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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.09.1925
Umfang: 12
ist, und aufschauen. „Wer war das? Sprich! Was für eM, Bursch war das?' Ein böses Leuchten bricht aus Was Augen und flammendes Rot steigt ihr auf die Stirn. „Gott im Himmel! Mutter, soll ich denn gar nichts haben? Darf ich nicht einmal ein wenig plaudern, wenn zufällig jemand des Weges kommt? Wenn ihr es wissen wollt: es war Luis Curvers, er fragte nach Julius.' „So? Der fragt« nach Julius?' Mutter Severiens schüttelt den Kopf ob Mas ver wegener Art. So kennt sie das Kind gar nicht. Sie kennt sie bloß

hinter dem großen» runden Tisch sitzt, ermahnt sie sich noch halblaut: „Es ist schon wieder vergessen, das mit Tila. Sie muß nur erst einmal zu sich selbst kommen da oben.' Sie hat den großen Laib zur Hand genom men und mit der Messerspitze ein Kreuzlein darauf gezeichnet. Dann schneidet sie dicke Schnitten ab. Che sie fertig ist, hört man droben ein Geräusch und gleich darauf Schritte auf der Treppe. Einig« leichte Be wegungen; sie kennt es am Krachen der Holzstufen: es ist Julius. Und wirklich tritt

er auch gleich in die Küche, die Hände in die Hosentaschen ver graben, noch ein rechter Junge. „Der Duft lockt mich,' lacht er und schiebt seinen Stuhl zum Tisch. In Mutter Severiens Augen wird es wie der hell, und all ihre Liebe und Güte leuchtet darin auf, wie sie so auf ihren Julius schaut. „Hab' ich nicht die Geige gehört?' fragt sie, und unter ihrem schelmischen Blick schiebt Ju lius Krqgen und Halsbinde zurecht und fährt mit den Fingern durch das wirre Haar. „Mutter, ich habe Hunger danach gehabt

,' sagt er abw ehrend. „So dunkel und fein und blaß wie sein Vater und ganz seine Augen,' denkt Mutter Severiens, und durch diese Erinnerung hin fährt blitzartig die Frage: „Und Tila? Wem gleicht Tila? Sie ist blond und licht und hochgewachsen, wie sie und Barbe waren. „Wo ist Tila?' fragt Julius verwundert» da er schon beim Esten ist und der Platz sei ner Schwester noch immer leer bleibt. „Laß sie nur! Gewitter und Sturm! Aber das vergeht wieder.' Julius hängt derweil schon seinen eigenen Gedanken

nach. Der Mutter liegt die Frag« auf den Lip pen: „Weißt du etwas von Julius Curvers? Was soll der mit unserer Tila?' Aber sie besinnt sich. Es ist bester, die Geschichte tot- züschweigen. Es ist ja schon alles vorbei. Damit war sie nun ruhiger. „Ich habe oben das Fenster weit offen,' erzählt Julius, „heute zum erstenmal. Cs wird Sommer, Mutter.' Und Mutter Severiens denkt wieder daran, wie sie so zwischen den Hecken dahinging. Und dann sagt sie plötzlich, und es klingt wie ein Jubelruf: „Julius, rat

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 08.10.1925
Umfang: 12
und Julius, den festlichen Frohsinn mitbringen. „Tu's doch, Julius,' bettelt Therese, „wenn . es doch Leonie gar so gerne möchte.' „Ich kann ja die Geige nicht bis auf den Berghof mitfchleppen.' „Therese kommt auch zu hören,' hänselt Leonie. „Für sie wirst du's doch über dich bringen.' Julius schaut zerstreut auf Therese hin über. Und sich sacht in den Knien wiegens, , lacht er leichtmütig: „Dann könnt ihr auch j den Tanzboden in den Obstgarten verlegen, ) hörst du, Leonie.' „Geh, Julius

