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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.09.1934
Umfang: 8
Eine Stunde in einem grausigen Keller Innsbruck, 3. September. (GB.) Während die Innsbrucker Hauptmesse erst am Samstag gegen Mittag erössnet wurde, gab es schon zwei Tage vorher — am Donnerstag — die Eröffnung eines Teiles der Messe, und zwar einer traurig und bedrückend wirkenden „Ausstel lung". In den Kellerräumen des Stadtsaalgebäudes wurde ein „Muster -Luftschutzkeller" — der e r st e in Tirol und Innsbruck! — eröffnet. Möge niemand ver säumen. in diesen Keller hinabzusteigen. Gerade

hier in diesem nur dürftig beleuchteten Keller dämmert denkenden Menschen ein Licht auf — ein Licht traurigster Erkenntnis! Fast alle „Kultur"staaten sind darauf eingestellt, sich ge genseitig mit gefährlichsten Giftgasen — Blaugas, Gelbgas, Grüngas! — grauenhaft zu vernichten. Und da die Vor bereitungen zu diesen unmenschlichen Massenvernichtungen immer größere und „schönere" Fortschritte machen, wer den in vielen Staaten Vorkehrungen geschaffen, um die Bevölkerung — insbesonders in den Städten und Groß städten

— nach Möglichkeit etwas zu schützen. Ein voll kommen sicherer Schutz ist natürlich ausgeschlossen — möge man was immer sagen! Der aus verschiedensten Kreisen der Bevölkerung seit längerem schon bestehende Tiroler 'Luftschutzverein hat sich durch die von ihm betriebene Er richtung eines Muster-Luftschutzkellers zu Aufklärungs- zwecken sehr verdient gemacht. In Innsbruck sind tausende Luftschutzkeller nötig! Schon deshalb ist diese Aufklärung wichtig, weil die Menschen in diesem Keller auch sehen, wie wenig

eigentlich alle Lustschutzvorkehrungen ausreichen. Selbst dann, wenn der Luftschutzkeller vollständig entsprechen würde, was aber nicht der Fall ist, wäre er für die Innsbrucker Bevölkerung unentsprechend. Es haben nämlich nur etwa zwanzig Personen Platz. E i n Keller ist soviel wie gar keiner! Man bedenke doch, daß mehrere tausend Kel ler notwendig wären, um die Gesamtbevölkerung Inns brucks bei einem plötzlichen Gasangriff auch nur halb wegs zu schützen! Könnte man, so werden sich viele fragen

, nicht im Stadtzentrum, für Tausende leicht er reichbar, einen großen Luftschutzkeller für alle anlegen? So ein Keller hätte zwar allerhand f ü r sich — aber noch mehr spricht gegen einen solchen Massenkeller. Bricht zum Beispiel die Decke ein oder geschähe sonst ein Unglück, so hätten tausende Menschen ihr Gralb gefunden. Es wäre also gewissenlos, einen Massen-Lustschutzkeller zu schassen und in diesem dann bei Fliegergefahr durch Sirenenalarm oder andere Alarmzeichen tausende Menschen wie in eine Riesenmausesalle

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 22.02.1939
Umfang: 6
Nus llcc Welt vcs Sllms Kampf für Deutschland im Wüstensand Aufruhr in Damaskus" — Lin Zilm vom Kämpfen und Sterben deutscher Soldaten Vera steht allein und ohne Geld in der tobenden Stadt; sie bezieh! das verlasiene Haus ihres Onkels. In der Nacht vor dem Abmarsch Kellers kommen sich Vera und der junge Leutnant Keller näher. Als Vera erwacht, sieht sie Keller und seine Leute gerade das Haus verlassen. Veras bebende Lippen sprechen es wie ein Gebet: .Komm wieder... komm wieder!" Dann gehl Vera

zur deutschen Kommandantur und wird im Militärlazarett als Krankenschwester eingestellt. Hauptmann Schulz läßt an die Fortbesatzung die leßte Ration verteilen. Im rechten Augenblick ist Keller zurück. Da kommt ein Telegramm vom Armeeoberkommando: Das Fort wird geräumt und in Brand gesteckt. Schulz zieht mit seiner Abteilung ab. Keller und Gerlach sollen, als Araber verklei det, die auf Außenposten liegende Gruppe Harttung erreichen und mit ihr Nachkommen. Treffpunkt soll Damaskus sein. Keller und Gerlach

wird dabei tödlich verwundet. Keller hat einen Streifschuß erhalten Der Aufruhr hatte die ganze Stadt erfaßt; aber trotzdem gelangen sie zur Komman dantur. Am Totenbett des Hauptmanns Schulz stehen sich Vera und Keller gegenüber. Es ist ein kurzes Wiedersehen. Keller übernimmt das Kommando und führt die deutschen Soldaten aus der Stadt, ehe die Engländer einrücken. Von ihrem verbarrikadierten Fenster aus blickt Vera Keller nach... Die Engländer ziehen in Damaskus ein Sie brauchen nicht zu kämpfen

, ihr Mansch ist ein Triumphzug. Aber sie schaffen wenigstens Ruhe, sie übernehmen die Pflege der Verwundeten sowie den Schutz der Frauen und Kinder. Was geschah mit Keller und seinen Leuten? Das Rapport buch der Truppe gibt uns die Auskunft. Die letzte Eintragung lautet: „Am 30. Oktober 1918 erreichte Leutnant Keller mit vierzehn Mann die deutsche Grenze." Leutnant Keller schlägt sich mit mehreren Kameraden durch das Sandmeer der Wüste ... Lin Nubens-Zilm Auf dem arabisch-syrischen Schauplatz

reckt die Kriegsflagge des deut- S en Heeres in die brütende Sonne. Wütende Angriffe arabi- er Reiter wurden abgewehrt. Aber die Besatzung muß unition sparen und auch die Lebensmittel sind nahezu er schöpft. Hitzschlag und Ruhr dezimieren die kleine Truppe, die unter dem Kommando des Hauptmanns Schulz steht. Leutnant Keller erhält von ihm den Befehl, sich nach Da maskus durchzujchlagen. Unterwegs stoßen Keller und seine Getreuen auf eine seltsame Karawane. Die Beduinen ergreifen die Flucht

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 20
Datum: 05.08.1934
Umfang: 20
unbekannt. Ueber das Vorgehen Gells bin ich heute genau so aufgebracht, wie ich es da mals war, und wie ich annehme, daß jeder ordentliche und gewissenhafte Mann es fein muß. Es sollte mich wundern, wenn Sie, Herr Präsident, anderer Mei nung wären." „Ich muß Sie darum ersuchen, jedes Persönliche zu vermeiden. Ich bin damit beauftragt, Ihren Fall zu untersuchen, und erfülle meine Pflicht, wenn ich Fra gen an Sie stelle. Das, Herr Keller, darf ich Ihnen aber aus eigener Anschauung sagen, daß es bester

meines Klienten überzeugt und ersuche Sie, einen außergewöhnlichen Gang der Verhandlung vor- zunehmen. Ich möchte vorschlagen, zuerst die Herren zu vernehmen, die über den Charakter des Angeklag ten, seinen Wert oder Unwert als Mensch und Beam ter auszusagen wissen." „An und für sich habe ich keine Einwendung gegen den Vorschlag zu erheben", erklärte der Staatsanwalt, „ich möchte aber doch daraus bestehen, die beiden Kampfhähne des Sonntags, Gell und Gabriel Keller, an erster Stelle zu verhören

