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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 12.03.1923
Umfang: 16
. Diese ist: Heraus aus den christlichen Gewerkschaften, heraus aus der christlichsozialen Partei? Hinein in 'die freien Gewerkschaften? Hinein in die sozialdemv- ftatischs Partei! Soziales. Herr Julius Kinz und die Arbeiter frage. Herr Julius Kinz hat in einenr Artikel „Zum Problem der Arbeitslosigkeit", erschienen in den .»Innsbrucker Nachrichten" (Nr. 34 am 12. Februar d. I.) dafür plädiert, daß wieder die Zwangs arbeit eingeführt werden möge. Weiters schlägt Herr Julius Kinz vor. »daß die Arbeitszeit

bei gleichbleibender Entlohnung verlängert werden müsse mtb dabei gewissenhaftere Pflichterfüllung von den Beamten und Arbeitern zu erfolgen habe? Zu diesen Folgerungen kommt Herr Julius Ki»rz dadurch, weil er gesunden hat. daß »der Staat durch seine soziale Gesetzgebung bettelarm gewor-. den ist" und daß es am „Arbeitswillen" fehlt und „die Gewissenhaftigkeit des einzelnen Arbeiters ge lockert wird". Dabei bricht Herr Julius Kinz in die Jeremiade aus: »Der Beamte und Arbeiter soll von dem verlorenen Krieg

nichts spüren; sie müssen turch Index und Kollektivvertrag. Altersversor gung usw. geschützt werden, nur der Unternehmer ist vogelfrei und hat keinen Anspruch auf einen der Arbeit und dem Risiko entsprechenden Gewinn". Ferner erholst sich Herr Julius Kinz von der Ein führung der Zwangsarbeit, daß die ..sogenannte Arbeitslosigkeit auf ein Minimum zusammen- fchrumpftn werde und die Kontrolle dann zweck mäßig den berufsmäßigen Faulenzern zugewendet werden kann". Wir möchten den Herrn Kinz nun fragen, wo er all

diese Erfahrungen gesammelt hat? In seinem Betriebe nclMich nicht! Herr Kinz hat sich vor Monaten sehr lobend und anerkennend über die Leistungen seiner bei ihm tätigen A rheiterschast .ausgesprochen und eines Tages hat Herr Kinz wieder dieselben Arbeiter zu Mehrleistungen pres sen wollen. Herr Julius Kinz ist eben ein Mann, .der von einem Tag zmn anderen nicht mehr weiß, loaS er gesagt und für richtig gehalten hat. Herr :Kinz kühlt sich als Fabrikant vogelfter: will Herr 'Kinz vielleicht die Rollen tauschen

? Statt daß er die Gehälter und Löhne in seinem Betrieb der Goldparität anpaßt, abon niert Herr Julius Kinz partienweise den ..Natio nalsozialist" und läßt denselben gratis in der Fabrik verteilen. Wahrscheinlich hofft Herr Ju stus Kinz. daß er in dem famosen Schimpfblatt gegen die Arbeiterbewegung gleichzeitig ein brauch bares Werkzeug für seine »sozialen Unterdrückungs bestrebungen" gefunden hat. Herr Kinz ist für die Zwangsarbeit, und zwar steckt darin eine kleine Sehnsucht nach dem Kriegs

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 22.10.1925
Umfang: 12
. Da drin sitzen sie beisammen beim Abendessen. Und er? — Sein Mädel! Das Kind mit dem svnnengelben Haar und dem Blick, der ihm durch seine Träume folgt. Seins! Sie! Hat sie nicht zuerst nach seiner Hand gegriffen? Sie hat ihn lieb . . .' Da er um die Ecke zum Hotel kommt, springen ihm die beiden schon entgegen. The- rese fragt unbefangen: „Julius, hast du sie?' Im erleuchteten Gang schauen sie einander an, . . . so an! Aber Leonie drängt: „Soll ich-sagen, daß du anfängst?' „Warte noch ein bißchen