, wir wollen ja nicht tanzen. Du weißt' es ganz gut,' erwidert diese em pört. „Therese, du' mußt dafür sorgen, daß er mitkommt.' „Leonie, komm lieber herein; es wird Zeit für uns' mahnt die Mutter. „Kommt überhaupt alle herein!' drängt Mütter Severiens. Ihre. Stimme klingt wie der ftoh. Sie treten alle ein, nur Therese hält sich zurück: „Sie warten daheim auf mich.' Und ein bißchen hilflos schaut sie auf / V oi JB ü k ui lu rt Irt I die dämmerige Straße hinaus „Begleite sie hinüber, Julius,' befiehlt Mutter Severiens

, nachdem sie sich vergeb lich bemüht hatte, das Mädchen zum Bleibe» zu überreden. Und die beiden verschwinde im Abenddunkel. Barbe und die Töchter sitzen bei Tis aber sie rühren das Essen kaum an. M tina ist noch spröder geworden, Leonie t dem Trubel des Festes zurückgestoßen in alltägliche Wirklichkeit, die Mutter Schwester für sie bedeuten. Und Da „Sie mißgönnt es Eir» daß- Therese mEj Julius lieber sieht als Desire,' weiß MÜ5 ' Severiens. Draußen fährt Desire vor, und dann rrstft er zur Tür herein

: „Eingespannt!' rsiind murmelt etwas von bei den Pferden bleiben, da sie ihn einladen, hereinzukommen. - Als nach einer Viertelstunde Tante päarbe gerade die breiten Seidenbänder ans. dem violetten Hut unter dem Kinn festmindet, kommt Julius zurück. „Ihr geht, wenn ich komme? „Nun?' fragt Leonie. „Therese läßt alle schön grüßen,'? sagt er unbefangen und lacht. Tante B arbe und Martina tun, als hörten sie's nickht, schauen ihn kaum mehr an und vergessein ihn gär beim Abschiednehmen. , „Am Johannistag

!' > Im Licht der Wagenlaternen tritt sie ihnsm entgegen, drückt ihnen beiden die Hände und stempelt so ihre Verlobung als anerkannt und bekräftigt. Auch die Väschen kommen mit ihren Glück wünschen und küssen T^ila auf beide Wangen. Luis steht stolz und 'selbstzufrieden daneben. Als der Wagen Endlich mit seinen zwei Lichtern im Dunkel der Nacht untertaucht, nimmt Julius die Mutter sanft um die Mitte, zieht sie mit sich faxt ins Haus und sagt weich: „Laß sie nur,'es ist doch nichts mehx zu machen!' Und ehe

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 26.11.1925
Umfang: 16
und allem Getue ein Ende machen. Aber seine Ellern waren dagegen. Wiie's daraus ankam, zog er zurück. So ein Feigling! Aber mir ist's gerade recht. Jetzt soll er nur um den Vlakerhof herum- schwävmen.' „Um den Vlakerhof?' „Er bemüht sich furchtbar um Therele, seit es mit Julius aus ist. Aber die Mühe kann er sich ersparen. Therese geht doch ins Klo ster.' „Wer sagt das?' . „Aber das sieht man ihr ja an. Wie die in der Kirche kniet! Und ein bißchen men schenscheu ist sie, wie mir scheint, auch ge worden

Severiens hört ihre Stimme wie aus weiter'Ferne. „Wie ist's mrr möglich? An Thovefes Kum mer bin ich schuld... und an den Jammer mit Julius diesen Sommer... und an Tila? Nein, nein» gegen Tila hat sie sich nichts vor- zuwerfen. Aber alles andere. Und dann muß sie wieder an Dosts frühen Tod denken, wie damals am Morgen von Julius' Geständnis. O Gott, nur das nicht!' Sie sitzt über die Arbeit gebeugt und näht hastig fort. Die Augen brennen und das Herz tut ihr weh. Es benimmt i'fyr den Atem: aber sie muß

