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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.12.1931
Umfang: 8
im deutschen Hauptquartier während des Zusammenbruches dürfte ein Bild von der Art des Buches geben: Der November sieht unfreundlich durch die Fenster des Gar tensaales der Kaiservilla in Spa. Im offenen Kamin knattern die frischen Holzscheite. Der Kaiser rückt seinen Sessel an den Kamin heran. Ihn fröstelt. Um ihn- versammelt Hindenburg, Groener, Plessen, Graf Schulenburg, Oberst Heye. Auf dem Tische Listen und Mel dungen und Karten. Die Operationen werden besprochen. Die Operationen gegen den Osten

, gegen Deutschland, gegen die Heimat. Die Verläßlichkeit der Truppe war erfragt worden. Die Antworten werden verlesen. Die erste Frage, ob es möglich erscheine, daß der Kaiser an der Spitze seiner Soldaten den Kamps gegen die revolutionäre Heimat aufnehme, beantwor ten von neununddreißig Kommandeuren dreiundzwanzig mit „Nein," fünfzehn mit „Zweifelhaft", einer mit „Ja". Der Feldmarschall wechselt mit seinem neuen Generalquar tiermeister Groener einen langen Blick. Der Kaiser sitzt stumm, bleich, nervös. Oberst

wird diese Armee nicht mehr marschieren!" Der Feldmarschall, Groener, der Kaiser blicken auf. Vorsich tig, halblaut setzt Oberst Heye seine Worte: „Auch mit Eurer Majestät an der Spitze wird die Armee nicht marschieren. Die Truppen sind todmüde. Sie werden auch nicht gegen den Bolschewismus geführt werden können. Sie brauchen Ruhe, nichts anderes als Ruhe. Was sie jetzt wollen, ist nur das eine: Waffenstillstand!" Waffenstillstand? Den würden sie doch erhalten. Die deutsche Delegation hat die feindlichen

Linien passiert. Jeden Augen blick muß die Nachricht da sein. Die Armee war frei zu einem Vorstoß gegen die Revolution. Diese Erkenntnis ließ Schulenberg hochschnellen: „Ich glaube nicht diesen Ziffern, ich glaube nicht an diese Meldungen der Kommandeure. Ich bin deutscher Offizier, wie diese Herren, ich kenne den deutschen Soldaten beffer." „Besser als die Regimentskommandeure?" Schulenberg wuchs: „Besser! Der deutsche Soldat verrät seinen Kaiser nie. An der Spitze des Heeres ist der Platz

Hofgeneral brannte in gleicher Energie wie der kronprinzliche Generalstäbler. Der Kaiser wendet sich an Hindenburg. Hindenburg sagt langsam, jedes Wort betonend: „Dem Her zen nach bin ich für diese Operation. Aber ich halte die Durch führung nicht mehr für möglich." „Exzellenz Groener?" Groener spricht hastig, fast feindlich. Man dürfe sich nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Truppe nicht mehr kämpfen könne, nicht wolle. Am allerwenigsten gegen die Heimat, auch unter dem Kaiser nicht. Der Kaiser braust

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.08.1914
Umfang: 4
Vorgehen gegen den deutschen Kaiser.—Ein Angriff auf deutsche Truppen. — Italien bündnistreu. Wen. 2. Mg. Das K. k. üelegrapbenbureau erhielt aus Berlin eine amtliche Depesche, aus der hervorgeht, daß siuh- M eine auf 12 Stunden befristete Mirage Deutschlands bezüglich der russischen Mobilisierung ignorierte und gleichzeitig ein M- B suüiicher Patrouillen aus deutsche Brenztruppen erfolgte. Der russische Mgriss ist von den Deutschen zurückgeschlagen worden. Damit ilt der Krieg Kuhlands

. vieTriedensUiflungsperfucbe des deutschen Halfers. Schmähliches beträgerilches Verhallen Rußlands Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht in einer Sonderausgabe die Vorgeschichte des gegenwärtigen Konfliktes, worin es heißt: Am 29. Juli erhielt der Kaiser ein Telegramm des Zaren, worin die inständige Bitte ausgesprochen wird, der Kaiser möge dem Zaren in diesem so ernsten Augenblicke helfen, alles mögliche zu tun, um dem Unglücke eines europäischen Krie ges vorzubeugen und den Bundesgenossen zurückzuhalten, zu weit

zu gehen. An dem gleichen Tage erwiderte der Kaiser, er über nehme bereitwilligst die Aufgabe des Ver mittlers. Dementsprechend wurde sofort eine Depeschenaktion in die Wege geleitet. Wäh lend diese im Gange war, lief die Nachricht ein, Rußland mobilisiere gegen Oesterreich- Ungarn. Der Kaiser wies sofort in einem Telegramme an den Zaren darauf hin, daß durch die russische Mobilisierung gegen Oesterreich-Ungarn seine Vermittlerrolle ge fährdet sei, wenn nicht unmöglich gemacht werde. Trotzdem wurde

die in Wien ein geleitete Aktion fortgesetzt. Bevor noch die Entscheidung über die englische Vermittlung fiel, lies die offizielle Nachricht von der Mo bilmachung der russischen Armee und Flotte ein. Der Kaiser richtete ein letztes Tele gramm an den Zaren, indem er hervorhob, er sei mit seinen Bemühungen um die Erhal tung des Weltfriedens bis an die äußerste Grenze des möglichen gegangen. Nicht er trage die Verantwortung für das weltbe drohende Unheil, der Friede Europas kön ne noch erhalten bleiben

, wenn Rußland aufhöre, Deutschland und Oesterreich zu be drohen. Der Berliner „Lokalanzeiger" teilt bezüg lich des Depeschenwechsels zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus mit, daß der Zar telegraphisch Kaiser Wilhelm ausdrück lich bat, die Vermittlungsaktion zu über nehmen. Kaiser Wilhelm entsprach diesem Wunsche und setzte die Schritte trotz der Meldung von der russischen Teilmobilisie rung fort. Dank den Bemühungen Greys hatte die von Kaiser Wilhelm eingeleitete Vermittlungsaktion

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 23.09.1917
Umfang: 12
-Kreutz-Höhe durch einen kühnen Sturm angriff wieder abgenommen, den einzigen Ge winn, den die Franzosen hier mit ihren Vor stößen zu erreichen imstande waren. Der U-Bootkrieg geht lustig weiter. Es ver geht kein Tag, wo nicht wenigstens 20.000 Ton nen feindlicher Schiffsverluste gemeloer werden. Der Kaiser abermals in Tirol. Wiederum ist der Kaiser zur Besichtigung der Front «ach Tirol gekommen und hat bei dieser Gelegenheit verschiedene Teile des Landes besucht. Am 13. Sep- tember nachmittags traf

Seine Majestät in Trient ein, wo ihm die Bevölkerung in rührender Weise hul digte. Der Monarch besichtigte dann die Truppen in Folgaria, Lavarone und Valsugana. Am zweiten Tage ging es über Judikarien nach Sulzöerg und Nonsberg. Sehr warm war die Begrüßung in Tione, wo die Be völkerung den Kaiser mit Blumen überschüttete. Land sturmarbeiter brachten dem Kaiser einen gewaltigen Strauß von Edelweiß,, Enzian und Alpenrosen. Der Kaiserin widmeten sie aber ein Bild der heiligen Zita, daS die schönsten und größten

