finnen. Hei ward doch woll nich öwer Boord gähn sien." Da Klaus die Diskuslion der Angelegenheit entschieden ablehnte, wandte sich der Koch

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 19 von 20
Datum: 08.07.1905
Umfang: 20
Kapitän war durchaus nicht so unbe kümmert um die Folgen seiner Handlungsweise, als er es zu sein vorgab. Fortwährend sann er über Mittel und Wege nach, wie er sich aus der peinlichen Situation befreien sollte, die unfehlbar eintreten mußte, so bald das Schiff den Hafen er reicht hatte. „Wie sieht der Kerl denn eigentlich aus?" erkundigte er sich bei dem Koch. „Großer, starker Mann," war die wenig ermutigende Ant wort. „Sieht er so aus, als ob er Umstände machen würde, wenn ich ihn knebeln ließ

? Du und Bill, ihr beide könntet das ja besorgen, wenn wir rein kommen." Ter Koch erklärte, daß allem Arischein nach zur Bezeichnung der angedeuteten Eventualität das Wort „Umstände" wohl der ge lindeste Ausdruck wäre. „Ick kann bloß nich verstehen, weshalb er sich so ruhig ver hält?" „Ich denk', er lauert man bloß, bis wir in 'n Hafen kommen," beruhigte ihn der Koch. „Diese Kunden sind schlau und verflucht zähe. Außerdem is er jetzt auch wohl seedoll." Langsam verging der Tag und mit Einbruch der Nacht

schrecklichen Dinge ein." „Na, warum gehn Sie denn nich^selber runter? Dann wird er Sie schon vorladen, da brau chen Sie gar keine Sorge zu haben." „Na, es mag auch nur 'n Kniff sein," entgegnete der Schiffer. „Ihm mag ja gar nichts fehlen und dann möcht' ich doch nicht darauf reinfallen. Sie könnten mir schon den Ge fallen tun, Bob." „Na, wenn der Koch mil kommt, will ich runtergehen," erklärte der Steuermann nach einer Pause. Der Koch zauderte. „Vorwärts, Koch," befahl der Schiffer. scharf. „Laß

den Steuermann nich warten und vor allen Dingen: auf keinen Fall laßt mir den Kerl an Deck kommen." Der Steuermann öffnete die Kapp und stieg, gefolgt von dem etwas ängstlich blickenden Koch, hinunter. Der Schiffer lauschte in atemloser Spannung; eine Minute verging. Dann ertönte von unten herauf ein wilder Schrei und in rasender Eile stürmten die beiden Männer die Treppe empor. „Was gibt's?" fragte der erbleichende Kapitän. Der Steuermann lehnte sich gegen die Reling und öffnete den Mund, brachte

aber kein Wort heraus. Der Koch stand da wie versteinert und bot mit seinen hervortretenden Augen einen so Entsetzen erregenden Anblick, daß sich die Mann schaft in scheuer Furcht von ihm zurückzog. los?" stammelte der Schiffer. Endlich ermannte sich der Steuermann und sprach. „Tie Kajütskapp braucht jetzt nicht mehr geschlossen zu werden," sagte er langsam, als ob jedes Wort ihm eine Anstrengung kostete. Tie Gesichtsfarbe des Schiffers wurde grünlich. „Warum nicht?" fragte er mit zitternder Stimme

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 08.07.1905
Umfang: 20
— wurde von allen Seiten bestürmt zu erzählen, ließ sich auch nicht lange nötigen und begann: Ich fuhr noch als Matrose, war in London von 'ner langen Reise abgemustert und da mir ein paar Wochen Fahrzeit zum Steuermannsexamen fehlten, ging ich auf die Küstenfahrt. Der Schoner hieß „Fearleß", lag in Deptford und lud Stück güter für Plymouth. Zwei Tage war ich schon an Bord, hatte aber den Kapitän noch nicht zu Gesicht bekommen. Ans den Gesprächen zwischen dem Steuermann und dem Koch entnahm

in tötlicher Angst vor einer polizeilichen Vorladung. Das Schiff war beladen; um neun Uhr abends trat Hochwasser ein. Dann mußten wir also stromab wärts gehen. „Das ist die beste Gelegenheit, Steuermann," meinte der Koch. „Wenn der Olle hört, daß der Kerl an Bord is, dann läuft er gleich wieder an Land. Klock neun gehn Sie los, denn Sie können doch nich ganze zwölf Stunden bis auf die nächste Ebb' lauern. Na —und wenn wir nach Plymouth kommen, dann werden Sie den Schoner schon behalten." „Das denk

hinter einer Anzahl leerer Pe troleumfässer und schließlich lugte er vorsichtig aus dem Innern eines an: Rande des Kais stehenden Dampfkranen aus das Deck seines Schiffes hinab. In der erleuchteten Kombüse war der Koch sichtbar, aus dessen Mienen vollkommene Seelenruhe und ein unge trübtes Gewissen sprachen. Noch einen scheuen Blick warf der Schiffer hinter sich; dann schwang er sich leichtfüßig an Deck. „St!" machte der Koch, indem er auf den Zehenspitzen aus der Kombüse auf Deck trat. „Ich Hab die Wach

' und ich soll deni Steuermann melden, wenn Sie an Bord kommen." „Verdammt feine Art von Wach' — in der Kombüs' sitzen," grollte der Schiffer. „Na, was is denn überhaupt los?" Ter Koch zeigte mit dem Daumen auf die Kajütskapp. „Da unten sitzt der Polizist. Der Steuermann hat mir besohlen, ich soll Ihnen sagen, wenn Sie an Bord kommen, möchten Sie sich neben der Kapp stellen und „Grod s ive ihe qneen“ fläuten. Dann würd' er an Deck kommen und das Nähere mit Sie besprechen." „Fläuten," stöhnte der Schiffer

, indem er versuchte, seine trockenen Lippen mit der Zunge anzuseuchten. „Jetzt könnt' ich nicht flöten und wenn's mir ans Leben ging'!" „Ja, der Steuermann weiß doch nich, was er machen soll mit dem Besuch," erklärte der Koch. „Er wollt ihm man bloß so lang aushalten bis daß Sie kommen täten und dann sollten Sie das so als Signal fläuten und dann wollt er an Deck kommen. Nu sitzt er da mit dem Polizisten und klöhnt mit ihn und schenkt ihn immerzu ein." „Na, dann geh du mal hin und fläut!" Ter Koch wischte

