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Abendausgaben
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Seite 2 von 4
Datum: 24.11.1916
Umfang: 4
schrecken sie fast alle und nehmen die Waffen von der Dand für Kaiser und Vaterland." An diesem Ergebnis der für das Erbe der Habs burger so gefährlichen Nationalen Strömungen und IKämpse hatte Kaiser Franz Joseph durch seine Per sönlichkeit und durch feine Art, zu regieren, ohne Zweifel das Hauptverdienst. Schon Fürst Bismarck hat, als in seiner Gegenwart Oesterreich-Ungarn die Lebensfähigkeit abgesprochen wurde, mit großem Ernst geantwortet: „Wenn Kaiser Franz Joseph zu Pferde steigt

, so folgen ihm alle seine Völker!" — Es ist eine gewaltige Summe von Verehrung und Liebe, welche sich der verewigte Kaiser in den 68 Jahren seiner Regierung bei allen seinen Völkern gesammelt hatte, und die Regierung der Völker vollzieht sich nicht blop durch möglichst gute Paragraphen, sondern viel leicht noch mehr durch das Oel der Liebe, welches die Staatsmaschine nirgends heiß laufen läßt. An diesem Oele hat es dem Heimgegangenen Kaiser nie mals gefehlt. Er hat alle seine Völker treu geliebt

und väterlich für sie gesorgt, und die Völker haben Mit treuer Gegenliebe geantwortet. So vieles man auch /in den vergangenen 68 Jahren von den ver schiedensten Seiten anders gewünscht hätte, und so viel Unzufriedenheit da und dort immer wieder zutage trat, am guten Willen und an der treuen Regenten sorge des Kaisers Franz Joseph hat niemand ge- zweifelt. Der verewigte Kaiser hat durch sein Pflicht gefühl und durch den Adel seiner Persönlichkeit das Inland zur Liebe und das gesamte Ausland zur Ächtung

genötigt. Besonders groß zeigte sich Kaiser Franz Joseph durch seinen Starkmut trotz aller Wechselfälle. Nie mals hat er an der Zukunft und am geschichtlichen Berus Oesterreich-Ungarns verzweifelt, so trüb die Zeitläufte auch Manchmal sein mochten und so ö iel' Feinde sich gegen die alte Monarchie auch verschworen hatten. Franz Joseph war ein Dulder auf dem jKaiserthron. Ms ihm 1914 die Ermordung seines Neffen und Thronfolgers Franz Ferdinand gemeldet wurde, hat er ausgerufen: Mir bleibt doch gar

nichts erspart! Und tatsächlich warey die Schicksalsschläge, welche den verewigten Monarchen in seinen nächsten Ungehörigen betroffen haben, ebenso zahlreich wie furchtbar. Sein Bruder Kaiser Max von Mexiko,' wurde von den Rebellen erschossen, dessen Gemahlin verfiel unheilbarem Irrsinn; Des Kaisers Schwägerin fand den Tod in den Flam- jmen, sein Neffe Franz Ferdinand und dessen Gemahlin fielen einem Attentate zum Opfer! Drei Thronfolger sah der Kaiser vor sich ins Grab steigen, seinen Sohn Rudolf

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 25.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin zum Opfer sielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlagung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland tote* ien. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen ,Sieg und den Völkersrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. * * * Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit. seiner Familie int Schlöffe Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf Lern

Hose eine verettdete Kuh, das letzte Eigentum der altert Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dent Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdors das Geld ab- zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter ..Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben

. Lachend fügte sich Franz Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus. und hörte lächelnd die Versichertmg des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1859 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Äugenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch int letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben

. Unbekümmert um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebensee nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warteit, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelaffen waren. Ter

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Tiroler Post
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Seite 4 von 12
Datum: 24.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin Zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. * * * Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit seiner Familie im Schlosse Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dem Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben. Lachend fügte sich Franz

Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1859 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen ans und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebensee nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelassen waren. Der Kaiser verbot

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Außferner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 25.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er mit seiner Familie im Schlöffe Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dem Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab zuholen, da kraute sich der Bauer -*■ der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Der „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben. Lachend fügte

sich Franz Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1859 war der Kaiser beim Tres sen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten: er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückendeu Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven: auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich? Als Kaiser Franz Josef von Ebenste nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelasstn waren. Der Kaiser verbot

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 24.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch es fern anders. Der 28. Juni 1614 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge mahlin zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden noch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. • • • Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit seiner Familie im Schlosse Trautmanns dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das Letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schen ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er den: Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab- zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das Geld geben. Lachend fügte

sich Franz Josesi kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1559 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig, der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicke eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mit den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weih und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebensee nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelasien waren. Der Kaiser verbot

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 4 von 12
Datum: 25.11.1916
Umfang: 12
Seite 4. Damals hofften wir alle, daß unser Kaiser einen friedensvollen Lebensabend erleben werde. Doch eS kam anders. Der 28. Juni 1914 brachte die Bluttat von Serajewo, dem der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Ge- mahlin zum Opfer fielen. Und diese Bluttat war die unheilvolle Veranlassung des großen, gewal tigen Krieges, in dem die Völker Oesterreichs aufs neue ihre Anhänglichkeit an ihren greisen Kaiser Franz Joseph und ans Vaterland bewie sen. Siegreich kämpften die Heere

Oesterreich- Ungarns an der Seite ihrer tapferen Verbünde ten und siegreich flattern auch heute noch die Banner unseres Vaterlandes. Doch den vollen .Sieg und den Völkerfrieden rwch zu erleben, das war unserm Kaiser nicht mehr vergönnt. • m • Der vorsichtige Bauer. Im Jahre 1872 kam Franz Josef, als er sich mit seiner Familie im Schlosse Trautmanns- dorf bei Meran aufhielt, allein zu einem ärm lichen Bauernhaus, aus dem heftiges Jammer rufen ertönte. Als der Kaiser in das Gehöfte eintrat, lag auf dem Hofe

eine verendete Kuh, das letzte Eigentum der alten Bauernleute. Den Kaiser erfaßte Mitleid und er sagte den Leuten, daß er ihnen das Geld für eine neue Kuh schein ken werde. Zufällig hatte der Monarch kein Geld bei sich, und als er dem Bauern vorschlug, sich im Schloß Trautmannsdorf das Geld ab zuholen, da kraute sich der Bauer — der den Kaiser nicht kannte — hinter dem Ohr und meinte, das sei ihm nicht sicher genug. Ter „Herr" solle mit ihm hinuntergehen und ihm selber das GelL geben. Lachend fügte

