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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 21.10.1936
Umfang: 10
sein." „Ja, ein verwegener, gefährlicher Bursch. Heute Nacht haben ihn die Jäger im Lauggestal droben ge fangen und nach Schrofenegg hinausgebracht. Aber in der Früh ist er ihnen entwischt, ehevor wir eine An zeige von seiner neuesten Untat hatten." „Was hat er denn angestellt?" „Er hat in Lauggestal drinnen einen Jäger nieder- gefchoffen." „Einen Jäger niedergeschossen? Welchen Jäger?" „Den Timotheus Prein." „Was? Den Mottis? Ist er tot, der Mottis?" „Noch nicht; aber er wird schwerlich mit dem Leben davonkommen

schön für die Auskunft." „Adieu! Wünsche guten Erfolg." Noch leichtfüßiger trabte der Plant nach Steinbrug gen hinaus. Er lachte verschmitzt vor sich hin. Den Ra ren Giachem kannte er nicht nur dem Namen nach, 'andern persönlich sehr gut. Daß der Giachem niemals um Pleißjoch die Grenze überqueren werde, wußte er auch. Ganz unerfindlich war ihm, wie der fuchsschlaue, geriebene Schweizer in den Handel mit dem Mott'.s hineingetappt und in die Gewalt der Jäger geraten war. Also hatte der Förster Gallus

, wo er Nachtquartier nahm. In der Gaststube fa ßen ein Dutzend Bürger und unter ihnen zwei Jäger» die das große Wort führten. Das Gespräch drehte sich um die Geschehnisse im Lauggestal. Mit gespitzten Oh ren horchte der Plant, der neben zwei Bauern an einem Seitentisch Platz genommen hatte, gab sich aber den Anschein, als ob ihm die Sache halb gleichgültig wäre. Ein Neuangekommener wollte durchaus den ganzen Hergang der Wilderertat erfahren. Da erzä^'le der ältere Jäger folgendermaßen: „Gestern nachmittag

war der Förster mit drei Auf sichtsjägern im Lauggestal drinn, um das Gebiet von der Loderalm bis zum Schwarzkofel und rechts hinauf zum Kreuzjoch abzustreifen. Zwei Jäger streiften zum Kreuzjoch, der Förster und der Mottis gegen den Schwarzkofel hin. Plötzlich hörten diese zwei in nicht weiter Entfernung einen Büchsenschuß. Sie gingen rasch dem Knalle nach. Da stießen sie auf einen Wil derer. der eben daran war, eine erlegte Gemse aus- zuweiden. Der Mann, ein großer, starker Kerl, hatte eine schwarze Maske

aus dünner Seide über Gesicht unp Hals gezogen. Als der Förster ihn anrief, griff er blitzschnell nach der Büchse und schoß auf den Mottis, der, durch die Brust getroffen, niederfiel. Der Förster wollte jetzt auch schießen, aber es versagte ihm der Schuß. Bis er wieder in Anschlag kam, war der Spitz bub durchs Latfchenholz abgefahren und verschwun den." Dem Plant schrvall die Zornader an der Stirn, als er diese gefälschte Schilderung des Herganges mit an hören mußte. Indes fuhr der Jäger in seiner Erzäh

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 05.06.1936
Umfang: 8
aber an jenem gegenseitigen herzlichen Vertrauen zu fehlen, das man sich für solche nächtliche Spaziergänge gemeinhin zu wünschen pflegt. „Freunderl, eh' ich Ihnen wieder ein Treffen zusage, da müssen Sie mir schon vorher reinen Wein einschenken: erst möcht ich einmal wissen, wie eigentlich die Dinge liegen mit Ihrer Jagd, Ihrem Jäger und dem Hannerl Huber." „Aber Fräulein Hilde, was soll denn da nur sein? Warum quälen Sie sich mit solchen Hirngespinsten ab? Mein Jäger soll den Wachtel vpm Fräulein Huber dressieren

, was ich ihm gern erlaubt habe. Sonst hätte ich Sie ja auch gar nicht kennen lernen können, Fräulein Hilde, wenn das Fräulein Huber nicht die Jagdhütte mit ihrem Besuch beehrt und Sie mitgebracht hätte." „Aber mit Ihrem Jäger stimmt etwas nicht." „Ich möchte schon wissen, was da nicht stimmen soll." „Ich glaub halt, das ist gar nicht Ihr Jäger, eher ist's Ihr Freund oder das Revier gehört ihm gar selber." „Warum sollte er denn nicht mein Jäger sein?" „Ich bin ja selber Jägerstochter, da ^kenn ich mich schon

ein bisserl aus. So eifrten Drilling, wie ihn Ihr Jäger führt, einen mit Seitenschlossen und so einer feinen 'Gravierung und so ausgesuchtem Schaftholz, nein, so einen kann sich ein einfacher Revierjäger mit seinem geringen Gehait nicht leisten. Dder bezahlen Sie ihn so gut?" „Der Drilling, na, gewiß, das ist 'ne ganz schöne Waffe, Diät -es Alltags. Ueber das Thema der zweckmäßigen Ernährung des Menschen hielt kürzlich der berühmte Ernährungsphysio loge ,'Geheimrat Prof. Dr. Noorden in Wien einen Vor trag

, so z. B., daß das Säuren mit aber deshalb brauchen Sie doch kein Mißtrauen gegen den Jäger oder gegen mich zu hegen. Den Drilling habe ich ihm billig abgelassen, weil ich mir einen neuen kaufte." „Sie müssen mich schon für recht dumm halten! Dem Jäger sein Drilling ist ja moderner und besser als Ihrer, viel besser! Also da stimmt etwas nicht. Und wfe ist es mit den Böcken? Sie selber haben so ein schwaches Sechserböckerl geschossen, das Gewicht haben Sie mir ja in der Hütte gezeigt. Und der Herr Jäger,; der schießt

. So hätten Sie nicht fragen dürfen! Also, was ist los?" „Nichts, gar nichts. Der Neubauer ist mein Jäger, den .Drilling hat ervon mir. und den Bock hat er geschossen, weil es M fremder war. der nur eine Gast rolle bei uns gab, die ihm nicht gut bekamt" „Und das soll ich glauben? Da irren Sie sich aber gewaltig. Ihr Jäger haltet halt zusammen! Aber ich kriegs schon heraus, was da gespielt witd, sowahr ich Hilde heiße. Gleich morgen besprech ich's ^mit dem Hannerl, und eh' wir nicht Bescheid wissen, eher

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 12.03.1936
Umfang: 16
Augen abzumachm habe. Jetzt dreht es sich darum: Wie lange wollen Sie ihn hier behalten?" „Das kann ich vorderhand nicht sagen. Zunächst müssen wir abwarten, bis der verwundete Jäger Joseph Facker vernehmungsfähig ist. Leider hat sich der Zustand des Mannes verschlimmert. Es kann also noch Tage, unter Umständen auch Wochen dauern." „Sie wollen damit sagen, daß Sie meinen Sohn ln Verdacht haben, den Jäger niedergeschossen zu haben! Das, was der Kommandant Deinler hier erzählt, gilt also allein

der Kommandant Deinler mit seinen Angaben recht hat, müssen wir hören, was der Jäger Facker aus- sagt. Vorerst ist Ihr Sohn dringend verdächtig, den Jäger niedergeschossen pi haben. Bedenken Sie auch, daß man keine Spur im Walde fand von einem zweiten Menschen, der nach der Behauptung Ihres Sohnes den Schuß abgab!" Lang nickte ernst. „Ja, es fand sich nichts! Ist ja auch kein Wunder! Zwei Wohnhäuser eingeäschert. Am 5. März gegen 5 Uhr abends brach im Doppel stadel der Besitzer Johann Wöber und Alois Haid