. . . vom kleinen Dols und wie chr Therese das Weihwasser geroichlt. 11 . Mit dem Büschel geweihter Palmkätzchen kommt Mutter Severiens aus dem Hochamt und geht schnurstracks die Treppe hinauf ins Stvitenstübchen. Julius' ehemaliges Schlas- kämmerchen, das nun ihres ist. Sie legt Hut und Mantel ab und bricht dann vorsichtig drei Zweiglein aus ihrem grünen Büschel. Das erste steckt sie hinter die Arme am Kruzi fix über ihrem Bett. Mit dem zweiten geht sie zum Woihwasserbecken neben der Tür; ehe sie's

. Ein Jahr und drei Monat« sind «s, daß Julius' Stübchen der «inzige Winkel auf Eiden ist, der ihr blieb. Aber wie am ersten Mend ist es noch jetzt, als habe es immer nur auf sie gewartet. Me hat sie sich irgendwo mehr daheim gefühlt. Nicht in der Küche früher, nicht in ihrer eigenen Schlafkammer, ja nicht eiitmajf im Küsterhaus an der Dalhoferstraße. Und 'das ist nur, sie weiß es recht wohl, weil hier etwas von Julius wottevlebt. , Hier fühlt sie sein Fernsein nicht gar so wie sonst überall

ihm schrieb, hat sie's ihm hier schon mtt viel innigeren Worten erzählt. Und auch ihre Sehnsucht nach ihm, von der sie nicht wußte, war es Leid oder Glück, bis sie schließlich aus der übergroßen Freude lernt, daß Schnsucht doch eigentlich Glück ist. Nach anderthalb Jahren soll nun Julius zu Ostern hoimkommen. Sie muß auspassen und sich nicht zu schr aus etwas Kommendes freuen. Sie meinte das schon verlernt zu haben. Aber ob sie will oder nicht, es ist Helle Freude in ihr. In ihrem Herzen ist's geradeso

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 24.09.1925
Umfang: 12
Seite 4 — Nr. -volk-rote- doppelt und dreifach verdimst.' Und zur Schwester gewmdet: „Es ist nicht nur das Lernen allein; aber Diolin spielen kann er, Barbe.' „Ja, rkchtigl' sagt die und schraubt die et was gestmkme Begeisterung wieder in die Höhe. „Laß uns eins hören, Julius!' „Ich kann nicht spielen, wmn jemand zu hört,' erwidert er verlegen. Indes kommt Tila mit der grpßen Kaffeekanne, und aller Aufmerksamkeit ist nun auf das Einschenken Md das Abschneiden der Kuchen gerichtet. Ehe

der Tortenteller herumgeht, kommt auch Desir« und begrüßt vor allem den Vetter laut und mit Ungestüm: „Servus, Junge; glüMch wieder heraußen, he?' Julius' Hand liegt wie zerquetscht in Desi- res derbem Griff. Und da sich der schließlich zwischen Martina und Tila zu Tisch setzt, be ginnt Julius sich von seinem Staunen Über den sonnenverbrannten Riesen zu erholen. Allerlei Erinnerungen erwachen, da er den um vierzehn Jahre Aslteren wiedersicht. Er beginnt ihn auszufragen: über den Berghof, über die Pferde

und die Kühe und über die Knechte, die er bis zu feinem fünfzehnten Le bensjahr alle gekannt hat. Nun ist das Gespräch mehr verteilt, und geht allmählich in ein Gemurmel über. Die Tassen werden wieder gefüllt, die'Teller im mer wtcher neu belegt. Tila ist vollauf be schäftigt. Sie geht mit den vollen Kannen und Platten hinter den Stühlen die Reihen ent lang, plaudert mit Tante Barbe und Martina und neckt Julius, daß er einen fo guten Platz habe, fragt Defire, ob er schon ein Mädchen gefunden, und stichelt

kann recht gut noch fünf, sechs Jahre warten. Sie weiß dann besser, was sie tut.' „Geh, Mathilde, ich liehe sie jetzt schon vor wärts machen, wenn sie eine gute Gelegen heit hat, die nach deinem Geschmack ist?' Tila ist schon wieder fort um frischen Kaf fee. Mutter Severiens fühlt, daß ihr lästige Fragen bevorstehen, und horcht darum mit Aufmerksamkeit nach dem jungen Volk hin. „Therese hat uns eingeladen,' plaudert Leonie. „Wir waren mit ihr im Institut,' fügt Martina, zu Julius gewendet, er klärend

