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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1847)
Anemonen aus dem Tagebuch eines alten Pilgersmannes ; Bd. 4
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Seite 410 von 424
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Jena
Verlag: Frommann
Umfang: VI, 392 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II 111.717/4
Intern-ID: 198712
409—410 i) Bon den «ingebornen Könige» Ungarns, Arpad'schen Stammes. Mrpab. Zultan, -s um 955. Taxus, t um 955. Geysa, getauft 969, -s 999. I. Stephan der Heilige, grb. 969, erster .König in Un garn 1001, f 1031. Emcricus der Heilige, 4 1031. Gisela, — Gem. Wilhelm Saroita, — Gern. V'. Burgund. III. Aba, 1041 König, + 1044. II. Petrus, König 1038, f 1047. Adelheid, — Gem. Albert, Mkgrs. in Österreich, Michael. Ladislaus der Kahle. ’ IV. Andreas I., König 1047, f 1061. •; VI. Salemen, König 1063

. V. Bcla 1., König 1061, f l 06a - VII. Geyfa I., König 1075, f 1080. VIII. Ladislav der Heilige, Keula 1080, i 1095. IX. Colomann, König 1095 — 1114. Almus, f 1120. X. Stephan II., Königll 14—1131. XI. Bcla II. der Blinde, König i Jol , f 1141. XII. @^fa II., König 1141, + 110). XIX Ladislav König 1172. XV. Stephan IV., König 1173. XIII. Stephan M-, König 116i> f 1173. XVI. Bela M., König 117z^-1196. XVII. Emcrieus, König 1196, -f 1200, XX. XIX. Andreas»- »icrasalz'milnmi«, König 1201, f 1235. XVIII

. Ladislaus III., König 1200, t 1200. SM# IV., König 1275, SIcphan, Sohn von findrcas II. zweiter Gemahlin, 4 1276.' Beatrix, Tochter Aldobrandlnl's, Migf. v. Este. Anna. aper». Gem. Rostislao, Herzog in Elisa beth, Gem. Heinrich V Bulgarien. ^ XXV- Otto p. Bauern, König 1305 — 1308. XXI. Stephan V-, König 1275, t 1278^ XXIII. Andreas 11t. Yen.1«,, König 1291, t t30t. Grpphina, i 1291. — Gem. Lesens Niger, Hz. in Polen. Wenceslaus IV., König in Böhmen 1278, f 1305. XXIV. Wenceslaus V., König in Ungarn

1301—1304, t 1306. XXII. LadtSlav IV., König 1278, f 1291, Maria, t 1323. - Gem. San II. 0. Anjou, König v. Neapel. Earl Martell, ged. 1272, vom König o°n ^^Ungarii gefront 1290, f 1^1. XXVI. Earl Robert 0. Ncap el, Kö n tz in'^Ing^ TM'T's- 1342. XXVII. Ludwig 1. der Große, geb. 1326, König m Ungarn 134-, in Polen 1370, -f 1382. Johann, Herzog v. Durazzo, -l 1335. - — ^ Ludwig, Herzog p. Durazzo, -> 1362. XXIX. löarl der Kleine, König in Ungarn 1365, -j- >366. XXV111. Maria, Erbin v. Ungarn 1382

, -f 1392, — Gem. XXX. Sigmund, römischer Kaiser, König v. Ungar n und B öhmen, i 1437. Elisabeth, Erbtochter Sigismunds ron Barbara von Eilli. — Gem. XXXI. Albert II' v. Österreich, s- l ^39. 'xxxill. Ladislav Posthumus" gcb?I440, 7 22. Noo. 1457. Hedwig, Erbin p. -Polen 1382, r- 13SS. — Gem. Jagells (Wladislav V.) ^ Polen 1386, + 1434. XXXII. WladlSlao IIU (VI.), ^.1423, König in Ungarn 1440, -j. 4444 ■ bei Warna., Casimir Hl., gcb. 1427, König v, Polen, ■j- 1492. — ©cm. Elisabeth, Kaiser Albcrt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 28.06.1903
Umfang: 16
reichischen Waffenfabriks'Aktiengesellschaft hat am 22. ds. bi c bulgarische Regierung einen Vertrag auf Lieferung von 48.000 Stück Manlicher Repetiergewehren, Modell 1895, abgeschlossen. Hoftrauer für das serbische Königspaar. Der russische Hof legte anläßlich des Ablebens des serbischen Königs paares Trauer auf 27 Tage an. Der Anteil König Peters an den Bluttaten. Nach Mitteilungen, die der „Zeit" von „eingeweihter Seite" zugehen, hat der neue König seit Jahren ununterbrochen gegen die Obrenowitsch

von dem Ver walter der Staatskassen, Mirkowitsch, größere Summen ver langt. Dieser weigerte sich, ihr Geld zu geben, worauf ihn der König absetzte. Die Brüder der Königin hätten sich skandalös benommen, so daß in den Offizierskreisen gegen sie eine große Erbitterung Platz griff. Die- läßt begreiflich er scheinen, daß Karageorgiewitsch leichtes Spiel hatte und viele seiner Freunde ohne Unterlaß für ihn arbeiteten. Ueber den neuen König wird in den dem Blatte zugekommenen Mitteilungen wenig Schmeichelhaftes

des neuen Königs ins Innere des Landes strafweise versetzt werden sollen. Sie fordern im Gegenteile vom neuen König Beförderung und Heranziehung zum Hofdienst. (!) Falls König Peter sich diesen Forderungen nicht fügen sollte, sind sie entschlossen, sich auch gegen den neuen König aufzulehnen und ihm den Gehorsam zu verweigern. Wie hier verlautet, haben die Offiziere den neuen König dadurch einzuschüchtern gesucht, daß sie ihm V. Jahrgang. drohten, Dokumente zu veröffentlichen, die beweisen, daß König

Peter sie zu den Greueltaten angestiftet habe. Ein Aufruhr im Pa laste des Sultans. Die „Köln. Ztg." meldet von dunklen Vorkommnissen im Palaste zu Mdiz-Kiosk. Jüngst seien vierzig Verwundete aus dem Palast geschafft worden. Die Ursache sei nicht zu ergründen. König Peter von Serbien. König Peter empfing am 21. dS. vormittags in Genf die Deputation des serbischen Parlaments. Der Senatspräsident Welimirowitsch hielt eine Ansprache, worin er hervorhob, daß man vom neuen König erwarte

, daß er die Meinungsverschiedenheiten zwischen Krone und Volk beseitigen und Serbien einer glücklicheren Zukunft entgegenführen werde. Welimirowitsch überreichte hierauf das prachtvoll ausgestattete Protokoll der Wahlsitzung der Nationalversammlung. Der König erwiderte, er sei tief gerührt über die Beweise der Ergebenheit und Treue seiner Volkes und sei glücklich, Kindeskinder jener Helden bei sich zu sehen, welche mit seinem heroischen Großvater und hoch sinnigen Vater den Samen zur Unabhängigkeit Serbiens legten. Nach der Vorstellung

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 03.08.1900
Umfang: 10
Nachstehend geben wir in gedrängter Kürze die wichtigsten Nachrichten über den Tod König Hum- berts und die an denselben sich knüpfenden Vor gänge. Am vergangenen Montag in der Früh ver breitete sich mit Blitzesschnelle in unserer Stadt die Nachricht, daß der König Humbert der Erste von Italien einem anarchistischen Attentate zum Opser gefallen sei. In Innsbruck wurden in den ersten Vormittagsstunden folgende Telegramme durch die Zeitungen plakatirt: Monza, 29. Juli. Aus König Humbert, wel cher

