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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 10.04.1929
Umfang: 8
, als er an den Jäger herangekommen war, plötzlich v o m W e g e a b w i ch. fiel dem Aufsichtsjäger dieses Benehmen auf. Sonnleitner bemerkte, als ihm der Mann den Rücken kehrte, daß aus dessen R u ck- sack etwas herausschaute, das wie die Läufe eines Wildes aussah. Der Jäger dachte nun sofort, daß er einen Wilderer vor sich habe, weshalb er ihn mit den Worten „Halt!" anhielt. Der Bursche sprang sogleich über einen auf der Seite beim Steige befindlichen Zaun, wo er infolge der Schwere seiner Last einen Augenblick

zu Boden gedrückt wurde, gleich daraus aber wieder davonsprang. Der Schutz gegen den Jäger. Statt dem Haltrufe des Jägers Folge zu leisten, sprang der Bursche noch fünf bis sechs Schritte vom Zaune weiter, wandte sich dann plötzlich um und gab gerade in dem Augenblick auf den Jäger einen Schuß ab, als dieser über den Zaun steigen wollte. Durch den Schuß wurde der Jäger etwas oberhalb des Knies des linken Fußes schwer getroffen. Das Vordringen der Kugel in dieser Richtung erklärt sich daraus

, daß der Jäger eben im Begriff war, mit dem linken Bein über den Zaun zu steigen. Der Täter lief mit seiner Beute talauswärts davon und kümmerte sich um den schwer verwundeten Jäger nicht mehr weiter. Auf dessen Hilferufe kehrte der früher erwähnte Zeuge Maier zurück, der dann die Bergung des Schwerver letzten veranlaßte. Die Erhebungen haben ergeben, daß der Täter mit dem be schuldigten Anton Schipflinger identisch war, der dann auch nach anfänglichem Leugnen zugab, den Jäger verletzt

zu haben. Nur ein Schreckschuß? In Uebereinstimmung mit den gepflogenen Erhebungen war Anton Schipflinger, der wegen Diebstahles bereits dreimal, und zwar in den Jahren 1919, 1922 und 1927 vorbestraft erscheint. Mündig, am fraglichen Tage im Robert Darblayschen Jagd reviere gewildert zu haben. Er habe dort einen Rehbock und eine Rehgeiß erlegt. Während er die-Geiß liegen gelassen habe, hätte er den Bock mit sich getragen. Dabei sei er bei der Treichlwiese dem Jäger Josef Sonnleitner begegnet. den er zwar infolge

der Dunkelheit nicht mehr erkannt habe, aber sogleich für einen Jäger gehalten hätte. Um nun, wie er selbst zugibt, den Jäger von der Versal g u n g a b z u- halten, habe er zum Gewehr gegriffen, den Hahn gespannt, und da sei, als er sich gegen den Jäger gedreht habe, der Schuß auch schon losgegangen. Richtig sei allerdings, daß er sich nach dem Jäger umgeüreht hatte: er habe aber diesen nicht treffen, sondern nur von der Verfolgung abhalten wollen, sohin also sich und seine Beute in Sicherheit bringen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 10
Datum: 26.07.1924
Umfang: 10
&>eite 2 Qrete tabeuB «um XX Als sie sich Going näherte, befiel sie ein Herz klopfen. Hier war ihr das letztemal der Jäger Martin in die Quer gekommen, dessen mitleidiger Blick sie so aufgebracht hatte. Aus seinem Häu sel dort war er just herausgetreten, ein schmuckes Höfl übrigens, so hellfreundlich, und ein hübscher Fleck Gartenland ist auch dabei. Das müßt kein übles Hausen sein da drin. Bis vor Lichtmeß hätte ihm die alte Mutter den Haushalt geführt, seit ihrem Tode ist er ganz allein