als Gemeinderäte hervor: Konrad Rief, Alois Abelshauser, Wilhelm Ried, Konrad Singer, Engelbert Rief und Josef Bieber. Unserem Altbürger- Wer so -durchtrieben war, wer so schlecht war, sich das aus zudenken, daß er mit des Lorenz Büchse den Jäger nieder schoß — der läßt keine Spur zurück." „Wie denken Sie sich das überhaupt? Wenn wirklich ein anderer ben Schuß abgegeben hätte — weshalb? — Um dem Jäger einen Denkzettel zu geben oder ihn zu töten? — Oder weniger aus Rache an dem Jäger, als um Ihren Sohn

in Verdacht zu bringen? Diese beiden Gründe bringt Ihr Sohn vor, wenn er befragt wird, wie er die Motive jenes Unbekannten erklären will. Aber beides ist unlogisch. Denken Sie nur nach! Galt der Schuß einer Abrechnung mit dem Jäger, dann hätte der Unbekannte doch nicht gerade ln Gegenwart Ihres Sohnes seinen Rachedurst gestillt. Schließlich lief er doch dabei Gefahr, von Ihrem Sohn gesehen und angezeigt zu werden. Sollte aber vor allem Ihrem Sohn schlimm mitgespielt werden, dann ist das auch unlogisch

. Wie konnte denn der Unbe kannte damit rechnen, daß Ihrem Sohn aus dieser Tat wirklich Schuld erwuchs? Es war ja Zufall, daß der Kom mandant Deinler hinzukam. Blieb Ihr Sohn mit dem ver letzten Jäger allein, dann hätte er doch den Jäger liegen lassen und fliehen können und niemand hätte dann wohl Ihren Sohn beschuldigt. — Also?" Ludwig hatte aufmerksam auf jedes Wort des Staats anwaltes geachtet. Nun sprach er: „Daß der Unbekannte den Jäger niederschoß, um mit ihm abzurechnen, war gewiß

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 13.04.1934
Umfang: 12
war. All zulange Schutz- und Schonzeit man cher Raubwildarten bringt eben solche Ausnahmsfälle mit sich. Zwei Stück dieses unter behördlichen Schütz gestellten Raubvogels waren in diesem Gebiete zum Abschüsse freigegeben worden, aber der Jagd- Herr war mit einem Exemplar voll befriedigt. Eines Morgens stapften Jagd- Herr und Auffichtsjäger durch tiefen Neuschnee ins Revier. Der Jäger schoß'Tage vorher eine Gemse und hat diese auf einem Luderplatz aus gelegt, der für den Schützen vorteil- ! hast gelegen

einer mächtigen Fichte. Phot. Erika Schmachtcnbcrger. MÄüchcn. Adlerjäger Rues aus Tannherm. große Hahn häufig vorkommt, während andere Reviere wie-? der einen guten Spielhahnbestand haben. Das Vyrkommen ist eben abhängig von den Ernährungsmöglichkeiten. In man chen Jagdgebieten kommt der Auerhahn nur selten vor und wenn in solchen Gebieten ein mal ein großer Hahn erlegt wer den kann, wird dies in der Jäger schaft zum festlichen Ereignis, das gebührend gefeiert wird; hin gegen gibt es in den Alpenlän dern

des Hochwaldes durch die Kugel fällt, ist dem Jäger gleichgültig. Nach streng weidmännischen Begriffen wird der Schuß im Hochwald aller dings höher bewertet als jener auf den Wiesenbock. Aber komme es wie es wolle: der erste Bock nach Aufgang der Rehjagd ist für den Weidmann immer ein freudiges Er eignis. (Alpiner Preffedienst.) Die weidmännische Annahme war hiemit erfüllt, aus dem dichten Gezweig des wohlgedeckten Unterstandes kam die Kugel des Jägers, der Schuß brach sich an den Felswänden der Um gebung

Tiere des Waldes keine seltenen Leckerbissen sein sollen. Wegen seiner Vorliebe für Geflügelfleisch hat er sich die Ungunst der Bauern zugezogen, den Freibrief in der Jagd erhielt er aber wegen des Diebstals von jagbaren Tieren, die. allgemein Schutz verdienen. Der Jäger stellt ihm nach, wenn sein Pelz am schön sten ist, herrlich bereift, so daß er anständig bezahlt wird. Und in Zeiten der Not vergißt selbst der schlaueste Fuchs seine Vorsicht. Nach einigen brotlosen Tagen geht er auf Nahrungs suche

in die Falle, in eines jener Fuchseisen mit besonderer Konstruktion, das man in der Jägersprache den „Schwanen hals" nennt. So wird selbst Meister Reinecke von Menschen überlistet. Am Ende der Schonzeit für jagbares Wild liegt der fehn- lichft erwartete Abschnitt des Schnepfenstrichs, für den Jäger mit Vorstehhund ein. herrliches Vergnügen, das bei dem andauernden Streifen durch Wald und Busch an den Jäger auch physische Anforderungen stellt. Leichter, bequemer, aber von kurzer Dauer ist der Anstand beim

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.10.1940
Umfang: 4
Messerschmitt-Jäger. „Freie Jagd!" lautet der Befehl. Hauptmann Wick fliegt wie immer an der Spitze seiner Jagdgruppe! Unsere Jäger sagen: „So etwas war noch nie da!" Mit Adleraugen wird ausgespäht; ah, da sind sie schon! Tatsächlich, fast in gleicher Höhe mit unseren Jägern fliegt eine ganze Staffel eng lischer Hurricanmaschinen. Fast jeder der deutschen Flugzeug führer hat sie schon erblickt. Haben die Briten unsere Jäger noch nicht bemerkt? Es ist nicht ganz klar — oder warten sie etwa

auf eine verstärkende Hilfe? Ziemlich dicht aufgeschlossen nehmen sie ihren Kurs. Da greift Hauptmann Wick an: Unsere Jäger sind jetzt etwa 500 Meter nähergekommen. Mit einer einzigen Feuergarbe hat er den zuletzt fliegenden Briten zerschmettert. Eine starke Rauchfahne nach sich ziehend, geht er sofort in die Tiefe. Haupt mann Wick beobachtet seinen Gegner sehr genau und schießt sofort im Bruchteil von Sekunden den zweiten Hurrican- jäger aus der Mitte heraus. Mit brennender Maschine saust auch er der Erde

zu. Nun haben die Briten das Unheil bemerkt. Der erste Jäger, den Hauptmann Wick. ins Visier bekommt, macht im gleichen Augenblick einen Abschwung. Sofort stürzt er mit seiner Maschine nach und während des rasenden Ab schwunges trifft er den Briten mit seiner tödlichen Feuer garbe. Der Kampf mit der englischen Staffel ist damit in vollem Gange. Mit einer Riesenfahrt sind die anderen deutschen Jäger eiligst herangebraust. Für die Engländer besteht keine Möglichkeit einer Rettung mehr. Feldwebel T. allein befördert

nacheinander auf die gleiche Art drei weitere englische Jäger ins Verderben. Der Luftsieg am heutigen Tage ist ein vollkommener. Noch weitere sechs englische Maschinen werden von den deutschen Jägern ohne langen Kamps abgeschossen. „Noch nie mals war etwas Aehnliches da", sagten Hauptmann Wick und die anderen Flugzeugführer. Buchstäblich ging ein Engländer nach dem anderen in die Tiefe. Die gesamte englische Staffel wurde in wenigen Minuten restlos vernichtet. Die deutsche Jagdgruppe aber landet

im ersten Einsatz des Nachmittags seinen 39. Luftsieg errungen. Schnell sind die Messerschmitt-Maschinen neu getankt. Die Jagdflieger warten an ihren Maschinen auf die Startminute. Der zweite Einsatz geht wieder über Englands Küste. Südlich von P. zeigen sich die englischen Jäger. Sie sind noch erheblich unter unseren Maschinen. In einer großen Rechtskurve kreisen die deutschen Messerschmitt-Jäger hinter den Briten. Auch dies mal gibt es kein langes Warten. Hauptmann Wick ist wieder der erste