Abends der Preisvertheilung anläßlich eines Schauturnens beiwohnte, wurden als er mit seinem Generaladjutanten den Wagen bestiegen hatte, drei Revolverschüsse abgeseuert. Der König, in's Herz getroffen, verschied bald daraus. Der Mörder wur de verhaftet; er heißt Angelo Bressi und ist aus Prato (Toscana). Monza, 30. Juli. Das Attentat auf den Kö nig wurde um 10 Uhr 45 Min. Abends verübt. Der König starb um halb 12 Uhr Nachts. Der Mörder wurde nur mit großer Mühe vor der Wuth der Menge geschützt

in folgender Weise zugetragen haben: Am Sonntag nachmittags fand in Monza ein großes Turnerfest statt, und obwohl Königin Marg- herita, vielleicht in einer Vorahnung, den König bat, demselben fernzubleiben, wohnte er doch der Schlußfeier bei, da er schon das Versprechen ge geben hatte, die Preisvertheilung selbst vornehmen zu wollen. Das Feld, wo die Turner ihre Produc- tionen veranstalteten, ist von der königlichen Villa nur 300 Meter entfernt. Der König kam um 9 Uhr 20 Minuten in einem Wagen mit zwei

Kutschern und zwei Dienern an; er war begleitet vom Minister des königlichen Hauses General Pon- zio Vaglia und dem Adjutanten General Avogadro. Er war schwarz gekleidet und trug wie gewöhnlich den Cylinder. Bei seinem Eintreffen wurde er von der nach Tausenden zählenden Menschenmenge mit lebhaften Lwiva-Rufen empfangen. Der König übergab persönlich die goldene Medaille und eine wunderschöne Statue der Freiheit dem Turnverein von Monza. Die unheilvolle That geschah um 10 Uhr 45 Minuten. Der König

hatte sich verabschiedet, und sein Wagen hatte kaum zehn Meter gegen den Ausgang des Festplatzes zurückgelegt. Der König grüßte im Wagen stehend, indem er den Cylinder in der Hand hielt und sich rechts zu der jubelnden Bevölkerung wandte, als man zwischen dem Applaus und dem Händeklatschen drei rasch aufeinanderfol gende Schüsse vernahm, welche von dem dem Wagen nahestehendem Publikum sogar für Raketenschüsse ge halten wurden. Der erste Schuß hatte den König in die Brust getroffen, und zwar unter den rechten Arm

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1847)
Anemonen aus dem Tagebuch eines alten Pilgersmannes ; Bd. 4
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Seite 412 von 424
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Jena
Verlag: Frommann
Umfang: VI, 392 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte
Signatur: II 111.717/4
Intern-ID: 198712
der Weise, Ldgf. im Elsaß 1196, f zu Ascalon 22. Rov. 1240 — Gern. Hà-S, Tochter Ulrichs, Grafen v. Kob,erg. Rudolf der verschwieg«,,c, Stifter der Linie Habsburg -Lauf end u rg, di- mit Rudolf, Gras von Habsburg, Ldgf. im Elsaß, Graf zu Kyburg, geb. 1. Mai 1218, zum römischen König erwählt 60. Sept., gekrönt 31. Oct. 1273, ch 15, Juli 1291. — Gern. 1) Gertrud (»ach der Krönung Anna genannt), Tochter Burkhards, Grasen von Hohenberg Älbrecht I., Herzog v. Österreich 1286, zum römischen König eriviihit

23. Juni, gekrönt 24. Aiig. 1298, ermordet 1. Mai 1308 durch Johann Parricida. — Gen). Eilsabrih, Tochter Grafe n Mainhardö IV. von Görz- Tyrol und Elisabeths von Bayern, Mutter Eonradius. Rudolf III., g-b. 1283, König in Böh men 1306, -f 4. Lui. 1307. Friedrich der Schone, gib. 1286, römischer König 19. Olt-, gekrönt 25. Rov. 1314, -s 13. Jan. 1330. Leopold der Glorwlirtige, grb. um 1292, -I- 28. Fàr. Älbrecht II. der Weise oder Lahme, geb. im De!- 1298, alleiniger Herzog von Österreich und Kärnthcn

, Gern. JSiriMä, Tochter Bernabo'r ssiston: Wilhelm der Ehrgeizige, geb. um >370, ì 11. Juli 1406. Leopold der Stolze, geb. 1371, f- 3. Juni 1411. MbrechtV. (als Kaisern.), geb. 10. Aug. 1397, König o. Ungarn 19, Dez. 1437, von Böhmen 29. Jan. 1438, römische! Kaiser 20. März, gekrönt 30. Mai 1438, f 27. Sei. 1439. Gern. Elisabeth, Erbtochter K. Sigmunds. LadiSiao Posthumus, geb. 22. Fcbr. ^töHkrönt^i» Ungarn 1440, in Böhmen 1454, URov. 1457.^ Friedrich IV. mit der leeren Tasl geb. um 1382, j 24. Jun

i 1433 Sigmund, Graf v. Tyrol 28.1» 1424, 1- 4. März 1496. Maximilian I., geb. 22) 1) Maria, Erbt Philipp I. der Schöne Earl V. (in Spanien !■), geb. 25. Ja». 1500, König v. Spanien 15*6, röm. Kaiser 28. Juni 1519, abdicirt 14. Mai 1558, f 21. Sept. 1558. — Gem. Isabella, Tochter Königs Emanuel v. Portugal. Ferdinand I.., geb. 10. März 1503, erhält römischer König 5. Jan. 1531, Ks Philipp II., König v. Spanien, geb. 21. Mai 1527, t 13. Sept. 1598. Philipp III., König v. Spanien, geb. 14. Apr. 1578

, * 31. Marz 1621. Philipp IV., König ». Spanien, geb, 8. Apr. 1605, f 17. Sept. 1665. Maximilian II., geb. 1.Aug. 1527, König in Böhmen 20. Sept. 1562, röm. König 24. Rov. 1562, König in Ungarn 8. Sept. 1563, Kaiser I»64, König in Polen 12. Dez. 1575, -p 12. Der. 1576. Ferdinand, Graf zu Tyrol, geb. 14,1 Gem. 1) Philippiue Welfer. J Rudolf II-, geb. 12, Jun) 1552, König in Ungarn 22. Sept. 1572, in Böhmen 21. Sept. 1575, röm. König 27. Oct. 1575, Kaiser 1576, -t 20. Jan. 1612. Ernest, geb. 15. Inni 1553