", gab er bejahende Antwort und entschuldigte das Fallen der Aeußerung mit der ungeheuren Erregung, in der er sich befunden habe. „Hier liegt der Angelpunkt des Prozesses", rief der Staatsanwalt, um von dem Verteidiger die Antwort hinnehmen zu müssen: „Hier ruht die Quelle der ver meintlichen, aber nicht vorhandenen Schuld." „Bitte, erzählen Sie, wie Sie den Verlauf des Tages verbracht haben, Herr Keller", forderte der Vorsitzende aus. Gabriel verriet, wie er im Walde von Gertrud an gehalten worden

von der albernen Hundegeschichte erzählt. Der An geklagte leugnet nicht, nach Beendigung Ihrer Erzäh lung den Ausdruck: „Und ich stecke ihm doch den Zun der an", gebraucht zu haben. Stimmt das?" „Wenn Karl das gesteht, warum haben Sie mich zur Bestätigung notwendig? Das Wort eines Halderbauern ist nicht zu verdrehen. Mein Bruder ärgerte sich mehr als ich über die Unverschämtheit, die Gell beging." „Glauben Sie daran, daß Ihr Bruder die Untat be gangen hat?" überraschte der Vorsitzende Gabriel Keller

von und zu einem Bezeuger tückischer Roheit. ^ „Haben Sie die Dogge auf Keller gehetzt?" ein Geschworener. „Ich", rief er aus und tänzelte von einem Bein m das andere, „ich — ein scharfes Gedächtnis ist mir J eigen, und das — ich meine, auf eine solche HM. lungsweise kann ich mich nicht besinnen. M den, besten Willen nicht. Es kann sein, daß ich den HM dazu aufforderte, mir ein weggeschleudertes Stück Hoi, zu suchen, und daß das Tier sich irrte. Das ist verständ- lich. Aber ich — ich die Dogge auf den Halber gejM

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 25.06.1933
Umfang: 16
äugten vorsichtig und lausch ten in die Nacht hinein. Auch im Keller stand noch ein Mann, obwohl sich in den letzten Wochen dort nichts mehr ereignet hatte. Schon erwog der Leutnant, ob er den Posten vom Weingewölbe nicht einziehen sollte, da krachten von dort dumpfe Schüsse, dreimal rasch nacheinander. Wie der Blitz fuhr der Leutnant auf und stürmte in den Keller. Aus der Dunkelheit tauchte die Gestalt des Mannes auf. Hastig stieß der Leutnant hervor: „Haben Sie geschossen, Posten?" „Jawohl, Herr

Leutnant? Infanterist Partoll meldet sich als Wache im Keller." „Warum haben Sie geschossen?" „Ich machte einen Rundgang durchs Gewölbe, wie es erlaubt ist, und war gerade bei der Kellerstiege an gelangt. Da glaubte ich ganz hinten im Keller ein Ge- > räufch zu vernehmen, ich drehte mich um und machte , sofort „Fertig". Da, ganz hinten in der Dunkelheit, war verschwommen eine Gestalt zu sehen. Von unseren Leuten konnte niemand im Keller sein und ich rief die Gestalt an, aber wie durch die Mauer

war die Erschei nung verschwunden. Rasch gab ich drei Schüsse ab, hörte aber die Kugeln von der Mauer abprallen und ich stellte das Feuer ein. Es ist nicht gut möglich, Herr Leutnant, daß ich mich getäuscht habe." „Es ist gut, Partoll. Beachten Sie weiter die Keller wand." Der Leutnant sprang hinauf in seine Stube und kam bald wieder mit einer Taschenlampe zurück. Vorsichtig durchsuchte er den hinteren Kellerwinkel und blieb er staunt stehen. „Partoll, kommen Sie einmal hieher zu mir." Sofort erschien

der Infanterist und starrte auf einen am Boden liegenden Gegenstand, den der Leutnant be leuchtete. „Infanterist Partoll, ich weiß nicht, wache ich oder träume ich. Heben Sie das Ding da einmal auf!" „Teufl, Herr Leutnant, ein richtiger Alpinihut. Wie kommt denn der in den Keller?" „Dasselbe wollte ich eben Sie fragen." Er beleuchtete den Hut. „Sehen Sie, Partoll, da oben ist er durchschossen und einige schwarze Haare kleben an der Ausschußöffnung. Es ist klar, ein feindlicher Soldat war im Keller

und Ihre Kugel ist ihm haarscharf an der Schädeldecke vor beigefahren. Herrgott, zwei Millimeter tiefer und der Welsche läge da. So hat er vorläufig bloß den Hut zu rückgelassen, es klebt Kein Tröpfchen Blut daran. Wie mag der Alpini in den Keller gekommen sein? Ich stehe vor einem Rätsel. Es ist also erwiesen, daß der Keller einen geheimen Zugang haben muß. Partoll, ich laß den Keller abbrechen, dann müssen wir auf den geheimen Einschlupf kommen." „Herr Leutnant, ich würde das nicht tun, ich glaube

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 12.08.1934
Umfang: 16
Seite 8. Nr. 33. (14. Fortsetzung). Nicht zu verstehen ist es, warum der Angeklagte nach wie vor bei der Bewahrung herben Leugnens bleibt, daß er den verstorbenen Schnier eines Irrtums zeiht und bezüglich der anderen ihn verdächtigenden Er scheinungen von Rätseln redet. Gabriel Keller ist ebenso hartnäckig wie sein Bru der. Er will es nicht verstehen, wie sich über dem Kopf seines nächsten Verwandten und Kameraden die Schlinge der Schuld enger und enger zusammenzieht, wie der gute Ruf zerbricht

gedauert hat, überlegt, habe scharf und ernst dar über nachgedacht, ob ich als Vertreter der Anklage irgendwo und irgendwie ein für den Angeklagten Karl Keller günstiges Moment erblicken kann. Ich habe umsonst gesucht. Meine Bemühungen waren vergebens. Ich erkenne in ihm einen Vertreter jener Verbrecher, die kalt und gewissenlos, grausam und roh an die Ausübung einer Freveltat gehen, vor keinen Folgen zurückschrecken und sich noch dazu zu einem unerklär- Leidenschaftlich erregt, mit der geballten

unterstützte, und es trifft zu, daß er sich Gell gegenüber in Feindschaft befand. Das reicht aber nicht aus, um eine frevlerifche Handlung zu begehen, und diese Gründe sind nicht genügend, um ein so weitgehendes Unheil herausbeschwören zu kön nen. Es wurde behauptet, daß die Möglichkeit bestünde, Keller habe angenommen, durch Zerstörung des Hofes schneller zu seinem Ziele — zu einer Vereinigung mit der jungen Erlerin — zu kommen. Diese Erwägung ist so kühn, so keck und so unwahrscheinlich

