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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 18.12.1952
Umfang: 20
HEIMWEH: „ICH MÖCHTE NACH HAUSE GEHEN.:. schlief drei Stunden. Eine Ahnung, so erschrak- kend und so erschütternd, daß sie auch nicht an nähernd in Worte zu fassen war, dämmerte auf: wie, wenn der Kaiser bloß mit aller Intensität zu wollen brauchte, wenn er nur mit innerster Entschlußkraft zurückzunehmen brauchte, was er dargeboten hatte ? Das notwendigste Elixir, das einzige Mittel, um das Atmen des Kranken zu erleichtern, war Sauer stoff. Er mußte in Beuteln aus Funchal geholt

werden, aber es gab deren nur wenige und jeder Ballon reichte nur für sieben Minuten. Da der Kaiser so furchtbar nach Luft rang und kaum einen Augenblick zur Ruhe kam, glaubte die Kai serin, sie müsse ihm Mut zureden. Sie sprach davon, wie schwer es sei, immer geduldig zu blei ben und niemals aufzubegehren. Er sah sie er staunt an und sagte: „Aufbegehren? Murren? Wenn man den Willen Gottes kennt, ist alles gut.“ Und nach einer Weile: „Ich will dir jetzt ganz klar sagen, wie es mit mir ist. Mein ganzes Bestreben

ist immer, in allen Dingen den Willen Gottes möglichst klar zu erkennen und zu befolgen — und zwar auf das vollkommenste.“ Nach geraumer Zeit wiederholte er: „Nur nicht murren.“ Es war Abend geworden. Die Kaiserin hatte es übernommen, alle Gebete des Kaisers an seiner Stelle zu verrichten, damit der Kranke sich nicht anstrengen müsse. Nun fragte der Kaiser: „Hast du schon den Rosenkranz gebetet? Die Mutter- gottes-Litanei? Die Josefslitanei? Das Nacht gebet?“ — „Ja, alles. Auch die Herz-Jesu-Litanei

und den 90. Psalm?“. Sie bemerkte, wie sich trotzdem die Lippen des Kranken immer noch be wegten und bat ihn, er möge doch endlich zu schlafen versuchen. Sie habe wirklich alles an seiner Stelle gebetet. Kaiser Karl versicherte: „Ich bete wirklich nur noch um die Beseitigung des Schismas in Böhmen.“ — „Auch das habe ich bereits für dich getan.“ — „Wohl aber nur ein mal. Ich bete tagsüber so oft in dieser Sache. Ich kann nicht oft genug darauf zurückkommen. Und auf alle übrigen Anliegen

.“ — „Auch für diese habe ich gebetet.“ Der Kaiser sah sie lächelnd an: „Du weißt ja gar nicht, wieviel ich außerdem noch bete.“ — „Auch dafür ist gesorgt“, entgeg- nete sie. „Ich habe für alles gebetet, wofür du sonst zu beten pflegst. Der liebe Gott weiß ge nau, wofür es ist, wenn auch ich es nicht weiß.“ Da nickte er. Aber noch immer vermochte der Kaiser nicht einzuschlafen und war sehr unruhig. Die Kaiserin saß an seinem Bett und hielt seine Hand. Sie fragte schließlich, was ihn beunruhige und er entgegnete: „Nichts. Danke

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.02.1917
Umfang: 4
Rundlcbau. Halfer MMrlnr mm Kelucft unseres Rairers in Wien. Wieil, 12. Feber. Se. Majestät der deutsche Kaiser und König dort Preußen ttaf heute vormittags kn Erwi derung des von Sr. Majestät dem Kaiser und .König Karl kürzlich im Standorte des Armeeoberkommandos ab gestatteten Besuches hier ein. Als die Kunde von der bevorstehenden Ankunft des deutschen Kaisers im Volke verbreitet wurde, füllte sich der Weg vom Nordbahnhof bis zur Hofburg mit dichtem Menschenspalier. Mit jubelnder Begeisterung wurde

Kai ser Karl auf dem Wege zum Bahnhof begrüßt, wo sich der deutsche Botschafter Graf Wedel mit dem Botschafts personal eingefunden hatten. Dort ivaren auch eingetrvf sen die Herren Erzherzog Maximilian und Leopold Sal vator, Erzherzog Friedrich und Erzherzog Karl Stefan tu der Uniform der deutschen Kriegsmarine. Kürz vor 11 Uhr traf Kaiser Karl im Hofauto in der UnisiwU seines preußischeri Husarenregimentes mit den Mzeicheit des Generalfeldmarschalls ein. Der Kaiser begab sich ill den Fürstensaal

, wo er die Begrüßung der Bersammel. ten entgegennahm, an deren Spitze er auf den Bahn steig trgt, als die Ankunft des deutschen Kaisers gemeldet wurde. Punkt 11 Uhr traf der Hofzug ein. Kaiser Karl erwartete, vor den Erzherzogen stehend und salutierend beit heranfahrenden kaiserlichen Wagen. Kaiser Wil helm grüßte Kaiser Karl aufs herzlichste schon von der Plattform des Salonwagens aus. Nachdem er den Sa. lom.vagen verlaffen hatte, erfolgte die innigste Begrüßung der beiden Monarchen durch wiederholten Kuß und Hän

dedruck. Kaiser Wilhelm trug die Uniform feines öster reichisch- ungarischen Husarenregiments Nr. 7 mit dev Abzeichen eines Feldmarschalls und das Band zum Groß kreuz des St. Stefans-Ordens. Nach der Begrüßung der beiden Monarchen wandte sich Kaiser Wilhelm an die Erzherzoge, um sie zu begrGen, worauf die gegenseittge VorsteÜung der Würdenträger erfolgte. Auf dem Wege tti die Hofburg ivurden die beiden Kaiser mit begeisterten Huldigungen begrüßt. In der Hofbürg erwartete am Pla teau der Treppe

die Kaiserin den Gast, um ihn willkom- nren zu heißen. Auch die Begrüßung zwischen Kaiser Wilhelm und der Kaiserin Ztta gestaltete sich überaus herzlich. Darauf geleitete Kaiser Karl' den deutschen Kaiser in seine Appartements. Nach seiner Ankunff stat tete Kaiser Wilhelm dem Kaiser und der Kaiserin Besuche ab, die das Kaiserpaar bald daruf' erwiderte. An dem Familiendejeuner nahmen außer Kaiser Wtthelnr und dem Kaiserpaare auch die hier weilenden Mitglieder des Mer- höchsten Kaiserhauses, darunter

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 25.03.1922
Umfang: 12
in Banden" überschrieb, Klipp und klar beweisen, daß die Tiroler von 1809 gar nicht jene kaisertreuen Männer waren, als die sie bisher gegol ten haben und daß nur eine spätere Geschichtsschrei bung ihre Taten auf das Konto der Kaisertreue ge bucht und damit eine Geschichtsfälschung began gen habe, die das Bild gänzlich entstelle. Es habe nicht einmal unser Andreas Hofer seinem Kaiser Liebe und Treue bis zum letzten Augenblicke be wahrt! — So waren sie also Betrug, die Erzählungen von der seit 1363

so oft bewährten Treue der Tiroler, so war es wohl auch Lüge, was Herr Dr. Pembaur, der heute als einer der Schriftleiter des „Alpenland" zeichnet, vor sieben Jahren in seinen Kriegsgedichten hinausgerufen hat? (Seite 52): ».Ich glaub an Oesterreichs siegreichen Stern Und fluche den Tod allen Serben Und will für unseren Kaiser und Herrn Für Oesterreichs Ehre sterben!" Es scheint zwar nicht zu glauben, daß der Dr. Pem baur von heute und dieser kaisertreue Studiosus Pembaur von 1914