bei. „Auf dem Blakerhof eingeladen? Und ihr seid doch hieher gekommen? Das rechne ich euch hoch an,' sagt Mutter Severiens wohl wollend. „Wir werden doch nicht an eurem Haus Vorbeigehen?' „Aber auf dem Blakerhof müssen sie sich auch ein wenig sehen lassen, nicht? Mathilde, was meinst du?' „Das wäre freilich schicklich; sie könnten alle miteinander hingehen und Therese hierher holen.' „Gut, gut,' rufen die Schwestern, „und Julius und Defire kommen auch mit?' „Und Tlla,' ergänzt Mutter Severiens. „Rein, ich bleib

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 19.02.1930
Umfang: 6
. Adelaide Farina, Kommandeuss der neu en Zcitturie einen eingehenden Vortrag über die Zwecke und Ziele, sowie über die Verpflich tungen der nunmehr auch hier erstanden fasci- stischen Organisation der jungen Mädchen. Die prächtig verlaufene Versammlung schloß mit be geisterten Alala auf das Vaterland, den König und den Duce. Julius Lasar im Volksvortrag des Dopolavoro Wie bereits berichtet, gab uns im zweiten Zy klus des Dopolavoro für unterrichtende Volks- vortrnge, welche im stattlichen Saale des Cir

colo di Cultura stattfinden, unser Kamerad Pro fessor des kgl. Gymnasium-Lyzeums Maria Pen ai' einen formvollendeten Vortrag über das Le ben und Wirken Julius Casars. Die Vorträge werden auch durch das Präsidium der Vereini gung Tante Alighieri unterstützt. Professor Maria Pensa gab erst ein Bild des unendlich großen Mannes in allgemeinen Li nie», seine wunderbare, ja fast übermenschliche Begabung als Staatsmann und Heerführer Er schilderte das soziale und politische Leben des damaligen Roma

in anschaulichster Weise, auf die Triumphe übergehend, die Julius Cäsar beim Volke feierte, das seine siegreichen Legio nen von Erfolg zu Erfolg vom Rhein nach dem Euphrat, nach dem Nil, nach Lybien und zun» Cbro marschieren sah. Aber auch Neid und Miß gunst erweckte die phänomenale Tätigkeit die ses eminenten Mannes, wie sie keinem der wirk lich Großen erspart bleiben. Verschwörung auf Verschwörung hatte er zu bekämpfen und an hrer Spitze stand schließlich jener Junius Lu cius Brutus, den Cäsar mit Wohltaten

über baust hatte und der angespornt durch Fanatiker und Halbnarren endlich zu seinem Mörder wer ben sollte. Es folgte dann eine Schilderung des traurigen Tages in jenen Jden des März, wo Noma den Größten verlor, den es je hervor gebracht. Brutus jedoch sollte sich seiner Tat nicht erfreuen. Die Wut des Volkes» dessen Ab gott Julius Cäsar gewesen, verfolgt ihn, unstät und flüchtig ist fortan fein verdientes Schicksal. Der Schatten des Gemordeten folgt ihm nach Athen, wo er neue Verschwörungen anzettelt

, t ach Lydien, aber „bei Philippi sehen wir uns wieder!' Von dem gewaltigen, damals noch mit Antonius vereinten Oetavianus wird er dort vernichtend geschlagen, sein Heer gehl zum Teil zun, siegreichen Gegner über und er teilt das Beschick aller herostratischen Naturen. Sein Selbstmord rächt die Manen des von ihm Ge mordeten, er ist die Gloriole Cäsars, des un sterblichen Gajus Julius Cäsar l Der Vortrag war außerordentlich gut besucht und Professor Maria Pensa versteht es. außer dem wissenschaftlich