, trotzdem es feststeht, daß, im Lande herumvagabundierte und im allgemeinen als rechter und schlechter Trottel bekannt war. Auf seine Aussage hin hat man den ersten Pfeiler der Anschuldi gung gebaut. Nun bitte ich Sie: Dieser Mann wird schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Er erwacht nur noch zu einer Art von Dämmerzustand, stößt gur gelnde Laute aus, keucht, kämpft mit den Silben und formt sie schließlich zu der Nachricht zusammen, daß er Karl Keller beim Feuermachen erblickt habe. Ich bitte

aller Zeiten ist Aehnliches vermerkt. Wenn wir die Todesstunde großer Männer und Denker überblicken — wieviel Unwirkliches ist in den letzten Aussprüchen vieler verborgen, eine wie grobe Unklarheit macht sich bemerkbar. Und da errichtet man gigantische Blöcke der felsenfesten Ueberzeugung auf Sätzen, die ein ein fältiger Mann zu finden wußte? Nein. Meine Herren, lassen Sie sich nicht von einem Trug bestricken, denn der Schein, der gegen Karl Keller spricht, ist falsch und besteht

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 25.06.1933
Umfang: 16
. „Zugsführer Straßer, führen Sie mir die Leute hin aus unter die Rebstöcke hinter das Kellerhäuschen. Aber gedeckt, einzeln abgefallen und sofort hinlegen. Draußen vorsichtig eingraben. Wir werden den Keller nicht mehr benützen. Telephon wird hier abgebrochen und droben in meiner Stube eingebaut. Der tote In fanterist bleibt einstweilen hier, ich will ihn näher un tersuchen und auch den Keller will ich mir genau be trachten." Gehorsam nahmen die Leute ihre Rüstungen und Ge wehre und gruben sich draußen

ein im Weingarten. Leutnant Petri suchte nun den Keller ab, jedes Win- kelchen durchstöberte er. Auch den Toten nahm er näher in Augenschein. Ganz dieselbe Wunde wie beim alten Lorenzi. Dem Mordhund waren nun schon zwei Men schenleben zum Opfer gefallen; es war ihm klar, der Tod von Seurelle ging wieder um. Er mußte feine Leute schützen dagegen, er Hütte jetzt Zeit, und er wollte versuchen, dem unheimlichen Gesellen das Handwerk zu legen. Wer mochte es aber sein? Zivilperson war weit und breit keine zu finden

, die hatte man alle mit nach rückwärts geschafft. Näher untersuchte er den Keller. Es wurde ihm schlecht; der verfluchte süßliche Geruch konnte einem zur Verzweiflung bringen. Mit unsicheren Schritten schwankte er ins Freie, hinaus zu seinen Leuten, die sich im Rebengelände eingruben. „Herr Leutnant, soll ich für Sie auch eine Deckung graben lassen?" fragte der Bursche. „Nein, Zauner, ich bleibe im Häuschen, vorläufig we nigstens, und die Fernsprecher bleiben auch in meiner Stube. Einer mag dort den Apparat bedienen, die an deren

mit dickem Rötel hingemalt: Laß nie durch einen Fernspruch Dich aus der Fassung bringen, Denk lieber an den Kernfluch Des Götz von Berlichingen. Man sah, den Leuten war durch die harte Kriegszeit ihr Humor noch lange nicht abhanden gekommen. In der folgenden Nacht ließ Leutnant Petri den gan zen Keller umgraben. An der rückwärtigen Kellerwand ließ er mannstiefe Gräben ziehen, doch kein geheimer Zugang konnte gefunden.werden. Die ganzen Mauern wurden von den Soldaten abgeklopft, kein dumpfer Ton verriet

eine etwa vorhandene Höhlung hinter den dicken Quadern. Sogar die schweren eisernen Ringe wurden abgemeihelt und die eichenen leeren Lager fässer wurden zerlegt. Nichts, aber rein gar nichts konnte zu Tage gefördert werden. Trotzdem ließ es sich der Leutnant nicht nehmen, daß der Keller einen ge heimen Zugang haben müsse. Tag und Nacht mußte ein Wachposten drunten stehen in dem unheimlichen Gewölbe. Manchmal war die Luft im Keller rein, mit etwas muffigem Beigeschmack, wie sie eben in großen Kellern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 07.12.1935
Umfang: 16
. JCCeiHQacim - Der Keller aks Aeberwinterungsraum Wir halsen bereits geschen, daß im Spätherbst, sobald »lle Gewächse wieder in die schützende Häuslichkeit zu brin- gen sind, oft ein erheblicher Pflanzenmangel in den Zim mern herrscht. Um diesem Platzmangel abzuhelisen und um viele im Winter unschön werdende Gewächse dem Auge zu entziehen und doch sachgemäß zu erhalten, pflegt man auch den Keller als Ueberwinterungsraum zu benützen. Ein Keller, welcher der Ueberwinterung dienen soll, darf zunächst

u. a. Dann auch kleinere, immergrüne, harte Topf pflanzen jeder Art, Stauden, die im Herbst bis auf den Wurzelstock einziehen und laubäbwerfende, harte Blüten- sträucher, wie Fuchsien. Hortensien und Rosen. Von diesen laubabwerfenden Sträuchern entfernt man vor der Einwinterung erst alle Blätter, weil dieselben sonst im Keller schimmeln. Die Stauden werden, soweit sie noch Blätter haben, öfters geputzt, damit sie schimmelfrei bleiben. Die im Keller zu durchwinternden harten Pflanzen sind erst später einzubringen

und schon zeitig wieder aus zuräumen. Man gibt ihnen stets reichlich frische Luft, das heißt, man öffnet das Kellerfenster immer vollständig, so bald die Temperatur im Freien mindestens plus 2 Grad Celsius beträgt. Die Pflanzen im Keller verursachen nur wenig Arbeit; wir haben sie in der Hauptsache nur rein zu halten, gegen Fäulnis zu schützen und auch die Einnistung von Mäusen zu verhindern, die in Ermangelung anderer Nahrung manche Strauchpflanzen, so vorzugsweise Rosen, durch vollständiges Abnagen

der Knospen und Rinde ver nichten. Der Stillstand, den die im Keller stehenden Pflan zen im Wachstum zeigen und die immer etwas feuchte Kel lerluft machen eine Bewässerung nur selten potwendlg, doch muß man bei den laubabwerfenden Pflanzen darauf ach ten. daß die Rinde ja nicht etwa durch Trockenheit welk und runzelig wird; auch bei immergrünen Gewächsen darf das Laub nicht welken, es soll immer vollsaftig bleiben. Die im Spätherbst in den Keller gebrachten Gewächse, denen y Eßt Tiroler Obst

! ^ etwas Frost nicht schadet, werden schon früh., oft schon zwi schen 15. März und 15. April ausgeräumt. Manche Ge wächse, wie Rosen, Fuchsien und Hortensien, die man zeitig austreiben möchte, bringt man im Jänner und Februar vom Keller in das Zimmer; Bouvardien, Chrysanthemen und andere Spätherbstblüher, die nach Beendigung des Flors unschön werden und ganz ruhen, können nach Ein tritt der Ruhe in den Keller gebracht werden. Wonach soll sich die Düngung richten? Wenn wir uns mit der Frage beschäftigen

