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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 06.02.1915
Umfang: 20
die Zeit mit Erzäh-, len von Kriegserlebnissen, da alle anderen der Gesellschaft — Aerzte, Gehilsen, Ober jäger und Diener — schon ein schönes Stück Feldzug mitgemacht haben. Schon wollten wir unsere Strohlager in den Stuben aussuchen, ich stand kurz vor Mitternacht vor meiner Haustür und vlauderte mit der Schildwache, die des Obersten halber vor dem Hause hielt. Inzwischen hatte sich der Himmel geklärt; der Mond stand hoch am Himmel, die Ebene war mit einer leichten Schnee-- oder Reiffchichte

, der von Zeit zu Zeit überdeckt ist und seitlich kleine Zellen hat, die mit Stroh ausgepolstert sind und wohl gar einen kleinen Herd haben. Dort schlafen ei? nige Jäger, während die Kameraden, 5as Gewehr im Anschlag, wachen müssen. In einer letzten, ganz freistehenden Hütte, die unzüh-. lige Kugelsvuren aufweist, hatten Fähnrich Schwer und Blähe eine keineswegs be hagliche Wohnung aufgeschlagen. Niemand drinnen. Wir verlassen sie und springen wie der in den Graben. An unser Ohr schallen nun vertraute

wie ein glitzernder Stern die Bahn zum Feinde hin; bald näher, bald ferner tönten von der Schwarmlinie unserer Jäger Hoch-, und Hurra- Rufe auf unseren alten Kaiser, Salven trach ten, dazwischen donnerten dumpf von Zeit zu Zeit' die Haubitzen. Und doch lag ein tiefes Schweigen, eine weihnachtliche Stille auf der mondscheinüberfluteten Ebene, als wüßten Himmel und Erde nichts von dem wüsten Morden, mit dem die Menschen die heilige Zeit entweihen. Uns allen war ganz eigen zu Mute. Die „Moskalen' drüben rührten

sich nicht —. kaum ein Schuß siel von ihrer Seite. Aber' di5 hellichte Freude, die Begei-, sterung, der Opfermut, der alle die Jäger ^ deutsch und welsch — draußen in der Schwarmlinie, in kalter Winternacht durch glüht ! „Mir zappelt's schon in den Fingern', sagte einer zu. mir,. „wenn sie nur Amen!' Solange die Herzen noch so warm für Dich schlagen. Du. Oesterreich, bist Du nicht ver loren! Als wir die Helden an der Front ver-- ließen und heimkehrten, sagte einer von uns: „Eine solche Neujahrsnacht

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