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 28.04.1935
Umfang: 10
—»-> —— . Mit König Ludwig II. auf dem Plansee. Jugenderlebnifse von Marianna Kranz. Die Sonne schickte ihre letzten goldenen Strahlengrüße über den Plansee. Auch er wollte ausruhen von des Tages unruhi gem Wellenspiel und lag glatt wie grüngoldenes Glas zwi schen den schattenden Wäldern. Ich stand mit meiner Mutter auf dem Sölder des Hauses und wartete auf den Vater. Da klingelte und klickerte es auf der Ammerwaldstraße, immer näher kommend, und schon sahen wir den jugend schönen König

des nachbarlichen Bayernlandes im federn den Wagen daherfahren. Der Herrscher blickte zu uns herauf und dankte mit einem kaum bemerkbaren Lächeln für Ver neigung und Knix. Wie ein Blitz verschwand dann der könig liche Wagen und lustig flatterten rückwärts an der dunkel blauen Mütze des Königs die zwei bekannten, schmalen Bänd chen. Es mochten ein paar Stunden vergangen sein. Wir war teten noch immer sorgenvoll auf die Rückkehr des Vaters aus dem Neuweider Revier, als von der Straßenbiegung her ein königlicher

Reitknecht galoppiert kam. Vor dem Försterhause hielt er an und fragte zur Mutter herauf: „Seine Majestät, der König von Bayern, wünscht eine Kahnfahrt zu machen. Ist hier jemand, Jäger oder Fischer, der mit einem Boot zum Kaiserbrunnen kommen und des Königs Wunsch er füllen könnte?" Meine Mutter antwortete, daß zurzeit keine männliche Per son zur Stelle sei. Der königliche „Oberbereiter" schwieg, augenscheinlich unangenehm berührt. Da bemerkte meine Mutter: „Wenn Sie glauben, daß sich Seine Majestät

. Und das war in diesem Falle, der König war ja als Frauenhasser bekannt, wohl gerade maßgebend. Ich bemerkte auch, daß der Blick des Reiters auf meine Hände fiel — die waren freilich weder klein noch zart, sondern hart und nervig. Er ließ mich in den Kahn steigen und sah mir zu, wie ich vom Lande abstieß und zu rudern begann. Dann erst bestieg er sein Pferd und sprengte davon. Die Mutter hatte mir noch zugeraunt: „Tituliere den König „Majestät", sage nie „Sie", rede nur, wenn gefragt wird, und rede keinen Unsinn

." Nun es ernst werden sollte, sah ich mit Furcht dem Augenblick entgegen, wo ich dem Märchenkönig gegenüberstehen sollte. Und dann bog ich auch schon zum Kaiserbrunnen hinüber, der Ufersand knirscht, ich stieg aus und hielt krampfhaft die Bootskette in der Hand. Der König stand groß vor mir. Ich machte einen tiefen Knix und glaubte, mein Herz müßte stillstehen. „Also du willst meine Führerin sein?" fragte der Herrscher. „Ja, Majestät", lispelte ich mit abermaligem Knix. „Ich hoffe

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.05.1937
Umfang: 8
Oie kirchlichen und staatlichen Zeremonien der englischen Königskrönung. London, Anfang Mai. (Reuter). Die Krönungsseierlichkeit in der Westminfterabtei teilt sich in einen k i r ch l i ch e n und einen weltlichen Akt; ihre beiden Höhepunkte sind zuerp die Salbung des Königs und der Königin durch den Erzbischof von Canterbury und sodann die Krönung mit den Königskror.en. Die Bereitung des heiligen Oeles, mit dem der König und die Königin gesalbt werden, erfolgt vor dem Einzug des Königspaares

in die Abtei. Das unter dem Namen Chrifam bekannte Oel ist eine Mischung von Balsam und Olivenöl. Der goldene Krug für die Aufbewahrung des heiligen Oeles wird am Altar gefüllt und geweiht, bevor der König und die Königin die Abtei betreten. Diese Feierlichkeit wird vom Erzbischof unter Beihilfe von fünf Bischöfen vorgenommen, von denen einer als Prediger fungiert, zwei die Litanei anstimmen und zwei den Abschnitt aus den apostolischen Briefen und das Evan gelium lesen. Erst nach Beendigung der Weihe

mit der Taube, das Zepter und die Krone der Königin. Die Königin trägt alle ihre Krönungsgewänder und ein Barett aus Samt auf dem Haupte. Ihre Schleppe wird von Hofdamen getragen. Langsam schreiten die Königin und ihr Gefolge durch das Kirchenschiff, unmittelbar gefolgt vom König und seinem Gefolge. Dem König voran gehen der Dekan und das Dom kapitel von Westminster sowie Pairs und Herolde, die die Zeichen des Königs tragen, als da sind die Schwerter, das Zepter, der Reichsapfel und die Krone des hl. Eduard

, auf Polstern von Goldstoff den Abendmahlkelch, den Hostienteller und die Bibel. Die Königin nimmt rechts vom Altar, auf der Seite, wo die Kanzel ist, ihren Platz ein. Inzwischen hat der König die Estrade unterhalb der Kanzel, auf der zwei Throne aufgestellt sind, betreten. Der Erzbischof, begleitet von sechs hohen kirch lichen Amtsträgern, tritt auf den König zu, stellt ihn der Ver sammlung vor und fragt die Versammelten, ob sie willens sind, dem König zu huldigen. Die Schüler der Weftminsterfchule

be ginnen herkömmlich mit der Akklamation und rufen: „Gott schütze König Georg!" in welchen Ruf die-übrigen Teil nehmer einfallen. Dann folgt die Einleitung zum heiligen Abendmahl mit dem Absingen von Psalmen und Evangelienstellen. Auf die Frage des Erzbischofs an den König, ob er willens ist, den Krönungseid zu leisten, begibt sich der König barhaupt zum Altar, legt seine Hand auf die Bibel und erklärt feierlich: „Was ich hier versprochen habe, will ich erfüllen, so wahr mir Gott helfe." Dann küßt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 20.12.1936
Umfang: 20
>n» redaktionellen Teil find mit einem Stern und einer Mumme» versehen. Einzelnummer 30 Groschem Verwaltung in 3 n n s b r u ck, MaximilianKratz« » sTelePhon 741, 742). An diese sind alle Bestellungen, Geldsendungen und Beschwerden wegen Rtchtzu« stellung des Blattes zu richten. Alle Nachrichten und Berichte find zu senden an die Redaktion de« ..Alpenländer Bote" in InnSSru«, D ostfach 146. Re. ZI Innsbruck, Sonntag, Len 20. Dezember 1036 24. Fahrgsng Moaverzicht -es englischen Königs Als König Eduard VIII

. nach dem Tode seines Vaters im Vorfrühling dieses Jahres den engli schen Thron bestieg, jubelten ihm seine Völker be geistert zu. Das wollte schon etwas heißen. Eng land ist als europäisches Staatswesen nicht allzu bedeutend in seiner räumlichen Ausdehnung, woyl aber beherrscht es den größten Teil der bewohn ten Welt. Der neue König hatte als Thronfolger alle Länder seines Riesenreiches besucht. Er hatte sich die Herzen der Untertanen im Sturm gewon nen. So hoffte man dann von seiner Thronbestei gung

das Allerbeste. Schon wurde zu den Krö nungsfeierlichkeiten gerüstet, die im Mai des kom menden Jahres geplant waren. Diese sollten zu einer Heerschau britischer Macht und britischen Glanzes werden. Der junge König verstand es, in den wenigen Monaten seiner Regierung seine Volkstümlichkeit noch zu steigern. Er zeigte wie derholt sein Herz für die Arbeiter und für die klei nen Leute. Man rechnete es ihm hoch an, daß er die Elendsgebiete Englands besuchte und die armen, niedergebeugten Menschen mit guten Wor

ten und edler Freundlichkeit ausrichtete. Alles schien gut zu gehen und das britische Weltreich, das sich am raschesten von allen Ländern der Erde aus der Krise erhoben hatte, durfte um seine Fortschritte wahrhaft beneidet werden. Da tauchten Gerüchte auf. Es hieß, der König wolle heiraten. Die Leute freuten sich, weil sie ihrem Herrscher ein Herzensglück gönnten und weil sie auf diese Weise die Erbfolge besonders gesichert hielten. Der Engländer ist ein Demokrat vom Scheitel bis zur Sohle. Gerade

deshalb aber ist er ein guter Monarchist. Der Engländer weiß ge nau, daß das britische Reich als Republik nicht be stehen könnte, weil in diesem Fall alles darunter und darüber ginge. Er weiß, daß das Königtum eine der stärksten Stützen der englischen Macht ist. Wenn jemand in Eng land die Monarchie angreifen wollte, so würde man ihn wie ein Wundertier angafsen oder in eine Kaltwasserheilanstalt einliesern. Die Gerüchte über die Heiratsabsichten des Kö nigs wurden immer deutlicher. Es hieß, der König