, als die Tiroler in der Hofburg den Kaiser adler hervorsuchten, auf eine große Stange steckten und oben in der Maria Theresienstraße aufstellten. Da kamen die Schützen und kletterten empor, an der langen Stange, um den Kaiseradler .zu küssen und viele taten dies unter Tränen. Auch stellten sie das Bildnis des Kaisers und des Erzherzogs Johann vor der Triumphpforte auf und die Tiroler knieten da mals vor diesen Bildern nieder und weinten vor Freude. Es spricht eine wunderbare Treue aus diesen kleinen Zügen

. Als Andreas Hofer von der Ueber- macht der Feinde überwältigt, sich im Spätherbst 1809 in die Bergwildnis zurückziehen mußte und sein ganzes Hab und Gut in Sand im Passeier Zurückließ, da nahm er e i n Andenken mit — die goldene Ehren kette, die der Kaiser ihm geschenkt hatte. Jeden Tag küßte Andreas Hofer oben in der Verlassenheit der Bergwildnis das Medaillon mit dem Kaiserbild, das an dieser Kette hing. Es war dies ein zarter Ausdruck der Liebe und Treue zum Herrscherhaus." Wer

werde, von seiner unbestechlichen Treue zum Kaiser, die ihn bewog, einen Antrag, in Napoleons Dienste zu treten, um sein Leben zu retten, ohne Zö gern abzuweisen! Ja, Sweth berichtet auch, daß Hofer im letzten Augenblicke seines Lebens, angesichts sei ner Henker noch seinem Kaiser ein lautes „Hoch" ge bracht habe und wir haben dieser Erzählung Vertrauen geschenkt, weil sie dem entspricht, was wir sonst über Hose? wissen. Aber nein, der Artikelschrei ber behauptet, es besser zu wissen und erklärt sie als Lüge, als Fälschung

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 10
Datum: 24.09.1938
Umfang: 10
Karl, Königsberg. Reisch Baratta Dragono Josefa, Budischau. Theresienhütte Bückler Josef, Aufstetten. W. Rößl Beyer Otto, Halle. W. Rößl Dr. Baumann Kurt, Hamburg. Kaiser Bachmann Eckart, Graz. Dr. Wer sin Foto Tirol Wilhelm Angerer neben dem Kino Beste Ausarbeitung Ihrer Fotos, Projektion Ihrer Kinofilme. Kleinbildspezialist aus Lust und Liebe. — Die schönsten Postkarten. Bormüller Fritz und Frau, Leipzig. W. Rößl Bobsin Alice, Hamburg. Reisch Dr. Bolzano August und Frau, Würzburg. Rainer Böhmer

Helmut, Essen. W. Rößl Becker Wilhelmine, Frankfurt. Licht Bachmann Franz und Frau, Schweiz. Tiefmbrujniner Bleile Karl und Frau, Mannheim. Eggerwirt Butzky Karl und Frau, Rosenheim. W. Rößl Dr. Bäcker Albert und Frau, Dortmund. W. Rößl Bernmg Märga und Maria, Dänemark. Reisch Bandorf Dora, München. Reisch Baalhs Toni, Nürnberg. Kaiser Brown H., USA. W. Rößl Bobbett N., Holland. W. Rößl Becker Wilhelm, Wiesbaden. Straßhofer l. Tiroler Keramik und Kunstgewerbe BOSSE Freie Besichtigung Bischofs Karl

, Aibling. TiefeNbrumer Dr. Elhardt Fritz mit Fam., Durrach. Reisch Emhofer Otto, Baden. Brau-AG. Eichstätter Franz und Frau, Traunstein. W. Rößl Ennsmaittn Josef, Nassereith. Kaiser v. Ettinghausen Helga, Wien. Reisch Fiedler Fritz, Halle. W. 9lö%l Fischer Herbert, Düsseldorf. Bodenseer Färber Johann und Frau, Fischlachau. TiefenbrunNer Fürdeis Josef und Frau, Wolfsberg. Neuwirt Fürness Kathleen und Tochter, England-. Reisch Frank Maria, München. Hoffmann Ing. Fromme Hans und Frau, Hannover. Kaiser

. Gutmann Walter, München. Alpenhaus Grebel Richard und Frau, Schneidemühl. Eggerwirt Güster Hans, Schönburg. Klausner Geißler Paul, Garmisch. Kaiser ©ASTIHIOF STRASS HOF IR Kitzbühefi, Telefon 85 Gepflegte Getränke — Vorzügliche Küche Aussichts-Veranda Geinler Marlen, Berlin. Lebenberg Gauter Elisabeth, Breslau. Reisch Goluder Frieda, Danzig. Reisch Griffltö N., London. W. Rößl Gration N., London. W. Rößl Ge'scher Therese, Godesberg. Erika Grizey Friede., Berlin. Reisch Verlach Lothar und Frau

, Westphalen. Tiefenbrunner Gutscher Engelbert, München. Wilhelm , Gehrendt Alfred und Frau, Berlin. Sagerer Glattau Karl, Wien. Kaiser Hafkeöbrück Anneliese, Berlin. Reisch H-aug Otto und Frau, Stuttgart. Reisch Hödl Hugo, Graz. Neuwirt Hundhausen Gertrud, Boppard. Hölzl Habel Hans mit Fam., Frankfurt. Lebenberg Höndorf Hedwig mit Fam., Magdeburg. TiefenbruNner Hill Rolf, Freudenstadt. Reisch Hochenreiter Josef und Frau, Augsburg. Kaiser Harmuth Karl, Berlin. W. Rößl Heger Rudolf und Frau, Plauen. Holzner

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 24.03.1912
Umfang: 12
vom Eid der Treue entbinden zu können, und so dachte er vielleicht: „Jeder ist sich selbst der nächste!" Einst verwechselte Johann XII. S. Peters Stuhl mit einem Ehebette und der Teufel (Luitprand ver mutet, es sei Signore Marita gewesen) schlug ihn auf das Haupt, daß er starb, wie Ovidius zu sterben wünschte, den Kopfschlag abgerechnet. Die aufrührerischen Römlinge erwählten nun nicht seinen Gegner Leo VIII., den der Kaiser gesetzt hatte, sondern Benedikt V. Otto kam wieder, nötigte Rom

zur Wiedereinsetzung Leos und Benedikt starb zu Hamburg, zufrieden, von Rom entfernt zu sein; Leo folgte bald nach im Tode. Johannes Xlll. bestieg den Stuhl, aber auch er wurde verjagt nach Eapua und der Kaiser mußte ihn mit Gewalt wieder einsetzen. Man nahm schreckliche Rache an den Rädelsführern, dreizehn der Vornehmsten wurden aufgeknüpft, wobei der Hohepriester keineswegs an Jesus Worte erinnerte: „Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun". Johann krönte Otto I I. und dessen griechische Gemahlin

Theophauia und soll die Glockentaufe erfunden haben. Die Sitte ist aber wohl schon älter. Rom empfing Ottos Deutsche nicht, ob sie gleich damals furchtbarer ge wesen sein müssen und schon ihre Gurgelsprache die Römlinge schrecken mußte. Otto I. genannt der Große, den die schöne Witwe Adelheid für Italien begeistert zu haben scheint, suchte unseliger Weise die Rechte der Kaiser wieder hervor, aber die Vorgänger hatten schon zu viel vergeben und Otto war kein Karl und steht selbst > tief unter seinem Vater

Lehensadel, aber die Bischöfe scheinen so wild gewesen zu sein, als der Adel und vermehrten nur den Einfluß Roms, da man sie Fürsten werden ließ. Otto ar beitete mit der Stiftung seiner vielen Bistümer dem heiligen Vater wacker in die Hand, die deutsche Kraft wurde in Italien vergeudet über einer Schattenkrone und die Nachbarn lachten der von Päpsten gede- mütigten Kaiser, namentlich Frankreich. Während anderwärts feste Erbfolge die Monarchen in Stand setzte, die Ungebundenheit des Lchensadels zu zügeln