sich Franz Josef, kehrte in Begleitung des Bauern in das Schloß zurück, zahlte ihm den Betrag aus und hörte lächelnd die Versicherung des Bauern, daß er ihm nun wirklich traue. Vor der Front. Im Jahre 1856 war der Kaiser beim Tref fen von Cavriana Zeuge, wie zwei Brigaden des 7. Armeekorps das Dorf und die umliegenden Höhen verteidigten; er war aber nicht allein Augenzeuge, sondern auch selbst mittätig. der furchtbaren Schlacht noch im letzten Augenblicks eine günstige Wendung zu geben. Unbekümmert

um seine eigene Sicherheit, setzte er sich dem heftigsten Kugelregen aus und begab sich im ent scheidenden Augenblicke vor die Front eines zum Angriffe vorrückenden Grenzer-Bataillons, in dem er es mir den Worten aufmunterte: „Vor wärts, Ihr Braven; auch ich habe Weib und Kind zu verlieren!" Keine Ausnahme für mich! Als Kaiser Franz Josef von Ebenste nach einer Jagd wieder nach Wien fahren wollte, mußte er eine halbe Stunde warten, da die fahr planmäßigen Züge noch nicht abgelassen waren. Ter Kaiser verbot

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 8
Datum: 15.11.1914
Umfang: 8
", wo die Polen die Deutschen zu Rächern an den Russen fordern. Dieser Herzenswunsch geht in Erfüllung. „Roch ist Polen nicht verloren". Der Kaiser kommt)—Hurra? Die deutschen und österreichischen Soldaten zogen mit heller Begeisterung in den Kampf fürs Vaterland, als ihr Kaiser rief. Erst in Kriegszeiten komm t^ uns zum Bewußtsein, welch erhebende, begeisternde Form doch der monarchische Staat ist. Der Kaiser, die Maje- tät, als Inbegriff und Symbol des großen Vaterlandes! Wie sind die armen Franzosen

zu bedauern, wie die englischen Söldner zu bemitleiden. Die ersteren folgen dem Rufe des selbstgewählten Präsidenten, der als Staatsoberhaupt ein Haupt von Volkes Gnaden ist. Nichts erhebendes, nichts majestätisches liegt in dem Gedanken; letztere ziehen so wie Lohnarbeiter in das Bergwerk, wo auch der Tod lauert, um schnöden Sold ins Feld, für wen? Ganz anders bei uns: Der Kaiser ruft! And wenn er erst in die Front kommt zu seinen braven Kriegern, welch ein Jubel. welch eine Begeiste rung muß

stahl sich die Abenddämmerung hernieder und schien in mattrotem Schein die versöhnende Nacht anzukündigen. Da war ein Flüstern, da ein Raunen, ein Erzählen: Der Kaiser kommt ! Irgendwer hatte es gesagt und in wenigen Augen blicken wußten es alle. Die Soldaten, müde nach den harten Strapazen des Kampftages, waren wie elek trisiert — der Kaiser kommt. Die Müdigkeit war wie von einem Kanonenschuß weggefegt. Die Mannschaften, die in den Schützen gräben und vor dem Feinde selbst immer eine staunens werte

Ruhe bewahrten, schienen mit einem Male auf geregt. Da wurde das Sagen und Vermuten zur Ge wißheit: Ein Ordonnanzoffizier riit die langen Reihen der Soldaten ab und rief: „In einer halben Stunde kommt der Kaiser!" Ein stürmisches Hurrarufen folgte seiner Ankündi gung. And wirklich, kaum war eine halbe Stande ver gangen. da traf der Kaiser im Automobil in Begleitung eines Flügeladjutanten vor der Wohnung des deut schen Stadtkommandanten in H. ein, um dort zu Pferde zu steigen. Da öffneten

sich die Türen uub die Tore der Schulen, der Krankenhäuser, der Hospitäler imb der Militärlazarette und heraus kamen die verwundeten Soldaten. An Krücken humpelten sie mühsam vorwärts, hier wurden welche auf Tragbahren herbeiget agen, do-1 stützte sich ein Schwerverwundeter krampfhaft um die Schultern zweier gesunder Soldaten und ließ sich noch vorne bringen. Rlänner mit verbundenen Köpfen und verbandumwickelten Armen — alle, alle kamen sie, um ihren Kaiser zu sehen. Da brauste es heran, dumpf

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 03.12.1916
Umfang: 16
eeite 4. Nr. 48. Das Leichenbegängnis findet mit Entfaltung des im Zeremoniell vorgesehenen großen Trauer- pompes an» Donnerstag, den 30. Nove m- b e r , nachmittags um 3 Uhr statt. Der mächtige Zug wird sich schon vor 2 Uhr aus der Hofburg bewegen. Er wird seinen Weg über den Aeußeren Burgplatz, über den Burg-, Opern-, Kärntner-, Kolowrat-, Kaiser Wilhelm- und Stubenring vor bei über den Aspernplatz und den Franz Josephs kai. dann durch die Rotenturmstraße zum Sankt Stephansdome bewegen

, wo der Zug um ungefähr t Uhr eintreffen wird. In der Tom- und Me tropolitankirche wird um 3 Uhr nachmittags der Kardinal-Fürsterzbischof Tr. Pifsl mit großer geistlicher Assistenz die feierliche Einsegnung vor nehmen. Darnach setzt sich der Trauerzug vo.. der Stephanskirche über den Stock im Eisenplatz und durch die Kärntnerstraße und Kupferschmiedgasse zum Neuen Markt in Bewegung, um beim Haupt- portal der Kapuzinerkirche zu halten. Tort er folgt die Beisetzung des Monarchen in der Kaiser gruft

und Flotte sowie Meine beiden Landwehren von je her beseelte, bürgt Mir dafür, daß Mein Negie- rrnwsnachfolger nicht minder auf sie zählen darf als Ich." Die Trauer um den toten Kaiser ist eine allgemeine und aufrichtige. In allen Städten und Ortschaften, selbst in den kleinsten Dörfern wallen die Trauerfahnen, alle hervor ragenden Korporationen und Vertretungskörpcr veranstalten Trauerfeierlichkeiten, die Bischöfe Oesterreichs erließen einen eigenen Hirtenbrief zum Ableben des Monarchen, über dem ganzen