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 17.05.1924
Umfang: 10
der in Amerika reichge- ^wordene Bäckermeister Andreas Lachmann mit sei ner Familie nach Budapest zurück 'und kaufte sich in Rakos-Szent Mihaly an. Ihn begleiteten seine Hrau, deren Tochter, Frau Köves, und deren jugend licher Sohn Julius. Frau Köves lebte auf großem Fuße; sie suchte sich die Mittel hiezu durch Börsen spekulationen zu befchassen und knöpfte ihrem Stief- weter zu diesem Zwecke ansehnliche Beträge ab. Im Frühjahr 1922, als eben eine schwere Baisse die Budapester-Börse erschütterte, belauschte

ihre Mutter und ihr Sohn von Molnar unter verschiede inen Vorwänden fortgeschickt worden waren, durch emen Schuß in die Schläfe hinweggeräumt wurde. Hiebet leistete schon Kanozsay Hilse, indem er die „Braut' Molnars festhielt und am Schreien hin derte. Noch lag ihre Leiche unbegraben. da began gen die beiden Mörder mit dem inzwischen heimge kehrten 15jährigen Julius in einem anderen Zim mer „Räuber und Gendarm' zu spielen und im „Spiele' erschoß der „Gendarm' Molnar den „Räu ber' Julius. Am Abend wurden

beide Leichen be graben, Julius wurde in einer Blechkiste, wie srüher der alte Lächmann, in der Portierwohnung ver scharrt, die Leiche der Frau Köves fand in einem Blumenbeet des Garten ihre Ruhe und wurde mit einer großen Blechplatte^ bedeckt. Und so wie im Mai den Nachbarn erzählt wurde, der alte Lach mann sei nach Amerika zurückgekehrt, so hieß es nun — es war November geworden — Frau Köves sei mit ihrem Sohn nach Rumänien ausgewandert. Molnar war schon nach der „Abreise' des alten Lachmann

. Ein Jahr nach dem ersten Morde, im Mai 1923, ließ der neue Besitzer der Villa, der Fabrikant Aladar Szantö, umfangreiche Renovie- r'mgsarbeiten vornehmen. Bei dieser Gelegenheit stießen die Arbeiter zunächst aus die Überreste des jungen Julius Aöves und durch die weiteren Nach forschungen wurden bald die anderen Leichen zutage gefö^ert. Man verhaftete nun Molnar und das Ehepaar Kanozsay und erkannte in ersterem den unter dem Namen Josef Toth schon wiederholt we gen Betrügereien und Diebstahles

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Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 05.11.1925
Umfang: 16
allein,' sogt Therese und -lohnt sich an den Tisch. Und da er noch lfchweigh bittet sie: „Was gibt's denn?' „Sie haben mir heute gesagt, ich werde wicht zur Prüfung zugelassen,' stößt er her aus. Cs ist ihm, als tue er bkndlbwgs einen Sprung in die Diese. Aber Therese Gesicht hellt sich auf: „Ist das so arg? Dann halt nächstes Jahr.' „Nächstes Jahr? Hör', Therese, das ist's eigentlich. Ich geb' das Gange auf. Ich tauge wicht fürs Studieren und noch viel weniger zum Lehrer.' „Ader was dann, Julius

?' „Ich habe Äir's ohnehin schon gesagt. Mu- fif bst das einzige für mich. Da kann ich es z»i etwas dringen. Alles andere wird ein Glend für das ganze Leben. Darum... ich komm' dir fügen, daß ich «nein Entlosftmgs- gefuch einreichen will.' „Dein Entlofsungsgesuch — von der Schule?' ©ie sehen einander mit brennenden Au gen an. „Findest du es arg?' fragte Julius end lich in das harte Schweigen hinein. „Ach, ich! Aber die Eltern. Ich muß dich jetzt schon immer verteidigen.' „Stehst im .. „Nein, das macht gar