. Daß er sich noch alleweil keine Häuserin eingestellt hat — er hat Wohl vor, frisch zu heiraten, das wird der Grund sein! — Die Magdalen preßt die Zähne zusammen, daß sie knirschen. Was geht sie's an, ob der Jäger an's Heiraten denkt oder nicht? Da gibt's ihr plötzlich einen Riß. Tritt nicht heut wieder der Jäger Martin, just wie sie vor beigeht, aus der Tür, gerade als hätU er ihr auf gelauert! Läppin, die sie ist! Ihr wird er auf passen, einem stummen Dirndl, haha! Den Blick krampfhaft auf die Straße geheftet, hastet

sie an dem Haus vorbei. Der junge Jäger sieht ihr traurig nach. Dann nimmt er den grünen Hut vom Kopf und krallt sich mit gespreizten Fingern verzweifelt durch das dichte Blondhaar, indes ihm die hellen Augen voll Wasser stehen. Sappera die Büchs noch einmal, er ist imstand und nimmt sie trotz ihres Gebrechens! Das Mädel haUs ihm angetan, es nützt alles nichts! Seufzend stülpt er das Hütl über und schlägt den Weg ins Gebirge hinauf ein. Seit einigen Tagen treibt ein verwegener Wildschütz sein Un wesen droben

im Wilden Kaiser. Wenn es ihm gelingt, den Kerl dingfest zu machen, dann wird er sicher zum Oberjäger befördert. Dann aber hei ratet er die Magdalen und wenn sie tausendmal stumm ist! Daß auch sie ihm gut ist, hat er längst erraten. Die Lieb hat ihre besondere Ausdrucks weise, die braucht nicht erst Worte, um sich kundzutun. Während der Jäger bergwärts steigt, dem Wil derer aufzulauern, rennt die Magdalen, als ob ein Hochwetter vom Wilden Kaiser niederhängen tät, in einem Lauf bis zu den ersten Höfen

von Weitau, das schon zu St. Johann gehört. Hier steht zwischen zwei uralten Linden die ver witterte Kapelle einer wundertätigen Schmerzens mutter mit dem toten Sohn aus dem Schoße. Die Magdalen tritt unter das vorspringende Kapel lendach und preßt das Gesicht an das hölzerne Stabgitter. Wenn doch auch an ihr ein Wunder geschähe und sie die Sprache wiedererlangen würde! Mein Gott, dann, ja dann brauchte sie vor dem Jäger nimmer davonzurennen wie jetzt.... Ein Geräusch von Schritten schreckt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 02.07.1925
Umfang: 14
Im Herrgottswinkel. 8 Die Glückswöhr. Eine Geschichte aus alter Zeit von Johann Lorenz. (Fortsetzung.) Beide waren wieder weitergegangen; Ueli immer hinter ihnen. „Was ist es doch Gutes um eine solche rabenschwarze Nacht und um das Tosen der Fagge!" dachte er. Es war ihm vom Wichtigsten nichts entgangen. Nach längerem Schweigen wandte sich Hainz wieder an Tilgg: „Jetzt will ich dir etwas Neues sagen, Tilgg. Ich bin heute beim Pfleger gewesen. Er hat mich als seinen Jäger angestellt. Weißt

war bei diesem übersprudelnden Wortschwall wieder vor Staunen stehen geblieben: „So, so, also herr schaftlicher Jäger ... Ich wünsche Glück, da verdienst du ein leichteres Brot . . . Und die Glückswöhr gehört jetzt dir. Jetzt hör' aber, dann mußt du mir auch einmal die Glückswöhr leihen; das ist ein Pflaster gegen das Drucken und ein Riegel für den Mund." Erstaunt blieb Hainz, der sich von Tilgg nicht hatte aufhalten lasten- vor ihm stehen: „Du die Glückswöhr? Ja wozu? Du brauchst doch keine Braut mehr, du hast

Waffe muß dem Mörder meines Glückes entrissen werden." Ueli hatte jetzt doppelte Vorsicht nötig: „Der Für- dinger ist jetzt Jäger. Er weiß, daß ich im Tal streife. Er wird weit lieber auf seinen Todfeind lauern als auf ein Wild. Nicht den ehrlich offenen Feind habe ich zu furchten, sondern den schleichenden Meuchelmörder. Er hat die Glückswöhr; wie, wenn es ihm doch gelingen würde, den Geier von Laudeck heimtückisch zu erlegen?" ^ese Gedanken hatte Ueli reichlich in Berechnung ge- Men. An den ganzen

uf den Hainz und dieser stachelt ihn mit seinem kostbaren erfolgreich. Gertraud ist nicht mehr zu erkennen, as früher so muntere Mädchen ist daran, trübsinnig zu rden. Wx, Hainz die Glückswöhr verwahrt, weiß nie- uud — es war wenig Tröstliches für Ueli. An einem Sonntag saßen wieder Burschen und Bauern aus dem Tal am Tisch in dem heimelnden Erker der Herberge in Kaltenbrunn. An einem anderen Tische saß Hainz, jetzt nicht mehr Fürdinger, sondern Jäger des Pflegers; bei ihm saß Jak, der alte Forstknecht