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Tiroler Post
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Seite 10 von 12
Datum: 19.09.1903
Umfang: 12
. schüttelte ihn und fragte: „Wo is de Jung?" „Heh," stammelte Klaus, halb im Schlaf — „wecken Jung?" „Uns Jung, Fritz. Ick kann em nürgens sinnen. Hei ward doch woll nich öwer Boord gähn sien." Da Klaus die Diskusjion der Angelegenheit entschieden ablehnte, wandte sich der Koch an Kraeft. Kraeft murmelte einige Worte, die nicht gerade wie Segenswünsche klangen und drehte sich auf die andere Seite. Der Koch ging wieder hinaus, kroch um das ganze Deck herum und suchte an den allerunwahrscheinlichsten Orten

mit. „Na, wenn se weg is, is se weg," war deren Antwort darauf. „Sall ick nich leewer nach achtern gähn un den Ohl' Bescheid seggen?" fragte der Koch. „Laat em dat man sülwsten utfinnig moken," meinte Klaus, in dem er sich die Bettdecke über die Ohren zog. „Dat is jo siene Boot. God Nacht!" „Wi köhnt sowieso all lang 'ne niege Boot bruken," sagte Kraeft gähnend. „Kümmer du di man nich um Saken, Kock, de di uir an- gohn." . Diesen Rat befolgte denn auch der Koch; er blies die Lampe aus und sprang in seine Koje. Im nächsten Moment fuhr

er mit einem Schreckensrus wieder in die Höhe, krabbelte nach den Streich hölzern und zündete die Lampe wieder an. Dann weckte er seine beiden, jetzt aufs höchste erbitterten Freunde zum drittenmal. „Di soll doch glick de Deuwel holen, verdammte Smutje!" rief Klaus wütend. Kraeft hatte sich in seiner Koje aufgerichtet und versuchte, den Koch mit seiner geballten Faust zu erreichen. „Dor is'n Breef, de wär mit 'ne Stecknadel an mien Koppküssen festmokt," sagte der Koch mit zitternder Stimme. Er trat dicht an die Lampe

heran und las mit fieberhafter Hast: „Lieber Koch! Ich habe mir eine Höllenmaschine mit Uhrwerk verschafft und sie, als wir in Amrum waren, im Raum dicht bei dem Schießpulver versteckt. Ich denke, das Ding wird so zwischen zehn Volkstracht aus Caürno. Palast des Dalai Lama in Lhasa (Centralasien). Die Vorlesung erreichte ein plötzliches Ende, da die beiden Zu hörer aus ihren Kojen sprangen, gefolgt von dein Koch mit dem offenen Briefe in der Hand, aus dem Logis stürzten, längs Deck rannten

und in die Kajüte hinab schossen, wo sie in atemloser Eile dem erstaunten Schiffer den Inhalt des Briefes mitteilten. „Was für'n Ding hat er im Raum versteckt?" stam melte der erschrockene Kapitän. „Höllenmaschine," sagte der Steuermann. „So 'n Ding wie das, womit sie den Kaiser in Palästina in die Luft sprengen wollten." „Wat is de Klock all?" fragte Klaus. „Halbig ölwen," antwor tete der Koch, vor Furcht zit ternd. „Wi möt de Lüd an Land anropen." Alle stürzten an die Re ling und ein donnerndes, im Chor

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 08.07.1905
Umfang: 20
„Wer hat ihn denn in die Kajüt' gelassen?" fragte der Schif fer ärgerlich. „Meine Kajüt' is doch keine Gastwirtschaft. Man kann wahrhaftig nich fünf Minuten von Bord gehen und wenn man retour kommt, sitzt einem die Kajüt' voll Menschen." „Er kam ganz von allein runter," sagte der Koch, indem er die günstige Gelegenheit benutzte, um einen ihm gestern passierten Un fall mit einer Bratenschüssel zu erklären. „Ich war so verfchrocken, daß ich die große Bratenschüssel fallen ließ und kaput schlug

." „Was hat er denn gesagt?" erkundigte sich der Schiffer.- „Me blaue, mein ich,"'fuhr der Koch fort, der diese Angelegenheit gern endgültig erledigt sehen wollte, „die mit 'n Sooß- napp an dem einen End'." „Was sagte er?" schrie der Schiffer. „Na," sagte er, „Kladderadatsch," sagte er, „da haben wir ja die Beschwerung," er widerte der ehrliche Koch. Wütend wandte sich der Schisser an den Steuermann. „Na, wie der Koch raufkommt und mir Bescheid sagt," erklärte dieser, ,,seh' ich na türlich gleich, was los is und geh

." „Ich Hab' alles mögliche probiert," erwiderte der Steuermann. „Na, er is ohne Einladung hier an Bord gekommen," sagte der Schiffer heftig, „der Teuwel soll mich holen, nu kann er auch an Bord bleiben. Los vor ne !" „Aber," begann der Steuermann, „wenn—" „Schmeiß los," wiederholte der Kapi tän. „Er is ohne Er laubnis aus mein Schiff gekommen und kann nun auch die Reise mit machen. Passagiergeld verlang' ich nich." Ter Koch, der eine böse Ahnung haben mochte und ohnehin wohl der pessimistischen Weltanschauung zuneig

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Tiroler Post
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Seite 15 von 16
Datum: 07.07.1905
Umfang: 16
ab. Der Kapitän war durchaus nicht so unbe kümmert um die Folgen seiner Handlungsweise, als er es zu sein vorgab. Fortwährend sann er über Mittel und Wege nach, wie er sich aus der peinlichen Situation befreien sollte, die unfehlbar eintreten mußte, so bald das Schiff den Hafen er reicht hatte. „Wie sieht der Kerl denn eigentlich ans?" erkundigte er sich bei dem Koch. „Großer, starker Mann," war die wenig ermutigende Ant wort. „Sieht er so aus, als ob er Umstände machen würde, wenn ich ihn knebeln ließ

? Du und Bill, ihr beide könntet das ja besorgen, wenn wir rein kommen." Der Koch erklärte, daß allem Anschein nach zur Bezeichnung der angedeuteten Eventualität das Wort „Umstände" wohl der ge lindeste Ausdruck wäre. „Ich kann bloß nich verstehen, weshalb er sich so ruhig ver hält?" „Ich denk', er lauert man bloß, bis wir in 'n Hafen kommen," beruhigte ihn der Koch. „Diese Kunden sind schlau und verflucht zähe. Außerdem is er jetzt auch wohl seedoll." Langsam verging der Tag und mit Einbruch der Nacht