nichts. Cs ist nur, weil sie dem Vater erzählen... ach, so Klatsch wogen der Schule, nicht der Mühe wert, daß man davon spricht. Sicher da und dort «ins, das eifersüchtig auf uns ist!' „Cs ist koin Klatsch Therese. Cs kaum recht wohl fein, daß sie mir den Abschied geben, wenn ich ihn nicht nehme.' „Wie kommst du daraus? Pfui, Julius! Was ist nur heute mit dir? Komm, wir reden von etwas anderem.' „Ich möchte es wohl auch lieber, aber es ist schrecklich — du und einer wie ich. Aber ich muß dir doch alles jagen. Mein« Zukunft

ist noch zu retten.' „Unsere Zukunft, Julius.' „Unsere? Wenn ich jetzt gleich altes deinem Pater erzähle!' „Das foM du. nicht, ich will es nicht haben.' „Was soll ny denn?' „Mein bleiben?' „Du fürchtest dich, daß dein Pater ein Ende Mit uns macht? Aber er hat ganz recht. Ich habe es noch immer nicht verstehen gelernt. daß du mich gut genug für dich fin dest.' „Hör', Julius, du stehst da, als fsi alles zwischen uns aus.' ©iie ergreift feine Hand und zieht ihn sachte an sich Wer er nimmt die Hand schroff zurück

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 25.04.1926
Umfang: 4
. Aber eines Abends, beim Essen, sprach der Bnter ein Wort aus, das entschei dend für ihn wurde. Leine Mutter be trachtete ihil und als sie sah. dah er lei dender und elender aussah als gewöhn lich, sagte sie zu ihm: „Julius, du bist krank'. Und dann wandte sie sich an den Bater: „Julius ist krank. Sie, wie bleich er ist! Mein Julius, was fehlt dir?' Der Bater sah ihn von der Leite an und sagte: „Es ist das böse Gewissen, das ihn krank macht. Er war nicht so, als er noch ein lernbegieriger Lchiiler und ein Lohn

unterbrochen vom entfernten Ge bell eines Hundes. Und er schrieb, und schrieb. Und unterdessen stand sein Vater hinter ihm: er war aufgestanden, als er das Buch hatte fallen hören, er hatte den günstigen Augenblick abgewartet, der Lärm der Karren hatte das Geräusch seiner Schritte und das leise Knarren der Türe übertönt, und er stand da, mit seinem weihen Haupte über dem schwar zen Köpfchen Julius', und er hatte die Feder über das Papier fliegen sehen, und in einem Augenblick hatte er alles verstanden

und eine Übermäßige Reue, eine ungeheure Zärtlichkeit hatte sich sei ner Seele bemächtigt und er stand wie angewurzelt, atemlos hinter seinem Kinde. Plötzlich stieh Julius einen lau ten Schrei aus: zwei krampfhaft zit ternde Arme hatten sein Haupt ergriffen. Der Vater bedeckte ihn schluchzend die Stirne mit Küssen: „Jetzt weih ich alles, verzeih mir. mein bester Sohn. Komm, komm mit mir!' Und er zog ihn, oder vielmehr er trug ihn zum Bette seiner Mutter, die erwacht war und legte ihn in ihre Arme und sagte

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 09.07.1926
Umfang: 6
). Fabrikant Anton Köllens- petger. Innsbruck; Oberst >FilI<ppo Bienzi, Rom (Stadt Bolzano). Syndikus Dr. Ernst Hein mit Gemahlin, Heidelberg; Großindustrieller Julius Fürstenheim mit Gemahlin, Berlin; Brigadegeneral Arturo Vaccha Maggiolini, Milano; General Giuseppe Ferrari, Rom; General Francesco Taschini, Rom; Oberst An gelo Pugnarli, Turin; Oberst Francesco Bragi, Rom; Industrieller Ludwig Berlio, München; Arno Schujer, Konzertdirettor der «Frankfurter Oper, Frankfurt am Main; Skidien>rStln Dr. Hanna