, „der wilde Jäger von Gepatsch soll wie der umgehen." „Was, was? der wilde Jäger," wider sprach Paul mit dem Titel der Plotschner. „In Gepatsch ist kein wilder Jäger; dort geistert nur der schwarze Stier. „Was weißt du, Pflotscheler," schrie Huis, mit dem Ehrennamen der „Fuiri Wespeler", und schlug dabei yuf den Tisch. „Beide geistern im Gepatsch, der wilde Jäger und der schwarze Stier." „Beide haben recht," be schwichtigte Bastl, den man in seiner Abwesenheit den Hahlen oder den Schönfärber nannte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 12.09.1929
Umfang: 18
I. I. unter den selben Bedingungen erteilt werden, wie für Deutschland, Drohend standen sich die ergrimmten Gegner gegen- über, als Evi sich wieder dazwischen warf und, nachdem die Bitte nicht gefruchtet hatte, es -mit ernsten Worten versuchte. ,/Stell' deinen Stock ins Eck, Mentel!" rief sie befehlend. „Und der Jäger legt den Stutzen weg und gibt Ruh' oder er geht wieder hin, wo er Herkommen ist! Wenn er dem Mentel was will, kann er ihn morgen finden . . . aber in meinem Kaser da leid ich keine Strei tereien

. Der Jäger saß neben dem Maler, denn die Sennerin hatte die Kriegslist gebraucht, den Bauernburschen in die Ecke des Herdes zu postieren, so d-aß sie eine Art Feuermauer zwischen den grollenden Gegnern bildete. „Nichts für ungut," unterbrach Gaberl nach einiger Zeit -das unheimliche Schweigen, indem er sich entschul- digend gegen Rheinthaler wendete. „Sie glauben nit, was wir Jäger a-uszustehn haben! Es muß in der ganzen Welt kein solches Wildschützennest geben, wie die ganze Ramsau. Keine Stunde

wird es wohl am wenigsten gelingen!" „Womit sonst?" erwiderte der Jäger. „Man soll die Bauern wohl noch abendrein recht schön bitten, sie fnöch- ten doch so gut sein und das Wildern bleiben lassen?" „Das nicht — aber man muß ihnen durch Belehrung das Unrechtmäßige, das Gesetzwidrige ihrer Handlungs weise begreiflich machen und die Strafen mindern. Bei einem Vergnügen, wie 'das Wildern, ist die strenge Strafe keine Abschreckung: Sie ist eine Gefahr und darum noch ein Reiz mehr!" „Warum nit gar

! Für einen Wilddieb kann gar keine Strafe zu streng sein!" grollte der Jäger. „Wenn's mir nachginge, ich -ließ sie heut noch auf -Hirsche schmieden und tothetzen!" „Eben deswegen," entgegnete Rheinthaler ernst, „ist es gut, daß nicht, wie in früh-ern- Zeiten, unsre großen Herren bloße Jäger sind und daß daher nicht mehr -die Jäger -allein -die Jagdgesetze machen! — Wie jetzt die Sachen stehn, ist der Unglückliche, der sich zum Wild schießen hat verleiten lassen, wenn er dem berechtigten Jäger begegnet

, in einer Art von Verzweiflunaszustand. Er hat nur die Wahl zwischen -einer entehrenoen lang jährigen Strafe, die ihn und seine Angehörigen ruiniert, und zwischen einem noch größern Verbrechen, das ihm vielleicht Sicherheit und Straflosigkeit verschafft. Daher dieser immerwährende Krieg zwischen Jäger und Wild- schütz, dieser stete Kampf auf Tod und Leben . . . Eine geringe Strafe würde der Mann ruhig über sich nehmen und das Handwerk zuletzt mit 'der Gefährlichkeit seinen Reiz verlieren!" „Bilden

