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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 11.09.1921
Umfang: 12
Kaiser Karls Geburtstag gefeiert!! und zwar in verschiedenen Städten des Reiches auch noch. In Wien gings noch an. Die Polizei er achte, von einem Aufzug abzusehen, da sie sonst für die Sicherheit und Ruhe nicht garantieren könne. Schlimmer war es schon in Graz. Die An- Hänger einer monarchistischen Staatsform hielten I im Märchensaale eine Versammlung. Flugs mur ren einige handfeste sozialistische Arbeiter äufgebo- m» um den Saal zu stürmen. Versammlungsord- ier u. Polizei sorgten dafür

, die der Ansicht sind, daß unsere Republik nicht zurecht bestehe und daß Kaiser Karl von rechtswegen noch Kaiser von Oesterreich, also unser Kaiser sei. In den Reihen dieser Leute finden sich angesehene und gelehrte Männer geistlichen und weltlichen Standes, darun ter Rechtsge'ehrte von Sie sagen sich, damit, daß der Kaiser seine Regierungsgewalt zurückge legt. damit daß ihn die Nationalversammlung und weiß wer immer noch für abgesetzt erklärt, ihn zwingt das Land zu verlassen, seine Güter beschlag nahmt, hört

er selbstverständlich nicht auf Kaiser zu sein; denn schließlich hat ihn die Nationalver sammlung ja auch nicht gewählt, somit, sagt man, hat sie mrch weder das Recht noch die Macht ihn ab zusetzen. ' Auch ist das Volk in der Angelegenheit gar nicht gefragt worden, die Nationalräte haben aus eigener Vollmacht ihren Spruch getan; beauf tragt hiezu hat sie niemand. Wenn jemand daher der Meinung ist, daß diese Ansicht die richtige sei, so ist das seine Sache, ist jemand anderer Ansicht, so ist das auch seine Sache

, daß unter einem Kaiser oder König das Volk min destens ebenso zu Wort komme, wie unter einem Präsidenten, oder mit anderen Worten, daß Demo kratie und Monarchie sich ganz gut vereinen lassen. Bekanntlich ist es in England so, und hält man da her dort an der Monarchie auch in Arbeiter- kreisen unbedingt fest, und ebenso war es auch bei uns. Bekanntlich hatten wir und Deutschland ja das weiteste, das allgemeine Wahlrecht. Warum soll jemand nicht diese Meinung haben dürfen? Wenn nun ein solcher mit gesetzlichen Mitteln

, ist Engerlingsarbeit an Volkswirtschaft, Volkswohl und Gesittung. Nie mand untergräbt so sehr den Bestand der Republik wie gerade sie. Sie sind die Totengräber derselben. Ein Monarchist kann sich heute ruhig beiseite stel len und zusehen, bis das Gebäude unserer Re publik von den eigenen Erbauern unterwühlt ist. Damit daß einer einmal den Kaiser Karl feiert, schadet er der Republik lange nicht so. wie unsere sozialdemokratischen Republikaner. Uebri gens muß es gar so ein schreckliches Ding nicht sein Monarchist

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 16.08.1889
Umfang: 10
hat den Miuisterial - Coucipisteu I. U. Dr. Gottfried Freiherrn von Giovanelli zum Miuisterial - Vicesecretär im Ministerium dcö Innern ernannt. Nichtamtlicher Theil. Se» Majestät der Kaiser in Berlin. Ueber den geradezu unbeschreiblich großartigen und herzlichen Empfang, der Sr. Majestät Kaiser Franz Joses I. in Berlin zutheil wurde, berichtet die „Presse' Folgendes: Das Volk hat den Monarchen mit einem Jubel begrüßt, wie er sonst nur dem eigenen Herrscher eutgegenzuschallen Pflegt, und der militärische Prunk

, den Kaiser Wilhelm zu Ehren seines Gastes entfaltete, gewährte einen überwältigenden Anblick, wie er in Berlin kaum noch gesehen worden ist. Am Nachmittag waren die Wolken, die den Himmel bedeckt hatten, verschwunden, und als die Ankunfts stunde nahte, bestrahlte die Augustsonne Stadt und Thiergarten in vollem Glänze. Waren schon bis da hin ungeheure Menschenmengen nach dem Thiergarten und der Feldstraße gewandert, so lockte das schöne Wetter noch viele Tausende mehr heran. Was man kaum für möglich

. Alle Truppen der Garnison waren zn diesem Riesenspalier . aufgeboten. Um ^5 Uhr wurde Achtung commandiert, ein Jubel brauste aus der Ferne her. Der Kaiser Wilhelm in der Unisorm seines österreichischen Husaren-Regiments fnhr mit dem Prinzen Heinrich, der die österr. Corvetten-Capitän- Unisorm trug, zum Bahnhöfe. Nun folgten Fürst Bismarck und Graf Moltke, beide mit großer Be geisterung begrüßt. Alle Generale und StaatSwürden- träger in großer Uniform waren anwesend. Am Ende des Bahnhofes war ans

purpurfarbigem Sammt ein Zelt errichtet und von hier führte eine Treppe, reich mit Sammt decoriert, abwärts zur Straße. Kaiser Wilhelm begrüßte die Generale und Würdenträger uud schritt dann die Ehrencompagnie des Kaiser-Franz- Garde-Negiments ab, um sie noch einmal vor dem Eintreffen des Kaisers Franz Joses zn besichtigen. Es war eine Abtheilung, in der jeder Mann die bekannte preußische Grenadiergröße hatte. Ossiciere und Mann schaft trugen den alten Grenadicrhelm. Der Kaiser musterte die Compagnie

sehr genau. Mit dem Glocken schlage Fünf fuhr der Hofzug ein. Kaiser Frauz Joses in der Qbcrsten-Unisorm des Kaiser-Franz- Garde-RegimentS erschien auf der Plattform des Salonwagens, und ehe die Lakaien die Treppe an den Waggon anlegen konnten, war der Kaiser Franz Josef herabgeeilt. Kaiser Wilhelm sieng unsern Kaiser förm lich mit den Armen auf. Die Augenblicke, die uun folgte», waren ergreifend. Die beiden Kaiser hielten sich umschlungen, küssten sich dann immer wieder, so oft, dass die nächsten

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 23.04.1922
Umfang: 12
werden kann, trotz der Be mühungen hervorragender Aerzte, sondern daß die Gefahr nahe liegt, daß auch noch die anderen Kinder oder gar die Kaiserin davon ergriffen werde. Beim verstorbenen Kaiser hat es ja auch so angefangen. Soll wirklich die ganze Familie dem Tode überliefert werden? Was haben denn die armen, unschuldigen Kinder verbrochen? Ha ben die etwa auch den Krieg angestiftet, daß man sie so verfolgt? Daß die Armut groß sein muß, geht auch aus der Tatsache hervor, daß König Alfons von Spanien

telegraphisch sofort nach dem Tode Kaiser Karls den Papst ersucht hat, sein macht volles Wort dafür einzulegen, daß man für den weiteren Lebensunterhalt der Kaiserinwitwe sorge. Das Telegramm hat folgenden Wortlaut: „An Se. Heiligkeit Pius X I.. Vatikan: Die Umstände, wel che den Tod des Kaisers Karl veranlaßten, sowie meine Eigenschaft als ältester katholischer Herrscher drängen mich, Eure Heiligkeit zu bitten. Ihr maß gebendes Wort mit dem weinigen zu vereinen, da mit für die unglückliche Witwe

und die ihr zum Leben notwendigen Mittel gesorgt werde; ferner, daß man auf ihren Zustand jene Rücksicht nimmt, welche schon durch die primitivsten Grundsätze der Menschlichkeit geboten sind. Ich bin überzeugt, daß die über das alte österreichisch-ungarische Kaiser reich siegreichen Herrscher und Staatsoberhäupter sich in dieser Arweleaenbeit mit uns in der )ür sie sprichwörtlichen Großmütigkeit (!ü). die sie auch bei dieser Gelegenheit nicht verleugnen werden, vereinen. König Alfons." Ob man in London, Paris

des hl. Vaters noch etwas wohl zu beach ten. Der Papst spricht in demselben nicht vom Ex kaiser oder Exkönig Karl, zu deutsch gewesenen oder abgedankten Kaiser, wie mans vielfach ander weitig lesen kann, sondern vom Kaiser und König Karl.' In den Augen des hl. Vaters war also Karl immer noch rechtmäßiger Kaiser und König, selbst verständlich von Oesterreich und Ungarn und deren dazu gehörigen Ländern. Wenn man weiß, wie vorsichtig und überlegt man im Vatikan in allen staatspolitischen Handlungen

und Aktenstücken ist, so wird man damit auch in diesem Falle wissen, was und wie man von der Rechtsgültigkeit der Vertreibung des Kaisers und der Zerreißung Oesterreichs im Vatikan denkt. Wir müssen noch ein sehr ernstes Wort anfügen. Es ist laut obigem Tatsache, daß die kaiserliche Familie sich in Rot befand und noch befindet: es ist Tatsache, daß der Kaiser nicht zum mindesten aus diesem Grunde sein Leben lassen mußte, weil er aus Not in ein so gesundheitsschädliches Quartier ziehen mußte, es ist Tatsache