, so vermehrte in Deutschland sich dessen Macht und Anspruch bei jeder neuen Kaiserwahl. Die Krone Italiens f ch a d e t e s e l b st der H a u s m a ch t der Kaiser, wie Kaiserkrone Karls VII. Die hohle Idee, Nachfolger der altrömischcn Kaiser zu sein und Dominus mundi verlor sich kaum nach Karls V. Zeiten und spuckte fort bis ins 19. Jahrhundert in den Köpfen gar vieler Oesterreicher, vorzüglich der Werber. (Fortsetzung folgt.) Leset n. abonniert de» „TirolerWastl". Das cieuttcke UoIR und leine Kaiser

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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 24
Datum: 19.12.1930
Umfang: 24
zu nehmen. Der Herr Erzherzog sagte dies zu und entließ sie nach. einer Stunde lebhafter Unterhaltung. Nach! ein genommenem Diner empfing der Herr Erz herzog einige Besuche, darunter zwei Bauern aus Tirol, die auch in seinem Palais die Nacht verbrachten." „Recht hübsch das," murmelte der Kaiser und eine Unmutfalte grub sich! in seine Stirn. „Der Herr Bruder empfängt Abgeordnete aus Steiermark, wie wenn er der Kaiser wär'. Bauern aus Tirol, die bei ihm gar nichts zu suchen haben und ..." Er unterbrach

sich!. Die Flügeltür wurde auf gerissen und der Kammerdiener vom Tage meldete: „Seine kaiserliche Hoheit, der Herr Erz herzog Johann!" „Soll nur gleich eintreten," gab der Mos 5 narch kurz zurück. Eine Weile später betrat Erzherzog Johann das Kabinett. Mit ruhigem, fast heiterem Angesicht durchi- schritt er das Gemach., dicht vor seinem kaiser lichen Bruder stehen bleibend, dann sagte er mit klarer, freundlicher Stimme: „Ich wünsche Eurer Majestät einen guten Morgen." War es die Verstimmung, die der Bericht

des geheimen Kabinetts über den Erzher zog in ihm hervorgerufen hatte, einen Augen blick heftete der Kaiser seine wasserhellen Au gen mit einem Ausdruck völliger Gleichgültig- keit auf das freundliche Gesicht des Erzher zogs, dann sagte er: Mein Herr Bruder scheint es ja sehr eilig zu haben. Das bedeutet nichts Gutes. Sind die Moneten zu End', was? Sagen o', wie viel brauchen S', dann wollen wir ja sehen, was machen läßt." Eine tiefe Röte flammte um das Gesicht des also Angesprochenen

. „Es war nicht der Eigennutz, sondern ledig lich die Gewohnheit, die mich so früh am Tage hieherführte und mei.nen kaiserlichen Bruder begrüßen ließ. Mein Herz mahnt mich noch immer daran, daß Kaiser Franz mit mir denselben Vater und dieselbe Mutter hatte." „Das will ich- durchaus nit bestreiten, Herr Bruder," erwiderte der Kaiser, „und daß- Sie zu mir gekommen sind, um mit mir über Ver wandschaften zu patlieben, das will ich nit jecht annehmen. Si«Hmd ja Mst 'ein recht praktischer Mensch' und haben sich zum Beispiel

in ihrem En thusiasmus etwas zu weit gegangen. Sie haben sich treuherzig eingebildet, daß sie in mir den Kaiser ehrten und begrüßten. Ich bitte, den Steirern nicht zu grollen, sie hängen mit all ihrer Liebe an ihrem Kaiser." „Das Volk vergißt aber gar leicht über ei nem Erzherzog seinen Kaiser. Sonst könnte es auch nit den Einfall haben, den Erzherzog Johann zu einem Alpenkönig zu machen." ^Majestät," entgegnete der Erzherzog heftig und nur mit Mühe seine tiefe Erregung mei sternd, „Majestät glauben also noch, immer

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 18.08.1910
Umfang: 10
und Treibern mit Koppelhunden und beutebeladenen Karren. So schaute man einen erlegten Zwölfender, Rehwild usw., sogar die bestrickten Wilderer fehlten nicht. Dieses Bild waidmännischen Lebens wurde vielfach für den interessantesten Teil des Auszuges gehalten. Ungefähr eine Stunde lang währte der Vorbei marsch ein wahrer Triumphzug vom Berg Jsel bis zum Löwenhaus. Auf dem nördlichen Balkon der Hosburg stand Se. Majestät der Kaiser mit den drei Erzherzogen, die unten vorbeirückenden und „Hoch!' rufenden

Schützen huldvoll grüßend. Im Laufe des Nachmittags besuchte der Kaiser die Landesausstellung. Am nächsten Tage subr der Kaiser abermals auf den Berg Jsel zur Eröffnung des Schießens der Osfiziere, Mannfchften, Paffeirer und Schützen. Nachmittags fanden die allgemeinen Audienzen statt. Damals erschien auch eine welsch- tirolische Deputation, bestehend aus den Bürger meistern der Städte Trient, Rovereto, Ala, Ärco und Riva mit der Bitte um die Autonomien Welsch tirolS. Der Führer der Deputation sührte

und unter Be rücksichtigung der allgemeinen wichtigen Staats interessen einen Weg zu finden, um Ihren Wünschen entgegenzukommen. Ich kann kein Versprechen ab geben; nur kann ich Sie versichern, daß die Inter essen der italienischen Bevölkerung mir gerade so am Herzen liegen, wir die der übrigen Völker der Monarchie.' Am 30. September fuhr der Kaiser noch nach Oberinntal und verließ dann Innsbruck. Der Kaiser in Vasseier. Drum auf zur großen Völkerschau Beim Sandwirtshof im Passergau! Dort rief uns Hofer anno neun

. Dort soll auch heute Heerschau sein. Der Kaiser mustert seine Treuen, Die der Verrat noch nicht berührt. Die Gut und Blut dem Fürsten weihen. Der Habsburgs edles Banner führt. In den Septembertagen des Jahres 1899 er tönte abermals der Jabelruf durchs Land: Der Kaiser kommt! Am 20. September fand die Ein weihung der Andreas-Hofer-Kapelle in Passeier statt und aus diesem Anlaß, um den Größten ihrer Helden zu ehren, hatte der Kaiser den Tirolern seinen Be such versprochen. Der Kaiser traf am 20. September in Beglei

tung des Erzherzogs Franz Ferdinand nachmittags in Bozen ein und stattete der Herz-Jefu-Anbe- tungskirche einen Besuch ab. Damals war es, als der Kaiser über unsere Stadt die Bemerkung machte: Bozen ist und bleibt eineeigentümliche Stadt,die mir immerwohl gesallenhat. Von Bozen fuhr der Kaiser weiter nach Meran. Die ganze Fahrt Sr. Majestät des Kaisers von Bozen nach Meran war ein unzweideutiger Huldi- gungsakt, welchen das Volk seinem allgeliebten Kaiser und Schirmherrn wetteifernd darzubringen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 14.01.1899
Umfang: 10
. Für den Rest mußte Ferdinand 1547 die Entrich tung eines jährlichen Tributes von 30.000 Dukaten versprechen. Siebent ürgen blieb dem Sohne Zapolyas. Ferdinand I. empfing die Kaiserkrone, nachdem sein Bruder Karl V. 1556 der Regierung entsagt hatte, und starb 25. Juni 1564. Nach seinem Willen theilten seine drei Söhne die väterliche Erbschaft so, daß der älteste, Kaiser Maximilian II., Oesterreich, Ungarn und Böhmen, der zweite, Ferdinand, Tirol und Vorderösterreich, und der dritte, Karl, Steier mark

