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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 03.02.1934
Umfang: 12
E Die freien Gewerkschaften und die Arbeiterkammern Eine Antwort an das Organ der christlichen Arbeiter Tirols Bon Eduard Straas-Wierr Wien. Ende Jänner. (EB.) Der „Dolksru f", das Blatt der christlichen Arbeiter Tirols, widmet vi»e ganze Nummer den Arberterkammern. Es ist ein Versuch, die Ar- Leiterkammern jetzt Plötzlich als eine wichtige Institution stür die Arbeiter und Angestellten zu bezeichnen, obgleich noch vis vor kurzem über die Stellung der Kammern in der Wirt schaft

und ihre Bedeutung für die arbeitenden Menichen von jener Seite ganz anders gesprochen und geschrieben wurde. Geistliche Würdenträger, christliche Gewerkschafts-. sekretüre und christliche Betriebsräte marschieren auf, um -er Einrichtung der Kammern ein Loblied zu fingen. ) Warum diese Wendung? Weil eben die Ar- jbeiterkammern heute ohne die freien Gewerkschaften verwal- itet werden und weil die neuen Verwalter fühlen, was es 'bedeutete wenn dre freien Gewerkschaften nicht mitmachen. Wir wollen nicht eingehen

in die lebhafte Aussprache dar über. inwieweit und in welcher Form die Kammern in einem zu schaffenden Ständestaat vorteilhaft eingebaut wer den können. Wir wollen auch nicht der Ansicht beipslichten, .die Kammern seien ein Instrument der kapitalistischen Wirtschaft. Wir sind anderer grundsätzlicher Meinung, aber swir rechten darüber mit niemanden. Möge jeder bei seiner lAusfafsung bleiben. 1 Wir wollen nur ausdrücklich feMellen. daß selbst der !chr

i st l i ch e Gewerkschaftsvertreter. der im „V o l k s r u f* jzum Wort kommt, an der sachlichen Arbeit und den Lei stungen der Kammer nichtKriNkzu üben vermag. sAuch er muß den Wert der Kammern und ihre Tätigkeit choll und ganz anerkennen. Gerade e r kennt die Kammern tzut. Daher muß er feststollen, daß dort ehrliche und /tüchtige Arbeit geleistet wurde, und er muß es o e- dauern, daß die f r e i e n Gewerkschaften in den Verwal tungskommissionen nicht vertreten find. Sehr ergötz- Iich ist die Bemerkung, daß die christlichen Gewerkschaften nur notgedrungen

eine nicht geringe Verantwortung ^Übernehmen. Also ein immerhin bezeichnendes Geständnis! 'Doch seine Ehrlichkeit geht nicht so weit, ein Wort des Pro testes zu finden, daß Handelskammern und Landwirtschaits- Kammern nicht jenes Schicksal erfahren haben. wie die Ar- zbeiterkammern, und daß darin eine einseitige Tat erblickt werden muß, wenn just die Institution der Arbeiter allein geändert wird. So etwas ist offenbar in Ordnung! Wenn ob der Zusammensetzung des Beamtenapparates und des Inhaltes der Bibliotheken

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 12
Datum: 24.01.1934
Umfang: 12
und mit der sozia- l e n Stellung des Arbeiters. Es wäre ganz verfehlt, die Arbeiterkammern wegen der vergangenen, oft ein seitig parteipolitischen Ausnützung abzulehnen. Dadurch würde sich die Arbeiterschaft nur selbst von der ständischen Mitarbeit und Einflußnahme auf wirt schaftliche Gestaltungen der Zukunft ausschalten. Der unpolitische Grundgedanke ständischen Aufbaues muß in den Kammern wieder zur Geltung gebracht werden und sodann der der Arbeiterschaft entsprechende Einbau im neuen Ständestaate erfolgen

. Die Kammern und der Kapitalismus treten vor allem in dem Streben der Kammern, die Angestellten und Arbeiterschaft vor den Auswüchsen des Kapitalismus zu schützen, in engere Berührung. Nachdem der Arbeiter und Angestellte in hohem Matze in seiner Wirtschaftsexistenz von der Funktion des Kapitals abhängig ist, wird es jedem verständlich fein, daß die Kammern als Instrumente dieser Klasse sich viel mit dem Kapitalismus zu beschäftigen haben. Alle Fragen einer planmäßigen, die Volkswohlfahrt för dernden

Kapitalsverteilung, der Lösung der Erstarrung volksausbeutender Tendenzen, Entpolitisierung der Kapital-Verwendung, Einschränkung kapitalistischer Profitüberquoten und alle sonstigen Reparaturfragen des kapitalistischen Wirtschaftssystems treten hiebei in Erscheinung. Der Einfluß der Kammern auf die kapitalistischen wirtschaftlichen Vorgänge kann manche Konsliktsgefahren ausschalten oder verringern. Die Leistungen öee Man mag mit mehr oder weniger Grund bei ein zelnen Arbeiterkammern eine gewisse einseitige Stel

lungnahme der Führung im Sinne der sozialdemokra tischen Partei bekritteln, eines bleibt unbestritten: in den Arbeiterkammern wird gearbeitet. Seit 1921 ha ben sie viel nützliche und fruchtbare Arbeit geleistet. Mehr als die Berufskammern anderer Stände! Wer das bezweifelt, mutz sich von der Sprache der Zahlen korrigieren lasten. Leider stehen uns keine Gefamt- zifsern von allen Kammern zu Gebote. Vor uns liegt nur eine Zusammenstellung über die Tätigkeit der Innsbrucker Arbeiterkammer

gesellt sich noch eine große Reihe klei nerer statistischer Arbeiten, die in den „Wirtschafts- statistischen Jahresberichten" der Kammer zusammen- die sonst das Wirtschaftsleben schwer erschüttern wür den. Der Einfluß der Kammern auf die Gestaltung der Zolle von Rohprodukten und Lebenshaltungsbedarf, auf die Höhe der Ein- und Ausfuhrkontingente und vieles andere durch Darlegung stichhältiger Ansichten der Arbeiterschaft verhindert gegebenenfalls von Haus aus geplante Fischzüge des Kapitalismus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.12.1933
Umfang: 8
darüber: Für die allernächste Zeit steht eine Entscheidung der Regierung bevor, die für die österreichischen Arbeiter- und Angestell tenkammern von großer Bedeutung ist. Ende September 1981 war die Funktionsdauer der Mitglieder der Kammern für Arbeiter und Angestellte abgelau'en. Da damals die Absicht bestand, das Wahlrecht für die Kammern zu „re formieren", wurde die Mandatsdauer durch Gesetz aus zwei Jahre, also bis zum 30. September 1933, verlängert. Zu dieser Wahlreform war es nicht gekommen