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 12.06.1929
Umfang: 8
als Hut-Emblem, vor sich. Die Kaiserjäger hatten eine Besonderheit unter den österreichischen Regimentern, denn sie führten den Namen „Tirol", also den eines Teiles des Armee- Gebietes. Es gab keine Kramer oder Kärntner Jäger, es gab nirgends Kaiser-Jäger, nur in Tirol. Die Entstehung -es Regimentes reicht weit zurück. Schon zu Beginn des spanischen Erb-, folgekrieges (4. Februar 1703) stellte Tirol das Tiroler Landbataillon (vier Kompagnien), das am 1. Dezember 1744 von der Kaiserin Maria Theresia

— aber im Ein verständnis mit den Tiroler Landständen — in das T i roter N a t i o n a l - F e l >5 - und L a n 5 r e g i - ment Nr. 46 umgewandelt wurde. Im Jahre 1769 verlor dieses Regiment den Namen „Tirol". Anfangs 1778 er folgte die Aufstellung des „Jäger- und Tiroler Scharf schützen-Korps" aus freiwilligen Schützen und „g e l e r n- ten Jägern", doch erfolgte durch den Frieden von Te schen (13. Mai 1779) die Auflösung dieser Truppe. Sie wurde aber am 9. Februar 1788 bei Beginn des Krieges Oesterreichs

gegen die Türken (1789) von Josef II. neuerlich errichtet. In das Jahr 1801 fällt die Aufstellung des „Tiroler Jäger-Regimentes" aus den damals bestehenden drei Jägevkompagnien. Feldmarschalleutnant Gabriel Marquis Chasteler- C o u r c e l l e s (geboren 22. Jänner 1763 in Mons- Hennegau, gestorben 10. März 1826 in Venedig) wurde e r st e r Regiments-Inhaber und Oberstleutnant Franz Philipp F e n n e r v o n F e n n e b e r g (geboren 17. Juli 1769 in Unterfennberg, gestorben 19. Oktober 1824 in Jaroslau

), der seit 1. April 1790 Kommandant des Tiro ler Scharfschützenkorps war und sich mit diesem Korps rühmlichst auszeichnete, e r st e r Regimentskom- m a nda n t. Aus dieser Zeit meldet der Innsbrucker Stadtchronist, daß die Tiroler Jäger am 3. Oktober 1802 Mischen Pradl und Amras ein „Lust-Manöver" und am 23. September 1803 dort ein „Feuer-Exer zitium" aufgeführt hätten. Im Feldzuge 1805 erwarb sich der Oberleutnant des 2. Bataillons, Franz En sch, am 11. Oktober 1805 für den Sturm auf Haslach (Ulm

) den Maria-Dheresia-Oröen. Nach der Abtretung Tirols an Bayern verlor das Re giment den Namen „Tirol" wieder und hieß von nun an „Jäger-Regiment Chasteler Nr. 64". Die Uniform- Farben waren damals schon die gleichen wie bis 1914. Interessant und wenig bekannt ist, daß am 1. Juni 1807 der bayerische Oberst Karl Freiherr von Ditfurth (geboren in Hanau am 6. Dezember 1774, gestorben in Innsbruck am 19. April 1809) in Tirol eine freie Werbung für Tiroler Jäger eröffnete, mit dem bemer kenswerten Satze

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.03.1929
Umfang: 8
Die Wilderertragödie im Zillertal. Mayrhofen, 22. März. Ueber den Kampf mit Wilderern in der A u im Ziller- grund wird uns noch folgendes berichtet: Am 18. d. M. vormittags befanden sich die beiden Auf sichtsjäger Josef Lass er und Paul Geister der Schweizer Jagdgesellschaft auf einem Dienstgang im Sondergrund und stießen außerhalb der Mitter- hüttenalpe auf zwei mit je einem Gewehr bewaffnete Wilderer, die talauswürts — also gegen die Au zu — gehen wollten, während die Jäger taleinwärts

auf dem Wege waren. Ohne daß vorerst die Wilderer von der Nähe der Jäger etwas merkten, schlichen sich diese um die Mittagszeit auf etwa hundert Schritte heran und Taster rief den Wil derern zu, daß sie die Gewehre a b l e g e n sollen. Un mittelbar vor diesem Anruf scheinen die Wilderer die Jäger bemerkt zu haben, da sie rasch kehrt mach ten und gegen die österreichisch-italienische Grenze zu die Flucht ergriffen. Wiederholten Haltrufen und der Aufforderung, die Gewehre wegzulegen, kamen die Flüchtenden

nicht nach, weshalb Taster einen Schreckschuß abfeuerte. Da auch dieser nicht den gewünschten Erfolg hatte und die Wilderer einem großen Felsblock immer näher kamen, feuerte Taster einen zweiten Schuß — diesen aber gegen die Fliehenden — ab, um zu verhindern, von den Wilderern, falls diese den Felsblock erreicht hätten und in Deckung wären, beschossen zu werden. Diese Annahme hat umsomehr Berechtigung gehabt, als die Jäger in einem der Wildschützen den sehr ge fährlichen und berüchtigten Nikolaus Niederkofler