Edelweiß umrahmten, die in den höchsten und unzugänglichsten Felsen des Adamello zu finden sind. Einen längeren Aufenthalt gab es in Pinzolo. Dann ging es in das herrliche Reich von Madonna di Campiglio in das Nocetal. hier wie überall hatten alle Häuser Festschmuck an» Plegt. An allen Gassen, ja auch an steier Landstraße /tmd die Bevölkerung in. ihrem Sonntagsstaate, um dein Monarchen zu huldigen. Der Kaiser verließ das Nocetal oberhalb Cles, um über die Mendel nach Bo zen zu fahren. Wo immer Truppen

zur Ausbildung oder in Reservestellung weilten, hatten sie am Wege, den der Kaiser nahm, Aufstellung genommen. Sie jubelten dem Kaiser mit stürmischer Begeisterung zu. Am Mendelpasse selbst rastete der Kaiser eine Weile, um die prachtvolle Aussicht zu genießen. Der Nosen- arten glühte, als der Kaiser nach Bozen kam. Ueber en Aufenthalt des Kaisers in Bozen wird uns vom 16. September geschrieben: Flüsternd ging's gestern von Mund zu Mund: „Der Kaiser kommt, der Kaiser kommt!" Die einen sagten: „Er kommt

von der Front," die anderen: „Er fährt an die Front." Man hatte erfahren, der Kaiser werde am Sonntag in der Herz Iesu-Kirche seine Sonntagsandacht verrichten und, wie selbstver ständlich, wurde dieser Kirchenbesuch beim eucharisti- schen Bundesherrn Tirols mit einer Reise znt oder von der Front in Verbindung gebracht. Und er ist ge kommen, unser geliebter, in seiner Jugend schon'so schwer geprüfte Kaiser. Der Platz vor der Kirche in seinem bunten, grünbekränzten Flaggenschmucke und den dunklen Tannen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 15.06.1913
Umfang: 16
Kaisers. Der Deutsche Kaiser unö sein Palenkinö. (Zu nebenstehendem Bilde.) Eine allerliebste Episode hat sich in Remscheid abgespielt. Gelegentlich der Anwesenheit Kaiser Wilhelms in dieser Stadt wurde ihm auf dem Plateau der 'Talsperre auch das dreijährige Söhnchen des Feilenhauers Karl Kirschner aus dem benachbarten Neuberghausen vorgestellt, bei welchem der Kaiser einst Patenstelle angenommen und seine Genehmigung zur Führung des Namens „Friedrich Wilhelm" erteilt hatte. Bei dieser Gelegenheit

sollte der kleine Knirps seinem hohen Paten einen prächtigen Blumenstrauß überreichen, hielt diesen aber so krampf haft in den Händen fest, daß der Kaiser, der die duftende Dlumenspende mit sanfter Gewalt aus den Fingern feines Patenkindcs loslösen mußte, hell auflachte und dann sagte: „Ja, ja, was der Deutsche einmal hat, das hält er auch fest!" . . . Der Monarch unterhielt sich daraus mit dem Kleinen und dem Vater längere Zeit und fragte schließlich den letzteren, ob wohl auch der achte Junge zu erwarten sei

. Als der glückliche Vater dies entschieden beiaht und hmzugesugt hatte, daß das kaiserliche Patenkind einst in der Marine eingestellt werden sollte, meinte der Kaiser,. daß ihn dies herzlich freue, und wenn es einmal so weit wäre, möge er sich an seinen Kaiser wenden. Zum Abschied reichte der Monarch Vater und Sohn die Hand und übergab dem Kleinen ein ansehnliches Geldgeschenk als „Grund stock für ein Svarkassenbuck)". Der verkannte Klapphut. (Ein Jugendstreich der kaiserlichen Prinzen.) « (Zu untenstehendcm

Bilde.) Es war ganz zu Beginn der Negierungszeit Kaiser Wilhelms. Eines Tages war Hofprediger Frommel bei Kaiser Wilhelm II. zur Audienz. Im Vorzimmer hatte er seinen Hut zurückgelassen. Kaum hatten die Prinzen die einsame Kopfbedeckung entdeckt, als sie sich auch schon seiner bemächtigten und aus dem stolzen Zylinder einen Klapphut zu machen versuchten, was sie sehr einfach dadurch er reichten, daß sich einer von ihnen auf den. Hut setzte. Der helle Kinderjubel, mit dem die Prinzen das Experiment

begleiteten und seinen Erfolg an dem traurig zugerichteten Hut quittierten, veranlaßte den Kaiser, im Vorzimmer Nachschau zu halten. Da gab es denn eine ernste Strafpredigt, und eine noch strengere Lektion wurde nur durch den gütlichen Einspruch des Hospredigers, der über den Streich höchlich amüsiert war, abgewendet. Der Kaiser unö öer Kronprinz. Am achtzehnten Geburtstag des Kronprinzen Wilhelm, ain 6. Mai 1900, als dieser großjährig wurde, hielt der Kaiser folgende Ansprache an ihn: „Du tust heute

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 25.10.1913
Umfang: 20
Denkmal Kränze niederlegten. An der Feier nahm neben dem Monarchen und Fürstlichkeiten, neben dem deutschen Reichs kanzler und dem österreichisch-ungarischen Gesandten in Dresden auch die Deputation des Wiener Gemeinderates, mit dem Bür germeister Dr. Weiskirchner an der Spitze, teil. Als nach einem feierlichen Tedeum in der russischen Gedächtniskirche unser Thronfolger mit Kaiser Wilhelm in das neue Rat^-rus fuhr, wurde derselbe auf dem ganzen Wege von einer dichtgedrängt len Menschenmenge

mit enthusiastischen Zurufen begrüßt. Bei der Tafel im Rat hause saß er rechts vom deutschen Kaiser. Es zeigte sich bei dem Leipziger Feste wieder einmal so recht die Einigkeit zwischen Fürst und Volk einerseits und die Einig keit unter den Fürsten, besonders Oester reichs und Deutschlands, andrerseits, welche Einigkeit einst vor 100 Jahren die großen Tage bei Leipzig ermöglichte. Noch vor den Leipziger Tagen hatte in Wien die Leipzigfeier der österreichisch- ungarischen Armee stattgefunden. Am Mittwoch

den 15. Oktober wurde dieselbe durch einen Zapfenstreich von 10 Militär kapellen und einen Fackelzug zum Schwarzen bergdenkmal eingelcitet. Am Donnerstag dann, dem eigentlichen Tag der Feier, erfolgte die Kranzniederlegung vor dem Schwarzenbergdenkmal durch den Kaiser. Inmitten der Nachkommen der Helden, die vor 100 Jahren bei Leipzig Oester reichs Söhne zum Siege führten, um rauscht von den in ruhmvollen Kämpfen zerfetzten Fahnen der tapferen Regimenter, hat der oberste Kriegsherr dem siegreichen Heerführer

. Ganz Wien war sozusagen bei der Feier versammelt, ein wahres Völkergewoge um den Schwarzenbergplatz und auf dem ganzen Ring. Dazu Truppen, die von allen Seiten unter den Klängen der vielen Militärkapellen anrückten, und beim Denk mal ein bunter, flatternder Fahnenwald mit den Fahnen und Standarten, die bei Leipzig vor den Stürmenden dem Siege entgegengeflattert sind. Vcrr dem Denkmal aber der Kaiser mit dem Kranze in ver sonnener Andacht — das ist der weihe volle Augenblick der Jahrhundertfeier

Pazifique, ihre Agenten und einige Organe der öffent lichen Meinung seit Neujahr m Oesterreich betrieben, saßen allerdings schon lange hinter Schloß und Riegel, ihrer Strafe harrend. An die Verführer aber schien sich die Strafe nicht heranzuwagen, nun sind aber endlich auch die verantwortlichen Leiter der skandalösen Propaganda und die Volkshymne, und die historischen Fahnen der Regimentsdeputationen senkten sich tief vor Sr. Majestät. Der Kaiser verließ die kaiserliche Equipage und begab