, dagegen trat in diesem Jahre der Plan in den Vordergrund, im Zu sammenhang mit dem Umbau der Verfassung des Staates aüf der Grundlage des ständischen Gedankens auch die Kammern in diesem Sinne umzugeftalten, das heißt, die Arbeiterkammern mit den zuständigen Kammern der Unter nehmer zirsammenzülegen. Deshalb wurde die Mandats dauer im Wege einer Notverordnung neuerlich bis zum 31. Dezember verlängert, in der Erwartung, daß inzwischen alle Vorbereitungen für diesen „Umba u" abgeschlossen

oder auch nur eine Verlängerung ihrer Funk- tiovsdauer zuzugestehen. Es soll vielmehr schon in aller nächster Zeit eine Neuregelung getroffen werden, die einen Uebergang zur künftigen Neuordnung im Sinne des stän dischen Gedankens bilden soll. Die Kammern sollen mini steriellen Beamten als Regierungskommissäre unterstellt und diesen sollen Kommissionen als Beiräte beigegeben wer- -den, die aus den bisherigen Gewerkschaftsvertretern zu sammengesetzt sein würden. Dabei soll die Absicht bestehen, die Zusammensetzung

nahezu über alle Mandate, in den anderen Kam mern über eine Mehrheit. Gegen die Bestellung von Re- Mrungskommissären würbe sich ein sehr heftiger Wider stand bei den freien Gewerkschaften ergeben, da dies das Ende der Autonomie der Arbeiterkammern bedeuten würde. . . . oder Gewrrkschastspräsidenten? Nach einer anderen Version sollen nicht beamtete Re gierungskommissäre eingesetzt, sondern die oberste Leitung der Kammern Männern aus der bisherigen gewerkschaft lichen Vertretung anvertraut

werden, und zwar so, daß dem einen Teil der Kammern an erster Stelle ein freigewerk- ichüftlicher und an zweiter Stelle ein christlicher Gewerk schaftsvertreter und bei den anderen Kammern in umgekehr ter Reihenfolge vorstehen soll. Es heißt, daß Minister Schmitz schön in den nächsten Tagen den Präsidenten der Arbeiterkammern Mitteilungen über seine Msichten machen rverde. Vertretung »rach dem Proporz? Das „Neue Wiener Tagblatt" gibt folgende Informa tion aus: Es ist vorgesehen, daß die Arbeiterkammern in 'der neuen ständischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.04.1921
Umfang: 8
und organisatorische Entwicklung der Industrie und der Gewerk schaften bereits überholt sind. Diesem Gedanken gang könnte man sich ohneweiters anschließen, wenn es möglich wäre, die Handels- und Ge werbekammern zu beseitigen. Liber alle Versuche, die aus diesem Grunde in den letzten zwei Jah ren unternommen wurden, sind gescheitert. In dustrie, Handel und Gewerbe haben erkannt, welch wichtiges Instrument diese Kammern für sie bilden, und waren daher nicht zu bewegen, auf diese für sie so wichtigen Institutionen

zu verzichten. Bleiben nun aber die Handels- und Gewerbekammern bestehen, dann hat die Arbei terklasse ein eminentes Interesse daran, diesen Kammern eine andere Einrichtung entgegenzu setzen, was durch- das Gesetz zur Errichtung von Arbeiter- und Angestelltenkammern geschehen ist. Daß aus dem Gebiete des Arbeiterschutzes im alten Oesterreich in den letzten dreißig Jahren fast nichts geschah, ist, Wenn auch nicht ausschließ lich- so doch zum nicht geringen Teil, auf den un heilvollen Einfluß der Handels

- und Gewerbe- kammern zurückzusühren. Dieser Einfluß machte sich in abgegebenen Gutachten besonders bemerk bar, die, wie nicht anders zu erwarten, immer ablehnend ausfielen, da immer der Untergang der Volkswirtschaft prophezeit wurde, wenn die ses oder jenes Schutzgesetz für die Arbeiterschaft beschlossen würde. Weit gefährlicher war und ist der Einfluß der Kammer- und Staatsbüro kratie. Aus den Handels- und Gewerbekammern ist eine ganze Reihe volkswirtschaftlich gebildeter oder verbildeter Beamter

in den Staatsdienst übernommen worden, die in der neuen Stellung einen fiir die Arbeiterschaft unheilvollen, auch heute noch vielfach zu verspürenden Einfluß aus üben. Ich könnte einige dieser Herren, die aus den Kammern hervorgegangen und heute noch in hohen Staatsstellungen sind, mit Namen neu nem die in den letzten zwei Jahrzehnten der alten Monarchie jedes sozialpolitische Gesetz zu verhindern wußten. An Gesetzentwürfen, die untergeordnete Beamte in der Soziapolitischen Sektion des Handelsamtes ausarbeiteten

, fehlte es nicht; aber all diese Entwürfe sind aus An raten der aus den Kammern gekommenen hohen Beamten im Schreibtisch der verschiedenen Han-, delsminister des alten Regimes vermodert. Es bestand das innigste Einvernehmen zwischen Handels- und Gelverbekammern und dem alten Handelsministerium, das durch die Bürokratie hergestellt und ausrechterhalten wurde, daher wurde alles unterdrückt, was die Kammern, das heißt die Unternehmer der Industrie, des Han dels und des.Gewerbes nicht wolltem

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 14.04.1921
Umfang: 8
zu sein am Blichen der Betriebe. Mit berechtigtem Stolz sehen wir, wie die Be triebsräte die bloß gewerkschaftlichen. Funktio nen, ohne sie zu Vernachlässigen, sehr weit, viel anders aufsassen und zu wirtschastsvoliLischen auisgestalten. Zum Wöhle der Produktion, zur Stärkung der Arbeiterklasse. Als Ergänzung zu dieser reinen Praxis, sozusagen als überwölben den Ueberbau, brauchen wir die Kammern. Die Betriebsräte dringen in das Wirtschaftsleben einzeln, von unten sozusagen, ein, durch die -Kammern

und ihre wirMMsPolftisHe Betäti gung sollen wir und werden wir die Vetriebs- räte'tätigkeit erst vervollständigen. Was die Be triebsräte als natlvendrn. als wünsch"nswert für .die einzelnen Betriebe scststellen, das soll und wird summiert, gesichtet, bv^- r - die Kammern für die Gesamtheit des Produktionslebens vorge schlagen werden können. Das schöne wirtschaft liche Rätesystem findet so in den Kammern seine Vollendung. Unsere Kammern werden, wenn wir es wollen, ein weitaus besserer Ersatz tür die deutschen

Arbeitsgerneinschaften und Wirt schaftsräte sein. : Aus dem reich pulsierenden Leben in den Be trieben werden sie unmittelbar ihre Anregungen schöpfen, die Praxis wird in ihnen zum Worte gelangen. Die Arbeite-rschaft, gelehrt und ge bildet in ihren Gewerkschaften, Genossenschaften und Betriebsräten, weiß sehr wohl Wichtiges auf diesem Gebiete von Unwichtigem zu unter- scheiden. Man kann mit Sicherheit erwarten, daß in den Kammern die Fragen der Zollpolitik, der Handelsverträge, der Ernährnngspolitik, 'der Jndustrieförderung

usw. vom Standpunkte ‘her Arbeiter- und Ängestellteninteressen be leuchtet und besprochen werden, daß in den Kam- -mern reiche, wertvolle Aufklärungsarbeit ge leistet werden wird (die bürgerliche Welt wird von den Anschauungen der Arbeiter unterrichtet iverden, die Arbeiter werden noch mehr als bis lang über Wirtschaftssragen belehrt werden); man kann mit Sicherheit erwarten, daß die Kammern sich solcherart als ein wertvolles In strument im Dienste des Kampfes der Arbettcr- flaffe erweisen