. „Ich bild' mir schon alle möglichen schrecklichen Dinge ein." „Na, warum gehn Sie denn nich selber runter? Dann wird er Sie schon vorladen, da brau chen Sie gar keine Sorge zu Haben." „Na, es mag auch nur 'n Kniff sein," entgegnete der Schiffer. „Ihm mag ja gar nichts fehlen und dann möcht' ich doch nicht darauf reinfallen. Sie könnten mir schon den Ge fallen tun, Bob." „Na, wenn der Koch mit kommt, will ich runtergehen," erklärte der Steuermann nach einer Pause. Der Koch zauderte. „Vorwärts, Kvch

," befaßt der Schiffer scharf. „Laß den Steuermann nich warten und vor allen Dingen: auf keinen Fall laßt mir den Kerl an Deck kommen." Der Steuermann öffnete die Kapp und stieg, gefolgt von dem etwas ängstlich blickenden Koch, hinunter. Der Schiffer lauschte in atemloser Spannung; eine Minute verging. Dann ertönte von unten herauf ein wilder Schrei und in rasender Eile stürmten die beiden Männer die Treppe empor. „Was gibt's?" fragte der erbleichende Kapitän. Der Steuermann lehnte sich gegen die Reling

und öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Der Koch stand da wie versteinert und bot mit seinen hervortretenden Augen einen so Entsetzen erregenden Anblick, daß sich die Mann schaft in scheuer Furcht von ihm zurückzog. los?" stammelte der Schiffer. Endlich ermannte sich der Steuermann und sprach. „Tie Kajütskapp braucht jetzt nicht mehr geschlossen za werden," sagte er langsam, als ob jedes Wort ihm eine Anstrengung kostete. Tie Gesichtsfarbe des. Schiffers wurde grünlich. „Warum nicht?" fragte

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 12
Datum: 06.12.1907
Umfang: 12
Schwurgerichtsfall zur Verhandlung. Es lag wiederum ein Sittlichkeitsdelikt vor, der Angeklagte Anton Hafler wurde zu 13 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Den dritten Fall leitete Oberlandesgerichtsrat Pfaund ler. Staatsanwaltsubstitut Dr. Moll vertrat die öffentliche Anklage, Rechtsanwalt Dr. Duregger hatte die Verteidigung. Angcklagt war der nach Reutte zuständige 19jährige Alois Koch wegen Verbrechens des Totschlages. Koch, der in Ge sellschaft von Trunken- und Raufbolden ausgewachsen war, war dem Trünke

und der Gewalttat geneigt und deshalb bereits zweimal gerichtlich vorbestraft. Und so kam es denn auch, daß Koch am 2. September d. I. seinen eigenen On kel im Streite mit einem Lötkolben am Kopfe derart schwer verletzte, daß 2 Tage darauf der Tod des Onkels eintrat. Koch ist im ganzen und großen geständig und er vermag seine Tat in keiner Hinsicht, weder in Notwehr noch in mo mentaner Aufregung gehandelt zu haben, zu rechtfertigen. Mit Rücksicht auf das noch jugendliche Alter des Täters und und in Hinsicht

auf die schlechte Erziehung des Koch genossen hat und insbesonders des vollen Geständnisses oer Tat machte der hohe Gerichtshof von dem Milderungsbe stimmungen den weitgehendsten Gebrauch und verurteilte Koch zu 13 Monaten schweren Kerker verschärft mit viertel jährigem Fasttag. Der vierte Schwurgerichtsfall betraf die Kindsmörderin Maria Hell. Den Vorsitz führte Oberlandesgerichtsrat Pfaundler. Die Angeklagte wurde zu 16 Monaten schweren Kerkers verurteilt. Beim fünften Schwurgerichtsfall, welcher am Mittwoch

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 27.05.1906
Umfang: 12
er Ar bei ter freund a la Zech und Genossen an Enk anbinden will. Der Lokomotivführer Koch kennt und braucht koa Vorschrift Das hat er iatzt schon zwoamal gffagt. Das erstemal damals, wia die Eisenbahner durch die passive Resistenz, das heißt durch genaues Einhalten aller Vorschriften das Eisenbahnministerium auf die Berechtigung ihrer Forderungen so wirksam aufmerksam gemacht haben. Der Koch aber hat sich damals durch seinen Fleiß bei den Vorgesetzten eintögeln wollen und auf die Ermah nung seiner Kollegen

, sich im Interesse Aller streng an die Vorschrift zu halten, den obigen Ausspruch getan. Was ihm damals höheren Ortes vielleicht^?) guat geschrieben worden ist, kann ihm döSmal teuer zu stehen kommen. Die Eisenbahner, dö mit ihm im gleichen Personalhaus wohnen und sowohl vom Koch wie von seiner ihm würdigen anderen Hälfte koa Ruah haben, haben näm lich bei der Verwaltung des Personalhauses Beschwerde geführt, bis ihm dieselbe die gerichtliche Kündigung ins Haus geschickt hat. Wia alles, was nur halbwegs geht

, den ohnehin so überbürdeten Briefträgern aufgehalst wird, so auch das Zuastellen der gerichtlichen Kündi gungen. Der selbstherrliche Koch kennt aber, wia ge sagt, koa Vorschrift, und darum hat er die Kündigung dem Briefträger trotz wiederholter Belehrungen ins Gfficht geworfen und den Mann, dear eben die Vor schriften beachten und sein Dienst tun muaß, no oben drein beschimpft. Das ist von amtswegen beim Gericht zur Anzeige gebracht worden, und drum wird der Koch, den man aber net loben kann, iatzt bald

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Tiroler Post
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Seite 14 von 16
Datum: 07.07.1905
Umfang: 16
. „Ich kann ja allein losfahren" kann wahrhaftig nich fünf Minuten von Bord gehen und wenn man retour kommt, sitzt einem die Kajüt' voll Menschen." „Er kam ganz von allein runter," sagte der Koch, indem er die günstige Gelegenheit — benutzte, um einen ihm gestern passierten Un- fall mit einer Bratenschüssel zu erklären. „Ich war so verschrocken, daß ich die große Bratenschüssel fallen ließ und kaput schlug." „Ms hat er denn gesagt?" erkundigte sich der Schiffer. „Die blaue, mein ich," fuhr der Koch fort