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 25.03.1914
Umfang: 8
anzunehmen. Der Be schluß, dem Landeshauptmann Herrn Dr. Freiherrn v. Kathrein keinen Gegenkandidaten aufzustellen, wird in freiheitlichen Kreisen als richtig gewürdigt werden. Die Wahl der beiden oben genannten Kandidaten, welche als tatkräftige zielbewußte und treubewährte Männer großes Ansehen und Vertrauen genießen, kann nur bestens begrüßt werden. Oesterreich -Ungarn. Kaiser MUhelrn in Men. Wien, 23. ds. Der Deutsche Kaiser ist heute auf dem Penzinger Bahnhof hier eingetroffen. Auf dem Bahnhof

erwarteten ihn Kaiser Franz Josef, mehrere Erzherzoge und Herzog Ernst August von Cumberland. Die Begrüßung zwischen beiden Kaisern war ungemein herzlich. Die beiden Monarchen fuhren unter enthusiastischen Kundgebungen der Menge nach Schloß Schönbrunn. Der Leipziger Männergesang verein begrüßte vor dem Schloßtor die Monarchen mit einer Gesangsproduktion. Kaiser Wilhelm wurde vom Kaiser Franz Josef in die Fremdenappartements des Schlosses geleitet. Kurze Zeit darnach stattete Kaiser Wilhelm dem Kaiser

Franz Josef einen Besuch in seinen Privatgemächern ab. Die beiden Monarchen blieben längere Zeit allein im Gespräch. — Wie in hiesigen militärischen Kreisen verlautet, dürfte Kaiser Wilhelm den im September stattfindenden großen Manövern in Ungarn beiwohnen. Den Oberbefehl bei diesen Manövern wird Erzherzog Franz Ferdinand führen. Ob auch Kaiser Franz Joseph an den Manövern teil- nehmen wird, ist bisher noch nicht bestimmt. Ein ZwiTcbenfatl auf der fahrt nach Schönbrunn. Als sich der Leibwagen

des Kaisers in Bewegung gesetzt hatte, sprang ein Mann auf den Wagen zu, um dem Kaiser eine Bittschrift zu überreichen. Da unser Kaiser die deutsche und Kaiser Wilhelm die österreichische Marschalluniform trug, wandte sich der Mann irrtümlich an den Deutschen Kaiser, wurde aber von der Sicherheitswache zurückgehalten. Aufenthalt des Kaisers in Ludapelt. Das ungarische Hofmarschallamt hat die Mitteilung erhalten, daß Kaiser Franz Josef zum mehrwöchent lichen Aufenthalt nach Budapest kommen dürfte. So wohl

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 19.05.1900
Umfang: 18
-Zeitung" weiteste Verbreitung und werden billigst berechnet. — Alle Zusendungen find frankirt an die Administration der „Trroler Loud-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht anoenommen. Handschnsten nrcht zurückgestellt. Offene Reklamationen find portofrei — Uoeresps«dr«§eu »erden dankend an^-Nl-'.'men und eventuell auch honorirt. M 20 . WllllMIllS WM iEÖ£r?Eit aiiSEiiomniEii Aus den Delegationen. Am Sonntag wurde die österreichische und unga rische Delegation vom Kaiser

empfangen. Der Präsi dent der österreichischen Delegation R. v. Jaworski betonte das ernste Bestreben, den Anforderungen der Monarchie in Bezug auf deren Machtstellung und Bedeutung, sowie bezüglich der Schlagfertigkeit der Armee zu entsprechen und dieselbe mit den finan ziellen Kräften der Monarchie in Einklang zu bringen, fand wärmste Ausdrücke für den dem Kaiser in Berlin gewordenen Empfang und rühmte den Drei bund als Hort der Erhaltung des äußeren Friedens. Der Kaiser antwortete mit folgender Thron

rede: „Die Versicherungen treuer Ergebenheit, welche Ich soeben vernommen habe, erwidere Ich mit dem Ausdrucke Meines aufrichtigen Dankes. Die poli tische Lage der Monarchie hat in den wenigen Monaten, die seit der letzten Session der Delegationen verflossen sind, keine Aenderung erfahren. Unser langbewährtes intimes Verhältniß zu Unseren Verbündeten, welches auch anläßlich Meines jüngsten Besuches bei Seiner Majestät dem deutschen Kaiser wieder in so erhebender Weise zutage trat, findet

voll entgegensetze, heiße ich Sie herzlich willkommen." Noch enthusiastischer als R. v. Jaworsky be schäftigte sich der Präsident der ungarischen Dele gation mit dem Besuche und Empfange des Kaisers in Berlin. Nachdem der Kaiser die gleiche Antwort ertheilt hatte, hielt der Monarch Cercle, wobei sämmt- 'liche Delegirte mit Ansprachen ausgezeichnet wurden. Sehr vermerkt wurde hiebei die Bestimmtheit, welche der Kaiser in die Worte an die Vertreter der czechischen Nation legte. So sagte der Herrscher

zum Delegirten Dr. Pacak: „Sie waren zu wiederholten- J«ft, Samstag, de - 19. Mai !900. 13. Jahrgang. malen in der Delegation." Del. Pacak: „Jawohl, Majestät, sehr oft." Kaiser: „Im Reichsrathe wurde bisher nichts gearbeitet." Del Pacak: „Das ist nicht unsere Schuld, Majestät. Wir wurden in diese Kampfstellung geradezu hineingedränqt und mußten sie annehmen, keineswegs leichten Herzens. Trotz unserer jahrelangen Haltung wurde uns das gebührende Recht widerrechtlich entzogen und wir müssen dieses Recht

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Unterinntaler Bote
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Seite 9 von 12
Datum: 26.02.1909
Umfang: 12
Hauptstadt kennen" „Pater Marco, die Sache der Christenheit steht schlecht. Erzählet doch!" wandte er sich an den kaiserlichen Boten. „Der Kaiser, mein Herr", begann dieser, „sandte mich nach Rom, um Ew. päpstlichen Heiligkeit ein Hand schreiben zu überbringen und zugleich die große Not zu schil dern, in welcher Se. Majestät sich befinden. Der Türke zieht in hellen Haufen auf Wien los, und der Hof bereitet sich zur Flucht. Wahrscheinlich hat der Kaiser die Stadt jetzt schon verlassen." „Wann reistet

, während die andere ungehindert auf Wien losgezogen wäre und die Hauptstadt fast ohne Schwertstreich erobert hätte. Lothringen hat sich auf Wien zurückgezogen, nicht aus Furcht vor dem Feinde, sondern lediglich um die Stadt zu decken." „Was haltet Ihr von dem Feldherrntalente de« Her zogs ?" „Heiligster Vater, er ist ein großer Feldherr. Der Kaiser kann sich glücklich schätzen, ihn zu besitzen und wenn Lothringen Ge^ld und Soldaten hat, so ist mir um den Er- folg nicht bange." „Der Kaiser verlangt Subsidien", wandte

sich der Papst an den Kardinal. Wir haben ibm erst 300.000 Scudi gesandt und es ist kaum möglich, in der Eile mehr zu beschaffen. Was geschehen kann, soll natürlich geschehen; denn wenn der Papst den Kaiser im Stiche läßt, so die Sache der Christenheit verloren." „Heiliger Vater", erwiderte der Kardinal, „dem hoch herzigen Beispiele Ew. Heiligkeit folgend hat das Kardinals- kollegium beschlossen, sofort die Summe von 100.000 Gold gulden flüstig zu machen". „Aber wie?" erwiderte der Papst, während er die Hand

durch einen Eid bekräftigen, sah er aus wie ein Wesen aus einer andern Welt. Langsam und feierlich sprach der Papst: „Der Kaiser möge misten, daß wir ihn nicht verlassen; umsomehr, da uns Männer von solchem Opfermute zur Seite stehen." Dann wandte er sich an den Boten und fragte: „Wann werdet Ihr die Rückreise antreten?" „Sobald ich kann." „Gut heute Abend könnt Ihr unsere Antwort tn Em pfang nehmen, die ich selbst Euch einhändigen will." Der junge Oesterreicher verließ das Gemach. „Und wie steht

es mit Euch, Pater?" „Was befehlen Ew. Heiligkeit?" „Der Kaiser wünscht, Euch bet der Armee zu haben." „Was soll ich dort, heiligster Vater?" „Ihr sollt für Zucht und Gottesfurcht sorgen." „Dafür hat der Kaiser genug Priester in seinem Reiche." „Keine Widerrede, Ihr gehet! Und dann werdet Ihr Sorge tragen, daß dieses ewige Zaudern ein Ende nimmt; Ihr werdet Fürst und Soldatesca anfeuern — schlug der Kaiser eher los, so kam der Türke nicht so weit." Ew. Heiligkeit tragen mir eine schwere Aufgabe auf." „Ich weiß