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1934
Umfang: 8
malitäten, betreffend Konsumsteuer, behindert werden sol len. Insbesonders wird erklärt, daß im Falle ein Produzent, der nur einen einzigen Keller besitzt, Maische oder Most aus seinen entfernteren Besitzungen, auch wenn sie nicht in der gleichen oder benachbarten Gemeinde liegen, ohne Konsumsteuer hiefür zu entrichten, in seinen Keller trans portieren darf. Für derartige Transporte genügt eine An meldung beim Konsumsteueramt und die Vorweisung der Herkunftsbestätigung. —■ Auch im Falle, als ein Produ

zent, der mehrere Keller besitzt, Maische oder Most zwecks Aufbesserung des Produktes oder Herstellüng einer ein heitlichen Weintype von einem Keller in den anderen transportiert, ist keine Konsumsteuer- zu (entrichten. Auch wird erklärt, daß der für den Familienkonsum be stimmte Wein eines-Produzenten auch-in solchen Fällen konsumsteuerfrei ist, wo der Weingrundbesitzer nicht ei nen landwirtschaftlichen Beruf ausübt und daher nicht ei nem gänzlich ' oder teilweise als Bauernhaus erklärten Hause

wöhrtt. . • Konsnmsteuer für Maische in Hagelgebieten. Das Finanzministerium hat-erklärt, daß gemäß Zirkular vom 50. August 1050 die Gemeinden in Fällen" von Ernteverhage- lung sowie von Wiederaufbau in Reblausgebieten den Pro duzenten, welche Maische zukaufen, um ihre Keller nicht ungenützt zu lassen, auch für höhere Quantitäten als 50% die Konsumsteuerfreiheit bewilligen- können: ■ Die Siempelgebiihr für Lichtreklame. Gemäß Entscheid der Generalgebührendirektion vom 7. April 1955, Nt. 65749

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 19.08.1934
Umfang: 16
(15. Fortsetzung). Man schrie sich die Nachricht zu. Man vergaß Raum und Zeit. Alle wollten Vermittler der Kunde sein. Frauen zitterten, schluchzten, Männer waren lärmend aufgesprungen. Bewegung, Bestürztsein und große Un ruhe. Bleistifte der Journalisten flogen über Papier, die Geschworenen beugten die Köpfe zusammen und be sprachen den unvorhergesehenen Fall. Karl Keller war noch bleicher geworden und schien wie vom Schlage getroffen zu sein. So erschrocken, so entsetzt

zu wollen. Ich selbst setze den größten Zweifel in das, was er vorbringt." „Wollen Sie sich erklären", meinte der Vorsitzende zu Gabriel Keller gewandt. Ohne Zaudern und mit der Verbissenheit eines Menschen, der aus Himmeln Wahrheit zur Erde nie derreißen will, gestarrt» der ältere Halder: „Ich — ich bin es gewesen." Zur Unterstützung des Bekenntnisses schlug er an die Brust. „Zu dem Groll, den wir gegen Gell im Herzen tru gen, kam der neue Haß. Der unbändige Haß durch das Benehmen eines Ruchlosen

und für sie zu leiden. Und weiter erwog er: Was ist der Halderhof ohne Gabriel, ohne Herr? Was der Boden und was die Frucht in seinem Schoße ohne den Hühnen, der sie be treut? Ohne den Einheimser, der die Ernte einzubrin gen und sie zu segnen pflegt? So sprang Karl Keller auf und schrie mit greller, auf rührerischer und mit einer wie ein Signal ein schlagenden Stimme vor Geschworene und Richter: „Laßt sein — laßt sein! Die Lüge sei zerrissen. Ich bin es gewesen. Nicht der. Trefft mich!" Neues Aufwogen, neues

zu wollen, das alte Verfahren fortzusetzen oder ein neues zu beginnen. Lassen Sie uns aber die Tage der Ver handlung nicht als nutzlos betrachten. Der Fall ist ge klärt. Neuerscheinungen, die das Verbrechen angehen, sind nicht in den Vordergrund getreten. Das bisher Er- prüfte und bisher Bezeugte behält seine Form." Der Verteidiger aber behauptete hart: „Was der Herr Staatsanwalt von Gabriel Keller vorbringt, möchte ich auf seinen Bruder angewandt wissen. Ich halte ihn nach rme vor für unschuldig. Merken

Sie denn nicht, daß die Vertauschtheit von Vorstellungen, die nicht den Tatsachen entsprechen, diese Verhandlung leitet? Keiner der beiden Keller ist schuldig. Keiner. Die gegenseitige Selbstbezichtigung entspringt der Empfindung, Scheinbeweisen unterworfen zu sein, wird geboren durch das Bestreben, den Nächsten, den Bruder, den Freund zu entlasten." Das Gericht zog sich zurück, beschloß, dem Anträge des Staatsanwalts nachzugeben, das Geständnis Karl Kellers als gegeben zu erachten und die Verhandlung dort fortzusetzen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 24.03.1932
Umfang: 16
(für. Geschäftszwecke geeignet) l - - - ortes und in sehr i . „ , . . „ w unterkellert und weist folgende Räume auf: Souterrain: Fünf Keller und Vorkeller. Parterre: Fünf Zimmer, Küche, Abort und Gang. 1. Stock: Fünf Zimmer, Küche, Abort und Gang. 2. Stock: Drei Zimmer, zwei Küchen sowie kleiner Bodenraum. Blechbedachun-g. Elektr. Licht und Wasser im Haus. Die Villa liegt in der Mitte der Ortschaft und wäre speziell infolge ihrer Lage zum Einbau eines Geschäftslokales geeignet. Preis 50.000 8; Anzahlung 25.000

8. Hypotheken frei. gen uus 2405. Logieheim mit Gemifchtwarengefchäft in einem erf Winterfportplatz und Sommerkurort Tirols. Das Logü ist im Landhausstil erbaut — größtenteils unterkellert — und weist folgende Räume auf: Souterrain: Wafchkück>e, Heiz- raum (Zentralheizungsanlage) Tine Wohnung nung mit und zwei Keller. Parterre: Vier eingericht... w „ , - mit Kalt- und Warmwasserleitung, Balkon, engl. Klosett und Hausflur. 2. Stock: Sieben eingerichtete Fremdenzimmer mit zwölf Betten. Kleiner Bodenraum

) für acht Stück Rindvieh, zwei betonierten Schweine stallungen, Pferdestallung für zwei Pferde, sowie großer Heu- bodenraum mit Einfahrt. Freistehende Wagenremise und Holzfchupfen. Beim Bauernhaus befindet sich ein schöner Obst- und Gemüsegarten mit zirka 40 Obstbäumen. Die zum Besitz gehörigen Gründe im Ausmaß von zirka zehn Jauch liegen unweit des Hauses. Vier Eigentumswaldteile. Holz- bezugs- und Weiderecht. Das Bauernhaus weist folgende Räume auf: Souterrain: Ein gewölbter Keller. Parterre: Stube

. Sie befindet sich, was Bau und Einrichtung be trifft, wirklich in tadellosem Zustand und zählt zu den schönsten Gaschöfen Tirol«. Die tägliche Durchschnittslosung beträgt zirka 200 8. Der Besitz wird einzig und allein wegen Erkrankung des Besitzers verkauft. Einteilung: Souterrain: Ein großer Weinkeller, Eiskeller mit Kühlräume, Vorrats- keller, Heizungsraum (ZentraHeizung) mit Waschraum, Dienst- und Holzkeller, Lagerraum, Vorkeller nt Parterre: Gedeckte Terrasse, Gast- . . Weindiele, große Küche mit Kalt

, fcLbft erstklassiges Skiterrain, daher Sommer- und Winter- gefchäft. Autohaltestelle, konkurrenzlos. 1. Gasthofgebäude: Dasselbe ist vollständig gemauert und hat folgende Eintei lung: Souterrain: Drei Keller. Parterre: Gaststube, Küche, Speise, Fleischbank. 1. Stock: Speisezimmer, drei Fremden- zimmer mit acht Betten, zwei Wohnzimmer, Waschraum, Abort. 2. Stock: Fünf Fremdenzimmer mit 14 Betten, Abort. Dachboden: Sechs Dachkammern. Schindelbedachung. Wasser im Hanse. 2. Separates Wirtschaftsgebäude

