sind diese Bilder entstanden, ohne jeden literarischen Ehrgeiz, nur Ausfluß einer tiefen Liebe zu Stadt und Volk. Ihr Stil ist realistisch, keine süßliche Schönfärberei. Der Maler Loesch weiß, daß ein Bild Licht und Schatten braucht, wenn es wirken soll. Aber es ist ein Realismus, der, indem er enthüllt, zugleich verklärt, weil der Dichter erkannt hat, daß auch die dunklen Seiten zu jener Menschlichkeit zählen, die uns eine Stadt erst liebens wert macht. Klausen, wie es war, Klausen, wie es sein soll, hätte
kein schöneres Denkmal finden können. Der Zauber der Stadt fand seinen Niederschlag auch in zahlreichen Dich tungen, deren Schöpfer nicht enger mit der Landschaft am Eisack verbunden waren. Oft aber gab schon ein flüchtiger Eindruck den Anstoß, eine gewisse menschliche Handlung im Weichbild oder in der Umgegend von Klausen anzu siedeln. Wir dürfen in diesem Zusammenhang den zweibändigen Roman ,Der Zöllner oon Klausen“, 1884, von Johann von Wildenradt übergehen, der in die Zeit der Reformation
erklang, die armen Nonnen hefteten mit oerwandten Gedanken ihren Blick auf den Wagen, in dem Auge der jüngeren glänzte eine Träne. — Und das Horn erklang schmächer und schrnä- cher, die Glocken des Klosters übertäubten seine hinsterbenden Töne 20 ). Es ist der Blick auf das stolze Säben, zu dessen Füßen der Postillon durch das nächtliche Städtchen Klausen hinzieht. Diese Vollendung im Einklang von Natur und Kunst, Geschichte und Ge genwart, Berg und Fluß hat Dichter immer wieder begeistert in den Raum
von Klausen einkehren lassen, um eine bestimmte Handlung in dieser Gegend zu entfalten. Helene Böhlau gestaltet in ihrem Roman ,Das Haus zur Flamm”, 1907, ein stürmisches Schicksal, das erst im Frieden dieser Welt zu sich selber findet; die stärkste der Erzählungen in Anna Croissant- Rusts ,Kaleidoskop“, 1921, entblößt ein Stück menschlichen Lebens im mitt leren Eisacktal; in Franz Karl Ginzkeys Roman ,Der oon der Vogel weide', 1947, wird das Gericht Klausen wieder und wieder in die Mitte der Handlung