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Seite 34 von 76
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 74 S. :Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III Z 342/54(2009),1
Intern-ID: 511757
die junge bauerntochter j 0 r g zemmler nach brüder grimm ein bauer hat nur ein kleines haus, kein land und eine tochter. Die tochter schlägt dem va- ter vor, den könig um land zu fragen, sie tun dies und er schenkt ihnen eines. Beim um graben finden sie ein mörsel pures gold. Der vater will es dem könig geben, die tochter aber sagt, zuerst müssten sie auch den dazu gehörigen stösser finden, der bauer geht doch zum könig und dieser sagt, er solle ihm auch den stösser bringen. Der bauer sagt

, den hätte er nicht gefunden, der könig glaubt ihm nicht und sperrt ihn ins gefängnis. Dort ruft der bauer fortzu ach, hätt ich doch meiner toch ter gehört, er verweigert zu essen und zu trin ken und sie bringen ihn zum könig. Der bau er erzählt dem könig, dass seine tochter ihm abgeraten hatte, den mörsel herzubringen, weil sie vorausgesehen hatte, dass der könig dann auch den stösser verlangen würde. Der könig findet des bauers tochter klug, lässt sie herkommen und sagt, er würde ihr ein rätsel stellen

die bauem- tochter auf den gleisen und sie berührt den boden nur mit einer zehe und das ist nicht im weg und nicht ausserhalb. Der könig sieht das rätsel als gelöst an, lässt ihren vater frei und heiratet sie. Nach etlichen jahren ist vor dem schloss ein bauer, der hat drei pferde und eines bekommt ein füllen. Dieses läuft weg und legt sich zwischen zwei ochsen. Der besitzer der zwei ochsen behauptet nun, die zwei ochsen hät ten das füllen bekommen, der besitzer der drei pferde sagt, das füllen sei

von einem sei ner pferde und sie streiten. Der könig muss entscheiden und entscheidet für den ochsen bauer. Der pferdebauer geht zur königin und bittet sie um hilfe. Sie sagt zu, mit der bedin- gung, dass er sie nicht verraten dürfe. Es wird ausgemacht, dass tags darauf bei der militärparade der pferdebauer sich mitten auf die Strasse stellen und mit fischgam so tun solle, als ob er fischen würde. Die königin sagt ihm auch, was er sagen soll, wenn der könig denn fragen stelle. So geschieht es am nächsten

tag und als der könig den fischer fragen lässt, was er da mache, antwortet die ser, dass er eben fische. Der diener des kö- nigs fragt ihn daraufhin, wie das ginge, ganz

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 04.08.1935
Umfang: 10
Letzte Fahrten mit ckem vayernkönig. Iugenderinnerungen von Marianna Kranz. Lichtbild von I. Albert, München. Der Märchenkönig. Iugendbildnis König Ludwig II. von Bayern. einiger Zeit beschrieb ich den Fund der königlichen Reitpeitsche und meine erste Kahnfahrt mit dem König Ludwig II. von Bayern auf dem Plansee. Es würde zu weit führen, wollte ich jede weitere Begegnung während der drei Jahre, die ich mit meinen Eltern am Plansee ver brachte, in gleicher Weise beschreiben

, und so will ich nur noch einige besondere Erlebnisse aus meinen Iugenderinnerungen geben. Als ich vom König zur zweiten Kahnfahrt befohlen und dabei ausdrücklich betont wurde, daß Se. Majestät von der Fin derin der Reitpeitsche gerudert zu werden wünsche, überbrachte der berittene Bote des Königs den Befehl der Wirtin am See. Meiner Mutter kam diese Auszeichnung ihrer Tochter keineswegs gelegen, denn im Geiste sah sie eine Gift pflanze wuchern, den Neid, der meinen Eltern schon viel Un heil verursacht hatte. Aber dann saß ich im Kahn

im Leuchten des traumschönen Silbermondes doch wieder dem König gegenüber, der schon jetzt zur Krone meiner Märchenwelt am Plansee geworden war. „Wie geht es dir, kleine Orchidee?" war des Königs erste Frage. Kaum hatte ich geantwortet, sah ich in der Hand des Königs , etwas Kostbares funkeln, und glänzen und hörte ihn wieder fragen: „Was ist das, kleines Waldkind?" Ich stand von meinem Nudersitz aus und blickte mit Herz klopfen auf den glänzenden Gegenstand. „Eine Goldkette, Herr König

, und — und eine Orchidee", stammelte ich. „Gut", lobte Majestät, „in der Botanik kennst du dich aus", und legte den kostbaren Schmuck in ein prächtiges Etui, auf dessen Jnnendeckel ich ein „L. v. 23." mit der Königskrone erblicken konnte. Mit den Worten „Das ist mein Dank für die von dir ge fundene Reitpeitsche" und mit huldvollem Lächeln drückte mir König Ludwig das königliche Geschenk in die Hand. „Es ist", fügte der König hinzu, „eine Orchidee aus Gold und Edel steinen, es schien mir das pas sendste

für meine kleine »Orchidee* am Plansee zu sein." Ich konnte nur „Oh, Herr König" schluchzen und wußte nicht, wie man einem leibhaftigen König seinen Dank ausdrückt, glaubte ich doch, daß das Ge schenk für mich viel zu kostbar sei. Es war im Spätherbst des gleichen Jahres, meine Mutter war für einige Zeit abwesend. Mir waren Schlüsselbund und Kochlöffel übergeben worden, aber trotz meiner Hausfrauen pflichten, die mich drückten, konnte ich während der Jagd- und Dienst gänge meines Vaters mehrere Stunden