werden. Sie lverden uns Helsen, den Weg zum Sozialismus zu ebnen. Deshalb ist es sehr unangebracht, wenn man — vielfach wohl in Unkenntnis der wahren Sachlage — die Kammern unterschätzt. Es ist für uns eine Ehrenpflicht, in den Arbeiterkammern Institute zu schaffen, auf deren Arbeit wir stolz sein kön nen, Institute, die sich als gute Stützpunkte für den Vormarsch der Arbeiterbewegung bewähren, weil sie auf unser Verständnis gestützt, ans un serer Kraft ruhend, jene Stätte sein werden, an der die reichen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 21.11.1925
Umfang: 10
. Zu den Handelskammerwahlen. Am kommenden Sonntag, den 29. ös. finden die Wahlen in die Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie statt. Damit ist diese Einrichtung wieder in den Vor dergrund des Interesses der Handel- und Gewerbe treibenden gerückt und erscheint es angebracht, über Wesen und Zweck dieser Kammern auch an dieser Stelle einige Worte zu verlieren. Die Einführung der Handels- und Gewerbe kammern erfolgte in Österreich verhältnismäßig früh, nämlich bereits im Jahre 1868. Erst im Jahre 1920 wurde den beiden

bisherigen Sektionen noch eine dritte, jene für Industrie hinzugefügt, weshalb die neue Bezeichnung nunmehr „Kammer für Han del, Gewerbe und Industrie" lautet. Zum Teil noch aus dem Kammergesetz des Jahres 1868 stammen die dem sonstigen demokratischen Zug unserer Nepublik wenig angepahten Wahlvorschriften, die am Verhältniswahlrecht nach wie vor festhalten, während sonst in allen Vertretungskörpern das all gemeine und gleiche Wahlrecht eingeführt wurde. Die Kammern, deren es in jedem Bunöeslande

sind, von den Kammern deren Gutachten einzuholen. Ausgabe der Kammer ist ferner, zur Förderung der von ihr vertretenen Kreise, Institute ins Leben zu rufen und zu verwalten (Gewerbeföröerungsinsti- tut, Handelsakademie, Fortbildungsschulen, Fach schulen). Hiemit wäre in groben Llmriffen der Wirkungs kreis dieser Kammern umschrieben. Ähnliche Insti tute besitzen auch andere Erwerbögruppen, die Ar beiter, die Ärzte (Ärztekammer) und die NechtS- anwälte (NechtsanwaltSkammer) jedoch nur zum Teil mit ähnlichen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.04.1931
Umfang: 8
Ländern teilnehmen. Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt die Stellungnahme der Arbeiter- kammern zu den Entwürfen der Regierung über die Sozial- versicherungsresorm. Grundlage dev Verhandlungen des Ar beiterkammertages wird ein von der Wiener Arbeiter kammer ausgearbeitetes, 69 Maschinschreibseiten starkes Gutachten sein. Das Gutachten stellt einleitend fest: Die Arbeiter kammern als gesetzliche Interessenvertretung der Arbeiter und Angestellten Oesterreichs lehnen sämtliche Gesetzrs

, die die Aenderung des Arbeitsrechtes und der Umbau der ganzen Sozialversicherung zur Folge hätte. Der weitaus größte Teil des Gutachtens beschäftigt sich mit der Borlage über die Arbeitsloseuvrrficherang. Das Gutachten verweist zunächst daraus, daß, soweit in der neuen Regierungsvorlage die Bestimmungen ausgenommen sind, die bereits in der Vorlage zur 24. Novelle des ADG. enthalten waren, die Kammern ihr seinerzeitiges Gutachten vom vorigen Frühjahr aufrecht erhalten. Darüber hinaus werden nun die einzelnen

wird, ein we sentlicher Teil aus dem Unterstützungsbezug fallen. Das Gesamturte Das Gutachten saßt das Gesamturteil der Kammern über die Regierungsvorlagen in folgenden Ausführungen zusammen. Die allgemeine Zurückweisung der Vorlagen erscheint vollauf berechtigt, da die Arbeiter und Angestellten für die Einführung einer durchaus unzulänglichen Alters- und Jnvaliditätsversicherung der Arbeiter, die in mehrfacher Beziehung viel weniger brächte als die gegenwärtig gelten den Altersfürsorgerenten, geradezu

einen Wucherpreis be zahlen und an grundlegenden sozialpolitischen Rechten emp findliche Einbuße erleiden müßten. In der allgemeinen Begründung der Vorlagen wird darauf hingewiesen, daß die Wirtschaftsnot gebiete, die „sozialen Lasten" abzubauen. Diesen weltfremden Begriff vermögen die Kammern nun und nimmermehr anzuerken nen. Es ist wirtschaftlich und sozial unrichtig, in einem Lande, dessen Wirtschaft darniederliegt, das arm ist und an dessen Volksvermögen daher gerade die Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit

wirkend zu erfolgen. Unter diesen Voraussetzungen könnte mit den bisherigen Beiträgen der Arbeitnehnwr und Arbeit geber von 90 Prozent das Auslangen gefunden werden. An Stelle des sozial und wirtschaftlich ungerechten Partikula rismus in der Notstandsunterstützung müffen eine einheit liche Riskengemeinschaft, ein einheitlicher Beitrag und ein heitliche Leistungen treten. Bezüglich der Aufbringung der hkefür erfoiÄerlichen Mittel glauben die Kammern einen Vorschlag der Regie rung abwarten zu müffen

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 21.07.1926
Umfang: 10
Pflicht- und Rechts-, sondern als eine Ehrensache unseres Standes betrachten und behandeln. Zum Unterschied von den „klassenbewußten" Gegnern wollen wir ledig lich standesbewußt sein, dies aber in voll stem und bestem Sinne des Wortes. Den ersten und wichtigsten Grund, warum wir christ lich wählen, bietet uns die Bedeutung der Kammer selbst. Die Arbeiter- und Angestellten-Kammern sind die gesetzliche Körperschaft zur Vertre tung der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interessen der Arbeiter

und Angestellten. Wäh rend die Standesvereine individuelle und die Gewerkschaften kollektive Körperschaf ten darstellen und in ihrer Tätigkeit gewisser maßen als soziale Vorstufen gelten, kommt den Kammern für Arbeiter und Angestellte eine öffentlich rechtliche Bedeutung zu. Die Kammerwahlen sind deshalb für die Arbeiter und Angestellten viel wichtiger und bedeutsamer als die Wahlen in den Nationalrat oder in den Land tag. Das Gesetz bestimmt ausdrücklich, daß der Nationalrat und der Landtag in allen Fragen

die Arbeiter kammern heute in der Öffentlichkeit noch nicht jenes Ansehen wie die Handels- und Gewerbekam mern. Das kommt wohl daher, daß die Arbeiter kammern in ihrer ersten fünfjährigen Funktions periode sich noch nicht als das gezeigt haben, was sie nach obiger Darstellung und nach dem Sinne des Gesetzes sein sollen. Wohl gab es in einzelnen Kammern bei verschiedenen Belangen gute An sätze, aber im allgemeinen waren die Arbeiten der Kammern zu parteimäßig eingestellt. Der Par teistandpunkt der Mehrheit

kam oft in einseitiger Weise zur Geltung. Statt ein Instrument zur For derung des Gesamtwohles zu sein, wurden die Ar beiterkammern oft zu sozialistischen Agitations zentralen. Darunter hat manches Aufgabengebiet der Kammern gelitten. Wir wählen christlich, be ziehungsweise nichtsozialdemokratisch, um so mit dem Stimmzettel den Arbeitern und Angestellten zu ihrem Charakter rein berufsständischer Körper schaften zu verhelfen. Die Förderung aller auf die Hebung der wirtschaftlichen und sozialen Lage

