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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 11.04.1854
Umfang: 8
Extra-Beilage zum Tiroler - Bothen Ntro. G3. Die gthrime Correspondru) zwischen Cngland und Nus'lmid. Mittheilniigeii deö KniserS von Nnsiland an die eng lische Regie, 1111..1 m Bezug auf die Türkei und Ant worten aus diese Mittheiluiigen. (Januar bis Äpril I85Z.) 1. Sir G. H. Seymoiu' a» Lv»d John Nitssesl. (Empsangen 23. Januar. — Geheim und vertraulich.) St. Petersburg, 11. Januar 1L53. Mhlord! Den ö. d. M.< 'Abends, hatt? ich dir Ehre den Kaiser von Nußlaud im Palast der Großfürstin He lena

zu sprechen, welche, >vie »S scheint, freundlich die Er- laiibuiß erbeten hatte, Lady Sehmour und nii'ch einzula den, um die kaiserliche Familie zu treffen. Der Kaiser kam ans mich zu und sagte zu mir aus die gnädigste 'Art, wie er mit großem Vergnüge« vernommen habe, das« die Negierimg Ihrer Maj. definitiv konstituirt sei, und sügte biiizu, daß er glaube, dieses Ministerium lverde eine lange Dauer haben. Se. Kais. Maj. >vollte ganz besonder?, daß ich, diese Versicherung dem Grafen v. Aberdeen über mache

werde». Sie sind nun einige Zeit hier, und wie Sie gesehen, sind nur sehr wenige Puncte, wor über wir nichl einverstanden sind. Unsere Interessen sind im Grunde in fast allen Fragen die gleichen.' Ich machte dem Kaiser bemerklich, daß ich wirklich seit meinem Auf enthalte in St. Petersburg nicht bemerkt habe, daß zwi schen uuS Meinungsverschiedenheiten bestehen, außer waS die dynastische Ziffer Napoleons III. betreffe, — ein Punct, in Bezug auf welchen jede Regierung ihre Anschauungs weise habe, waö aber »ach Allein

nichts Wesentliches sei. »Diese Zahl III.' — erwiderte der Kaiser — »würde laiige Auseinandersetzungen erfordern; ich rede daher für den 'Augenblick nicht davon. Es wäre mir jedoch sehr lieb, wen» Sie horten, waS ich darüber zn sagen habe.. Ich werde Sie deßwegen bitten, eines Morgens zu mir zu komme», wenn ich etwas freier von Geschäfteil bin.' Natürlich bat ich den Kaiser, so gnt zn sein, mir darüber seine Befehle zukommen zu lasse«. Der Kaiser fuhr mitt lerweile also fort: »Ich wiederhole, es ist wese»tlich

Zustande und kann uuS viel Verlegenheit gebe». 'Aber ich muß Sie verlassen.« Dieö sagend, ging der Kaiser, indem er mir sehr gnädig die Hand drückte. Ich habe sogleich darüber nachgedacht, daß die Unterredung nnvöllstäudig sei und nie wieder aufgenommen werden könnte. Darnm, während mir der Kaiser noch die Hand drückte, bemerkte ich: »Sire, mit Ihrer gnädigen Erlaub niß möchte ich inir die Freiheit »ehiiie», ei» Wort zu sage».' „Gewiß' — antwortete der Kaiser, — „waS ist'S? Lassen Sir hören.' »Sire

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 14.04.1854
Umfang: 6
aus die Dauer in den Händen N»ßla»dS zu sehen. WaS Großbritannien betrifft, so erklärt I. Maj. Regierung ein für alle Mal, daß sie aus jede Absicht oder jeden Wunsch, Konstantinopel zu besitze», verzichtet. Se. Kais. Maj. darf über diese» Punct ganz sicher sein. Wir sind gleicher Weise bereit, die Versicherung zu gebe», daß wir auf keine Uebereinkunft eingehen »vollen, für die Eventualität deS stalle« der Türkei vorzusehen, ohne vor herige Commuiiicalioi, darüber mit dem Kaiser von Nuß land. 2>n Ganzen

. Diesen Vorsichtsmaß regeln wünscht Ihrer Maj. Regierung hinzuzufügen, daß eS nach ihrer Ansicht wesentlich ist, dem Sultan anzu- rathe», daß er seine christlichen Unterthanen im Einklang mit den Grundsätzen der Rechtsgleichheit und Glaubens freiheit behandle, die im 'Allgemeinen unter den aufge klärten Nationen Europas gelte». Je mehr die türkische Negierung die Regeln »nparleiischen Gesetzes uud gleich, heitlicher Verwaltung annimmt, desto weniger wird eö der Kaiser von Rußland nöthig finden, jenen exceptio

nellen Schutz anzuwendeu, den Se. Kais. Majestät so lästig und unbequem gesunden hat, wiewohl er durch die Pflicht vorgeschrieben und durch Vertrag sanctionirt ist. Sie »lögen diese Depesche dem Grafen Nesselrode vorlesen, und, wenn eS gewünscht wird, selbst eine Abschrift davon in die Hände des Kaisers übergeben. In diesem Fall« werden Sie deren Ueberreichung mit Versicherungen der Freundschaft und deS Vertrauens von Seiten Ihrer Maj. unserer Königin begleiten, welche das Verfahre» Sr. Kaiser!. Maj

. so gewiß einflößt» mußte. Ich bin »c. I. Russell. 5- Sir G- H. Seyiiwur an Lord Jvhn Nnssell. (.Empfangen ti. März. — Geheim u. vertraulich. Auszugs St. Petersburg, 21. Febr. 1L53. Gestern Nachts, in einer Abend-Gesellschaft bei der Großfürstii^Thronfolgerin, kam der Kaiser auf mich zu, nahm mich aus das gnädigste bei Seite und sagte, daß er mit mir zu sprechen wünsche. Nachdem er mir in schmeichelhaften Worter. das Vertrauen ausgedrückt, daS er zu mir hege, und seine Bereitwilligkeit, ohne Rückhalt

über die wichtigste» Dinge »lit mir zu sprechen, wie er mir dieß in einer »eulichen Unterredung bewiesen habe, sagte der Kaiser: »Und es ist gut, daß eS so ist; denn was ich am meiste» wünsche, ist, daß die größte Innig- keit (tlio prelltest iiitnnuox) zwischen den beiden Regie rungen obwalte. Sie war niemals so nöthig, wie jetzt. Wohlan,' suhr der Kaiser fort, »so habe» Sie denn Ihre 'Antwort erhalte», u»d Sie werde» mir sie morgen brin gen?« »Ich werde die Ehre haben, Sire!' erwiderte ich; »aber Eiv. Maj

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.10.1857
Umfang: 6
. So zeigte sich in früherer Zeit bei den aus dem Findel- hause kommenden Kindern nur zu oft eine Augenkrank- heli, welche von der Nnvorsichiigkeit hergerührt haben soll, mit welcher man beim Waschen der Kinder zu Werke ging. Jetzt wird eine ähnliche Erscheinung nicht mehr wahrgenommen. (Oestr. Ztg ) DeutscizlüiZd. München, 2g. Sept. Se. Majestät der König geruhte dem Domprobst Dr. Joseph Franz v. AlIioli die Bewilligung zu ertheilen, daS von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene

Eomthurkreuz deS Franz Joseph Ordens annehmen und tragen zu dürfen. Ludwigs Hafen, 1. Okt. Der Kaiser Napoleon soll sich über seinen hiesigen Empfang sehr befriedigt ausgesprochen haben. Die bunt bewimpelten Häuser und Schisse, die im reichsten Fahncnschmuck prangende Rheinbrücke und auf deren Mitte zwei große Flaggen mit dem stolzen bayerischen Löwen-Wappen, der Don ner der Pöller und die Zuruse der Menge, daS Rau schen der Musik und daS Blitzen der Waffen undUni- sormen, die flotten bayerischen Reiter

, mit gewohnter Leichtigkeit um den kaiserlichen Wagen ihre Nofse lüm melnd, in den« Wagen selbst eine weltgeschichtliche Per sönlichkeit : dieö AlleS vereinigte sich in der That zu einem reizenden Bilde. Der Kaiser lächelte srenndlich und vergnügt. Aber wer Vermöchte den Sinn dieses Lächelns und den ci'genlhümlichen verschwommenen Blick dieses AugeS zu ergründen? AlS wir den Kaiser dieses Frühjahr in Paris saben, wie er neben dem Großfürsten Eonslaniin znr Heerschau über die Garte am Eoncordienplatze vorüber