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 10
Datum: 24.06.1936
Umfang: 10
nach oben, liegen ge lassen. Am anderen Tage und von Zeit zu Zert wie derholt man diese Verfahren, doch müssen die Sohlen vorher von allem Schmutz gereinigt werden und trok- ken sein. Keller reinigen. Auch im Keller muß man gelegent lich des Stöderns nach dem Rechten sehen. Kartoffel reste werden in eine entsprechende Kiste gegeben; alles was leer ist, muß aus dem Keller und oben in der Waschküche oder im Hof gereinigt und an der Sonne getrocknet werden. Hiezu gehören auch leergewordene Einmachständer

, Töpfe usw. Altes Stroh muß aus dem Keller heraus, da es hier nur vermodert und die Luft verschlechtert. Reste von eingeschlagenem Gemüse und alles faulende Zeug hat im Keller keinen Platz und muß in die Kehrichttonne. Die Wände werden von Staub und Spinnen befreit, wenn nötig frisch gekalkt; der Boden wird entsprechend geputzt, die Kellerfenster geöffnet, damit Licht und Lust Zutritt haben. (Kar toffeln sind Zuzudecken.) Durch Beobachtung größter Reinlichkeit auch im Keller, schafft die Hausfrau

schon die Vorbedingung für die Haltbarkeit ihrer künftigen Wintervorräte, die sie einmal im Keller aufbewahren muß. Lüsten und Sonnen des Kellers während der Sommermonate kommen nicht nur dem Keller, son dern dem ganzen Haus zugute. Gegen Schimmelbildung im Keller wenden wir am besten gelöschten Kalk an, den wir an die Wände und an die Seiten des Bodens streuen. Woher kommen die Menschen in Amerika die Kolumbus dort angetroffen? Woher? Ei nun aus Asien, der Urheimat des Menschengeschlechtes. Asien

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Neueste Zeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 04.12.1937
Umfang: 12
gegen die sich breitmachende Versäl- schung des altherkömmlichen Brauches auszurufen. Daher Schluß mit den Teufelsausstellungen! Der St.-Nikolaus-Äüend soll als bescheidenes Vorspiel zur Weih nacht Anlaß zu einem trauten Familienfest sein. An ihm soll die Wärme des deutschen Gemütes in wohltuender Weise zum Ausdruck kommen. Darum soll nicht die Satansfratze, sondern das Bild des Liebes gaben verteilenden Heiligen Sinnbild des St.-Nikolaus-Abends sein! St. ltrban besucht Len Reufttster Keller. Eine Weinlegende von Paul

Tschurtschenthaler. Um die große Prälatenkirche anzuschauen, reist St. Urban auch einmal als frommer Pilgersmann nach Neustift. Die Kirche gefällt ihm ganz besonders; sie ist freundlich und hell und die Kanzel fast schöner als die des Brixner Bischofs im Dom. Denkt sich der heilige Urban: Ist es schon in der Kirche so schön, so muß es im Garten und Keller nicht anders sein. Also geht er in den Garten und dann in den Keller. Die nun entfernte Galerie des Landtagsfaales mit dem ftüheren Messingluster

und sagt: „Vergelt's Gott für das gute Weinl!" Der Benedikt lacht: Den Hab ich ein mal drangekriegt, denkt er und trinkt den guten Wein von Maria-Trost aus seinem Krügl mit Behagen weiter. Da kommt der Herr Konrad, der Klosterverwalter, gerade vom Feld herein, wo es recht viel Arbeit gegeben hat, so daß er ganz müd und ausgetrocknet ist. „Gib mir auch ein Krügl Wein! Ist eine harte Arbeit gewesen!" sagte er zum Keller meister. Der schickt denn auch den Burschen tiefer in den Keller und bedeutet

ihm: „Nimm vom dritten Faß." Im dritten Faß perlt nun freilich kein Tropfen vom guten Maria-Trost, sondern einer vom Schreckbichel, ein laues Weinl. Das setzt der Bursche dem Herrn Verwalter vor und dieser schüttet ordentlich auf. Wie er absetzt, geht sein Gesicht wind schief auseinander: „Brr! Das soll ein Klosterwein sein? Wo ist der bessere, Benedikt?" „Spezial ist's, Spezial, Herr Verwalter", beteuert der Keller meister. Aber Herr Konrad schüttelt den Kopf. „Ein Regenwasser ist's, nit Spezial

macht einen Schluck und verzieht sein Gesicht: „Potztausend, was ist das für ein Iammertrank!" Dem Benedikt bleibt der Mund offen. „Der beste Wein im Keller ist's, Herr Prälat!" ruft er beleidigt aus. Aber der gnädige Herr schüttelt ungläubig den Kopf. Und wieder schmunzelt der Pilgersmann, stellt sein Krüglein mit dem Sauremus vor den Prälaten: „Vielleicht hat sich der Herr Kellermeister nur in den Fässern geirrt. Euer Gnaden, trinken Sie doch von meinem Wein! Er wird Ihnen schmecken!" Der Benedikt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 01.09.1932
Umfang: 20
ist hier wieder die alljährliche große Ausstellung und soll dieses Jahr die Viehausstellung an Größe und Schönheit alle vorherigen übertreffen. Auch sollen zur Austragung der Weltmeisterschaft im Reiten von wilden Pferden und Stieren lind anderern W ld- West-Reitkünsten schon viele kanadische Reiter angemel det sein. Ich freue mich schon darauf, denn dies und die landw. Teile sind meine Lieblingsfaktoren. Paul Keller gestorben. Der Dichter und Schriftsteller Paul Keller ist nach längerem Krankenlager am 20. August früh 4 Uhr

er seinen Schriststeller-Berus; schon auf dem Seminar und dann vor allem in den Jahren, als er in Schweidnitz und Breslau als Dovksschu'llehrer tätig war. Die ersten Erfolge errang er mit kleinen Erzählungen, die er zu 'den Bändchen „Gold und Myrrhe" vereinigte, und frie ihn besonders in den Kreisen seiner Kollegen bekannt machten. Es folgten die beiden Sammelbändchen „Das Niklasschiff" und ..In deiner Kam- mer", ebenfalls mit großem Beifall aufgenommen, und nun wagte Keller den ersten großen Wurf: Ls erschien

der entzückende Roman „Waldwinter", der im Riesengebivge spielt und, als erstes Buch überhaupt, auch das winterliche Sporttreiben in Rübezahls Reich zum Gegenstand amüsanter Schilderung nimmt. Sein Erfolg war ungeheuer, und Kellers Schriftsteller-Ruhm war mit ihm begründet. Aehnlicher Erfolg war auch dem nächsten Roman, der gemütvolleren „Heimat" befchieden, urßd nun hing Keller fernen Lehrerberuf an den Nagel, um sich ganz der Schriftstellerei widmen zu können. In rascher Folge erschien in den folgenden