. Irgendwo, wo es still ist. . . ich muß doch zuerst stim men . . * schauen, ob alle Saiten in Ordnung sind . . . nach so viel Monaten.' Sie tun auf gut Glück eine Nebentür auf — in ein kleines Gemach, wo ein armseliges Lichtlein brennt. Ein paar Lehnstühle sind da, zwei Sofas, einige Tischchen und ein Schreib- pull. Julius nimmt auf einer Tischecke die Geige aus dem Kasten. Leonie fliegt davon, um zu sagen, daß er gleich kommt, und The rese kniet auf einem der-hohen Stühle, hat die Arme

Junge!' Theresens Lippen bewegen sich. Sie stöhnt, sie schrickt auf und hat das Gesichtchen voll Tränen. Die Geige schweigt. Schritt« kommen näher, gedämpft« Stim men summen durcheinander. „Aber, Julius, was war das? Was hast du gespielt? Wo hast du das gelernt? — So schön, so schön!' Das Stübchen wird dunkel vor Menschen, Leonie kommt und Julius'- Mutter und noch viele andere, Franz Leekens und die Väschen aus der Stadt und der Klavierspieler. Und auch Luis und Tila. Und die sagt: „Danke

dir, Julius. Das war der Abschied. Und jetzt gehen wir.' Sie reicht ihm die Hand. Dann Luis, und er sagt: „Auf Wiedersehen, Ksmmt doch nächste Wock)e zu UNS Ritter unö spiel' uns das nach einmal, ja?' Die beiden winden sich wieder durch den Menschrnttiäuel, an Therese vorbei, doch ohne sie zu sehen, grüßen nach rechts und links und gerade so flüchtig auch Mutter Severiens, die nach Mas Wschiedskuß das tränenfeuchte Gesicht abwendet und allein dasteht. Therme tritt neben sie, drückt sie sanft auf sirrsn

Stuhl nieder und versucht sie zu trösten. „Ab« fte kpmmen ja zurück. In vier Tagen arniffift* St r. 43 — Seite 3 schon. Und dann bleiben sie dauernd in. Viele. und ihr könnt alles mit Tila mit- crlc! m und sie jeden Tag sehen.' Im Gang und im Saal geht die Unruhe tort. Julius' Mutter legt Ihre heiße Hand auf die von Therese. „Kind!' sagt sie statt jeder Antwort auf den wehmütigen Trost. „Ich weiß, für wen er so spielte. Jst's jetzt gut, sag'?' Therese schüttelt den Kopf mit einem ganz stillen Lachen

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 10
Datum: 13.01.1926
Umfang: 10
die vom Institute herausgegebene Meisterprüfungsord nung, die auf Verlangen kostenlos zugefendet wird. Dornbirn. (Herr Julius Rhomberg.) Vor einigen Wochen haben die Betriebe der Firma Herr- burger und Rhomberg einen Betriebsrat erhalten, zu dessen Oomann der Gewerkschastssekretär Eyring gewählt wurde. Schon die Vorbereitungen der Wahl haben ein gewisses Mißbehagen beim Chef der Firma, t errn Julius Rhomberg, hervorgerufen. Auch in der olge gab er wiederholt zu verstehen, daß für ihn der Betriebsrat samt

dem Betriebsrätegesetz Luft sei. Vor her wird er den Betrieb sperren, als daß er sich von dem Betriebsrat irgendwelche Weisungen geben lasse. Herr Julius Rhomberg scheint tatsächlich mit dieser feiner Auffassung Ernst machen zu wollen und verwei gert dem Betriebsobmann die ihm schuldigen A"s- künfte. — Herr Julius Rhomberg ist bekanntlich Ob mann des Vorarlberger Jndustriellenverbandes und fühlt sich auch als solcher sehr gewaltig. Wenn es auch in Oesterreich noch viel größere und mächtigere Herren gibt

, die sich aus Vernunftgründen den bestehenden Ge setzen unterwerfen, Herr Julius Rhomberg glaubt, daß für ihn nur jene Gesetze bestehen, die ihm passen. Es ist dies ein etwas sonderbarer Standpunkt für einen Herrn in seiner Stellung. Herr Julius Rhomberg will die Probe aufs Exempel machen. Gut so. Die Arbei terschaft wird leidenschaftlos aber mit unerbittlicher .Konsequenz ihm beibringen, daß auch er die sozialen Gesetze nicht ungestraft verhöhnen und übertreten darf. Schon größere Herren haben dies im Verlaufe der letz