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 16
Datum: 09.05.1909
Umfang: 16
Nr. 17 Herren- n. Damenschneider empfiehlt sich zur Anfertigung von Herren- und Damen- Neider Sport- und Touriften-Kleidung von ein facher bis zur feinsten Ausführung. Für prompte Lieferung und tadellosen Sitz wird garantiert. Um gütigen Zuspruch bittet Hochachtungsvollst Raimund Bacher, Schneidermeister Lncas Getzkokler 4. Fortsetzung. erwecken wollten. Und da solches der Schottischen Guardi Hauptmann dem König anzeigete, welches der Admiral nachend oarbey steend gehört, hat der König schnell und zornig

befohlen: man solle solche versof fene Deutsche, wie er sie nennt, dahin füeren, dahin sie (vermeint in ein gefäncknuß) gehören. Als aber der Admiral solches vernommen, hat er den König selbst angesprochen mit diesen Worten: Sire! (das ist gnä digster König) E. König!. Mas. wollen mt glauben, daß die Deutsche so unbescheiden und trotzig setzen, als ob sie mir gemalt in den Saal dringen wollen; sie sollen als fremden und Scholaren, welche mit gro ßen Unkosten hieher kommen, allhie etwas namhaftes

zu sehen, vor anderen hereingelassen werden, und die Guardi solle gegen sie sich etwas bescheidenlicher er zeigen und gedenken, daß sie Deutsche sind. Darauf hat der König befohlen, man solle die sürnemften hereinlassen, aber die so grob gezecht und beweint wären, abweisen: und als er sich zu einem seiner kammerherrn wandte, sagte er zu ihm diese wort: man mueß jetzt dem Admiral und seinen gueten freun- den den Deutschen etwas zu gefallen Ihnen, es wird aber bald anders werden: mit welchen Worten

er die gende that zu erkennen geben, und des Admirals und der seinigen tod anzeigte. Ten 16. August kamen etliche Currier und Bot schafter vom Cardinal von Lothringen und Tuea d' Alba, welchen der König bald Audienz gab, und ent stuend daraus ein Geschrey, daß der Herzog von Gnisa practiciert, den Admiral mit seinen Freunden und mitverwandten umzubringen welches dann am St. Bartholometag (der war eben an einem Sonntag) das ist den 24. August des 1572. Jars folgender müssen geschehen. Nemlich bald

nach Mitternacht hat der Kö nig befohlen, daß die schweizerische Guardi den könig lichen Palast und die gassen daran fleißig und sicher bewareten; alsdann hat er den König von Navarra und die Fürsten von Conde sammt allen ihren fürnem- sten Rathen und Ossicieren, deren bey 200 im könig lichen Schloß einlosiert waren und darin ihr liegerstatt hatten, zu sich beruefen und ihnen befohlen, daß sie ihre wehren von sich legen und dann aus dem inneren Palast in den Schloßho's gehen sotten. In diesem war teten etliche

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 26.02.1904
Umfang: 16
Schuster ökeiö' öei deinem Leisten. Wer von uns, liebe Leser, hat nicht schon dies Sprüchlein angewendet, wenn einer etwas tun und machen wollte, dazu ihm Geschick und Verständnis abging? — Es hat ja alles in der Welt seine eigene Weise, seine besonderen Kunstgriffe und Vorteile jedes Geschäft, wie unbedeutend es auch scheine, und wer sie nicht kennt, kommt darin nicht zurecht. Das hat einmal einer erfahren, der ein recht wohlwollend Herz hatte; es war dies nämlich der König Maxi- milian Josef

ihn sein Weg und bald lagen die Anlagen des königlichen Gartens hinter ihm und er trat hinaus auf die Grasflächen, welche sich hier und dort gegen die Ufer des Sees neigen. Hier fiel dem König sein Buch wieder ein, das er auf der Bank im Dorfe hatte liegen lassen. Kam da einer quer, so war es fort und er mochte sich nicht gerne davon trennen. Da er nun am See hin zum Schlosse zurückkehren wollte, so mochte er nicht wieder umkehren auf demselben Wege und sah sich daher nach jemandem um, der ihm das Buch hole

und dem er den Ort genau bezeichnen konnte, wo er es hatte liegen lassen. Weit und breit sah er aber keine Menschenseele als einen Jungen, der eine Herde Gänse hütete. Der König ging also auf ihn zu und sagte: „Hörscht, Seppele, du könnt'st mir wohl da und da ein Buch holen? Kriegst zwei Zwanziger dafür!" Der Junge, der den König nicht kannte, sah den dicken Herrn ungläubig an. Zwei Zwanziger für einen so kleinen Dienst — das wollte ihm nicht recht eingehen. „Bin kein Talk nit!" (Talk: Pinsel, Narr) sagte

er sich abwendend. „Warum, glaubst' ich hielte dich für einen Talk?" fragte lächelnd der König, dem der frische, kecke Bube gefiel und der wohl merkte, daß er ihn nicht kannte. „Weil Ihr für so an nixigen Dienst zwei Zwanziger bietet," erwiderte der Knabe. „Das Geld wird so leicht nicht verdient!" „Nun seh' ich," sagte der König lachend, „daß du doch an Talk bist! Warum glaubst du mir nicht?" — „Die da drinnen," sagte der Knabe und deutete auf das ferne Schloß, „halten unseranen gern für an Narren und Ihr seid

wohl auch einer daher?" „Und wenn ich's wäre?" sagte der König. „Hier hast du im voraus die zwei Zwanziger! Nun geh' und hol' mir das Buch!" Des Knaben Augen blitzten, als er das Geld in der Hand hielt, denn für nicht viel mehr hütete er das ganze Jahr die Gänse. Er zauderte. „Nun," fragte der König, „warum gehst du nicht?" — Der Knabe schob sein Hütlein auf die Seite nnd kratzte sich hinter dem Ohre. „Ja," sagte er, „i wollt' schon — aber i darf nit! Wenn's die Bauern hörten, i hätt' die sakrische

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 4
Datum: 19.02.1916
Umfang: 4
mit den Herren der bulgarischen Gesandtschaft und den übrigen Würdenträgern. Alsbald kam das Signal, daß der Hofzug nahe. Rauschend ertönten, von der Musik angestimmt, die Klänge des „Schumi Maritza" und der bulgarische Hofsonderzug fuhr langsam in die Halle ein. Der König war auf die Plattform seines Salonwagens getreten und begrüßte schon von oben durch militärischen Sa lut den Erzherzog. Als der Zug hielt, eilte Erz herzog Karl Franz Josef über die Stufen in den Salonwagen. König Ferdinand trug

die Uniform eines k. u. k. Feldmarschalls mit Kappe und Mantel. Beim Halse sah man das Kreuz des Ordens xour m6rite. Unter dem Mantel hatte der König das Goldene Vlies und das Band des St. Stephan-Ordens. Die Begrüßung spielte sich im Salonwagen in ganz besonderer Herzlich keit ab. Vier Minuten blieben König und Thron folger im Salonwagen im herzlichsten Gespräche. Dann trat der König wieder auf die Plattform und stieg die Treppe hinab. Im Gefolge des Königs kamen an: der bulgarische Ministerpräsi dent