Volke liegt eine gewisse Niedergeschlagenheit, in der Reichshauptstadt Wien sicht man viele Leute weinen. Dr-'i Generationen (Geschlechtern) ist Franz Joseph I. Kaiser gewesen, so lange wie er hat überhaupt kein Herrscher, den die Weltge schichte kennt, regiert, und in dieser Zeit hat er eine gerade ui ungeheure Arbeitsleistung bewälti get. Seine Arbeitskraft und Arbeitsfreude waren beispiellos. Bis in die letzten Jahre stand er immer um 4 Uhr in der Früh auf und saß bis zum späten Abend

an seinem Arbeitstisch. An 12.000 Staatsakten hat er jährlich erledigt, von seinen anderen Neaierungsaeschäften nicht zu reden. Leider bat seine rastlose Tätiakeit viel fach nicht die Früchte gebracht, die der Kaiser er wartete und erwarten konnte. Er regierte eben in einer Ucberaangswit. und solche Zeiten sind schwer zu regieren. Die Stürme dieser Ueber- garwswit. besonders der leidige Notionalstäten- sireit. störten hömio alle Reaiernngsnmünahmen und wachsten die besten Absichten des edlen Kai sers zu ni'chte

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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 04.02.1912
Umfang: 12
^SchwarMm - mu 4- Laff»i Bohnen - 1 Loff«i Franclc- C ^M«oh * . . - 3 - » “1- Franclc hatte. Das Papsttum sah zum erstenmale, daß das deutsche Volk auch Ernst machen könne. Diesmal hatte es Rom nicht mehr mit dem Kaiser allein, sondern mit der ganzen Nation z u t u n. Das gab auch dem Kaiser eine ganz andere Macht in die Hände, von welcher Ludwig auch sofort Gebrauch machte. Das Interdikt über Deutschland wurde auf kaiserlichen Befehl aufgehoben und jeder Geistliche mit Ausweisung bedroht

, der sich wei gerte, die gottesdienstlichen Handlungen vorzuneh men. Dagegen zog Ludwig der Bayer nicht die letzten Konsequenzen aus seiner vorteilhaften Stel lung gegenüber dem Papste. Er packtierte im Ge genteile heimlich mit letzterem. Der Kaiser selbst verdarb so, was das Volk gut gemacht hatte. Sein Sinnen und Trachten war eben auch mehr auf eigene Bereicherung und Vermehrung seiner Hausmacht als auf die großen Reichsausgaben gerichtet. So hatte er sich Tirol angeeignet gegen alles göttliche

und menschliche Recht, und auch sonstige empörende Willkürarkte verübt. Seine Ländergier trieb ihn dazu, selbst alles Reichsrecht mit Füßen zu treten, und das kaiserliche Ansehen wieder zu zerstören. Dies führte ihn notwendig in die Hände des Papstes zurück. Der Tschechenkönig Johann der Blinde und sein Sohn Karl, der nachmalige Kaiser, welche die ganze Zeit her auf Seiten Frankreichs und des Papstes gestanden hatten, benützten die sinkenden Sympathien der Reichsbevölkerung für den Kaiser

, um gegen ihn zu wühlen. Der neue Papst Clemens VI. sprach auch gleich wieder den Bann über den Kaiser aus, als er spürte, daß seine Zeit wieder gekommen sei. Die meisten Reichsfürsten hatten sich von Ludwig wegen seiner Ländersucht abgewandt, wodurch er. seine Stellung bald so erschüttert fand, daß er vor dem Papste zu Kreuze kroch. Auf einem neuen Reichstage in Frankfurt 13M traten König Johann von Böhmen und dessen Sohn Karl ganz offen gegen den Kaiser auf. Man erklärte sogar, daß man nie wieder einen Bayern

zum Deutschen Könige machen werde. Da gegen sprach man sich ebenso entschieden gegen das Papsttum aus und kam überein, von dem Beschlüsse des Kurvereins von Rense nicht abzugehen. Man wandte sich gegen Kaiser und P a p st z u- gleich. Das war schon wieder etwas Neues, ganz Unerhörtes und machte Rom nicht wenig stutzig, Ludwig setzte indeß unbekümmert seine Bemühungen um Ländererwerb fort. Holland, Brandenburg, Kärn ten sollten seinem Hause zufallen. Das kam den heimlichen Bestrebungen des böhmischen Prinzen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 10.12.1916
Umfang: 16
. Sonst niemand in vier Zimmern vor der Leiche. Ich war in meinem Leben dem lieben, guten Kai ser nie so nahe wie jetzt nach dessen Tod. Einen Schritt vom Sterbebett entfernt, habe ich schon zwei Stunden gekniet, dem Verblichenen ins Antlitz ge schaut; am Altar neben der Leiche heute um 12 Uhr mittags in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers Karl I. und der Kaiserin Zita die hl. Messe gele sen. War tief erschüttert. Lauter Hoheiten und Mi Priester unseres Hauses. Kaiser Karl und Kaiserin Zita beantworteten

und Enkelinnen des Kaisers. Prachtvolle Dar stellungen. Ter Sessel am Schreibtisch des Kaisers ist ein einfacher, geflochtener ... Im Sterbezimmer liegt die Größe in der E'n- sachheit. Nichts Schwarzes. Durck, zwei Tage bis heute abends lag der Kaiser in Einern einfachen, eisernen, braun angestrichenen Bette, bekleidet mit einem Weißen Hemd, und bedeckt mit einem einfa chen weißen Leintuch. Sonst nichts. lieber dem Veit eine Photographie der Kaiserin Elisabeth. . Interessieren dürfte Dich das religiöse

Moment im Sterbezimmer. Der Kaiser bat einen einfachen, schwarzen Rosenkranz um die Finger geklungen, rn der Hand ein Sterbekreuz. Neben der Leiche Naturblumen. Jetzt liegt die Leiche nach dem Ein balsamieren im Sarge. — Neben dem Bett ist ein einfaches Nachtkästchen, dahinter ein Bild der 14. Nothelfer. Neben dem Nachtkästchen ein Bet schemel, darauf ein Kruzifix (ein Geschenk des Kaisers Franz I.), links und rechts davon Johannes und Maria. Hinter dem Kruzifix ein Bild der Mutter Gottes