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 8
Datum: 02.06.1933
Umfang: 8
köstnien! Des ischt j-o gar- da Wilddieb-, des ischt ja -0 Jäger, er zieht ja eb'-N das ^ Pag-erröckle aus!" //Nein, nein," rief d-er Förster noch grimmiger. „Ls Mm w»ildschütz urr-d niemand anders als d«r v-erfluchte M selbst! Der Rerl erfrecht sich, sich als Jäger zu Min, und hat in den letzten Wochen auch allein seinen Mptg>e,Ussen grüne Röche und gelbe Lederhoseu machen daß sie aussehen, wie reichsfürstliche Förster! — ^ l/^Eiviejgeu tut Ihr alle was Ihr wollt. Ich gehe Mnter und stelle

d-en Burschen und wenln's mreiu Tod . ^ pllte! D«em Anschein nach ist er allein und' Männ W Manu furcht' ich mich vor niemand !" M ^sichen Schrittes -eilte -er den Hügel hinab! und die 0111 H? sMeu ihm neugierig inaich. „Ich habb- immer M," sagted- !er Wetter Hauser, „d-er Herr Förster- ist ein! Werter Mann — Mer wället doch sehha', ob* er den ■) W fangt!" Der Jäger hatte sich in! di-e Rornfelder geducht und -eine Hecke erreicht, die sich wie ein Saum an den! Feld rain hinzog!, so daß -er dahinter

keine Gefahr zu ahnen, -er dhatte die! Hemdärmel aufgestülpt und war mit d!em> Auf- brechen d-es Hirsches so sorglos und ruhig beschäftigt, als sei er d-er Herr d es Waldes, d-em niemand' etwas ein- zure-deN hab>e. Jetzt trat d'er Jäger aus dem Gesträuch; d-as Gewejh-r schjußfertig an die Hüfte haltend, rief er mit lauter Stim me: „Halt, Wilddieb! Ni!cht gerührt! Du bist mein Arve^- stant!" Der Angerufene hob-, -ohne sich stören zu- lassen, den Ropf «nur leicht in die Höhe. „Eilt es stark ?" fragte

! -er. „Es wäre mir scho>>ii r-echt lieb, wenn- ich zuvor meine Arbeit fertig m-a!chön könnt'!" „Rinne Umstände, Rerl!" rief der Jäger wieder- ,/Ietzt ist es aus mit dem Ueb-ermut, Du bist in meiner Hand. Aug6nb'lichli!ch steh'' auf und geh' ruhig vor mir her, -oder Du bist d-es Todes! H-ast ja -oft gesagt, wist! Jäger könnten nicht schi-eßen; jetzt sollst Du sehm, daß ich Dich nicht verfehle!" Hiesel hatte sich auf ein Rnie emporgerichtet und« deutete lächelnd mit dem Daumen übler sein-e Schulter

«Nach d-em Walde zu. „Ich will's wohl glaub-sn, daß Du g«ut schi-eßen kannst, Förster," sagte er, „aber die da könnens dach noch besser!" Dem Jäger schlug es wie ein Blitz in den Leib!; er blickte gegen den Wald und sah-, während' er selbst noch iMIIMJIMMiMMMMMIl MMhMell an Drucksorten für privaten Bedarf: Geburts-, Verlobungs- und Ver- möhlungsanzeigen. Trauerparten und Andenßbilder. — VisttKarten. an Drucksorten für d. Geschäftsverkehr: Eröffnungs- und Ilebernahmsan- zeigen, Geschäfstkarten, Liefer

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 20.10.1934
Umfang: 8
Jahrhunderte seit bereit Ausrottung verflossen sind. Sie waren hier einst genau so heimisch, wie heute noch anderswo und zwar bis herauf ins 17. Jahrhundert. Demgemäß finden wir auch von ihnen manche urkundliche Erwähnung. Im Rattenberger Salpuch vomJahre 1416,1) heißt es z. B.: „die lant-Jäger müssen. . . berait sein, wenn si schedlicher tter gewar werden als w o l f f und per n." Im Kitzbüheler Urbar 2) aus dein gleichen Jahre aber steht: „Das Pärgejayd" (Bärenjagd) „und wolfgejayd m der Herrschaft

, sollte der betreffende Pfarrer den bet der Jagd Verwundeten Beicht hören und ihm den Leib des Herrn (Fron leichnam) reichen. Die Jäger aber erhielten: „dy Haut, Das Schmer (Fett), den Fürschlag (Vorderteil) und » die Brust... das ander Teil des Wildprets . . . füllen sy teilen unter die Bauernschaft, dy inen den Pern vahen hellfent. . ." Wenn aber d?,e ausgestell ten und bezahlten Jäger auf Erfordernis nicht kä men, so „soll man men den Ofen (zer)brechen". Wer dagegen von den Leuten auf dein Lande „das . Hundtas

'(Hundefutter) nicht gibt", dern sollen die Jäger ein Pfand nehmeti und es nach 14 Tagen verkaufen dürfen. Sie sollen auch die Wölfe zu jeder Zeit im Jahre jagen, dagegen aber aller Steuern und sonstigen Forderungen ledig und frei sein. Die Jäger gaben auch an, daß der „Bär eingee zu Sand Clemententag und zu St. Peterstag in der Fasten gee er wider aus, doch ainer später, als der ander. Wann aber warm Winter sein und (er) Kost habe, so gee ettleicher nymmer ein", das heißt: 1) Jnnsbrck. Regg. Arch. Urbare

. Seite 24. 2) Ebendort: Kitzb. Urb. — fol. 1. 3) Vgl.: Sigmd. Riezler in Abhdlgn. d. bayr. Akad. d! Wissenschaften Hl Kl. XXIII. Bd. III. Abtlg. 1906, S. 539—631. der Bär gehe in seinen Schlupfwinkel zum Winter schlafe um ben 23. November und erscheine unge fähr wieder um den 22. Feber. In warmen Win tern aber ziehe sich manches Tier wohl gar nicht zurück. Weiters betonten die Jäger noch, daß fte für einen Schaden, den die vom Leitseil losgelasse nen Hunde auf der Jagd möglicherweise

der amtliche Bericht weiters von der Gemsjagd. „So künnen wir nichts erfah ren noch ervorschen von kainem Gamssen-Jäger, das der in dem Gepirg nicht sey; dann das yedermann Gamssen vacht, wer es kann." Die Gemsjagd stand also jedem, der fähig war, frei und kein herrschaft licher Jäger hinderte ihn damals. War auch ein ge fährlicher Sport, mit der Armbrust der Gemse auf Schußweite nahezukommen, oder gar ihr so weit mi Gewände nahezusteigen, daß man sie mit dem lan gen Sperre erreichen