, der diese Angelegenheit gern endgültig erledigt sehen wollte, „die mit 'n Sooß- napp an dem einen End'." „Was sagte er?" schrie der Schiffer. „Na," sagte er, „Kladderadatsch," sagte er, „da haben wir ja die Bescheerung," er widerte der ehrliche Koch. Wütend wandte sich der Schiffer an den Steuermann. „Na, wie der Koch raufkommt und mir Bescheid sagt," erklärte dieser, ,,seh' ich na türlich gleich, was los is und geh runter und fang an, ihn in so 'ne diplomat'sche Unterhaltung zu verwickeln." „Das möcht' ich wohl

tän. „Er is ohne Er laubnis auf mein Schiff gekommen und kann nun auch die Reise mit machen. Passagiergeld verlang' ich nich." Ter Koch, der eine . böse Ahnung haben mochte und ohnehin wohl der pessimistischen Weltanschauung zuneig te, versuchte einen Ein wand. „Wo sollen Sie und der Steuermann denn schlafen?" fragte er. „In euren Kojen," war die brutale Ant wort. „Los vorn und achtern." Grinsend gehorch ten die Leute und bald glitt der Schoner, sich geräuschlos in der finstern Nacht

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 12 von 18
Datum: 04.03.1911
Umfang: 18
für schuldig und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 100 Kronen. Folgen des Alkohols. Wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit und durch Wider setzlichkeit gegen Amtspersonen, sowie der Ueber- tretung der Wachebeleidigung und der Uebertretung der böswilligen Sachbeschädigung hatte sich vor dem Landesgerichte Innsbruck der am 15. Oktober 1879 in Tannheim geborene und dorthin zustän dige Stukkateur Leonhard Franz Josef Koch zu verantworten. Der Tatbestand ist folgender: Koch

, der eben wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalt tätigkeit eine 13 monatliche Kerkerftrafe abgebüßt hatte, war nach Verbüßung dieser Strafe wieder in seine Heimatsgemeinde Tannheim, wo seine An verwandten leben, zurückgekehrt. Am 17. Februar suchte er nun dort mehrere Gasthäuser auf, bis ihn schließlich seine Mutter durch ihren Schwieger sohn, den Bäckermeister Leonhard Hüter, holen ließ. Auf dem Heimwege nun erklärte Koch plötzlich, daß er nicht nach Hause gehen werde und begab sich in das Haus

des ihn begleitenden Schwagers. Dort benahm sich aber Koch derart rabiat, daß er von seinem Schwager und seinem zufällig an wesenden Bruder Andreas Koch vor die Türe ge setzt werden mußte. Aus Wut hierüber schlug er mehrere Fensterscheiben ein. Dies gab die Veran- laffung, daß sein Bruder die Gendarmerie verstän digte, worauf Gendarmerie-Postenführer Alois Teit erschien und ihm seine Verhaftung ankündigte. Koch wehrte sich mit Händen und Füßen, wobei er dem Gendarmen auch eine Verletzung beibrachte. Er mußte

schließlich auf einem Wagen in den Arrest gebracht werden. Dabei ließ er es auch an allen möglichen Schimpfworten gegen den Gendarmen nicht fehlen. Seinen Bruder bedrohte er mit den Worten: „Einer von uns Koch muß noch hin werden." Koch verantwortete sich nun bei der Verhandlung mit Volltrunkenheit, die aber sämtliche Zeugen ausschloffen. Der Gerichtshof schenkte jedoch seiner Verantwortung Glauben, und sprach ihn von der erhobenen Anklage frei, verurteilte ihn jedoch wegen Uebertretung der Trunkenheit

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Tiroler Post
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Seite 15 von 20
Datum: 20.11.1908
Umfang: 20
. Höchstwahrscheinlich ist der Flug in die Gegend des Nordpols gelungen und der Ballon dann nach Süden getrieben worden. Die im Grabe Andrees Vorgefundenen Papiere werden ja jedenfalls Aufklärung bringen. folges für uns und unsere Gläubigen ver trauensvoll von Dir die reichste Fülle des aposto lischen Segens." Was Robert Koch in Japan sah. Potemkinsche Dörfer. — Wiees in Wirklichkeit aussieht. — Traurige hygienische Verhältnisse. — B e- handlungder Fremden. Die „Münchner Medizinische Wochenschrift" veröffentlicht

einen Brief aus Japan, der über Robert Kochs Besuch in diesem Lande folgende interessante Angaben macht: Geheimrat Koch war seit zwei Monaten ge wissermaßen der Gast der medizinischen Welt in Japan; er wurde mit Ehren wie eine fürstliche Persönlichkeit allenthalben empfangen, ein Ausschuß von Universitätsprofessoren, darunter Kiasato, sein ehemaliger Schüler, wich sozusagen nur aus Stunden von seiner Seite, führte ihn von St«dt zu Stadt, überall mit den Ortsaus schüssen den Empfang vorbereitend

an, ihm einen überwälti genden Eindruck von Japan beizubringen, ihm das zu zeigen, was er sehen wollte, vor allem aber alles andere von ihm sernzuhalten, ihn vor jedem nicht japanischen Einfluß zu bewahren. In solchen Führungen sind die Japaner eben solche Meister, wie seinerzeit der Günstling Ka tharinas II. Deutsche Landsleute (von einigen Botschafts- und Konsularbeamten abgesehen), deutsche und andere Ärzte hier im Lande haben Robert Koch kaum zu sehen bekommen, nament lich die fremde Ärztewelt

hat man bei allen Empfängen in den sogenannten offenen Hasen plätzen völlig sernzuhalten gewußt, was auf Koch selbst einen merkwürdigen Eindruck gemacht ha ben muß. Dadurch hat man es allerdings wohl auch erreicht, daß Koch über den wahren Zustand der hygienischen Verhältnisse hierzulande ' nur eine völlig einseitige Ansicht bekommen konnte, denn daß man zum Beispiel einen Angestellten der städtischen Wasserwerke in Kobe dabei er tappte, wie -er eine Karpfenzucht in den Filter wasserbassins angelegt

hatte, daß in den entspre chenden Becken in Ozaka junge Burschen sich ein Schwimmbad eingerichtet hatten (passierte allerdings gerade, während Koch in Japan war!), daß die öffentlichen Bedürfnisanstalten in allen größeren Städten mit ihren überlaufenden La trinen und ihrem Gestank, jeder Hygiene hohn sprechend, daß die Straßen mit dem übelriechen den Wasser, das aus den Häusern abläust, viel fach gesprengt werden, und zahlreiche andere Ver hältnisse, die hier auszuzählen der Raum fehlt, das werden ihm die Herren wohl

