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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 10
Datum: 25.07.1929
Umfang: 10
: Camillo Morena . ... . „Extravaganzen.PotvouE; Julius Fucik Regimentskinder, Marsch: Emil Waldteufel Immer oder nimmer Walzer. 2. Am 31. Juli 1923: Paul Lincke . , . . . „Lunawalzer": G. Sonntag. . * i i Johann Strauß , . .Die Bruno Granichstaedten Edmund Eysler . , . Anton Profes ... * Richard Fall . . , - C. M. Ziehrer * - . « „Nibelungen". Marsch: Potpourri aus der Operette Fledermaus": Marsch aus der Operette „Der Orlow": „Puffert". Walzer: „Was macht der Mayer am Himalaya?"; „Wo sind deine Haare

, August?": „Schönfeld-Marfch". 3. Am 8. August 1928: Julius Fucik . . » , , „Einzug der Gladiatoren". Marsch: „Waldmeister", Ouvertüre: „Buberl. komm!", Walzer: „Jede Ledige, jede Gnädige trägt Bubikopf": „Eine halbe Stunde vom Praterstern": „Traumideale". Johann Strauß C. M. Ziehrer . Robert Kätscher AM' Robert Kätscher Julius Fucik . 4 . Am 4. August 1928 Julius Fucik . . Johann Strauß . X. M. Ziehrer . « Xamillo Morena . Eduard Wagner .; W. 21. Jurek . , Julius Fucik > , Julius Fucik . . Oskar

Erwin .... Hermann Dostal . , . Ralph Benatzky . , . Julius Fucik .... Bruno Granichstaedten Johann Strauß . . . Wilhelm Kienzl . , , Emmerich Kalman , , Ralph Benatzky . . » Julius Fucik . . W. A. Jurek . . . . C. M. Ziehrer.... Bruno Granichstaedten Rudolf Sieezinsky , « „An der schönen blauen Donau", Walzer; „Orlow-Potpourri": „Im Ural"; „Fliegermarsch": „Grinzing", Lied: „Deutschmeister-Regimentsmarsch": „Im Leben geht alles hübsch langsam": „Geschichten aus dem Wienerwald", Walzer; „Kuhreigen

"; „Im Ural": „Für dich, mein Schatz"; „Khevenhüller-Marsch"; „Was sagt mein Mädel dazu?": „Wolgalied": „Gold und Silber", Walzer; .Fürs Herz und <Ämüt", Polpmirri; „Doppeladler-Marsch"; „Deutschmeister-Regimentsmarsch": 7. Am 9. August 1928: Johann Strauß , , , , „Wienerblut", ^ Walzer; Eugen d'AIbert Julius Fucik . . I. F. Wagner. , W. A. Jurek , . Karl Mühlberger Tiefland", Phantasie; „Traumland", Walzer; „Da ppeladler-Mars ch "; „Deutschmeister-Regimentsmarsch": „Kaiserjägermarsch", 8. Am 10. August

1928: Julius Fucik , » Julius Fucik , , r anz Lehar , , M. Ziehrer, . Stephan Weiß. , Julius Fucik . . Karl Mühlberger Ernst 2lrnold , Franz Lehar , , Karl Komzak » « C. M. Ziehrer, , W. A. Jurek . . „Florentinermarsch": „Miramare-Ouverture"; „Pagamni-Potpourri"; „Faschingskinder", TSalzer; , „Meine Beine, deine Beine"; „Einzug der Gladiatoren", Marsch; „Kaiserjägermarsch"; „Du, nur Du", Boston; „Ballstrenen", Walzer; „Für lustige Leut'". Potpourri; „Wiener Bürger", Walzer; „Deutschmeister

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Alpenland
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Seite 5 von 10
Datum: 05.11.1925
Umfang: 10
^ B« m so a de welle > da tum bei schu Verzeichnis der Juden in Innsbruck. A. Ibeles Charlotte, Fischergasse 17, . „ „ . _ «brahamer Leon, Kleiderhändler „Zum Mutrosen , Emchstratze 6. 'ldler Josef, Ingenieur, Baurat der österr. Bundesbahnen, Anichstratze 5. _ ^ »ldler Wilhelm, Geschäftsführer bei der Internationalen Import- und Exportgesellschaft „Mercantile". Museumstraße 21. B. Bauer Joses u. Sohn, Warenhaus, Mariatheresienstratze 33. Bauer Julius, Weiß- und Wirkwarenhändler zur „Volkswaren halle", Herzog