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Alpenländer-Bote
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Seite 18 von 20
Datum: 02.02.1936
Umfang: 20
, in zwei Jahren wäre der Bestand verdoppelt! Schau, Wilm, welche Kraft das Wasser hat! Ueberall, Brand! und seine Frau wissen. Aber nein, er hat kein Wort gesagt, als er am Samstag abend in der Däm merung seine Monika bei ihm unter den Rosen im Gärten sitzen sah. Der Jäger blickt zu den rötlich ziehenden Wolken auf, nagt an der Unterlippe und denkt: „Vielleicht mag auch die Unruhe in mir einen anderen Grund haben." Eine Gefahr ist. da. Man spürt sie förmlich in allen Gliedern. Man sieht

sie nicht und doch ist sie zum Grei fen nah. Die nächste Zeit bringt eine große Entschei dung. Sie liegt schon förmlich in der Lust. Ter Abend ist still. Leise läuten die Glocken drüben am, Hang, und Mylord, der Preisstier, steht am an deren User und blickt zum Jäger herüber. Ein scharfer Ruf von der Hütte her läßt Toni her umfahren. Graf Bruggstein ist von der Jagd zurückgekommen. Als Toni zu ihm in die Stube tritt, empfängt er ihn mit den Worten: „Du. Toni, da hat mir heute der Weindl erzählt, du hättest vor vierzehn Tagen

beim Maitanz mit dem Steinmüller Bartl gerauft. Wie ist denn das hergegan gen?" Toni erzählt, wie es war. „Halt die Augen offen, Toni", warnt der Graf. „Du hast jetzt den Bartl nicht nur mehr als Jäger zum Feind, sondern auch außerdienstlich. Heber kurz oder lang wirst doch einmal mit ihm Zusammentreffen im Revier. Heut bin ich schon wieder auf Eingeweide gestoßen, am Schwarzen Joch." „Herr Graf, ich wünsch mir nichts anderes, als daß ich sobald wie möglich mit dem Bartl zusammentreff." „Nimms

die Spitzen der Berge aus der Nacht. Das Almfeld bekommt mattgrüne Fär bung und man sieht verstreute, dunkle Buckeln um herliegen. Der Jäger, die erloschene Pfeife im Mund, ninunt alle Bilder dieser silbernen Nacht in sich auf. Sie fal len ruhig in seine aufgewühlte Seele hinein, stim men ihn friedsam und still, so daß er nach aller Unruh, die ihn zuweilen überfällt, nichts anderes ist als ein junger Jäger, der seinem Herrn Treue geschworen hat und der in einem stillen Haus wohnt, an einem Hang

, wo die Alpenrosen blühn, ein junger Jäger, der von einem Mädchen träumt mit blonden Zöpfen und zwei brennend roten Lippen, mit dem weißen Glanz der Zähne dazwischen. Es ist schön, jung und ein Jäger zu sein. Schön ist auch die Gefahr. Man findet eine fremde Spur im Re vier, die man verfolgt. Man nimmt das Gewehr vom Rücken, das Schloß schiebt sich mit einem bösen Laut hinter eine Patrone. Man wartet — wartet sich die Seele heraus. Die Gefahr bleibt aus. Dafür kommt am Abend der Herr heim und sagt

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 17.12.1933
Umfang: 16
geworden ist. Detriebsaufnahme beim MiKewerger Bergwerk. Die Mittelberger AG. wird ihren Betrieb in Mittel- berghütten (Salzburg), der auf die Verarbeitung von Kupfer- und Nickel-Altmaterial umgestellt worden ist, noch kn dieser Woche mit einem anfänglichen Arbeiter stand von 40 Mann aufnehmen. Kampf mit Wiwereri«. Der Jäger Otto Stangl stellte im Waldteil Grem- graben bei St. W o l f g a n g (Salzburg) zwei Wil derer. Einer der Wilderer schlug mit dem Bergstock den Jäger zu Boden, dieser erhob

sich aber wieder und versetzte einem der Wilderer mit dem Bergstock kräf tige Schläge auf den Kopf, worauf dieser zusamrnen- ftürzte. Der Jäger schlug noch nach dem auf dem Bo den Liegenden und geriet dann mit dem zweiten Wil derer in ein Handgemenge. Indessen kollerte der aus dem Boden liegende Wilderer über eine steile Berg wand hinab. Dem mit dem Jäger ringenden Wilderer gelang es, sich loszureißen und talwärts zu flüchten. Der Jäger, der durch den erhaltenen Schlag auf den Kopf benommen war, konnte seine Verfolgung

nicht mehr aufnehmen. Die Gendarmerie erfuhr, daß der Bauernsohn Josef Eigl schwer verletzt nach Hause ge kommen sei. Es wurde festgestellt, daß Eigl mit einem der vom Jäger Stangl betretenen Wilderer identisch ist. Eigl erlitt einen Schädelbruch mit Gehirnblutung und eine Nervenlähmung. Er liegt bewußtlos darnie der und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Bemerkenswert ist, daß der schwerverletzte Wilderer den weiten Weg vom Tatort in die elterliche Woh nung, etwa zweieinhalb Gehstunden, zu Fuß

zurück- legen konnte. In der Moosalpe hörte am 6. ds. der Jäger Johann Rieger mehrere Schüsse satten. Da er annahm, es handle sich um mehrere Wilderer, holte er sich den im Revierdienst befindlichen Jäger Franz Kienberger her bei. Becke hielten nun im Walde Vorpaß. Gegen 5 Uhr nachmittags kam den Jägern ein geschwärzter Wilderer mit einem langen falschen Bart entgegen. Der Wilderer bemerkte sofort einer der Jäger und ergriff die Flucht. Er lief dabei dem Jäger Rieger in die Hände. Als er angerufen

wurde, fauste er über ein Steingeröll in die Tiefe, sich hiebei einigemale über schlagend. Denselben Weg nahm auch der Jäger Rie ger, der im Steinaeröll gleichfalls zu Fall kam; hiebei entlud sich sein Gewehr, wodurch der einige Meter nebenbei abrutschende Wilderer verletzt wurde. Der Wilderer stürzte abermals und wurde dann vom Jäger gefangen. Es ist dies der 18jährige Hilfsarbeiter Hein rich Grabner aus Graben, der durch Schrotkörner am rechten Fuß und tan rechten Arm verletzt wurde.

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 8
Datum: 24.03.1933
Umfang: 8
, wie das zugeht," sagte er, ihn herumzergend, ,.d-er Ropf ist wurzweg abgeschoss-en!" Der Wildhüter saß wir verdutzt und drehte das rauchende Gewehr in der Hand, als ob er sich überzeugen wolle, daß es dasselbe sei; die Bauern stießen einander an und lachten; die Jäger standen unschlüssig — der Fremde allein saß ruhig an seinem Platz und tat ei neu Zug aus seinem 'Kruge. Lhe das allgemeine Staunen Wort und Ausdruch finden konnte, erscholl aus dem Hause und den Vorplatz entlang der Lärm einer zankenden

Männerstimme, in wel che die hellere eines Weibes keifend einfiel und das wei nen eines Rindes sich mischte. Liner der Jäger kam aus der Rüche herb-ei und schleppte einen Baueruknaben mit sich, den er am Halse gefaßt hielt. Die Wirtin folgte mit feuergerötete m Gesicht und hochcmfgestülpten Aer- Meln, wie sie am Herde gestanden war. „Da ist der Nuß berger Halunk!" rief der Jäger. „Ich war m der Ruch' gegangen, um meine Tabakspfeife anzuzünden, da fitzt der Bursch ganz frech am Herd und läßt' sich's sil

-mecken!" Bauern und- Gäste drängten sich um die Jäger und ihren Gefangenen, einen trotzigen Rnab-m von etwa zwölf Jahren, der zwar totenblaß aussah, aber, nach" dem der erste Jammer überstanden war, seine Feinde mit tränenlosen, grimmigen Augen anstarrte, er verzog keine Miene, als ihm der -eine die Arme Zurückschränkte und auf dem Rüchen züsammensclinürte, daß sie sogleich zu schwellen anfingen. „Und warum," rief die Wirtin, „soll das Bübel int essen, was ich ihm gegeben Hab'? Lr ist in meinej