, Kärnten, Krain und Görz erhielt. Kaiser Maximilian ließ 1572 seinen ältesten Sohn Rudolf als König von Ungarn krönen, und 1575 fielen diesem auch die Königskronen von Böhmen und von Deutschland zu. Maximilian II. starb 12. Oktober 1576; von seinen fünf Söhnen wurde der älteste, Rudolf II., Kaiser. Unter diesem fielen Tirol und Vorderösterreich, die Besitzungen des Erzherzogs Ferdinand, nach dessen Tode 1595 an die beiden überlebenden Linien zurück. Rudolf II. mußte 1608 Ungarn, Oesterreich und Mähren

und 1611 Böhmen an seinen Bruder Matthias abtreten, der ihm 1612 in der Kaiserwürde folgte und 20. März 1619 starb. Mit ihm erlischt die zweite österreichische Linie. Sein Vetter Ferdinand, der älteste Sohn des 1590 ver storbenen Erzherzogs Karl von Steiermark, folgte ihm auch in Oesterreich, Böhmen und Uncarn und wurde zugleich als Ferdinand II. zum Kaiser erwählt. Dagegen erhielt Tirol und Vorderösterreich Fer dinands jüngerer Bruder Leopold V. dessen Nach kommenschaft 1665 ausstarb, worauf

von Siebenbürgen, sich empört hatte, wurde zum Gehor sam zurückgebracht. Ferdinands Nachfolger, Kaiser Ferdinand III. (1637—57), setzte den Krieg fort. Wie Ferdinand II. im Prager Frieden 1635 die Lausitz an Sachsen, so mußte Ferdinand III. im Westfälischen Frieden 1648 das Elsaß an Frank reich abkreten. Ferdinands III. Sohn und Nachfolger, Kaiser Leopold I. reizte die Ungarn durch unduld same Härte, was einen Aufstand zur Folge hatte. Das Haupt desselben, Tököly, fand Unterstützung von der Pforte, und Kara

Mustapha belagerte 1683 Wien, das nur den zur Hilfe herbeieilenden Deutschen und Polen seine Rettung zu danken hatte. Nachdem dann die Siege seiner Feldherren dem Kaiser ganz Ungarn unterworfen hatten verwandelte er es 1687 in ein Erbreich und vereinigte damit Siebenbürgen. Auch mußte die vom Prinzen Eugen bezwungene Pforte im Karlowitzer Frieden von 1699 das Land nörd lich von der Save und Donau bis auf das Banat und den östlichen Theil Slavoniens zurückgeben und im Passarowitzer Frieden von 1718

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 20.07.1902
Umfang: 16
ihm Kaiser Wilhelm I. am Tage des Truppeneinzugs in Berlin das 16. Ulanenregiment und König Johann am Tage des Truppeneinzugs in Dresden das Schützen regiment Nr. 108. Nach der Uebernahme der Regierung seitens des Königs Wert 1873 trat Prinz Georg erneut als komman- dirender General an die Spitze der sächsischen Armee, von Kaiser Wilhelm II. wurde ihm die Würde eines Generalfeldmarschalls ver liehen und die Funktion eines Generalinspekteurs übertragen. Letztere hat er bis jetzt b. kleidet, den Oberbefehl

und die Prinzessin Gisela sich lebhaft unterhielten. Dann fand Cercle in der im Bahnhof neubau hergerichteten Halle statt, und gleich darauf erfolgte die Fahrt zur Stadt. Der Prinzregent fuhr mit denr Kaiser, die Kaiserin mit der Prinzessin Gisela, der König von Württem berg mit dem Prinzen Ludwig, der Großherzog von Baden mit dem General v. Haag. Nach der Para e am Färberthor, bei welcher der Kaiser persönlich das 6. Infanterieregiment denr Prinz regenten vorführte, begaben sich die Monarchen in ihre Ouartrere

Glanz des Friedens. Rings um die Hofkirche herum standen dichte Schaaren von Menschen, die nach dem gedämpften Licht schauten, das durch die hohen Kirchenfenster brach. Im Schlosse herrschte ein bewegtes Leben. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König Werts Herzens- ireund, war schon am Morgen eingetroffen. Viele deutsche Fürsten, darunter der greise Großherzog von Baden, waren trauernd ver sammelt. Groß war die Zahl der Vertreter ausländischer Souveräne. Man fühlte überall deutlich

: nicht die Forni ist hier das Treibende gewesen, sondern tiefe, herzliche Verehrung. Um 8 Uhr traf Kaiser Wllhelm mit seiner Gemahlin ein, um deui väterlichen Freunde die letzte Ehre zu erweisen. Uni 9 Uhr begann die Feier. Die große Hofkirche war bis auf den letzten Platz 'gefüllt. König Georg, zur Rechten Kaiser Franz Joseph, zur Linken Kaiser Wilhelm und ge folgt von den fremden Fürsten, nahmen vor dem Katafalk Platz. Die Königin-Wittwc wohnte mit der deutschen Kaiserin und den übrigen fürstlichen Damen

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 08.02.1925
Umfang: 16
, langen Streit mit dem Kaiser Sicgismund und der Kirche ver wickelt. Es wurde bereits erzählt, wie der Kaiser in dem großen Aergernis jener Zeit cingriff, da es drei Päpste gab, von denen sich jeder für den rechtmäßigen hielt. Er berief zur Schlichtung dieses Zwiespaltes ein Konzil nach Konstanz am Bodensee und lud alle drei Päpste ein, zu dieser allgemeinen Kirckenverfammlung zu erscheinen. Ruhigen Schlaf, gesundes Lerz, gute Nerven haben Sie, wenn Sie den seit 34 Zähren überall bekannten Kathreiners

Kneipp Malzkaffee trinken. Tausende von Ärzten emp fehlen ihn. ,882 Einer derselben, Johann XXIII., nahm den Weg zum Konzil durch Tirol, traf mit Friedrich in Meran zusam men und erbat sich vom Herzog Schutz und sicheres Reise geleite. Friedrich meinte einer guten Sache zu dienen das darf nie vergesien werden — und sagte beides zu. Die glänzende Versammlung, zu der alle drei Päpste, der Kaiser nrit großem Gefolge erschienen waren, begann im Oktober 1414, im Februar hielt auch Friedrich feinen

feierlichen Einzug. Das Konzil beschloß, um der Unordnung ein Ende zu machen, sollten alle drei Päpste abdanken. Johann dankte ab, wie man sagt, in der Hoff nung, er werde dann wiedergewählt. Bald reute es ihn aber und mit Friedrichs Hilfe entfloh er nach Schafft hausen. Friedrich hatte ihm eingedenk seiner Ritterpflicht und seines Manneswortes ohne Bedenken seinen Bei stand geliehen. Wegen dieser Parteinahme war nun der Kaiser, der dem Herzog ohnehin nicht freundlich gesinnt war, aufs höchste erzürnt

schadenfroh und besetzten die habsburgischen Stammlande im Aargau. Mit bos haftem Hohne nannten ihn seine Feinde nun den „Frie de! mit der leeren Tasche". In dieser verzweifelten Lage erschien nun Friedrich im Frühjahr 1415 in Konstanz vor dem Kaiser und bat um Verzeihung. Jedoch trotz der größten Demütigungen erreichte er schließlich nichts, weil es ihm nicht gelang, den Papst Johann zur Rückkehr zu bewegen. Siegmund, der Luxemburger, trug sich sogar mit dem Gedanken, Tirol für sich zu erwerben

Freud und Leid mit ihm geteilt und wollen dies auch künftig. Wenn auch alle anderen Städteund Lande ihn verlassen, wir werden ihn nicht ver lassen." Herzog Friedrichs schwerste Not und schönster Sieg. Da also „friedliche" Besitzergreifung von Tirol an dem Widerstand des Volles scheiterte, beschloß der Kaiser Ge walt zu brauchen und mit einem Kriegsheere einzu brechen. Viele Grafen und Ritter, die es Friedrich nicht vergessen konnten, daß er ihre Macht so sehr einge schränkt und den Bürgern

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 12
Datum: 04.02.1912
Umfang: 12
es endlich, sämtliche Reichsstände zu eini gen. Sogar ein geistlicher Fürst, Bischof Balduin von Mainz, Worms und Speier hielt zum Kaiser. Ludwig war und blieb aber ein schwacher, schwan kender Charakter. Anstatt die gute Gelegenheit beim Schopf zu packen und die Sache mit dem Papste ins Reine zu bringen, so daß Deutschland von dem Italiener endlich Ruhe bekommen hätte, ließ sich der Bayer von dem Welschen ins Bockshorn jagen. Der Papst besaß sogar die Unverschämtheit zu ver langen, daß Kaiser Ludwig