Keller des „Waldwinters" und der ,Heimat" ein- gebüßt und sind auf den Grad bloßer Unterhalstingsliteratur yerabgefunken. Gin Roman „Die letzten Menschen" liegt, noch mcht völlig fertig, im Manuskript vor. Im ganzen hat Keller etwa 24 Bücher geschrieben. Der Dichter Paul Keller hat nie Probleme gesucht; es lag ihm nicht, in tief« Menschheitsfragen hinabzutauchen und ihren Srnn in dichterischer Schau zu ergründen. Sein poetisches Schaffen kreiste um die Pole Liebe, Freude, Humor, und gerade deshalb

be- machtrgt; so saben wir schon vor Jahren die „Heimat" und „Die ° u 'f '^ et kümmernden Leinwand; neuerdings soll auch „Waldwinter" verfilmt werden. Paul Keller wird nicht st bald vergessen sein. Zwar ist er J** niC * von den ganz großen Dichtern, — er gab es selber zu — ötc die Welt im Innersten zu erfassen und zu erschüttern ver mögen; zwar hat er nicht den Besten seiner Zeit genug getan; aber er hat vielen, vielen Tausenden, 'die nach Sonne hungerten, diese Sonne geschaffen, ein echter fchlesifcher

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 17.06.1934
Umfang: 16
seine Niederträchtig keit der Feuerzünderei anzeigt. Oder ist es nicht so, daß du gut mit dem Keller-Hause stehst?" „Ich — ja — aber was soll das? Raus mit der Sprache, Erlenhofer! Und das halte ich dir vor, wenn du jetzt nicht die Zähne auseinanderbringst und den Mann verrätst, nehme ich dich fest. Du darfst kein leeres Gewäsch dura) die Lippen ziehen, und du sollst es dir abgewöhnen, redliche Menschen zu verdäch tigen." „Was willst du — was fällt dir ein?" schrie der Erler in höchster Raserei und sprang

. Ge nau in dem Stall, aus dem er kam. Ihr alle dürft Steine nehmen und sie auf mich schmeißen, wenn der, dem der Erlenhof zum Opfer fiel, nicht — Karl Keller hieß." Er hatte die Rechte zum Schwure erhoben, als er die letzten Sätze sprach „Hahaha, du — du bist eine komische Marke", lachte der Gendarm auf. Froh, freimütig und so, als ob ihn die Angabe nicht getroffen hätte. „Tatsächlich, Gell, du machst ausgezeichnete Witze. Ich hielt dich oft für einen dummen August, daß du aber so komisch zu sein ver

geworden. Meint ihr nicht auch?" wandte sich Nehr an die Bauern. „Natürlich — selbstverständlich", erscholl es durch einander. Und neben Zustimmungen die auflehnenden Rufe: „Wir wollten ihm gerade auf den Pelz rücken." „Er hat es verdient." „Mit dem Keller beleidigt er uns." „Der war es nicht!" „Niemals!" „Wahrscheinlich einer von deinen Freunden/ „Bist es vielleicht selber gewesen?" „Ich — ich?" trotzte der Erler in unheimlicher Wut. Er blickte den Sprecher der Verdächtigung an und schritt

- stellung um, schaute seine Gegner mit Blicken größter Feindschaft an, knirschte mit den Zähnen und lallte, des Sprechens kaum fähig: „Das büßt ihr. Ihr alle' Dann sprach er gefaßter: „Der jüngere Keller, der Karl, Lehrer in Pößneck — ich wiederhole es noch ein» mal — ist der Feuerleger. Und wenn ihr euch tausend mal auf den Kops stellt und wenn ihr noch so gewalt sam mit mir vorgeht — «ei meiner Mutter — bei der Seligkeit meiner toten Mutter — kein anderer komm! in Frage

«: daß sie nichts getan haben, was gegen Sitten und Ge setze geht. Du bist auch so einer. Ich glaube dir nicht Blase keinen blauen Dunst durch die Nase. Eher gch die Erde unter, als daß sich Karl Keller eines Verbre chens schuldig machte." „Paß auf, Nehr, ich will erzählen, wie es war. W wenn du nachher noch bei deinem Standpunkte m weilst, und wenn du dann noch behauptest, ich wurk die Erinnerung an die, die mich gebar, in den Schms ziehen, dann bin ich nicht mehr der, der ich zu sein«: einbilde." Gell hockte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.11.1934
Umfang: 8
, die ich bei mir hatte, zu. Eben mit dieser Schere hier. Wie froh war ich. als er tot umfiel." Sie schwieg einen Augenblick, um dann nochmals zu wiederholen: „Wie froh war ich!" „So ungefähr hatte ich mir den Hergang der Sache auch gedacht", erklärte T. k. „Den toten Hund habe ich ge funden. Wie kam es, daß ich Sie nicht mehr im Keller an- mv Wieder das kurze Zögern; dann antwortete sie, und er hatte dabei das Gefühl, daß sie etwas vor ihm verberge. „Ich war doch wohl noch dort; wahrscheinlich haben Sie mich übersehen

, als Sie den Keller durchsuchten. Ich hörte von Ihnen nichts." „Und wie sind Sie denn aus dem Keller herausgekom men?" Sie antwortete mit einer Gegenfrage: „Wie haben Sie denn einen Ausgang entdeckt?" „Ich verließ den Keller durch die dazu bestimmte Tür. Ich bedaure, Ihnen keine dramatischere Möglichkeit nennen zu können, aber die Tür war der einzige Ausgang, den ich entdecken konnte." „Nun, auch ich bin durch die Tür ins Freie gekommen", erklärte das junge Mädchen

. „Aber ich hatte sie doch hinter mir verschlossen", meinte er, an der Wahrheit ihrer Erklärung zweifelnd. Sie fing plötzlich an zu lachen. „Nun erst verstehe ich alles", kicherte sie. „Ich war im Keller, und als ich Ihren Schlüssel sich im Schloß drehen hörte, lief ich. so rasch mich meine Füße zu tragen vermoch ten. in das Untergeschoß. In der Eile meines Aufbruchs ver gaß ich. meine Schere mitzunehmen. Natürlich war ich der Meinung, es wäre Kckva. der mich suchte. Als es wieder ruhig geworden war, schlich ich mich nach oben, bemerkte

die reichverzierte Zimmerdecke. „Eigentlich müßte ich Sie ja als „hinreichend verdächtig" festnehmen", meinte er dann. „Doch ich will dies mal einen Pflock zurückstecken; nur eines möchte ich von Ihnen noch erfahren: Wen haben Sie unten im zweiten Keller in dem Raum angetroffen, wo das Feldbett stand?" „Ein Bett im zweiten Keller?" wiederholte sie. als wüßte sie nicht, was er meinte. Nun aber schien ihr ein Licht aufzugehen. „Ich habe doch dort unten geschlafen. Also, da nun auch diese Frage beantwortet