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 13.04.1924
Umfang: 16
mit wirtschaftlichem Schafs pelz, als eine Bewegung, die dem Volke jede Religion, lebe gute Sitte und jede Achtung vor der Ueberzeugung emes anderen nehmen will." St. Lambrecht. (Kaiser-Requiem.) Trotz deS wetterungünstigen Wochentages wohnten am 1. April viele wackere Oesterreicher dem feierlichen Pontifikal-Re- ßmem für den seligen Kaiser Karl in unserer Stiftskirche oer. Der Sängerchor brachte Pater Griesbachers „Re quiem" und L. Perosis ergreifendes Libera zur Aufsuh- nrng. Dieses — ganz gegen die herrschende

' i! "ud Sterben des hochseligen Kaisers lebendig in' W»»L2!W!MLM^nteressan1en Vortrage vor Augen. Lückenlos konnten die Versammelten aufgeklärt werden über die Kindheit des „Erzherzogs Karl", über dessen Verkehr mit dem ermordeten Thronfolger Franz Fer dinand, seine eigene Thronfolgerzeit, seinen Regierungs antritt als Kaiser eines Völkerreichcs in schwerster Zeit. An eindringlichen, beweiskräftigen Beispielen widerlegte Pater Emmeran die boshaften Vorwürfe und Verleum- duugerr, welche in den letzten

Kriegsjahren von der aus- und inländischen Feindesprcsse hinausgelogen wurden und die noch in den Zusammenivruchsjahren das eigene verhetzte Volk über den seligen Kaiser ausstreute und verbittert glaubte. Wie ein Drama zogen die großen Augenblicke im Leben des Kaisers Karl vor den Zu hörern noch einmal vorüber. Kaiser Karl steht als jun ger Herrscher mit seiner starkmütigen hohen Gemahlin Kaiserin Zita an der Totenbahre Franz Josefs I. mit einem hohen Pflichtgefühl und heiliger Liebe zu seinen Völkern

, die er an der Front, in den Kriegsspitälern, in den schwersten Kämpfen ums Leben seiner Untertanen und seines Reiches aus persönlicher Erfahrung kannte, beginnt er nach katholischen Grundsätzen Oesterreich zu regieren. Hart kämpfte er gegen eingeschlichene Erbübel in Volks- und Militärkreisen, von den Gutgesinnten be geistert geliebt, von vielen „Betroffenen" aufs schärfste gehaßt bis über das Grab hinaus. Kaiser Karl will sei nen Völkern unbedingt einen ehrenhaften Frieden brin gen, ja, sogar lieber Länder

als nur einen Soldaten mehr opfern, als es eiserne Not gebietet. Doch im „preu ßischen Hailptquartier" halt man ihm Lektionen über feigen Rückzug, ja, Verrat. Tiefverwundeten Herzens kehrte Kaiser Karl in sein Reich zurück, dessen Zukunft ihm klar vor Augen steht. Weiterkämpsen für eine ver lorene „Siegeswahnidee" Ludendorffs oder — preu ßischer Einmarsch nach preußischem „Kriegsrecht" in das Reich des „Verbündeten"! Weiter wütet der Krieg für den „Endsieg Preußens", unermüdlich arbeiten die Send- linge außer

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.08.1885
Umfang: 4
blitzendes Juwel in die belle Sommerpracht ein, die den Reisenden von allerwärts her entgegen- lachtcn. In Gastein hatte bereits eine Stunde vor der anberaumten Ankunftszeit des Kaiserpaares das Curpublicum alle günstiger gelegenen Punkte besetzt. Der Straubingerplatz, die Straubinger- straße und alle Promeuadewege waren von einer Kopf an Kopf gedrängten Menge occupirt. Kaiser Wilhelm zeigte sich am offenen Fenster, die zahlreichen Huldigungen durch ein freundliches Neigen des Kopfes erwidernd

. Auf der Terrasse des Badeschloffes hatte die Suite in glänzender Parade-Uniform Aufstellung genommen, um die Ankunft des österreichischen Kaiservaares zu er warten. Der kleine Platz zwischen dem „Hotel Strau binger', wo das Kaiserpaar wohnte, und dem Badeschloß, welches Kaiser Wilhelm beherbergt, war von einer zahlreichen Menschenmenge dicht besetzt. Sonst ist dieser Platz das Centrum der Gasteiner Badegäste, heute ist er der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller politischen Kreise, die Stätte eines großen

dem Kaiserpaore bereitete. In vierspänniger Extra- Post fuhr das Kaiserpaar vor. Die Kaiserin trug einfache Reisetoilette, hellbraunen Tuchpaletot, hellbraunes Kleid, las schöne Haar zu einer kunst vollen Frisur geflochten. Der Kaiser hatte preu ßische Uniform, mit Band und Kette des Schwar zen Adlerordens. Graf Perponcher, Obersthofmeister des deutschen Kaisers, hatte sich vor dem Badeschlosse zur Be grüßung des Kaiserpaares eingefunden. Kaiser Franz Josef schritt zunächst auf ihn zu. um ihn zu begrüßen

; dann sprach der Monarch die Gra fen Thun und Chorinsky an, während die Kaiserin den Grafen Pernponcher uns darauf den Cardinal Fürstenberg mit Ansprachen beehrte. Graf Pern poncher überbrachte dem Kaiserpaar die Begrüßung des Kaisers Wilhelm. Graf Perponcher fragte, wo der Empfang genehm wäre, worauf der Kaiser sofort der Kaiserin den Arm reichend, die Rich tung gegen das Badeschloß einschlug, und noch ehe er seine Appartements im „Hotel Straubin ger' betrat, in's Badeschloß ging, um dem Kaiser Wilhelm

einen Besuch zu machen. Auf der Treppe, welche ins Badeschloß führt, wartete bereits Kaiser Wilhelm, in die Obersten- Uniform seines österreichischen Infanterie-Regi ments gekleidet und mit dem Bande des Stefans- ordens geschmückt. Alle Herren des Gefolges trugen österreichische Orden. Als er das Kaiserpaar sah, ging Kaiser Wil helm rasch seinen kaiserlichen Freunden entgegen, küßte der Kaiserin die Hand, umarmte und küßte dreimal den Kaiser Franz Josef, welcher sagte: „Ich freue mich. Majestät wohl

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
. Als Kassier hatte Kaiser eine Art Kaution zu stellen und da er über keine greifbaren Mittel verfügte, setzte er sich zur Erlangung solcher mit dem da maligen Leiter der Filiale der Tiroler Vereinsbank in Meran, Baron Paul Kober in Verbindung. Dem Baron Kober zeigte Kaiser mehrere Schreiben der Nationalbank für Deutschland in Berlin, aus, denen hervorging, daß er über ein Guthaben von mehreren Millionen Mark verfüge. Tatsächlich war Kaiser im Besitze eines Konto-Auszuges der Deut schen Nationalbank