Radoslawow, der bulgarische Generalissimus GM. Csechow. der bulgarische Hofmarschall GM. Sawow, der k. u. k. Militärattache in Sofia Oberst Laxa, der als Ehrenkavalier gleichfalls der Suite des Königs angehört, der bulgarische Flügeladjutant Oberst Stojanow, der bulgarische Legationssekre tär Grueff, der bulgarische Adjutant Rittmeister Stoitschew, Ordonnanzoffizier Oberleutnant Sa- rayliew, Hausmarschall Weich, Kabinettssekretär Csibka und Privatsekretär Paule. Nachdem der König den Wagen verlassen

hatte, meldete sich der Ehrendienst. Dann schritt der König zur Rechten des Erzherzogs, gefolgt von der glänzenden Suite, die Front der Ehren kompagnie ab und nahm hierauf die Vorstellung der Würdenträger durch Erzherzog Karl Franz Josef entgegen. König Ferdinand richtete an die Herren freundliche Worte und stellte dann dem Erzherzog Karl Franz Josef den Ministerpräsi denten Radoslawow, den Generalissimus GM. Csechow und die anderen Herren des Gefolges vor. Sie Fahrt in die Stadt. Nach dem Cerkle verließ

der König durch den Hofwartesaal den Bahnhof. Zu seiner Linken schritt Erzherzog Karl Franz Josef. Im Fürsten hof, war ein kaiserlicher Leibwagen vorgefahren. Ihn bestiegen der König und Erzherzog Karl Franz Josef. Die Herren der beiderseitigen Suite folgten. Ungemein herzlich war der Willkomm, den die Wiener Bevölkerung dem König bot, als sein Wagen in der Nordbahnstraße sichtbar wurde. Brausende Hochrufe ertönten, als der Wagen über den Platz gegen den Praterstern fuhr. Bis hoch hinauf zu den Figuren

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 23.03.1913
Umfang: 12
wird, mit einem Possenspiel en digen, so mag ich wenigstens nicht daran teilneh men". So lauteten die Worte, welche Stein an den Grafen Münster in London geschrieben hatte. Schade, daß Stein nicht an Stelle Friedrich Wilhelms III. König von Preußen gewesen ist! Der König teilte eben die Anschauungen seiner Höflinge und die taugten für die deutsche Sache rein nichts. Der König gab auch von Breslau aus dem ständischen Ausschuß in Königsberg keinen Laut der Geneh migung und ebensowenig dem General Pork. Al lein

diese herrlichen Männer kümmerten sich um keinen König mehr und stellten ganz selbständig Zwanzig Bataillone Fußvolk, siebzehn Schwadronen Reiterei in die Waffen, ebenso rüsteten sie die Landwehr auf Kosten der Provinz aus. Von je 26 Seelen trat ein Mann unter das Gewehr. Getan für die Volkserhebung und damit für den Sieg hat Friedrich Wilhelm III. von sich selbst aus nichts. Auch an dem Aufrufe, welcher am 3. Fe bruar 1813 die Jugend der gebildeten Kreise in den preußischen Staaten zu freiwilligem Iägerdienst

auf rief, war der König unschuldig. Er hat weder je einen Gedanken daran, noch, als ihm von Scharn horst die Sache fertig vorgelegt wurde, den Willen dazu gehabt. Tage kostete es Scharnhorst, bis der König endlich den Aufruf Unterzeichnete. Abge rungen, unter „schweren" Mühen, hat Scharnhorst dem Könige den Aufruf. Nun strömten in Breslau die Krieger zusammen. Scharnhorst und seine Freunde, Blücher, Boyen, Clausewitz, bald auch Gneisenau, der aus England herbeieiltc und das Versprechen englischer Hilfe

mit Geld und Waffen, selbst die Aussicht auf englisch-schwedisches Hilfs heer mitbrachte, waren voll Zuversicht auf die Opfer freudigkeit des Volkes. Der König aber blieb weiter nutzlos und erwartete vom Aufruf des 3. Februar gar nichts. Wenige Tage nach dem Aufruf saß der König im Breslauer Schloß, bei ihm war Scharnhorst. Ein großer Wagenzug sei eben im Hereinfahren in den Schloßhof begriffen, wird ge meldet und mutig klingen schon die Hörner herauf. Der König tritt ans Fenster. Gegen 80 Wagen

mit eingekleideter kriegerischer Jugend stehen in Reihe: es sind die ersten Züge Freiwilliger aus Berlin. Scharnhorst fragt den König, ob er jetzt glaube, daß. sein Volk streitfertig sei und opferbereit? Tränen rollen dem Könige aus den Augen als Ant wort. — In Berlin allein schon hatten sich in drei Tagen 9000 Freiwillige gemeldet; und doch war Berlin noch von einem französischen Heerteil besetzt. Als aber trotzdem der König noch immer zwischen Rußland und Frankreich schwankte und es zu kei nem Entschlüsse

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1873
¬Die¬ älteste Geschichte der Baiern bis zum Jahre 911 : mit einer Geschichtskarte und einer Stammtafel der Agilulfinger
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Seite 360 von 408
Autor: Quitzmann, Ernst Anton / von E. A. Quitzmann
Ort: Braunschweig
Verlag: Wreden
Umfang: VIII, 400 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bayern ; z.Geschichte Anfänge-911
Signatur: II 103.298
Intern-ID: 236562
§. 4. König Ludwig der Deutsche, 843—676. 355 Hochverrathes — quasi inßdelitatis reum — seiner öffentlichen Ehren zu entsetzen. Die Grafen Otto, Berengar und Abt Waldo, angeblich seine Neffen, wurden aus dem Lande verbannt und fanden bei König Karl ehrenvolle Aufnahme; die Grafen Sigihard und Gerolt traf die Verweisung vom Hofe auf ihre Güter. Ob wohl nun der König auch seinen Sohn Karlmann im Verdachte der Empörung hatte, so wusste sich dieser dennoch 862 zu Re gensburg zu rechtfertigen

und blieb im Amte, da er seine Treue eidlich versicherte. Der König unternahm aber noch im selben Jahre mit seinem Sohne Ludwig eine Heerfahrt wider den rebel lischen König Tabomiusl der Abodriten und zwang ihn zu Unter werfung und Geiselstellung. Während er zurückgekehrt zu Frank furt weilte, traf die Nachricht ein, dass die Ungern, bisher unbekannte Feinde, die Gränze verheerten. Da aber bis zu den wirklichen Ungerneinbrüchen noch an 30 Jahre verflossen, so scheint dieses nur ein Streifzug

gewesen zu sein, der keine wei teren Folgen hatte. Aber das eigene schlechte Gewissen erfüllte den König fortwährend mit Verdacht gegen Karlmann, so dass er offen erklärte, derselbe solle bei seinen Lebzeiten nie mehr zu Ehren gelangen. Der verleumdete Prinz, bereits auf dem Wege, sich vor seinem Vater zu rechtfertigen, kehrte wieder um, bis es ihm gelänge, durch wahrheitsgetreue Sendboten seine Schuldlosig keit darzuthun. König Ludwig aber rückte im Frühjahr 863 gegen Kärnten, wo der von Karlmann eingesetzte Graf Gundakar

so gleich zu ihm überging, wofür ihm die Markgrafschaft zum Lohne wurde, Karlmann aber, von Allen verlassen, landflüchtig wurde, da König Ludwig seinen Halbbruder Karl durch einen besondern Boten besendete, dass er demselben keinen Aufenthalt gewähre. Er unterwarf sich also seinem Vater und blieb in freier Haft zu Regensburg, ohne vorderhand in seine Würden wieder eingesetzt zu werden. Als aber König Ludwig im nächsten Jahre 864, nach dem er mit dem dem Christcnthume geneigten Bulgaren-Chakan Bogoris

Frieden geschlossen hatte, wobei höchst wahrscheinlich die Slaven zwischen Drau und Sau wieder unter fränkische Herr schaft kamen, den Marahanen Rastislav in seiner Bergfeste De vin a , wahrscheinlich dem heutigen Theben, einschloss, dass er unter Geiselstellung mit seinen Grossen den Vasalleneid zu schwören gezwungen war, entwich Karlmann nach Kärnten, wo er von allen Grafen, Gundakar an der Spitze, wieder als Herr anerkannt wurde. Der König setzte ihm unmittelbar nach, ver ständigte