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 31.12.1925
Umfang: 16
Verkäufliche Besitzungen des Realitätenbüros des Tiroler Genoffenschastsverbandes. Auskünfte werden jederzeit bereitwilligst mündlich und schriftlich erteilt unter der Bedingung, daß Anfragen die übliche Auskunftsgebühr und zwar für da» Inland VO g, für GÜdUrsl und Ausland 1 8 l 718. Zinshaus mit GtScklgebSuds, Obst, und Gemüfegartsn in größerer Stadt. Haus gut gebaut, mir Keller, sieben Küchen, sieben Zimmer, sieben Kammern, Veranda. Etöcklgebäude: zwei Küchen, zwei Zimmer, zwei Kammern

. Dieselbe befindet sich in sehr gutem Bauzustand und hat: Waschküche mit Kessel, zwei Keller, sechs Holzlegen, vier Wohnungen zu je drei Zimmer, Küche, Balkon, Klosetts, zwei Wohnungen zu je ein Zimmer, Küche, Kabinett. Dach, raun: mit zwei Kammern, Ziegeldach. Elektrisches Licht und Waffer. Kleines Sommerhaus. Preis 30.000 8. 793. Maffiv gebautes Zinshaus mit drei WerkstSttenlokake für Schlosserei (elektr. Betrieb) geeignet in Vorarlberg. Lintei- lung des Hauses: drei WerkstÜttenlokale, zwei Wohnungen

. Preis 30.000 8; Anzahlung 80.000 3. 1142. Kleinere» Bauernanwesen im Unterland. Bauernhau» (Blockbau) mit Küche, Speise, Stube, fünf Kammern. Schin deldach. Elektr. Licht im Hause. Waffer beim Hause. Ange baute Stallung und Stadel mit Tenne und Einfahrt. Sep. Waschhaus, zirka 3000 qm Garten, zirka neun Jauch Aecker, zirka drei Jauch Wiese«, zirka 3 Jauch EigöNWalü. Preis 20.000 8 . 1147. Kleine» Bauerngut in der Kufsteiner Gegend. Bauernhaus (Blockbau) mit Küche, Speise, Stube, fünf Kammern, Schin

Bringunasmöglich- keit. Das Gasthofanwesen liegt direkt in einer Ortschaft und wird samt vier Stück Vieh, Gastwirtschaftsinventar, Fahr nissen usw. verkauft. Preis 130.000 8. 1154. Wohnhaus mit Garten im Unterland. Haus gut gebaut mit zwei Keller, zwei Wohnungen zu je zwei Zimmer und Küche, zwei Zimmer und vier Kammern. Ziegeldach. Elektr. Licht und Waffer. Kleiner Obst- und Gemüsegarten mit 20 Obstbäumen. Preis 15.000 8. 1188. Mittleres Bauerngut im Oberinntale. Bauernhaus teil- weise gemauert, mit Stube

, eine Sägeschärfmaschine, Abkopfsäge. Sämtliche Ma- schinen sind fast neu. Preis 70.000 8. 1179. Zinshaus mit komplett eingerichteter Schlosserei in grö ßerer Stadt. Haus, maffiv gebaut, mit großer Werkstätts, Magazin, Hausflur. Eine Wohnung zu drei Zimmer, Küche, Speise, Badezimmer, Klosett. Zwei Wohnungen zu je zwei, bezw. drei Zimmer, Küche, Hausgang, zwei Kammern, Trockenraum. Harte Bedachung. Elektr. Licht, Waffer und Telephon. Preis 25.000 8. 1197. Schönes, kleines Bauerngütl mit Alpe im Unterland. Bauernhaus

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.05.1928
Umfang: 8
— vielleicht einst nur mehr der nötigen Nebenprodukte wegen! — erzeugen müssen. „Wer leuchten will, muß dulden, daß er brennt!" sagt der Dichter Wildgans von den Menschheitshelden. Auch die Kohle, die den Menschen in Gasform leuchten und wärmen will, muß sich im Gaswerk „brennen" lassen. Dazu sind sechs große Horizontal-Kammerösen — System Köppers — er baut worden. Jeder dieser Riesenöfen hat drei Kammern. Kammer, unter der man sich für gewöhnlich nur etwas kleines vorstellt, ist hier eigentlich

nicht der entsprechende Ausdruck. Jede dieser Kammern ist ja 4 Meter lang, 234 Meter hoch und 34 Meter breit. So ein „kleines Kämmer lein" saßt 4000 Kilogramm Kohle! Nur allerbeste Kohle, so genannte Ruhrgaskohle, die viele flüchtige Bestandteile ent hält und nach der Entgasung zu gutem Koks wird, füllt man in diese Kammern ein. Jedem der aus je drei Kam mern bestehenden Oefen ist ein eigener Generator vorge baut, in welchem das zur Osenbeheizung notwendige Gene ratorengas erzeugt wird, denn im Gaswerk heizt

man ja selbstverständlich mit Gas. Und man hat hier sehr tüchtig zu Heizen. Die Temperatur in den Feuerzügen ist wahrhaft höllisch. 12 00 Grad! In den Kammern selbst ist es etwas „kühler". Die Temperatur beträgt hier „nur" 9 00 bis 1000 Grad. Die ungeheure Hitze ist zwischen den Kam mern — in den Kammerwänden — gespeichert und wird 24 Stunden lang erhalten. Genau so lange dauert nämlich der sogenannte Destillationsprozeß. Das Anfüllen der Kammern mit je 4000 Kilogramm Kohle und der Transport der Kohlenmassen

ist eine gewal tige Arbeit. Man nennt sie insgesamt das „Beschicken". Menschenhände reichen da nicht aus. Die zu faustgroßen Stückchen verkleinerte Kohle wird mittels Elevators (Hebe vorrichtung) in einen riesigen Kohlenbunker befördert, der — 70000 Kilogramm fasten kann! Von diesem Bunker aus füllt man die Kohle in einzelne Füllwagen um und diese kurbelt man nun auf den Dächern der Kammern weiter. Jede Kammer besitzt zwei Füllöffnungen und durch diese wirft man die herantransportierte Kohle hinunter

. Da die zweieinhalb Meter hohen Kammern gleichmäßig und dicht gefüllt werden müssen, ist ein sogenanntes „Planieren" (Ebenmachen) der hinuntergeschütteten Kohlenhaufen not wendig, was eine eigene maschinelle Planiervorrichtung be stens besorgt. Ist die Kammer gut gefüllt, werden die Füll öffnungen mit schweren, gußeisernen Deckeln verschlossen — und außerdem sind noch Maurer am Werk, die alle Fugen und Ritzen lustdicht vermauern, damit der Abschluß wirk lich hermetisch ist. Hiemit ist das „Beschicken" zu Ende