über 10 Millionen Mark, er hatt'5 aber über dieses Konto kein selbständiges Ver fügungsrecht, es war ein Scheinguthaben und in Wirklichkeit Eigentum des deutschen Reichsschatz- ministerinms. 1919 war nämlich Kaiser bei diesem Ministerium in untergeordneter Stellung, um Gutsverschiebungen aufzudecken und hiezu Wurde ihm ein Scheinkonto bei der deutschen Nationalbank eröffnet, damit er seine „Spitzelgeschäfte' wirksamer ausüben konnte, denn es trat öfters der Fall ein, daß solch ein Spitzel den Ankäufer spielen

mußte, um hinter die Schliche der Schieber zu kommen und hiezu war Geld, viel Geld nötig. Die Geldgeschäfte des Herrn Kabarettbesitzers. Außerdem gab Kaiser dem Baron Kober an, oaß er Teilhaber des Berliner Kabaretts Bergolese sei und bewies dies durch ein Schreibeil eines ge wissen Heinrich Lang aus Berlin. Diese Angabe stellte W später als glatte Lüge heraus. Um Ba ron Kober vollständig zu beruhigen, hinterlegte Kai ser in einem gemieteten Banksafes der Vereins- bank in Meran 10.000 Schweizer

Franken und Schecks über ungefähr 200.000 Mark. Dieser Er lag bestand, wie, später erhoben wurde, ans Geldern von Spielern, an denen Kaiser keinen Anteil hatte. Da die von Kober über Kaiser eingezogenen Erkun digungen günstig lauteten, eröffnete ihm die Ver einsbank ein Sperrkonto über anfänglich 25.000 L., das später auf ,5.000 Lire erhöht wurde und über das Kaner und die Kur- und Sportgesellschaft ver- wuroen, wie bereits erwähnt, nach 1700 der Reihe nach als Nichter bestellt: Joh. Reinmprecht

Gerichtsschreiber zur Seite. (Schluß folgt.) fügen konnten. Gleichzeitig ließ Karl Kaiser auf seinen Namen ein Privatkonto eröffnen und legte anfänglich bedeutende Beträge ein, die aber, wie nachträglich festgestellt, ebenfalls Spielgelder waren. Diesen Einlagen folgten alsbald größere Abhebun gen, so daß sein Konto ein Debitsaldo von 25.390 L. aufwies. Im Dezember 1920 beteiligte sich Kaiser mit 20.000 Lire an der Bonbonniere in Meran; das Geld hiezu entnahm er seinem Konto bei der Ver einsbank

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 10.10.1906
Umfang: 14
nun hier und auch später von anderen^ daß ein wirklicher Bruch zwischen dem Kaiser und Bismarck die Ursache des Rück trittes ist. Tie Art/wie Bismarck den Kaiser be handelte, die abfälligen Urteile, die er über den Kaiser in Konversationen mit Diplomaten fällte, anderseits die unfreundliche Art, 'in der beide miteinander verkehrten. Machten den Bruch kn- vermeidlich. Da nun der Kaiser schon Vor Wochen mit Caprivi über die eventuelle Ernennung zum Reichskanzler verhandelt hat und Bismarck dies erfuhr, so konnte

die Sache' nicht länger daUern. Hier ist die Stintmung geteilt. Tie einen geben dem Kaiser recht, die anderen Bismarck. Tie Fürstin soll auch nicht zUr Versöhnung' mitge wirkt, sondern gehetzt haben, und, man MM, daß auch Herbert nicht bleiben wird. Man sagt auch, daß Bismarck in Achter Zeit pst seine Ansicht geändert und dadurch Mißtrauen bei dein Kaiser ttregt habe. Tjazu kamen noch Kleinigkeiten, die Bismarck irritierten, so die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens an Botticher, die Bor Timer

, wo ich den Kviser sehen werde. Mißtrauen des Kaisers in die aus' wartige Pvlitik Bisnrarcks. y. Berlin, 26. Marz 1890. Tier GwßherzoA von -occhen, bei dem ich gestern früh war, weiß sehr ^el über die letzte Krisis, aber auch nicht glles. ^ behauptet, daß die Ursache des Bruches zwi schen dem Kaiser und Bismarck eine Machtfrage in und daß alle anderen MeiMngsverschieden- ^en .über soziale Gesetzgebung Und anderes WensäMich gewesen seien. Ter HauptgAnd War ^ Frage der. Kabinettsordre vom Jahre 1852, letztere

Bismarck dxn Ministern ohne Wissen ^. Kaisers Mschärfte und ihnen damit die ^MMeit nahm, dem Kaiser Vortrag zu halten. 0 r^^iser wollte, daß diese Kabinettsordre auf- wetde, während Bismarck sich dagegen ^/6rte. Auch die Unterredung mit Windthorst ^alte nM zum Bruche geführt. .Bei der Bespre- des Kaisers mit Bismarck soll dieser so geworden sein, daß der Kaiser nachher er zählte: >,Taß er' mir nicht das Tintenfaß an' und Werde dies halten. Tie Besetzung Bulgariens den Hopf geworfen hat, war.«Kes

.^ ' ^ durch die Russen sei der Mie^ mit Oesterreich, TjaM kam das Mißtrauen des Kaisers in die auswärtige Politik des Fürsten. Ter Kaiser hatte den Verdacht, daß Bismarck die Politik' nach seinen, dem Kaiser unbekannten Plänen leiten Und es dahin führen wolle, Oesterreich und die Tripel allianz aufzugeben und sich mit Rußland zu ver ständigen, während der Kaiser dies nicht Will und an der Allianz festhält. Auch in Wien soll, wie Münster sagt, großes Mißtrauen gegen Herbert Bismarck herrschen. Tas wußite Zum Bruche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
Freitag, den 18. Jänner 1S24. sanvsmann* Seite 5 Igs Treiben eines Hochstaplers. Vielseitigkeit des Metzgergesellen. Bozen, 16. Jänner. Dar dem Tribun?'- m Boz?n anird? am li und IS Jänn«r ein Slroiprozeß gegen Kar! Kaiser, geboren 1888'in Bommersheim. Bc- xrk üLissbadeil, nach Frankiurr a. M zuständig. Fi?i^ch-riz^leü'c mit Lecu- wegen Betruges zum Schaden der ehemaligen T, D'rMsbank in M?> -an, beziehungsweise des damaligen Leiters dir. ser Bcnksilicile. Baron Paul Kober. im Betrage

vom 12. Septem ber 19N bis 2». Scpiember 1S23. Als Kassier hatte Kaiser «ine Art Kaution zu stellen und da er über k<nne greifbaren Mittel nrsüztc, setzte ?r sich zur Erlangung solcher mit dem damaligen Leiter Ssr Ziliale der T. Vereins- baut in Meran, Baron Paul Kober in Verbin dung. Dem Baron Kober zeigte Kaiser mehrere Schreiben der Naüonalbmik für Deutschland in Kerl!», aus denen hervorging, dah er über ein Kmhaben von mehreren Millionen Mark ver- 'üge. Tatsächlich war Kaiser im Besitze eines !>omoaus

vollständig zu beruhigen, ^nterlcqie Kaiier in einem oemietelen Bank- Ks« der Nereinsbank in Me^an lllOM Schweizer, irmken und Slj'»cks über imqe'ähr ZOIWV Mk, N?vr Erlag bestand, wie später erhoben, aus Eep 7' van Zpi?lern. an denen Kaiier keinen Anlti! hatte Da die von Kober über Kaiser ein- z«>^z?i>lin Erkun^iaunien gün'tia l>rutetei, er- ösni:t.' ihm die Aercinsbank ein Sperrkonto über anfänglich Zü.lXA) Lire, das später auf 7Z.M« Lire erhöht wurde und über das Kaiser und die Kur- und Sports

«sellichaii verfügen !onnie Gleichzeitig ließ sich Karl Kaiser auf ie-nen Namen ein Privatkonto eröffnen und legte an fänglich bedeutende Beträge em, die aber, wie nachträglich '«stgestellt, ebenfalls Spieigc^er waren. Diese» Einlagen folgten alsbald größere , Abhebungen, so daß sein Konto ein Debitsaldo von ZS3SV Lire aufwies. Im Dezeinb-r 192l> beteiligte sich Kaiser mit Lire an drr Bonboniere in Meran: das Geld hiczu entnahnr er seinem Komo bei der Bereinsbank. Das Berliner Mark Depot. Sie Bereinsbank

hat in der Zeit von Septem ber bis Dezember 1920 SV.IM Lire a-i Kaiser ausbezahlt, wofür anscheinend durch die hinter- legten Schecks genügend Deckung vorhanden war. Als jedoch zwei solche Schecks nicht honoriert wurden, wurde Baron Kober stutzig Doch Kai ser beruhigt« ihn mit dem Versprechen, daß er bis längstens' Ende Dezember 19A Schecks im Werte von 480.<XX> Mark aus seinem Berliner Depot überweisen werde Die lleberbrin^ung der Werte von 480,000 Mark sollte ein j>err Widmer. der zur selben Zeit von Meran