! Jetzt sind im Sterbezimmer täglich um 9, 10, 11 und 12 Uhr hl. Messen . . . Gestern, zwischen 8 und 9 Uhr, betete Kaiser Karl mit Kaiserin Zita vor der Leiche allein den Rosenkranz. Die Kaiserin betete vor, der Kaiser nach. Ist das nicht etwas Schönes? Und so gäbe es noch viel Interessantes und Wehmütiges zu er zählen Ueber die Religiosität des verstorbenen Kaisers wird von gut unterrichteter kirchlicher Seite noch folgendes geschrieben: „Kaiser Franz Joseph hat am Dienstag in den Vormittagsstunden auf eigenes Verlangen

gebeich tet und die hl. Kommunion mit tiefer Andacht empfangen. Als in den Naebmittagsstunden wider Erwarten eine bedenkliche Verschlimmerung ein trat, wurde ihm d'e letzte Oelung von: Hofburg pfarrer Dr. Seidl gespendet. Der Kaiser starb mit dem Kreuze und Rwenkranz in seinen Händen. Um 6 Uhr abends hatte er im Lehnstuhl sein Abendgebet sprechen wollen, aber mitten im Gebete verließen ihn die Kräfte. Als man ibn zu Bette brachte, suchte er sanft abzuwehren: „Ich habe noch viel zu beten." Tann schlief

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.08.1914
Umfang: 4
Vorgehen gegen den deutschen Kaiser.—Ein Angriff auf deutsche Truppen. — Italien bündnistreu. Wen. 2. Mg. Das K. k. üelegrapbenbureau erhielt aus Berlin eine amtliche Depesche, aus der hervorgeht, daß siuh- M eine auf 12 Stunden befristete Mirage Deutschlands bezüglich der russischen Mobilisierung ignorierte und gleichzeitig ein M- B suüiicher Patrouillen aus deutsche Brenztruppen erfolgte. Der russische Mgriss ist von den Deutschen zurückgeschlagen worden. Damit ilt der Krieg Kuhlands

. vieTriedensUiflungsperfucbe des deutschen Halfers. Schmähliches beträgerilches Verhallen Rußlands Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht in einer Sonderausgabe die Vorgeschichte des gegenwärtigen Konfliktes, worin es heißt: Am 29. Juli erhielt der Kaiser ein Telegramm des Zaren, worin die inständige Bitte ausgesprochen wird, der Kaiser möge dem Zaren in diesem so ernsten Augenblicke helfen, alles mögliche zu tun, um dem Unglücke eines europäischen Krie ges vorzubeugen und den Bundesgenossen zurückzuhalten, zu weit

zu gehen. An dem gleichen Tage erwiderte der Kaiser, er über nehme bereitwilligst die Aufgabe des Ver mittlers. Dementsprechend wurde sofort eine Depeschenaktion in die Wege geleitet. Wäh lend diese im Gange war, lief die Nachricht ein, Rußland mobilisiere gegen Oesterreich- Ungarn. Der Kaiser wies sofort in einem Telegramme an den Zaren darauf hin, daß durch die russische Mobilisierung gegen Oesterreich-Ungarn seine Vermittlerrolle ge fährdet sei, wenn nicht unmöglich gemacht werde. Trotzdem wurde

die in Wien ein geleitete Aktion fortgesetzt. Bevor noch die Entscheidung über die englische Vermittlung fiel, lies die offizielle Nachricht von der Mo bilmachung der russischen Armee und Flotte ein. Der Kaiser richtete ein letztes Tele gramm an den Zaren, indem er hervorhob, er sei mit seinen Bemühungen um die Erhal tung des Weltfriedens bis an die äußerste Grenze des möglichen gegangen. Nicht er trage die Verantwortung für das weltbe drohende Unheil, der Friede Europas kön ne noch erhalten bleiben

, wenn Rußland aufhöre, Deutschland und Oesterreich zu be drohen. Der Berliner „Lokalanzeiger" teilt bezüg lich des Depeschenwechsels zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus mit, daß der Zar telegraphisch Kaiser Wilhelm ausdrück lich bat, die Vermittlungsaktion zu über nehmen. Kaiser Wilhelm entsprach diesem Wunsche und setzte die Schritte trotz der Meldung von der russischen Teilmobilisie rung fort. Dank den Bemühungen Greys hatte die von Kaiser Wilhelm eingeleitete Vermittlungsaktion

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Abendausgaben
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Seite 1 von 4
Datum: 01.12.1914
Umfang: 4
Bedaktton Administration und Druckerei? Innsbruck Merrfta Lherestenstraße Mr. W. xelegramm-Adresie: Stimmen Innsbruck* Lelephonruf 47. Unfrankierte Briefe werden nicht angenommen und Manuskripte nicht zurückgesandt. Inserate werden mit 14 Heller per einspaltige Petitzeile berechnet. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Reue tiroler Stimmen. Für Gott, Kaiser und Vaterland! Inserate nehmen alle Inseratenbureaux des In- und Auslandes entgegen. Die «Stimmen" erscheinen an aUtn %Bevitaqen und kosten

: monatlich: ohne Zustellung K 1.50 mit Zustellung K 1.70 mit Post * . , , K 2.— Vierteljahr.: ohne Zustellung R. 4.50 mit Zustellung K 5.10 mit Post . . . , K halbjährig: ohne Zustellung K 9.— mit Zustellung K 10.20 mit Post . . . . K 12.— ganzjähr.: ohne Zustellung K 18*— mit Zustellung K 20*40 mit Post . . . . K 24*— Einzelne Nummern 10 Heller. Relxrmationen sind portofrei. Dienstag, den h Dezember 1914. JllkH zwei volle MellWenalter Kaiser von Wmeich. (In der langen Artikelserie „Der europäische Krieg

" der LXXVII.). Am 2. Dezember des heurigen Jahres werden die 66 Jahre voll, seit unser geliebter Kaiser Franz Josef I. das schwere Gold der vielen Kronen trägt, welche ihm am 2. Dezember des stürmischen Jahres 1848 durch den Verzicht des gütigen Kaisers Ferdi nand I. übertragen worden sind. Kaiser Franz Jo seph I. war damals ein Jüngling von 18 Jahren, heute ist er ein hochbetagter Greis von mehr als 84 Jahren. Die fast beispiellos lange Regierungszeit von bereits 66 Jahren bedeutet zwei volle

Menschenalter. Keiner der jetzt regierenden Monarchen ist im Besitze einer so reichen Erfahrung, wie unser ritterlicher Kai ser. Wie ist die Welt und speziell unser Weltteil Europa innerhalb dieser 66 Jahre anders geworden! Als jugendlicher Kaiser hat'Franz Josef I. dem stolzen Zaren Nikolaus I. im Jahre 1854 den Weg nach Kon stantinopel verlegen und die geplante Zertrümmerung des türkischen Reiches verwehren müssen. Nikolaus I. ist der Urgroßvater des heutigen russischen Kaisers. Franz Joseph