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 20.04.1934
Umfang: 4
der Bundesversammlung halten müssen, puht die Entschei dung bei der Bundesversammlung. Unter den vier Rats kammern, die gemeinsam die Bundesversammlung sind, ver körpert nur der Länderrat einen schwachen Rest von Mitbe stimmung des Volkes. Die anderen drei Kammern werden teils vom Vundespräfidenten, teils von der Regierung ernannt. Die „Reichspost" nennt diese Art der Bestellung des Bundes präsidenten einen „Wahlmodus von beinahe pompöser Feier lichkeit". Roch nicht geeinigt hat man sich in der Negierung

es im Jänner dieses Jahres auch Ungarn, das r lange Zeit an zweiter Stelle gestanden hat, eingeholt hat, auf n die zweite Stelle vorgedrungen. j ■ B,BB 1 i 3 jfür die Wallung der Kammern für Handel, bewerbe und Industrie. Der Präsident der Wiener Handelskammer und ehemaliger Bundeskanzler S t r e e r u w i tz schreibt im Wiener Vörsen- Kurier vom 16. April: „In vielen Fragen der Wirtschaftspolitik laufen die In teressen von Handel, Gewerbe, Industrie und Geldwesen voll ständig parallel, so insbesondere

auf dem Gebiet des Handels und Wechselrechtes, des Konkurs- und Ausgleichsrechtes, des gewerblichen Urheberrechtes, der Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes, des Steuerwesens, des Unterrichtswesens, der Zoll- und Handelspolitik, des Verkehrswesens, des Fremden verkehrs usw., und soferne hier wirkliche oder vermeintliche Gegensätze aufgetaucht sind, haben die Kammern es immer verstanden, einen ehrlichen Ausgleich zu schaffen und die Zahl der Minoritätsvoten ist verschwindend gering geblieben. Jedenfalls

ist innerhalb der Kammern, die ja bereits seit dem Jahre 1920 in Sektionen, die den neuen Berufsständen annähernd entsprechen, gegliedert sind, niemals ein Ruf nach Auflösung der Kammern in ihren Sektionen laut geworden. Aber auch die freien Organisationen haben den Wert der Kammern stets rückhaltslos anerkannt. Wenn hier scheinbar ein Wandel eingetreten ist, so hat dies offenbar seinen Grund darin, daß einzelne freie Organisationen um ihren Bestand bangen, in der trügerischen Auffassung, daß neben

werden w würde. In der Tat haben in sämtlichen Bundesländern die K Landesorganisationen der Gewerbetreibenden sowohl als auch hl die Fachverbände der Kaufleute in wiederholten Eingaben an ei die Regierung die Beibehaltung der Kammern in einer dein ei ständischen Aufbau angepaßten Form verlangt. Nicht nur weil M sie in ihnen den berufenen Fürsprecher der wirtschaftlichen j K Sonderinteressen der einzelnen Bundesländer gegenüber einer zu weitgehenden Zentralisierung erblicken, sondern auch weil sie §< glauben

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.03.1934
Umfang: 6
sowie in allen Annoucenbü-os des In- und Auslandes. Die entgeltl. An- kündigunc en im redakt. Teile find mit Trümmern versehen Mnerstas ZL. März 1934 Rümmer K« Vier Kammern und ein Bundestag Auszeickmuns des WlizeiStabS- tzauvtmmmes Kickt I n n s b r u ck, 21. März. In überaus festlicher Weife wurde heute vormittag im kleinen Stadtsaal, der mit Blattpflanzen und weiß- roten Fahnen geschmückt war, dem Kommandanten der städtischen Sicherheitswache, dem Polizei-Stabs- hauptmann Franz Hickl

hatten, wurde aus der Haft entlassen. Die Frei lassung der Wörgler Arbeiter ist ein sichtbarer Beweis dafür, daß man in Tirol jeden Akt, den die Arbeiter schaft als Vergeltung empfinden könnte, vermeiden will. Wien, 21. März (Priv.). Wie bereits kurz gemeldet, sieht der Entwurf der Bundesverfassung vier Kammern vor. Und zwar einen Bundeswirtschaftsrat, einen Bundes- k u l t u r r a t, einen Länderrat und einen Staats rat. In der Wirtschaftskammer sollen die Repräsentan ten der wirtschaftlichen Berufsstände

werden, die den Namen „B u n d e s t a g" erhalten wird. Der Bundestag wird nach dem vorliegenden Entwurf von Repräsen tanten der vier Kammern beschickt werden. Außerdem soll noch eine Bundesversammlung ausgestellt werden, in der sämtliche Mitglieder der vier Kammern bei besonderen Anlässen zusammentre- ten, etwa zur Entgegennahme und Durchführung von feierlichen. Staatsakten. Wie weiter verlautet, wird die provisorische Stände- versassung eine wesentliche Erweiterung der Stellung und der Rechte des Bundesprä

- sidenten und der Regierung bringen, wobei die Reform in diesem Punkte dem Gedanken einer Verstärkung des autoritären Kurses Rechnung tragen soll. Diese besondere Stellung des Bundespräsidenten und der Regierung wird vor allem im Verhältnis zu den einzelnen Kammern und zu den gesetzgebenden Funktionen der ständischen Institutionen zum Aus druck kommen. Die zukünftige Gliederung des Gewerkschastsbundes Der organisatorische Aufbau des Gewerkschaftsbun des soll sich bekanntlich in fünf große Berufsverbände

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 18.10.1949
Umfang: 6
ist die Weige rung des Handelsministers Dr. Kolb, die von ihm zu erlassenden Verordnungen zum Rohstofflcn- küngsgesetz zu unterschreiben. Trotzdem der Roh stofflenkungsausschuh bereits vor fünf Wochen, unter Zustimmung aller drei Kammern, den In halt der Verordnung beschlossen hat,' fand sich der Handelsminister nicht, bereit, sie durch seine Un terschrift in Kraft zu setzen. Die Folge davon ist, daß die im Inland anfallenden Rohhäute nicht an die Gerbereien geliefert werden, in der Absicht, die bestehende

delskammer (jetzt Wirtschaftskammer) betrachteten. Die Angestellten wußten, daß die Kammern die Gleichberechtigung und das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter und Angestellten wahren und die gesetzgebenden Körperschaften im Interesse der Arbeitnehmer zu beeinflussen in der Lage sein werden. Sie erkannten also die große Bedeu tung der Kammern zum Vorteil aller arbeiten den Menschen Sie haben sich nicht geirrt: die Kammern ha ben -sich unter der Führung der Vertreter der Freien (sozialistischen

es, weil sie von der stärken,' unbeugsamen Sozialistischen Partei mit allem Nachdruck gestützt wurden. Im Laufe der Zeit hat sich immer wieder ge zeigt, daß nicht nur die ganze Last der vielfältigen Arbeit in den Kammern auf den Schultern der so zialistischen Führung lag, sondern, daß es immer und immer nur die sozialistischen Wortführer in den Kammern waren, die Vorbehaltslos die In teressen der geistigen und manuellen Arbeitneh merschaft vertreten haben. Die bedeutende Verbes serung

der Angestelltenversicherung, die Sicherung der im Angcstelltengesetz vom Jahre 1021 fcstgc- setzten Rechte und die endliche Regelung der Ar beitszeit insbesondere im Handel, das Kollektiv vertragsgesetz, das sind — um nur einige zu nen nen — wohl die größten Erfolge, die nur in Zu sammenarbeit der Freien Gewerkschaften mit den Kammern möglich waren. Erinnern wir uns noch, wie unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg von den bürgerlichen Parteien nnter der Devise der „sozialen Inflation" das AngestelUenversi- chcrnngsgcsetz verschlechtert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 28.06.1937
Umfang: 8
mm er g esetz dem Bundestag lBes'chlustfasfunlg! vorgelegjt. Die neuen Handelskammern Mena-m 1. November d. I. ihre Tätigkeit ausnehm-en. Da mit wird -endlich! der Streit über die NeugeistaltiUng ider Han- ^lskaimmern und 'bie Form ihrer' lEingliederung i-n den -beruf-ständischen Aufbau beendet fein. Die neuen Handels kammern werden nunmehr in> den bernsständischen Aufbau emg-e-Kedert. Ihre -wesentli'chen Aufgaben be'stehen- — sv- E bei ihrer gutächtlichlM Tätigkeit als auch bei den von ihnen zu schaffenden