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1905
¬Das¬ Passionsspiel von Vorderthiersee in Tirol : das bittere Leiden und Sterben, die glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi ; in 4 Aufzügen
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Seite 86 von 146
Autor: Weißenhofer, Robert [Bearb.] / nach den alten Motiven neu bearb. von Robert Weißenhofer
Ort: München
Verlag: Seyfried
Umfang: XI, 135 S.. - Neue Ausg.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: c.Thiersee <Ort> / Passionsspiele Thiersee
Signatur: I 63.094
Intern-ID: 206471
76 die Krone schief auf seinem Haupte sitzt! Nun ist's gut. Wir hoffen, daß du für diesen Dienst der Huldigung uns reichlich einst belohnen wirst. Vierter Knecht. Laßt uns den neuen König auch verehren. (Knieend.) Sei gegrüßt, du König Is raels ! Heil dir! Alle (die Kniee beugend). Heil dir, dem König der Juden! Heil dir! Fünfter Knecht (knieend). Davids Thron gebühret dir! Sitz' fest und lang darauf zum Ruhme deines Volkes. Hosanna dem König der Juden! Den Jubelruf bist du gewohnt zu hören

. Er klingt dir wohl von deinem Einzug her noch in den Ohren. Hosanna! Alle (wieder die Kniee beugend). Hosanna unserem König ! Heil ihm, dem Herrscher Israels ! Der H a u p t m a n n. Nun auf ! (Alle stehen auf.) Es ist genug. Führt jetzt den neuen König im Triumph zurück zu Pilatus, auf daß auch er ihn be grüßen und ihm hutdigen kann. (Die Knechte Zerren Jesu in an den Stricken fort.) Doch lauten Jubel laßt erschallen, wie es für einen König sich ge bührt. Auch heute wieder soll er einen Triumphe zug

feiern, herrlicher als je. Gewiß steht schon das Volk bereit, ihn festlich zu empfangen. Alle. Heil ihm! Heil ihm, dein großen König! Ho sanna dem Sohne Davids, dem Herrscher Israels! Heil ihm! Auf Davids Thron regieret er in Ewigkeit! (Alle ab. — Während des Jubelgeschreies fällt der Proszeniums- Vorhang.) Sechste Handlung. Maria, die Zeugin der Leiden ihres Sohnes. Petrus findet Gnade und BerZeihung. Straße. — Maria, Magdalena und Johannes treten auf, später Petrus. Johannes. Komm, Mutter Jesu

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1844)
¬Die¬ christkatholische Theologie nach der Idee vom Reiche Gottes ; Bd. 3/4
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Seite 173 von 607
Autor: Galura, Bernhard / dargest. von Bernard Galura
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 323, 261 S.. - 3. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bd. 3 und 4 geb. in 1 Bd. Frühere Aufl. u.d.T.: Galura, Bernhard : Neueste Theologie des Christenthums. - In Fraktur
Signatur: II 101.347/3-4
Intern-ID: 317435
auflösen werden; so wird eine Zeit kommen, wo außer Gott kein anderer König mehr seyn wird. Die Geschichte des Reiches Gottes macht von jeüett Reichen, die sich vom Reiche Gottes getrennt haben, keine oder doch nur eine höchst vorübergehende Meldung. Diese Völker und irdischen Reiche hatten schon lange Könige. Nur das Reich und Volk Gottes hatte bisher keinen andern König, als Gott, der sein Volk auf eine solche Weise regierte, daß dieses an dem Daseyn eines höchsten Wesens

und seiner allumfassenden Vorsehung nicht zwei feln konnte. Ich will nicht über euch herrschen; auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen; sondern der Herr wird über euch herrschen, sprach der Richter Gedeon. Nicht. 8, 23. Das Volk Gottes sah es, wie andere Völker von Königen regieret wurden; und die Kinder Gottes woll te« nun auch einen solchen König haben. Sie trugen ihr Verlangen dem Samuel vor: Setze einen König über uns, wie alle andere Völker einen König haben, auf daß dieser uns richte. 1. B. d. Kon

. 8, 5. Das Volk ward veranlasset, einen König Zn be gehren, weil Samuel alt war, und seine Söhne Joel und Abia das Volk sehr übel mißhandelten. 1, B. d. Kön. 8, 3. Das Volk, welches keine tiefen Einsichten in das Reich Gottes hatte, wußte nicht, was Dicß heiße, einen König begehren. Dieß. hieß, sich-von Gott, wenigstens auf eine gewisse Weise losreißen. Das Ansehen der Theokratie kam durch dieses Begehren in Gefahr, zu sinken, Md die Regierungsformen der ungläubigen Reiche ähnlich. So sah Gott diese Sache

an; weßwegen er dem Samuel sagte: Sie haß« nicht dich, sondern mich -Mr»Mfendamit ich nicht über sie herrschen soll. Nicht Wa««el, sondern Gott - war der König dieses Volkes; nicht Samuel, sondern Gott ward durch das Begehren eines Königs einigermaßen herabgewürdiget. . Diese Sünde ward dein Volke oft vorgeworfen;

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 12
Datum: 05.08.1900
Umfang: 12
Würden den Wohlstand des Landes gewaltsam zugrunde gerichtet, die Landesbanken ausgeraubt und das arme, nach allen Richtungen unterdrücke und betrogene Volk bis aufs Mark ausgesaugt haben, den kann's am Ende net gar a so wundern, dass schließlich a be schränkter Kopf Hergängen ist, um all dem Elend nach seiner Meinung mit an Schuss an End zu machen. Er sieht im König die ganze Macht des Landes und der regierenden Häupter verkörpert, und die Macht haber, die unter dem Schutze des weiten Königsmantel

alle ihre Gaunereien begeh'n, sie, grad sie sorgen dafür, dass das Volk im König wirklich den Inbegriff aller Macht sieht. Wann immer er' eine Reise ins Land macht, und wo immer er hinkommt, wird überall alles auf den Glanz herg'richtet. Wo etwas net in der Ordnung ist, darf er net hin, und wenn sich das net durchführen lasst, wird das Elend und die Roth, die wo aus an Loch außerschauen, mit Teppichen und Fahnen verhängt, die Misthaufen, dö sich net im Hand umdrehen beseitigen lassen, mit Grüanzeug verkleidet

und kurz g'sagt, der ganze Ort auf dö Weis so entstellt, dass ihn die vertrautesten Menschen völlig nimmer kennen. Der Anhang der Ortsgroßköpf und solche, dö es mit der Zeit gern werd'n möchten, bilden, die Dummen und Neugierigen hinter ihnen, hin und hin Spalier und sorgen, dass ja koa unzufriedener Mensch dem König nahe kommt, ihm die Wahrheit sagt und ihn aufklärt, was der bunte Kram an Schmutz und Elend alles zuadeckt. Und wenn der König über den Rath seiner nächsten Umgebung