I. ist also der Zeitgenosse von vier auf einanderfolgenden russischen Zaren. Mit Nikolaus I., Alexander II., Alexander III. und Nikolaus II. hatte unser Kaiser wiederholte Zusammenkünfte und münd liche Besprechungen. Unser Kaiser gab sich durch die lange Zeit von 66 Jahren die redlichste Mühe, den Frieden mit dem russischen Reiche zu erhalten, ohne dabei die Lebensinteressen Oesterreichs opfern. zu müssen. Es ist noch in Aller Erinnerung, daß Kaiser Franz Joseph den jetzt regierenden russischen Kaiser Nikolaus

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 03.12.1916
Umfang: 16
von inniger Liebe zu kleinen Völkern, will Ich Mein Leben und Meine ganze Kraft in den Bienst dieser hohen Ausgabe stellen." F ü r das Volk will sich der Kaiser opfern mit allen Kräften, mit Blut und Leben; das gei stige und leibliche Wohl des Volkes zu fordern, wo und wie er kann, das ist das Herrscherziel Kaiser Karls 1. Es erscheint darum nicht mehr als billig, daß wir dem jungen Monarchen, der uns mit so viel gutem Willen entgegenkommt, auch unseren guten Willen und unser volles Ver trauen

enlgegenbringen, daß wir die Liebe, die wir für den alten Kaiser gehegt haben, auch dem jungen schenken. Liebe um Liebe, Treue um Treue. Die österreichischen Kaiser und die von ihnen regierten Völker standen von jeher zu ein ander wie die Glieder einer Familie. Besonders wir Tiroler sind mit dem Hause Habsburg aufs innigste verwachsen. Anno 1809 und auch im gegenwärtigen Kriege haben wir fürs Vaterland und den Kaiser Opfer gebracht, wie sie zu den größten gehören, die ein Volk bringen kann. Je mehr man fick

für einen kosten läßt, desto grö ßer wird die Liebe für ihn. Darum begrüßen wir Tiroler den neuen Kaiser mit besonders glü hender Hingabe und wir erneuern den Schwur, der auf dem Berg Isel, dem vaterländischen Ruhmesberge, in Stein gemeißelt ist: „S o - lauge unsere Berge stehen, werden unsere Felsen und unsereHerzen sein ein Schirm für Habsburgs Haus!" — In diesem Sinne hat auch D r. S ch o e p f e r als Vorsitzender des Tiroler Lan desausschusses ein Huldigungstelegram::: an den neuen Kaiser gerichtet, worin

er im Namen von ganz Tirol sagt' „Es drängt den Landesausschutz der Gesurfte- ten Grafschaft Tirol, dem neuen Herrscher aus Habsburgs Tl)rone die Huldigung des Landes darzu bringen und damit den Ausdruck der tief sten Vmehrung, der opferfreudigen Hingabe, kindlicher Anhänglichkeit und aufrichtigen Ver trauens im Namen des Landes und seiner kaiser treuen Bewohner dem Allerhöchsten Herrn zu Füßen zu legen. In diesen Zeiten schwerer Not haben die Tiroler ihre Liebe zu Kaiser und Reich mit tief ins Blut

getauchten eisernen Griffel aus allen Schlachtfeldern des weiten Kriegsschau platzes und l^sonders auf den zum Himmel auf ragenden südlichen Grenzgebirgen ihres Landes zum einigen Gedächtnis eingszeichnet. Diese Liebe zürn Vaterland, diese Hingabe an Kaiser und Reich, diesen durch rrichts bezwingbaren Opfermut wird das Tiroler Volk auch Kaiser Karl entgegenbringen, und der Lan- des-Ausschuß kann den unbeugsamen Entschluß der Tiroler verbürgen, mit ihren: Kaiser den Kampf durchzukämpsen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 08.12.1916
Umfang: 8
. Die engli- schen Panzerautos, die wahrscheinlich von der rus sischen Nordfront hiehcr verfrachtet wurden, konn ten die Niederlage der Rußen nicht abwenden. Zwei von ihnen wurden zuschanden geschossen. LL LJ^l— Der leiste Lebenstag Kaiser Franz Josephs. Mitteilungen von authentischer Seite. Um 21. November erhob sich der Kaiser nach fast -ungestörter Nachtruhe zur gewohnten frühen Mor- ; genstunde, empfing um 8 Uhr den 1. Obersthos- , meister, Fürsten Montenuovo. wobei der Kaiser frisch war; verschiedene

geschäftliche Angelegenhei ten wurden besprochen. Um halb 9 Uhr empfing der Kaiser den Morgenbesuch der Erzherzogin Marie Balerie in Begleitung von deren Tochter, Gräfin Waldburg-Zeil. Der Kaiser saß dabei am Arbeits tisch, war heiter und in unveränderter Geistes frische und sagte: „Ich habe gut geschlafen. Es geht mir heute besser." Aus die gewohnte Frage der Erzherzogin, wann sie gegen Abend wieder kom men dürfte, sagte der Kaiser: „Heute kannst du nicht mehr kommen, ich habe keine Zeit," gestattete

jedoch über Bitten der Erzherzogin einen kurzen Besuch. Hierauf erschienen beide Generaladjudanten zum Vortrage und um V-*10 Uhr der Burgpfarrer, um den päpstlichen Segen zu überbringen. Der Burg- Pfarrer empfahl als entsprechendste Vorbereitung, für die Entgegennahme des Segens den Empfang der heiligen Sakramente. Der Kaiser erklärte sich einverstanden, zumal der Empfang der hl. Kom munion nach dem frühstück keine Schwierigkeiten bereitete, da der Kaiser seit einiger Zeit ein dies bezügliches

Privileg des apostolischen Stuhles be saß. Be! klarstem Bewußtsein legte der Kaiser die hl. Beichte ab und empfing mit rührender Andacht idie hl. Kommunion und den päpstlichen Segen. In Mazedonien ist der Feind bei seinen Angriffen bei Mo- nastir blutig zurückgejagt . worden. ^ Nach seiner Niederlage begnügte er sich mit örtlichen Vorstößen, ohne hiedurch etwas zu erzwecken. Am 2. ds. holte er sich neuerdings, vermutlich waren es die Italiener, nordwestlich von Monastir bei einem Angriff auf die Höhe

in früherer Zeit erfolgt, wurde aber aus militärischen Gründen nicht veröffentlicht. Ohne Zweifel wurde Jellicoe wegen des Mißerfolges in der Seeschlacht am Skagerrak Darauf entließ er den Burgpfarrer huldvoll mit dem Bemerken, die Güte des Hl. Vaters freue ihn unendlich. Um 12 Uhr kam das Thronfolgerpaar zu kurzem Besuch, denlgegenüber derKaiser über sein Befinden klagte und die Hoffnung auf Gesundheit mit dem Bemerken aussprach, er habe „keine Zeit zum Kranksein." Der Kaiser sprach dann seine Befrie

