pelle, den Kerker Christi. Hier wurde der Heiland angebunden, ^während auf dem Kalvarienberge die Oeffnungen für die drei Kreuze in den Boden ge graben wurden. In einem Rundgange gelangt man sodann zur Kapelle, die dem Soldaten Longinus geweiht ist. welcher die Seite Jesu mit seiner Lanze durchbohrt hatte und später Christ geworden war, zur Kapelle, welche an der Stelle errichtet ist, wo die Soldaten die Kleider Jesu vertheilt hatten. Von hier kommt man über eine Treppe von 28 Stufen
in die Kapelle der hl. Helena, welche ebenso wie die frühere im Besitze der Abessi nier steht, und von da auf 13 Stufen in die Ka pelle der Kreuzauffindung. In derselben steht ein Altar, über dem sich die Bronzesiatue der heil. Helena erhebt. Das Wappen und die Inschrift unter dem Altarsteine sagt uns, daß Statue und Altar ein Geschenk des seligen Kaisers Max von Mexiko sind, welcher in den fünfziger Jahren als Erzherzog die hl. Stätten besucht hatte. Neben dem Altar befindet sich die Stelle, offen bar
eine alte Cisterne, wo die hl. Helena im Jahre 326 das hl. Kreuz auffand. Kehren wir durch die Helenakapelle wiederum in den Rundgang zurück und wenden uns nach Süd west, so kommen wir links zur Verspottungs- kapelle. Sie trägt ihren Namen von einer einen halben Meter hohen Granitsäule, welche hier ver ehrt wird und nach der Tradition jener Stein war, auf dem der Heiland saß. als er im Gerichtshause von den Soldaten des Landpflegers mit dem Pur purmantel bekleidet und mit der Dornenkrone bekränzt wurde
die nördliche den Griechen, die südliche den Katho liken gehört. Wir waren zwar schon vorbereitet, wurden aber alle aufs tiefste gerührt, als der uns begleitende Pater in der südlichen Kapelle sagte: „Hier wurde Jesus an das Kreuz genagelt." Ein Mosaikquadrat ziert den Boden, auf dem dies geschah, ein schönes Bild auf dem davorliegenden Altar stellt uns den schrecklichen Vorgang vor Augen. Auf der Südseite der Wand sieht man durch ein Fenster in die sogenannte Frankenkapelle, die auf gleicher Höhe
abgewendetem Gesichte, das Schmerz und Graus über die schreckliche Pein zeigt, die Hände über der rechten Schulter Mariens ge faltet. Vor ihnen ist Magdalena. Schmerz hat sie übermannt, sie kniet mit dem rechten Knie auf dem Boden, schreit auf vor Schmerz, während ihre Augen auf das schreckliche Schauspiel gerichtet sind, und bedeckt mit den Händen die Ohren, um die Hammer schläge, das Knirschen der Nägel nicht mehr zu hören. Nur durch Säulen getrennt liegt nördlich die Kapelle der Kreuzerhöhung