, auf welches auch die Habsburger Anspruch machten. Da Kaiser Ludwig nichts von einer Verbindung Böhmens und Kärntens wissen wollte, rächte sich der Tschechen könig an ihm, indem er gegen ihn alle Welt auf hetzte. Es kam zum Kriege, der jedoch diesmal alle Deutschen einig fand. Frankreich mußte seine Einmischung in deutsche Reichsangelegenheiten bald aufgeben. Ludwig der Bayer hatte es bei seinem Kampfe gegen das Papsttum viel besser als seine Vorgänger und würde viel mehr erzielt haben, wenn er eine entschlossene Natur

riefen, dieser bestimmte sodann, daß je der rechtmäßig gewählte deutsche König au ch oh ne päpstl ich e Krönung römischer Kaiser sei. Das erstemal hatte sich ganz Deutsch land gegen den Papst einig gezeigt und wenn dies auch nicht direkt dem keineswegs sehr selbstbewußten Auftreten Kaiser Ludwigs des Bayern zu danken war, so knüpfte sich an seine Regierungszeit doch eine sehr erfreuliche Erstarkung des deutschen Volks geistes, die in der Gründung des Kurvereines von Rense ihren ersten kräftigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 15.07.1922
Umfang: 16
, durch erfun dene zu ersetzen, und fand manchmal launige Benennungen, so wenn sie ihren Bruder, den in seinem Aeußeren keineswegs verführerischen Kaiser Franz, „Venus" oder Metternich „Kraut feld", den hinkenden Tayllerand „Krummholz" nannte. Keinestvegs scherzhaft lvar aber die Art, wie Kaiser Franz seine Brüder und seine Gemahlin, die Kaiserin Maria Ludowika, bespitzeln ließ. Erzherzog Karl war ihm von den Napoleonischen Kriegen her verdächtig. Er hat ihm die Popula rität nie verziehen, deren

sich dieser eine Zeit lang erfreut hatte. „Wir kennen", schreibt Bibl in seinen: soeben erschienen Werke „Der Zerfall Oesterreichs" (Nikola-Verlag, Men), „einen Vortrag Metternichs, worin er dem Kaiser über einen Theaterbesuch des Erzherzogs Bericht er stattet. Der kaiserliche Prinz, so meldet Metter nich, war, sobald er in der Loge erschien, sofort Gegenstand der schmeichelhaftesten Aufmerksam keit von Seite des Publikums, doch Karl zog sich bescheiden in den Hintergrund zurück. Der Vor sicht Karls lvar

: sie, die für Literatur Sinn und Verständnis hatte, der selbst Goethe! gehuldigt hat, paßte eben, lvie Gentz es einmal ausdrückt, „in die stupide Routine des Franzis- zeischen Hofes nicht hinein". lieber die „Jnterzepte" dieser Briefe liegt mrrr ein Vortrag Metternichs an den Kaiser vor, und dieser Vortrag läßt uns vielleicht besser als sonst irgend eine Tatsache erkennen, daß das, was den Kaiser und den Kanzler verband, eben die beiden! gemeinsame Gemeinheit der Gesinnung lvar. Metternich beschuldigt die Kaiserin

, sie feiere den Erzherzog Josef „als einen Helden der Kon stitution" und „ eifere ihn zum Widerstand ge gen die königlichen Ansichten an". Er behauptet, in Men rede man allgemein „von einem bevor- st-chenden Liebesverständnis zwischen Ihrer Majestät der Kaiserin und dem Erzherzog-Pala tin". Er rät nun dem Kaiser, seine Gemahlin! recht ins Gebet zu nehmen und ihr zu bedeuten, „daß alles, was dem Mann entgehen konnte, dem Monarchen nicht entgeht". An der Hand der ein- zenen Briefe wäre der Kaiserin sodann

ihr gan- zes Sündenregister vorzuhalten und dann wä ren die Jnterzepte mit der Versicherung der Ver-! zeihung zu vernichten und der Kaiserin die gänz liche Einstellung der Korrespondenz mit den:! Palatin anzubefehlen. Ueber das, was dem Erz herzog gesagt werden solle, weide Metternich dem Kaiser mündlich seinen Vortrag erstatten. Bezeichnend für Kaiser und Kanzler ist auch der- Umstand, daß, als der Leiter der Polizeihofstelle,? Baron Haager, sich zur Bespitzelung der Kaiserin! nicht bereit finden

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 12 von 12
Datum: 23.08.1899
Umfang: 12
Aufruf M Andrem Mer-Mite-Wm mit Zmii in Knjsei«. „Hofer war der treue, edle Mann, voll Einfalt und Uneigennützigkeit, er war der, der das biedere Land so schön vertrat, er war der Blutzeuge von Tirol." Diesen Spruch schrieb Se. kaiserl. Hoheit weiland Erzherzog Johann in das Gedenkbuch am Sandwirtshause. Fürwahr erblicken wir in Hofer, der Gott und seinem Kaiser treu ergeben bis in den Tod, die edelste Verkörperung der tirolischen Volksseele und einen christlichen Helden

überbrachte, in französische Dienste zu treten und dadurch sein Leben zu retten, erwiderte er: „Ich bleibe dem Hause Oesterreich getreu und dem guten Kaiser Franz". Die letzten Worte dieses unerschrockenen Märtyrers galten seinem geliebten Kaiser! Tirol wurde Oesterreichs Stern und unermesslich war durch seine Schilderhebung die moralische Nachwirkung und das begeisternde Beispiel. Die Völker sahen staunend, was das Tiroler Volk, entflammt von der Liebe für sein Heiligstes vermag, ermannten

das wehrhafte Tiroler Volk heute noch erfüllt. Sammelt Euch also, Ihr wahren Tiroler, unter Eueren ehrwürdigen, ruhmbedeckten Kriegsfahnen im Geiste un serer Väter, im Geiste der alten Liebe für unser Vaterland, für unseren Kaiser, die mit dem Tiroler Volke verwachsen, von Geschlecht zu Geschlecht fortdauern wird. Zeigt am historischen Sandhose in den einfachen Formen der Landesvertheidigung kräftig und zwanglos die unerschütterliche Treue zu Gott, Kaiser und Vaterland! fit das Landeskomitee des Andreas

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 18.01.1924
Umfang: 8
. Als Kassier hatte Kaiser eine Art Kaution zu stellen und da er über keine greifbaren Mittel verfügte, setzte er sich zur Erlangung solcher mit dem da maligen Leiter der Filiale der Tiroler Vereinsbank in Meran, Baron Paul Kober in Verbindung. Dem Baron Kober zeigte Kaiser mehrere Schreiben der Nationalbank für Deutschland in Berlin, aus, denen hervorging, daß er über ein Guthaben von mehreren Millionen Mark verfüge. Tatsächlich war Kaiser im Besitze eines Konto-Auszuges der Deut schen Nationalbank

über 10 Millionen Mark, er hatt'5 aber über dieses Konto kein selbständiges Ver fügungsrecht, es war ein Scheinguthaben und in Wirklichkeit Eigentum des deutschen Reichsschatz- ministerinms. 1919 war nämlich Kaiser bei diesem Ministerium in untergeordneter Stellung, um Gutsverschiebungen aufzudecken und hiezu Wurde ihm ein Scheinkonto bei der deutschen Nationalbank eröffnet, damit er seine „Spitzelgeschäfte' wirksamer ausüben konnte, denn es trat öfters der Fall ein, daß solch ein Spitzel den Ankäufer spielen

mußte, um hinter die Schliche der Schieber zu kommen und hiezu war Geld, viel Geld nötig. Die Geldgeschäfte des Herrn Kabarettbesitzers. Außerdem gab Kaiser dem Baron Kober an, oaß er Teilhaber des Berliner Kabaretts Bergolese sei und bewies dies durch ein Schreibeil eines ge wissen Heinrich Lang aus Berlin. Diese Angabe stellte W später als glatte Lüge heraus. Um Ba ron Kober vollständig zu beruhigen, hinterlegte Kai ser in einem gemieteten Banksafes der Vereins- bank in Meran 10.000 Schweizer