Huldignng damit verbunden haben für den Mann, welcher mit großer Klugheit die Geschicke Frankreichs lenket und der Anarchie den Kopf zertreten hat. Wenn aber französische Blätter auS dem Empfange deS Kaisers auf Sympalbicen für Frankreich schließen sollten, wären sie in großem Irrthum. „Bayerisch und Deutsch' ist die Losung der Pfalz und wird eS hoffent lich immeidar bleiben. In einem Briefe auS Stuttgart, 26. Sept., den die „Osid. Post' auS guter Quelle über die Kaiser- Zusaminenkunst in Stuttgart

der beiden Kaiser als Zweck unterzuschieben. Eine Kreuzung in den politischen Kombinationen hat die plötzliche Nachricht hervorgebracht: Kaiser Alexander werde mit dem Kaiser Franz Joseph in Weimar zu sammentreffen. AlS Vermittler dieser Zusammenkunft wird ganz zuverlässig der Bruder der regi-renden Kai serin von Rußland, Prinz Alerander von Hessen be- zeichnet. ES ist natürlich, daß dieser Prinz einen nicht geringen Mittelpunkt der öffenllichen Aufmerksamkeit bildet, da man sowohl

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 14.08.1858
Umfang: 6
Der Klosterneuburger Wem. <tim Erinnerung aus dem Jahr« I8l>g. Er stand am Fuße der großen Treppe im Schloß hofe zu Schöiibrunn. Rings um ihn . den kleinen Mann, ein Kranz von Marschällen und Generalen. Den Lanzen Ehrenhof füllten die Garden in ihren schimmernden Uniformen; die Lust erzitterte von mi> litärischen Fanfaren. Ich bin zufrieden, meine Herren! sagte der Kaiser Napoleon verbindlich — und seine marmornen Züge wurden durch ein leichtes, wohlwollendes Lächeln be lebt — ich bin zufrieden

mit dem Aussehen meiner Garden. Ich sehe, sie sind gut mit Allem versorgt, was dieses schöne und fruchtbare Land zu bieten ver mag. Man hat doch meine Befehle in dieser Hinsicht mit aller Pünktlichkeit befolgt? Ein ehrfurchtsvolles allgemeines Schweigen schien dem Kaiser keine Bejahung zu bedeuten. Oder ist's nicht so? fuhr er fort, indem sein Blick ernster wurde. Wohlan ich werde mich selbstüberzeugen! Der Kaiser wandte sich zum Gehen. Das gold- schimmernde Gefolge öffnete ihm eine Gasse

, die sich hinter ihm schloß. Die Fahnen senkten sich und un zählige Trommeln schlugen ihre Wirbel. Ein Wink machte sie verstummen. Meine Kinder ! hub Napoleon an, indem er sich an ein Bataillon Gardegrenadiere wandte. wie seid Ihr mit der Verpflegung in Oesterreich zufrieden? Bekommt Zhr Alles, wie ich eS befohlen? Ich nehme jede Klage entgegen und will Abhilfe schaffen. Redet, Euer Kaiser befiehlt es Euch'. AuS den Reihen der Prätorianer tritt ein alter Soldat, den Arm mit den Zeichen mancher Feldzüge geschmückt

, präsentirt das Gewehr und spricht: Sire! unsere Verpflegung ist hier besser als sonst irgendwo. Die Gerichte sind schmackhaft und in zahlreicher Menge, aber... Aber? wiederholte der Kaiser und seine Augen blitzten. Sire! der Wein ist hier nicht trinkbar. Der Kaiser sann nach. Kinder, sagte er nach einer Pause, I«> vin <>->t »ixre, n'est p»s li» liiuil <>u «l„ vin Loiii--roxn«. Man muß.sich nigcn. Was habe ich Ihnen be sohlen, Rapp? Ihre Befehle, mein Kaiser, erwiederte der Angere dete. sind pünktlich

vollzogen worden. Man hat den besten Wein requirirt, der zu haben ist. Die große Abtei KlosterMlburg wurde uns als Niederlage des edelsten Gewächses bezeichnet. Dorthin wendeten wir uns und wir erhielten nach Versicherung der Conven- tualen von ihrem besten Weine. Man bringe mir ein Glas des Weines, den die Garden erhalten! sprach der Kaiser. ES geschah. Napoleon hatte das Glas kaum an die Lippe« gesetzt, als er dir Miene verzog und aus rief: Meine Garden haben Recht, dieses Getränk ist nicht genießbar

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 21.08.1852
Umfang: 8
tauscht?, war des römischen Reiches Vorsteher und Regierer Kaiser Otto der Erste, genannt der Große, ein Soku Kaiser Heinrichs des Voglers ^ijnd «in Enkel OtloS deS Herzogs von Sachsen, dessen Va- t,r LeutoldüS, ein Ahnherr Wilpertus oder Wiprecht, so wie sein Urahnherr Wittekind, der letzte König und erste Fürst von Sachsen gewesen, welchen (5a» rolus Matzuus, der römische Kaiser, nach vielen langwierigen Kriegen anno 785 überwunden, zum christlichen Glauben gebracht, und selbst ans der hei

, ligen Taufe gehoben hat. Es waren zwar dazumal von ArnnlsS, des ältern Herzogs IN Bayern, außer dem abgesetzten Eberhard noch zwei Söhne, Arnulf d.r Jüngere und Her mann übrig, — von Herzog Berchtold aber keine Succession mehr da. Deshalb verlieb Kaiser Otto daS Füitt'iitbuin Bayern sammt Zugebör, darunter auch Tirol begriffen war, seinem Bruder Heinrich im besagten 8^8. Jahre. Der nannte sich Herzog zu Sachse» und Bayern. Seine Gemahlin soll Judith eine Tochter tes vorgemeldeien ArnnlsS ans Bayern

und das Etschland durchreiset?, und den italienischen königlichen Scepter erlangte, welchen Bcrcngarins jedoch später Kaiser Otto , als er seine zweite Reise nach Italien machte nnd er abermals mit einen, großen Heere zn Roß nnd zu Fuß durch das trideniim'sche Gebirge zog, nach ersolgirr Ge- fangeiinebninng nach Bayern schickte. Es entstand auch abermals große Unruhe >m Reiche. Diese wollten sich die kurz zuvor angedeuteten »och von den Herzogen von Bayern übrig gebliebenen Gebrüder Arnolfns unv Hermann

, dazumal Pfalz- grasen von Scheiern, zu Nutzen machen, n. schlössen sich an Lnitolph, Kaiser OltoS Sokn an, welcher wider den Vater redellirte, in der Hoffnung, es werde ihnen dabei eine gute Gelegenheit an die Hand kommen, ihre Laiide nnd Leute wieder zn bekommen, indem sie »u'chtö Anderes glaubten, als sie wären zu dem Herzogthiime Bayern, welches ihr Vater Ar« nulf nnd letztabgestorbener Vatersbrnder Ber-ttolo innegehabt hatte, die rechten nnd ' einzigen Erben. Wie es ihnen dann anfänglich anch wohl

in der Regierung des Bayerlandes, welches ihm von seines Vaters Bru der, Kaiser Otto verliehen war anno 980. Er hielt gemeiniglich im Schlosse zu ?lbach sein Hoflager. Seine Gemahlin war Frau Gisela, König Kon- rads zu Burgund, der h. Adelheiv BrnderS Tochter, von der er Heinrich III. in Bayern, aber in der Zabl der römischen Kaiser den Andern, welcher ein Ehegemahl der h. Kunignnda gewesen, anch kano- nissrt und ,'n die Gesellschaft der lieben Heiligen ge fetzt worden ist, — erhielt, so wie Brunar Bischof