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 02.12.1916
Umfang: 12
standes ungeachtet heute nach Wien geeilt war, um an der Bahre weiland Se. Majestät Franz Joseph zum Abschiede zu weilen. In aller Stille unter Ablehnung jedes Empfanges traf Se. Majestät heute Vormittag in Wien ein und trat abends die Rück reise an. Die karg bemessenen Stunden seines Wiener Aufenthaltes widmete der Kaiser, der über ärztlichen Rat auf die Teilnahme an den großen Leichenfeierlichkeiten verzichten mußte, zunächst den Manen des verblichenen Herrschers, seines treuen Verbündeten

und verehrten Freundes. Im Gefühl inniger Freundschaft und als Oberster Kriegsherr der verbündeten deutschen Streitkräfte, ließ es sich Kaiser Wilhelm nicht nehmen, dem hohen Verbli chenen persönlich den letzten Gruß zu überbrtugen und einen 5kranz zu seinen Füßen ntederzulegen. Auch war es Herzenswunsch des deutschen Kaisers, iu diesen Tagen der Trauer und des Schmerzes mit dem jungen Herrscherpaare Oesterreich-Ungarns vertraute Aussprache zu pflegen. Wien, 28. Nov. Der deutsche Kaiser traf mit Gefolge

um 11 Uhr vormittags mit der Nordbahn ein und wurde am Bahnhöfe vom Kaiser Karl em pfangen. Am Bahnhof fanden sich ferner die Herren von der deutschen Botschaft ein. Der Bot schafter Graf Wedel war dem Kaiser bis Gänsern dorf entgegengefahren. Kaiser Karl, der die Uni form seines Preußischen Husarenregimcnts mit dem Zeichen eines Generalfeldmarschalls und dem Bande des Schwarzen Adlerordens den Trauerflor am Arm trug, erwartete auf dem Bahnsteig, der mit reichen Blattpflanzen geziert war, das Herannahen

des Zuges. Als'der Zug Anfuhr, stand Kaiser Wil helm an der Türe seines Salonwagens. Man sah ihm noch letzte Spuren seiner Berkältung an. Der deutsche Kaiser begrüßte schon vom fahrenden Zuge aus Kaiser Karl in überaus herzlicher Weise. Nachdem der deutsche Kaiser, der die Uniform, seines k. u. k. Infanterieregiments Nummer 34 trug, aus dem Zuge entstiegen war, erfolgte die Begrüßung beider Monarchen, die ganz außerordentlich herz lichen Charakter hatte. Kaiser Wilhelm küßte sehr bewegt und innig Kaiser

Karl und verblieb dann einige Zeit in angelegentlichem Gespräche ckit ihm. Kaiser Karl zeichnete sodann die Herren des deutschen Kaisers mit Ansprachen aus, während der deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und das Gefolge des Kaisers Karl begrüßte. Dann fuhren die Majestäten im Leibautomobil des Kaisers Karl in die Hofburg. In den Straßen, in denen man die Monarchen erkannte, war die Begrüßung durch die Bevölkerung ungemein herzlich. In der Hof burg angelangr, stattete der deutsche

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
. (KB.) Der Deutsche Kaiser tras mit Gefolge um 11 Uhr vormittags mit der Nordbahn ein. Er wurde am Bahnhofe vom Kaiser Karl empfangen.- Am Bahnhofe fanden sich ferner die Herren der deutschen Botschaft ein. Botschiafter Wedel war dem Kaiser bis Gänserndorf entgegengefahren. Kaiser Karl, der die Uni form seines preußischen Husarenregimentes mit dem Zeichen des Generalfeldmarschalls und dem Bande des Schwarzen Adleror dens, sowie Trauerflor am Arme trug, erwartete auf den mit rei chen Blattpflanzenschmuck gezierten

Bahnsteig das Herannahen des Zuges. Als der Zug einfuhr, stand Kaiser Wilhelm an der Türe seines Salonwagens. Man sah ihm noch die letzten Spuren seiner Verkältung an. Der deutsche Kaiser begrüßte schien vom fahrenden Zuge aus Kaiser Karl in überaus herzlicher Weise. Nachdem der deutsche Kaiser, der die Uniform seines k. u. k. Infanterieregimentes Nr. 34 trug, dem Zuge entstiegen war, er folgte die Begrüßung der beiden Monarchen, die eine ganz außer ordentlich herzlichen Charakter hatte. Kaiser Wilhelm

küßte sehr bewegt und innig Kaiser Karl und verblieb dann einige Zeit in angelegentlichem Gespräche mit ihm. Kaiser Karl zeich nete sodann die Herren des Gefolges des deutschen Kaisers mit Ansprachen aus, während der deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und des Gefolges des Kaisers Karl begrüßte. Dann fuhren die Majestäten im Leibautomobil des Kaisers Karl in die Hofburg. In den Straßen, in denen man die Mo narchen erkannte, war die Begrüßung durch die Bevölkerung ungemein herzlich

. . . In der Hofburg angelangt, stattete der deutsche Kaiser der Kaiserin Zita einen längeren Besuch ab, worauf die beiden Kai ser sich in die Hofburgpfarrkirche begaben, wo sie am Sarge des Kaisers Franz Joseph längere Zeit in frommer Andacht verblie ben. Kaiser Wilhelm legte an der Bahre einen prächtigen Kräng in seinem und der deutschen Kaiserin Namen nieder. Mittags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück beim.Kaiser paar. Um^rei Uhr stattete er den Angehörigen des Verbliche nen Monarchen Besucht ab, worauf

er in der deutschen Botschaft der Witwe des verstorbenen deutschen Botschafters v. Tschirschky einen längeren Besuch machte. Hierauf begab sich der deutsche Küiser in das Palais des Vizepräsidenten des Herrenhauses, Fürsten Fürstenberg. In die Hofburg zurückgekehrt, empfing Kaiser Wilhelm den Besuch des Königs der Bulgaren mit dem Kronprinzen Borris Kyrill.- Bald darauf erschien Kaiser Karl in den Gemächern Kaiser Wilhelms, um den hohen Gast zur Abendtafel abzuholen. Die drei verbündeten Monarchen verweilten

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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 27.09.1910
Umfang: 12
10 Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joses im Kinematographen-Theater. Am Mittwoch nachmittags haben die beiden Monarchen gemeinsam die Jagdausstellung besucht und sich auch ins Ki- nematographentheater begeben. Der weite Saal dieses Theaters war bis ans das letzte Mätzchen von einem eleganten Publikum besetzt. In den Logen neben der Hofloge sah man unter andern die Familie des deutschen Botschafters Herrn v. Tschirschky, des Prinzen Gottfried Hohenlohe, des Fürsten Furstenberg, Graf

das Auwmobil — doch zur allgemein sten Ueberraschung entstieg demselben Herzog Viktor von Ratibor, der Präsident des deutschen Komitees. Fürst Für stenberg rief -ihm lachend zu: „So einen Empfang hast du noch nicht gehabt!' und unter allgemeiner Heiterkeit nahm der Herzog von Ratibor in der Nahe der Funktionäre seinen Platz ein. Gleich darauf verkündeten die Hoch-Rufe, daß das kaiserliche Automobil wirklich nahe. Im Fond saßen nur die beiden Kaiser; Kaiser Wilhelm in der Uniform seines öster reichisch