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 02.07.1933
Umfang: 16
, darum begab er sich gegen die Hintere Kellergegend, um nachzusehen. „Zum Teufl, Straßer, wo stecken Sie denn? Warum geben Sie keine Antwort?" Da ließ der Offizier seine Taschenlampe aufblitzen. Genau suchte er alles ab. Kein Zugsführer Straßer war zu finden, der Keller war leer. In einer Ecke lag ein großer Schwamm. Der Leutnant hob ihn auf und roch daran. „Verflucht noch einmal, Chloroform von allerstärk ster Mischung." Noch einmal roch er daran, das war unzweifelhaft ein giftiges Gas. Intensiv

stieg es dem Leutnant zu Kopfe. In weitem Bogen warf er den Schwamm fort, er spürte eine ekelerregende Uebelkeit, und er drohte, um zusinken. Unsicheren Schrittes tappte er die Keller stiege hinaus. Oben in seiner Stube wurde ihm etwas besser. Er ließ sich auf das Bett fallen, der Fernspre cher wollte ihm beispringen. Doch der bleiche Offizier wehrte unwillig ab und verlangte zu trinken. Den dar gereichten Kaffee sog er gierig hinab. „Felder", stieß er hervor, „der Keller ist leer

an: „Wo ist der Zugsführer, Posten? Den Straßer will ich haben!" „Herr Leutnant, nicht so laut, die Italiener schießen gleich, wenn sie was hören." Da knatterte schon eine Salve über den Kopf des Leutnants. „Da haben wir es, Herr Leutnant. Legen Sie sich hin, die Kerle sind auf den Nachtschutz eingerichtet." Wieder eine Salve. „Viel zu hoch", sagte der Leutnant gleichgültig. Nach einer Weile hörte das Gewehrfeuer auf. „Posten, der Zugsführer Straßer ist aus dem Keller verschwunden, Sie müssen doch was bemerkt

den Po sten im Keller zu beziehen. — Doch warten Sie, ich will selbst dort Wache halten. Geben Sie mir Ihre Gas maske, ich weiß nicht, wo ich meine hingelegt habe." Er stürmte in die Kellerstube. „Fernsprecher Felder! Geben Sie sofort durch die Leitung; Fähnrich Gasser von der Fabrik hat sich sofort hieher zu begeben und das Kommando über die Feld wachen zu übernehmen. Ich selbst beziehe den Posten an der Hinteren Kellermauer. Sie setzen sich mit ge ladenem Karabiner auf die Kellerstiege." „Zu Befehl

, Herr Leutnant!" Der Offizier setzte sich die Gasmaske auf und stieg mit entsicherter Pistole in den Keller. Noch einmal ließ er seine Taschenlampe aufflammen. Er wollte den be täubenden Schwamm hinausschaffen lassen, konnte ihn aber nicht finden. Er mochte wohl unter die Trümmer eines Fasses gerollt sein. „Teufl. wie schwer läßt sich doch in der Maske atmen." Er schraubte den Einsatz heraus. Die Luft im Keller war etwas besser. Man konnte es auch ohne der be engenden Larve aushalten. Die Maske flog

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 18.01.1936
Umfang: 4
Stiefmama war da auch mit. Puh! Ia, also er hatte einen direkten Heists Hunger nach einem lieben Mädel, das dev schönen Berani nicht im geringsten ähnelte! So weit war er! Und er schaute noch immer bedauernd hinter den beiden Damen her, als ein dik- ker, blonder Herr mit der Brille sich an feinem Tisch aufpflanzte, sich verstellte: „Gutsbesitzer Keller. Mein Herr, ich möchte Ihnen gern etwas sagen." „Udo von Bodenstein. Stehe zu Diensten." „Bodenstein? Doch nicht der einzige Sohn von Artur Bodenstein

, der auf Gies- mar sitzt und seinen Kohl baut?" „Derselbe, Herr Keller." „Nee, wie mich das freut! Nee aber so was! Sie gestatten doch, lieber Boden slein?" „Bitte, lieber Herr Keller!" Die Herren saßen nach einer Stunde noch beisammen, hatten sich eine Flasche Wein kommen lassen, rauchten und waren kreuzfidel. Der armen Elise war indessen droben eine saftige Ohrfeige verabreicht worden. Die junge Dame weinte. Wo ihr doch der Herr so gefallen hatte, und sie hatte doch auch sonst noch nie nach einem Herrn

ge sehen. Die Mama stand am Fenster und sah vetdrossen auf die Straße hinunter. Und um sie war die Ruhe des vornehmen Hotels. Es klopfte. Ein Hotelboy! Er richtete aus: „Eine Empfehlung von Herrn Keller, und die Damen möchten doch noch ein bißchen her unterkommen. Es wäre so nett unten." „Danke. Wir können jetzt nicht kom men. Ich lasse jedoch Herrn Keller bitten, in einer halben Stunde hier zu sein, da wir Einkäufe besorgen müssen." „Iawohl, gnädige Frau." Die Tür schloß sich geräuschlos. Nach genau

einer halben Stunde kam Herr Keller. Mit wein'seligen Augen blickte er seine Frau an. „Hast du dem Frechen die gebühren den Worte gesagt?" forschte sie streng. „Du hattest dich mächtig geirrt, liebes Annchen. Der ist gar nicht frech. Das ist nämlich der einzige Sohn meines Freun des Bodenstein. Hm! Da siehst du, wie man sich irren kann. Uüd -ich habe ihn für morgen eingeladen, sich uns ein bißchen 'an zuschließen. Aber morgen kann er nicht, er hat etwas arideres vor und kann da nicht mehr zurück, so gern

er es auch täte/. Nun geht er heute mit uns in dien Admii- rälspalast. Ich lasse eben Karten besor gen. Uüd — der Iunge ist schwerreich! Und er interessiert sich mächtig für unsere Else." Frau Anna Keller warf einen reuevol len Blick auf ihre Tochter. Aber die Ohr feige ließ sich leider nicht mehr ungeschehen machen. Und Else lacht ja «auch schon wieder. „Wer konnte denn das wissen", sagte Frau Keller ein bißchen verlegen. „Man sollte eben vorsichtiger sein. Und es war gut von mir, daß ich nicht gleich

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.11.1933
Umfang: 6
zu fürchten, sie ist bestimmt nicht im Hause. Madame ist diese Nacht abgereist. Ich bin ihr bis zum Bahn hof gefolgt." Magdas Augen forschten in seinem Gesicht. „Sie find nicht von ihr in den Keller geschickt worden, um mich herauszuholen?" „Bewahre", gab er sichtlich verletzt zurück. „Ich weiß zwar noch nicht, wer Sie sind, und habe keine Ahnung, was die Voisin mit Ihnen vorhatte,- aber das möchte ich gleich betonen: Ernest Hiver — meine „ Wenigkeit — ist zwar ein sogenannter Bruder Leicht fuß

und nun konnte sie essen, er störte sie nicht. Er wartete ge duldig. Er hatte ihr die Häppchen so bequem zurecht- elegt, wie es kein Krankenpfleger besser hätte tun önnen. Schließlich aber hatte sie genug gegessen. Sie fühlte sich angenehm erfrischt und erzählte nun dem aufmerk sam Zuhörenden, wie sie Frau Witte, die er Madame Heloise Voisin nannte, kennengelernt und auf welche einfache und doch hinterhältige Weise sie von ihr in den Keller gelockt worden war. Er sagte erregt: „Da die Voisin abgereist

ist und Sie sich, soviel ich aus Ihrem Bericht errechne, bereits seit vorgestern Nacht in dem Keller befanden, ist an- zunehmen, daß sie Sie darin verhungern und umkom men lassen wollte." Magda neigte ein wenig den Kopf. „Soviel ist mir ja auch schon klar, nur begreife ich nicht, was ihr daran gelegen fein kann, mich aus der Welt zu schaffen. Wir beide waren uns doch völlig fremd, als wir uns kennen lernten." Er zuckte mit den Schultern. „Ich verstehe das na türlich ebensowenig wie Sie. Aber alles deutet darauf