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 07.10.1857
Umfang: 6
sich befindet, von Graz auf te legraphischem Wege Dr. Beninger dorthin berufen. Den neuesten Be, richten zufolge befindet sich die hohe Frau bereits auf dem Wege zur Besserung. Deutschland. Dresden. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist am 29. hier angekommen. Auf dem Bahnhof fand ein überaus glänzender Empfang statt, indem nicht nur d.r König und die königl. Prinzen sondern auch die sämmtlichen am hiesigen Hofe weilenden surft« lichtn Gäste sowie der Prinz Albrecht von Preußen zur Begrüßung

deS Kaisers daselbst anwesend waren. Der Kaiser trug über der öster reichischen Generalö-Uniform das große Band des sächsischen HauS- ordenS rer Rautenkrone. Im Bahnhof war eine Jnfanteriekompagnie als Ehrenwache aufgestellt, welche beim Eischeinen des Kaisers die österreichische Nationalhymne spielte. DaS Publikum, welches sich über aus zahlreich eingefunben hatte, begrüßte den Kaiser, dessen blühendes Aussehen und leutseliges Wesen aller Herzen erfreute, mit wiederhol tem Lebehoch. Vom Bahnhof fuhr

der Kaiser mit dem König und dem Kronpiinzen in einem offenen zweispännigen Wagen nach dem kö niglichen Schloß, woselbst für den Kaiser die Gemächer bereit gehalten wurden. Um 5 Uhr fand sodann im Schloß große Galatafel statt. Den Abend verlebte der Kaiser im engen Kreise der königlichen Familie. Am folgenden Morgen begab sich der Kaiser in Gesellschaft deö Königs und der Prinzen sowie der übrigen hohen Gäste zu den in der west lichen Umgebung der Residenz stattfindenden Manövern, welchen der selbe fast

den ganzen Tag zu Pferde beiwohnte, und am Schluß noch eine Spezialbestchtigung des vereinigten Armeekorps vornahm, welche bis in die kleinste Euizelnheit der Bewaffnung und Umsormirung ein ging. Abends besuchte Se. Majestät das Hoftheater und fuhr am Morgen deS I. October mit einem Ertrazuge nach Weimar. Weimar. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist am 1. ds. Vormittags 9'/- Uhr hur angekommen, mit dem Großherzog im Re- sidenäschloß abgestiegen, dann um N Uhr in russischer Uniform

zu der Großfürstin Großherzogin nach Belvedere gefahren, wo sich der russ. Kaiser befand, letzterer kam dem österreichischen Monarchen auf der Treppe entgegen; beide Kaiser umarmten und küßten sich mit Herzlich keit. Später sprachen sie längere Zeit ohne Zeugen, und fuhren auch allein in einem Wagen zur Stadt. Nachmittags war Galatafel, AbendS Festvorste!'ung im Theater. Am 2. Morgens fuhren beide Kaiser nach Dresden, von wo jedoch der Kaiser Alerander wieder nach Weimar zurückkehrte, da die kaiserlich russische

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 25.10.1859
Umfang: 6
ROSA versammelten Fürsten die Rückreise über BreSlau an. Se. Majestät hat den üblichen Empfang an der Landes, grenze durch die diesseitigen Behörden abgelehnt, und deSbalb werden auch Se. Ercellenz der Oberpräsivent v. Schleinitz und Se. Ercellenz der komwandirende Ge- neral v. Lindheim, wie verlautet, dem Kaiser nur bis Ohlau entgegenfahren, wohin sich auch die zur Aufwar tung bei Sr. Majestät dem Kaiser befohlenen Generale v. Bonin und AlvenSleben, beide auS Berlin und Letz terer Chef

des Stabes Sr. königl. Hoheit deS Prinz. Regeriten, begeben werden. Bei der Ankunft deS Kaisers auf dem diesigen Eentralbahnhofe findet großer Empfang statt. Ueber vaS Zusammentreffen der Kaiser von Ruß- land und Oesterreich in MySlowitz oder einem andern Orte verlautet nichts Bestimmtes, und eS dürste darüber wobt erst jetzt, wo sich der Erzherzog Albrecht bei dem Kaiser in Warschau befindet, Beschluß gefaßt werden. Mir großer Bestimmtheit tritt übrigens die Nachricht auf, Kaiser Franz Joseph

werde mit dem Kaiser Alerander zugleich in BreSlau eintreffen, und diese Nachricht findet darin eine Bestätigung, daß, wie wir zuverlässig erfahren, das Kaiser Franz Grenadier.Regiment, dessen Chef be kanntlich der Kaiser von Oesterreich ist. den Befehl er halten bat, sich marschfertig zu halten, um mittelst Erlra- zugcS hieber besördert zu werden, wenn Kaiser Franz Joseph hierher zu koiiime» beschließen sollte. (Schles. Ztg.) I' Boh o/z in Schleswig Hut ssch eine Geschichte ereignet, die den dänische» Fanatismus

deS in Zürich abgeschlossenen Friedens: 1. Der Kaiser von Oesterreich tritt die Lombardei an Frankreich ab. 2. Frank reich übergibt dieselbe an Sardinien. 3. Der Kaiser von Oesterreich schließt Frieden mit Victor Emanuel und er kennt dessen königliches Recht (clroit >Iv roxaulä) auf die Lombardei an. Der Kaiser der Franzosen erklärt ferner, daß den Präliminarien von Villafranca gemäß der Großberzog von ToScana in seine Staaten zurück« kehren soll. Bon den Souveränen von Parma und Modena M keine Rede

, daß die so lange hinauSgefchleppte Verständigung über diesen wichtigen Punkt jetzt schon erfolgt ist Thatsache ist eS, daß am 12. d. Napoleon III. eine energische, tbeilweise scharf gehaltene Note nach Turin geschickt hat, die zu der nun erfolgten Lösung wesentlich beigetragen haben soll. Paris, >9. Okt. ,Der Kaiser wünschte sehr, daß der'FriedenSvertrag. wodurch Oesterreich die Lombardei verliert, am JahreStag der Schlacht von Leipzig unter, zeichnet werde! — Auf der Börse sprach man heute von „strengen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 20.04.1854
Umfang: 10
hatte, im Palaste zu speise», ersuchte mich der Kaiser, ihm ins nächste Zimmer zu folgen. Se. Maj. sag» dann: er wünsche mir daS wirkliche und aufrichtige Vergnügen anSznsprechen, daS ihn» die, mit „geheim und vertraulich' bezeichnete Depesche Ew. Lordschaft vom 93. v. M. gewährt habe. ES sei ihm, sagte Se. Majestät, höchst erfreulich geivesen, zu finden, daß seine Eröffnnn- gen an Ihrer Maj. Regierung in demselben sreundlicheu Geiste, worin er sie gemacht, erwiedert worden seien; er setze, um einen früheren

Sie, daS von mir gegebene Wort wird gleich bindend sur meine» Nachfolger sei»; es eri- stire» unii Memoranda über meine 'Absichten, und alleö, was ich versprochen habe, das wird mein Sobn, wenn die berührten Veränderungen sich in seiner Zeit ereigne» sollten, eben so bereitwillig erfüllen, als es sei» Vater gethan haben würd?.' Der Kaiser äußerte ferner: er möchte gern freimüthig eine oder zwei Bemerkungen ma chen — es feie» vielleicht Kritiken — über Ew. Lord schast Depesche. Die Depesche spreche vom Falle dcS tür

haben, ihre Lage zu verbessern, er möge Decrete in diesem Sinne erlassen haben; aber er (der Kzaar) fei ganz gewiß, daß diese Decrete keine Veachtnng gesunde» haben. -Auf meine Be merkung- die englische Regierung pflege über die Vor gänge in der Türkei sehr genaue Berichte zn erhalten, antwortete der Kaiser sehr lebhast, daß er daran zweifle; er glaube im Gegentheil, daß einige der englischen Con- snlar-Beamten in ihren Berichte» ungenau feien; er wolle sich nur auf Bulgarien beziehen; die größte Unzu

friedenheit herrsche daselbst, und obne seine (deS Kaisers) fortwährende 'Anstrengungen, die Kiindgebnngen dieser Mißstimmung zurückzudrängen, würden die Bulgaren schon seit einiger Zeit in Aufstand sein. Se. Maj. contrastirte ferner die drohende Haltung, welche Graf Leininge» an genommen habe, mit dein friedlichen (iie.ict-nlilol (Cha rakter der Sendung dcS Fürsten Menczikoff-, nicht jedoch, daß er den Kaiser von Oesterreich dann» tadeln »volle — einen edel» Fürsten, den er aufrichtig liebe