, Brannweinhändlerin, Seilergaffe 7. (Zweig geschäft des Vorigen.) E. Einstein Max, Agent. Mariatheresienstratze 36. Fantl Karl, Direktor der Kredüanstalt, Mariatheresienstvatze 36, Fanto Julius, Dr., Professor an der Bundes-Lehrerbildungs- anstalt, Andreas Hoferstratze 13. Feil Fritz, Rollfuhrunternehmer, Adamgasse 9. Feil u. Komp., Herrenschneider, Burggraben 23. Forchheimer Hugo, Holzhändler, Zweigniederlassung Jnnrain 33. Frankl Karl, Versicherungsrepräsentant des „Ankers", Meraner- stratze 5. Freund Irma

des „Zentralver eins", Sekretär der ständigen Delegation der freien Gewerk schaften. Mitarbeiter der „Volkszeitung", Andreas Hoferstr. 2. Kohn, Heilmann u. Söhne, Kleiderhändler, Meranerstratze 1. Kohn Moritz Kaufmann, Anichstratze 19. Kohn Oskar, Agent und Kommissionär, Leopoldstratze 14. Krieser Julius, Kleiderhändler, Museumstratze 3. Kutschers Alfred, Kaufmann, „Z. Zuckergoscherl , Museumstr. 19. L. Lehmann-Haupt, Dr., Universitätsprofessor, Schöpfstratze 4. Lehndorff Artur, Dr., Rechtsanwalt

, Mariatheresienstratze 36. Leibl Abraham Jakob, Weift- und Wirkwarenhändler, Leopold- Leibl Sarah, Weiß- und Wirkwarenhändlerin, Leopoldstratze 14. Leuchter Siegmund, Agent und Kommissionär, Müllerstratze 27. Löwensohn Ludwig, Schuhhändler, „Schuhhaus zum Goldenen Dachl. Pfarrgasse 2. Löwy Valerie, Händlerin, Mentlgasse 18 a. M. Maier Ignaz, Getreide- und Holzhändler, Museumstratze 33. Meisel Julius, Kaufmann, Teilhaber der Firma Meyel u. Schneider, Anichstratze 3. Meixner Berta, Verkäuferin, Anichstratze 3. Melezer Heinrich

, Reisender, Haspingerstratze 16. Meyer Ludwig, Händler mit Feuerlöschapparaten, Fuggergasse 2. Monee Josef, Agent, Sillgasse 5. O. R. Ornstein Hermann, Oberinspektor der Bundesbahnen Schöpfstratze 33. Ornstem Hugo, Oberrevident der Bundesbahnen, Rerchenauer- stratze 40 e. P. Pasch Friedrich, Weift und Kurzwarenhändler, Mariatherepen- stratze 21. Pasch Julius, Schuhwarenhändler, Mariatheresienstratze 13. ^ Popper Julius, Versicherungsagent der „Viktoria", Falkstratze 27. R. Rado Louis, Agent

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 8
Datum: 17.07.1929
Umfang: 8
1929 ge langte die vom Innsbrucker Theaterpublikum mit großer Spannung erwartete Neuheit von Julius Pohl „W e r zuletzt lacht...", eine heitere Dorfkomödie in drei Aufzügen, zur Erstaufführung in Innsbruck. Das Haus bis .. aus das letzte Plätzchen gefüllt, überall frohe, fröhliche tRpsil'iitt'i' hiirffo m/rrr frtrtoti OrrrtVm u&faUi lorgren auch retchUch oasgr, rung ehrliche Tränen g e l o der Meister, gesundep, urwst folg, wie er selten zu verzeiä und Trühsal loswerden wil lustigen, genußreichen

Theate den durch den Besuch von und ganz auf ihre Rechnunc Die Darstellung durch stündlich wesentlich zu dem <( Auer, dem die gebrauchte bot als Flickschuster eine Lei nicht mehr zuläßt; Direktor germeister gleichen Künstler Herren gesellte sich Anna E Rollen der Schusterin und Ilse Exl überrascht im Lau in ihren Adern pulsiert eckst August Burger, Josef Ke ner und Frau Marik bote Schlüsse gab es nicht enden misches Feiern des Autors t- Erl-Bühne, Löwenhausl letzt lacht. . ." von Julius zige

" von Ludwig Anzengru lacht. . ." von Julius Pol Lite Schwer ist die Wahl des i Reiselektüre. Die mit den M Fliegenden Blätter un überall und jederzeit, im Gebü bei Sonnenschein, von früh bis und vorzüglichen Jllustrationei Rätsel und Preisangaben sind regnerische Tage und der Pr> eine erfreuliche Bereicherung d Fliegenden und Meggendorfer i Zeitschrift für jeden Leser un auf die Fliegenden Blätter k Bestellungen nimmt jede Buchs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 12.03.1923
Umfang: 16
. Diese ist: Heraus aus den christlichen Gewerkschaften, heraus aus der christlichsozialen Partei? Hinein in 'die freien Gewerkschaften? Hinein in die sozialdemv- ftatischs Partei! Soziales. Herr Julius Kinz und die Arbeiter frage. Herr Julius Kinz hat in einenr Artikel „Zum Problem der Arbeitslosigkeit", erschienen in den .»Innsbrucker Nachrichten" (Nr. 34 am 12. Februar d. I.) dafür plädiert, daß wieder die Zwangs arbeit eingeführt werden möge. Weiters schlägt Herr Julius Kinz vor. »daß die Arbeitszeit