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.12.1916
Umfang: 8
Panzerautos, die wahrscheinlich von der ruß fischen Nordfront hi eher verfrachtet wurden, konn ten die Niederlage der Russen nicht abwenden. Zwei van ihnen wurden zuschanden geschossen. fl" _ i.m.m "II».' Willi«» Der lehre Lebenstag Kaiser Franz Josephs. Mitteilungen von authentischer Seite. Am 21. November erhob sich der Kaiser nach, fast ungestörter Nachtruhe zur gewohnten frühen Mor genstunde, empfing um 8 Uhr den 1. Obersthof meister, Fürsten Montenuovo, wobei der Kaiser frisch war; verschiedene

geschäftliche Angelegenhei ten wurden besprochen. Um halb 9 Uhr empfing der Kaiser bell Morgenbesuch der Erzherzogin Marie Valerie in Begleitung von deren Tochter, Gräfin Waldburg-Zeil. Der Kaiser saß dabei am Arbeits tisch, war heiter und in unveränderter Geistes- ifrische und sagte: „Ich habe gut geschlafen. Es geht mir beute besser." Auf die gewohnte Frage der Erzherzogin, wann sie gegen Abend wieder kom men dürfte, sagte der Kaiser: „Heute kannst du nicht mehr kommen, ich habe keine Zeit," gestattete

gevoch über Bitten der Erzherzogin einen kurzen Besuch. Hierauf erschienen beide Generaladjudanten zum Vorträge und um V^IO Uhr der Burgpfarrer, um iben päpstlichen Segen zu überbringen. Der Burg- ipfarrer empfahl als entsprechendste Vorbereitung, ifiir die Entgegennahme des Segens den Empfang her heiligen Sakramente. Der Kaiser erklärte sich ieinverstanden, zumal der Empfang der hl. Kom munion nach dem Frühstück keine Schwierigkeiten -bereitete, da der Kaiser seit einiger Zeit ein dies bezügliches

Privileg des apostolischen Stuhles be isaß. Bei klarstem Bewußtsein legte der Kaiser die M. Beichte ab und empfing mit rührender Andacht die hl. Kommunion und den päpstlichen Segen. Zu MazedvuiL» ist der Feind bei seinen Angriffen bei Mo- nastir blutig zurückgejagt worden. Nach seiner Niederlage begnügte er sich mit örtlichen Vorstößen, ohne hiedurch etwas zu erzwecken. Am 2. ds. holte er sich neuerdings, vermutlich waren es die Italiener, nordwestlich von Monastir bei einem Angriff auf die Höhe 1260

in früherer Zeit erfolgt, wurde aber aus militärischen Gründen nicht veröffentlicht. Ohne Zweifel wurde Jellieoe wegen . des Mißerfolges in der Seeschlacht am Skagerrak Darauf entließ er den Burgpfarrer huldvoll mit dem Bemerken, die (Hüte des Hl. Vaters freue ihn unendlich. Um 12 Uhr kam das Thronfolgerpaar zu kurzem Besuch, demgegenüber derKaffer über sein Befinden klagte und die Hoffnung auf Gesundheit mit dem Bemerken aussprach, er habe „keine Zeit zum Kranksein." Der Kaiser sprach dann seine Befrie

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 08.12.1916
Umfang: 8
zugerichtet. Die engli schen Panzerautos, die wahrscheinlich von der rus sischen Nordfront hieher verfrachtet wurden, konn ten die Niederlage Der Russen nicht ablvenden. »Zwei m\ ihnen wurden zuschanden geschossen. fi«±l , '■ .Ul - 1 ■ U™JEg—■ Der letzte Lebenstag Kaiser Franz Josephs. Mitteilungen von authentischer Seite. Am 21. November erhob sich der Kaiser nach fast ungestörter Nachtruhe zur gewohnten frühen Ntor- ; genstunde, empfing um 8 Uhr den 1. Qberftüos- !Meister, Fürsten Montenuovo, wobei

der Kaiser 'frisch war; verschiedene geschäftliche Angelegenhei ten wurden besprochen. Um halb 9 Uhr empfing der .Kaiser den Morgenbesuch der Erzherzogin Marie Valerie in Begleitung von deren Tochter, Gräfin Waldburg-Zeil. Der Kaiser saß dabei am Arbeits- >tifch, war heiter und in unveräiiderter Geistes- !frische und sagte: „Ich habe gut gefchlafeu. Es geht mir heute besser." Auf die gewohnte Frage der Erzherzogin, wann sie gegen Mcnd wieder kom men dürfte, sagte der Kaiser: „Heute kannst du nicht mehr

kommen, ich habe keine Zeit." gestattete jedoch über Bitten der Erzherzogin eine:: kurzen Besuch. Hierauf erschienen beide Generalcwfudanien zum Vortrage und um V*10 Uhr der Burgpfarrer, um den päpstlichen Segen zu überbringen. Ter Burg- Pfarrer empfahl als entsprechendste Vorbereitung, für die Entgegennahme des Segens den Empfang der heiligen Sakramente. Der Kaiser erklärte sich einverstanden, zumal der Empfang der hl. Kom munion nach dem Frühstück keine Schwierigkeiten bereitete, da der Kaiser seit

einiger Zeit ein dies bezügliches Privileg des apostolischen Stuhles be saß. Bei klarstem Bewußtsein legte der Kaiser die hl. Beichte ab und empfing mit rührender Andacht die hl. Kommunion und den päpstlichen Segen. In Alazedonieu ist der Feind bei seinen Angriffen bei Mo- nastir blutig zurückgejagt worden. Nach seiner Niederlage begnügte er sich mit örtlichen Vorstößen, ohne hiedurch etwas zu erzwecken. Am 2. ds. holte er sich neuerdings, vermutlich waren es die Italiener, nordwestlich von Monastir

, schon in früherer Zeit erfolgt, wurde aber aus militärischen Gründen nicht veröffentlicht. Ohne Zweifel wurde Jellicoe wegen des Mißerfolges in der Seeschlacht am Skagerrak Darauf entließ er den Burgpfarrer huldvoll mit dem Bemerken, die Güte des Hl. Vaters freue ihn unendlich. Um 12 Uhr kau: das Thronsolgerpaar zu kurzen: Besuch, demgegenüber derKaiser über sein Befinden klagte und die Hoffnung aut Gesundheit mit dem Bemerken snssprach. er habe „keine Zeit zum Kranksein." Der Kaiser sprach

