schwinden. Liir solcher Tag ist für das deutsche Volk der 27. Zanuar, der Tag, an dem Kaiser Wilhelm II. sein 57. Lebensjahr vollendet. Zum zweiten Male begeht der oberste Kriegsherr diesen Tag inmitten brandender Wogen, zum zweiten Male mischen sich mit den festlichen Salutschüssen die dröhnenden Stimmen der Kriegsgeschütze, die Tod und Verderben speiend in ihrer Wirkung vielleicht noch verheerender sind wie sonst. Bauen doch die Leinde auf die Feststimmung der deutschen Truppen, auf das Nachlassen
ihrer Wachsamkeit. Doch nicht in rauschenden Festen, nicht in üppigen Ge lagen. feiern die Getreuen da draußen, o nein, die Hand an dem Gewehr Hallen sie die Wacht. Das ist ihr Geburtstags geschenk, das sie ihrem geliebten Kaiser darbringen: offenes Auge, Einsetzen des ganzen- Menschen für die Sicherheit des Vaterlandes. Auf manche bärtige Lippe drängt sich an diesem Tage der Schwur, getreu zu sein bis in den Tod, das Beste hinzugeben, fein alles, fein Leben. Und das weiß der Kaiser, das dringt ihm ins Innerste
, macht ihn froh und stolz. Straff richtet sich die Soldatengestalt zur Höhe; die Hand am Schwert, so fordert er im Bewußtsein allen alles zu sein, eine ganze Welt in die Schranken. Das weiß der Kaiser, und das macht ihm, umgeben von Widersachern, deren Zahl Legion ist, seinen Geburtstag hell und licht. Das läßt ihn eine Festparade abnehmen, bei der er in den Blicken Tausender das stumme, aber eiserne Gelöbnis liest: Mein Leben dir und dem Vaterland! Und -hat fein kaiserliches Herz nicht gezittert
auch unter seiner Regierung die Kriegsfurie über weite Länder brausen, zum Friedenskaiser. Nicht er war es, der das Schwert gezogen, man hat es chm in die Hand gedrückt, und er wird es nicht zurück in die Scheide stoßen, bevor es einen echten, dauerhaften Frieden erkämpft hat. Zn diesem Ziel weiß er sich eins mit seinen Verbündeten, eins mit seiner Armee. Das ist das heilige, unzerreißbare Band, das Kaiser und Heer verbindet. Kaiser und Heer! Und jene, die daheimgeblieben, das Volk, dem auch die Sorge Wilhelms II. gehört
, fühlt es anders? Das feier liche Gelöbnis, das es durch feine Vertreter in jener denk würdigen Reichstagssitzung am V August in die Hände des Herrschers abgelegt, hat es gebalten. Ohne Murren, ohne in der Opferwilligkeit nachzulassen, ist es heute, nach achtzehn Monaten, noch ebenso bereit wie an dem ersten Tage, zu dem Kaiser zu stehen mit seiner ganzen. Kraft. Das Ver antwortlichkeitsgefühl vor dem höchsten Richter, dem Könia der Könige, von dem der Kaiser beseelt ist, das die Richt schnur