Nationalpartei Mährens, betonte bei der Festrede, daß der Bauernstand im Nieder gange begriffen sei, und wies auf die Not wendigkeit der Selbsthilfe und der berufständischen Organisation hin. Die Krise in Ungarn. Am 28. März abends fand in Ofen - Pest eine Hostafel statt, welcher unter anderen zuge zogen wurden: der Botschafter am Berliner Hof, Graf Szögyeny, welcher vom Kaiser berufen und wiederholt in Audienz empfangen wurde, wohl wegen der Folgen, die eine Ablehnung des deutschen Handelsvertrages
durch Ungam nach sich ziehen würde; ferner Finanzminister Lukacs, Graf Julius Andrassy. der Präsident des Abgeordnetenhauses Justh, Graf Aladar Zichy und Franz Kosiuth. — Bei dem Hofdiner am 30. März sagte der Kaiser zum Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses: „Die Situation ist sehr düster!' Zu Hodvssy meinte der Kaiser: „Vielleicht wird doch eine Entwirrung mögbch sein!' Zu Lang, der glaubte, daß vielleicht doch Neuwahlen nötig sein werden, fagte der Kaiser: »Ich glaube nicht, daß solche notwendig
sein werden.' Zu Thaly (Ehrenpräsident der Kossuthpartel) sagte d^r Kaiser: »Trachten Sie, «ne Lösung in diesem Wirrnis zu finden.' — Bon anderer Seite wird gemeldet, daß der Kaiser beun Hofdiner etwas verstimmt war; doch wird meS »it einem körperlichen Unbehagen begründet, da der Monarch abermals an Hexenschuß leidet. Kossuth hat an die Mitglieder der Unab- hävgigkeitSpartei ein Rundschreiben gerichtet, in „Brixener Chronik.' 1 welchem er sie auffordert: sie mögen bei der gegenwärtig
gegen die Priester gehetzt hätten, wird vom »Tiroler' als eine insame Verleumdung erklärt. — Am 2. April findet eine Versammlung in Niederndors statt. Das neue italienische Kabinett hat sich wie folgt gebildet: Fortis, Präsidium und Inneres; Tittoni, Amßeres; Finocchiaro, Justiz; Mal-irana. Finanzen; Carcano, Schatz; Pedotti, Krieg; Mirabello, Marine; Leonardo Bianchi, Unterricht; Ferraris, Arbeiten; Rava, Ackerbau; Morelli, Post-und Dlegraphenwesen. Kaiser Wilhelm ist am 27. März, nachmittags 3 Uhr. in Lissabon