bei gleichbleibender Entlohnung verlängert werden müsse mtb dabei gewissenhaftere Pflichterfüllung von den Beamten und Arbeitern zu erfolgen habe? Zu diesen Folgerungen kommt Herr Julius Ki»rz dadurch, weil er gesunden hat. daß »der Staat durch seine soziale Gesetzgebung bettelarm gewor-. den ist" und daß es am „Arbeitswillen" fehlt und „die Gewissenhaftigkeit des einzelnen Arbeiters ge lockert wird". Dabei bricht Herr Julius Kinz in die Jeremiade aus: »Der Beamte und Arbeiter soll von dem verlorenen Krieg

nichts spüren; sie müssen turch Index und Kollektivvertrag. Altersversor gung usw. geschützt werden, nur der Unternehmer ist vogelfrei und hat keinen Anspruch auf einen der Arbeit und dem Risiko entsprechenden Gewinn". Ferner erholst sich Herr Julius Kinz von der Ein führung der Zwangsarbeit, daß die ..sogenannte Arbeitslosigkeit auf ein Minimum zusammen- fchrumpftn werde und die Kontrolle dann zweck mäßig den berufsmäßigen Faulenzern zugewendet werden kann". Wir möchten den Herrn Kinz nun fragen, wo er all

diese Erfahrungen gesammelt hat? In seinem Betriebe nclMich nicht! Herr Kinz hat sich vor Monaten sehr lobend und anerkennend über die Leistungen seiner bei ihm tätigen A rheiterschast .ausgesprochen und eines Tages hat Herr Kinz wieder dieselben Arbeiter zu Mehrleistungen pres sen wollen. Herr Julius Kinz ist eben ein Mann, .der von einem Tag zmn anderen nicht mehr weiß, loaS er gesagt und für richtig gehalten hat. Herr :Kinz kühlt sich als Fabrikant vogelfter: will Herr 'Kinz vielleicht die Rollen tauschen

? Statt daß er die Gehälter und Löhne in seinem Betrieb der Goldparität anpaßt, abon niert Herr Julius Kinz partienweise den ..Natio nalsozialist" und läßt denselben gratis in der Fabrik verteilen. Wahrscheinlich hofft Herr Ju stus Kinz. daß er in dem famosen Schimpfblatt gegen die Arbeiterbewegung gleichzeitig ein brauch bares Werkzeug für seine »sozialen Unterdrückungs bestrebungen" gefunden hat. Herr Kinz ist für die Zwangsarbeit, und zwar steckt darin eine kleine Sehnsucht nach dem Kriegs

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 22.10.1925
Umfang: 12
. Da drin sitzen sie beisammen beim Abendessen. Und er? — Sein Mädel! Das Kind mit dem svnnengelben Haar und dem Blick, der ihm durch seine Träume folgt. Seins! Sie! Hat sie nicht zuerst nach seiner Hand gegriffen? Sie hat ihn lieb . . .' Da er um die Ecke zum Hotel kommt, springen ihm die beiden schon entgegen. The- rese fragt unbefangen: „Julius, hast du sie?' Im erleuchteten Gang schauen sie einander an, . . . so an! Aber Leonie drängt: „Soll ich-sagen, daß du anfängst?' „Warte noch ein bißchen

. Irgendwo, wo es still ist. . . ich muß doch zuerst stim men . . * schauen, ob alle Saiten in Ordnung sind . . . nach so viel Monaten.' Sie tun auf gut Glück eine Nebentür auf — in ein kleines Gemach, wo ein armseliges Lichtlein brennt. Ein paar Lehnstühle sind da, zwei Sofas, einige Tischchen und ein Schreib- pull. Julius nimmt auf einer Tischecke die Geige aus dem Kasten. Leonie fliegt davon, um zu sagen, daß er gleich kommt, und The rese kniet auf einem der-hohen Stühle, hat die Arme

Junge!' Theresens Lippen bewegen sich. Sie stöhnt, sie schrickt auf und hat das Gesichtchen voll Tränen. Die Geige schweigt. Schritt« kommen näher, gedämpft« Stim men summen durcheinander. „Aber, Julius, was war das? Was hast du gespielt? Wo hast du das gelernt? — So schön, so schön!' Das Stübchen wird dunkel vor Menschen, Leonie kommt und Julius'- Mutter und noch viele andere, Franz Leekens und die Väschen aus der Stadt und der Klavierspieler. Und auch Luis und Tila. Und die sagt: „Danke

dir, Julius. Das war der Abschied. Und jetzt gehen wir.' Sie reicht ihm die Hand. Dann Luis, und er sagt: „Auf Wiedersehen, Ksmmt doch nächste Wock)e zu UNS Ritter unö spiel' uns das nach einmal, ja?' Die beiden winden sich wieder durch den Menschrnttiäuel, an Therese vorbei, doch ohne sie zu sehen, grüßen nach rechts und links und gerade so flüchtig auch Mutter Severiens, die nach Mas Wschiedskuß das tränenfeuchte Gesicht abwendet und allein dasteht. Therme tritt neben sie, drückt sie sanft auf sirrsn

