zuwandte, sodass sich hier sein Leben in besonderer Weise verdichtete. Er ließ den Ansitz umbauen und großzügig erweitern und fügte ihm eine neue Kirche an, die Nicolö Rasmo als „schönsten barocken Zentralbau in Südtirol“ 113 bezeichnet und als eine Kostbarkeit der besonderen Art und Güte darstellt 114 . Landkomtur Johann Jakob Graf Thun ließ aber auch den „weltlichen” Teil des Gutshofes von Siebeneich grundlegend umgestalten, und zwar dergestalt, dass „sich derfrühere Bauzustand heute
nicht mehr genau feststellen (lässt), da das gesamte Gebäude damals neu verputzt und unter ein einheitliches Dach gebracht wurde“ 113 . Außer Zweifel steht, wie es Helmut Stampfer in diesem Zusammenhang formuliert, dass die Bauten des Gutshofes in Siebeneich, wie sie sich in nahezu unveränderter Form aus der Ära des Landkomturs Johann Jakob Graf von Thun bis heute erhalten haben, ein „einzigartige^ s) architektonischest) Ensemble“ darstellen, in dem „das sichtbare Lebenswerk des Landkomtur Thun
auch zusammen, dass Landkomtur Johann Jakob Graf von Thun mit Einwilligung von Hochmeister Johann Kaspar von Ampringen in den Jahren 1671 bis 1673 die Kommende Trient, die vollkommen herabgewirtschaftet war, veräußerte, was selbstredend zur Folge hatte, dass „die Deutschordens-Ballei an der Etsch“ nun plötzlich nur mehr „aufDeutsch-Tirol“ 119 beschränkt war. Zu Ehren des volkstümlichen hl. Antonius von Padua, der in der Familie der Grafen Thun schon seit Langem eine hohe Wertschätzung genossen
hatte und zu dem Landkomtur Johann Jakob Graf von Thun durch eine nach Ostern 1689 unternommene Fußpilgerfahrt nach Padua (und nach Loreto) möglicherweise eine persönliche Beziehung aufgebaut haben könnte 120 , ließ er „aufseine Kosten“ 121 am Gutshof in Siebeneich eine Kapelle erbauen 122 . Am 2. April 1689 legte der Propst des Augustiner Chorherrenstiftes Gries, Jakob von Fedrizzi 123 , den Grundstein. Am 1. August 1690 war diese Kapelle bereits vollendet und am 5. November 1690 erfolgte, wiederum durch Propst Fedrizzi