, und dessen Handlungen er alle gutheiße; der Unterschied liege in den Umständen, und als Monrenegro mit gänzlicher Verhee rung bedroht war, habe der Kaiser vo» Oesterreich mit Energie handeln müssen; Se. Maj. würde, sagte er, gerade so gehandelt haben. Dieser Theil der Bemerkun gen des Kaisers war offenbar an mich persönlich gerich tet, und war als 'Antwort gemeint sowohl für eine An spielung ans die religiöse Intoleranz in Tvscana, die ich gemacht hatte, als auf meine Aeußerungen gegen den Kanzler

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.03.1855
Umfang: 6
Krankheit lag der Kaiser nur auf seinem Feldbett, d. i. ein mit Heu gestopfter Maroquin-Sack, ein eben solches Rollkissen, zuge deckt mit einer Decke und dem Mantel. Erst am 23. Febr. wurde der Zustand als entschieden bedenklich bezeichnet. In der Nacht von diesem Tage zum 1. März verschlimmerte er sich reißend Die Aerzte fürchteten eine Lungenlähmung. Am Abend deS I. März war der Kaiser schon aufgegeben. Die Kaiserin und der Thron solger baten ihn, auf Verlangen der Aerzte, daS Abendmahl

zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit scheint der Kaiser zuerst die wirk liche Gefahr seines Zustandes aufgefaßt zu haben. Doch soll eine Erschütterung an ihm kaum bemerkbar gewesen sein. In der Nacht (vom 1. zum 2. März) eröffnete Dr. Mandt dem Kaiser, daß er gefährlich krank, und daß namentlich seine Lunge stark in Mitlei denschaft getreten und für diese zu fürchten sei. Der Kaiser ant wortete sehr ruhig: »So rtSkire ich wohl eine Lähmung der Lunge?« Dr. Mandt erwiederte: »DaS ist wohl möglich.« Darauf

nahm der Kaiser sehr ruhig und gefaßt das heilige Abendmahl, nahm Ab schied von der Kaiserin, den kaiserlichen Kindern und KindeSkin- dern, segnete und küßte jeden einzelnen, mit fester Stimme dabei den Segen sprechend, und behielt dann nur die Kaiserin und den Thronfolger bei sich. ES geschah daS etwa 4 Uhr früh. Später sagte der Kaiser zur Kaiserin: »Gehe jetzt etwas zur Ruhe, ich bitte Dich.' Sie erwiederte: »Laß mich bet Dir, ich möcht? mit Dir heimgehen, wenn «S möglich wäre.' Der Kaiser sagte

tarauf: »Nein, Du mußt noch hienieden bleiben; sorge für Deine Gesund heit, damit Du der Mittelpunkt der ganzen Familie sein kannst; gehe nur, ich werde dich rufen lassen, wenn der Augenblick heran naht.« Diesem so bestimmt ausgesprochenen Willen folgte die Kai- serin und gieng. Der Kaiser ließ dann Graf Orlvff, Graf Adler- berg und Fürst Dolgoruki eintreten, dankte ihnen für ihre Treue und nahm Abschied. Später ließ der Kaiser seine specielle Diener- chast eintreten, tankte für ihre Dienste, segnete

sie und nahm Ab schied, wobei der Kaiser selbst sehr ergriffen gewesen sein soll. End lich ward die Kammerfrau v. Rohrbeck befchieden. Der Kaiser dankte auch ihr für die Treue, die sie der Kaiserin stets bewiesen, für die Sorgsamkeit, mit der sie sie stets in den Krankheiten und noch neuerdings gepflegt habe; bat sie, die Kaiserin nicht zu ver lassen, und fügte endlich hinzu: »Und grüßen Sie mir mein liebes Peterhof.« Der Kaiser ergriff auch des Dr. Karell Hand, und sagte ihm: »Sie sinv nicht daran Schuld

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 10
Datum: 15.04.1854
Umfang: 10
und mit ihm alle Coiisegnenzen herbeiführen, dir der Kaiser von il'in befürchtet: wenn z. B. in der Angelegenheit der heiligen Stätten dic Eigenliebe und die Drobungen Frank reichs, die Pkorle zn lnsinenzire», fortfahre» und diese zwingen, unS jede Genngthnnng zn verweigern; und wenn von einer ander» Zeile z. B. das religiöse Gefühl der ortbodo^en Griecl'en, durch die den Lateiner» geniachten Concessionen beleidigt, gegen den Sultan die immense Majorität seiner Unterthanen empört. WaS die Affaire Montenegros anlangt

al>o viel dazu, dasi eö eine musiige nnd phantastische Frage, eine attz» ferne Eventualität wäre auf welche der Kaiser die Aus- nierksamkeit der Königin, seiner Verbündeten, gelenkt hat. Gegenüber der Unsicherheit nnd Morschheit deS gegen, wärtigen Zustandes der Dinge in der Türkei solle, nach den vom englischen Cabinette ausgedrückten Wünsct'e». dic l'öchste Langmnlh geübt werden. Der Kaiser hat das Bewnsilsei», nie ander? gehandelt zu haben. Das eng lische Cabinct selbst gesteht dieö zn. Es ertheilt dein Kaiser

wegen der zahlreichen Beweise der von ihm bisher an den !ag gelegten Mäsiignng Lobspliiclic, die Se. Maj. niclit annimmt, weil sie dabei nur ihre» gebieterischen Ueberzeugungen gebore!» hal. Damit jedoch der Kaiser fortfahre» könne, bei der AnSübnng diefeS Systems der Laiigmuth mirznwirke», sich aller Deinonstraliviien nnd jeder percinpiorische» Svrael'e zu enibalte», in»l!te dieses System vo» allen .'.'.'ächten zugleich befolgt werden. iVlank- reich h.rl ein anderes System angenommen. Dnrch Drohung

hat es gegen den Buchstabe» der Verträge die Zuladung cineö Kriegsschiffes in die Dardanellen erlangt; an der Mlindung der Kanonen pat eS z rei Mal leine Ncclania- lioiic» nnd EnlftliädigiingS-Fvrdcrnnge» erst zn Tripolis, dann zu Konstaiilinopel präscillirt; dnrel, Einschüchterung endlich bat es a»<l? bei dem «treite über die heiligen Ställen die Anmillirung deS FermanS nnd der feierlichen, dem Kaiser '.oin Sultan gemachte» Versprechungen her beigeführt. Bei all' diesen K»»dgcbu»ge» der Uebermacht bat Eualand cin

», sich vielmehr hüten, den Widerstand der türkischen Regierung zu nnlerstützcn, oder doch zu schei nen, dies zu ihn». Möge England das Erste sei», die otlomaiiische Negicruiig, wie eö dies selbst für wcseiitlich hält, aufzufordern, ihre christlichen Unterthanen mit mehr Billigkeit und Humanität zu behandeln. Es wird dies das sicherste Mittel sein, dem Kaiser die Nothwendigkeit zu ersparen, stch in der Türkei seiner traditionellen Pro- tektionSrechte, von denen er nur gegen seinen Wunsch Gebrauch macht

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.04.1858
Umfang: 6
Ms Kaiser Josef'S letzten Lebensjahren. Historisch. An einem FrühlingSmorgen deS Jahres 1732 lehnte der Kaiser Zosef II. an dem geöffneten Fenster seines Arbeitszimmers auf dem Schlosse zu Schönbrunn und schaute, in Gedanken versunken, nach den waldbewach senen Bergen hinüber. Eine Weile mochte er so sinnend, betrachtend ver weilt haben, als ein eigenthümliches, auffallendes Ge räusch zu ihm drang. ES klangen Stimmen in eini ger Ferne, ein Dröhnen deS BodenS, um so seltsamer