Schmält, Berlin; Dr. Oskar Rmnbrecht, erster Staatsanwalt, Berlin (Post). Oberstudiendirektor Dr. Bruno Eggert mit Gemahlin, Frankfurt a. M.; Reichsbahnrat'Karl Tochtermann, Dresden; Dr. Emil Ludwig, Präsident d. Land. Fi nanzamtes, mit Gemahlin. Hamburg: Konsul W. Schneider mlt Familie, BerliniFriodenau; Oberstadt- rat Bruno Bernhard mit Gemahlin, Berlin; Fabri kant Julius Wolf mit Gemahlin, Chemnitz (Mond schein). Oberregierungsrat Friedrich Drees, Oberpost direktor, mit Gemahlin, Leipzig

! Studienrat Walther GchSnrock mit Gemahlin, Berlin; Oberbaurat Julius Dombromsti, Ersfeld: Kammersängerin Jenny Fro- melt, Berlin? Oberstudienrat Dr. Han» Lüthje >mit Familie, Hamburg; Geheimer Oberregierungsrat Franz Möhler mit Gemahlin, Königsberg; Ritter gutsbesitzer Felix Fischer, Yreyenhagen, Cassel; Sa- nitätsrat Dr. Juliu» Ritter mit Gemahlin, Berlin; Fabrikant Rudolf Buggisch mit Gemichlin, Berlin; Oberregierungsrat Dr. Han, Walther mit Familie, Grimma; Jufttzrat Dr. Ernst Heyne mit Familie

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Pustertaler Bote
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Seite 12 von 12
Datum: 03.06.1921
Umfang: 12
Niederrasen, 2. Julius Torkar Bruneck, 3. Josef Ortner Niederdorf, 4. Michael Wagger Bru neck, 5. Josef Stauder Bruneck, 6. Jakob Mairhofer Reischach, 7. Pichler Konrad Antholz, 8. Josef Keme- nater MUHlbach, 9. Josef Jesacher PragS, 10. Peter Steiner Percha, 11. Josef Haidacher Oberwielenbach, IS. Meßner Mathias Oberrasen, 13. Schuster Peter Oberwielenbach, ber Serie. 1. Friedrich Mair, 2. Josef Jefsacher, 3. Peter Schuster, 4. Josef Keme nater, 6. I. Trenker, 7. Bernh. Oberlechner, 8, Jakob Mairhofer

, 9. Mich. Wagger, 10.1. Ortmr, 12. Franz Schmied, 13. Math. Meßner, 14. Josef Tomiatti, 15. Mich. Passler, 16. Julius Tarka?. 10er Serie. 1. Josef Jefsacher, 2. Friedrich Mair. S. Josef Keme nater, 4. Peter Schuster, 5. Wagger, K. Math. Meßner, 7. Jakob Mairhofer, 3. Josef Ortner, 9. Franz Schmied, 10. Josef Stauder, II. I. Trenker, 12. Mich. Paßler. 15. Franz Laner Sand, 1K Anton Jischnaller Bruneck, 16. Julius Tokar Bruneck. 30er Serie. I.Fried rich Mair. 2. Mathias Meßner, 3. Josef Kemenater, 4. Josef

Jesacher, b. Josef Ortner, 6. Josef Stauder. 7. Michael Wagger, 8. Jakob Mairhofer. 9. Julius Torkar, 10.1. Trenker, 11. Balth. Beikircher, 12. Franz Schmied, 13. Josef Tomiatti, 14. Michael Paßler. 15. Andrä Moser, 16. Konrad Pichler. Prämien für die S besten 30er Serien. 1. Friedrich Nair, 2. Josef Jefsacher, 3. Jakob Mairhofer. Hauptschießstand Bruneck die Borstehung. Der Ausrufspreis des jährlichen Pacht-- schillings von 1Ö0 ,'Ktre muß vor der Ver-- stetgerung von jedem Mitbieter als Vadium erlegt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 23.08.1922
Umfang: 10
häufenden Verbrechen unserer Tage trägtl Der erste, von dem dieser Zusammen - haug geahnt wurde, war der Engländer Rusktn. Seme Gründungen für das arbeitende Volk haben viel Segen gestiftet, aber wenig Nach, ahmung 'gesuMen. - Große Probleme 'harren noch in Zukunft ihrer Lösung. 'Zu ihnen gehört -vor allem auch die Rolle, welche der Kunst !im sozialen Ausstieg der Völker zufallen wird. Touristik. Neue Touren ln den Südttroler Alpen. Don Julius Brunner, Bosen. Roftagarlengruppe. Alpenplatte (2684 Meter