-ungarischen Husarenregiments, unser Kaiser in der Uniform des p-^ußischen Gardegrenadierregiments Kaiser Franz. Zuerst entstieg unser Kaiser dem Wagen, gleich nach ihm sprang Kaiser Wilhelm an seine Seite. Fürst Fürsten berg trat den beiden Herrschern entgegen und begrüßte sie im Namen, des AusstellunasvräsidiimnA.. . Nach kurzem Aufenthalte auf der Terrasse des ölinelnato-. graphen begaben sich die Monarchen in die Hofloge. Das Publikum erhob sich von den Sitzen und brachte unserem Kai ser

und seinem Gaste Ovationen dar. EinGIockensignal gab das Zeichen zum Anfang der Vorstellung, der Zuschauerraum wurde verdunkelt und als erstes Bild wurde die Aufnahme der Fuchsjagd in Donaueschingen vorgeführt, an welcher Kai ser Wilhelm als Gast des Fürsten Fürstenberg teilmchm. Als das Bild Kaiser Wilhelms auf dem Film zum erstenmal sichtbar wurde, erneuten sich die Hoch-Rufe des Publikums, die sich immer wiederholten, so oft das Bild des Kaisers bei irgend einer Wendung ins Publikum zu sprechen, zu lachen

oder zu grüßen schien. Die beiden Kaiser unterhielten sich vor trefflich; Fwiser Wilhelm gab unserm Kaiser Aufklärung über die Jagd; er erinnert sich an manche DeWils und be merkte lachend zur Szene vor dem Frühstückzelt, in der Fürst Fürstenberg seinen Sohn scherzend bei den Ohren nimmt: „Jetzt nimmt er den „Quax' bei den Ohren.' Fürst Fürsten berg ruft seine beiden jüngsten Söhne scherzhaft Quix und Quax. Am Schlüsse des Bildes intonierte die Musikkapelle Herrlinger die deutsche Hymne, und als der Saal

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.09.1874
Umfang: 6
und Hohensurth, dem hiesigen Domkapitel, sämmt lichen Behörden, den Schützenlorp« und Veteranen mit ihren Kapellen und einer Ehrenkompagnie em pfangen. Nachdem Se. Majestät der Kaiser die Be grüßung des Statthalters entgegengenommen, beant wortete er die Ansprache des Bürgermeister« Klaudy huldvollst, nahm die Vorstellungen entgegen und be sichtigte die Ehrenkompagnie sowie die ausgerückten Schätzen und Veteranen. Nach einviertelstündigem Aufenthalte verließ der Hofzug unter stürmischen Hoch rufen

die Station. Mtls««» 7. Sept. Auf der Fahrt Sr. Majestät des Kaiser« nach Prag waren alle Stationen zwi schen Budwei« und Pilsen auf das festlichste geschmückt und mit Fahne« in den kaiserlichen und den Lande«» färben dekorirt. Prag, 7. Sept. Auf der Strecke von Pilsen nach Prag geleitete der'Verwaltungsrath der böhmischen Westbahn den kaiserlichen Zug. Auf der ganzen Strecke war der Kaiser ununterbrochen Gegenstand großartiger, enthusiastischer Ovationen; die Land bevölkerung war zur Begrüßung

Sr. Majestät de« Kaisers meilenweit herbeigeströmt und hatte längs der Bahn Aufstellung genommen. Alle Bahnhöfe und Wächterhäuser waren auf das reichste geschmückt. Der kaiserliche Zug hielt in Rokycan, Zbirow und Horowitz, woselbst der Kurfürst von Hessen den Kaiser begrüßte. In Beraun fand ein halbstündiger Auf enthalt statt. Die Begrüßung des Kaiser« daselbst erfolgte durch den Vice-Bürgermeister, welcher dem Kaiser für die Hilfe in der Ueberschwemmung«noth im Namen des ganzen Bezirke» dankte

und auch der Hilfe des ganzen Staate» dankbar gedachte. Der Kaiser drückte seine Freude darüber aus, daß die Unterstützung die Nothlage gemildert hat. Der Kaiser besuchte die Stadt Beraun, speciell die seinerzeit inundirten Gebiete. Bei der Ankunft auf dem hie sigen böhmischen Westbahnhofe wurde der Kaiser durch den Bürgermeister von Smichow begrüßt. Bei der Fahrt über die Berbindungsbrücke nach dem Franz-JosephS-Bahnhose wurde der Kaiser durch ein zahlreiches, aus zwei Dampfern postirtes Publikum enthusiastisch

begrüßt. Se. Majestät der Kaiser ist auf dem Franz. Josephs- Bahnhofe um 4 Uhr 45 Minuten angekom men. Daselbst war eine Ehrenkompagnie aufgestellt, mit dem Brigadier und dem Divisionär an der Spitze. Zum Empfange des Kaisers waren der Statthalterei- Bicepräsident, der Polizeidirektor und der Prager Gemeindsrath mit dem Bürgermeister Hulesch er- lchienen. Der Kaiser wurde bei dem Ausstelgen mit enthu siastischen Hoch« und Slavas des am Bahnhofe an wesenden sowie massenhaft den Bahnhof umgebenden

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 02.12.1898
Umfang: 10
worfen. Der Hauptschlag wurde bei Raab aus geführt. ^ General Schlick belagerte Raab.'Schon ün der Schlagt bei Leipzig hatte et? theilgenommen und dabei das rechte Auge verloren. Die- Sol-' daten nannten ihn nur den „Vorwärts'. „Wir müssen Raab nehmen,' sprach der General, „also vorwärts, Soldaten, wir lieben unseren Kaiser, das übrige wird sich finden.' Die Batterien «löffneten das Feuer, Da ertönte der Jubelruf der Soldaten: „Hoch lebe der Kaiser!' Seine Majestät wollte ftlbst die Beschwerden

des Krieges mit seinen Getreuen theilen, und seine Gegen- Vart flammte alle Zuyt äußersten Heldenmuth an. Die VerschanznNgen wurden genommen. Da näherte sich General Schlick dem Kaiser und sagte: „Majestät, in einer halben Stunde wird ganz Raab in unserer Gewalt sein.' Der Kaiser fprach: „Ich selbst will an der Spitze des ersten Bataillons in die eroberte Stadt einziehen.' „Majestät,' entgsgnete Schlick, der um das theure Leben des Kaisers besorgt war, „es ist das erste- und sicher das letztemal, dass

allen voran furchtlos die gefährliche Brücke. Unter seinen Füßen wankten die morschen und halbverkohlten Balken. Glücklich kamen alle über die Brücke und erreichten den Marktplatz, wo die siegestrunkenen Soldaten dem Kaiser tausend stimmig zujubelten. So wurde Raab genommen. Nachdem Gör gey dann bei Vilagos sammt seinem Heere von 40.000 Mann die Waffen strecken musste, war der Aufstand besiegt. Kossuth floh, und Ungarn beugte sich der hochherzigen Macht der Habs burger. Italien. Das Jahr 1859

- war für Oesterreich ein schweres Unglücksjahr. Feldmarschall Radetzky war im Jahre 1858 hochbetagt gestorben. So lange er lebte, fürchteten ihn die Piemontesen, gewitzigt durch die Schläge von 1848 und 1849. Nach seinem Tode drängte aber König Victor Emanuel sofort im Bunde mit der Revolntions- Partei Italiens auf Krieg gegen Oesterreich, und Kaiser Napoleon III. lieh dazu französische Hilfs truppen. Die Entscheidungsschlachten bei Magenta und Solftrino verlor Oesterreich, obwohl nach Feindeszeugnis unsere

Truppen den aufopferndsten Heldcnmuth zeigten. Der Kaiser selbst stürmte in der Schlacht bei Solferino seinen Soldaten voran. „Vorwärts, ihr Braven,' rief er, „auch ich habe Weib und Kind zu verlieren.' Die gegnerischen Verluste waren so furchtbar, dass ein französischer General sagte: „Noch einige solche Siege, und wir kehren ohne Armee heim.' Der Geschichtsschreiber Wolfgang Menzel be hauptete: „Die Oesterreicher haben wie die Löwen gefochten und waren trotz der Niederlage unsterblichen Ruhmes