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 18.02.1926
Umfang: 6
. Von Leo Heller. Dn eiserne- Julius fuhr plätzlich aus dem Schlaf empor. Er richtete sich im Bette auf und lauschte nach der Richtung der Stube, die sich neben der Schlaftabuse befand und deren Tür direkt aus den Treppenflur mün dete. Der eiserM Julius laiuschte. Nach «in paar Sekunden bog er sich mit dem halben Oberkörper zum Bett heraus und stieß einen Körper an, der dicht neben seinem Bett auf einer Matratze lag. Dabei kam es zischend aus seinem Munde: „Hanne! Hanne! Hserste nischt!' Das Mädchen

auf der Matratze hatte sich nun auch aufgerichtet. Schlaftrunken er- widerte sie: „Wat... wat... soll... ick... dmn... Heeren,' „Paß mal uff, Hanne, aber schtielle!' Das Madchen, inzwischen völlbg munter geworden, horchte nun auch gespannt. Durch die geschlossene Kabusentiire dran gen Geräusche, hie dem eisernen Julius merkwürdig bekannt vorkamen. Kein Zwei» fel, man war vor seiner Wohnung daran, die Eingangstüre aufzubrqchen. Sein Ohr nahm gang deutlich waihr, wie sich Dietriche im Schlosse zu schaffen

machten und wie sich die „Elle , Mischen Türritze und Pfosten geschoben, bemühte, ihnen zu asMeren. „Wat jaaste nu, Hanne?' flüsterte der Eiserne, „Se wolln bei mir een Ding ab stoßen! Ausjerechnet bei mir! Wat et doch for Dämlacks uff Jottet schsener Welt jibt!' »Julius, mach dir sertich! Du wirst dir doch nicht von de Konkurrenz beklauen lasfnl' „Icke!' Mir? Da kennst« ma schlecht, Moechen ! Det sind doch nur Raben! Ick merk et schon an ihre faule Arbeet. Det is doch keen Ufftandeln nichl Se solltn

erscht bei mir in de Lehre komm, eh se bei miir wat holn wolln!' Und der eiferne Julius war mit einen« Sprung zum Bett heraus, hatte unter das Kopfkissen gegriffen -und von dvrt seinen treuen Browning hervorgeholt. „Nimm de Lampe, Hanne! Ada dricke nich eha, che wir nich den Raben jenieba- schtehn!' Lautlos war Julius an die Kabusentür geschlichen «und legte sein Ohr an sie. Die Bemühungen der Lcute aus dem Gange draußen waren endlich erfolgreich gewesen. Ein geeigneter Dietrich hatte das Schloh

geöffnet. GW gelinder Druck auf die Klinke und die Türe war ausgegangen. Nun vrehte Julius sein Auge an das Schlüsselloch der Kabusentiire. Die in die Stube einge drungen waren, führten Äne elektrische Taschenlampe mit sich, die sie nun aufglühen ließen. In ihrem Schein sah Julius zwei junge Burschen, die sich zuerst prüfend in dem Räume umsahen uttd dann mit der Lampe die Möbelstücke ableuchteten. End lich war Hre Wahl aus einen Koffer ge fallen, der neben dem Vertikow stand, wäh rend

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 29.07.1927
Umfang: 12
ähnlich, doch mitten im Kampf steht um alle Fragen der Gegenwart und um alle Pro bleme der Kunst. Oder wo soll man in unserer technisierten, jagenden, nüchternen Zeit das Leben Julius Langbehns einreihen, der - eigentlich ein großer Gelehrter — lieber hun gerte, als sich das Brot eines staatlich beam teten Professors zu verdienen der das Da sein eines wandernden Dichtervagabunden und eines reinen Heiligen führte —, der arm und heimatlos war wie kein anderer, und doch in seinem niederdeutschen