Küchel gekommen, völlig erlegt und ausgehungert, und ich macht' wissen, wer sich untersteh-'n darf, ihn aus Meiner Ruchel fort zu führen!" „Schweig' die Frau Wirtin," rief der Jäger, „der Bub' ist ein Wilddieb, und weil wir nun einmal den Innigen haben, wird uns der Alts auch Nicht auskom- Men! wo ist-der Vater, »Lump?" fügte er hinzu, und versetzte dem Rnaben einen Stoß in den Rücken. „Sucht ihn, wenn Ihr's wissen wollt!" antwortete dieser koch; der Jäger holte aus, unr wieder nach ihm zu schlagen

die Wirtin wieder. „Schamt's Lnk ins Herz hinein, Ihr Iaga, wenn Ihr nichts Besseres zu tun wißt!! Äoht's zu und- laßt den armen Teufel laufen!" „Daß ich ein Narr war und den Vogel wieder ausließe, den ich Ln der Hand habe!" rief der Jäger. „Der Spitzbub' muß ins Loch und auf die Bank.... so gehört sich's." Die Bauern sahen unmutig zu, wie er sich anschickte, seinen Gefangenen fortzubringen; sie murrten und- schal ten, aber sie'wagten keinen Widerstand. Wäre es auch ein leichtes gewesen, den Rnaben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 11.03.1937
Umfang: 16
15 bis 18 Jahre: 1. Her mann Jäger, 4 Min. 30 Sek., Bestzeit des Tages aller Klassen- 2. Hans Vilser- 3. Otto Klotz- 4. Albert Koch- 5. Willi Pfennig. 2. Klasse: 1. Andreas Jäger- 2. Karl Hundertpfund- 3. Ferdinand Kramer- 4. Anton Jäger- 5. Martin Eberle- 6. Ant. Strele- 7. Hans Fässer. — Weib liche Teilnehmerinnen: 1. Luise Schedle- 2. Martina Schedle- 3. Flora Hundertpfund. — Langlauf: Jugend: 1. Albert Koch- 2. Hermann Jäger. 2. Klasse: 1. Hans Fässer, 43 Min.- 2. Karl Hundertpfund- 3. Andr. Jäger

- 4. Anton Jäger- 5. Ferdin. Kramer. Allgemeine Herren- , klaffe: 1. Johann Klotz- 2. Josef Hundertpfund- 3. Albert Entstraßer. Damen: 1. Martina Schedle- 2. Louise Schedle. — Torlauf vom Vrandboden bis Bichl: Jugend: 1..Heinrich Nizzgrdi, 1 Min. 24 Sek.- 2. Albert Koch- 3. Hermann Jäger. 2. Klasse: 1. Karl Hundertpfund, 1 Min. 18 Sek., Bestzeit des Tages- 2. Anton Jäger- 3. Andrä Jager- 4. Hans Fässer- 5. Martin Eberle- 6. Karl Jäger- 7. Anton Strele.Zusammengesetzter Lauf: 1. Karl Hundertpfund

- 2. Andrä Jäger- 3.. Hans Fässer- 4. Anton Jäger. Jugend: 1. Hermann Jäger- 2. Albert Koch. — Am 7. März abends fand im Gasthaus „Sack am Bendl" die Jahreshauptversammlung der Freiw. Feuerwehr statt. Zwischentoren. (Zu guter Letzt) ist also doch noch eine ordentliche Portion von Arbeitsbeschaffungsgeldern in den Außerfern dirigiert worden. Viberwier kann sich an drei Bauobjekten, Ehrwald an zwei, Lermoos an drei, Verwang und Heiterwang an zwei beteiligen. Die aus drei Fraktionen bestehende Gemeinde

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 12.02.1938
Umfang: 10
HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft

genommen. So ein bißchen Krieg im Friedein mußte sein, zu was war man denn Soldat. Allzu scbjwer waren auch selten die „Verwundungen". Ein paar kleine Beulen oder so, und dann war alles vorbei. Das war nun einmal so in der „Mainluft" in Kesselstadt. Anton Hübner hatte nicht abgeschnallt 'damals. Sein Auge ging suchend durch den Saal. Und richtig, dort saß ja der Ferdinand Jäger. Einmal mußte er ja aufstehen und tanzen oder zur Theke gehen, und dann stand Anton Hübner neben ihm, und so wie zufällig

schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant

der Fasanerie abhielt. Und dann war er wieder drin iin Walde, und dann wußte er auf einmal, wenn er_ jetzt durch diese kleine Schonung ging, und die anschließende kleine Wiese überschritt, dann war er im Walde links seitig der Bruchköbeler Landstraße. Das wußte er genau, denn hier hatte die 5. Schwadron schon einmal Gelände übung. Wenn er dann links abbog, kam er geradewegs auf die große Unterführung des hohen Bahndammes, und direkt hinter dein Bahndamm, ja da lag Bruchköbel, dort wohnte die Kätha Jäger

Fleisch wurst und Weißbrot und trank Apfelwein. Allzu lange Zeit hatte er nun nicht mehr. Dann ging er den Weg, den ihm Kätha 'Jäger beschrieben hatte, durch den Bruchköbeler Wald. Auf der anderen Seite der Land straße natürlich, an dem großen Exerzierplatz kam er heraus, dann ging er ein Stückchen der Bahn entlang, und in die Kaserne. Nichts dachte er auf den: Weg durch den Wald, als daß Kätha Jäger am 13. Juni diesen selben Weg gehen würde, ihren Bruder zu be suchen, und mit diesem das Lamboyfest

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 16.06.1936
Umfang: 4
Inserenten! Heitere Geschichte von Liebe und Jagd von Hans Wagner. (13. Fortsetzung.) Und wer konnte wissen, dachte Hannerl, zu welchen trügerischen Mitteln dieser Dottor Neubauer gegriffen haben mochte, um bei Papas Auftraggeber als richtiger Jäger und zahlungskräftiger Reflektant auf das Pul cmfgenommen zu werden? Ja, da war der Bernd Schilling doch ein anderes Kerl. Und auch, trotz seiner untergeordneten Stellung, sein Jäger, ja. der erst recht! Aber was war das wieder? Neubauer

trugen, oder ob etwa gar der Jäger mit dem Herrn Doktor — wenn es einer war — unter einer Decke steckte, und ob der Argwohn der Freundin nicht doch gerechtfertigt. sein könnte. Hätte das Hannerl nur ruhig überlegt, dann hätte sie sich sicherlich auch die Frage vorgelegt: Ia. warum interessiert mich alles das überhaupt so stark? Warum sinne ich und grüble ich die ganze Nacht hindurch, wo es sich doch nur um zwei Leute handelt, die mich eigentlich gar nichts weiter angehen sollten? Der eine dressiert

Besuch überraschte ne Freundin. „Du. Hannerl, kommst zu mir? So zeitig? Aber vas ist denn los? Wie schaust du aus? Bist du krank?" Da fing das Hannerl mit dem Erzählen an, sprach lon dem, was sie über den Doktor sinniert hatte und iber den Jäger, über die Gleichheit der Ngmen, über hre Mutmaßungen, und fragte zum Schluß: „Erinnerst du dich nicht daran, was du mir wegen )em Gewehr gesagt hast? Daß ein Jäger kein so eures Gewehr haben könne?" „Geh. Hascherl," versuchte die Hilde zu 'trösten

und zu ieruhigen, mußte aber erkennen, daß es gar nicht so leicht var, in diesem Gewirr yon Wahrheit und Lüge den rich- igen Weg einzuschlagen. Aber jetzt mußte haltweiter- relogen werden, sie hatte es Za dem Bernd versprochen, n dem Komplott mitzuhelfen, also fagte sie: „Ich habe ror einiger Zeit schon den Bernd danach gefragt, wie :s käme, daß fein Jäger so ein vornehmes Gewehr )at. Er sagte mir, daß er selber es ihm verkauft habe, oie er sich ein neues anschaffte. Mein Verdacht stellt

ich also als unbegründet heraus. Er hat mir auch erzählt, daß er den Jäger schon lange n Diensten habe und sich auf ihn verlassen könne wie mf seinen besten Freund. Und daß zwei den gleichen Namen haben, ja ist das o etwas Besonderes? Denk nur mal an deinen Namen! Klaubst du etwa, daß es nur eine Familie Huber gibt n München? Da wird es wohl auch zwei Neubauers ;eben können, ohne daß man gleich an etwas Schlechtes renken muß." „ A p _ Auf solches Zureden beruhigte sich ia unser Hannerl bieder ein wenig. Und da formte