Weg durch die Südwand. H. Mayer und Toni Mc. lacher am 26. Juni 1921. Grasleitenturm (2558 Meter). Erste Erstei. gung von Südwesten. I. Brunner und Heinrich Tomasi im Sommer 1913. Mittlere Grasleitenspitze (27(to Meter). Erst« Ersteigung über die Südkame. Julius Brunner und Adalbert Trachsel am 6. Juli 1912. Mittlere Grasleitenspitze (2705 Meter). Va riante zur Südkante. Alois Eafottt und' Ferdi nand Koller am 27. Juli 1920. Westliche Tschaminspitze (2748 Meter). Erste Erste gung über den Westgrat. Franz Wenter

, Beremsnachrichken. Alpenverein Bozen. Heute, Mittwoch,- abends treffen sich die Mitglieder, besonders die Teilnehmer an der Klettertour auf die Forchetta, im Garten des Großgasthofes „Stiegl'. Mönnergestmgvereln Gries. Donnerstag, den 24. d. M., um 8)4 Uhr abends, gemütliche Zusam» menkunst lm Gasthaus „zur Sonne' in 'Gries. Gäste sind herzlich willkommen. Hierbei findet auch ein« Defpreä)ung in dringender Angelegenheit statt, daher ist vollzähliges Erscheinen sehr erwünscht ' Bergführer, Julius Brunner

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 01.02.1922
Umfang: 12
Genehmigung wurde dem Schal',- ineister die Entlastung er:eü-. Dir frühere Vm- stehung unirde durch Hurus wieder^e!vählt, ivob^i nur an Stelle des dienstlich verhinderten Herrn Msred Dissertvri, der eine Wiederwahl abzuleh nen erklärt hatte, Herr Lelirer Heinrich Fuchs als Bücherwart in die Vorstehung berufen wurde. Es wurde ferner befti?lossen. als Referenten fiir das Teureiiwssen der Lorstehung Herrn Julius Brv.ii- uer beizugeben. Auch die beiden ütechiiungsprüser wurden durch Zuruf wiedergewählt

>.t- enzimmer im Alter von l7 und U> Iahren wegen liederlichen Lebenswandel aus dein Äeste gehoben. Sur- und Lerkehrsoecein Nerau. 0er a>»> Äi. Jänner abgehaltenen ionstiLnereitd>>n Aus- j^ß-Sitzung MüdiM svlgeude Herreu in das Präsidien ge'.i><Ii>Iti l. Pcäftde^.i Oskar EUin>'u reich: l. Vizepräsideni ^>7 «ans Nlciszl: .V Vize präsidem 2. R, Binder-, l. Schriiiftihr.>r Dr. u. <».> 2. SUirifniüirer Mo? Huneck: !. itussier Julius Hergiotz.2, kassier Fochcrini. llnierausschusse: V.c^ ivalrimgs

- und Finanzimniloe: !?bmann Dr. >)ui>5 ^ileißl, Stellvertreter O>knr ^llinenreich. Uer- rehcstomue?: Odinann Dr. H. Äiuder. Stelluer:r. Pa^l Berger. ReS«i!:i^:;>- und Reklcvnvkviiiile?: Dbiuann Dr. o. Nara, S!ell»^r!r. Dr. R, Viuder, S^vrlkonüree: Obmann Oberst ?!robell. Stellven?. Oskar CliTiieur^ich Lo?>r!?>imitce! Ot»naui> Julius HercLolz, Stolloertrelcr Dr. Nt-idmaner. 'Ler^nii- gunqskoiniti-e! Obinann Dr. Sperck, S!ellv«rkret>'r Otto Paü'.er, Der Pietschen-Buschen in Meran. Diese auch vielen Fremden

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