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.03.1924
Umfang: 6
zu tun, wenn- ihr Gepäck vier Tage nach der Aichgabe noch Mw-t eingelangt ist, jedoch er scheint Weselbe gänzlich unnötig, denn gewöhn lich am nächsten Tage langt selbes hier ein. -Von Verlusten ffti noch -Nichts ve -rSaUtet und Fehl- leitun-gen können bei einer Stückanzohl von 1-50—Ä00 pro Zug, Me es jetzt häufig, wohl vereinzelt vorkommen. (Zvtten5Sttei'bier ist ciss velcömmlickzte! cicht von ihrer Erhebung zur Kaiserin nicht so sehr beachtet und verurteilt werden würde. We der der Kaiser

seines Nachfolgers, ins ilusland mitgenommen und verschiedenen Be- 'annten gezeigt. So lagen die Dinge -am Morgen des 1./13. Märzes, einem Sonntage An diesem Tage sollte der Kaiser in der gro ßen Michaelsmanoge über einige Gardetnippen -ine Parade abhalten. Wie all« Morgen, so kam auch an diesem Tage der Polizeiminister Ins Wintervalvls zum Rapport. Er bat oen Kaiser, an diesem Tage nicht auszufahren, es sei nicht ruhig, er habe in Erfahrung gebracht, daß ein Attentat geplant werde. Auf Bitten, feiner Gemahlin

hin, die gewöhnlich der Meldung des Polizeimeistiers beilwohnte, versprach der Kaiser zu Hause «u bleiben. Im Laufe des Bormittags erschien die Groß fürstin Alexandra Josifowna, die Schwägerin des Kabfers, die Witwe feines Bruders Konstan tin, im Winterpalais. Sie war es, -die den Kai ser b-owog, dennoch zur Parade in die Michaels- manege zu fahren. Ihr Sohn, der Großfürst Dimitri Konstantinow-ivsch, mar nämlich vor kurzem vom -Kaiser zum Flügeladjutvnten er nannt worden und sollte an diesem Tage zum erstenmal

! Dienst als FlllgeladftMnt haben und sich -als solcher dem Kaiser vorstellen. Als die Großfürstin erfuhr, de-r «Kaiser habe sich ent schlossen, a-n diesem Tage nicht auszufahren, W-te sie -bed-cmernd, es sei doch Schade, ihr Sohn Mitia habe W so sehr aefvvut, zum erstenmal als MügeladMM Memt machen zu tvM«n, Daraufhin «mschwH sich v»r Kaiser Rninoch zur Parvid» zu Mm. 'Er fuhr aus Vorsicht nicht durch die Haupt straße, dem NvwÄdt Prospekt, sondern machte «inen Umweg längs dem Kaiharr-nen-Kanal

, >wo >es weniger belobt war. Die Parade verlief ohne Zwischenfall und der Kaiser begab sich unter starker «Eskorte aus der Mchaelsmanege ins Michaelspalats zu seiner Tante, der Groß fürstin KaHarina Michailowna, der Witwe eines Herzogs von Mecklenburg-Strelitz. -Nachdem er dort gefrühstückt, fuhr er in sei nem geschlossenen Wagen -längs dem Kathari- ' nenkanal nach Hause. Da -wurde, -am Kanal, von einem Vorübergehenden eine Bombe unter > den kaiserlichen Wagen geworfen. Da der Wa gen aber sehr rasch fuhr

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 26.04.1923
Umfang: 12
auf Madeira. Unter diesem Titel ist zu Ostern ein Buch erschienen, das den letzten Geheimfek--tär Kaiser Karls, Karl Freiherr von Werkmann, zum Verfasser hat. Der Verfasser schildert — zum Großteil als Augen- und Ohrenzeuge — das Schicksal Kaiser Karls von der Zeit an, da der Kaiser sich von den Regierungsgeschüf- ten zurückzog, .bis zu seinem. Tod in der Ler- bannüng aus'der fernen Insel Madeira. W.r entnehmen dem letzten Kapitel des Buches über den Tod in der Verbannung auszugs- weüe nachstehende

ergreifende Angaben. Im November 1921 brachte der ■ „Cardiff' | den Friedensfürsten Kaiser und König Karl nach Madeira, vielleicht dem teuersten Orte ! der Welt. Ich weiß nicht, ob als Gast oder I als Gefangener. Ich weiß aber, daß sowohl dein Gastgeber als auch dem Kerkermeister die Sorge für den Unterhalt seines Schütz lings obliegt. Den Kaiser haben — auf eigene Kosten — Graf und Gräfin Hunyady nach Funchal be gleitet, — sonst niemand, kein Diener, kein Koch, keine Kammerfrau, niemand, niemand. Graf

und Gräfin Hunyady, obwohl in Un garn vermögend, waren doch der Last eines langen Aufenthaltes In einem Lände, in dem die englische,Währung regiert, nicht gewach sen. Sie mußten Ende Dezember 1921 die j Insel verlassen. Als die Kaiserin im Januar I 1922 zu ihrem kranken Kinde in die Schweiz | fuhr, wäre der Kaiser vollkommen verwaist ! geblieben, wenn sich nicht ein portugiesischer Edelmann bereit gefunden hätte, dem Kaiser Gesellschaft zu leisten. Die Kaiserin »näßte sich mutterseelenallein dem Schisse

anver trauen. Alles habsburgische Gut hatten die Sieger mächte den geldgierigen Nachfolgestaaten zu gesprochen. Kaiser Karl kam nach Madeira krank und matt. Wochenlang war das Kaiserpaar von einem Zug in den andern, von einem Schiff auf das nächste geschleppt worden. Ein schmutziger Waggon, ein Donaumonitor — eine Nußschale —, ein kleiner Kreuzer, der nicht auf die Beförderung von Passagieren eingerichtet ist, waren ebensolange ihre Heim gewesen. In die inneren Angelegenheite,» ihres Lebens

hatte sich allüberall die Rück sichtslosigkeit der Kerkermeister gestohlen. Nirgends hatte sich die Möglichkeit einer Er holung geboten, nirgends Rast zur Pflege des Körpers und zum Sammeln des Geistes. Der Kaiser, der Seereisen schlecht verträgt, war nicht einen Tag wohlauf gewesen. 'In Funchal änderte sich das Bild'. .Portu gals Regierung und Volk haben auf ihrer Erde das Kaiferpar als Fürsten empfangen und behandelt. Die Herzlichkeit beim Emp fang, die Wärme auch in späteren Tagen ha ben dem Kaiser wohlgetan

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 24.09.1910
Umfang: 5
, ja durch alle Nationen unseres weiten Vaterlandes auf zuhalten vermögen. Felsenfest stehen die Freunde, die Anhänger des christlichsozialen Gedankens zu den Paladinen Lnegers und diese Treue wird kein Sturm der Verleumdung, des Neides und des Hasses mehr so zu erschüttern vermögen. Der deutsche Kaiser in Wien. Ein langgehegter Wunsch der Wiener Be völkerung, den deutschen Kaiser im Rathaus als Gast begrüßen zu können, ist gestern in Erfüllung gegangen. Zur Erinnerung an diesen hohen Be such beschloß der Wiener

Stadtrat, einen der schönsten und hervorragendsten Straßenzüge der Reichshauptstadt, der bisher den Namen Parkring führte, mit „Kaiser Wilhelm-Ring' zu benennen. Am Mittwoch, 11 Uhr 55 Minuten, snhr Kaiser Wilhelm in der Uniform seines öster reichisch-ungarischen Husarenregiments mit seinem gesamten Gefolge vor dem Rathause vor. Im Arkadenhose begrüßte ihn die Kapelle der städti schen Rats- und Amtsdiener. Im Festsaale des Rathauses wurde der Monarch vom Bürger meister Dr. Neumayer begrüßt

. Ein Quartett spielte hierauf die deutsche Hymne. Line sensationelle keile »aller Myelins. Auf die Begrüßungsansprache des Bürger meisters erwiderte Kaiser Wilhelm mit einer längeren Rede, welche wiederholt von stürmischen Heil-Rufen unterbrochen wurde. Der Kaiser dankte zunächst für den großartigen Empfang. Sodann knüpfte er an den Beschluß der Stadtvertretung an, einen Teil der Ringstraße nach seinem Namen zu benennen, und sagte, dieses sei eine große, außerordentliche Ehrung für einen fremden Monarchen

. Er sei auf das tiefste ergriffen, daß die Vertretung der Stadt Wien ihn für würdig gehatten habe, in den Mauern der schönen Stadt auch seinen Namen zu verewigen. Der Kaiser sieht darin einerseits den Ausdruck der Freund schaft und der innigen Gefühle der Sympathie, die zwischen der Bürgerschaft der Stadt Wien und ihm nun seit so langem bestehen, und ander seits das Einverständnis der Stadt Wien damit, daß in ernster Zeit der Bundesge nosse in schimmernder Wehr sich an die Seite des Kaisers Franz

Josef stellt, ein Gebot der Pflicht und Freundschaft zugleich erfüllend, denn das österreichisch-deutsche Bündnis sei zum Heile der Welt in die Ueberzengung und das Leben beider Völker übergegangen. Die höchste Weihe werde diesem Beschlüsse dadurch erteilt, daß er gefaßt werden konnte im achtzigsten Geburtsjahre des Landesherrn. Dadurch werde ihm, dem deut schen Kaiser, diese Erinnerung noch inniger und schöner. Kaiser Wilhelm schloß mit der Auf forderung cin die Versammelten, in ein Hurra