Stuhl nieder und versucht sie zu trösten. „Ab« fte kpmmen ja zurück. In vier Tagen arniffift* St r. 43 — Seite 3 schon. Und dann bleiben sie dauernd in. Viele. und ihr könnt alles mit Tila mit- crlc! m und sie jeden Tag sehen.' Im Gang und im Saal geht die Unruhe tort. Julius' Mutter legt Ihre heiße Hand auf die von Therese. „Kind!' sagt sie statt jeder Antwort auf den wehmütigen Trost. „Ich weiß, für wen er so spielte. Jst's jetzt gut, sag'?' Therese schüttelt den Kopf mit einem ganz stillen Lachen

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Volksbote
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Seite 5 von 28
Datum: 29.10.1925
Umfang: 28
Gottes Namen Loch halten und ihr alles jagen.. Komme es wie immer! Die Tür geht auf und vor seine Füße Mt der Schein der Laterne. Denen Stäbe und .Henkel zeichnen flüchtige Schatten -auf die Mauer. „Julius?' Therese ist's. Sie hebt die Laterne und leuchtet dem Beisucher ins Ge sicht- „Guten Abend!' sagt Julius, und er lächelt Lug wie einem Kind gegenüber, das sich umsonst freut. Das macht Therese verlegen, und sie schaut ernst und ein wenig beklommen vor sich hin. wie sie so nebeneinander her

gehen. „Wie steht's seit der Hochzeit?' beginnt Julius zur Einleitung. Vielleicht ist das der einzige Augenblick, daß sie allein sind. „Mit mir?' fragt Therese ausweichend. „Wie soll es stehen? Die Tage ziehen sich lang hin'. „Ja', meint Julius zögernd. „So tffs immer, wenn man etwas Gutes erlebt hat'. Aber so geht's nicht. Er n«iod unsicher und versucht es anders: „Ich habe jetzt über dich und mich nachgedacht, Therese'. „Wirklich!' Ihre Augen blicken froh und idveuherM

zu ihm aus. Sie sind mittlerweile in Ne Nvbenküche gekommen und -bleiben in der Türe stehen. Sie »missen einander an- sehen und so verharren sie eine Weile. „Warten macht die Zeit gar so lang'. Therese fürchtet sich vor ihrem eigenen Reden und wendet den Mick ab. „Hast du gewartet? Worauf denn?' fragt Julius, der es noch retten will. Aber sein Atem geht schwer. Wie sie so dasteht, den Kopf geneigt, das Licht aus der Laterne im Gesicht und auf dem glänzenden Haar! „Und du?' fragt sie zurück und schaut »hin, sich Mist bezwingend

. »Ich bin so ganz anders, als du glaubst!' „Arrner, lieber Junge!', seufzt sie auf. Das ist der Narne, bei dem sie ihn nennt und den sie hundertmal flüstert, wenn sie allein sitzt und träumt. Sie blickt zu chm auf, die Mr-gen voll Tränen. 1 „Ach du, du!' stöhnt Julius und neigt seirre Stirn zu der ihren. Mer ausschreckend stritt er sogleich zurück. „Wir müssen hbn-ein- tzchen, wie?' ; Sie neigt wieder den Kopf, stellt die Laterne neben die ties riiedergebmnnte Dampe und läßt ihn an sich vorbei in die Küche

. ! „Da ist Julius', sagt sie mit tonloser IStimme. »Das ist schön!' heißt es zum Willkomm- Frau Bormans rückt einen Stuhl herzu. „Du kvmmst spät', sagt seine Mutter, neben der er nnn Platz minmt. Und er: »Ich wollte das Gespräch nicht so bald unter brechen.' „Nicht wahr,^Julius, sie muß öfter kom men. Es tut einem so wohl, mit einem vor- «ünftigen Menschen zu plaudern.' „Sie müssen sich Ne Neuigkeiten von vor vierzig Jahren wieder erzählen!' läßt sich «ine Baßstimme vernehmen. Julius folgt ihr und dem Lachen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.03.1925
Umfang: 8
Stimmen in der Minderheit blieben. Aus Stadt und Land. H rr In us Kinz polemisiert gegen den Minister Dr, Herr Julius K ' nz in der Firma Kinz u. Comp., Landesschatzmeister der Tiroler Heimatwehr usw., ist unzufrieden mit den Steuern und mit den sozia len Abgaben, an sich nichts besonders Vemerlens- wertes; die Kinze und ihresgleichen sind Freunde des Nehmens und nicht des Gebens. Wer Herrn Kinz in Fa. Krnz u. Comp, und die «Innsbrucker Nachrichten" kennt, der wird sich auch nicht gewun dert