, da sich unmittelbar unter den Fenstern «ine Schild- wache befinden mußte. Neugierig beugte sich der Kaiser weiter heraus und sah längS deS WegS, der an der Fronte deS Schlosses vorbeiführte, hin, wo nicht weit von ihm die Schildwache, ein Garde-Gre- vadier, stand und mit einer Person zu sprechen schien, welche daS Gebüsch verbarg. Wenigstens ließen dieö seine Bewegungen vermuthen, da er lebhaft mit der Hand nach ihr hi-nwinkte und oft und wiederholt heftig mit dem F..ße aufstampfte. Zuweilen klangen sogar

einzelne Worte, die der Grenadier unwillig und sich vergessend halblaut sprach, zum Fenster herauf. AlleS mußte dem Kaiser um so mehr aussallen, da Niemand währ»nd seiner Anwesenheit den Garten be treten durfte, überdies die frühe Morgenstunde fremden Besuch nock nicht erwarten ließ. Kopfschüttelnd be obachtete er den Grenadier, der hochgewachsen, schönen Gesichts, einen Mustersolvaten versprach und doch so seine Pflicht vergaß. „Nun entfernt Euch aber, Vater!' vernahm er endlich ziemlich deutlich

und der Grenadier machte zu gleich eine heftige Bewegung mit de, Hand nach dem Strauche hin. „Ich darf nicht mit Euch sprechen und Euch an diesem Orte lassen! ES ist nm mich geschehen, wenn Ihr hier bemerkt werdet. Da seht, deS Kaisers Fenster steht offen und er ist gar früh auf! Wenn er unS hörte!' „Den Kaiser will ich ja eben sehen, ihn sprechen!' entgegnete eine etwaS stärkere, rauhere Stimme im steiermärker Dialect hinter dem Strauche hervor. „Weißt du nicht, Antonel, daß daS der einzige

Weg ist, um dein Rosel zu retten? Unser guter Kaiser muß eS er fahren; denn nur er allein kann unS helfen. Lies doch nur daS Briefel, daS sie dir schrieb und daS ich dir gegeben, dann wirst du erst ihre Anqst und ihren Kummer kennen! Würde ich wohl sonst einen so weiten Weg nach Wien und von da zu dir nach Schönbrunn unternommen haben? Antonel, höre mich!' Und er trat dem Gnenadier näher, sodaß ihn der Kaiser ge nauer betrachien konnte. „Sprich mit dem Kaiser, oder laß mich mit ihm sprechen! Du bist gewiß

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 21.04.1856
Umfang: 8
Vicegviivcrncnr. — Hambn rg , teutsche ZluSwanderer. Paris, die Konfercnzbcvollinächtigten beim Kaiser zum Diner. Graf Orloff reist nach Italien. Besetzung er-, ledigter BiSthümer. Brüssel, Gerücht von ter Thronentsagung teS Köuigs. London. Oberhaussitzling. Madrid. Milizeurevue. Turin, Gerücht von einer NerstSndigiiug zwischen Picnwnt und Rom. — Noin. Plan des Papstes die Sümpfe von Ostia auszutrocknen. — Neapel, besseres Einverneh men Neapel» mit Frankreich. Silben, ter Frieden. Ao nsta nli n op el. tie

fremden Truppen. Atcrandi ien. Solinian-Pascha. T a g e S n a ct? r i ch t e n. Literatur. Siniserliche Worte» Wien, 15. April. „Durch die Vereinbarung, welche Ich mit dem heiligen Stuhle schloß, habe Ich eine Pflicht des Herrschers, wie des Christen erfüllt.' So spricht der erste katholische Laie in Oesterreich, so spricht der Kaiser, umgeben, aber nicht geblendet vom Glänze der Herrschaft, zu den Oberhirten der Kirche seines weiten Reiches, welche ihren Dank für die wahrhaft kaiserl. That

des Konkordats cm den Stufen des Thrones niederlegen. Welch' ein erhabenes, leuchtendes, begeisterndes Vorbild gibt uus der Kaiser,, indem er offen bekennt , laut und feierlich vor aller Welt anSspricht, daß er durch den Ab schluß deS vielgeschmähten, viel angefeindeten Konkordats, eine Pflicht deS Herrschers, wie deS Christen erfüllt. Verstummen müssen alle Feinde des Konkordats vor der Gewalt dieser kaiserl. Worte und alle guten Katholiken Oesterreichs müssen sich begeistert um ihren Kaiser schaa- rcn

zwischen ihren vier Mauern oder in einem verborgenen Winkel der Kirche bekennen und ehren. Nein, im treuen Anschlüsse an ihren frommen, gotteS- sürchtigen Kaiser müssen alle Katholiken Oesterreichs die Hände sich reichen und ihren Glauben und ihreHoffnuug durch die That bekennen. „WaöJch versprochen habe, werde Ich mit jener Treue erfüllen, welche dem Manne und dem Kaiser geziemt.' Wie die Nebel vor der Sonne, zerfließen vordem Glänze dieser kaiserl. Worte die vielen Gerüchte und Lügen von Kampf nnd Streit

zwischen Kirche und Staat in Oester reich, und diese Worte deS Kaisers bilden die glänzenste Bestätigung dessen, was wir zur Beschämung scheelsüch- tiger und mißgünstiger Zeitungs - Korrespondenten im „VolkSsreunde'vom 1. d.Mts. ausgesprochen: In Oester reich regiert ein Kaiser, welcher Gott gibt, waS Gottes ist. Ferne sei von nun an jede kleinmüthige Furcht, jede bange Besorgniß wegen der glücklichen Durchführung deS jtonkordatö, der Kaiser hat laut und feierlich erklärt: .„WaS Ich versprochen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 06.10.1857
Umfang: 6
, Zusammenkunft der Kaiser von Oesterreich und von Rußland. Die Frage über die Aufhebung der Leibeigenschaft in Nußland. Schweiz, Bern, katholische Kanton'Sschule in St. Gallen. Frankreich. Paris, die Kaiserin mit dem Kronprinzen nach ChalonS. Großbritannien. London, »Times« über Indien. Hir tenbrief deS Kardinal Wiseman. Schweden. Stockholm, Bewegungen in der schwedischen Kirche. Rußland. St. Petersburg, die franz.-russ Allianz. Persien. Nachrichten auS Teheran. Ostindien und China. Nachtrag. Wien

. Der Hochadel fühlt sich auS alter Tradition entschieden zu Allem hingezogen, was den russischen Monarchen umgibt; schon die nahen deutschen Familienbeziehungen nach allen Seiten hin geben dem Kaiser Alerander ein Uebergewicht. WaS den Mittel stand betrifft, so ist er mißtrauisch, man könnte sagen mürrisch nach beiden Seilen und er will eben so wenig von russischem als französischem Einflüsse wissen. Das ist die Situation von unten nach oben betrachtet. Weimar. Die „Weimarer Ztg.' sieht

in der Zu sammenkunft der Kai'er von Oesterreich und Rußland eine Bürgschaft dafür, daß daS gute Einvernehmen sämmtlicher fünf Großmächte, daS „europäische Konzert,' hergestellt sei. So lange dieses bestehe, meint sie ferner, sei eine Störung deS europäischen Friedens oder ein? Vergrößerung einzelner Mächte auf Kosten anderer Staaten viel weniger denkbar, als bei einseitigen Bünd nissen einzelner derselben unter einander. Weimar, 1. Okt. Heute Vormittags Uhr kam Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich mit Ertrazug

im hiesigen Bahnhof an. In seiner Begleitung be fanden sich außer dem Großherzog von Sachsen-Weimar, der Sr. Majestät bis Apolva entgegengefahren war, der Generalakjutant deö Kaisers, Graf Grünne, Fürst Melternich, Gesandter bei den sächs. Höfen, und Graf Szapary. Im Bahnhof war Militär zur Begrüßung aufgestellt, welches die österreichische Nationalhymne an stimmte, als sich der Bahnzug näherte. Der Kaiser, In österreichischer GeneralSuniform, trat mit rascher leichter Bewegung auS dem Wagen, und begrüßte