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 03.03.1911
Umfang: 12
Gewalttätigkert, begangen durch gefährliche Drohung, und durch Widersetzlichkeit gegen Amtsperso nen sowie der Uebertretung der Wachebeleidigung und der Uebertretung der böswilligen Sachbeschädigung, hatte sich vor dem Landesgerichte Innsbruck der am 15. Oktober 1879 in Tannheim geborene und dort hin zuständige Stukkateur Leonhard Franz Josef Koch zu verantworten. Der Tatbestand ist folgender: Koch, der eben wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalt tätigkeit eine 13monatliche Kerkerstrafe abgebüßt

hatte, war nach Verbüßung dieser Strafe wieder in seine Hei matsgemeinde Tannheim, wo seine Anverwandten leben, zurückgekehrt. Am 17. Februar suchte er nun dort meh rere Gasthäuser auf, bis ihn schließlich seine Mutter durch ihren Schwiegersohn, den Bäckermeister Leonhard Hüter, holen ließ. Koch ging ruhig mit diesem, die bei den gingen sogar noch in ein Gasthaus. Auf dem Heim wege nun erklärte Koch plötzlich, daß er nicht nach Hause gehen werde und kehrte auch gleich um und begab sich in das Haus des ihn begleitenden

Schwagers, wohin der letztere alsbald nachkam. Im Hause benahm sich aber Koch derart rabiat, daß er von seinem Schwager und seinem zufällig anwesenden Bruder Andreas Koch vor die Tür gesetzt werden mußte. Aus Wut hierüber schlug er mehrere Fensterscheiben im Gesamtwerte von 1.20 K ein. Dies gab die Veranlassung, daß sein Bruder die Gendarmerie verständigte, worauf Gendar merie-Postenführer Alois Veit erschien und ihm seine Verhaftung ankündigte. Koch erklärte jedoch, daß er sich nicht abführen lasse

und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen seine gewaltsame Einlieferung, wobei er dem Gendarmen auch eine Verletzung beibrachte. Er mußte schließlich auf einem Wagen in den Arrest ge bracht werden. Dabei ließ er es auch an allen möglichen Schimpfworten gegen den Gendarmen nicht fehlen. Sei nen Bruder bedrohte er mit den Worten: „Einer von uns Koch muß noch hin werden." Koch verantwortete sich nun bei der Verhandlung mit Volltrunkenheit, die aber sämtliche Zeugen ausschlossen. Der Gerichtshof schenkte

, Gemeindeausschuß und Obmann des Alpkomitees in Reutte. Sebastian Zotz, Gemeindevorsteher in Mosau. Bienenzüchter-Zweigverein Pfaffenhofen. Von dort schreibt man uns: Am 19. Februar hielten die Imker des Vereines beim „Hocheder" in Pfaffenhofen ihre Ge neralversammlung ab, wobei auch die Neuwahl der Ver- einsvorstehung stattfand. Gewählt wurden: Jos. Neu ner, Obmann; Heinrich Gredler, Obmannstellvertreter; Engelbert Mayr, Kassier, und Gottfried Knabl, Schrift führer. Herr Wanderlehrer Koch dankte im Namen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 20.01.1906
Umfang: 8
ist. Die anständigen Elemente haben bei dieser Gelegenheit den christlich-sozialen Eisenbahner rettern den Rücken gekehrt. Um also der Ge fahr, einen Verein, aber keine Mitglieder zu haben, zu entgehen, haben sich diese Herren eine eigene Agitation zurechtgelegt: sie denunzieren. Ab- lösewächter Albert Koch fühlte sich schon längere Zeit krank, wollte sich aber wegen der bevorste henden Feiertage nicht krank melden. Es ist nämlich Gewohnheit mancher Vorgesetzten, Un tergebene, welche zu gewissen Feiertagen krank

werden, als Simulanten zu betrachten. Wird also so ein abgerackerter armer Teufel vor Feier tagen krank, so traut er sich nicht, sich krank zu melden. Es kommt somit häufig vor, daß kranke, dienstunfähige Leute, inshesonders zu den Feiertagen, Dienst machen. Daß dies un zulässig und für den Dienst schädlich ist, ja furchtbare Folgen haben kann, wird nur so nebenbei bemerkt. Aus dein angeführten Grunde wollte Koch sich nicht krank melden und obwohl dienstunfähig, so zwang er sich selbst, seine Pflicht zu erfüllen

. Der kranke, ausgehungerte Körper konnte aber trotzdem nicht standhalten und so verschlief am 27. Dezember Koch Zug 21, weil für diesen kein Signal und keine Vormeldung erfolgte. Es ist selbstverständlich, daß nun Koch wußte, daß man sich das Gesundsein nicht anschaffen kann und meldete sich, um einem weiteren Anstand oder gar einem Unglück vorzubeugen, krank. Bahnarzt Dr. Horng ach er erkannte dessen Krankmeldung und verschrieb ihm eine Medizin. Nächsten Tag besuchte der Arzt den Kranken und sagte

, es sei ihm ein Brief zugekommen, worin es heißt, daß sich Koch nur deshalb krank gemel det habe, weil er einen Zug verschlafen habe. Jni Fortgehen meinte er noch: „Sie werden halt einen guten Freund haben, der sie denun ziert hat." Die Sache ließ Koch keine Ruhe und er ging denselben Tag nochmals zum Doktor und bat, ihn genauestens zu untersuchen. Nach einer nochmaligen Untersuchung konnte der Arzt nur wieder sein Kranksein bestätigen. Bei dieser Gelegenheit ließ sich der Herr Doktor herbei

, den empfangenen Brief vorzulesen. Koch wurde nicht nur denunziert wegen dem Krank melden, er wurde auch noch mit verschiedenen schönen Namen beehrt, wie Sozischwindler k. Auch Dr..Horngacher wurde in diesem Briefe verdächtigt und bedroht. Der Brief liegt beim Herrn Doktor. Wir hoffen, daß man den ano nymen Briefschreiber doch herausfinden wird. DemZ christlich-sozialen Anonymus, diene aber zur Kenntnis, daß er mit solcher Arbeit nur für uns Agitaton betreibt und unsere Orga nisation hebt. Kärmg. Unsere

