Ladinia : sföi culturâl dai Ladins dles Dolomites ; 23. 1999
Seite 215 von 374
Ort:
San Martin de Tor
Verlag:
Ist. Ladin Micurá de Rü
Umfang:
367 S. : Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch; Italienisch; Ladinisch
Anmerkungen:
Bini, Claudio: Aspetti pedologici e paleoambientali del sito mesolitico Putia I / Claudio Bini e Andrea Pilli, 2001</br>
Böhmer, Helga: Sprachliche Stereotypen im Comelico : ein Beitrag zur subjektiven Dialekterkennung / Helga Böhmer, 2001</br>
Craffonara, Lois: Gibt es einen alten Quadra-Block in St. Martin in Thurn? / Lois Craffonara, 2001</br>
Faggin, Giorgio: Testimonianze sulla lingua friulana ; 2</br>
Goebl, Hans: Giovan Battista Pellegrini und Ascolis Methode der "particolar combinazione" : ein Besprechungsaufsatz / Hans Goebl, 2001</br>
Kostner, Barbara: ¬Il¬ canto religioso in Val Badia tra la fine del 1800 e l'inizio del 1900 / Barbara Kostner, 2001</br>
Odwarka, Karl: ¬Die¬ Namen des Kalser Tales : (am Großglockner) / Karl Odwarka ; Heinz Dieter Pohl, 2001</br>
Pancheri, Roberto: Lettere inedite dello scultore Giovanni Battista Insom : (1829 - 1832) / Roberto Pancheri, 2001</br>
Richebuono, Giuseppe: Processi criminali dal 1483 alla fine del 600 / Giuseppe Richebuono, 2001</br>
Stolzenburg, Andreas: Zu einem wiederentdeckten Madonnenbild Giuseppe Craffonaras / Andreas Stolzenburg, 2001
Schlagwort:
g.Ladiner ; f.Zeitschrift<br />g.Ladinisch ; f.Zeitschrift
Signatur:
II Z 1.092/23(1999)
Intern-ID:
355222
„Wolfsplatz“; Pfoier zu lat .fovea „Grube“; Posdoier wohl zu „Ruheplatz, Leger“ (vgl. ital. posatorio ); Prader zu lat. pratum „Wiese“; Prä- dotzer (1299 Pedratsch) zu lat. petra + -acea, etwa „Steiner“; Ranggetiner zu lat. runcare „jäten, roden“; etc. Bei den Ortsnamen im Kaiser Tal findet man heute von 13 Dorf- und Wei- lemamen nur drei bzw. vier romanische, was noch bei der Besiedlungstheorie behandelt wird: Glor (1329 Anglar ) zu vlat. angulare „im Winkel gelegen, eckig“; Pradell aus vlat. pratu
+ -ellu „kleine Wiese“; Elleparte aus vlat. illa(m) parte(m) „jener (> Artikel) Teil, sowie Lana entweder aus *labinariu(m) von lat. labina „Erdsturz, Lawine“ oder vom bereits früher daraus ins Bairische ent lehnten Lahner. Die slawischen Ortsnamen sind Kais zu (alt)slow. kalec „Lache, Pfütze“ (im Mittelteil, d.h. dem am dichtesten besiedelten Teil des Tales, besteht der Kaiser Bach aus vielen Lachen und Rinnsalen); Arnig (1288 Abemig) aus slow, javor „Ahorn“; Ködnitz aus altslow. kotnica „Gegend
), Burg und Haslach. Noch heute kann man auf Grund der relativen Häufigkeit von Namen einer Sprachschicht Rückschlüsse auf Besiedlung und Besitzverhältnisse ziehen. Wenn man das Kaiser Tal in drei Abschnitte teilt, dann erhält man im Norden im Dör fer- und Teischnitztal bei 222 statistisch relevanten Namen (von 335 tatsächlich erfassten 8 ) 8% vorrömische, 30% romanische (ladinische), 7% slawische (slowe nische) und 55% deutsche (bairische) Namen. Hier wurde und wird nur während der wärmeren Hälfte
des Jahres gesiedelt, es herrscht nur Almwirtschaft auf über 1600m. 7 Vgl. für rom. som- (< lat. summus) die vielen Hofnamen Somvi im Gadertal; für rom. *su(v)ra/*so(v)ra (< lat. supra) siehe den FN Zufale [tso'fado] < vlat. supra valle(m) „über dem Tal“, oberhalb der Kaiser Daberklamm. 8 Vgl. Fußnote 5.