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Alpenland
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Seite 6 von 14
Datum: 07.04.1920
Umfang: 14
und Soldaten. Verschiedene politische und andere Personen nutzten die Unsicherheit aus. um die alten Sol daten zu der Ansicht zu überreden, daß sie des Eids nicht entbunden wurden, daß sie daher durch ihn weiter gefesselt und somit g>wungen seien, in dem ehmaligen Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ihren obersten Kriegs herrn zu sehen, ihm daher Treue und Gehorsam schulden und seine Bestrebungen, seinen Willen gegen jedermann, auch gegen unser Volk durchsetzen müssen. Diele Personen, die meist

und Blühen, nach seiner vollen Einigung vollkommen möglich. Ich hoffte auf ein Wunder, das trotz der schweren Hindernisse die geschichtliche Notwendigkeit der Einigung des ganzen deutschen Volkes herbeisühren werde. Der Begriff Oesterreich-Ungarn fand seine Verkörpe rung im Monarchen, der als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn die Einheit des Vaterlandes darstellte, ^em daber iider Bürger, jeder Soldat den Treueid leistete, in dem sich gerade bei uns der Begriff des Vaterlandes versinnbildlichte

wird, wenn seine Gattin ins Grab sinkt, wenn er ihr noch io sehr in txeuer Liebe.ergeben war. Sein Treueid erlijcht weil der andere Teilhaber des Eides nicht mehr besteht. So ist aua) 'nein Treueid erloschen, da das alte Oesterreich, dem mein Treueid galt, nicht mehr besteht, nie mehr be- stehen kann, da es somit auch keinen Kaiser von Oesterreich mehr gibt, we mehr geben kann. Der Titel könnte bestehen bleiben, ein neues Gebilde könnte ihn sich aneignen. Das alte Oesterreich und damit der Kaiser von Oesterreich

Begürrdurrg. Den Offizieren wird vorgehalten, daß der Kaiser von Oesterreich die Armee nicht ihres Treueides entbunden habe. Das ist eine schwere Irreführung. Der Kaiser ist nicht berechtigt gewesen, uns des Treueides oder eines Eides übeiHaupt zu entbinden. Ein Eid hat so lange Kraft, als das durch dm Eid festgelegte Verhältnis besteht. Nur das Aushören dieses Verhältnisses, der Tod des. einen Teiles, die Zerstörung, Vernichtung, der Fall des durch den Eid geschützten und gestützten Gebildes löst den Eid

. Auch nach den Setzungen der römisch-ketholischen Kirche kann nur der Papst den Erd früher lösen, nur er könnte lösen, was ge- bundm war. Kaiser Kar* hatte daher weder das Recht, noch die Macht, die Armee ihres Eides zu entbinden. Die Unter- lassuna einer solchen Erklärung kann daher auch nicht das Fortbestehen des Eides begründen. Unser Eid wurde an die Person des regierenden Monar- chen gerichtet, dem Vaterlande geleistet. Dem tatsächlich?^ Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn, also dem tatsächlichen Regenten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 22.09.1914
Umfang: 8
ihr Leben für die bedrängten Franzosen in die Schanze schlugen, begehrte Oesterreich nicht. Aber es muß daran erinnert werden, welche Kluft zwischen diesem Datum und dem 16. August 1914 liegt, da die Franzosen angesichts des Todesringens der Helden mütigen der „Zenta", allen Seemannsbrauch ver gessend. davondampften, indem sie die waffenlosen Schiffbrüchigen ihrem Schicksal überließen. JerMrlielUkNMell. Der Kaiser spricht mit allen Offizieren und Mann schaften. - Die 12jahrige Rosa Zach erhalt

eine Brillant-Halskette. - Im Arbeitszimmer der Erz herzogin Maria Iosefa. - Begeisterte Ovationen für $e. Majestät. Aus Wien, 20. September, meldet man uns: Der Kaiser fuhr am Samstag um 1 Uhr mit tags vom Schönbrunner Schloß in das Augarten- Palais, wo ein Reservespital errichtet ist, um die Verwundeten zu besuchen. Vor dem Haupteingange wurde der Kaiser von der Erzherzo gin Maria Josefa, Erzherzogin Zita, Erzherzog Max und den ärztlichen Leitern des Lazarettes begrüßt. Auf dem langen Wege zum Augarten

- Palais war der Kaiser Gegenstand enthusiastischer Ovationen seitens des Publikums, das trotz des regnerischen Wetters massenhaft in den Straßen ver sammelt war. Der Kaiser begab sich vorerst in den Salon und begrüßte dort die hohen Persönlichkeiten, worauf der Besuch der kranken und rekonvaleszenten Offi ziere begann. Der Monarch sprach sämtliche Offi ziere an, fragte nach der Art der Verwundung, nach den mitgemachten Schlachten und das augen blickliche Befinden. Der Kaiser ließ

sich auch von den Aerzten über den Stand der Verwundungen und des Heilungsprozesses berichten. Die liebevolle Art, mit welcher der Kaiser sich jedem einzelnen Offizier widmete, ermutigte in einem speziellen Fall einen Hauptmann, dessen rechter Arm amputiert werden mußte, dem Kaiser bei dieser Gelegenheit eine Bitte zu unterbreiten. Der Hauptmann sagte, er bitte Se. kaiserliche Majestät um die Gnade, auch ohne seinen rechten Arm weiter in der Armee dienen zu dürfen. Der Kaiser war sichtlich bewegt und sagte

die Erfüllung der Bitte zu. Nachdem der Kaiser eine halbe Stunde sich den Offizieren gewidmet hatte, begab er sich in das Saalgebäude, wo das Mannschafts-Lazarett mit 102 Betten eingerichtet ist. Der Monarch sprach sämt liche 102 Soldaten an, wobei er sich der Landessprachejedes einzelnen bediente. Drei verwundete Soldaten, die starke Bleffuren auf wiesen, ließ der Kaiser durch seinen Generaladju tanten um genaue Angaben des Namens und der Familienverhältnisse befragen. Sie werden besonderer kaiserlicher

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.08.1917
Umfang: 4
,?. August. Dom italienischen Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet: Aus dem Fassanerkamm südöstlich von Lavalese brach ein italienischer Vorstoß in unserem Jener zusam men. Das feindliche Bataillon flüchtete in voller Auf lösung. Am Jsonzo ließ gestern der Geschühkampf wieder nach. Der Chef des Geveralliabs. Der Kaiser in der Bukowina. Czernowitz, 6. August. Der Kaiser reiste am 4. Au gust von Wien in die Bukowina. Er traf am 5. August mittags in Bednarow ein, von wo er mittelst Kraftwagen nach Kolomea

fuhr, wo genächtigt wurde. In Kolomea nahm der Kaiser mit großer Befriedigung die Meldungen des Armeekommandanten GO. Kritek über die außeror dentlich günstige operative Lage der Armee entgegen. Am 6. August früh fuhr der Kaiser mittelst Kraftwagen nach Czernowitz weiter. In allen Ortschaften, die der Kaiser passierte, wurde er von der Bevölkerung mit großem Ju bel begrüßt. In allen Sprachen der die Bukowina be wohnenden Nationen klangen dem Monarchen Glücks- und Segenswünsche entgegen