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1905
Umfang: 8
K 4 Nachrichten', M ..Bezahlung. j^rAaxe per 600-Kr^gegeben, .-weshalb anzuneh- ^.?nen istWß KoH um 250 Kr>mehr verlangte, als er erhielt. . .Die 6^ Kr., HMtd-Änwr^-'Ficht >nach Wien. Diese werden .bi-shälb niH ^n die BetlÄge, ailf welche die Schädigungsab- i sW.KoD gMchtet war, eiilgerechlM weil er Wohl kaum diese ; -kleinere^Mnnme^ vÄlcmgt ^.haben wirrde, wenn er die vollen ^.600 hätte. - . . / i ^M-^<DAober-D04'-F«m-Koch,?wie schon erwähnt,-nach ^ Meran und hegab sich sofort

zu den Geschästsführers-Eheleu- z^W'^ßfzWch Anna Pichle?,.-welche i?hn schon Von -Bozen aus ^kansijm undMt Freuden aufnahmen. - Er machte ihnen sofort 1Zor,.er sei einem Grafen Delevi inWien? als Privatlehre? -Mt eiy vom.220 Kr.. angestellt und be- ^komme MßelchM- sü?: täglich- 6 -Unterrichtsstuiiden je 2 Kr^ ^Er hcch?. 240Y '-Kp.s-Krspart.-.lmdder Postsparkasse in ,WiM liegen. ?? Am.7^ Oktober -1904 unternahmen Josef Pich- . ler und Koch einen gemeinsamen Ausflug nach St. Leonhard - ! in- Passeier/ Muf? ^-Whrt

)äußerte.!sich^Koch,/'daß^ er.-gerne j ein Mädchen änA der Memner Gegend heirathen möchte. Josef Mchl^Z der-einige -Tage vorher das Dienstmädchen. Airna zPichMMsMargazon nach M. Leonhard fahren gesehen hatte^ wo M-Mch-ihrer!Zlngtche. LnMchen-ivollte,-; schlug ihm scherz? :Meise^ieslÄiMädchen.: als-.Bräut. .votz.-! z^Koch wachte..jedoch '.Emst - und- wollte unbedingt das Mädchen sehen. . Josef Pichler be- igab sich-deinnach, als siö'.in?M:>-LeMhard.'angekommen.'-wa- ren, Mm Wiesgarberbäilern Mncenz

-der Begriindung ablehnte, daß sie den i Männern nicht nachlause:-- -Nun kam Franz Koch selbst mid -machte:Hr, indem er eine richrende Rede hielt,, sofort.eineil zHeirathsantrag. .-'Er wiederholte die Angaben Josef.Pich- . lers und. sagte ihr überdies, sie würde von dem Grafen spgad eine Mtweichension erhaltm. 1 Er sprach für sie so überzeug gend, daß Anna Pichler seine Antrag annahm. Jetzt trat sMch auch? bei . Vincenz .Schwarz in Wohiiung ülld versprach, sür^seins Braut alles zu zahlen. - Bis dahin

hatte Anna Pich ler sür Kost m:d Quartier nnt Vincenz Schwarz täglich 1. Kr. -vereinbart:.. Letzterer hatte die falschen Angäben- des Koch mit angehört und glaubte an seine grrte Stellung um so leichter,' als Josef.Pichler lmitgekmnnlen war und als Koch sich als )schv?.frdmm-.gab/lmrdem.- er. beim Haiisgebete theilnahm und . sogar ersuchte,: voMten zu dürfen. Der Beschuldigte versprach, /giü zu zahlen^ und Schwarz gewährte ihm bereitwilligst Cre- ^ ^ iFranz l Koch blieb nun: mit, seiner.Geliebten

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 13 von 16
Datum: 07.07.1905
Umfang: 16
, liest ßch aue) nicht lange nötigen und begann: Ich fuhr noch als Matrose, war in London von 'ner langen w'.nü aogemustert und da mir ein paar Wochen Fahrzeit zum L teuerma nnsexainen fehlten, ging ich auf die Küstenfahrt. ^f, r f? orter hieß „Fearleß", lag in Deptford und lud Stück- gnter für Plymouths Zwei Tage war ich schon an Bord, hatte aber oen Kapltan noch nicht zu Gesicht bekommen. Aus den Gesprächen zwiwyen dem Steuermann und dem Koch entnahm ich, daß der y.r l ; e ei J Vummelftitze sei

Vorladung. Das Schiff war beladen; um neun Uhr mends trat Hochwasser ein. Dami mußten wir also stromab wärts gehen. ' „Las ist die befte Gelegenheit, Steuermann," meinte der Koch „Wenn der Olle hört, daß der Kerl an Bord is, dann läuft er gleich wieder an Land. Klock neun gehn Sie los, denn Sie ionnen doch mch ganze zwölf Stunden bis auf die nächste Ebb' muern. ua — und wenn wir nach Plymouth kommen, dann werden Lre beit Schoner schon behalten." - ^ "^- as beit! ich auch," stimmte der Steuermann

aus dem Innern eures anr Rande des Kais stehenden Dampfkranen auf das Deck ^chrffes hmast In der erleuchteten Kombüse war der Koch sichtbar, aus dessen Mienen vollkommene Seelenruhe und ein unge trübtes Gewißen sprachen. »JSJVÄ Ä"*.® 84 2!“j d-r Schisser hinter .ich; dann fchwang er fich leichtfüßig an Deck. npv ^och, indem er auf den Zehenspitzen aus der Kombüse auf Deck trat. ,,^ch Hab die Wach' und ich soll dem Steuermann melden, wenn Sie au Bord kommen" „Verdammt seine Art von Wach' - in der Kombüs

Leben ging''" - . '£>?' b er Steuermann weiß doch nich, 'was er machen soll mit n m6 u-P e . rf [ art i. ber Koch- „Er wollt ihm man bloß so lang bis daß Lie kommen täten und dann sollten Sie das J? ^^nal flauten und dann wollt er an Deck kommen Nu imninzi?ein"^ ^ Polizisten und klöhnt mit ihn und schenkt ihii ^,Na, dann geh du mal hin und fläut!" Ter Koch wischte sich den Mund mit der verkehrten Hand „Wce geht es doch gleich?" erkiindigte er sich wißbegierig Fcki karin die Melodien immer

so schlecht behalten" ' ' mifnZmSg. bQUn 8ES unb ,08 m --w»'" ries d-r Leise begab sich der Koch nach vorne und rief Bill einen schon etwas bejahrten Janmaat aus dem Volkslogis Kaum erfuhr die er. e8 sich handelt-, als er anch schon die SipZ ?Ä ÄfräSt“ r eä ist ja MÄiSSh Wn« rf 1 ! old>n Ktast und solchem Ausdrilck zu pfeifen begann, daß der entfetzte Kapitän sich beide Ohren zuhielt Auf SiraTfnk Äf h ? iC ft ? öl,6er - 9« Esten Augenblick legte fick niM £S U ? b £ ,eme ? or ^regung zitternde Hand Irl