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 25.05.1935
Umfang: 12
der Italiener wurde durch das ausgezeichnet geleitete Feuer der Batterie Alpen rose gleich im Beginn vereitelt. Schütze Michael Crazo- lara (Psarrmesner in St. Lorenzen) fiel, mehrere Schützen und bayerische Jäger wurden verwundet. Bei der Beerdigung des allgemein beliebten Crazolara schossen unter dem Donner der italienischen Geschütze acht Schützen eine Ehrensalve über das offene Grab des Gefallenen. Am 13. Juli wurde ein starker italie nischer Jnfanterieangriff auf die Infanteriestellung un ter starken

von den Italienern genom men. Eine schwere Sorge überkam uns. Es war uns allen klar, wenn die Felsenwache in den Besitz der Italiener gekommen war, konnte die von ihr beinahe vollständig flankierte Infanteriestellung nicht mehr ge halten werden. Es herrschte dichter Nebel. Eine Abteilung von etwa dreißig bayerischen Jägern ging ab» um die Felsenwache wieder zu nehmen. Diese Wache war sonst immer von 14 bis 16 Mann, zur Hälfte Bayern, zur Hälfte Stanüschützen, besetzt. In jener Nacht waren nur Jäger dort. Bald

nach dem Abmarsch der Jäger hörte man Schießen und das Krachen der Handgranaten, bald trat Stille ein. Dann kam ein verwundeter Jäger und brachte die traurige Nachricht, daß 12 Jäger tot und 2 verwundet seien. Die Felsenwache war nicht in die Hände der Italiener gefallen und die Jäger hatten aus Irrtum einander mit dem mörderischen Erfolg be kämpft. Wie der Irrtum entstanden war, konnte nie festgestellt werden. Der dichte Nebel trug die Haupt schuld an diesem beklagenswerten Ereignis. Standschützen und Jäger

Bataillone ungesehen weit vorzuschieben, die dann mit Wucht am späten Nachmittag angrisfen. Zweimal wurden die An greifer zurückgeworfen. Bayerische Jäger, Pustertaler Landstürmer und Enneberger Standschützen der 1. und 4. Kompagnie kämpften Schulter an Schulter. Am Col de Rode war man schwer besorgt. Das Telephon war zerstört. Der im Nebel steckende Col di Lana lag unter schwe rem Feuer von drei Seiten. In den Pausen des Ge- schützseuers hörte man rasendes Kleingewehrfeuer, rot blitzten

die Granatexplosionen durch den Nebel. Am Abend kamen verwundete Jäger und Schützen mit der aufregenden Meldung: „Die Italiener sind links in die Stellung eingedrungen, Verstärkung und Munition dringend erforderlich." Da auch von Pittsaß her Gewehrfeuer hörbar wurde und die Patrouillen auf Col de Rode meldeten, daß die Italiener im Walde ober Pieve di Livinalongo vorrücken/ wußte man, daß ein allgemeiner Angriff bevorstand. Oberleutnant Hock von den bayerischen Jägern ließ die Feldwachen auf Col de Rode verdoppeln

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 28
Datum: 18.02.1937
Umfang: 28
zu ertränken. Als der Jäger das Wirtshaus betrat, sah er den Wolf und den Langhanns beim Zechtische sitzen. Sein Auge streifte forschend über die Zwei Gestalten. Er spähte und guckte in alle Winkel, ob nirgends eine Büchse oder sonst ein Iagdgerät zu entdecken wäre. Aber da gab cs gar nichts Bedenkliches. Nur die Gesichter der Gäste wollten dem Forstmanne nicht gefallen. Wolf und Langhanns hatten den Alten schnell be merkt. Sie taten aber, als bekümmerten sie sich gar wenig um den neuen Gast und fuhren

fort zu plaudern und zu trinken. „Ein wenig mehr Respekt vor dem Friedbergischcn Jäger bitte ich mir aus", fuhr sie der Forstmann an. „Ihr wißt gar keinen Gebrauch, da ihr vor mir weder aufsteht noch euren Hut lüftet. Ein anderes Mal wißt ihr, was ihr zu tun habt!" „Oho", fiel nun der Langhanns ein, „da hätte man viel zu tun, wenn man vor jedem Jäger im Lande den Hut rücken wollte. Da müßte man ihn wohl immer in der Hand behalten und sich an Hüten arm kaufen. Mir haben zu zwingen

ihr her, wo geht ihr hin, was treibt ihr für ein Geschäft?" forschte sie nun der Jäger aus. „Darnach habt Ihr -gar wenig zu fragen", sagte Wolf, „wir fragten Euch auch nicht. Laßt uns ungeschoren, wenn Ihr nicht die Fäuste alter Landsknechte verspüren wollt, die nicht gewohnt sind, sich von jedem Hergelaufenen aus- forschen zu lassen." „Ihr Landsknechte?" fragte der Jäger. „Doch meinet wegen mag es sein. Eure Gesichter schauen wenigstens darnach aus, als ob ihr immer im Pulverdampf gesteckt wärt

." „Das meine ich auch", sagte der Langhanns. „Wir haben schon mehr Pulver gerochen als Ihr. Wenn diese Jäger da etwa im Wald ein paar arme, wehrlose Tierlein Zusammenbrennen, so machen sie von ihrer Schießerei ein Aufhebens, als ob sie wer weiß was für Heldentaten aus geführt hätten. Da gehört soviel Mut nicht dazu. Etwas anderes ist's, den geladenen Donnerbüchsen ins Auge Zu blicken und gegen einen Wald von Lanzen zu gehen." „Naseweis", fuhr nun der Forstwart auf, „was ver steht ihr von der edlen Kunst der Jägerei

?! Habe auch so manchem Wilderer das Blei durch den Kopf gejagt und Krieg im Kleinen geführt." „Nun, Herr Forstwart, erhitzt Euch nicht", sprach be gütigend der Wirt. „Unser Herr Jäger", fuhr er zu den Zweien fort, „hat Kurasche, ich weiß es, er hat es oft bewiesen." Diese Nodc tat dem alten Forstwart wohl. Er wurde ruhiger und setzte sich zu den Zweien. Wolf lächelte schelmisch dem Wirte zu, daß er cs so gut verstanden hatte, des Alten schwache Seite zu packen. „Denkt euch nur", fuhr nun der Forstwart

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 07.09.1935
Umfang: 16
Von der Großwildjagd heimgekehrt Der Löwe ist ungefährlicher als man glaubt Kopenhagen, Anfang September. (ATP.) Nach 22- jähriger Abwesenheit ist unlängst aus Ostafrika der dänische Freiherr Bror Blixen-Finecke der als einer der besten Jagd kenner im schwarzen Erdteil gilt, für einige Wochen be suchsweise in der Heimat eingetrosfen. Sofort nach seiner Ankunft war Blixen-Finecke von einem Schwarm von Zei tungsleuten umringt. Und man hatte Glück. Der Großwild jäger erzählte fast eine Stunde lang