haben, in diesem Blatte zu lesen, wie sich bei Herrn Kinz volkswirtschaftliche und sozialpoli tische Angelegenheiten darstellen. Wer ihn und seine geistigen Qualitäten aber nicht kennt, der lese die Ergüße des Herrn Julius Krnz in den «Innsbrucker Nachrichten" vom 25. Februar zu den Erklärungen des Ministers Dr. Resch nach und er wird sich auch ein Urteil über das führende Blatt der Nro- lischsn Bourgeoisie bilden können. Tie „Neue Freie Presse" Tirols hat chr Wlener Vorbild erreicht. Tie Sachunkennlnis der «Inns

brucker Nachrichten" in wirtschaftlichen und sozial politischen Fragen wird eben nur von ihrer Arbei te rfeindlichkeit übertroffen; deshalb druckt sie wahl los ab, was ihr aus den scharfmacherischen Kreisen des Unternehmertums zur Verfügung gestellt wird. Die Ausführungen des Herrn Julius Kinz sprechen für sich selbst Es sei im nachfolgenden nur eine kleine Auslese geboten. Herr Kinz meint bezüglich der Arbeitslosigkeit wörtlich: «Künstliche Maßnahmen dagegen anzuwenden, läuft den zwingenden

Spediteur usw. für den Kaufmann unproduktive Löhne sind. Er weiß ober auch, daß „Industrielle und Gewerbetreibende die ganzen Unkosten j (nicht nur die soziatpolitschen) auf die produktiv«! Ar beitslöhne überwälzen müssen." offenbar im Gegensätze zum Handeltreibende«, der also nur die sozialpolitischen Lasten auf die Pro-. daktiven Arbeitslöhne, die. wie wir soeben von Herrn Julius Kinz gehört haben, bei ihm gar nicht Vorkommen, zu „überwälzen" hat; woran Herr Julius Kinz die Entdeckung anschließt

, daß „in jedem Betriebe ein großer Prozentsatz der Arbeits löhne für notwendige Werkzeugmaschinen aufgewendet wird," so daß wir staunend erfahren, daß nicht nur jeder Betrieb Werkzeugmaschinen hat, sondern diese auch selbst erzeugt. Und so geht es untersvickt mit einer Fülle von Gemeinplätzen weiter und weiter. Herr Julius Kinz, der im Gegensatz zu vielen anderen Indu striellen immer selbst zu sozial- und wirtschaftspoli tischen Angelegenheiten Stellung nimmt, bietet das Bild eines Unternehmers, der in seiner nackten

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 01.05.1926
Umfang: 4
sein dürfte, so können auf die Dauer den Welt frieden neuerdings auf das schwerste gefährende Konflikte! entstehen. ; f im Bf. Julius ktMml f Am Samstag, den 17. April nachmittags um 4 Uh: verschied nach langem und schweren Leiden Dr. Julius Perathoner, Altbürgermeister von Bozen, "im,77. Lebens jahre. Er wurde am 28. Februar 1849 zu Dretenheim bet Bruneck als Sohn des Steuereinnehmers Ulrich Perathoner und seiner Frau Julia, geb. v. Klebelsberg zu Thum burg geboren. Die Volksschule besuchte er in Bozen

Auge in ungetrübtem Glanze geleuchtet, wohl war noch inimer die hohe Stirn der Hort bedeutender Gedanken, jdes Ge spräch mit ihm ein hohes Fest des Geistes. Aber dennoch, etwas war gebrochen in diesem Manne, eine tiefe Wunde schmerzte bitter, wenn auch hinter Geist und B herr chung verborgen. Und diese'Wunde war: — Julius Perathoner, der btirgerliche, freisinnige Demokrat, Jul us Perathoner, der Kerndeutsche, Julius Perathoner, der Mann voll Liebe für und voll Sorge um seine Heimat, fand

, gilt in kleinerem Rahmen auch für die Entwicklung städtischer Gemeinwesen. Seit jeher-rechnete man nach gewissen Zeit abschnitten und benannte sie nach jenen Ereignissen, oder starken Persönlichkeiten, die im Wandel der Weltgeschichte oder einer Stadtchronik als Träger eines Zeitabschnit tes erschienen und dauernd fortleben werden, lind Dr. Julius Perathoner war solch ein Mann, eine so starke Persönlichkeit, die einer entscheidenden Epoche in der Ent wicklung der Stadt Bozen seinen Geist aufdrückte

und seinen Namen gab und welcher der Chronist noch in späten Zeiten als eines unvergänglichen Ruhmesblattes in der Geschichte der Stadt wird gedenken müssen. Dr. Julius Perathoner gelangte an die Spitze der Stadtverwaltung gerade zu einer Zeit, als ein neuer; Geist lebendig zu werden begann. Schlummernde Kräfte begannen sich in der Ahnung zu regen, daß eine neue Zeck nahe, die verstanden werden wollte und mußte. Junge, tat kräftige Männer, aus den Kveisen der Kaufmannschaft und des Gewerbes hatten Sitze