Franken und Schecks über ungefähr 200.000 Mark. Dieser Er lag bestand, wie, später erhoben wurde, ans Geldern von Spielern, an denen Kaiser keinen Anteil hatte. Da die von Kober über Kaiser eingezogenen Erkun digungen günstig lauteten, eröffnete ihm die Ver einsbank ein Sperrkonto über anfänglich 25.000 L., das später auf ,5.000 Lire erhöht wurde und über das Kaner und die Kur- und Sportgesellschaft ver- wuroen, wie bereits erwähnt, nach 1700 der Reihe nach als Nichter bestellt: Joh. Reinmprecht

Gerichtsschreiber zur Seite. (Schluß folgt.) fügen konnten. Gleichzeitig ließ Karl Kaiser auf seinen Namen ein Privatkonto eröffnen und legte anfänglich bedeutende Beträge ein, die aber, wie nachträglich festgestellt, ebenfalls Spielgelder waren. Diesen Einlagen folgten alsbald größere Abhebun gen, so daß sein Konto ein Debitsaldo von 25.390 L. aufwies. Im Dezember 1920 beteiligte sich Kaiser mit 20.000 Lire an der Bonbonniere in Meran; das Geld hiezu entnahm er seinem Konto bei der Ver einsbank

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Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 11.03.1939
Umfang: 10
Rohrmann Irmgard, Berlin. Tiefenbrunner Richards B.A. C. England. Kaiser Retzer Ludwig, Bad Tölz. Bayersdorf Maria Freifrau Reichlin Marianne, München. Grandhotel Roever Luis und Frau, Wittenberg. Tiefenbrunner Romme Sophie M. L., Holland. Grandhotel Reif Viktor mit Fam., Salzburg. Kaiser Paas Ilse, Düsseldorf. Reisch Reimer Liselotte, 23vnn. Elias Fuchs Ritter Helga, Berlin. Sonnbühel Rust Wilhelm, Hamburg. Bichlalm Ritthaler Toni, München. Eilenberger Range Kurt, Beuchen. Rosengarten Arch. Roth

Ludwig Stephan, Wien. Licht Raedler Wilhelm, Hamburg. Villa Licht Rühmann Heinz, Schauspieler, Berlin. Ehrenbachhöhe Dr. Ringer Friedrich, Ludwigshafen. Kitzbühelerhof Reese Hermann und Frau, Neumünster. Straßhofer Stoffe Sport Moden Bekleidung Eigene Modelle Tel. 213 Sternberg Wilh. u. Frau, Stadt d. KdF.-Wg., Grandh. Sonderer Lorenz, München. Resch Luise Stülcken Ludwig und Frau, Hamburg. Kaiser Dr. Stöhr Franz und Frau, Hagen. Haus Barbara Sörensen C. und Schwestern, Dänemark. Grandhoteö Stegmann

: Dr. Mag. E. Vogl Staatssekr. Dr. Kettenbaum E., Wien. Grandhotei Schoefl Grete, Wien. Grandhvtel Schick Alfred, Nürnberg. R. Pichler Schulz Hedwig, Aschaffenburg. Hvlzner Sandstrom Philip, Schweden. W. Rößl Sohnius Erna, Saarbrücken. Grandhotel Schulz Wilhelm und Frau, Offenburg. Kaiser Dr.-Jng. Schweitzer Ottomar u. Frau, Stuttg. Blumau Strun Hans und Frau, Lübeck. W. Rößl Schäfer Hermann, Kassel. W. Rößl v. Schaper Karin, Glatz. Ldhs. Stefanie Siebert Heinrich und Frau, Magdeburg. Reisch Schorf

Siegfried, Zschopau. Alpenhaus Dr. Schultze Walter, Berlin. Hohenbalken Seuffert Fritz, München. Wildner Schubert Arthur, Breslau. Grandhotel Stenger A. M., Holland. Grandhotel ßlrch. Serini Heinr. und Frau, Wiessee. Mont ma Seidel Barbara, München. Klausner Dr. Solf Hans-Heinrich, England. Johann Berger Schmid Helga, Wien. Kaiser Sanier Julius^ Klagenfurt. Kaiser Reg.-Rat Dr. Schneider Georg, Freising. Kitzbhof Steffens Stefan und Frau, Frankfurt. Grandhotel Freiherr v. Schellersheim D., Westfalen

, Wien. Waldhäusl im Täglich 5-Uhr-Tee GRAND HOTEL Senftner M., Oberhof. Hvlzner Sage Charlotte und Maria, Berlin. Petzold Smeykal Grete, Wien. Licht Schult Friedrich mit Fam., Gladbach. Montana Scharfenberger Betty, Regensburg. Kaiser Schtvaiger Paula, München. Edelweiß Schmidt Hermann, Ludwigsburg. Klausner Stich Michael, München. Kaiser Schubert Hans Arnold, Zittau. Ehrenbachhöhe Striebing Fritz, Jena. Patscheider Luise Schönberger Anne-Marie, Dresden. Rainer Dr. Schidl Norbert und Frau, Wien

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 07.09.1909
Umfang: 12
werden. * Von den großen Kaifermauövern. Die großen österreichischen Kaisermanöver dieses JahreS, denen bekanntlich auch der Deutsche Kaiser beiwohnen wird, finden, wie >'?ni?ldet, bei dem mährischen Städtchen Groß-Meseritsch östlich von Jglau statt. DaS Manöverterrain liegt im Gebiete der „böhmisch-mährisch-n Land- schwelle', eines Hügellandes, das auch größere Plaie. u? ausweist. Der greise Kaiser Franz Josepq und sein hoher Gast werden in dem gräslich Hurrachschen Schlosse Groß-Msseritsch Wohnung nehmen

hin eine Katholikin. ?er Kaiser unter den Ciroler Jauern. Als der Kaiser nach der Feldmesse auf dem Berge Jsel Cercle hielt, zeigte eS sich neuerdings, wie sehr die Tiroler im Kaiser ihren geliebten, gütigen LandeSvater schätzen. Das Fremden-- blatt weiß über den Cercle des Monarchen mit den Bauern folgende Einzelheiten zu be richten: Links vom Kaiserzelte standen einige alte Bauern, Besitzer der Tapferkeitsmedaillen und der KrisgSmedaille, auf die der Kaiser nun zuschritt. Statthalter Freiherr v. Spiegelfeld

stellte die Leute vor und der Kaiser erkundigte sich mit teilnehmenden Worten nach ihren Ver hältnissen. DaS strenge Zeremoniell, daS sonst bei derartigen Feierlichkeiten beachtet wird, blieb diesmal ganz beiseite, die Bauern bildeten dichte Gruppen, in deren Mittelpunkt der Kaiser stand, mehrere sprechen zugleich auf den Kaiser ein, sie warten gar nicht, bis er das Wort an sie richtet, und der Kaiser gibt allen freundlich Antwort und hat für jeden ein gütiges Wort. Es ist bezeichnend, daß viele

der alten Leute die Gelegen heit benutzten, um den Kaiser eine Bitte vor zutragen. Einer will dies, der andere will jenes, und die Bittsteller denken sich offenbar, man dürfe eine so seltene Gelegenheit, den langen Instanzenweg zu umgehen, nicht unbenutzt ver streichen lassen. Statthalter Freiherr v. Spiegel feld hat einen Beamten an seine Seite gerufen und diktiert diesim die Wünsche und Bitten der einzelnen Petenten, so wie sie der Kaiser ihm mitteilt. Nur schwer kann sich der Kaiser von den alten