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 03.04.1909
Umfang: 12
aberbesagte Unserer ganze Pfarrskommun; zu einem Pfarr-Mößner neu aufgenommenen Lorenzen Koch, zugleich Pfarrsvrganisten und Schulmeister, wessen er sich in diesem sein Dienst zuverhalten, auch dargegen zu Empfangen dafür hat, also nachstehend tractiert und beschlossen worden. Nemlichen Erstlichen, Er unser neu aufgenom mener Pfarr-Moßmer Lorenz Koch auf jeden Pfarr- herrn allda, und mutz im Nahmen abergedacht unserer ganzen Pfarrsgemein fein fleisiges aufsehen, und obsicht haben; auch derselben wegen

- u. Fehertägen des ganzen Jahres so wohlen im Winter, als Sommer, allezeit um 8 Uhr des Morgens seinen Anfang nennen möchten. Und gleich wie dann pro Sechsten: Er abergedachter unser Pfarrs-Mößmer Lorenz Koch, ehevor schon auch zu unserem Pfarr-Organisten und Schulmeister angenommen worden, demselben auch dorthmals pro Salerio derohalben von Pfarrswegen 6 fl.— von der Parr- und Mutterkirchen, auch zugethanen Kapellen aber mit Einander 24 fl.— und zusam men per 30 fl.— ausgestöckt auch bisher gereicht feind

worden, den anbelang den die 10 fl. so demselben auch noch ein Pfarr-Mötzmer beitragen und geben müffen, solche Er Koch, weilen Er beide Dienst jetzo beysammen; respektive nun bey sich selbst zu haben hat, also auch war es beschlossen Konvermierung zu dato noch dahin bewenden wollen laßen haben; daß er Koch zugleich, bey allen Aemtern und Predigen, auch Vespern, die Orgl Schlagen; als dabey Singung, versehen, auch die Vorbetung des hl. Rosenkranz, und der Lhtaney an Sonn- und Fehertägen, nit weniger

sein Lorentzen Koch ganz, und völliges Vermögen in Genere und in Specie, nichts davon ausgenommen ivegen des ihm conferiecten Mötzmerdienst Uns, im Namen vielbesagter unser ganze Pfarrskommun, kraft dieses nach besten Form, Landts- auch allgemeinen Rechten pro Hypotheca vor mäniglich sein stehen und haisen solle, um aber Koch, dem nit wir vor stehet, Nachkommen: sondern durch sein selbst Ei genes oder der seinigen verschulden Unachtsamkeit Verwahrlosung, und Nachlesigkeit

, an dem ein oder dem andern Uns, und fordert ist dem lieben Gotteshaus, einiger Schaden (wider Verhosten) zum gehen wurde, uns dessen dann dabey Mich erhalten zu können. Dargegen zum Achtenden: er oftbesagter unser Pfarrs-Mößmer Lorenz Koch, für solich seinen Dienst-Verwaltung, dabey haben den Wahrt, und Mühe, Altherkommendermaffen, das aller Pauwällig gewehte, aber nun neu Er baute Pfarrs-Mößmer Haus in Unterhöfen engst der Pfarrkirchen, samt den dazue gehörigen zwei Waiden in dieser Unterhöfer Gemeindt, und dan noch einen sogenannten

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 17.10.1903
Umfang: 20
i» Menschengestalt. Am 9. d, M. wurde vor dem Schwurgerichte in Bayreuth (Bayern) nach viertägiger Verhandlung der 24jährige Hauslehrer Andreas Dippold wegen tödtlicher Mißhandlung seines Schülers Heinz Koch zu acht Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenverlust verurtheilt- Die Verhandlungen er gaben ein geradezu anekelnder Gefühlsroheit und zeigten Dippold als eine förmliche Bestie tn Men schengestalt. Nachstehend den Sachverhalt. Am 10. März d. I. starb in Drostendors in Bayern der Sohn des Direktors

der Deutschen Bank in Berlin, Heinz Koch, und zwar, wie der herbeigeholt? Arzt sofort vermuthete, an den Mißhandlungen, welche sein Hauslehrer Andreas Dippold ihm zugefügt hatte. Die gerichtliche Untersuchung bestätigte vollauf den Verdacht des Bezirksarztes. Dippold bewarb sich, nachdem er einige Semester Jurisprudenz studiert hatte, um die von Kommerzienrath Rudolf Koch ausgeschriebene Hauslehrerstelle für seine beiden Söhne Heinz und Joachim und erhielt dieselbe auch mit 2000 M. Jahresgehalt und freier

Station. Anfangs Juli 1902 trat er seine Posten an; einige Tage blieb er mir seinen beiden Zöglingen, dem elfjährigen Joachim und dem dreizehnjährigen Heinz Koch, noch in Berlin, dann siedelte er nach Ziegenberg bei Bal lenstedt im Harz über. Anfangs war man mit der Erziehungsmethode des neuen Hauslehrers einver standen. Er behandelte die Knaben zwar streng, brachte auch körperliche Züchtigung in Anwendung, aber in mäßiger Weise. Nachdem die Angehörigen der Knaben Ziegenberg verlassen hatten, änderte

und Blutunterlaufungen, und das Bett sowie der Stock waren mit Blut bespritzt. Den Strick zum Fesseln mußte in der Nacht auf Dippolds Befehl Heinz bei Schnee und zehn Grad Kälte barfuß in leichter Kleidung aus dem Freien herbeischaffen. Das Dienstpersonal im Hause Ziegenberg verständigte Frau Direktor Koch von der brutalen Behandlung ihrer Söhne; sie kam sofort nach Ziegenberg. Es kam zwischen ihr und Dippold zu einer ernsten Aus- . einandersetzung über die außerordentlich rohe Züch- * tigung der Knaben, deren

Spuren Frau Koch noch auf den Rücken, den Armen und den Beinen ihrer Kinder gefunden hatte. Frau Koch untersagte Dippold strenge eine Wiederholung solcher Züchtigungen. Dip pold gab alle Versprechungen; allein sobald die Mutter der beiden Knaben weg war, begannen die Quälereien von neuem. Die Eltern wurden benach richtigt, worauf Rittmeister a. D. Bugge und Dr. Osk. Vogt, Direktor des Neurobiologischen Labora toriums der Universität Berlin, nach Ballenstedt zur Untersuchung gesandt wurden. Dippold