. Es ist alles unberechenbar in diesem Stadium und der Jäger muß jeden Nerv in der Gewalt haben. Auch bei [einem angeschossenen Büffel kostet es überaus viel Kaltblü tigkeit, wenn ein Jäger die Situation bestehen will. Noch »gefährlicher jedoch als die Löwen- und B.üffeljagd bleibt die Jagd auf den Elefanten. Sie bringt zugleich den Reiz, auch die am weitaus spannendste zu sein. Bei der Elefanten- jagd kommt es in erster Linie darauf an, die für den Jäger günstigsten Terrainverhältnisie ausfindig

zu machen. Nur [wenn sich der Jäger der terrainmäßig günstigen Chancen pevsichert hat, kann er auf größten Vorteil rechnen. Da darf auch ein tagelanges Suchen und Abwägen nicht verdrie ßen. So vergehen gerade bei der Elefantenjagd fast immer »einige Tage, bevor es überhaupt möglich ist, zu einem Schuß zu kommen. Es ist gar nicht einmal eine Seltenheit, daß Elefanten in Herden von vier- bis fünfhundert Stück vuftreten, zuweilen sogar kann man Elefantenherden von neunhundert und tausend Stück begegnen. Der Großwild- jäger

, der gute Beute machen will, wird darauf ausgehen, die Elefanten mit den prächtigsten und größten Stoßzähnen aufzuspüren. Es kann oft viele, viele Stunden kosten, bis man sich an wirkliche Prachtexemplare herangemacht hat. Und trotzdem kann ein ungünstiger Zufall noch in letzter »Minute alles verderben und den Schuß verleiden. Häufig genug tritt der Fall ein, daß der Jäger von einigen Männ chen gewittert wird, die die übrigen Elesantevmännchen noch rechtzeitig auf die drohende Gefahr aufmerksam ma chen

etwas eingebüßt. Hat man den „Alten", wie der Ele° genannt wird, heute an einem bestimmten Pumr angetrosfen, dann kann man mit Bestimmtheit da- "M°" öm "Eien Tage in einem i- ^ ^öiet auftaucht, das 25 und 30 Meilen weiter ent- fernt liegt. Ein Zeichen also, daß der „Alte" nach wie vor mobil ist, wiewohl er an einem Vorderbein infolge einer Schußverletzung schon seit langem hinkt. V^ einigen Jahren geschah es, daß ein Jäger den „Alten" tatsächlich an einer der empfindlichsten Stellen traf. Als der Jäger

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 20.02.1936
Umfang: 20
zu ihm, schritt der Jäger Josef Facker. — Ertappt! — Gab es keine Flucht? — Der Vater? Die Mutter? Monika! — Der Jäger kam näher, die Büchse im Arm. Er schien den nahen Fund zu ahnen. Noch zehn Schritt stand er wohl von dem Gebüsch entfernt. Lorenz hatte rasch überlegt. Nein, erwischen lassen durfte er sich nicht! Flucht also! Da an der Hecke entlang und dann hinein in das dichte Unterholz! Er griff zum Rucksack und «glitt nach rechts hinüber. Da siel ein Schuß. Lorenz hob den Kopf. Er starrte

hin zu dem Jäger. Der warf die Arme in die Höhe, schrie auf und brach zusammen. 4 Lorenz dachte nicht mehr an sich, nicht mehr an seine Flucht, an Verheimlichung. Er war aufgesprungen und sah hin zu dem Jäger, der setzt still und reglos nicht weit von ihm entfernt am Boden lag. Dann fuhr sein Kops wieder herum, und seine Augen suchten den Waldrand hinten ab. Dieser Schuß, der den Jäger niederstreckte, war Auszeichnungen für Schützenkommandanten. Der Bundespräsident hat dem Kommandanten der Schützenkompagnie

hatte dort auf der Lauer gelegen und —7 Mit ein paar hastigen Schritten stand er bei dem Jäger. Er kniete neben ihm nieder und riß ihm das Hemd über der Brust aus. Da hier oben in die Schulter war die Kugel eingedrungen, hier quoll das Blut unaufhörlich her vor und färbte Hemd und Kittel rot. Der Jäger atmete schwer. Seine Augen waren geschlossen. Lorenz richtete sich wieder aus. Entsetzt starrte er aus den, der da vor ihm lag, und dann irrte sein Blick wieder hinauf zum Wald, aus dem der Schuß gefallen

war. Hatte die Kugel überhaupt dem Jäger gegolten? War sie viel leicht ihm bestimmt gewesen? Wer hatte dort aus dem Hinterhalt geschossen —? Er stürmte den Hang hinaus. Da war kein Mensch zu sehen. Aer dann riß es jäh seinen Fuß zurück. Seine Augen wurden ganz groß, sie öffneten sich' schreckhaft weit. Wie kam seine Büchse da her? Die hatte er doch vorhin dort ins Dickicht geschoben —7 Er riß sie hoch, und da sah er es: die zweite Kugel, die vorhin noch da im Lauf stak, war fort! Der Schuß, der den Jäger Josef

Facker nieder gestreckt hatte, war aus seiner Büchse abgegeben worden! — Er lief, die Büchse in der Rechten, wieder abwärts. Ab wechselnd starrte er auf den Leblosen am Boden und auf die Waffe in seiner Hand. Er stöhnte: „Was ist das! Wer hat mit meiner Büchse den Jäger dort —7" Da traf ein Ruf sein Ohr, und als er auffah, ge wahrte er Ruprecht Deinler, der links drüben aus dem Wald kam. „Was ist hier geschehen?" Lorenz kannte in dieser Minute nur dies eine Gefühl: ein Ausatmen

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 4 von 16
Datum: 01.01.1932
Umfang: 16
Almenraufch und ELelweitz. Ans dem bayrischen Hochgebirge. — Von Hermann Schmid. (2. Fortsetzung). Drohend stastden sich die ergrimmten Gegner gegen über, als Lvi sich wieder dazwischenwarf ustd-, nachdem die Bitte nicht gefruchtet hatte, -es mit ernsten Worten ver suchte. „Stell' Deinen Stutzen ins Lch, Wentel!" rief sie befehlend. „Und frei* Jäger legt den Stutzen weg und gibt Ruh' oder er geht wieder hin, wo er her'kommest ist! iCienjiTS er dem Wentel was will, kann er ihn morgen findest

werden!" Die Gesellschaft folgte schweigend Lvi's Einladung und atz schwingend. Der Jäger saß neben dem Maler, d-enst die Sennerin hatte die Rriegslist gebraucht, den Bauernburschen in die Lche d-es Herdes zu postieren, so daß sie eine Art Feuermauer zwischen den grollendien Gegnern bildete. „Nichts für ungut," unterbrach- Gaberl nach einiger Zeit das unh-eimliche Schw-eigen, ind-em er sich entschul- digend gegen Bei nt Haler wendete. „Sie glaubien nit, was wir Jäger auszusteh'n habest! Ls muß in der ganzen Welt

keine Abschreckung: sie ist eine Gefahr und- darum noch- ern Reiz mehr!" „Marum nit gar ! Für -einen Wilddieb kann gar keine Strafe zu streng sein!" grollte der Jäger. „Menn's nur nachginge, ich ließ' sie heut' noch auf Hirsche schmie- dien ustd tothetzen!" „Eben deswegen-" entgegnete Reintha>ler ernst, „ist es gut, daß nicht, wie in früheren Zeiten, unsre großen Herren bloße Jäger sind und daß dahier nicht mehr die Jäger allein die Jagdgesetze machest! — wie jetzt die Sachen steh'st, ist der Unglückliche