Einrichtungen und Anstalten —- da- rim das ZusammenwirVen der Unteruehmevb-ünde von Jn- kritstrie, Gewerbe, Handel, Verkehr und Finanz anzubahnen, die Interesse ngelgenffätze auszugleichen und hiebei die ^stän dischen Sonderinter-efsen dem Gemeinwohl unterzu-ordnen. Da die Untevnehmeribünde ihre Vertreter in die neuen Kammern unmittelbar entsenden, müssen nicht durch die neuen Kammern —- wie vielfach von den einzelinen Vertre tern der Unternehmerbünde befürchtet wurde —• die Unter- nchmerbünde zur Ohnmacht

verurteilt werden, es sind diese vielmehr in der Lage, ihre Interessen auch in der Kammer «d durch die Kammer zur Geltung zu >bringen, wenn sie sie auch, soweit sie zwischen den einzelnen Bünden wider- sireitten, dem Gemeinwohl -billige vwei-se -unterzuordnen ha'ben. Diej Zusammensetzung der neuen Kammern In HiMrnst wird für jedes Bundesland und für das Gebiet der Stadt Wien je eine Landesh-andelskammer be stehen. Es wird demnach die bisherige für Wien und Nie- terösterreich gemeinsame Handelskammer

in zwei selbstän dige Kammern zerlegt werden. Dies 'ist notwendig, weil- sich in Hinkunft die Landeshandelsklammern grundsätzlich nur mit Angelegenheiten ihres räumlichen Wirkungskreises zu Mastigen haben 'werden. Zur Besorgung -der' das ganze Bundesgebiet betreffenden Angelegenheiten, -also ins-beson- bere zur gütächtlichen Tätigkeit bei Bundesgesetzen oder zur Wege der Beziehungen zu ausländischen Jnteresienvertre- Men wird eine Bundeshand-elskammer geschaffen, deren Waben i-n der Vergangenheit

-de zum- Präsidieut-en gewählt vier ernannt, so rückt sein Stellvertreter in dem betreffenden Unter-nehmerbund in das Präsidium der Bundeshandelskammer vor. Das Prä sidium besteht demnach unbedingt aus sechs- Personen. D-em Präsidi-um zür Seite 'steht -ei-n Hauptau-sschuß, der sich aus dem Präsidium dev Bunde Handelskammer (sechs Mitglieder'), aus den neun Präsidien der Landeshandelsi- kammern -(je fünf, zusammen 45 Mitglieder) und einem Vertreter des 'Verkehrsbundes, demnach aus 52 Mitgliedern zusammensetzt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 01.05.1930
Umfang: 20
, erscheint deswegen als gefährlich, weil mit Rücksicht «auf «die Zusammensetzung dieser zwei Kammern in kulturellen öder anderen Fragen, die bei der Wahl in diese Kammern keine Rolle fpiÄen sollen, reine Zufallsmehrheiten zustande kommen könnten, die den Anschauungen der Mehrheit der Bevölkerung widersprechen. Zur Korrektur solcher Zufälle müßte dann «doch «die unmittelbare Entscheidung 'des Volkes durch eine Volksabstimmung angerufen werden können, was viel umständlicher und kostspieliger

ist, als die periodische Wahl einer Kamm-er, und überdies üiel mehr Anlaß zu Verhetzung und Demagogie bietet. Wenn sich die Verfassung für das Dreikammersystem entscheidet, «also für «eine Länderkammer, eine Stände- kammer und eine Volkskammer, so müßte das Zusammen wirken dieser drei Kammern in der Weise geregelt werden, >daß jed«e Kammer in den ihr besonders zur Wahrung an- vertrauten Angelegenheiten selbständig Beschlüsse fassen kann, die anderen Kammern aber berechtigt sind, von ihrem Standpunkt aus Einspruch

zu erheben. Wird Einspruch echvben, so muß der betreffende Antrag in allen «drei Kammern «oerhand«elt und zum Beschluß er- hoben werden. Sind zwei Kammern dafür und die dritte nicht, so bleibt nichts übrig, als «entweder die dritte Kammer auszulösen und für dieselbe Neuwahlen auszu- schreiben, oder die Angelegenheit an die Wähler der be treffenden Kammer, Landtage, ständische Körperschaften oder Volksabstimmung, zurückzuleiten. In der Ständekammer besonders ist wiederum ent- weder ständeweise Abstimmung

oder Abstimmung nach Köpfen möglich. Auf keinen Fall kann es verhindert werden, daß ein Stand durch die anderen überstimmt wird. Denn das würde das Chaos bedeuten, wenn ein Stan«d für sich allein die Stvatsmafchine lahm legen könnte. Es wäre nur möglich, dem überstimmten Stande das Recht zu geben, die Entscheidung einer der anderen Kammern vnzurufen. Aber es «wird auch das nicht nötig sein, denn die Führung des Staates kann unmöglich die vollständige Beiseitesetzung eines Standes dulden. Wenn also wirklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 22.10.1949
Umfang: 10
EINZELPREIS 4L GROSCHEN Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion Innsbruck Salurnei Straße 2, 1. Stock Verwaltung: Salurnei Straße 2/p. Tel. 3211 u. 8212 Eigentümer: Sozialistische Partei Oesterreichs. Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen: Durch die Post odei Iräger noonatlch B 7.30. In den Verschleißsiel len 8 7.50 Nr. 245 Innsbruck, Samstag, 22. Oktober 1949 47. Jahrgang Wählt Sozialisten in die Kammern

auch mit Sicherheit anzunehmen ist, daß es Montag vor- mfttag noch eine Sitzung abhalten wird, um den Wortlaut der notwendigen Gesetzentwürfe für die Verwirklichung der im Plan vorgesehenen Ein- svarungsmaßnahmen zu billigen Arbeiterkammern und Gewerkschaften Von Nationalrat Johann Böhm. Präsident des Oesterreichischen Kewerkschaftsbundes Seit hundert Jahren haben die Handels- und Gewerbetreibenden die Handelskammern, seit vie len Jahrzehnten die Bauern die Landwirtschafts kammern, aber erst im Februar 1920

wurden un ter Ferdinand Hanusch die Kammern für Ar beiter und Angestellte geschaffen. Sie wurden in de'- Ersten Republik zu einem Bollwerk der Ar beiterrechte. In der Zweiten Republik ist sich die Arbeiter und Angestelltenschaft der Bedeutung der Arbei- terkammern noch nicht recht bewußt geworden. Sie sehen den Gewerkschastsbund mit rund 1.3 Millioen Mitgliedern und fragen, warum es neben dieser mächtigen Organisation noch die Arbeiterkammern und Kammerbeiträge geben muß. In einem demokratischen