Leuten losmachen, mit der Red seligkeit des Alters erzählen sie von den Ge fechten, an denen sie teilgenommen haben, und wenn der Kaiser einen oder den anderen srägt, bei welcher Gelegenheit er die Auszeichnung, die er trägr, verdient hat, fühlt sich der alte Mann gleich verpflichtet, seine ganze Lebens- geschichte zu erzählen. Von den streng höfischen Formen, in welchen sich sonst eine Cercle deS Kaisers abspielt, ist die Szene heute wesentlich verschieden, manchmal ist der Kaiser so dicht umringt

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 13.10.1934
Umfang: 12
IQ Samstag, 13. Oktober 1834 Nr. 235 JZ €m mmnMiM Dokument Anöreas Hofers Neben der Behebung des Munitionsmangels war die Linderung der Geldnot die Hauptsorge Andreas Hofers während seiner Innsbrucker Negierungszeit. Er sandte daher wiederholt Kuriere mit Briefen an Erzherzog Johann und den Kaiser nach Wien mit der Bitte um Geld. In Wien wollte aber der Kaiser von Waffen- und Pulverlieserungen nach dem abgeschlosse nen Waffenstillstands (Znaim, 12. Juli 1809) nichts mehr wissen

, aber auf Drängen des jugendlichen Erzherzogs Johann entschloß sich der Kaiser, den Tirolern heim lich eine Unterstützung in Geld zukommen zu lassen, und zwar „zur Bildung einer Handkasse für die lau seirden Desensionsauslagen". Am 14. September 1809 übergab zu Totis bei Komorn (Ungarn) der Kaiser dem Major Jakob Siberer (geb. Landl, 1766, gest. Trient 1814) und dem Major Joses Eisen stecken (geb. 1779 Matrei a. Br., gest. Bozen 1827) in einer Audienz p e r sanl ich eine Anweisung auf 3000 Du katen in Gold

ist eigenhändig. Den Augenblick der Uebergabe der Dukaten hat Meister Defregger in einem berühmt gewordenen Bilde dargestellt. Kaiser Franz verwahrte die Quittung in seinem Schreibtische und sandte sie später mit folgendem interessanten Schreiben an Zichy: „Lieber Graf Zichy! Sie erhalten hier zum gehörigen Gebrauch eine Quittung des bekannten Andreas Hofer, welche zur Bestätigung dient, daß ihm die überschickten 3000 Stück Dukaten richtig zugekommen sind, über welche Geldsumme je doch das erforderliche

„Tirol 1809, Sign. 1809/160/13", entdeckt. Der Text lautet wörtlich: „Quittung uiber 3000 sage dreitausend Stuecke Du- caten, welche die Unterzeichnete Oberkommandant schaft aus den Händen des H. Majors Jos. Eisen stecken, Badwirths in Botzen, der diese Summa ge meinschaftlich mit dem H. Major Siberer zur Uiber- bringung nach Tirol von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich übernahm, richtig und baar erhalten hat. Innsbruck, den 30. September 1809. Vom k. k. Ober kommando Tirols: Andere Hofer

Hofers, zahlte der Sandwirtin einmal 600 Dukaten aus, den Rest verteilte er an ver unglückte Passeirer Landesverteidiger. Da er deren Namen nur dem Kaiser persönlich mitteilen wollte, wurde ihm am 25. Oktober 1815 eine Audienz beim Kaiser in Innsbruck gewährt, doch hat der Kaiser nie mandem von den ihm durch Thaler gemachten Eröff nungen Kenntnis gegeben. Die noch bis zum Jahre 1820 sich hinziehende Untersuchung wurde dann über persönlichen Befehl des Kaisers gänzlich eingestellt. So ist bis heute

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 25.08.1936
Umfang: 6
Ein Denkmal für die Militärakademiker — Kaiser Karls letzten Wächter Wien, 22. August. Ein Komitee, bestehend aus Angehörigen der letzten Jahrgänge der Theresianischen Militärakademie, der Militär-Oberrealschule und der Kadettenschulen, berei tet aus Anlaß des Gedenktages an die letzte Schloß- wache in Schönbrunn in den Novembertagen 1918 die Anbringung einer Gedenktafel für Kaiser Karl vor, die im heurigen Herbst voraussichtlich am Wachgebäude rechts vom Schönbrunner Tor enthüllt werden wird. Den Vorsitz

nun diese Wiener-Neustädter Militärakademi ker — die später noch aus den Akademien von Möd ling und Traiskirchen Verstärkungen bis etwa hundert Mann erhielten — nach Schönbrunn, wo sie noch am Tag ihrer Ankunft vom Kaiser empfangen wurden. Ihre Aufgabe war es, die Posten rund um das Schloß zu beziehen, was eine um so schwierigere und verantwortungsvollere Aufgabe war, als nur ein ganz geringer Teil Burggendarmen anwesend und die ganze Besatzung recht schwach war. Aber trotzdem harrten diese jungen Menschen

in wahrer Kaiser treue auf ihren Posten aus, acht Tage hindurch, die vom ernstesten Weltgeschehen erfüllt waren. Die Tage vom 4. bis 10. November waren ausgefüllt mit Konferenzen im Schönbrunner Schloß, im Park selbst tauchten bereits Arbeiter und ärmere Leute auf, die das noch dort befindliche Wild jagten und a b s ch o s s e n, aber der Kaiser zeigte sich trotz der übrigen Geschehnisse völlig ruhig, ja er wurde sogar, wo er sich zeigte, vom Volk umjubelt, wie über haupt nirgends ihm persönlich

gegen über feindselige Haltung eingenommen wurde. Um den 9. November hatte sich aber bereits die allgemeine Lage zugespitzt, am 10. November wurde die Schlohwache auf st r e n g e Bereitschaft gesetzt und am 11. November wurde zum erstenmal das Schönbrunner Schloßtor geschlossen, und an diesem Tag sickerte zum erstenmal die Nach richt durch, daß Kaiser Karl wegfahren werde. Einer seiner letzten Befehle cm diesem Tag war noch, daß unter keinen Umständen geschossen werden dürfe. Am Nachmittag dieses Tages überreichte

auch Walter v. Schusch nigg, der Vetter des Bundeskanzlers, wohl als letztes ein Majestätsgesuch der Akademikerwache an den Kai ser dem Grafen Hunyadi. Das Gesuch, das so recht von der Treue und Liebe der Akademikerwache zeigt, hatte den Wortlaut: Eure Majestät! Von glühender Liebe und Ehrfurcht zu Eurer Majestät, unserem innigstgeliebten und vergötterten Kaiser, sowie Allerhöchst Ihrer durchlauchtigsten Familie durchdrungen, bitten die im Wachdienst Schönbrunn stehen den Militärakademiker unter Führung

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 05.05.1900
Umfang: 8
Ritter Mor von Kunegg und Mor- berg des Pionn.-Bat. Nr. 1l); zum Oberlieutenant den Lieutenant Franz Lebitsch des Jnf.-Reg. Ä!r. 35. .'graphische Depeschen. (Telegramme des k. k. Tel.-Corr.-Bureau.^ Wien, 5- März. Die „Wiener Zeitung' meldet: 'Se. Diajestät der Kaiser ernannte den LaudeSgerichtö- rath Leander Sterz inger in Innsbruck zum Räthe beim dortigen Oberlandjögericht. Se. Majestät. der Kaiser verlieh dem BezirkSrichter Franz Detz in Bregeiiz^üild dem NeriMSsecretär Leonhabd v. Dal- lag6

Mnnkacfyö wird morgen früh nach Budapest überführt/ Berlin, 4. Mal. 'Hier herrscht herrliches Früh- MigSwclter. Die Stadt prangt in vollendetem Flaggenschmuck. Große Menschenmassen, darunter viele Schulkinder, erwarten die .'.nkunst des Kaisers von Oesterreich. Um 3 Uhr früh traf Se. Majestät Kaiser Franz Joseph in Frankfurt an der Oder ein, wo die Kapelle' des 3. Leibgrenadicr-RcgimentS und eine Ehrenwache zum Empfange aufgestellt war. Der österreichisch ungarische Botschafter in Berlin, Szögyeny