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 19.09.1903
Umfang: 20
Romantik. Etwas Aehnliches erzählte der Koch dem neben der Kombüse mit blassem Antlitz niedergekauerten Fritz und forderte ihn auf, sich in dieser neuen Welt umzuschauen. Dann verbreitete er sich in einem längeren Vortrage über die heilsamen Eigenschaften von Salzspeck und empfahl dem armen Fritz ein tüchtiges Stück vom toten Schwein als besonders geeignet zur Auffrischung der durch die Seekrankheit er schlafften Lebensgeister. Die folgenden beiden Tage brachten dem jungen Abenteurer einen beständigen

abgehalten und zwar auf den kleinen Hafen von Amrum zu, einer der Gewürzinseln, wie der Koch erklärte. Fritz war sehr erfreut, wieder Land zu sehen. Er mußte aller dings, nur mit Hosen und Hemd bekleidet, wie die anderen Leute im Raum bei der Ladung arbeiten. Es wurde nur ein kleiner Teil Stückgüter hier gelöscht und nach ein paar Stunden richtete die Mathilde' ihren Kurs wieder südwärts nach dem kleinen Städtchen Tönning. Dort sollte der Rest der Ladung und auch das Pulver gelöscht

die Kajütstreppe hmabzusteigen, „dann kannst du bei uns bleiben und nochmal 'n tüchtiger Seemann werden. Jetzt geh' nur zur Koje, morgen ist wieder ein schwerer Tag, da mußt du wieder Ladung löschen helfen." Er ging hinunter und der Junge blieb an Deck. Die Matrosen saßen rauchend im Logis; der Koch war noch in der Kombüse be schäftigt. Eine Stunde war ungefähr vergangen, als auch der Koch ins Logis trat, um sich zur Ruhe zu begeben. Die beiden anderen Leute lagen schon in ihren Kojen und er war gerade

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.03.1905
Umfang: 8
der Polizeiaufsicht erlassen. Am 4. Oktober 1904 übersiedelte Koch nach Mera». Von hier aus schrieb er. um eine Betreibung der Rückzahlung zu verhindern un6 neuerlich Geld zu erhalten, daß er zwar nun frei sei, aber sein Geld erst in 4 5 Wockzen realisieren könne. Pou jetzt au wurde Amort zu größeren Sen dungen bewogen. Wie später erzählt werden wird, machte Koch, der einen Au'sflng nach Passeier unternommen hatte, die Bekanntschaft einer Frauensperson, wes halb seine Geldausgaben bedeutend stiegen. Daher

angespornt. Nun folgt eine Reihe von Betreibungeil der 600 l5 und sagt Koch hierbei auch unter anderem, daß er in Wien war und daß er mit dem Prior dort von Meran aus telephonisch (!) ge sprochen habe. Am 20. November 1904 (seit 27. Oktober ivar Koch wieder in Meran) schreibt er. daß er am 1. Dezember sein Geld beheben könne, er werde das Wort halten. Am 22. November 1304 betreibt er, dem Amort wieder 230 kL zugeschickt hatte, eins weitere Sen dung von 100 X, da er sonst nicht nach Wien reisen könne

. der leider dein Koch Wort für Wort glaubte. übers«ndte an ihn folgende Be träge: Am 17. November 1903 l< 2!» 19. November 1903 tl> .. 24. Dezember 1903 .. 2» ., 20. Jänner 1904 22 .. 16. Mai 19(14 >» .. 28. Mai 19l14 Ul .. 13. August 19»4 „ >5, ., 17. September 1904 U<> im Oktober 1904 nnbekaunten Datums am 14. Oktober 1904 ',0 .. 14. Oktober 1904 .. 25V Bis hierher dürfte die Höhe de>5 Geldlei stungen d«, yuctz öfttzrK»xedMierten An- fprüchen entsprecheil. Am 12. Novernber 1904 inTramin gegeben

l< 2t><)> am gleichen Tage .. l0 im November uubekanute.i Datums 2U am 26. November 1904 l2<1 zusammen K 922 Die nach dem 16. Oktober l9l>4 gesendete» Be träge von zusammen 350 lv wurden zur Bezahlung der Taxe von 600 I< gegeben, weshalb anzuneh men ist, daß Koch um 2ö0 lv mehr verlangte, als er erhielt. Die 60 K schickte Amort nicht nach Wien. Diele werden deshalb nicht in die Beträge, auf ivelche die Schädigungsabsicht Kochs gerichtet war. ein gerechnet, weil er wohl kaum diese kleinere Sunune verlangt

haben würde, wenn er die vollen 600 k5 „Taxe' erhalten hätte. Ani 4. Oktober 1904 kam Koch, wie schon er wähnt, nach Meran und begab sich sofort zu den Geschäftsführerseheleuten Josef nnd Anna Pichler. wollte. Sie. die so gern tanzte, hatte sich hellte bald eriniidet gesiihlt und sich voni Tanze zurück gezogen zum größten Schmerz des Leutnants Bauer. Ihre Augen hatten unwillkürlich während des Tanzes Walter von Kattenberg gesucht, der an dem Tanze nicht teilgenommen hatte, sondern unter einer »nächtigen Bliche auf einer Bank

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 30.06.1906
Umfang: 10
haben, einfach alle Grenzen. Wir wollen, um den Eisenbahnern Anderorts, Gelegenheit zu geben, die Kitzbühler „Christlichen" kennen zu lernen, den schäbigen Artikel zum Teil hier wiedergeben. Dort wird nämlich unter dem Schlagworte: „Musterge nossen in Kitzbühel" u. a. geschrieben. „Wie in anderen Orten, so gibt es auch in Kitzbühel Obergenossen. Es sind dies die allseits bekannten Genossen Koch, Zettel und Binder. Der Dienst ist ihnen wie jedem anderen Ober genossen eigentlich Nebensache. die Hauptsache

wird. Die Kinder diesesEisenbahners bestehen aus 2 Idioten und 2 älteren verlogenen Kindern, und es ist einfach lächerlich, dem Ge nossen Koch zu unterschieben, daß er diese beim Beten verspottet habe. Dies ist nur eine Ein bildung des Brandstätter, der die Roten in Kitzbühel am liebsten verschlingen will. Das schönere im besagten Artikel kommt aber erst. Die besagte Zeitung schreibt weiters: „Koch ist Zugsmeldewächter und da passierte es ihm, weil er in seiner freien Zeit für die rote Lehre fleißig Propaganda

der Christlichen sich leistet. Es ist und bleibt eine niedrige Handlungsweise, wenn der Kampf gegen Anders gesinnte mit solchen Denunziationen^ geführt wird. Im übrigen ist es unwahr, daß Stummer Koch bei der Nase nahm, diese Aussage Stnmmers ist wohl seiner Parteigehässigkeit entsprungen. Jeder, der den schweren Dienst des Eisenbahners kennt, wird begreifen, wie leicht so etwas paffieres kann und es ist gemein, wenn ein angeblichen Eisenbahnerblatt behauptet, daß Koch schon öfters verschlafen

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