. An der Landesgrenze erwartete der Leiter der Landesregierung Hofrat Graf Ezdorf den Monarchen, der sich über die ersten Maßnahmen der Lan desregierung ausführlich informieren ließ. Gegen 9 Uhr vormittag traf der Monarch vor Czernowitz ein. An der Stelle der von den Russen Zerstörten Pruthbrücken erbau ten Kriegsbrücke meldeten sich der siegreiche Armeekom mandant GO. von Köveß und Gruppenkommandant GFML. Fabini. Der Kaiser dankte dem Armekomman- danten mit bewegten Worten und ernannte ihn zum Feldmarschall

. Dem Gruppenkonmmandanten Fabini hef tete der Monarch den Leopoldsorden 1. Klasse an die Brust, sodann erfolgte unter grenzenlosem Jubel der Be völkerung der Einzug in die Landeshauptstadt, wobei auf den Monarchen aus den dichten Menschenspalieren ein Blumenregen niederging. Der Kaiser wohnte zunächst einem Dankgottesdienste in der röm. kath. Pfarrkirche bei, worauf er am unteren Rande des Hauptplatzes die auf gestellten Deputationen der Truppen besichtigte. Der Kaiser dankte allen mit herzlichen Worten und überreichte

dem siegreichen Divisionär GM. Felix das Kommandeurkreuz des Leopoldsordens. Dann schritt der Kaiser zum Rat haus, wobei der Bürgerrneister dem Monarchen in einer tiefbewegten Rede huldigte. In deutscher, polnischer, rumä nischer und ruthenischer Sprache stimmte die massenhafte Bevölkerung in Hochrufe auf den Kaiser ein. Mit herzli chen Worten versicherte der Monarch die Bevölkerung sei ner Huld und innigen Anteilnahme. Hierauf wohnte der Kaiser einem Dankgottesdienste in der rumänischen Kirche

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 07.02.1894
Umfang: 4
J^ünjedburnjjtall. Erscheint jeden Mittwoch nnd Samstag. Bezugspreise: Für BaU: Vierteljährig 90 kr., halbjährig I fl. 80 kr., ganzjährig 3 fl. 50 kr. 'Mit Pojtversendung: Vierteljährig 1 fl. 20 kr., halbjährig 2 fl. 30 kr., ganzjährig 4 fl. 50 kr. Den Abonnementsbetrag wird ersucht im vorhinein pl entrichten. Nr. 11. Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Se. Majestät der Kaiser be sichtigte im Laufe der vorigen Woche die großen Müitärau- stalten und hervorragenden wohlthätigen Institute

, welchen der Kaiser am 31. Jänner in Budapest beim Besuche des Balles der dortigen Kaufmannschaft dem Oberbürgermeister der ungarischen Hauptstadt gegenüber gethau hat. eine tiefgehende Wirkung hervorgerufen. Der Kaiser hat nämlich hiebei seine hohe Befriedigung über die rasche Erledigung der Kasernenfrage und des Baues der zwei neuen Douaubrückeu in Budapest ausgesprochen, und daran die Bemerkung geknüpft: „Da könnten sich die Wiener wirklich ein Beispiel nehmen." — Die jüdisch-liberalen Blätter

" in Berlin ver öffentlicht einen Erlaß des Kaisers an den Reichskanzler v. Caprivi, in welchem der Kaiser hervorhebt, daß er beim Eintritte eines neuen Lebensjahres und aus Anlaß seiner füufundzwanzigjährigen Zugehörigkeit zur Armee durch die mannigfachen Beweise treuer Liebe seitens des deutschen Volkes, welches mit den Fürsten wetteiferte, den Kaiser an seinem Doppelfesttage zu ehren nnd zu erfreuen, beglückt wurde. Innige Befriedigung gewähre dem Kaiser, aus den schriftlichen und telegraphischen

Glückwünschen wahrgenommen zu haben, wie die von allen patriotischen Herzen dem Feste entgegengebrachte freudige Theilnahme durch den Besuch des um Kaiser und Reich so hochverdienten Staatsmannes (Bis marck) noch eine besondere Steigerung erfahren habe. Der Kaiser spricht Allen für ihre liebevolle Aufmerksamkeit seinen Dank aus und gibt sich gern der freudigen Zuversicht in die Mittwoch den 7. Februar 1894.

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.06.1908
Umfang: 12
, 7. Juni. Pfingstsonntag. Donnerstag, 11. Juni. Barnabas. Montag, 8. Juni. Pfingstmontag. Freitag, 12. Juni. F. Joh. Fakundus. Dienstag, 9. Juni. Brimus. Samstag, 13. Juni. F. Anton v. Padua.; L Inland. Am letzten Samstag 30. ds. hat die Armee dem Kaiser ihre Huldigung anläßlich des 60jäh- rigen Regierungsjubiläums dargebracht. Es war das ein Akt, der an Schönheit und Erhabenheit, sowie an tiefer Bedeutung der vorhergehenden Fest lichkeiten und Gratulationen nicht nachstand. Aus allen Teilen

der österreichich-ungarischen Armee unter der 60jährigen glorreichen Regierung des Kaisers Franz Josef und versicherte zum Schluß den Kaiser, daß er immer dar auf die unbedingte Treue und Anhänglichkeit seines Heeres rechnen könnte. Der Erzherzog schloß seine Rede, indem er die Versammlung aufforderte, in ein dreimaliges Hoch auf den obersten Kriegsherrn einzustimmen. — Der Kaiser erwiederte den Glück wunsch der bewaffneten Macht. In der Stimme des Monarchen war tiefe Bewegung zu bemerken. Er dankte

für die ihm dargebrachte Huldigung der Armee, die er als die Stütze des Thrones und i der Monarchie bezeichnete, von deren Treue er über zeugt sei. — Erzhzg. Franz Ferd. überreichte dann dem Kaiser das großartige Werk: „Sechzig Jahre ! Wehrmacht", worauf der Monarch unter den Gene rälen einen kurzen Cercle hielt. — Bald darauf nahm er die Aufwartung der versammelten Regi mentsdeputationen, darunter der Tiroler Kaiserjä- > ger-Regimenter, deren Inhaber Seine Majestät ist, ientgegen. Dabei hielt Oberst Fischer des Drago

- j ner-Regimentes Nr. 1 eine Ansprache an den Kai ser und dankte für die den Kaiser-Regimentern ge- ^wiedmete Stiftung von je 15.000 X. Ein Gala- ^dejeuner, an dem der Kaiser teilnahm, bildete den Abschluß der Feierlichkeit.