erst ans daö herzlichste den Herzog Bernhard von Sachsen- Weimar, dann sprach er mit den Ministern deö hiesigen HofeS und andern Personen, welche zu feinem Empfang gegenwärtig waren. Se. k. Hoheit zur Seite, schritt der Kaiser hierauf die Fronte deS Militärs einmal hin und wieder, begab sich dann durch die festlich geschmück ten Zimmer nach der Rückseite deS Bahnhofes, wo die Hofwagen bereit standen, um den Kaiser, den Groß-' Herzog, den Herzog Bernhard und daS Gefolge nach der Stadt zu führen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 26.07.1852
Umfang: 4
Elisabeth hat Ihrer Maj. der Königin von Sachsen einen Kranz aus Alpenblumen übersendet, welche Hochdieselbe auf der höchsten Spitze des TraunsteinS eigenhändig gepflückt hat. Wien, 22. Juli. Said Pascha, der präsumtive Nachfolger des Vicekönigs von Aegypten, ein Sohn Mehemtt Ali's, ist hier angekommen. Wien, 23. Juli. Se. Maj. der Kaiser wird sich bis 3. Aug. in Siebenbürgen aufhalten, und an diesem Tage über Dees die ungarische Gränze wieder überschreiten. Heute wird Se. Majestät

und Güte. Die guten Dorfbewohner können sich nicht genug von ihrem Mon archen erzählen. Unter Andern ließ sich der Kaiser in Fünfkirchen 186 OrtSrichter auf einmal vorstellen und sprach sowohl die Ungarn, als die Deutschen mit dem Worte „Sie' an: „Woher sindSie? Wie geht es Ihnen? Sind Sie ein Ungar? Sind Sie ein Deutscher?' u. s. w. Aufgemuntert durch die unbeschreibliche Freundlichkeit nahmen die schlichten, guten Landleute den Kaiser bei der Hand, drückten und küßten sie Ihm und wünschten aus ganzem

Herzen, daß Gott Ihn segnen möge. Indessen stellten nach der Vorstellung nicht wenige von ihnen die Frage, ob denn der Herr auch wirklich der Kaiser selbst gewesen sei, denn nach der Behandlung, die sie' von ihren ehemaligen Grundherren erfahren mußten, war ihnen daS Benehmen des Kaisers zu auffallend, und als sie hörten, daß sie wirklich den Kaiser selbst gesprochen hatten, da sagten sie: „Nein, daS hätten wir nie geglaubt, daß der Kaiser auch mit uns armen Leuten so freundlich und gütig sprechen

könnte. Gott erhalte ihn, der wird noch ein berühmter Kaiser werden.' — In der ersten Station nächst Fünskirchen, zu Szek, brachte dem Kaiser, während umgespannt wurde, der Wirth ein Glas Wasser. Der Kaiser nahm hieraus eine Flasche Wein aus seinem Wagen und mischte das.! Wasser mit etwas Wein und gab, nachdem er getrunken, dem Wirth > mit feinem Glas auch die Flasche Wein. Wer war nun glücklicher als der Wirth. Er hat von seinem Kaiser eine Flasche Wein ge schenkt bekommen. Flasche und GlaS wird stets

ihm und seinen Kindern eine theure Reliquie bleiben, wie die berühmte Feldflasche, auS der einst bei. Belgrad Kaiser Joseph getrunken. Leider aber konnte er den Wein nicht bewahren. Alles verlangte den Wein- zu kosten, der Wirth mußte nachgeben, und obwohl er nur seinen Vornehmeren, wertheren Gästen davon ein, zwei Tropfen gab, so ging der Wein bald aus und Alles begnügt sich nun, die Flasche., sehen zu können. Auf der nämlichen Station gab der Kaiser noch einen andern, nicht minder schönen Beweis feiner

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 21.06.1860
Umfang: 8
wirklich erislirt. Bekannt lich soll sich Franz II. bereit erklärt haben, seine Unter, thanen mit der französischen Versassung zu beglücken. Weniger könnte er ihnen freilich nicht biele»; das nea, politanische Regime ist ja zehnmal liberaler alö daö französische. Wien, 13. Juui. Se. Majestät der Kaiser Hai an zuordnen geruht, daß die nothwendigsten Kirchenbücher für die griechisch-nichtunirten Glaubensgenossen slavischer Zunge in der Hof- und StaatSvruckerei aufgelegt und ganz armen Gemeinden teS

nur durch Gebete fördern, theils solche, welche dazu auch noch Geldbeiträge fügen. In greiburg Hat sich ein Hauptverein gebildet, und zur Bildung von Filialver- eineir ist die Geistlichkeit aufgefordeit. Der periodische Geldbeitrag ist auf 1 kr. monatlich festgesetzt; doch sind höhere Beiträge willkommen. -Der Vorstand deö Haupt- VereinS in Freiburg ist geheimer Hofrath Zell. Ra statt, 1ö. Juni. Gestern Abend um 7 Uhr ist der Kaiser der Franzosen in Baden eingetroffen. In der immer dem Publikum verschlossenen

Halle des Bahn» Hofs harrte der Großherzog von Baden seiner Ankunft entgegen. Der Großherzog trug schwarzen Civilanzug, weiße Halsbinde, weiße Weste, und aus letzterer den Großcorvon der Ehrenlegion. An der Seite deö Groß, Herzogs befand sich die Herzogin v. Hamilton. Als der Ertrazug gehalten und der Kaiser den Wagen ver lassen hatte, wurde er vom Großherzog unbefangen und mit fürstlichem Anstand begrüßt. Der Kaiser war eben falls im Eivilanzua, und darüber trug er einen grauen Oberrock. Ehe

er die vom Großherzog dargereichte Hand erfaßte, flog sein forschender Blick blitzschnell durch die leere Halle, und trotz der vielbesprochenen Beherr, schung seiner Gefühle, ist eö meiner Beobachtung nicht entgangen, daß Gesicht und Haltung einen Augenblick den Ausdruck getäuschter Erwartung zeigten. Sollte er außer dem LanteSherrn auch die übrigen in Baden an wesenden Souveräne zu seinem Empfang bereit erwartet haben? Nachdem der Kaiser den Großherzog begrüßt hatte, trat er auf die Herzogin v. Hamilion zu, unv

küßte sie, wobei sein kaltes glattes Gesicht sich zu einem Lächeln verzog, das diesem Antlitz fremd zu sein scheint. Den Kaiser sah ich zum Erstenmal, alö er noch Prä, sirent der Republik war. Er ist seitdem sehr gealtert; seine Haare sind gebleicht, und aus dein Scheitel begin nen sie zu schwinden. An köiperlichem Umfang hat er zugenommen, aber sein Gang ist schleppend. Wer den Kaiser nicht kennt, auf den wird seine Erscheinung den Eindruck eines geiröhnlichen Bourgeois machen. Nur die kalte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.05.1855
Umfang: 6
Befehl, sich marschbereit zu halten. Der Marsch geht ohne Zweifel nach Galizien. (Allg.Z.) — Das ziemlich verbreitete Gerücht, Herr Drouyu de Lhuys werde in Bälde seinen Kaiser hierher be gleiten, ist rein aus der Lust gegriffen, da man we der an unserm Hof, noch bei der hiesigen französischen Gesandtschaft über die vorgeblich bevorstehende Reise Napoleon III. nact, Wien irgendeine bestimmte An zeige, geschweige eine amtliche Meldung besitzt. Wien, ZV. April. Der k. k. Sektionsrath De- brauz

, welcher gestern Abends nach Paris abging, ist Ueberbringer eines Beglückwünschungsschreibens, welches Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ans Anlaß des neuesten Attentates an Napoleon III. richtet, und welches Freiherr von Hübner dem Kaiser der Franzosen einzuhändigen beauftragt ist. — Nach einer Korrespondenz der ,,Agr. Ztg.' soll Se. kaiserl. Hoheit der Herr Erzherzog Wilhelm nächster Tage eine Reise nach Paris unternehmen, theils um die Industrie-Ausstellung zu besuchen, theils um den Kaiser Napoleon

. «als v. Scitowski um die genannte Kirclie anerken nend: machte diesem Lande namhafte Geschenke, für die genannten Bekenner von bohem Wertlie. Bei der Aufgrabung der jüngst entdeckten Katakomben nächst Rom fand man mehrere Märtyrer aus den» zweiten Jahrhundert, die unter Kaiser Diokletian den Mär- tyrertod erlitten, diese schenkte der heilige Vater für die hiesige Basilika. Darunter sind drei Körper am vollständigsten erhalten, nämlich ein Valentin, eine Modestina, die man für ein jugendliches Geschwister paar