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 06.04.1921
Umfang: 4
Sette 4. „Neueste Zeitung" Nr. 78. GerichtszeitMg. Der Spielerprozetz Szemszö-Lederer. Men» 2. April. Die vielbesprochene Spielaffäre des ungarischen Großgrundbesitzers Julius von Szemszö bildete heute beim Bezirksgerichte Josefstadt den Gegenstand einer Verhandlung, in welcher Julius von Szemszö, der Großindustriellensohn Fritz Le derer. ferner Otto. Sa' m und die Private Elisabeth Drapal wegen Uebertretung des Hasardspiels nach der neuen Spielernovelle angeklagt sind. Am 3. Dezember

v. I. machte der Rechtsanwalt Dr. Fritz Foregger an die Wiener Polizeidirektion die Anzeige, daß bei einer in der Wohnung des Julius von Szemszö stattgehabten Bakkaratpartie, an der sich Julius von Szemszö, sein Bruder, der ungarische H u s ar e n o b e r st Elemer von Szemszö und Fritz Lederer beteiligt hatten, Lederer in zwei Stunden zirka 28 Millionen Kronen an die Brüder Szemszö verloren habe. In der Anzeige wurde behauptet, daß Fritz Lederer von Julius von Szemszö, der ihn vorher im Auto vvn

seiner Wohnung abgeholt hatte, zum Hasardspiel animiert worden sei. Lederer stellte Wechselblantette aus, die zusammen die Höhe der Spielschuld erreichten. Gleichzeitig soll nach Behauptung der Anzeige Lederer den Brüdern Szemszö eine Erklärung ausgestellt haben, daß er den in Wechseln eingestellten Betrag als Darlehen bekommen habe und daß es auch sonst bei dem Spiel nicht ganz einwandfrei vorgegangen zu lein scheine, wurde Julius von Szemszö wegen Verdachtes des Betruges in Haft genommen und dem Lan

desgerichte eingeliefert. Die Erhebungen in der Richtung des Verbrechens des Betruges ergaben jedoch ein negatives Resultat. Herr Lederer konnte selbst bei seiner Einvernahme vor dem Untersuchungsrichter nicht behaupten, daß ihm das Geld im Falsch spiel abgemonnen wurde. Die weitere Erhebung in der Richtung des Betruges gegen Julius von Szemszö, der schon vorher gegen eine Kaution von einer Million Kronen aus freien Fuß gesetzt worden war, wurde mangels .des Tatbestandes eingestellt urd der Akt

dem Bezirksgerichte Leo- poldstaüt zur Amtshandlung gegen die eingangs erwähnten Per sonen wegen Hasardspieles abgetreten. Julius von Szemszö wurde wegen Hasardspieles zu einem Monat strengen Arrests, zu einer Geldstrafe von 200.000 K und zur Ab schaffung aus Oesterreich, Lederer zu 14 Tagen strengen Arrests, zu einer Geldstrafe von 100.000 K und zur Ausweisung aus Oester reich, Otto Salm zu 14 Tagen strengen Arrests, 100.000 I< Geld strafe und Abschaffung aus dem Polizeirayon Wien, und die Ange klagte Drapal

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.04.1923
Umfang: 8
essen der Angestellten und Arbeiter unbehelligt aus- ; schimpfen darf. So wie in einem früheren Falle «Nr. 34 „Zum Problem der Arbeitslosigkeit"), hat sich auch jetzt — gleich einem Jeremias — Herr Ju lius Kinz sen. heulend in die Spalten der „Inns brucker Nachrichten" geflüchtet und einen Artikel „Betrachtungen zur Sanierung" veröffentlicht. Herr Julius Kinz sen. ist im persönlichen Verkehr ein sehr zuvorkommender, freundlicher und gesitteter Herr, der auch etwas aus Anstand und gute Sitte

hält. Sobald aber Herr Julius Kinz in den Spal ten der „Innsbrucker Nachrichten" sich breit macht, glaubt er jede Wohlanständigkeit abstreifen zu ' müssen. Was macht den sonst gutmütigen Herrn Kinz . süchtig, daß er so poltert? In seinen „Betrachtun gen" findet er, „. . .. daß die Arbeitslosenunterstüt zung die letzten Reste des Pflichtgefühls ertöte.. ’ ferner daß die Arbeitslosen „die nie müde werden den Kostgänger des Staates sind." Weiter schreibt Herr Kinz, „ ... daß die Krankenkassen