Rassegefühl so fest ver wurzelt, daß er sich stolz einen Aristokraten nennen durfte — und einen „deutschen .Her zog", — der Gönner und Freunde mit z. T. sehr großen Namen schroff von sich wies, wenn er auch nur den leisesten Versuch verspürte, ihn von dem Weg, den er sich vorgezeichnet, ab zubringen — und lieber in tiefste Derein- * Der Rembrandtdeutsche Julius Langbehn. Von seinem Freunde Bdnedikt Momme Nissen Mit 5 Tafeln 11.—15. Tausend Verlag Herder, Freiburg i. Br. In Leinwand M 7.50 „Lienzer

desselben fast wie eine Rekonstruktion Julius Langbehns in Momme Nissen wirkt. Es ist schwer, über ein Werk wie „Der Rembrandtdeutsche" eine nüchterne Rezension zu schreiben: die Fülle der Gedanken und lebensvollen Schilderungen, die uns aus ihm entgegenquillt, ist so groß, daß es in diesem Rahmen nur möglich ist. flüchtig die Mark steine in der Geschichte des Rembrandtdeutschen zu skizzieren und auf das hinzudeutcn. was er dem deutschen Volke bedeutet — und noch bedeuten wird. Geborener Nordschleswiger

. Sohn eines Rektors aus altem niedersächsi schen Bauernstamm und mütterlicherseits Enkel eines holsteinischen Pastors, hat Julius Lang behn sein Leben lang stets den Stolz seiner reinen nordischen Rasse in sich getragen und betont, die sich auch äußerlich in dem schönen blonden, hochgewachsenen Manne dokumen tierte. Gehörte es doch zu einer seiner vielen Freitag den 23. Juli 192) W ration übergehen, damit die Opfer des \ Krieges für Heimat und Volk nicht vergeben; * find. „Ich halt' einen Kameraden

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 19.10.1929
Umfang: 4
so beeilen. In der ersten Klasse ist immer Platz. Anstatt dich darüber zu freuen, daß ich dich zur Bahn begleitet habe, machst du mir noch zum Abschied eine Szene," schmollte Herta. „Du wirst jetzt lange genug allein sein in Franzensbad." „Du hättest ganz gut mitkommen können," meinte Julius leichthin. „Das sagst du jetzt, weil es zu spät ist. aber beson ders ernstlich hast du mich niemals eingeladen." „Du kannst mir ja Nachkommen, wenn du willst. Oder noch besser, steige

." Sie waren bei ihrem Waggon angelangt. Das Kupee war leer, ungeachtet dessen drückte Julius dem eben vorüber gehenden Schaffner ein Geldstück in die Hand. „Sehr viel Publikum für die erste Klasse heute," sagte der Kondukteur, „aber Sie werden allein bleiben, darauf können Sie sich verlassen." Herta hatte von dieser kleinen Szene nichts bemerkt, sie blickte überrascht und interessiert in die Richtung, wo Lola und Adolf sich in eifrigem Gespräch befanden. „Einsteigen!" mahnte der Kondukteur. Sämtliche Reisenden

waren bereits auf ihren Plätzen, nur Julius und Herta, Adolf und Lola hatten sich immer wieder noch etwas zu sagen. „Einsteigen!" schrie der Kondukteur zum zweitenmale. „Der Zug fährt ab." Lola hüpfte flink in ihr Kupee und auch Julius stieg in seinen Wagen. Dann erschienen die Beiden sofort an ihren Fenstern und schwenkten grüßend ihre Taschen tücher. Die Zurückbleibenden taten das gleiche und winkten den davonfahrenden Ehehälften zärtlichen Abschied zu. Kaum hatte das Damplroß sich in schnellere Be wegung

gesetzt, als Lola ihr Tüchlein an den Fensterknopf band, sodaß es gleich einer Fahne im Winde lustig flatterte. Sie aber verließ ihren Platz, um sich in einen anderen Wagen zu begeben. Julius kam ihr auf halbem Wege entgegen. „Endlich allein," sagte er, Lola in die Arme schließend. „Bist du nicht auch glücklich. Schatz?" „Sehr glücklich, aber mein guter Adolf, er lebt und arbeitet nur für mich; anstatt sich zu erholen, tritt er morgen eine Geschäftsreise an und ich bin so schlecht, so