, und ein Ultimatum deswegen Oesterreich vorgelegt worden, wonach Oesterreich, welches zwischen Ja nnd Nein zu wählen, sich verbinde mit den West mächten vereint mililärisch zu agiren. Eine Konven tion sei unterzeichnet, wonach der Kaiser Napoleon selbst 1 >0,000 Mann nach Galizien führen würde (?1, nach deren Ankunft die vereinten Kräfte beider Kaiser reiche den Krieg gegen Rußland eröffnen dürften. Nur im äußersten Nothfall würde man diese Armee durch Tirol führen, vorher aber alle möglichen Anstrengun gen

machen, um den deutschen Bund zur Erlaubniß deS Durchmarsches zu bewegen. Es gibt abep noch andere, etwas prosaischere Erklärungen. Da dieCho« lera sich von neuen» in der orientalischen Armee ge, zeigt hat, und namentlich unter den franjöstschenTrup» pen in Konstantinopel um sich greifen soll, so verdop pelten sich hier die Vorstellungen an den Kaiser, sich doch nicht dieser Gefahr auszusetzen. Ansteckende Krank, heilen würden jedenfalls unter dem Einfluß deS Som mers uicht ausbleiben, und man hat dem Kaiser

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 21.01.1858
Umfang: 6
. Dein Droit entnehmen wir folgende zusanunenhängeu've Darstellung deö Attentateö vom 14. Iän., welche dieseö Journal als zuvcrläßig gibt: „Die Anschlagzettel der Oper hatten auf den I». Jäu. eine außervrdentlichi! Vorstellung zum Besten Massels ange kündigt; alle Welt wußte, daß der Kaiser und die Kaiserin derselben beiwohne» sollte». Um 8 Uhr Abends traf ter Her zog von Sachscn -Coburg-Gotha in einer Hosequipage bei ter Oper ein. Um « Uhr 25 Minuten ging der Pplizeiosfizier Hebert ror dem Eingang

an gekündigt worden, daß Pierri sich nach Paris begeben solle, um dem Kaiser nach dem Leben zu trachten. Der Polizeivs- fizierHebert bemächtigie sich Pierris unter dem Beistand meh rerer Polizciagcnten und brachte ihn auf einen benachbarten , Wachposten. Diese Verhaftung gab zu keinerlei Tuiuult noch Bewegung Veranlassung und wurde von der ten Kaiser er wartende» Menge nicht einmal bemerkt. Pierri wurde bei seiner Ankunft auf dem Wachposten durchsucdt; man sand bei ihm ein Dvlchmesser. einen vollständig

Zcrstörungswerkzcugen anzurichtende» Verheerun gen wäre». Nach Unterbringung seines Gefangenen an siche rem Pla^ kehrte ter Pölizeiosfizier Hebeit ans seinen Posten zurück, allein kaum war er i» ter Straße Lepelleticr ange- langt, als ein erster Knall sich vernehme» ließ. Eine der bei. Pierri vorgefundenen ähnliche Bombe war crplodirt und hatte beim Einlenken deS Kaiserlichen WagenS in die Straße Lepel- letier auf denselben hingeschleudert, gegen 20 Opfer auf das Pflaster geworfen: diese Bombe hatte weder den Kaiser

noch seinen Wagen getroffen. Der Kutscher, die Gefahr begrei fend, trieb seine Pferde an, allein fast in demselben Augen blick erplodiite eine zweite Bombe; dieses Mal stürzte eines ter Pferde vom Wagen des Kaisers, von rrei Geschosse» ge troffen. Jetzt mußte der Wagen anhalte». Eine dritte Bombe, tiefes Mal richtiger geschlendert, fiel unter den Wagen selbst, platzte dort und erschütterte ihn: die Splitter dieser Bombe warfen das zweite Pferd auf's Straßeupflaster. I» dem Wa ge» befanden sich der Kaiser

, die Kaiserin unv General Ro- guet. Der General wurde unterhalb des linke» OhrS ge troffen. Die Wunde bewirkte einen schwachen Blutverlust und daraus Geschwulst; sie bietet keinen ernsten Charakter dar. Ei» andere? Projektil zerriß den oberen Theil vom H»t tes Ka serS. Der Kaiser und die Kaiserin entgingen wunder- barerweise dem mit höllischer Kühnheit ersonnenen und ausge führte» schändliche» Attentat. Weder der Eine noch die An dere wurde» verwundet; denn eine kleine Quetschung beim Kaiser

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 01.02.1858
Umfang: 6
zu Paris den Zt. Dezember 1857.) Ueber setzn ng. Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich, der .Kaiser der Franzosen, die Königin des vereinigten Kö nigreiches von Großbriltanien und Irland, der König von Preußen, der Kaiser aller Neussen, der König von Sardinien und der Kaiser der Ottomanen haben in Erwägung, daß die mit der Ausführung deS Artikels 2l1 deS Pariser Vertrages vom 3t>. März 1336 be traute GreuzregulirungSkommisslon ihre Arbeiten be- endigt hat, und in der Absicht, den Bestimmungen

deS Protokolles vom 6. Jänner d. I. gemäß, die durch gemeinsames Uebereinkommen an diesem Artikel vorge nommenen Abänderungen, so wie die in Betreff der Schlangen-Insel und deS Donau-Delta'S getroffenen und in demselben Protokolle enthaltenen Bestimmungen durch einen Bertrag zu sanktioniren, zu diesem Behufe zu ihren Bevollmächtigten ernannt, und zwar: Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich: Llllerhöchstihren wirklichen geheimen Rath und außer ordentlichen Botschafter bei Sr. Majestät dem Kaiser

der Franzosen, Joseph Alerander Freiherrn v. H ü b- ner, Großkreuz des Leopolv-OrdenS, Ritter der eiser nen Krone erster Klasse ?c. ic.; Se. Majestät der Kaiser der Franzosen: Llllerhöchstihren Minister-Staatssekretär der auswär tigen Angelegenheiten, Alexander Grafen Eolonna W a- lewSki, Senator deS Reichs, Großkreuz der franzö sischen Ehrenlegion ic. ic ; . Ihre Majestät die Königin deS vereinigten König reiches von Großbriltanien und Irland: den sehr ehrenwerlhen Heinrich Richard Karl Grafen >Eowlep

, Pair des vereinigten Reiches, Mitglied deS geheimen RaiheS Jbr-r Majestät, Großkreuz deS sehr ehrenwerlhen Balh-OrdenS, außerordenllicher. und be vollmächtigter Botschafter Ihrer Majestät bei Sr. Ma, jestät dem Kaiser der Franzosen; Se. Majestät der König von Preußen; SIllerhöchstihreii geheimen Rath und außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei Sr. Ma, jestät dem Kaiser der Franzosen, Mar Friedrich Karl Franz Grafen v. Hatz feld t-Wi l den bu rg-Schön- :stein> Riller dcS

königlich preußischen rothen Adler« Ordens erster Klasse mit Eichenlaub ,c. ic-; . Se. Majestät der Kaiser aller Reussen: > Llllerhöchstihren Generäl-Adjutanten, Generalen der > Infanterie, Mitglied deS ReichSralheö, anßerordent- j lichen und bevollmächtigten Botschafter bei. Sr. Maje- ! stät dem Kaiser der Franzosen, Grasen Paul Kisse- lesf, Ritter der Orden von Rußland, Inhaber deS doppelten Bildnisses in Brillanten der Kaiser Nikolaus und Alerander II. ic. ic. ; - Se. Majestät der König von Sardinien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.05.1855
Umfang: 6
-II. MM., die Großbeamten und Damen Jbtt« Hofe« voran und hinten nach , in den weißen Saal ein, wo fl» die Minister, der Staatsrathsprasident und die Mitglieder des Senats befanden. Se. Erc. der Präsident des Senats richtete an den Kaiser die folgenden Worte: ..Sire> Ei» Mordversuch hat es gewagt Londons Jubel und den gerechten Stolz, den Frankreich darüber empfunden hat, zu beantworten. Allein Gottes fciit'tzende Hand ist noch sichtbarer als die jeneS fanatischen Ausländers, dessen Plane