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 2 von 8
Datum: 09.12.1916
Umfang: 8
. Die engli schen Panzerautos, die wahrscheinlich von der rus sischen Nordsront hieher verfrachtet wurden, konn ten die Niederlage der Russen nicht ahnenden. Zwei von ihnen wurden zuschanden geschossen. 0g.l-.Lii-TOT--.LiHE» Der letzte Lebenstag Kaiser Franz Josephs. Msttrilunsen von authentische« Seite, Au: 21. November exhob sich der Kaiser nach fast : ungestörter Nachtruhe zur gewohnten frühen Mor genstunde, empfing um 8 Uhr den 1. Qbersthos- !Meister, Fürsten Montenuovo. wobei der Kaiser -frisch

war; verschiedene geschäftliche Angelegenhei ten wurden besprächen. Um halb 9 Uhr empfing der -Kaiser den Morgenbesuch der Erzherzogin Marie Valerie in Begleitung von deren Tochter, Gräfin Waldburg-Zeili Der Kaiser saß dabei gm Arbeits tisch, war heiter und in unveränderter Geistes- ifrische und sagte: «Ach habe gut geschläfert. ES geht mir heute besser," Aus die gewohnte Frage der Erzherzogin, wann sie gegen Abend wieder"kom- unen dürste, sagte der Kaiser: «Heute kannst du nicht mehr kommen

. ich habe keine Zeit," gestattete Mach über Bitten der Erzherzogin einen kurzen Besuch. Hieraus erschienen beide Genexaladjudsntsn zun: Vorträge und um */ 4 t0 Uhr per Burgpfarrer, um den päpstlichen Segen zu Überbringern Der Burg- ipsarrer empfahl als entsprechendste Vorbereitung. !sür die Entgegennahme des Segens den Empfang der heiligen Sakramente. Der Kaiser erklärte sich dinvMandsn, zumal der Empfang der hl. Kom- MMion nach dem Frühstück keine Schwierigkeiten wexeitete, da der Kaiser seit einiger Zeit

ein dies bezügliches Privileg hes apostolischen Stuhles ße, !saß. Bei klarsten: Bewußtsein legte der Kaiser die !hl. Beichte ab und empfing mit rührender Andacht die hl. Kommunion und den päpstlichen Segen. In Mazedonien ist der Feind bei seinen Angriffen bei Mo- nastir blutig zurückgejagt worden. Nach seiner Niederlage begnügte er sich mit örtlichen Vorstößen, ohne hiedurch etwas zu erzwecken. Am 2. ds. holte er sich neuerdings, vermutlich waren es die Italiener, nordwestlich von Monastir bei einem Angriff

bekanntgab, schon in früherer Zeit erfolgt, wurde aber aus militärischen Gründen nicht veröffentlicht. Ohne Zweifel wurde Jellicoe wegen des Mißerfolges in der Seeschlacht am Skagerrak Daraus entließ er hei: Burapsarrer huldvoll mit den: Bemerken, die Güte des Hl, Vaters freue ihn unendlich. Um 12 Uhr kan: das Thronsolgerpaar zu kurzem Besuch, demgegenüber dexKmsex über sein Befinden klagte und die Hoffnung aus Gesundheit mit dem Bemerken aussprach, er habe „keine Zeit zum Kranksein." Der Kaiser sprach

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 30.03.1919
Umfang: 16
Leite 2. Nr. 12. Kaiser Karl verläßt Oesterreich Am 24. März hat der gewesene Kaiser sein bchlötzchen Eckartsau bei Wien verlassen und Ist samt seiner Familie in die Schweiz über- ßedelt. Mit der Abreise des Kaisers in die Schweiz hat das Kaisertum von Oesterreichs Völkern wahrscheinlich für lange Zeit Abschied zenommen, wenn wir auch nicht der Ansicht inseres Staatskanzlers sind, daß die Republik jür Kinder und Kindeskinder das wertvollste Gut sei und deswegen für immer sichergestellt fein

müsse. Wenn die Dinge sich so weiter entwickeln, wie sie jetzt ihren Lauf nehmen, dann glaube ich. wird man mit gleicher Weh mut. wie man jetzt an die Zeiten vor dem Kriege denkt, noch einmal an die Zeiten den ken, da wir einen Kaiser hatten. Des Tau sches, den wir und Deutschland und Rußlands Völker gemacht haben, brauchen wir uns ge rade nicht sonderlich zu freuen; statt der frühe ren Fürsten und Könige haben wir fast durch weg ein paar schäbige Juden an der Spitze. Aus Dutzenden und Dutzenden

, wenn alle anderen Mitte! versagen, sich zu ver teidigen.- Na, mehr hat man früher , auch nicht getan, als das Volk wehrhaft erzogen-, um in der Lage zu sein, wenn alle anderen Mittel versagen, sich zu verteidigen. Wie sich nun Dr. Deutsch diese militärische Erziehung vorstellt, ist ziemlich Nebensache. Man hat uns vorgemacht, mit dem Sturze des Kaisers, „dieses Blutsaugers", wie es hieß, werde die Ausbeutung des Volkes ein Ende haben — heute ist sie ärger als zuvor. Man hat uns vorgemacht. Kaiser und Fürsten seien

die Ur heber aller Kriege. Aus reiner Mordlust, um der Leute weniger zu maclien. hätten sie alle Kriege und namentlich den Weltkrieg ange- facht. Der Kaiser ist gestürzt oder besser ge sagt. zurückgetreten und dafür sehen wir, wie die Völker unentwegt im Innern und Aeußern Krieg führen, wie sozialdemokratische Mini ster die Truppen aufbieten, wie zum Beispiel der Kriegsminister Noske in Deutschland, um die Spartakisten niederzuwerfen. Wir sehen, wie auch ohne Kaiser und Fürst Volk gegen Volk erbittert

bei dem Kapitel sind, müssen wir aus eine sehr interessante Verlautbarung unseres gegenwärtigen Staatsamtes Hinwei sen. Bekanntlich ist in der Zeit, da der Um sturz bei uns im schönsten Glanze dastand» viel Aufhebens mit der sogenannten Zivilliste, das ist mit den 22 Millionen gemacht worden, die der Kaiser jährlich bezog. Es hieß, wenn diese einmal wegsalle, dann würde unsere Verwaltung bedeutend verbilligt. Wir haben dazumal einen Wiener Brief veröffentlicht, in dem darauf hingewiesen wurde, daß von die ser