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 09.06.1928
Umfang: 16
im Berufsleben der Frau. Univ.-Dozent Dr. Hans Heidler. 18.30 Uhr: Stunde der Kammern für Arbeiter und Angestellte: Die internationale Arbeitsorganisation. Julius Nowotny, Sekre tär der Wiener Kammer für Arbeiter und Angestellte. 19.00 Uhr: Französischer Sprachkurs für Vorgeschrittene. Prof. Louis Riviere. (Dialog: Mle Suzanne Mercie—Prof. L. Riviere.) 19.30 Uhr: Englischer Sprachkurs für Vorgeschrittene. Prof. Mac Callum. 20.05 Uhr: W>olf-Kirchl-Abend. (Zu seinem 70. Geburtstag.) Einleitende Worte

. Es ist, als wären Horthy und seine Freunde erfreut, daß nun endlich der letzte Acht undvierziger gestorben. Er darf nicht untergehen. Nämlich der Dampfer „Julius Cäsar", wenigstens nicht im Roman. Der ungarische Schriftsteller Benedek hatte im Vorjahre einen Roman veröffentlicht, in dem ein Dampfer „Julius Cäsar" untergeht. Die Passagiere retten sich auf eine Südseeinsel. Was tut nun die italienische Schiffahrts gesellschaft? Sie gehl hin und klagt den Schriftsteller auf — Schadenersatz. Denn der Julius Cäsar

ist zwar nicht, unter gegangen, aber es könnte — so folgert die Schiffahrtsgesell schaft — Leute geben, die-, nachdem sie den Roman gelesen haben, nicht mit dem „Julius Cäsar" fahren wollen. Und daher fordert sie kategorisch: Ein Dampfer, der untergeht, darf künftighin unter keinen Umständen „Julius Cäsar" heißen. Denn zuerst kommt das Geschäft, dann kommt lange nichts und dann erst kommt die Literatur. Joachim Winkelmann. Zum 160. Todestag am 8. Juni 1768. Johann Joachim Winkelmann, der Altertumsforscher und Begründer

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 04.03.1923
Umfang: 10
er seinen Lebensunterhalt zu finden. Dabei wurde er, wie erwähnt, beim Uebertritt Wer die ungarische Grenze aufgegriffen. Wörndle wurde wegen der Paßfälschung dem Lanöesgericht eingeliesert. Seine Angaben werden überprüft. Ar WAsrtzeMMMM eines AmzizUrtz«. « Das Wiener Sicherheitsbureau beschäftigt sich gegenwärtig mit den romanhaften, großangelegten Schwindeleien eines gewissen Julius Haczek, der verschiedene Leute, darunter eine Anzahl seiner Verwandten, um hunderte von Millionen geschädigt hat. In diesen: Falle fällt

besonders die Jugend des Täters auf. Haczek, der kaum 22 Jahre alt ist, hat erst vor kurzem die Mittelschule verlassen. Den noch ist es ihm gelungen, effaihrene ältere Menschen durch die bloß« Vortäuschung einer Geschäftsverbindung mit einem sagenhaften Krösus in der Tschechoslowakei hineinzuleaen. Die gleiche Rolle, die im Falls Humbert der geheimnisvolle Kof fer mit den nichtexistierenden Wertpapieren spielte, fällt im Falle Haczek der Person' des tfchechischLn Großindustriellen Julius Re« enstreif

. Auch der junge Haczek scheint damals schon Ge schäfte gemacht zu haben. Sein Verdienst scheint nicht unbeträchtlich gewesen zu sein. Er arbeitete in Valuten und Lebensmit teln und gab damals schon das Geld mit vollen Händen aus. Dem Vater fiel der Lebenswandel seines Sohnes auf, und damals er zählte ihm Julius zum erstenmal von dem fabelhaft reichen Geschäfts mann „Julius Regenstreif aus der Tschechoslowakei", der auch reich begütert sei und mit dem er Geschäfte mache. Das Gerne der AamiUe. Der Vater