ich Sie zu tneiaet Braut. Sie ist ein liebes, fleißiges Weibchen, hat einer schicken Wäschesalon und ist viel zu schade für mich Bei ihr sind Sie vorerst gut aufgehoben." Sie sah ihn dankbar an. „Ich wüßte ja auch »M wohin ich mich wenden sollte." Sie blickte mnhei. „Ich hatte ein Handköfferchen und ein Täschchen, ab mich die Frau zum Weinholen mit hinunter m da Keller nahm. Beides lag dort auf dem Tisch." Sie et» hob sich langsam und vorsichtig und war glückliche wie« der fest austreten zu können. Ernest Hiver

durchsuchte das Zimmer, durchfuchied« ganze Haus, aber es fand sich weder das Köfferch« noch die Handtasche. Magda begann zu weinen. „Nun besitze ich also kck Geld mehr und auch kein Ausweispapier." Sie NjJ beim Sprechen. „Mir fällt jetzt nachträglich auf, datz die Frau auffallendes Interesse für meine Papiere be» zeigte." «Ihr Fall wird immer sonderbarer", äußerte er, ,M ich will mir alle Mühe geben, herauszubringen, die Voisin damit bezweckte, Sie von Deutschland W herzuholen und in den Keller

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 23.05.1934
Umfang: 6
. Gegen den von Rechtsanwalt Dr. Frank ver teidigten Altertumshändler aus Salzburg ging der Gerichtshof mit einem Freispruch vor. Im liefen Keller... Vor dem Einzelrichter LGR. Dr. Hohenleitner steht der 28- jährige Hilfsarbeiter Franz Außerladscheider aus Klein- bod'en im Zillertal wegen Diebstahls. Richter: Also jetzt erzählen Sie einmal, was Sie da angestellt haben. Sie werden beschuldigt, daß Sie am 10. Februar um 1 Uhr nachts in den Bierkeller des Gasthauses „St. Pankraz" eingebrochen find und sich an dbn dortigen

Bierflaschen gütlich getan haben. Der oberste Leiter der sowjetistischen GPU., Mensch inski, ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Er war als Chef der gefürchteten Moskauer Geheimen Politischen Polizei mit un beschränkten Machtbefugnissen ausgestattet, die er rücksichtslos zur Geltung brachte. Angeklagter: Im Keller bin i schon gwesen, aber Bier Hab i keins trunken. Richter: Wie find Sie denn überhaupt in den versperrten Keller gekommen? Angeklagter: Einigfallen halt! Richter: Haben Sie damals einen Rausch

gehabt? Angeklagter (erstaunt den Kopf schüttelnd): Ja, was denn? Den ganzen Tag bin i schon mit die Maschkerer umanandzogen und Hab beim spendierten Schnaps mitghalten. In der Nacht haben die Masch kerer beim Pankrazer Wirt a Sagerstückl gspielt, des hätt i halt a no gern gsehgn. Wie i übers Gang! ins Haus eini will, drahts mi zur Kellertür umi, die Tür fliegt auf und i flieg in Keller abi. Da is mir anders schiach wordn 'in der Dunkelheit, woaßt scho —! Ealings kimmt die Kathl (die Wirtstochter

) und zarrt mi außer. Sie hat mirs nit glabt, daß i einigflogen bin, nachher Hab i gsagt, sacklts mi nur aus, ob i enk was durch Hab. Richter: Wie lang find Sie denn allein im Keller gewesen? Angeklagter: O mei, dös werd vielleicht a Minuten gwesen sein. Die Kathl erzählt als Zeugin, daß sie eine halbe Stunde, bevor der Angeklagte in den Keller „siel", die Kellertür sorgsam zugesperrt hatte; als sie dann in Begleitung eAes Gastes, etwa um ein Uhr, wieder Bier holen wollte, war die Türe nur mehr angelehnt

und dahinter steckte der Franz. Im Keller selbst lagen ausgetrunken eine Vier- und eine Chabesoflafche. Später fand man dann noch vor dem Keller, im Schnee vergraben, zwei volle Bierflaschen. Der Angeklagte tut ganz beleidigt, daß man ihn verdächtigt, etwas Alkoholfreies getrunken zu haben. Allerdings streitet er auch den Bierdiebstahl ab und bleibt dabei, daß er durch die versperrte Kellertür gefallen sei. Der Richter hatte für diesen seltsamen Unfall eine andere Erklärung und verurteilte den Angeklagten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 17.07.1937
Umfang: 12
Rappaports hatte sich nicht ergeben, über der Gouverneur, der Bedenken trug, den Mann aus den elektrische »Stuhl zu schicken, beschloß, einen setzten Versuch zu machen und »den „Lügendetektor" zur Er probung der Aussagen Rappaports heranzuziehen. Ein letzter Versuch wird unternommen Der „Lügendetektor" ist eine äußerst! empfindliche Ma schine, die Leonhard E. Keller, der Leiter des kriminalisti schen Instituts der Nordwestlichen Universität, erfunden hat, Der Apparat ist bereits wiederholt in ähnlichen

aus dem Registrierapparat diese „Lüge verzeichnet. Pros. Keller stellte noch eine Reihe anderer belangloser »Fragen, bei denen nehm sei. Mer noch ist der Weg weit bis zur Hochzeit. »Durch Vermittlung seiner Eltern oder eines Freundes »bittet er um die Hand des »Mädchens. Ist sie gegeben, so begibt »sich der »Bräutigam hoch zu Roß zum »Hause der Braut. Durch Flin tenschüsse gibt er sein »Erscheinen kund, und die „Gegenpar tei" beantwortet den Gruß in derselben Weise. Dann stellen sich die Männer in langer Reihe

in der Lage war, eine richtige Antwort zu geben. Soweit er falsch antwortete, ergab sich das jedesmal auch aus den Aufzeichnungen der Maschine. Im Lause dieses »Frage- und Antwortspiels stellte Professor- Keller plötzlich die Frage: „Haben »Sie Max Deut ermordet?" Rappaport anwortete mit „Nein". Die Blutdruckkurve, die der Apparat aufzeichnete, vermerkte aber „»Lüge". Darauf wurde 14 Stunden später Rappaport auf den elektri'cheu Stuhl geführt und hingerichtet. Bei Lügen anormaler Blutdruck Als vor zwei

, hat man nicht mit Unrecht gegen die Wirksamkeit des »Lügendetektors eingewandt, däß auch ein Unschuldiger während eines für ihn bedeutsamen Verhörs erregt ist mrd einen anormalen Blutdruck hat. Geschickte Fragestellung erforderlich Inzwischen haben die amerikanischen Behörden mit die ser von Prof. Leonhard E. Keller von der North-Western- Universität erfundenen Maschine sehr gute Erfahrungen ge macht. Es kommt bei der Anwendung des Lügendetektors in erster Linie auf die geschickte Fragestellung, an. Ter Verdäch tige

» die Feststellungen des Apparates nicht aus. um einen klagten, der auf andere »Weise nickt Übersicht »wer»den des Mordes schuldig zu sprechen. Aber der Keller'sche Lüc>^ detektor ist gerade für schwere Verbrechen, die nur mit M aufzüklären sind, zu einem erfolgreichen Hilfsmittel betfoj, minalistik geworden. Das kleine Kästchen Der Keller-Polygra oh ist in einem kleinen Kästchen^! tergebracht. in das alle Meßgeräte eingebaut sind. Ter %| hörte nimmt auf einem isolierten Schemel Matz und wim »durch drei

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