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 15.07.1894
Umfang: 10
M. zuerkannt worden. (Freiwillige Feuerwehr.) Montag. 16. Juli: Schulübung. Abmarsch Präzise 8 Uhr. Auf zahlreiches Er scheinen rechnet die' Commandantschaft. Die Abreise des Kaisers. Am^ZönnerStag früh 4 Uhr verließ, wie schon ge- meldet, der Kaiser Madonna di Campiglio. Der Kaiser trug Gebirgskleidung und befand sich in Begleitung des General-Adjutanten G. d. C. Grafen Paar, de! Statthalters Grafen Melveldt, des Leibarztes Dr. Kerzl und des Hoteliers Oesterreich er. Bei schönstem Wetter erfolgte

der Abstieg nach Dimaro. Trotz der frühen Stunde begrüßten zahlreiche Kurgäste den Kaiser, welcher zu den anwesenden Damen sagte: „Ich danke Ihnen, meine Dame», daß Sie meinet wegen schon so srüh aufgestanden sind!' In Dimaro vertauschte der Kaiser das Kostüm mit der Unisorm und bestieg den zweiten der bercitstehen- ven Wagen. Die Fahrt des Kaisers nach der Mendel glich nun Weil er schon bei dem Geschäft der Krafttaufe war, hätte er den „Jährling' auch noch gern eingetunkt mit der Begründung, „fchad'n

vor dem Pfarrer hatte angedeihen lassen. „Presse.' Weraner Zeitung. einem wahren Trlnmphznge. Se. Majestät, welche in Dimaro frühstückte, zeichnete dortselbst leinen NamenS- zug in einen einzurahmenden Gedenkbogen ein. Aus dem ganzen Stroßenzuge prangten sämmtliche O >- schasten in Flaggen- und Blnmenschuck. Böllerschüsse und Glockengeläute kündigten den Einzug deS Kaisers in den Ortschaften Mals, Cles und Cavareno an, wo selbst der Kaiser die Vorstellung der Behörden, de« Clerus und der Deputationen

entgegennahm. In Mais spendete der Kaiser 200 sl. den beim Baue der Triumph» Pforte beschädigten Arbeitern. 1 Uhr nachmittags er folgte die Ankunft aus der Mendel, woraus der Kaiser sofort zu Fuß sich auf den Penegal begab und etwas vor 3 Uhr daselbst anlangte. Zuerst besuchte der Kaiser die Wetterschutzhütte des TouristenllubS, wo der Kaiser vom Präsidenten Menrer, dem Vorstande Hoifingott der Sektion Bozen (Oe. T.-C.) und vom Ausschuß mitglied Knoll empfangen wurde. Dort unterzeichnete der Kaiser

ersolgte um halb K Uhr die Weiterreise. Der Kaiser sprach vor seiner Abreise die vollste Befriedigung ans über die Loyalitätskund- gebnngen der Bevölkerung. In Cles ließ der Kaiser vor dem Hause des Bür germeisters von Trient, Oß-Mazznrana, den Wagen halten und erkundigte sich nach dem Befinden des selben. Auch ließ er die Söhne Mazznrana's zu sich bescheiden. An der Santa Giustina-Brücke erwarteten etwa 5000 Menschen den Kaiser und wurde derselbe vom Grasen Thun und dessen Familie begrüßt. Um 6^ Uhr

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1893
Umfang: 4
Bürgermeister aus dem Trentino, welche vom Kaiser in Audienz empfangen wurden, bei der HofeHeier au? dem Berge Jsel durch ihre Abwesenheit glänzten. u. s. w. spielten die Volkshymne. Mehrere Herren wurden nach der Begrüßungsansprache des Bezirks- hauptmanuS Daum vom Kaiser herzlich angeredet. Insbesondere erkundigte sich der Kaiser um die wirth- schaftlichen Verhältnisse Oberinnthals. Zn Petersberg besichtigte der Kaiser die Räum lichkeiten des Schlosses und befragte den dortigen Verwalter

um die Wirthschaftseinrichtung. Nach mehr als halbstündigem Aufenthalt verließ der Kaiser sein Besitzthum und unter fortwährenden Böllersalven erfolgte die Rückfahrt. Um 1 Uhr war Diner in der Hofburg, zu wel chem außer den von Wien mitgekommenen Würden trägern viele Tiroler Adelige, hohe Offiziere, und Zivilpersonen geladen wurden. Die Festvorstellung im Theater begann um 7 Uhr. Damen und Herren erschienen im Festkleide. Der Kaiser kam mit dem Erzherzog Karl Ludwig um 8 Uhr. Nach seinem Erscheinen wurde die Volks hymne gespielt

. Der Kaiser blieb bis zum Schluß des Stückes: „Andreas Hofer'. Ueber das Stück selbst enthalten wir unS eingehenden Urtheils, müssen jedoch bemerken, daß die Bauern, weun sie hoch deutsch sprechen, nicht mehr naturgetreu erscheinen. Ein bäuerlicher Deklamator in hochdeutscher Sprache ist affektirt und widert an. Die Handlung selbst sollte sich besser entwickeln. Das Tableau?: „Die Huldigung Tirols dem Kaiser' gefiel sehr. DaS Stück wird morgen wiederholt. Das Haus war bis auf den letzten Play besetzt

. Der dritte Kaisertag. Der erste Besuch des Kaisers galt heute dem Waisenhaus, dessen edler Stifter Herr von Sieberer anläßlich der Hofeifeier seiner großartigen Stiftung neuerlich 100.000 fl. überwiesen h»t. Im Gefolge des Monarchen befand sich heute auch Freiherr von Gautsch, Ehrenbüager unserer Stadt. Derselbe wohnt beim Statthalter. Um 9 Uhr empfingen der Bürger- Der Kaiser in Innsbruck. Innsbruck, 30. September. Der Kaiser in Silz. Seit Vollendung des Baues der Arlbergbahn hat der Kaiser das Dorf

Silz nicht mehr besucht und damals nur auf eine Viertelstunde. Gestern wurde dem ansehnlichen Dorfe und der ganzen Umgebung das Glück zutheil, den Lanoesvatcr begrüßen zu können. Der festliche und weihevolle Tag wird dem GerichtSbezirk Silz dauernd in Erinnerung bleiben. Bekanntlich hat der Kaiser vor nicht langer Zeit den Wolkenstein'schen Besitz in Petersberg, 10 Min. ^ westlich von Silz gelegen, käuflich erworben, was! meister Dr.' Falk, Herr' von Sleberer und' dcrOb- für die Oberinnthaler ganz

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 02.12.1916
Umfang: 8
und der Anere und im Front abschnitt beiderseits des St. Pierre-Vaast-WaldeS zu. Der I General Quarttermeister: v. Ludendsrff. Aehtttng! H DieAbonnenten des VolkSblatteS', welche mit dem Abonnement im Rückstände sind, Aj werden um baldige Einsendung A des Betrages ersucht. :: :: : Kaiser Franz Josef I. Horch, Vom alten StephanSturme Dröhnen Schläge, dumpf und schwer: Der getrotzt dem Lebenssturme, Unser Kaiser ist nicht mehr! Seiner Liebe heil'gen Frieden Stört nicht mehr der Sorgen Brut: Ruhe

ist Ihm jetzt beschieden, Weil erlosch deS Lebens Glut! Als ein Dulder durch die Stürme Führte Er uns groß 'nd stark; Vor der Neider seig Gewärme Schützte Er die Landesmark, Trug die schwersten SchicksalSschläge Wie ein Lamm — und wankte nicht: Ausrecht aus dem Dornenwege Hat erfüllt Er stets — die Pflicht! „Ich bin müde' — sprach der Kaiser, Schloß die Augen sorgenschwer Und das Herz schlug leis' und leiser „Herr, gib Ihm die ewige Ruh! — — Nimm Ihn aus in Gnad und Hulden Unssrn Kaiser, stumm und bleich