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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 8
Datum: 27.01.1916
Umfang: 8
schwinden. Liir solcher Tag ist für das deutsche Volk der 27. Zanuar, der Tag, an dem Kaiser Wilhelm II. sein 57. Lebensjahr vollendet. Zum zweiten Male begeht der oberste Kriegsherr diesen Tag inmitten brandender Wogen, zum zweiten Male mischen sich mit den festlichen Salutschüssen die dröhnenden Stimmen der Kriegsgeschütze, die Tod und Verderben speiend in ihrer Wirkung vielleicht noch verheerender sind wie sonst. Bauen doch die Leinde auf die Feststimmung der deutschen Truppen, auf das Nachlassen

ihrer Wachsamkeit. Doch nicht in rauschenden Festen, nicht in üppigen Ge lagen. feiern die Getreuen da draußen, o nein, die Hand an dem Gewehr Hallen sie die Wacht. Das ist ihr Geburtstags geschenk, das sie ihrem geliebten Kaiser darbringen: offenes Auge, Einsetzen des ganzen- Menschen für die Sicherheit des Vaterlandes. Auf manche bärtige Lippe drängt sich an diesem Tage der Schwur, getreu zu sein bis in den Tod, das Beste hinzugeben, fein alles, fein Leben. Und das weiß der Kaiser, das dringt ihm ins Innerste

, macht ihn froh und stolz. Straff richtet sich die Soldatengestalt zur Höhe; die Hand am Schwert, so fordert er im Bewußtsein allen alles zu sein, eine ganze Welt in die Schranken. Das weiß der Kaiser, und das macht ihm, umgeben von Widersachern, deren Zahl Legion ist, seinen Geburtstag hell und licht. Das läßt ihn eine Festparade abnehmen, bei der er in den Blicken Tausender das stumme, aber eiserne Gelöbnis liest: Mein Leben dir und dem Vaterland! Und -hat fein kaiserliches Herz nicht gezittert

auch unter seiner Regierung die Kriegsfurie über weite Länder brausen, zum Friedenskaiser. Nicht er war es, der das Schwert gezogen, man hat es chm in die Hand gedrückt, und er wird es nicht zurück in die Scheide stoßen, bevor es einen echten, dauerhaften Frieden erkämpft hat. Zn diesem Ziel weiß er sich eins mit seinen Verbündeten, eins mit seiner Armee. Das ist das heilige, unzerreißbare Band, das Kaiser und Heer verbindet. Kaiser und Heer! Und jene, die daheimgeblieben, das Volk, dem auch die Sorge Wilhelms II. gehört

, fühlt es anders? Das feier liche Gelöbnis, das es durch feine Vertreter in jener denk würdigen Reichstagssitzung am V August in die Hände des Herrschers abgelegt, hat es gebalten. Ohne Murren, ohne in der Opferwilligkeit nachzulassen, ist es heute, nach achtzehn Monaten, noch ebenso bereit wie an dem ersten Tage, zu dem Kaiser zu stehen mit seiner ganzen. Kraft. Das Ver antwortlichkeitsgefühl vor dem höchsten Richter, dem Könia der Könige, von dem der Kaiser beseelt ist, das die Richt schnur

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.12.1916
Umfang: 8
Imst, Samstag, den 2. Dezember 1916. 29. Jahrgang • • mit tuujmemt :: Beilage „Alpenrose 44 »,,,,»»»«» InAMttdllMttii«« * ffc •**•**■ — vtafiiiH« »«d«, Kt. 49. Die Huldigung des Landes Tirol an Kaiser Karl. Der Tiroler Landes - Ausschuß hat nachstehendes Telegramm an die Hof- und Kabinetts-Kanzlei ge richtet: „Allerhöchste Hof- und Kabinetts-Kanzlei Wien. Wahrend die Volker der österreichisch-ungari schen Monarchie in gemeinsamer Liebe um den nach fast siebzigjähriger Regierung, doch gleichwohl

uner wartet schnell ihnen entrissenen Landesvater Kaiser Franz Joseph trauern und damit auch ihre uner schütterliche Hingabe an das Allerhöchste Kaiser? haus bekunden, hat der Erlauchte Nachfolger des verewigten Monarchen, Se. kais. u. kön. Aposto lische Majestät Kaiser Karl, den Thron seiner Väter bestiegen, um die Zügel der Regierung, die der Hand des vom Schauplatz der Weltgeschichte Mie tenden Herrschergreises entglitten waren, in seine jugendlich starke Hand zu nehmen und damit das Lebenswerk

seines glorreichen Vorgängers fortzu setzen und zu vollenden. Baut Seine Majestät Kaiser Karl in der Pro klamation an seine Völker mit unerschütter lichem Vertrauen darauf, daß diese, getragen von dem Gedanken der Zusammengehörigkeit und von tiefer Vaterlandsliebe, sich mit opferfreudiger Entschlossenheit zur Abwehr der äußeren Feinde und zum Werke der friedlichen Erneuerung und Verjüngung vereinen und nennt darin der Mon arch die Anhänglichkeit und das innige Vertrauen, das Volk und Krone umschließt

, das kostbare Erbe seines Vorfahrens, so drängt es den Landes-Aus- schuß der Gefürsteten Grafschaft Tirol, dem neuen Herrscher auf Habsburgs Throne die Huldigung des Landes darzubringen und damit den Ausdrück der tiefsten Verehrung, der opferfreudigen Hin gabe, kindlicher Anhänglichkeit und aufrichtigen Vertrauens im Namen des Landes und seiner kai sertreuen Bewohner dem Allerhöchsten Herrn zu Füßen zu legen. In diesen Zeiten schwerer Not haben die Tiroler ihre Liebe zu Kaiser und Reich mit tief ins Blut

ihrer Söhne getauchten eisernen Griffel auf allen Schlachtfeldern des weiten Kriegs schauplatzes und besonders auf den zum Himmel aufragenden südlichen Grenzgebirgen ihres Lan- ! des zum ewigen Gedächtnis eingezeichnet. Diese Liebe zum Vaterland, diese Hingabe an Kaiser und Reich, diesen durch nichts bezwingbaren Opfermut wird das Tiroler Volk auch Kaiser Karl entgegen bringen, und der Landes-Aus^uß kann den un beugsamen Entschluß der Tiroler verbürgen, mit ihrem Kaiser den Kampf durchzukämpfen

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