, das nicht wie das ihrige gezittert hat.' Der Kaiser antwortete darauf: „Ich danke dem Senat für die Gesinnungen, die er mir so eben ausgedrückt hat. Ich fürchte nichts von den Unternehmungen der Mörder. ES gibt Exi stenzen, welche die Werkzeuge der Natkschlüsse der Vorsehung sind. Solange ich nicht meine Mission vollführt haben werde, laufe ich keinerlei Gefahr.' Diesen Worten folgten die Rufe: Es lebe der Kai ser! Es lebe die Kaiserin! II. MM. begaben sich hierauf nach der Kapelle, wo sie die Messe hörten. Se. kais

. Hoheit der Prinz Jerome wohnte derselben bei; die Minister und Senatoren nahmen in den für sie hergerichteten Bänken Platz. Um 1 Uhr kehrten JI. MM. in ihre Gemächer zurück. Aeußerlich we nigstens scheint der Kaiser das Attentat vollständig überwunden zu haben, denn das offizielle Blart mel det, daß der Kaiser und die Kaiserin heute ihre ge wohnte Promenade im Boulogner Wäldchen machten. Der Kaiser war zu Pferde, die Kaiserin in offener Kalesche. Es war eine ungeheure Menge Wagen und Spaziergänger

zusammengeströmt. JI. MM. empfiengen auf ihrem Weg die einstimmigen Zeugnisse der lebhaftesten und zuvorkommensten Sympathie. Gester» Abend wurde sofort auf einen Hirtenbrief des Erzbischoss von Paris in allen Kirchen nach der Ves per ein Tedeum gesungen. Doch sind weitere Mani festationen durch folgende Note des Moniteur abge lehnt: „Der Kaiser, der Gesinnungen des französischen Volks für seine Person fest versichert, wünscht, daß aus Veranlassung des Attentats, wovor die Vor sehung ihn bewahrt hat, weder

von den Gemeinde- räthen, noch von den Behörden Adressen erlassen werden.' Der «Moniteur bestätigt, daß der Urheber des Attentats ein Italiener ist, der angibt, von Rom ge bürtig zu sein, auch verbessert er seine gestrige An gabe, wornach der Mörder nicht einen, sondern zwei Schüsse auf den Kaiser abgefeuert hat. Nach einer Angabe der Lith. Correfp. ist der Name desselben Pianvri; der bisher auch von uns augegebene, Live- rani, war nur der, welcher sich in seinem Passe fand. Er gehörte darnach zu Garibaldi's

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 05.10.1857
Umfang: 6
man sie so früh kaum erwartet hat. DaS Gerückt/die Prinzessin Maihilde habe sich nach Stuttgart begeben, hat sich nicht bestätigt. Die Nachricht von der Zusammenkunft sn Weimar konnte den Hof nicht überraschen. ES ist sicher, daß der Kaiser bereits vor seiner Abreise nach Deutschland davon unterrichtet war. Wohl aber wurde die öffent liche Meinung davon überrascht und die lebhafte Ein bildungskraft unserer TageSpvliliker wurde vadurch be deutend abgekühlt. Die halbosfizielle „Patrie

,' welche zu bemerken scheint, daß sie die angebliche Jsolirung Oesterreichs zu laut betont hat, sagt über den Besuch deS Prinzen von Preußen beim Kaiser Napoleon und über die Begegnung der Kaiser Franz Joseph und Ale xander !l.: „Diese beiven Nachrichten bestätigen die Hoffnungen, welche uns die Weisheit der deutschen Großmächte einflößte. Sie beweisen, daß man in Wien wie in Berlin die Nothwendigkeit begriffen hat, sich nickt von der Einigung Europa'S, deren Beweis in der Stuttgarter Zusammcnkiiiist enthalten

, welches vielleicht jemals verfertigt worden ist, dem Kaiser und der Kaiserin der Franzosen zur Ansicht vorgelegt. Dieses Meisterstück besteht auS einem Tischtuche, welches in der schottischen Stadt Dnmserline für daö Londoner HauS Hodge und Lowman angefertigt worden ist. Nund herum sieht man trefflich ähnliche PorirätS der vor züglichsten Helden auS dem Krimmfeldzuge; an dem einen Ende das Porträt der Königin Vikioria, des Prinzen Albert und deö Herzogs von Cambridge; an jenes des Kaisers Louis Napoleon

, wie eS bisher ge wesen, erschrickt nnn alle Welt vor den ersten Schritten, die gethan werden sotten. Da kommen nun plötzlich die Bedenken, die Schwierigkeiten, die Besorgnisse. Aber daS sind alles Nebensachen gegen den einmal gethanen AuSspruch: der Kaiser will keine Leibeigenschaft mehr, und gegen den Gedanken, daß der Leibeigene jetzt schon auS einem Gehorchenden ein Eontraklent geworden ist. Jede Verzögerung, jeder Zeiiraum, jede Bedingung er scheint nach diesem einen Worte drückend, hinderlich

eingeht und dadurch die Stellung eines Contrahenten vermeidet. WaS man gibt, kann Dank hervorrufen; was man geben muß, macht Unzufriedene. Bestimmt läßt sich voraussehen, daß unsere ganze Tageopresse die Maßregel enthusiastisch begrüßen und ihre Tragweite bis in daS kleinste Dorf verbreiten wird. Ist aber einmal bekannt, daß der Kaiser gesprochen, so wird eS mit der Ausführung sehr viel rascher gehen, als man denkt, oder als man in Perioden einschränken zu können glaubt. Donmlfttrstentki inner

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 27.07.1859
Umfang: 6
die Zusämmenkunft der beiden Kaiser Villafranka am t t. d. M. bereits vielfach beschrieben worden ist. so ist dieselbe doch zu wichtig, als daß man nicht alle neuen Details sammeln ^md veröffent lichen sollte, welche nachträglich, bekannt werden. Ja dem Briefe eines Augenzeugen finden- wir nun folgende HinzekHeiten: »Das esnfache. fast einer bürgerliches Wohnung gleichende HauS. in welchem die Monarchen von Oesterreich und Frankreich zusammenkamen, trägt die Nr. 322 und führt dm stolzen Namen: C»s»- t«rlo

-Kr«i»«lmi-k!oreUl-vi!u»:oi». Der Kaiser Na poleon hatte schon am frühen Morgen den Befehl er theilt, ein Dejeuner für beide Monarchen bereit zu halten. Wenn man das HauS betritt, gelangt man zurrst in ein Vorgemach und dann zur Linkm in ein Speisezimmer und einen klemm Salon. Zn dem er steren stehen einfache Strohkühle und ein runder Tisch von weißem Holze, an dem die beiden Kaiser speisen sollten. Der Salon ist «was eleganter möblirt; in mitten desselben befindet sich ein mit rothem Tuch bedeckter

Tisch und uuf diesem stand eine blaue, mit Blumen gefüllte PoieellainZase. In dem obern Stock- wuchs des HquseS ist da? Schlafzimmer. In demselben hatte Kaiser Franz Josef die Nacht vor der Schlacht von Solferinö zugebracht, und eS wurde seither m demselben Zustande gelassen, in dem es der Kaiser verließ. In einem Kabinet lioks vom Salon befinde« sich die liihographirten Porträts beider Kaiser. Fast alle Bewohner der Lombardie besitzen beide Bilder, wie auch die Fahnen beider Mächte, die Krieg

gefuhrt haben, die österreichische Fahne und jene der Kmneo- Sarden. Die guten Leute hatten sich Kr alle Fälle vorgesehen. Als sich die beiden Kaiser von weitem sahen, grüß ten sie einander, der Kaiser von Oesterreich, indem er, die Hand an die Kappe legend, salütirte, während Napoleon nach französischer Art das Käpi abnahm. Als sie sich einander gegenüber befanden, reichten sie sich die Hände. In das HauS trat Kaiser Napoleon zuerst ein, der Kaiser von Oesterreich bestand darauf. LouiS Napoleon lud

den Kaiser Franz Josef ein. das Dejeuner einzunehmen, doch erfolgte eine abschlägige Antwort, mit der Entschuldigung, bereits vor dem Ritte gefrühstückt zu haben. Hierauf nahmen die bei den Kaiser Platz an dem Tische, auf welchen Napoleon II>. einige Blatter Papier und einige in einer Brief- Enveloppe befindlichen Cigarretten legte. Er bot eine dieser Cigarretten dem Kaiser von Oesterreich an. die ser aber lehnte dankend ab. Hierauf reichte Napoleon dem Kaiser Franz Josef die Hand

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