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.09.1912
Umfang: 16
und die Worte herzlichen Willkommens, die Sie an mich richten! Empfangen Sie auch meinen Dank an das vorbereitende Komitee, welches, wie wir hoffen dürfen, diese mühevolle Arbeit durch größten Erfolg gekrönt sehen wird. In diesem Augenblick, wo ich die Grenzen Oesterreichs über schreite, seien meine ersten grüßenden Worte Sr. Majestät, Ihrem vielgeliebten greisen Monarchen gewidmet. Ich bringe Ihrem greisen Kaiser und König, der durchlauchtigsten kaiserlichen Familie und allen Völkern der Monarchie

Verhandlungen noch zu keinem Abschlüsse gelangt, aber es besteht wenig Hoffnung, die Session doch noch durchzusetzen. Landeshaup:- maun Freiherr v. Kathrein soll seinen gegenwärtigen Wiener Aufenthalt unter anderem auch dazu aus nützen, um Klarheit in die Fra^e der Einberufung des Landtages zu bringen. Auszeichnungen anlästlich der Armecreform gesetze. Der Kaiser hat dem Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh das Großkreuz des Stefa,>svidens verliehen. Dieselbe Auszeichnung wurde dem M.nister- präsidenten

Dr. v. L u k a c s zuteil. Die Verleihung deS Großkreuzes des Stefansordens, der höchsten Ordensauszeichnung, au Grafen Stürgkh, ist eine um so höhere Ehrung, als Graf Stürgkh das Groß kreuz des Leopoldordens, des rangniedrigeren Ordens, nicht besitzt. Dem Landesverteidigungsminister v. Georg: hat der Kaiser den Freiherrenstand verliehen. Erzherzog Franz Josef, der älteste Sohn des in Ofenpest lebenden Erzherzogs Josef, ist letzthin als ordentlicher Hörer der dortigen juriiti- schen Fakultät eingeschrieben worden

. Dies ist der erste Fall, daß ein Mitglied der habsburgischen ' Monarchie an einer ungarischen Universität im matrikuliert wird. Das Deutschtum in der österreichisch-unga rischen Armee. Die Heeresleitung hat kürzlich j eine Statistik veröffentlicht, wonach die Deutschen innerhalb der gemeinsamen Armee 35 Prozent der gesamten Mannschaft, bei der Artillerie 40 Prozent, bei den Pionieren und Genietruppen 50 Prozent Der Besuch des Deutschen Kaisers in der Schweiz. Anläßlich des Besuchs Kaiser Wilhelms in der Schweiz

Aufmerksamkeit verfolgt hat. Mit dem innigen Wunsche, es möge das befreundete Nachbar reich unter dem Zepter seines Kaisers, unseres er habenen Gastes, auch fürderhin blühen und gedeihen, trinke ich auf das Wohl Eurer Majestät, der kaiser lichen Familie, der deutschen Regierung und des deutschen Volkes! Kaiser Wilhelm dankte für die freundlichen Worte und erinnerte dann an die ruhmreiche Geschichte des eidgenössischen Fußvolkes. Die Manövertage haben ihm erkennen lassen, daß im schweizerischen Heerwesen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 28.03.1903
Umfang: 12
. „Da wiro es lange Zere monien geben," dachte Thielen, „und mein armer Herr Erzbischof wird dabei recht schwach werden. Ich will eine Flasche Tokaier zu mir stecken, damit will ich meinen Herrn stärken." — Das war recht brav gedacht und klug gehandelt. Aber noch einem viel höheren Herrn kam der gute Gedanken des wackeren Thielen zu statten. Unsere Vorfahren waren am Körper viel kräftiger und gar der Kaiser Karl der Große, der war eine Klafter hoch und auch an Kraft ein Riese. Und den Mantel

dieses Gründers des römisch-deutschen Kaisertums mußte bei der Krönung auch unser Kaiser Franz II. nicht nur umlegen, sondern auch über eine Stunde lang tragen. Zu dieser Last kamen für den jungen Kaiser noch andere aufregende Dinge, wie: lange Anreden und Zeremonien, und es wäre gar kein Wunder gewesen, wenn dem Sohne Leopolds die Kraft versagt hätte. Aber er hielt sich standhaft Herzigkeit eifrig beraten. Vor allem aber wurde beschlossen, die verschiedenen Wohltätigkeits-Unter nehmungen und alle Freunde

dieselben wenigstens zweimal im Jahre dem Verbände ab. Letzterer veröffentlicht alljährlich einen Tätigkeits- und Kassabericht. Die Aufgaben, welche der Verband „Barm und niemand merkte es, mit welcher Anstrengung er da saß; aber dem kurfürstlichen Hofrate Thielen entging es nicht. Als dieser sah, daß der junge Kaiser die Farbe wechselte, da eilte er schnell ins Konklave, holte seine Flasche Tokaier und reichte ein Glas davon dem höchsten Herrn des heiligen römisch deutschen Reiches. Gelabt konnte

dieser nun die noch folgenden, ermüdenden Feierlichkeiten aushalten. Zwanzig Jahre später lebte Hofrat Thielen in Wien und mit ihm das letzte und noch unversorgte seiner Kinder, ein 16jähriges schönes Mädchen. Sein Herr, der Erzbischof war schon längst gestorben. „Meine Haare sind schon über 60 Jahre alt und weiß," dachte der Hosrat, „über die Nacht kann der Postillon des Himmels zur Abfahrt blasen und was geschieht dann mit meiner Elise?" — Eines Tages meldete er sich bei Sr. Majestät dem Kaiser Franz und wurde

vorgelassen. Da er als ein feiner Hof mann recht gut wußte, man dürfe nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, so erinnerte er den Kaiser an das Glas Tokaier bei der Krönung in Frankfurt „Schaut's, schaut's!" entgegnete dieser, „sind sie der? Es ist zwar schon lange her, aber ich erinnere mich dessen recht gut, aber erkannt hätt' ich sie nimmer. Und was wünschen's denn?" „Mein gnädigster Kaiser," antwortete Thielen, „in der Armee Euer Majestät dienen vier meiner Söhne; ich habe aber noch einen fünften

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 01.05.1897
Umfang: 10
- thür" hinaufgerufen hat: „Oes siggera Buabn, holtets für die Fehler abgeben solle, welche das griechische Volk gemacht, als es den König zur Besetzung Kretas und zum Krieg drängte. Athen, 28. April. Mittags. Hier herrscht wieder vollständige Ruhe. Der König war nicht ge- nöthigt, die Abberufung des Kronprinzen zu unter zeichnen. Der Kronprinz bleibt vielmehr, entgegen einer früheren Meldung, ander Spitze der Armee. Politische Rundschau. Kaiser Irauz Joses in Uirßkaud. Unser Kaiser ist am Montag

in Begleitung des Erzherzog Otto und eines glänzenden Gefolges in Moskau angekommen und auf dem reichgeschmückten Bahn hof vom Generalgouverneur Jmeretinsky und dem zur Dienstleistung zugetheilten Generaladjutanten Tschertkow ehrfurchtsvoll begrüßt worden. Ter Kaiser nahm die Vorstellung der Generalität, der Hofchargen und der Deputation der österreichisch ungarischen Kolonie entgegen und reiste nach einem Aufenthalte von vierzig Minuten nach Petersburg weiter, wo die Ankunft am 27. April erfolgte

. Auf dem Nikolaibahnhofe wurde der Kaiser vom Czaren, den Großfürsten und hohen Würdenträgern em pfangen. Die Ehrenwache hatte das Grenadier- Regiment Kexholm gestellt, dessen Chef Kaiser Franz Josef ist. Die Begrüßung der beiden Kaiser war eine äußerst herzliche. Begleitet von den Großfürsten, dem Erzherzog Otto und dem Gefolge, begaben sich die Monarchen zunächst nach dem Anitschkow-Palais, wo Kaiser Franz Josef die verwitwete Kaiserin Maria Fedorowna begrüßte, und fuhren dann nach dem Winterpalais, wo unser Kaiser

Wohnng nahm und die Czarewnu besuchte. Die auf den Straßen angesammelte Volksmenge bereitete beiden Monarchen begeisterte Huldigungen. Am Abend fand im Winter palais ein glänzendes Galadiner statt, wobei der Czar einen Toast auf Kaiser Franz Josef aus brachte. Für den neuen Beweis aufrichtiger Freundschaft, welche beide Monarchen verbindet, dankend, erklärte er: Diese Freundschaft ist durch die Gemeinsamkeit der Ansichten und Prinzipien, welche auf die Sicherung der Wohlthaten des Friedens

für die Völker ab zielen, gefestigt. Der Kaiser kenne die Gefühle, die er für ihn hege, und den ganz besonderen Werth, den er auf die vollständige Solidarität zwischen den Monarchen in dem erhabenen Ziele, welches sie ver folgen, lege. Er trank auf das Wohl des Kaisers, der Kaiserin und der kaiserlichen Familie. — Kaiser Franz Josef erwiderte: Tief gerührt von dem liebe vollen, herzlichen Empfange, den ich seit dem Be treten der Landesgrenze erfuhr, spreche ich vom Herzen den lebhaftesten und aufrichtigsten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 05.08.1914
Umfang: 12
beruhigende Erklä rungen gegeben, welche die Mitteilungen des Kriegs ministers als noch voll zu Recht bestehend bezeich- neten. Am 29. Juli ging ein Telegramm des Zaren an den Kaiser ein, worin er die inständige Bitte aussprach, der Kaiser möge ihm in diesem so ernsten Augenblick Hel en. Er bitte ihn, um den Unglück eines europäischen Krieges vorzubeugen, alles ihm Mögliche zu tun, um den Bundes genossen davon zurückzuhalten, zu weit zu gehen. Am selben Tage erwiderte der Kaiser in einem längerem