Gemeinwesen können die Gewerkschaften weder die Ausgaben der Arbeiterkammern, noch umgekehrt die Kam mern die Aufgaben der Gewerkschaften erfüllen. Die Gewerkschaften sind auf freiwillige Mit gliedschaft aufgebaute Kampforganisationen, die Arbeiterkammern sind öffentlich-rechtliche Ein richtungen mit Zwangszugehörigkeit. Die Ge werkschaften in die Kammern einzubauen würde bedeuten, sie zu vom Staate abhängigen und dem Staate dienstbaren Institutionen zu machen, die nicht mehr ein Instrument in den Händen

der Arbeiter, sondern in denen des Staates sein würden. Die Gewerkschaften würden ihren Kampfcharakter verlieren. Andererseits hat der Gewerkschastsbund nicht die Möglichkeit, die Ar beiten der Kammern durchzuführen Arbeiterkammern und Gewerkschaften ergän zen einander. Das statistische Material. ' die Rechtsgutachten, die Untersuchungen der Kammer über die Wirtschaftslage werden vom Eewerk- schaftsbund ausgewertet und geben ihm die Un terlagen zur Führung seiner Aktionen. Wenn auch die Tätigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 16.08.1947
Umfang: 8
der Arbei terkammer. der Bundeskammer für die gewerb liche Wirtschaft und der Landwirtschaftskammer dem Innenminister mit, daß die drei Kammern dazu übergehen werden, in Wien und in allen Bundesländern Preisüberwachungsstellen der Kammern zu errichten. Diese Preisbeobach tungsstellen sollen am Sitz der Handelskammern errichtet werden und sich paritätisch aus Ver, tretern aller drei Kammern sowie des Oester- reichischen Gewerkschaftsbundes zusammen setzen. Diese Kommissionen werden dem Gewerbe

Ueberprüfung und — wenn notwendig die strenge Bestrafung von Preistreibern zu erreichen. Innenminister Hehner hat zugesagt, daß er die ministeriellen Preishildungsstellen anweisen wird, sich in Zweifelsfällcn und bei Notwendig keit einwandfreier und fachlicher Beurteilung der Preisbeobachtungskommissionen der Kammern zu bedienen. Der Minister wird die Preisprüfungsstdlen auch anweisen, überall dort, wo die Preisbe obachtungskommissionen der Kammern be lastendes Material vorlegen, im beschleunig ten

und hier wohnhafte Photograph Norbert Dicht im Lanser See ertrun ken. Das Wasser gab nun Donnerstag die Leiche heraus. Dicht war Nichtschwimmer und ertrank durch eigene Unvorsichtigkeit beim Bootfahren. Todesfälle. In Innsbruck starben: Othmar Lengauer, Medizinstudent, 24 Jahre alt; Christine Lampl geh. Jerse, Goldstickerin, 53 Jahre alt; Olga Cumar geh. Vital, Majorswitwe, 75 Jahre alt; Maria Stippler geb. Thaler, 70 Jahre alt. und gegebenenfalls die Schuldigen zu be strafen. Die Initiative der drei Kammern

hat im ge genwärtigen Augenblick um so größere Bedeu tung, als die neuen Preise in Kraft getreten sind. Die Durchführung einer Atempause für die oster- j richische Wirtschaft wird in hohem Maße davon j abhängen, daß jede unnötige Preissteigerung ver mieden wird. Die Arbeiterkammer fordert die Bevölke rung auf, sich der Preisbeobachtungsstellan der Kammern, die in den nächsten Tagen aktiviert werden sollen, zu bedienen und ihnen alle Fälle bekanntzugeben, in denen über mäßige oder ungerechtfertigte Preise verlangt

Hochschule, ihre ge meinsamen Erfindungen auf dem Gebiete der Si- cherheitseinrichtuugen für Gasverbrauchsgeräte vor. Bei dieser Erfindung handelt es sich um einf> verblüffend einfache und an jedem Gasverbrauchs 1 gerät ohne weiteres leicht anbrin*tvue Sicher* heitsvorrichtung, um nach oder auch während der Benützung eines «oicben Geräte« — gleich gültig ob dieses ein Gasherd, Gaskocher u. dgL Aus Stad! und Land Ein Riege! gegen unberechtigte Preiserhöhungen Eine Preisbeobachtungsstelle der Kammern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 10.06.1926
Umfang: 8
. Industriellen Bezirks- kommiffion, Arbeitslosenämter nsw. statt, in der Genosse -Klapp Holz über die Tätigkeit der Kammer in der ab gelaufenen Funktionsperiode Bericht erstattete und über die Bedeutung der Kamm erwählen sprach. Nach einer kurzen Schilderung des Kampfes um die.Errichtung der Kammern besprach der Redner die Schwierigkeiten, die sich den Arbei terkammern bei ihrer Durchsetzung in den Weg stellten. Nicht nur die bürgerlichen- Parteien, sondern auch die gel ben Arbeiter

- und Angestelltenvertreter haben nichts un versucht gelassen, um das Ansehen, das sich die Arbeiter kammern durch ihre Tätigkeit erworben haben, herabzu setzen. Die Wut über ihre Bedeutungslosigkeit in der gro ßen Arbeiter- und Augestelltenbewegung hat die Gelben die vitalsten Interessen der Arbeitnehmerschaft vergessen lassen und veranlaßte diese Schädlinge, eine Interessenvertretung von dieser Bedeutung, wie es die Arbeiterkammern tatsäch lich sind, vor der Oeffentlichkeit zu diskreditieren. Auf die einzelnen Gebiete der Tätigkeit

der Arbeiterkammern über gehend. schilderte Gen. Klappholz vor allem die großen Er folge auf dem Gebiete der sozialpolitischen Gesetzgebung und der sozialen Versicherung. Gemeinsam mit der? freien An gestelltengewerkschaften haben die Arbeiterkammern den Kamp siegen den Abbau des Angestelltengesetzes, gegen einen Verstcherungsentwurf der Regierung zum Schutze der Unter nehmer und gegen die Interessen der Angestellten, mit gro ßem Erfolg geführt. Die Kammern haben aber auch auf dem Gebiete des Rechtschntzes

ihre Tätigkeit entfaltet und auch hier im Interesse der Angestelltenschaft Großes er reicht. Gerade an der Spitze aller Kammern marschiert die Innsbrucker Kammer im Bildungswesen, weiches der Refe rent anschaulich schilderte. Nachdem er noch der umfassen^ den Aufklärungsarbeit durch verschiedene Vorträge und die -Herausgabe aufflärender Broschüren durch .Kammersekretär Müller gedachte, besprach Gen. Klappholz die Wichtigkeit der kommenden Wahlen und schloß mit einem warmen Appell, die Pflicht bei den Wahlen

nicht nur darin zu erblicken, . selbst freigewerkschaftlich zu wählen, sondern bis zum Wahl tag die Zeit' auszunützen, um neue Anhänger zu gewinnen. .Nur wenn in den kommenden Kammern der sreigewerk- schaftliche Geist richtunggebend sein wird, nur dann werden die Kammern das, was sie sein sollen, .wirklich sein: eine Stütze der kämpfenden Arbeitnehmer in ihrem wirtschaft lichen und sozialen Kampf. Gemeinsam mit den freien Ge werkschaften werden die Kammern dann die Arbeitnehmer schaft zum sozialen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 09.04.1921
Umfang: 12
leisten, aber erklärlicherweise nur die Betriebe er fassen, in denen sich die Organisation festgewnr- zeit hat und daher in der Regel günstigere Ar- beitsverhältnisse auftveisen. Die Kammern aber werden ein abgeschlossenes soziales Bild über die Lage der gesamten Arbeiterschaft geben; sie wer den gewissermassen mit dem Stift in die Tafel der Geschichte es eingraben, wie das Wirken der proletarischen Organisationen die Lage der Ar beiter zu hoben vermag und wie die Jndiffererrz auf die.Lebenshaltung