, Der so vieles mußt erdulden Für ein glücklich Oesterreich!' Karl Delug. Kaiser Wilhelm in Wien. Abfchiedsworte vom Heimgegaugeue»» Kai ser und Verbündete«. Rückreife ans Ge» fundheits?«ckstchteu. Wien, 29. November. Kaiser Wilhelm traf gestern mit Gefolge um 11 Uhr vormittags am Nordbahnrwfe ein und wurde von Kaiser Karl emp fangen. Weiters waren auch die Herren der deut schen Botschaft am Bahnhofe anwesend. Kaiser Karl trug die Uniform seines preußischen Husaren-Regi mentes mit den Abzeichen

des Generalfeldmarschalls. Kaiser Wilhelm stand beim Nahen des Zages in dsr Türe deS Salonwagens. Man sah ihm noch die letzten Zpuren der Erkältung an. Kaiser Wil- Helm begrüßte Kaiser Karl, der am Bahnhossteige stand, schon vom fahrenden Zuge auS in überaus herzl chsr Weise. Nachdem der Deutsche Kaiser, der die Unisorm des k. u. k. Jnsanteric-RegimenteS Nr. 34 trug, den Zug Verlaffen hatte, erfolgte die Begrüßung der beiden Monarchen. Kaiser Wilhelm küßte be wegt Kaiser Karl und verweilte mit ihm einige Zeit im Gespräche

. Kaiser Karl zeichnete das Gesolge des Deutschen Kaisers durch Ansprachen auS, wäh- der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Bot schaft und das Gesolge des Kaisers Karl ansprach. Dann suhren die beiden Monarchen im Leibauto Kaiser Karls in die Hosburg. In den Straßen, wo die Herrscher erkannt wurden, war sie Begrü ßung ungemein herzlich. In der Hofburg angekom- men, staltete Kaiser Wilhelm der Kaiserin Zita einen längeren Besuch ab, worauf sich die beiden Kaiser in die Hosburgpsarrkirche begaben

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 12.08.1882
Umfang: 12
und Bevölkerung, sowie den glän zenden Verlauf jener Festlichkeiten hervor, welche der österreichische Hof zu Ehren seines erlauchten Gastes veranstaltete. Die beiden Kaiser trafen, wie bereits gemeldet, gestern bei schönem Wetter um 12 Uhr mittags in Jschl ein. Das Bahnhofgebäude war mit Fahnen und Festons in den österreichischen und preußischen Farben decoriert. Vor dem Gebäude bildete die Mannschaft der freiwilligen Jeuerwehr Spalier und hinter diesem Spalier, sowie auf der ganzen lang gedehnten Strecke

vom Bahnhofe bis zum „Hotel Elisabeth', dem Absteigquartier des deut schen Kaisers, drängte sich eine nach Tausenden zäh lende Menge. Auf dem mit exotischen Gewächsen geschmückten Perron erwartete Kaiserin Elisabeth, von ihrem Obersthofmeister begleitet, die Ankunft des Monarchen. Die hohe Frau, welche vortrefflich aus sah, trug eire Straßentoilette aus stahlgrünem Satin Merveilleux mit zwei Volants, ferner Sonnenschirm und Hut in derselben Farbe und einen schwarzen Halbschlcier. Kaiser Wilhelm eilte

, nachdem er den s'Iv! Wogen verlassen hatte, auf die Kaiserin zu, die ihren '.!o.'Gast aufs freundlichste begrüßte und ihm die Hand reichte, welche derselbe küsste. Kaiser Wilhelm er kundigte sich hierauf nach dem Befinden des Kron prinzenpaares. reichte der Kaiserin den Arm und 55?-. schritt, vom Kaiier Franz Josef, an dessen Seite ^ ° Prinz Reuß gieng, gefolgt, durch den Hoswaitesalon 9.15 9^45 2.31 3.54 4. 5 4.21 4.32 4.45 4.54 5. 2 5.23 5.25 5.43 S.I7 .35 .29 «U. .20 4!» vor das Bahnhofsgebäude

. Als das Publicum der Kaiserin und des deutschen Kaisers ansichtig wurde, brach es in lebhaste Hochrufe aus. Bei der Fahrt nach dem Hotel fuhr in der ersten Hofcquipage die Kaiserin zur Rechten des deutschen Kaisers, im zwei ten Wagen Kaiser Franz Josef, mit dem deutschen Botschafter. Die in den Straßen und vor dem Hotel angesammelte Menschenmenge begrüßte die a. h. Herrschaften enthusiastisch. Im Hotel wurde Kaiser Wilhelm vom Obersthofmeister Prinzen Hohenlohe. General-Intendanten Baron Hosmann, Flügeladjutan

ten Grafen Ch.istalnigg und Bürgermeister Koch empfangen. Nach erfolgter Begrüßung seitens dieser Persönlichkeiten begaben sich die Majestäten in die Appartements des deutschen 5?aisers. Das österreichi sche Kaiserpaar verweilte daselbst etwa zehn Minuten und fuhr dann in die kaiserliche Villa, während Kaiser Wilhelm die eingelaufenen Briefschaften durch sah. Gegen 3- Uhr fuhr ^-e. Majestät der Kaiser wieder vor dem „Hotel Elisabeth' vor, um seinen hohen Gast zum Diner abzuholen. Nach wenigen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 25.07.1905
Umfang: 8
. Beide wurden ver haftet uud siud gestäudig. Der Mörder war früher bei dem Ermordeten iu Stellung. Die Frau gab die Anleitung zu der Tat. Mouza, 25. Juli. Uubekauute legteu auf die Geleise der Dampftramway Steine. Die Maschine entgleiste und stürzte nm. Der Heizer nurdc getötet, der Maschinist nnd zahlreiche 'Personen wurden verletzt. Die Kaiser-^usainment'nnft. Petersburg, 24. Juli. Ein Telegramm ?eo .Hofministers Baron Fredcricks aus Björkö meldet: Gestern um l.0 Uhr abend warf die Jacht

„Hoheuzolleru' in der Nähe der Jacht „Polarstern' Anker. Kaiser Wilhelm, begleitet vom Prinzen Albert von Schleswig-Holstein und Gefolge, be gab sich mittelst Bootes au Bord des „Po larstern', wo er vou Kaiser Nikolaus uud Großfürst Michael A l ex a n d r o w i t sch em pfangen wurde. Nach herzlicher Begrüßung schritten die Majestäten die Front der Ehren wache ab und besichtigte» die Mauuschast der Jacht, worauf die gegenseitige Vorstelluug der Suiten erfolgte. Tauu zage« sich die Maje stäten in den Talon

zurück. Bald daraus be gaben sich die beiden Kaiser nnd der Groß- nirst mit den Suiten mittels eines Bootes an Bord der Jacht „H o h e n z o l l e r u', von wo Kaiser NikolanS nm h<ilb 2 Uhr morgens mis seine Jacht zurückkehrte. Berli n, 24. Juli. Aus Björkö wird amt- gemeldet: Nachdem gestern abend Kaiser N i- 'olaus mit den Herren der Umgebung zur Äbendtasel ans der „H o h e n z o l l e r n' anwe- imd war, hat hente früh Kaiser Wilhelm ?as erste Frühstück aus dem „Polarstern' nngcnoininen. Kaiser

Wilhelm ist 'mit den V^rren seiner Umgebung für 1 Uhr zur Mit- lagstafel bei Kaiser Nikolaus geladen. Björkö,24. Jnli. Die Jacht „Hohenzollern' heute vormittag die Weiterreise nach Wisby fortgesetzt. Petersburg, 25. Juli. Kaiser Nikolaus gesteru vou Björukö uach Petersburg zurück gekehrt. .Paris, 24. Juli. Ministerpräsident Nouvicr -vurde von der Entrevue zwischen dem Zaren und dem deutschen Kaiser rechtzeitig und direkt aus Petersburg verständigt. Kommentare» Berlin, 25. Jnli. Znr Vorgeschichte

der Uai,erzttsammcnkunst erfahrt der „Lokalanzeiger' ans zuverlässiger Quelle: Die Initiative znr Licn,erbegegnnng ist, wie entgegen den Meldun gen der französischen uud englischen Presse her vorgehoben sei, vom Zaren ausgegangen. Bei der herzlichen Frcnndschast, die den Zaren mit Kaiser Wilhelm verbindet, ist die An regung des Zaren natürlich von Kaiser Wilhelm sehr srendig begrüßt worden. Der Kaiser wird den Zaren nach so langer, ereignisreicher Zeit gerne wiedersehen »vollen. Als haltlose

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