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Dolomiten
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Seite 41 von 56
Datum: 29.09.1987
Umfang: 56
Weidmannsdank und Weidmannsheil Altlandeshauptmann Eduard Wallnöfer hat zwei Liebhaberei en, nämlich das Land Tirol, das bis zur Salurner Klause zu ver stehen ist, und die Jagd. Wenn es ihm die Zeit erlaubte, und das war sicherlich viel zu selten, griff er gerne zur Büchse. Bei ihm zeigten sich besondere Kenntnisse über die jagdwirt schaftlichen Zusammenhänge nicht nur in der Theorie, son dern eben auch in der Praxis. Es war nicht zuletzt dies ein Grund, warum die Jäger im Bundesland Tirol

Parti ist von Jugend auf mit dem Weidwerk verbun den und sucht die Erholung im eigenen Revier. Insbesondere hat sich der neue Landeshauptmann sehr große Verdienste erworben, indem er geduldig und kompromißbereit die jahrelangen Verhandlungen leitete, die letztlich im Jahr 1983 zur wesentlichen Umgestaltung des Tiroler Jagdrechts führten. Die Jäger Nord- und Osttirols sind deshalb überzeugt, auch in nächster Zukunft Verständnis für ihre Anliegen im Landhaus zu finden, weshalb sie dem neu

. Leider hat er die Verwirklichung nicht mehr erleben können. Sein engster Mitarbeiter Alfons Heidegger hat seine Gedanken weiterge trieben, und Südtirol kann heute mit Stolz auf eine in Europa na hezu einmalige Ausbildungs stätte für Berufsjäger blicken: die Jägerschule Hahnebaum mit dem ihr angegliederten Lehr- und Forschungsrevier. Jagd und Jäger werden es in den kommenden Jahren nicht leicht haben. Nicht nur einge fleischte Jagdfeinde, auch ernstzunehmende Naturschüt zer finden an der Jagd

und am Auftreten mancher Jäger eini ges zu kritisieren. Wenn die Jagd Bestand haben soll, wird es enorm wichtig sein, seriöse Kritik nicht auf die leichte Schul ter zu nehmen und das eigene Haus in Ordnung zu bringen. Allzulange haben wir Jäger uns der trügerischen Überzeugung hingegeben, dem Jagdwesen könne nichts passieren, weit es eine so alte Tradition habe. Aber viele Beispiele in anderen Län dern zeigen, daß wirkeinen An laß zur Selbstgefälligkeit haben. Für die Jagd muß immer mehr mit Sachverstand

und guten Ar gumenten eingetreten werden. Deshalb ist die gründliche Aus bildung der Jäger und insbeson dere der verantwortlichen Jagd- aufseherso wichtig. Sie müssen mehr können und mehr wissen als ihre Kritiker. Und deshalb hat die Jägerschule Hahnebaum Beispielcharakter für viele Nachbarländer, z.B. auch für uns in Kärnten. Ich konnte die Jägerschule mehrmals besuchen. Als ich im vergangenen Jahr Einblick in das Lehrmaterial nehmen konn te — es war zu dieser Zeit noch längst nicht fertig

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Seite 36 von 56
Datum: 29.09.1987
Umfang: 56
im Pfossental auch Jährlinge ge schossen — eine Sache, die man sich bis dahin kaum vor stellen konnte. Die stetige Auf wärtsentwicklung des Gamsbe standes erbrachte natürlich auch immer mehr Beute für die Jäger — die Jahresjagdstrecke stieg von 28 auf 70 Stück, also auf das Dreifache. Dabei wur- Immer älter.. Wàhrdm^^^HBÉ^renein erlegter uM^H&lUfurch- schnittlich nur werden heute mehr als < te der Böcke als über sechsjälv' riqe erl eg t. Die Scnrfalstalec Jäger erkann ten schon bald, daß Adalberts

hat, noch oh ne sich an Klasseneinteilungen zu orientieren: stets das Schwä chere erlegen, das Stärkere im Revier am Leben lassen. Adalbert Gurschleh *■’ ' Photo: Toni Ebner Zur Nachahmung empfohlen! Es ist ein rechter Glücksfall, daß dieser Gamsbestand nur eine gute Autostunde von der Jäger schule Hahnebaum entfernt ist. Deshalb können wir von dort aus mit Kursteilnehmern ohne Schwierigkeiten hinfah- d uns selbst von Adal berts HegBerfolgen überzeu gen. Aber als Ausbildungsob jekt wäre das Pfossental nur die Hälfte wert, hätte Adalbert

dies oftrtäSfliröße Rück schläge verkraftet. Ein deutli ches Zeichen dafür, daß er of fensichtlich in guter körperli cher Verfassung ist. Vielleicht gibt es in Südtirol auch heute noch Reviere, wo der Gamsbestand in einer ähn lich schlechten Verfassung ist wie im Pfossental vor 20 Jahren. Die Schnalser Jäger haben vor gemacht, daß das nicht so sein muß. Es wäre so einfach, Ab schußrichtlinien und Beja- gungskriterien konsequent zu beherzigen und sich im Pfos sental abzuschauen, wie man zu einem besser

gegliederten und zahlenmäßig befriedigenden Gamsbestand kommt, zum Vor teil des Gamswildes und zur Freude der Jäger. Gut Ding will freilich Weile haben, aber das Wichtigste, was ein Jäger mit bringen muß, ist Geduld. Die Schnalser Jäger haben nur we nige Jahre auf den Erfolg warten müssen. Das Beispiel ist zur Nachah mung wärmstens zu empfehlen. Dem Adalbert gebührt ein herz licher Weidmannsdank für seine unbeirrte Arbeit. Wir wünschen ihm noch viel Freude im wohl verdienten Ruhestand! MANNLICHER '' aasESS

