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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 01.09.1909
Umfang: 6
Fahnenaffäre. Der Herr Bürger meister von Kitzbühel hat es verstanden, in der letzten Zeit die allgemeine Aufmerksamkeit mehr auf sich zu lenken, als es ihm seiner Bedeutung nach gebührt hätte. Allerdings kann zu seiner Entschuldigung gesagt werden, daß die Aufmerksamkeit, die ihm dank seiner verschiedenen Er klärungen in den deutsch-freiheitlichen Blättern zugewendvt wurde, nichts mit Anerkennung und Beistimmung zu tun hatte, im Gegenteil! Das Vorgehen des Herrn Reisch erinnerte gewisser maßen

an den berühmten Frosch, dem sein Bestreben, einem andern nicht durch Intelligenz berühmten Tiere zu gleichen, das Leben kostete. Doch wollen wir mit diesem Vergleiche Niemanden nahetreten, geschiveige denn ge wissen Personen, die durch Betätigung ihres nationalen Bewußtseins in größeren Orten Herrn Reisch das gute Beispiel gegeben haben. Wir wollen nicht weiter erörtern, ob Bezirkshaupt mann v. Lill es verstanden har, seiner Stellung als Chef des politischen Bezirkes Kitzbühel gerecht

zu werden, denn dies zu erheben ist Sache seines Vorgesetzten. Neu aber sit aus jeden Fall, daß der Herr Bürgermeister von Kitzbühel sich anmaßt, das Vorgehen seines Vorgesetzten — denn die Bestimmungen der Gemeindeordnung wird ! Volk drückte oft seine Verwunderung aus, woher 1 nur zu ihrem einsamen Dörfchen ein solcher Strom von Menschen kommen konnte. Sehen wir uns auch diese Seite des Missionslebens in einzelnen Bei spielen an, indem wir einige Jahre und Gegenden ins Auge fassen. Wir nehmen zunächst das Jahr 1721 heraus

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