, ,.Nickt" genannt, fast mit Bestimmtheit erkannten. Durch den Schuß des Taster wurden beide Wilderer getroffen und sie fielen zn Boden. Während der eine, ein gewisser Seeber, nach kurzer Zeit wieder aus stand und die Jäger zu Hilfe rief, blieb N i e d e r k o f l e r schwer verletzt liegen. Die Jäger, die nicht wußten, ob der Schutz getroffen hatte, blieben vorerst gedeckt liegen, da sie vermuteten, daß sich die Verfolgten, am Boden liegend, auf einen Kampf v o r b e r e i t e n wür den. Als jedoch

Seeber auf die Jäger unbewaffnet zukam und ihnen auf Verlangen auch beideGewehre übergab, veranlaßten die Jäger die sofortige Verstän digung des Arztes und der Gendarmerie und be mühten sich um den schwerverletzten Niederkofler, der bei vollem Bewußtsein war. Bezeichnend ist der Um stand, daß eines der Gewehre der Wilderer mit einem vollen Magazin geladen war: das zweite war zwar ungeladen, doch lag das volle Magazin neben dem ver letzten Niederkofler, als die Jäger hinzukamen. Wahr scheinlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 22.10.1924
Umfang: 8
5ftr. 243 Mntwoch den 22. Oktober 1924 BolkS-Zeiiung Seite 7 diese Rinne flankierenden Steilgrat (Felskopf), während Pfister nur so weit ging, bis er Einsicht in diese sehr steile Rinne gewinnen konnte. Während der Jäger den erlegten Gemsbock in dieser Steilrinne das erste Stück weit Hinabrollen ließ, forderte ihn Dornauer, 50 Meter weiter oben am Steilgrat, auf, die Gemse liegen zu las sen. Als der Jäger dies verweigerte, rollte Dornauer große, bis zu hundert Kilogramm schwere Steine

auf den Jäger hinunter. Als es dem Jäger gelungen war, wieder zur weiter abwärts gerollten Gemse zu gelangen, fiel ein Schuß, der — da der Jäger das Pfeifen öder Aufschlagen der Kugel nicht hörte — offenbar nur zu seiner Bedrohung und Abschreckung abgefeuert worden war. Als er jedoch den Gemsbock abermals eine Strecke abwärts weiter rollte und sich zu diesem Zwecke bückte, krachte vom Fels kopfe, auf dem Dornauer stand, ein zweiter Schuß. Den Jäger in die Flucht geschlagen. Nach diesem Schuß getraute

sich der Jäger nicht mehr, das Gemswild zu bergen; er begab sich zu einem ent fernteren, nicht mehr gefährdeten Standpunkte und konnte von dort aus wahrnehmen, wie Geißler wieder zu Dornauer und Pfister stieß, und wie diese beiden längs des Grates weiter pürschten, während Geißler ihnen jen- feits der Scharte durch „Treibschüsse" Gemswild zutrieb. Nachdem alle drei Wilderer noch bis gegen Abend in der geschilderten Weise, Dornauer und Pfister als Schützen, Geißler als Treiber, ergebnislos gewildert

, verschwan den sie mit dem Gemsbock. Dornauer und Pfister wurden ein paar Tage später verhaftet und sitzen seit dieser Zeit in Untersuchungshaft. Gestern hatten sie und Geißler sich vor dem Innsbrucker Schöffensenat (Vorsitz OLGR. Ziegler) zu verant worten. Sie gaben die Wilderei zu, nicht aber, daß sie mit den Schüssen und Steinlawinen den Jäger hätten ge fährden wollen. Die Schüße seien nur Signalschüsse ge wesen, um sich gegenseitig zu verständigen, daß der Jäger komme. Und die Steine

habe man nur deshalb abge- lasien, um den Jäger zu verhindern, die Rinne herauf- zukommen und die Wilderer festzunehmen. Staatsanwalt Dr. Haupt ersuchte um eine strenge Bestrafung der drei. Noch nie fei in der Tiroler Ge richtssaalchronik ein derart grausamer Wilderersall vorgekommen wie dieser. Es sei empörend, wie die Bur schen lange Zeit auf einen älteren, schlecht entlohnten Jäger, der seine Pflicht versah, zentnerschwere Steine hinabrollten. Ein glücklicher Zufall nur habe bewirkt, daß der Mann dem Tode