, schloss sich hier dem Gefolge an. Der Kaiser trug die Uniform seines preußischen Gardegrenadier-Regi ments. Um 1(j Uhr vormittags traf Kaiser Franz Joseph in Berlin auf dem reichgejchmückten Pots damer Bahnhof ein. Bereits um i) Uhr fanden sich dort die Prinzen des königlichen Hanfes und die son stigen anwesenden Herren ans regierenden deutschen Häusern, ferner die Generalität, Stacusfecretär Biilow, die Mitglieder der österreichisch-ungarischen Botschaft und die in Berlin lebenden österreichischen

und unga rischen Neferveofficicre ein. Gegen 9V« Uhr traf Kaiser Wilhelm mit dem'^ Prinzen Heinrich ein, während die kaiserlichen Prinzen sich bereits bei der aufgestellten Ehreucouipagnie eingereiht hatten. Der Kronprinz, die Prinzen Eitel Fritz und Adalbert be fanden sich uei ihren Zügen. Als der kaiserliche Zng einfuhr, erwartete Kaiser Wilhelm den erlauchten Gast in streng militärischer Haltung und salutierte. Die NegimentSmnsik intonierte den Präsentiermarsch, die -Fahnen senkten sich zum Gruß

. Die Begrüßung der beiden Monarchen trug einen außerordentlich herzliche» Charakter; sie schüttelten sich die Hände und küssten einander wiederholt. Dabei waren beide Fürsten ent blößten Hauptes. Nach der Vorstellung der beider seitigen Gefolge begrüßte Kaiser Franz Joseph die Generalität. Unter den Klängen der österreichischen Völkshymne wurde sodann die Ehrencompagnie abge> schritten. Mit dem Kronprinzen sprach Kaiser Franz Joseph längere Zeit. Berlin, 4. Mai. Die beiden Kaiser wurden auf der Fahrt

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 16.08.1889
Umfang: 4
sich sehr langsam fortbewegt. Festgrntz an Kaiser Franz Josef. Die „Nordd. Allg. Ztg.' bringt an der Spitze des Blattes folgende poetische Begrüßung von Wildcn bruch. Dem Kaiser Franz Josef. Du sprachst, o Herr. „Lass'r nicht Sie Cymbeln tonen, und nicht die Wimpel flattern hoch am Mast, — In Eure Thore schwe'gend lass'r mich treten, bei Euch mich weilen, einen ernsten Gast: Denn eine Stelle ist in meinem Herzen, wo keines Jubels Echo mehr erwacht.' — Wir hörten Dich, wir haben Dich verstanden und Deutschlands

Stlaf?* fragte Nüster verwundert: i bitt Jhna dos kann bald passirn und wenn i zum Beispiel Jhna führ'' — Keine Beispiele! ermähnt der Nichier Kopfschmelnd und mit de» Wonen' Na, lo was ham mer no nöt derlebt!' verläßt der Fiaker den Saal. Aeueste Jost. (Die Kaiser-Toaste.) In Ergänzung un seres Telegrammes in der Mittwoch-Nummer theilen wir heute den vollen Wortlaur der Trink sprüche mit, welche vom Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef bei dem Galadiner im „Weißen Saale' ausgebracht worden

sind. Da das Dn.er zu Ende ging, erscheinen plötz lich unter den Pagen an den Plätzen der Kaiser zwei Herren in schlichtem Frack, es sinc> die best n Stenographen des deutschen Reichstages Einige Augenblicke später gibt Kaiser W'lhelm das Zeichen, daß er sprechen werde, und bringt fol genden Toast aus: .Mit freudig bewegtem Herzen heiße ich Eure Majestät willkommen in meiner Residenz und an der Stätte, UN welcher mein hochieltger Groß vater Sie zuletzt begrüßt hat. Bei dem jubel - den Empfange meines Volkes we.d

des Frieden«? für uusere Länder, vereint mir der tapferen österrei! isch-ungarijchen Armee einzu stehen und, wenn es der Wille der Vorsehung sein sollte, Schulter an Schulter zu fechten haben wird. I» dieser Gesinnung erhebe ich mein «Atas und trinke aus das Wohl Enrer Majestät, Ihres gesamimen Hauses und unserer braven österreichisch- ungarischen Kameraden!' Der Kaiser spricht frei, ansang? leise, aber so wie er des großartigen EüipiangeS erwähnt, den das Volk und die Armee dem Kais-r Franz Josef bereuet

h.iben, gewinnt seine Stimme an klarer Verneh ulichkeit. Den Schluß seiner Rede, welche die Eoenlualitär ins Auge zieht, daß die deutsche und österreichische Armee Schulter an Schu.ter zusamu en kämpfen, trägt er mir bemerkenswerther Schneioigkeit vor. Der Eindruck der Worte des deutschen Kaisers war der einer ungewöhnlich be deutsamen Kundgebung. Kaum wai das kräftige dreifache Hoch, welches dem Toaste des Kaisers Wilhelm folgte, unter den Klängen von .Gott erhalle Franz den Kaiser' verklungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 12
Datum: 19.06.1901
Umfang: 12
materiellen Verhält nisse klarzulegen. Knrze politische Nachrichten. Aus Prag wird geschrieben: Beim Kaiser empfange betheiligte sich auch die katholisch-deutsche Studentenverbindung „Ferdinande a'. Die Chargierten waren in voller Wichs, die übrigen Verbindungsmitglieder in voller Couleur erschienen. Von den sämmtlichen deutschen Studentencorpora- tionen waren leider nur drei erschienen. Die „Slavische Correspondenz' berichtet: Unter den Deputationen, welche um eine Audienzbeim Monarchen angesucht

hinauszu schieben abgewiesen wurde. Den „North China Daily News' wird von chinesischer Seite berichtet, Prinz Tsching und Li Hung-tschang sei ein kaiserliches Edict zugegangen, in welchem allen Forderungen der Mächte zuge stimmt werde. Die Unterzeichnung des Friedensvertrages dürft demnach EndeJuni zu erwarten sein. Telegramme. Prag» 14. Juni. (C.-B.) Vormittags nahm der Kaiser in Begleitung des Ministerpräsidenten Dr. v. Körber und der Minister Hartel und Rezek nach der vollzogenen Einweihung

durch den Car- dinal-Fürsterzbischof v. Skrbensky die Eröffnung der neuen Kaiser Franzens-Brücke vor. Auf die czechische Begrüßungsansprache des Bürgermeisters erwiderte der Kaiser czechisch und deutsch, Er sreue sich, dass mit dem Monumentalbau nicht bloß dem mächtig steigenden Verkehre Rechnung getragen, sondern auch zu den vielen Zierden Prags eine neue hinzugefügt wurde; der Kaiser wurde auf der Hin- und Rückfahrt von dem massenhaften Publikum enthusiastisch begrüßt. Prag, 17. Juni. (C.-B.) Gegen drei

Uhr traf der Kaiser mit Gefolge, darunter dem Minister präsidenten, den Ministern Hartel und Rezek und dem Oberstlandmarschall, mittelst Hosseparatzuges in der Station Karlstein ein, wurde von den Honora- tionen der Ortschaft empfangen und von der Be völkerung jubelud begrüßt und fuhr inmitten eines dichten Spaliers der begeisterten Bevölkerung durch die prachtvoll decorierte Ortschaft mittelst Wagens zur Burg Karlstein, die von Karl IV. erbaut und über Anordnung des Kaisers restauriert worden

war. Nach mehr als einstündiger Besichtigung, während welcher der Kaiser wiederholt seine Be friedigung und dankende Anerkennung für die Mit glieder der Restaurierungscommission ausprach, kehrte der Kaiser zu Wagen unter neuerlicher Ova tionen der Volksmenge zur Bahnhosstation und von dort nach Prag zurück. Prag, 17. Juni. (C.-B.) Die Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers fanden einen glänzenden Ab schluss durch die gestrige Illumination, woran die ganze Stadt vom Palast bis zur kleinsten Hütte

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