als Abonnementsverpflichtung. B?edsktton: Zinggenstraße 4. — Verwaltung: Weißenturmgasse 1. — Jnterurb. Telephon IVB. Nr. 71. Samstag. 13. August 1921. 34. Jahrgang. Brixen, 12. August 1921. Das idyllisch am Eifack gelegene Städtchen Klausen, in der Vorkriegszeit das Ziel Hunderter von deutschen Malern, Schriftstellern, bildenden und darstellenden Künstlern, die dort im Sommer geistige Anregung in gleichgestimmtem Kreis und Erholung von nervenzerrüttender Arbeit fanden, ist letzten Dienstag von einer so entsetzlichen
Wetterkatastrophe heimgesucht worden, daß die Bewohnerschaft in schwere seelische und wirt schaftliche Bedrängnis gestürzt wurde. Klausen st eh t an vielen Stellen unter Passer. Werte in der Höhe von 3 bis 4 Millionen Ate sind vernichtet worden, das Gemeinwesen «Wt einen Schaden, den es ohne ausgiebige Hilfe des Staates, des Landes und ohne Unter- ng durch private Wohltätigkeit einfach nicht MhM My.. ^ Hoffen wir, daß es dem Einfluß des Herrn Hnmal-Zivilkommissärs, Exz. Credaro, der gestern än der Stätte
Gegenden der Regen sich als nützlicher Dauerregen erwies, hat er im Brixener Talkessel doch verschiedentlich großen Schaden angerichtet, zumal er streckenweise mit schwerem Hagelschlag verbunden war. Ganz besonders schwer gestaltete sich der Schaden für das Städtchen Klausen, über das sich die Wasser des furchtbar angeschwollenen Thinnebaches gegen VsS Uhr abends mit solcher Wucht ergossen, daß die Stadt gar bald vollends unter Wasser stand, nachdem der Bach im Nu die Verbindungs- brücke
zwischen der „Frag' und Klausen fort gerissen hatte. Die Menge von Bäumen, die der Bach entwurzelte, sowie Hunderte von Kubik metern geschnittenen Holzes, dann Einrichtungs stücke, die er fortschwemmte, haben zudem das Wasser zwischen dem Säbener Fels und dem Villanderer Berg stark angestaut und einige Häuser, etwa 5 oder 6, fortgeschwemmt. Eine große Hütte schwamm eine Zeitlang auf dem Wasser, bis sie durch den Andauernden Anprall der mitgerissenen Baumstämme zertrümmert wurde. Der plötzliche Ausbyuch
des Unwetters rief natürlich in Klausen großen Schrecken hervor und in der Angst, in den Fluten umzukommen, trennten sich Familienangehörige vielfach so, daß ein Teil vom anderen nichts wußte. Wie man erfährt, ist der Obstgartenbesitzer Franz Schmuck, dessen herrliche Obstbaumanlagen von dem Ge- witter vollständig entwurzelt wurden, im eigenen Keller umgekommen und viele Personen schwebten in Lebensgefahr, weil sie in ihren Häusern zurück blieben. Einzelne Bürger und Bauern, die ent weder Magazine