Telegramm, daß er die Aufgabe dis Vermittlers auf dem Appell an seine Freund schaft und Hilfe bereitwillig übernommen habe. Dementsprechend wurde sofort eine diplomatische. Aktion in Wien eingeleitet. Während diese in Aktion war, lief die offizielle Nachricht ein, daß Rußland gegen Oesterreich-Ungarn mobil machte. Sofort hierauf wies der Kaiser den Zaren in einem weiteren Telegramm daraus hin, daß durch die russische Mobilisierung gegen Oesterreich-Ungarn seine auf Bitten des Zaren übernommene Ver

der Kaiser ein letztes Te legramm an den Zaren, in dem er hervorhob, daß die Verantwortung für die Sicherheit des Reiches ihn zu definitiven Maßregeln zwinge. Er sei mit seinen Bemühungen um die Erhal tung des Weltfriedens bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen. Nicht er trage die Ver antwortung für das Unheil, das jetzt der Welt drohe. Er habe die Freundschaft für den Zaren und das russische Volk stets treu gehalten. Der Friede Europas könne jetzt noch erhalten werden, wenn Rußland aufhöre

, Deutschland und Oesterreich- Ungarn zu bedrohen. Während also die deutsche Regierung aus Er suchen Rußlands vermittelte, machte Rußland seine gesamten Streitkläfte mobil und bedrohte damit die Sicherheit des Deutschen Reiches, von dem bis zu dieser Stunde noch keinerlei außer gewöhnlichen militärischen Maßregeln ergriffen waren. Die russische BetriHerei. Bezüglich des Depeschenwechsels zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus teilt der „Lokalan zeiger" mit, daß der Zar telegraphisch den Kaiser Wilhelm

ausdrücklich bat, die Vermittlung zu übernehmen. Der Kaiser entsprach diesem Wunsche und setzte die Schritte' trotz der Meldung von der russischen Teilmobilisation fort. Dank den Be mühungen Greys hatte die von Kaiser Wilhelm in die Wege geleitete Vermittlungsaktion noch in der letzten Stunde eine neue Formel gefunden,' die Aussicht auf Erfolg bot. Unter diesen Umständen muß die totale Mobilisation Rußlands als eine Herausforderung schärfster Form angesehen werden. Das Vertrauen Kaiser Wilhelms

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Alpenländer-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 10.02.1918
Umfang: 16
in eine Eiskluft und befindet sich mit schweren mneren Verletzungen im Lazarett zu Meran. Neues und Nützliches. Au, er Kaiser in Lnnsdruck bei der Kaiserjägerausstelluuq. Ans dem Venetianischen kommend, wo er die Hee- ressront besucht hatte, erschien Kaiser Karl am 2 . Februar in Jnnsdruck, um dort die sogenannte Kai serjägerausstellung zu eröffnen. Die Kaiserjägeraus- stellui-.g ist eine reiche Sammlung von Gemälden und Bildwerken, manche von bedeutendem künstlerischen ' Wert, die sämtlich von Kaiserjägern

, großenteils Of fizieren, ausgefuhrt sind und Szenen aus dem Kriegs gebiet und Kriegsleben darstelien. Innsbruck war reich beflaggt, der Bahnhof herrlich mit Blumen und Girlanden geziert. Um 9 Uhr vormittags traf der Monarch in Innsbruck ein und schritt gleich die vom 1. Tiroler Kaiserjäger-Negiment ausgestellte Ehren- kömpagnie ab, wobei er zahlreiche Soldaten huldvollst ansprach. Nachdem der Kaiser vom Landeshauptmann Schrasfl und vom Innsbrucker Bürgermeister Greil begrüßt worden war, fuhr

er, von der Bevölkerung mit Hochrufen und Tücherschwenken stürmisch begrüßt,, im Automobil zur Hoskirche, wo er einer vom Präla ten Adrian Zacher zelebrierten Messe beiwohnte. — Sodann begab sich der Monarch zu Fuß in die Stadt säle, wo die Ausstellung der Kaiserjäger-Regimenter untergebracht ist. Nachdem er die Ausstellung für er öffnet erklärt hatte, machte er einen Nundgcmg durch die Ausstellungsräume, wobei er Lob und Anerken- nnng über das Gesehene aussprach. Mach herzlicher Verabschiedung fuhr der Kaiser

wie- der zum Hauptbahnhof, von der Volksmenge stürmisch begrüßt, um kurz nach 12 Uhr die Weiterfahrt anzu- treten. Die auf dem Perron ausgestellten Schulkinder bqten dem Kaiser Gruß mit Hochrufen und Tücher- schwenken dar. Die persönliche Eröffnung der Aus- stellung durch den Monarchen sollte eine besondere Ehrung für die kaisertreuen Tiroler Jägerregimenter sein und eine Anerkennung ihrer tapferen Haltung ich Kriege. Der Standort der obersten russischen Heeres leitung von Polen besetzt, Krilenko verhaftet. Aüs

in Brest-Litowsk Holubowitsch gestellt. Alle ukrainischen Truppen stellten sich auf die Seite der Kiewer Zentral-Rada. Die Truppenteile der Bolschewiki ziehen schleunigst aus der Ukraine nach Rußland ab. Bei Kiew soll eine halbe Mil lion ukrainischer Truppen unter Führung von Offizieren versammelt sein. Auch die Zivilbe völkerung soll bewaffnet sein. — Wenn sich das alles bewahrheiter, dürfte die Ukrarna ihre Selb- ständigkenit bald erringen und somit der Friede damit auf dem Marsche sein. Der Kaiser

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.11.1916
Umfang: 4
, die sein edles Herz unausgesetzt schlagen ließ für seine treue Wehrmacht. Wien, 22. Nov. 1916. Karl m. p. Nrvveeiargnna der trappe*. Wien, 23. Nov. Auf Befehl Kaiser Karls fand gestern in allen Militärkommandobereichen der Monar chie die Erneuerung des Eides der Truppen auf den Rainen Kaiser Karls I. statt) auch die Gene ralität, die Offiziere Und die Militärbeamten erneuerten den Eid der Treue. WÄMKg Tfir das neue Kalferpaar. Wien, 23. November. Gestern vormittags trafen die Mit- sjlicder deö Kaiserhauses

im Schlosse von Schönbrunn ein, um non dem toten Kaiser Abschied zu nehmen und den: neuen Kaiserpaar ihre Huldigung darzubringen. Bormiltags um 11 Uhr waren alte Mitglieder, soweit sie in Wien anweiend sind, versammelt. . Der Ooerfthoszereiuonieinneister gab mit seinem Stock drei Schläge, worauf das Kaiserpaar erschien und im Weißen Saale des Schlosses d,c Huldigung entgcgennahm. Hierauf fand in der Schloßkapelle eine Trauer messe für den verstorbenen Kaiser statt. Liktelegfswmtvecdlei zwilchen Kaller

