wird den Klubmitgliedern zur Kennt- verzieh aber auch nicht, sondern ging stumm aus dem Zimmer, um uach einigen Minuten die Ge sellschafterin mit dem gewünschten Belebnngsmittel zu schicken. Fräulein Herbst that fast alles, was der Doktor anordnete, schon ehe er Zeit fand, es ihr mit deutlichen Worten zu sagen. Sie las in seinem Blick und unterstützte so kräftig seine Bemühungen, daß die Kranke nach kurzer Zeit zur Besinnung zurückkehrte. Krampfhaft schluchzend hielt sie die Hand ihres Sohnes. „Julius — o, ich bitte
Kind, liebe Elisabeth, recht mein Trost und meine Stutze — sagen Sie ihm 5och, daß seine Tante immer nur das Beste be absichtigt, das sie ihn lieb hat, und, seit er lebt, für ihn geduldig Opfer um Opfer brachte. Sie—' „Fragte mich heute, ob es ihre Wicht sei, mich zu ernähren und meine kostspieligen Liebhabereien zu bezahlen!' schaltete er ein. „Weil du sie gereizt hattest, Julius! Diese Sprechstunden hätten Tausende kosten dürfen, wenn Du nur klug genug gewesen wärest, die Idee
ihrer Wohlthäterin zu sehen, sie hatte dieselbe studirt und längst gelernt, die Eigensinnige faktisch an unsichtbaren Fäden zu lenken — warum konnte Julius das nicht auch thuns „Mutter.' sagte er leise und innig, „laß mich nach Amerika gehen! Als Assistenzarzt im Kran kenhause verdiente ich wenigstens genug, um zu leben, aber Tante Finchen ruhte nicht, bis sie mich hierher gelockt und mir die Schlinge über den Kovf geworfen hatte. Ich sollte selbstständig werden, eine Klinik eröffnen — wehe, daß ich'S glaubte
zu ersetzen ver möchte, Herr Doktor? — Wer noch ein-Heimath, eine Mutter besitzt, der sollte nicht klagen.' Julius sah auf das scharfgcschnittene, blasse Gesicht in den Polstern und eine zwingende Weh- muth zog durch sein Herz. Die Tage der armen Dulderin waren gezählt. Niemand wußie eS besser als er. Durste er den schwachen Lebens- saden gewaltsam zerreißen? (Fortsetzung folgt). Angekor in Bozcil Hot« L. Aement, ^ Biach mit Fraiil Professor. Wiecl Wien. M. Groj Auditor, mit furt. Christine I schasterin