, der bis dahin der: Studenten durch monatliche Zuwen dungen unterstützte, entzog sie ihm, da der Solln so trefflich für sich sorgen konnte. Da Julius immer und immer wieder von den großen Derdiensirnöglichkeiten durch die Verbindung mit Regenftreif fabelte, ließ sich fein Vater bestimmen, ihm auch Geld zur Verfügung zu stellen, daß der Sohn es bei den Geschäften verwende. Julius galt förmlich als Genie in der Familie, und zur selben Zeit wußte er den Onkel seiner Frau davon zu überzeugen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.03.1925
Umfang: 4
Nawratil in Hatvan einstweilen sehr skep tisch gegenüberstehen. Ueberdies hat die verstorbene Tän zerin testamentarisch ihr gesäurtes Vermögen im Werte von mehreren Millionen Franken der Stadt Marseille, wo sie sich niederließ, vermacht. Trotzdem gibt die unga rische Verwandtschaft der verstorbenen Tänzerin die Hoff nung nicht auf, ihre Rechtsansprüche wenigstens auf den Pflichtteil der Verlassen schuft nach Gaby Des lys bei den sranzösischen Gerichten durchzusetzen. Me Rollen -es Schauspielers Julius

Berndl. In zahlreichen Städten hatte das Theaterpublikum Gelegenheit, die Leistungen des Schauspielers „Julius Berndt" kennen zu lernen und sich ein Urteil über seine künstlerische Begabung zu bilden. Man konnte feststellen, daß „Julius Berndt", wie er sich auf dem Theaterzettel nannte, über ein ziemlich ausgebreitetes Repertoire verfügte, recht hübsch sprach und sehr sicher und bühnengewandt austrat. Dennoch ist Julius Berndt in der Künstlerwelt viel weniger bekannt als in den — Polizei

- und Gerichtsakten des In- und Aus landes. Eine Depesche aus der Schweiz weckt neuerlich die Erinnerung daran, daß dieser Mann seine schauspielerische Begabung weniger auf der Bühne als ini Leben zu verwerten sucht und daß sein eigentliches Rollenfach das eines raffinierten Betrügers und Hochstaplers ist. Die Mitteilung des Polizeikommandos in Aargau (Schweiz) geht dahin, daß gegen den 41jährigen ehemaligen Schauspieler Julius Wilhelm Serbousek ein Strafverfahren'wegen Verführung anhängig ist. Die Aargauer

sich die Behörden mit chm zu befassen hatten. Es erregte nicht geringe Sensation, als im Jahre 1920 das Landesaericht Salzburg gegen den Schauspieler Julius Verrück ein Strafverfahren wegen Preis treiberei einleitete. Es gelang ihm damals, sich aus der Affäre zu ziehen, doch hatte er zwei Jahre darauf in Wien einen entschiedenen Mißerfolg zu verzeichnen. Er wollte falsche hol ländische Banknoten drucken lassen, doch noch ehe der Plan so weit gediehen war, daß er zur Ausführung gebracht werden konnte, wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 07.05.1925
Umfang: 8
, von Feschaktum und Gas angriff. von lachenden Etappenhelden und grinsenden Lei chen nicht kennt, die hinter der großen Phrase von Helden tum und Patriotismus den Gestank der Verwesung nicht riecht. Sie alle mögen in einer kleinen Chronik des Krie ges das fratzenhafte Antlitz der großen Zeit erkennen. Oberst Julius Eckl, Edler von Dorna, Propagandachef der Legitimisten, Besitzer der bronzenen und silbernen Tapferkeitsmedaille und des Militärver dienstkreuzes mit Kriegsdirektion. Ritter des Eisernen