, Unfallver sicherungsanstalten mrb sonstigen Sozialinstitute Riesensummen verschlingen, dabei aber dem kran ken und verunglückten Arbeiter gar nicht dienen, sondern im eigenen Verwaltungsapparat ersticken. . Diese Sozialinstitute belasten die Produktions kosten in unerschwinglichen, unsere Weltmarkt konkurrenz ausschließenden Prozentsätzen". Nur vergißt dabei Herr Julius Kinz, anzusühren, daß ihm sowie noch anderen Fabrikanten dabei noch so viel Geld übrig bleibt, um viele Millionen für Kir chenglocken

, Hakenkreuz- und Heimwehrsubventio nen zu verausgaben. — Die »Folgerungen", die Herr Julius Kinz aus obigen „Feststellungen" ableitet, sind wert, etwas • tiefer gehängt zu werden. Er schreibt: „. .Die Fol gen dieser Methoden treten bereits deutlich in Er scheinung in dem Niedergang der Banken..und weiter schreibt er: „...Der alles zersetzende Krebs am Staatskörper ist dieses sozialdemokratische Sy stem und die uferlose Willkür der Organisationen oder vielmehr deren Führer..Man spürtts: in den Gedärmen

kassen und Unfallversicherungsanstalten — schuld tragend sind, blieb zu entdecken Herrn Julius Kinz vorbehalrcn. Wir aber möchten Herrn Kinz, so , alt als er ist, denn doch den Rat geben, daß er erst dann über Dinge schreibt und vor die Oeffentlich- keit tritt, wenn er auch darüber sich sichere Belege verschafft und die Materie auch studiert hat. Also Herr Kinz: Zuerst lernen und dann erst schreiben, aber auch begründen und nicht schimpfen und ver dächtigen. Wo ist infolge des Bestehens

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.09.1925
Umfang: 12
ist, und aufschauen. „Wer war das? Sprich! Was für eM, Bursch war das?' Ein böses Leuchten bricht aus Was Augen und flammendes Rot steigt ihr auf die Stirn. „Gott im Himmel! Mutter, soll ich denn gar nichts haben? Darf ich nicht einmal ein wenig plaudern, wenn zufällig jemand des Weges kommt? Wenn ihr es wissen wollt: es war Luis Curvers, er fragte nach Julius.' „So? Der fragt« nach Julius?' Mutter Severiens schüttelt den Kopf ob Mas ver wegener Art. So kennt sie das Kind gar nicht. Sie kennt sie bloß

hinter dem großen» runden Tisch sitzt, ermahnt sie sich noch halblaut: „Es ist schon wieder vergessen, das mit Tila. Sie muß nur erst einmal zu sich selbst kommen da oben.' Sie hat den großen Laib zur Hand genom men und mit der Messerspitze ein Kreuzlein darauf gezeichnet. Dann schneidet sie dicke Schnitten ab. Che sie fertig ist, hört man droben ein Geräusch und gleich darauf Schritte auf der Treppe. Einig« leichte Be wegungen; sie kennt es am Krachen der Holzstufen: es ist Julius. Und wirklich tritt

er auch gleich in die Küche, die Hände in die Hosentaschen ver graben, noch ein rechter Junge. „Der Duft lockt mich,' lacht er und schiebt seinen Stuhl zum Tisch. In Mutter Severiens Augen wird es wie der hell, und all ihre Liebe und Güte leuchtet darin auf, wie sie so auf ihren Julius schaut. „Hab' ich nicht die Geige gehört?' fragt sie, und unter ihrem schelmischen Blick schiebt Ju lius Krqgen und Halsbinde zurecht und fährt mit den Fingern durch das wirre Haar. „Mutter, ich habe Hunger danach gehabt

,' sagt er abw ehrend. „So dunkel und fein und blaß wie sein Vater und ganz seine Augen,' denkt Mutter Severiens, und durch diese Erinnerung hin fährt blitzartig die Frage: „Und Tila? Wem gleicht Tila? Sie ist blond und licht und hochgewachsen, wie sie und Barbe waren. „Wo ist Tila?' fragt Julius verwundert» da er schon beim Esten ist und der Platz sei ner Schwester noch immer leer bleibt. „Laß sie nur! Gewitter und Sturm! Aber das vergeht wieder.' Julius hängt derweil schon seinen eigenen Gedanken

nach. Der Mutter liegt die Frag« auf den Lip pen: „Weißt du etwas von Julius Curvers? Was soll der mit unserer Tila?' Aber sie besinnt sich. Es ist bester, die Geschichte tot- züschweigen. Es ist ja schon alles vorbei. Damit war sie nun ruhiger. „Ich habe oben das Fenster weit offen,' erzählt Julius, „heute zum erstenmal. Cs wird Sommer, Mutter.' Und Mutter Severiens denkt wieder daran, wie sie so zwischen den Hecken dahinging. Und dann sagt sie plötzlich, und es klingt wie ein Jubelruf: „Julius, rat