(UHfieltn und Kaller Karl. Berlin, 23. Nov. Die Nordd. Allgem. Zeitung" i ringt folgenden Telegraurmwechsel Mischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Karl: Sei Majestät der Kaiser hat an Se. Maieftät den 5baiser und König Karl nachstehendes Telegramm ge richtet : Auf das tiefste erschüttert von dem Heimgang Deines hochverehrten Oheims, des Kaisers Franz Zosef Ma jestät sage ich. Dir meine Innigste und herzlichste Teil- ; nähme. Me Regierung des verewigten Kaisers, die ! durch Gottes Gnade die seltene Dauer

und in ! Schwarzau folgten. Der Erzherzog teilte sich dann feiner Mutter, der Erzherzogin Maria Iosepha. mit, und diese wendete sich an die Herzogin Maria Antonia von Parma, und nach der alsbald erfolgten zustim menden Antwort reiste der Erzherzog neuerdings nach Pianore, wo am 11. Juni 1911 die Verlobung statt- fand. Die Vermählung folgte am 21. Oktober desselben Se. Majestät Kaiser ünd König Karl hat daraus mit nachfolgendem Telegramm gearrtwortet: In der schicksalsschweren (Stunde, da mein erlauchter

Großoheim Se. Majestät der Kaiser und König zu Gott abberufen Wurde, und bitterster Schmerz mich mein Haus und Oesterreich-Ungarns Lande erfüllt' war' mir die mich tief ergreifende Teilnahme, die Du', teurer Freund, mir bekundet hast, ein wehmutvoller Trost. Habe allerwärmsten Dunk hiefür und für alle die Verehrung und, echte Freundschaft. die Du dem Hoch-seligen, der Dich so sehr hochschätzte, bewahrst. Wie Deine und seine Bündnistreuc ckm jetzig en Weltkrieg felsenfest stand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.09.1933
Umfang: 8
in Er innerung. Als Abgesandter des Papstes erschien damals der holländische Kardinal von Rosfum in Wien. Er wurde vom Kaiser Franz Joses in der Hofburg emp fangen. Aber auch ein Papst war einmal in Wien; das war vor mehr als hundertfünfzig Jahren, unter der Regierung Kaiser Josefs H; und davon soll hier erzählt werden. Der Zweck der päpstlichen Reise Konnte Kaiser Franz Josef nur einen Legaten des Papstes in Wien begrüßen, so war Kaiser Josef II. in der Lage, einen P a p st selbst in Wien als Gast

. Die Josefinischen Reformen beunruhigen den Vatikan Die kirchlichen Reformen Josefs hatten den Vatikan in höchste Bestürzung versetzt und als der Wiener Nuntius Garamyi, den der Wiener Erzbischof Kardinal Migazzi un terstützte, mit seinen Vorstellungen und Eittwänden keinen Erfolg hatte, drängte das Kardinalskollegium zu energischem Vorgehen gegen Kaiser Joses. Papst Pius VI. jedoch erhoffte sich von einer persönlichen Aussprache mit dem Kaiser mehr Vorteil und entschloß sich zu der auffehenerregenden Reise

nach Oesterreich. Am Wiener Hof war man von diesem Schritt des Papstes ebensowenig erbaut wie im Kardinals kollegium von den Absichten des Kaisers, und Staatskanzler Graf Kaunitz riet dem Kaiser, an die Landesstellen Weisun gen ergehen zu lassen, um alle» resovmfchädlichen Einwir kungen der Papstreise auf die Bevölkerung vorzubauen. Papst und Kaiser auf der Fahrt Die Fahrt des Papstes von Rom nach Wien dauerte un gefähr zwei Wochen. Am 14. März 1782 kam Pius VI. nach Görz, wo ihn Gras Johann Philipp Cobenzl

, Bizechof- und Staatskanzler, als Bevollmächtigter des Kaisers, sowie Nun tius Garamyi begrüßten. Am 19. März war der Papst end lich in Graz, bann ging es über den Semmering werter und am 22. März traf er in Neunkirchen ein, wo ihn Kaiser Josef und Erzherzog Maximilian erwarteten. Der Papst und der Kaiser fuhren zusammen in einem Wagen nach Men, wo sie noch am selben Tag ankamen. Schon in den Vororten drängten sich die Neugierigen, die von nah und fern her beigeeilt waren. Der englische Gesandte Keith

berichtete da mals nach London, die Haltung der Volksmenge sei würdig gewesen. Sie habe zugleich „Verehrung für den einen und Anhänglichkeit an den anderen" gezeigt, „jene ohne Aber glauben, diese ohne Servilität". Vergebliches Bemühen Mehrere Wochen lang blieb der Papst in Wien und hatte wiederholte Unterredungen mit dem Kaiser. Auch den Staatskanzler Kaunitz besuchte er. Der Kanzler empfing den Papst im Beisein des holländischen Gesandten Wassenaer, eines Protestanten, mit der ganzen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 30.09.1905
Umfang: 16
. Die Abonnementsschuldner werden höflichst ersucht, die rückständigen Beträge ehestens einzusenden. Pie Redaktion und Administration. Der Kaiser und die Ungarn. Imst, 28. Sept. 1905. Kaiser Franz Josef hat den oftmals nichts weniger als bescheidenen Forderungen unserer un garischen Nachbarn derart weit nachgegeben und bei deren hie und da fast staatsverräterischen Treiben ein so großes Maß von Geduld gezeigt, daß man sich in Cisleithanien eines Kopfschüttelns meist nicht zu erwehren vermochte. Die magyari sche

stehe, ob es in seiner jetzigen Gestalt weiter existieren und ein Mittel gefunden wird, welches die Aufrechterhaltung der jetzigen Staatsform ermöglichet oder nicht. Die Lösung der Frage ist nicht erfolgt, aber in einer Hinsicht ist Klarheit und dadurch Beruhi gung geschaffen worden. Seine Majestät der Kaiser hat in nicht mißzuverstehender Form dar getan, daß nunmehr seine Geduld erschöpft und an ein weiteres Nachgeben gegen über den ungarischen Forderungen nicht , mehr zu d enken ist. Der Kaiser

hegte schon früher den Plan, den Ungarn ein aus ihren Parteiführern zu bildendes i Ministerium zu geben. Das Kabinet Fejervary hatte ja hauptsächlich die Aufgabe, die Bildung eines solchen Partei-Ministeriums zu bewirken. Für letzten Samstag, 23. September, waren nun die Führer der koalierten magyarischen Parteien, die Grafen Andrassy, Apponiy, Baron Banffy, Kossuth und Graf Adalar Zichy, zum Kaiser zu > einer Audienz befohlen werden. Mit großen Er wartungen waren die Herren in die Wiener Hof burg

gekommen und hatten geglaubt, durch mög lichst selbstbewußtes Auftreten neue Zugeständnisse vom Monarchen zu erzwingen und besonders ihren auf die Magyarisierung des Heeres abzielenden Plänen die Wege zu ebnen. Sie sind aber gründ lich enttäuscht worden. Statt abermaligen Zu geständnissen, erhielten sie in der nur vier Minuten dauernden Audienz gar nicht Gelegenheit, ihre Ansinnen vorzutragen, sondern sie durften nur die Bedingungen vernehmen, welche der Kaiser aufstellt, wenn Männer ihrer Parteien

in Ungarn die Negierung übernehmen wollen und die sie an nehmen müßten, wenn anders sie nicht „unsäg liches Leid und Elend über Land und Volk in Ungarn" bringen wollten. So scharf hatten die ungarischen Parteiführer den Monarchen noch nicht sprechen hören. Er wies sie an, ihre Antworten dem gemeinsamen Minister des Aeußern, Grafen Goluchowsky, mitzuteilen und kehrte ihnen, ohne daß er nur einem von ihnen die Hand gereicht, den Rücken. In seinen Bedingungen schied der Kaiser die Fragen der militärischen

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