und Arbeiter den absoluten Einfluß aus die Kammer erlangen. Die Kammern sind gesetzliche Organe der Arbeiter gegenüber den Behörden; sie werden als solche im engsten Zu- Der Rat des Narren. Aus dem Finnischen von Iuchani Acht. Auf dem Marktplatz einer kleinen Stadt, zwischen Rat haus und Dom. sind verschiedene Folterwerkzeuge ausge stellt: Daumenschrauben, Stühle und Fässer mit langcn, spitzen Nägeln, glühende Zangen. 3üt der Mitte des Platzes brennt ein Scheiterhaufen, bestimmt, den Ketzer auszunehmen

soll. Ein freiwilliges Losfagen vom Ketzerglauben, eine freiwil sammerchang mit den Gewerkschaften bei der Durchsetzung der Tarifverträge in jenen Betrie ben, die Vereinbarungen mit den Gewerkschaf ten mißachten, mit-zuwirken haben; die Kam mern werden bis zu einem gewissen Grade der Uebercha'u der Betriebsräte sein und diese zu einem einheitlichen .Handeln zusammenfühven. Die Kammern werden sozialpolitische Gesetze zu begutcrcbten haben, bevor diese den gesetzgebenden Körperschaften vor gelegt

werden. Es ist über flüssig, all die Ausgaben genau aufzuzählen, welche die Arbeiter- und Ängestelltenkarnmern zu erfüllen haben, denn zahlreiche Aufgaben wird ihnen die Entwicklung zulogen und zahl reiche Rechte werden sie sich erringen. Wir wis sen nur das eine: die Kammern werden das sein, was die Arbeiter aus ihnen zu machen wis sen; die Kammern lverden den Arbeitern und Angestellten eine Stütze im Daseinskämpfe und ein neues Machtzentrum aller arbeitenden Men schen werden, wenn die freien Arbeiter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 28.02.1929
Umfang: 20
beziehbar. P«i» 48.000 8. 1089. Wohnhaus «tt Stallnns für drei Stück «ieh, 1000 qm Grund, fünf Waldteile. Preis 7800 8. 1184. Wohnhaus mit Garte« im Unterland. Hau» gut gebaut «1t zwei Keller, zwei Wohnungen zu je zwei Zimmer und Küche, zwei Zimmer und vier Kammern. Ziegeldach. Elektr. Licht und Wasser. Kleiner Obst- und Gemüsegarten «tt 20 Obstbäumen. Preis 18.000 8. 1188. Geschäftshaus in erstem Fremdenverkehrsort (Sommer- und Wintersportplatz) Tirols. Haus im guten Bauzustand mit Berkaufslokal, zwei

, eine Eägeschärfmaschine, Abkopfsäge. Sämtliche Ma- schinen find fast neu. Preis 70.000 8. »aus mit komplett eingerichteter Schlosserei in grS- >tadt. Haus, massiv gebaut, mit großer Werkstätte, igazin, Hausflur. Eine Wohnung zu drei Zimmer, Küche, eise, Badezimmer, Klosett. Zwei Wohn w. drei Zimmer, Küche, Hausgang, Spei. bezw. „ Trockenraum. Harte Beda, Telephon. Preis 28.000 8. Bohnungen zu je zwei. ng. Elektr. Li, zwei Kammern, icht, Wasser und 1181. Wohn- bezw. Landhaus

terre: Brennereilokal mit Dampfkessel, Waschküche und Keller. 1. Stock: zwei Zimmer und drei Kammern; 2. Stock: ein Zimmer, Küche und drei Kammern; 8. Stock: zwei Zimmer, Küche und zwei Kammern. Dachboden. Schindelbedachung. Elektr. Licht und Wasser. Zwei Zimmer werden sofort frei. Preis 22.000 8; Anzahlung 15.000 8. 1420. Komplett eingerichtete» Landhaus mit fünf Zimmer, Küche, Vorzimmer, Keller usw., schönem Garten, in prachtvoller Lage des Stubaitales. Zur Gänze beziehbar. Preis 40.000 8. 1475

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.06.1929
Umfang: 8
. Dann wurden in Kreisen der Bauingenieure, der stärksten Gruppe aller Kammern, und zwar bei den gewerblich Tätigen, Stim men laut, die finden, daß ihnen die Kammer geringe Vorteile biete, dagegen Bindungen auferlege, die sie im schrankenlosen Konkurrenzkampf hemmen. Sie glau ben durch gewerberechtliche Regelung des Tief baues nach Muster des Hochbaues und durch genossen schaftliche Zusammenfassung der Tiefbaugewerbe größere Vorteile, als sie die Kammer zu bieten vermag, zu er reichen

. Dann sind wieder dritte, Einzelgänger, aber nicht die Erfolglosesten, die dem sreienSpiel ö e r K r ä f t e huldigen und jeder Berufsorganisation nur sehr pro blematischen Wert zuerkennen wollen. Alle diese Kräfte wirken zentrifugal, bergen die Gefahr in sich der Absplitterungen, der Spaltungen der Verminderung des Gewichtes und des Ansehens der Kammern. Demgegenüber hat der Präsident Meinong stets den Standpunkt vertreten, daß es nicht zu verantwor te« fei, die Kammern zu schwächen oder gar zu zer schlagen

Kammern für Handel, Gewerbe und Industrie die gewerberechtliche Regelung des Tiesba u c s angeregt, die wieder den gewerblich tätigen Zivilingenieuren, besonders aber jenen, die als Angestellte ihren Erwerb suchen, manchen Vorteil sichern würde, ohne deren Interesse an der Zu gehörigkeit zur Kammer zu schmälern. Beide Anregun gen fanden bisher keine Gnade. Sie werden aber von der Tagesordnung nicht für immer verschwinden, sondern in irgend einer Form wieder aufleben und es wurde damit ein Sauren

aus den Betrieben. Wie sich diese Besteuerung auswirkt, kann jeder, der Oesterreich bereist, seststellen. Schöne neue Theater sind rar, die meisten Kinos sehen genau so aus wie vor 20 Jahren. Die wahnsinnige Besteuerung macht es den Inhabern unmöglich, ihre Theater zu modernisieren, geschweige denn an einen Neubau zu denken. jener in den a n d e r e n Kammern a b h e b t, die in Grup pen gespalten sind, welche wenig freundlich einander ge genüber stehen. Ein Kennzeichen des Geistes, in dem der Präsident

und galizischen Kammern mit den österreichischen Jngenieurkammern Zu sammenarbeiteten, ein Mitglied des Wiener Kammer vorstandes — er war Professor an der Wiener Technik — machte: ,-Es ist sür mich von Interesse, zu sehen, daß die Aeußerungen der kleinsten Kammer Oester reichs, der Kammer sür Tirol und Vorarlberg, im Wiener Vorstand besonder e Beachtung finden, weil diese Aeußerungen immer Niveau haben." Und der Professor hatte Recht. Um nur ein Beispiel Herauszugreisen. Vor mir liegt die Geschäftsordnung

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