über dies und jenes das und das Wort verliert, nachher wird das, grad wia man's braucht, ausgedeutet und in die Welt g'schrier'n und g'sagt: Der König selbst hat da und dort das und das g'sagt, und der König will, und der König wird, und der König selber hat u. s. w, und 's erste und 's letzte Wort ist der König und wieder der König Ja zum Teixl eini, was soll sich denn so an armer Schwachkopf, dear sich seinen Lebtag vor Roth und Kummer und Sorge und Hunger und Elend net auskennt, und Tag aus. Tag ein von Seinesgleichen nix

als Klage und Jammer heart, von seim König denken? Muass er durch den ewigen Sums von der Macht und Herrlichkeit des Königs net tamisch werden und zur Meinung kemmen, all dem Elend kannt der König an End machen, wenn er nur wollt? Ist es net nach all dem sehr begreiflich, wenn so an armer Kerl schließlich im König net nur den Sammelpunkt aller Macht und Herrlichkeit, sondern ganz folgerichtig a die Quelle allen Elends sieht. Das bekannte „cynische" Benehmen und die „Frechheit" des Mörders

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Bücher
Kategorie:
Sozialwissenschaften
Jahr:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Seite 35 von 76
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 74 S. :Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III Z 342/54(2009),1
Intern-ID: 511757
ohne wasser. Der bauer antwortet, dass das genauso gut ginge, wie dass zwei ochsen ein füllen bekommen. Der diener berichtet dem könig und dieser lässt den bauer zu sich kommen und behauptet, dass er sich das alles nicht selbst ausgedacht hat. Als der bauer dies leugnet, foltern sie ihn, bis er zugibt, dass sich es die königin ausgedacht hat. Als der könig nach hause kommt, sagt er der kö nigin, dass er sich scheiden lässt und sie solle wieder nach hause gehen in ihr bauemhäus- chen

und zum abschied dürfe sie das liebste und beste mitnehmen. Sie küsst ihn und sagt, sie wolle abschied nehmen, sie lässt einen starken Schlaftrunk kommen, um auf den ab schied zu trinken. Der könig trinkt viel und sie wenig, der könig schläft ein und die köni gin lässt sich und den schlafenden könig zu ihrem bauemhaus bringen. Als der könig aufwacht, fragt er wo er sei und ruft nach sei nen dienern, aber die sind nicht mehr da. Die bauemtochter erklärt ihm, dass er das liebste und beste für sie sei

und also hätte sie ihn mitgenommen. Dem könig tränen die äugen und sie versöhnen sich, kehren zusammen ins schloss zurück und heirateten wieder; und werden sie ja wohl noch auf den heuti gen tag leben.

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 24
Datum: 27.02.1903
Umfang: 24
von einem Knaben, der eine mächtige Schüssel goldgelb gebratener Hechte und Karpfen trug. Ueberrascht sah sie der König an; statt einer alten Megäre, die er nach dem Vorhergegangenen erwartet hatte, trat ihm ein frisches, kräftiges Weib entgegen, dem die tteidsame Tracht der Gegend ganz vortrefflich stand. Keck saß der spitze Hut auf dem dunkeln, üppigen Haare, und als sie nun treuherzig ihn mit ihren schönen braunen Augen anblickte und mit herzlicher Stimme ihm zurief: .Grüß' Gott, Herr Majestät!" da mußte

er unwillkürlich in die dargebotene Rechte etnschlagen. „Sie bringen mir Ihren Gruß ziemlich spät, gute Frau," konnte er aber doch nicht unter lassen zu bemerken. „Besser später, als gar nicht, Herr Majestät. Wäre ich hereingekommen, ehe meine Fische fertig waren, so hätte ich den Herrn König zu allen Heiligen gewünscht. Denn hexen kann der Herr König auch nicht und wenn ich unterdessen ihm hier etwas hätte vorplauschen sollen, so hätte er nimmer solche delikate Fische bekommen. Doch, nun sollen

Sie auch — Mit diesen Worten drückte sie den König in den von ihrer Tochter rasch herbeigeschobenen bunt blumigen Großoaterstuhl. Als nun der König den General, sowie seinen Adjutanten durch eine Hand bewegung aufforderte, gleichfalls Platz zu nehmen, glaubte ersterer die Zeit für gekommen, Revanche für die am Kochherde erlittene Niederlage nehmen zu können und rief mit lauter Stimme: „Nicht eher rühre ich die Fische an, als bis die Frau mir Ab bitte geleistet hat." — „Dann verhungert der Herr General," war die rasche

Entgegnung. „Ich Hab' nichts Unrechtes getan und deshalb kann ich auch nichts abbitten und, Herr General, ich verlange auch nicht, daß er mir die roten Flecke abbittet, die er mir in den Arm gekniffen hat; also laß' er uns Frieden machen." Und ehe der General sich besinnen konnte, hatte ihn die resolute Frau gefaßt und, ob er wollte oder nicht, ihn auf einen Stuhl neben dem König gedrückt. Was blieb ihm da übrig? Von Seiner Majestät sah er, daß keine Unterstützung gegen die zungenfertige Frau zu erlangen

war — denn der König Max, der ein Feinschmecker war, fand die Fische vortrefflich — also machte er gute Miene zum bösen Spiele. Die Wirtin zeigte jetzt ihren hohen Gästen gegenüber, daß sie auch liebens würdig sein konnte und so verlief denn das Mahl zu allseitiger Zufriedenheit. Als der König sich wieder entfernen wollte und die Wirtsleute ihm bis vor die Haustür das Geleite gaben, machte die schöne Midel ihre Mutter plötzlich darauf aufmerk sam, daß der König eine kleine Rolle Dukaten neben den Teller gelegt

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Tiroler Post
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Seite 8 von 20
Datum: 02.02.1906
Umfang: 20
er- mordet und der Fehler werde durch seine, Pro- sorowskys, Ermordung wieder gut ge macht werden. — Ein Mord soll gutgemacht werden durch Hinzufügung eines Zweiten Mordes! Und diese revolutionäre Bestie wird von der sozialdemokratischen Gesellschaft als Göttin be jubelt und gefeiert. Der König von Dänemark +. König Christian IX. von Dänemark f. König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter von 88 Jahren gestorben. DieseTodesnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz

des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Josef und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte ein so hohes Alter wie Christian IX, aber auch kein Herrscher

zuvor eine Ehe eingegangen, aus der ersten war ein neunjähriger Knabe vorhanden. Erst 1851 durch Verzichtleistung der Prinzessin Charlotte von Hessen und des Erbprinzen Friedrich von Hessen, sowie des Kaisers Niko laus, weiter durch Zessionsakte zu Gunsten Christians und seiner Gemahlin Luise — Tochter des Landgrafen von Hessen und Enkelin des dänischen Erbprinzen —, ge langte er zur Anwartschaft auf den dänischen Thron. Nach dem Tode König Friedrichs VII. be stieg er im Jahre 1863 den Thron

und Oesterreichs in Schles wig ein, woraus König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1864 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich das bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

war er auf der schönen Strandpromenade in Kopenhagen zu sehen, auf der die beste Gesellschaft fährt oder reitet. Immer ging er ohne Begleitung und allen Untertanen begegnete er mit liebens würdigstem Wohlwollen. Einmal traf er auf der Promenade ein Mitglied des Reichstages, das sich einer vom König gewünschten Reform sehr widersetzte. Der König wollte das Mit- glied umstimmen und lud es ein, mit ihm eine kleine Erfrischung zu nehmen. Beim Zahlen entdeckte der König, daß er kein Geld bei sich habe. Er sah

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