, das noch heute unter dem Namen das Fürstenhaus bekannt ist. Die böse Welt, welche seihst gekrönte Jäger nicht immer ungeschoren lässt, behauptet über den Herzog Siegmund, dass derselbe mit seinen stillen Jagd Vergnügungen nicht selten ein galan tes Abenteuer zu verllechten gewusst., und auf manche hübsche Bauerndirne einen „verlornen Trieb“ gemacht habe. Es mag wohl theilweise nicht unwahr sein. ln seinen letzten Lebensjahren übergab er Land und Leute seinem Vetter, dem nachmali gen Kaiser Maximilian
I. „Gönnt alles seinen Erben“, nur nicht die freie Jagd, die er sicli für Lebenszeit vorbei)ielt. Leider piirschte er, der Regieruiigssorgen ledig, nur mehr sechs Jahre. Er starb als „frommer Jägersmann“ 1490. Von seinem Nachfolger Maximilian, dem rit terlichen Kaiser nml Gemsenjäger erzählt man sich heute noch gar mancherlei kühne Timten und Wagnisse. Insbesondere ist sein gefährliches Abenteuer auf der Martinswand allgemein bekannt, obwohl es sehr zweifelhaft ist, oh sich dasselbe wirk lich zugetragen
. Sicher ist nur, dass der Kaiser ein unerschrockener Jäger und Bergsteiger ge wesen und auf seinen Jagden in Gebirgen mehr mals in Lebensgefahr gerat hon ist. Von den vielen Jagdgeschiohton. die über ihn erzählt werden, wird es daher genügen nur einige nn- ziifiihren, welche durch glaubwürdige Quellen als Thaisachen verbürgt sind. Einst batte Max in Erfahrung gebracht, dass in der Gegend von Meran ein starker Bär hause, und unter den Schafheerden auf den Al men schon viel Unheil angerichtet habe. Nie
mand wagte sich an das grimmige Thier. Da begab sich der Kaiser ganz allein in’s Gebirg, um Freister Petz in seinem Lager aufzustichen. Der Bär, als er den Kaiser ansichtig wurde, richtete sieh brummend auf die Hinterprallten auf, und war schon im Begriffe, den kühnen Jäger anzünehmen, als dieser noch den rechten Augenblick ersah, und die .Bärenfeder dem TJn- thier in den Leib sliess. Verendend kollerte es über die Felswand hinab. Ein amleresmal, als der Kaiser im Zirler Gebirg
mit einem seiner Jäger auf der Gcms- ptirsche war, ging oben im Geschrölf ein Stein los, und hätte beinahe ihn seihst summt den Jäger in den Abgrund gerissen. Aber Max drückte sich schnell genug an eine Felswand, so das der Stein über seinem Haupte wegfuhr. Dabei hielt, er noch den Jäger, welchen das Eelssliick wirklich getroffen im Sturze auf und rettete ihm so das Lehen. ln ähnlicher Weise legte einst der Kaiser im Achenthal von seiner Gewandtheit und Geistesgegenwart eine Probe ab. Er hatte einen Gemshock