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 10
Datum: 13.01.1926
Umfang: 10
die vom Institute herausgegebene Meisterprüfungsord nung, die auf Verlangen kostenlos zugefendet wird. Dornbirn. (Herr Julius Rhomberg.) Vor einigen Wochen haben die Betriebe der Firma Herr- burger und Rhomberg einen Betriebsrat erhalten, zu dessen Oomann der Gewerkschastssekretär Eyring gewählt wurde. Schon die Vorbereitungen der Wahl haben ein gewisses Mißbehagen beim Chef der Firma, t errn Julius Rhomberg, hervorgerufen. Auch in der olge gab er wiederholt zu verstehen, daß für ihn der Betriebsrat samt

dem Betriebsrätegesetz Luft sei. Vor her wird er den Betrieb sperren, als daß er sich von dem Betriebsrat irgendwelche Weisungen geben lasse. Herr Julius Rhomberg scheint tatsächlich mit dieser feiner Auffassung Ernst machen zu wollen und verwei gert dem Betriebsobmann die ihm schuldigen A"s- künfte. — Herr Julius Rhomberg ist bekanntlich Ob mann des Vorarlberger Jndustriellenverbandes und fühlt sich auch als solcher sehr gewaltig. Wenn es auch in Oesterreich noch viel größere und mächtigere Herren gibt

, die sich aus Vernunftgründen den bestehenden Ge setzen unterwerfen, Herr Julius Rhomberg glaubt, daß für ihn nur jene Gesetze bestehen, die ihm passen. Es ist dies ein etwas sonderbarer Standpunkt für einen Herrn in seiner Stellung. Herr Julius Rhomberg will die Probe aufs Exempel machen. Gut so. Die Arbei terschaft wird leidenschaftlos aber mit unerbittlicher .Konsequenz ihm beibringen, daß auch er die sozialen Gesetze nicht ungestraft verhöhnen und übertreten darf. Schon größere Herren haben dies im Verlaufe der letz

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1926
Umfang: 4
besonders auf dem Gebiete der Frauenmedizin und der Heilung von Geschlechtskrankheiten eine große Praxis be saß. Der Mann war nie im Leben Arzt gewesen. Der verhaftete Julius Foedisch ist 28 Jahre. Er sagte bei seiner ersten Einvernahme aus, daß er in Hall in Tirol als der Sohn eines mittleren Beamten geboren wurde, sich aber bald durch leichtsinnige Streiche den Weg zum Besuch einer Mittelschule verrammelte. In Innsbruck hat er das Friseurgewerbe erlernt, im vorletzten Jahre des Weltkrieges

, sondern von einem Raffiermesser herrührten. Julius Födisch erzählte im Zusammenhang mit diesen Schmissen, daß er trotz seiner Frieseurtätigkeit schon längst im geheimen Medizin studiert habe, daß er vor dem Abschlüsse seiner Studien stehe und daß die Schmisse die Folgen eines studentischen Ehrenhandels seien, dem man sich nicht immer entziehen könne. Da Födisch nach Medizinerart gerne mit lateinischen Fachausdrücken jonglierte, er hat sie durch einen Lateinkurs in der Berlizschule erlernt, im übrigen ein forsches Auftreten

an den Tag legte und sich als Stammgast des Gasthofes, zur „goldenen Kanone" etablierte, hatte man in seinem Bekanntenkreise kein Be denken, an sein plötzliches Medizinertum zu glauben und den Eifer und die Begabung des weiland Friseurgehilfen zu bewundern, um so mehr, als es bald kein Geheimnis war, daß sich zwischen ihm und seiner um sieben Jahre älteren Quartierfrau zarte Beziehungen angesponnen hatten, die vor etwa zwei Jahren auch zur Ehe führten. Bei der Polizei war zwar noch immer ein Julius

Foedisch als Friseurgehilfe gemeldet, in den Apotheken von Linz tauchten jedoch Rezepte auf, die eine Stampiglie trugen: Med. Dr. Julius Foedisch, Assistent der Klinik in Inns bruck. Die Rezepte, die sich wesentlich von denen wirk licher Aerzte unterschieden, wurden akzeptiert. Foedisch hatte es vermieden, an seinem Wohnhause eine Aerztetafel anbringen zu lassen, und auch an seiner Wohnungstür prangte nur die schlichte Aufschrift: „Julius Foedisch", ohne jeden Zusatz. Wer weiß, wie lange der „Assistent

Julius Foedisch. Ein Amtsorgan wurde in die angegebene Wohnung in die Herrengasse entsendet und traf die avi sierte Bäuerin gerade in der Behandlung an. Der Herr Doktor wurde aufgefordert, sich unverweilt zur Polizei zu begeben, worauf er einen Revolver ergriff und sich dem Kriminalorgan drohend entgegenstellte, der zu seinem Schutze auch den Dienstrevolver zog. Angesichts dieser Situation ließ Foedisch seine Pistole sinken, wurde ab geführt, und befindet sich seither in Haft. Die eingelciteten

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