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Seite 31 von 56
Datum: 29.09.1987
Umfang: 56
? Sind es dieselben Proble me, mit.denen seine Vorgänger zu tun hatten, oder aber ganz andere? Andere Aufgaben . Keine Frage: Die neue Genera tion hat andere Aufgaben. Die Zeiten haben sich geändert und mit ihr. die Jagd. Es gibt sicher lich nicht mehr so viel Wi.lderei wie früher, aber es gibt mehr. Naturbedrohung durch Touris mus, Erschließung, Besiedlung. Es gibt immer mehr Jäger.- Es gibt ein rapide zunehmendes In- . teresse der-nichtjagendén, vor allem der städtischen Bevölke rung an den Wildtieren

jagdpassionierte Adelsherren ihre Jagdgehilfen aus der bäuer lichen Bevölkerung. Diese hat ten nichts anderes zü tun, als ihrem Herrn das Jagen leicht zu machen. Deshalb mußten sie vor allem die Wilderer bqkamp- -'■"‘"fen (wobei sie sich oft in der Tradition und Information Die jährliche Jagdbeilage in den „Dolomiten" ist bereits eine Tra dition, und wir Jäger und Ver antwortlichen für die Jagdver waltung in unserem Lande wis sen diese wertvolle Gepflogen heit der „Dolomiten"-Redaktion durchaus zu schätzen

, ist es doch alles eher als selbstver ständlich, wenn eine wichtige Tageszeitung auch einmal im Jahr ausführlich und objektiv über Jagd und Wild berichtet. Die Jagd gehört ja nicht unbe dingt zu den Themen, die einen breiten Konsens beim Leser er warten lassen. Bestehen aber kann die grüne Zunft nur dann, wenn eine Mehrheit der Bevöl kerung informiert ist über das Tun und Lassen der Jäger, wenn immer mehr Leute wissen, daß Jagd nicht sinnloses Abknallen der gequälten Kreatur ist, son dern vielmehr verantwortungs

bewußte Betreuung und Hege eines Allgemeingutes, des Wildes. Jagd ist auch maßvolle Nutzung eines Naturgutes. Wir Jäger wis sen, daß diese Nutzung, wenn sie richtig betrieben wird, dem Wild zum Vorteil gereicht und schließlich, das darf nicht unter schätzt werden, die berechtig ten Ansprüche der Land- und Forstwirtschaft wahren hilft. Weil wir von unserem Tun über zeugtsind, scheuen wir die Aus einandersetzung mit der Öffent lichkeit nicht, sondern suchen sie vielmehr. Die Seiten dieser Jagdbeilage

an, soll heuer die Jagdbeila ge erscheinen. In dieser neuen ansprechenden Aufmachung soll der Beilage noch mehr Be achtung beschieden sein als bisher. Wir hoffen jedenfalls, daß mit der richtigen Information über die Jagd, nun angemessen ver packt, die Vorbehalte gegen un sere Tätigkeit weiter schwinden werden, und daß wir Jäger eines Tages als das anerkannt wer den, was wir sind: Leute, die in engster Beziehung zur Natur stehen, die das Wild ohne fal sche Emotionen behüten, be wahren und maßvoll nutzen

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Seite 33 von 56
Datum: 29.09.1987
Umfang: 56
;vbrstèhèH ist, nicht aber füttern, satzèn oder Falleristellen. Was die Jäger Im Pfössentai mit dem j Gamswild zustande gebracht ! haben, mag als Beispiel dienen: Durch vernünftige Bejagung al lein haben sie einen vorbildli chen Wildbestand geschaffen. Neben diesen Fächern haben die Kapitel Naturschutz und Le bensraum großes Gewicht. Mit dieser starken Betonung des ökologischen Teils unterschei det sich die Jägerschule Hahne- baum ganz wesentlich von der Jägerausbildung in anderen Ländern

oder Waffenkunde, aber auch Erste Hilfe und der Umgang mit dem Bergsteigerseil. Das komplizierte Gesetzes- und Verwaltungswesen muß ebenso „sitzen" wie jagdliches Brauch tum, soweit es zeitgemäß ist, und sogar didaktischen Unter richt müssen die Kursteilneh mer absolvieren, damit sie ler nen, ihre Probleme auch „an den Mann" zu bringen. Kein Zweifel: Wer einen solchen Lehrgang absolviert, sechs Mo nate lang, der bringt eine Menge Wissen mit. Der Jagdaufseher der Zukunft wird der bestausge- bildete Jäger

hat eine Jäger schule gebaut und ein Lehrre vier zur Verfügung gestellt. Die Wildbiologische Gesellschaft München hat in zäher Kleinar beit das Lehrmaterial erstellt. Ein neues Jagdgesetz ist verab schiedet worden. Wie geht es weiter? Für die Ausbildung der neuen Jagdaufsehergeneration sind die Weichen gestellt. Aber sie allein können das Jagdwesen nicht vorwärtsbringen. Die Re vierleiter, die Ausschüsse, letz ten Endes alle Jäger Südtirols— es sind über 5000 — müssen an die Informationsquelle Hahne baum

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