auf Madeira. Unter diesem Titel ist zu Ostern ein Buch erschienen, das den letzten Geheimfek--tär Kaiser Karls, Karl Freiherr von Werkmann, zum Verfasser hat. Der Verfasser schildert — zum Großteil als Augen- und Ohrenzeuge — das Schicksal Kaiser Karls von der Zeit an, da der Kaiser sich von den Regierungsgeschüf- ten zurückzog, .bis zu seinem. Tod in der Ler- bannüng aus'der fernen Insel Madeira. W.r entnehmen dem letzten Kapitel des Buches über den Tod in der Verbannung auszugs- weüe nachstehende
ergreifende Angaben. Im November 1921 brachte der ■ „Cardiff' | den Friedensfürsten Kaiser und König Karl nach Madeira, vielleicht dem teuersten Orte ! der Welt. Ich weiß nicht, ob als Gast oder I als Gefangener. Ich weiß aber, daß sowohl dein Gastgeber als auch dem Kerkermeister die Sorge für den Unterhalt seines Schütz lings obliegt. Den Kaiser haben — auf eigene Kosten — Graf und Gräfin Hunyady nach Funchal be gleitet, — sonst niemand, kein Diener, kein Koch, keine Kammerfrau, niemand, niemand. Graf
und Gräfin Hunyady, obwohl in Un garn vermögend, waren doch der Last eines langen Aufenthaltes In einem Lände, in dem die englische,Währung regiert, nicht gewach sen. Sie mußten Ende Dezember 1921 die j Insel verlassen. Als die Kaiserin im Januar I 1922 zu ihrem kranken Kinde in die Schweiz | fuhr, wäre der Kaiser vollkommen verwaist ! geblieben, wenn sich nicht ein portugiesischer Edelmann bereit gefunden hätte, dem Kaiser Gesellschaft zu leisten. Die Kaiserin »näßte sich mutterseelenallein dem Schisse
anver trauen. Alles habsburgische Gut hatten die Sieger mächte den geldgierigen Nachfolgestaaten zu gesprochen. Kaiser Karl kam nach Madeira krank und matt. Wochenlang war das Kaiserpaar von einem Zug in den andern, von einem Schiff auf das nächste geschleppt worden. Ein schmutziger Waggon, ein Donaumonitor — eine Nußschale —, ein kleiner Kreuzer, der nicht auf die Beförderung von Passagieren eingerichtet ist, waren ebensolange ihre Heim gewesen. In die inneren Angelegenheite,» ihres Lebens
hatte sich allüberall die Rück sichtslosigkeit der Kerkermeister gestohlen. Nirgends hatte sich die Möglichkeit einer Er holung geboten, nirgends Rast zur Pflege des Körpers und zum Sammeln des Geistes. Der Kaiser, der Seereisen schlecht verträgt, war nicht einen Tag wohlauf gewesen. 'In Funchal änderte sich das Bild'. .Portu gals Regierung und Volk haben auf ihrer Erde das Kaiferpar als Fürsten empfangen und behandelt. Die Herzlichkeit beim Emp fang, die Wärme auch in späteren Tagen ha ben dem Kaiser wohlgetan