, der sich zum Mild- schi-eßen hat verleiten lassen, wenn er dem berechtigten Zager begegnet, ist einer Art von Verzweiflungszustaind. Lr hat nur die Mahl zw'rfchest einer entehrenden lang jährigen Strafe, die ihn und seine Angehörigen ruiniert, und zwischen einem noch größeren Verbrechen, das ihm vielleicht Sicherheit und Straflosigkeit verschafft. Daher dieser immerwähr,ende Rrieg zwischen! Jäger und Wild schütz, dieser stete Rampf auf Tod und Lebest.... Line geringe Strafe würde der MaN!n ruhig

Menschen höher anschlagen wird, als einen Hasen! Dann wird man sich mit dem nötigen S-chutze d-es Mil des begnügest, und Bauer und Jäger werden sich ver tragen !" „Das sind ja recht schöne Grundsätz'!" sagte Gaberl noch giftiger. „Da ist es kein Münder, daß die Bauern stützig werden, wönn die Stadtleut' so daherreden! H-of- fentlich bist, ich- nimmer auf der Mielt, wenn das geschieht!" Der Jäger hatte seinen kurzen Pfeifenstummel an- gebranstt und qualmte seinen Zorn in mächtigen Rauch wolken

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 08.05.1936
Umfang: 8
in den Abendstunden statt, während denen das Haus offen ist. Es ist nun zum zweiten Male vorgekommen, daß in der Direktionskanzlei eingebrochen Rute, auf den Jäger zuschlich, der sie an den Riemen nahm und mit ihr davonging, aufs nahe Dorf Eschen kirchen zu. Dem kleinen Wachtelfräulein wars ja erst recht beklommen zu Mut, daß ihre erste Hatz mit einer solchen Gefangennahme endete, behagte ihr "durchaus nicht, dann aber nahm sie vom Jäger Witterung. „Aha, der hat aa a Hunderl," merkte sie und schnupperte nun neu

gekommen. Und da konnte man auch schon eine empörte Frauenstimme in hohen, erregten Tönen sich Luft machen hören: „Unsre Hedi! Schau nur bloß, Alois, da hat oaner unsre Hedi g'fangt: glei lauf außi und halt'n an!" Dazu brauchte sich aber der Herr Huber gar nicht auf zuraffen, denn kaum hat der Jäger das Geplärr ge hört, als er sich auch schon dem Tisch näherte und das -aufgeregte Ehepaar fragte: „Ist das Ihr Hund?" ..Freilich," entgegnete ihm der Herr Huber laut und hitzig, „wia kommen

denn Sie zu unserm Hund? Glei tuan's 'n her da! Dös fehlt grad no. daß 's uns unfern Hund wegfanga! An Schandarm sollt ma holn. A solchene Frechheit! Fangt uns an Hund weg und kimmt no ganz stolz daherspaziert damit!" „Den Gendarmen können Sie schon holen/ mußte jetzt der Jäger ob dieses Kraftaufwandes ein wenig lachen, „aber der müßte schon Sie >aufschreiben." „So. mein Mo sollt er aufschreiben. gelt, und net an Dieb", begehrte nunmehr auch die Frau Huber kampfeslustig auf. „Wia denken denn Sie sich dös

. Wenn ich ihn dabei erwisch, dann Hab ich 's Recht zum Schießen!" „Was Sie net sagn!" unterbrach ihn die Frau Huber, erbost ob solcher Belehrung, „auf so a unschuldigs Tier z'schiaßn, dös trauat i Eahna schon zua. Schiaßns do Eahnerne Hasen und Reh, aber lassens unfern Hund aus, gelt!" „Jetzt hören Sie aber endlich auf!" wurde es dem Jäger zu dumm. „Gehen Sie halt in der Stadt drinnen zum Rechtsanwalt, der wird Ihnen schon bestätigen, was Sie mir nicht glauben wollen. Heut unterlaß ich eine Anzeige

, aber wenn ich den Hund wieder antreffe, nehme ich keine Rücksicht mehr." Als wäre damit die Sache für ihn erledigt, griff der Jäger nach diesen Worten verabschiedend an seinen Hut und drehte sich zum Davongehen um. „I geh schon hin zu an Advokaten," schrie ihm die Frau Huber nach, für diene Angelegenheit erst dann erledigt war, wenn sie das letzte Wort gehabt hatte. — Wie er aus dem Dorf heraußen war, kam dem Jäger ein junges, hübsches Mädel entgegen. „Ist schon ein besserer Anblick als die alte Beißzangen

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Alpenländer-Bote
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Seite 17 von 20
Datum: 23.02.1936
Umfang: 20
nichts als Flucht über die Grenze. Mit eiligen Schritten hastet er zur Hütte zurück, rafft seine Habseligkeiten in einen Rucksack und geht in die Dämmerung hinein, auf verschwiegenem Weg der nahen Grenze zu. Toni stellt den Wilddieb und — läßt ihn lausen Der Jagdherr und sein Jäger eilen mit raschen Schritten der Richtung zu. wo der Schuß gefallen. Kei ner spricht ein Wort und immer tiefer sinkt die Däm merung. Vom Tal herauf klingt mit vollen Akkorden die Abendglocke, als die beiden mit schweißüberronne- nen

. Alle Unruhe ist von dem Jäger wie weggeflogen. Jede Muskel in seinem Körper strafft sich. Mit einem Ruck springt er auf, macht einen mächtigen Satz und hat den Wildschützen, noch ehe der ans Wehren denkt, an der Kehle. Der Wildschütz reißt noch den Arm mit dem Messer hoch, maßloses Entsetzen malt sich in seinem Gesicht, als er den Jäger erkennt. Dann läßt er mit einem gurgelnden Laut wie gelähmt Arm und Messer fallen. Auch Toni springt mit einem wilden Schrei zurück. Aus seinem Gesicht ist alle Farbe

gewichen. Die Büchse in seinen Händen zittert. Mit einemmal ist ihm, als stürzten die Felsen über ihm zusammen. Alles hätte ihm passieren dürfen, nur das nicht. Der Wildschütz richtet sich auf, stellt sich mit seinem rußigen Gesicht vor den Jäger hin und sagt mit hei serer Stimme: „Da hast mich. Gegen dich kann ich mich net wehren. Vor der Stund Hab ich schon lang Angst g'habt. Tu deine Pflicht und führ mich ab." „Ich kann net", stöhnt Toni und deckt die Hand vor die Augen. Und dann wild aufschreiend

dann sein Gesicht zu dem Jäger auf. „Was ist denn los. Toni? Ist er dir durchgegangen? Aber ich Hab doch gemeint, ich Hab dich reden hören?" Toni gibt keine Antwort und blickt starr zu Boden. „So red doch, Toni!" Der Jäger hebt sein bleiches Gesicht. „Ich Hab ihn gestellt, Herr Graf, und Hab ihn wie der laufen lassen." Schweigen. Der Wind fährt über die Schneid her. Die weißen Haare des Grafen flattern. Er bückt sich nach dem Mes ser, das am Boden liegt, betrachtet es nachdenklich, wiegt es spielend

in den Fingern und tritt dann knapp vor den Jäger hin. Brand löschen und Frieden stiften. Das soll meine Lebensaufgabe sein: Unheil in Segen zu verwandeln!" Baldwin trotzte. Er sah nur die Gefahr, die ihm drohte: daß ihm Hanne entrissen würde! Alles begann zu wanken. „Wenn du mich verläsiest, mag der Him mel über mir einstürzen und mich begraben", rief er und stürzte davon. Am folgenden Tage teilte Hanne dem Amerikaner mit, daß sie bereit sei, ihm die Wirtschaft auf dem Wildhof zu führen

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