. In den ersten Augusttagen 1914 zog Hauptmann Eckl als Kompaniekommandant mit dem Infanterieregiment Nr. 7 ins Feld. Er galt als einer der schneidigsten Offiziere, da er im Kasevnhof Md auf dem Exerzierplatz die Unterge benen mit übertriebenen Ansprüchen marterte und bei allen unbeliebt und gefürchtet war. Man erwartete, daß ihm der Krieg Gelegenheit geben werde, in der Parade des Todes zu brillieren und seinen Mut effektvoll in Szene zu setzen. Aber das Gegenteil geschah: lote Hinterlandscourage des Julius

. Aber Hauptmann Julius Eckl wagte es nicht, den Befehl auszuführen, weil er nicht die Absicht hatte, sein eigenes Gut und Blut zu gefährden. Er ließ das Kommando glauben, daß er die Höhe besetzt habe, und blieb mit seiner Kompanie untätig hinter der Front. Die Nachbar kompanien, die überzeugt sein mußten, daß ihre Flanke ge sichert war, gingen vor und gerieten plötzlich in ein mörderi sches Feuer von allen Seiten. Die Ruffen hatten die Kapel lenhöhe genommen, und überschütteten das Regiment von der überhöhten

. Auf dem Hilfsplatz lagen sechs hundert Verwundete. Sie wußten 'bereits, daß die Kompanie Eckl versagt hatte, und die Sterbenden fürchten ihm als dem Schuldigen an der Katastrophe. Größere Abteilungen fielen in die Hände der Russen. Eine Schlacht war verloren, Hun derte wälzten sich in ihrem Blute, der Reigen der Toten und der Verstümmelten hatte begonnen, weil Eckl zu feig war, fein kostbares Leben zu gefährden. Der erste Katarrh. Nach dieser Feuerprobe meldete sich Julius Eckl krank. Die Untersuchung ergab

. Und so rückte Julius Eckl wieder bei seinem Regiment ein. Die bronzene Tapferkeitsmedaille. Sein erster Gang an der Front war der zum Regiments arzt Dr. Huber. Zitternd, weinend und klagend erklärte er, daß er schwer krank sei und nicht in die Kampflinie geh> könne. Mit Tränen in den Augen beschwor er den Arzt, ihm ein entsprechendes Zeugnis auszustellen. Dr. Huber, der ab solut keine Krankheit konstatieren konnte, bewilligte dem Fle- hen'den, angewidert, einen kurzen Aufschub. Ein junger Leut nant mußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.06.1922
Umfang: 8
der berüch tigte Legitimist Julius Andrassy, der als Habsburger» knecht von den Karlputschen her bekannt ist, gegen unse ren Genossen Dr. Eduard Hebelt unterlegen ist; ein Beweis, daß die Oedenburger Bevölkerung das Horthy- system, dessen Kandidat schon beim ersten Wahlgang aus der Strecke blieb, ebenso wie die Habsburgerei ablehnt. Genosse Hebelt erzielte bei der Stichwahl eine Mehr heit von 171 Stimmen. Auch in Budapest stehen die Aussichten für die So zialdemokraten ungemein günstig. Im ersten

Wahlbezirks Ofen wurde gestern die Zählung der Stimmzetßel beendet, Von den abgegebenen 76.232 gültigen Stimmen entfallen 21.921 aus die Liste der sozialdemokratischen Partei. 18.376 auf diejenige der regierungsfreundlichen christlich- nationalen Wolfs-Partei, 8645 auf die Andrassy-Partei und 7562 auf die liberal-demokratische Liste. Die übri- gen Stimmen waren zersplittert. Es erscheinen daher ge wählt: die Sozialdwrokraten Julius Peidl und Julius Battitz, die Christlichnationalen Karl v. Wolfs

und Dr. August Benard, der Demokrat Johann Benedet und Gras Julius Andrassy. Da Peidl «bereits in Szegedin ge wählt ist, dürfte er auch auf das Budapester Mandat ver zichten, woraus als nächste in der sozialdemokratischen Liste Genossin Anna Kot hl im an die Reihe kommt; sie wird der einzige weibliche Abgeordnete in der Nationalversammlung sein. Nach diesen Teilerfolgen der sozialdmokratischen Par tei zu schließen, kann dem Gesamtergebnis mit begrün deten Hoffnungen enrgegengesehen

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