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 20.09.1928
Umfang: 16
Zwei alte Sagen aus dem Paznaun. Der Jäger mit der Geifterhacke. Gin alter Jäger von Langesthei ging an einem Spät- Herbsttage in bas gegenüber liegende Flattöl auf Me Gemsjagd. Da er erst gegen Abend fortging und in der Serfaufer Ochsenalphütte in Hinterflat übernachten wollte, geriet er in die Nacht, bevor er aus dem Walde kam. Er verirrte sich und mußte in demselben über nachten. Er befand sich in der Nähe >des Habiger Langets- berges — eine Boralpe des Weilers Häbigen, Gemeinde See

—, 'woselbst es nicht recht geheuer fe»in soll. Es war eine monbhelle Nacht. «Um Mitternacht wurde der Himmel finster. Der Jäger vernahm auf einmal Hunde- gebell und wüstes Geschrei. Er ahnte, baß es bie wilde Jagd sei und warf sich auf d-en Böden. Denn bie 'wilde Jagd saust immer nur kniehoch über die Erbe dahin. Bald zog sie mit ihrem grausen Getöse ü'ber ihn bah in, aber kaum war sie vorbei, verspürte er in seinem Kopfe einen heftigen Schmerz, Iber nicht nachließ. Als es zu grauen begann, verließ ider

Jäger den Wald und wollte talein wandern, aber 'bie Kopfschmerzen wurden immer heftiger und er begab sich nach Hause. Diese verließen ihn aber nicht und er begab sich zur 'alten „Waldhirtlin", bie wegen ihres tiefchristlichen Sinnes das besondere Ver trauen des Volkes befaß und 'fragte 'sie um Rat, denn es mußte ihm in jener Nacht angetan worden sein. Diese riet ihm, geduldig auszuharren und- genau nach einem Jahre wieder an derselben Stelle im Walde zu liegen, wo er bas Abenteuer mit der wilden

Jagd gehabt hatte. Ein Jahr lang harrte der alte Jäger geduldig aus. Es kam endlich die ersehnte Nacht und er wartete auf die Erlösung. UNd richtig! Die 'wilde Jagd tobte wieder über ihn. Da verspürte er etwas wie einen Riß im Kopfe und der Schmerz 'war plötzlich verschwunden. Aus der Luft hörte er herunterschreien: ,-Ha! Jetzt Hab' ich meine Hacke wieder!" Nun wußte der Jäger, warum er ein ganzes Jahr zu leiben hatte: er trug nämlich in seinem Kopfe eine Hacke herum, die 'einem Geiste aus der Hand

trat ein Jäger mit einer wahren Habichtsnase und in echter Weibmannskleidung. Anfangs erschrak der Wildschütz, ba er der Meinung war, es fei ein Jagdaufsichtsorgan. Dieser tat aber freundlich und aufgeräumt und nun hielt er ihn 'für einen Sonntags jäger aus Lanbeck. Allmählich, kam ein anregender Jäger- biskurs in Fluß. Man sprach von 'diesem und jenem und ber Jäger wurde immer geheimnisvoller. Der Wildschütz horchte gespannt, insbesondere als ihm dieser alle mög lichen Jagbvorteile bekannt gab

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Tiroler Warte
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Seite 3 von 8
Datum: 12.06.1922
Umfang: 8
erschienen ntir dann wie lächerliche Gespenster, die den lickten Tag zu scheuen hatten. Gegen Ende Mai führte der Jäger Lex die Baronin und mich, einmal hinüber zum V ch w a r z s e e. Der Schwarzsee liegt auf einer Vorstufe des Gebirges, ganz hinten im soge nannten tollen Graben. Wir waren den ganzen Morgen durch finstere Fichtenwälder geschritten. In diese eintönigen, weiten Forstgebiete hatte der Frühling sich eben erst schüchtern tastend hereingelvagt. Zwischen den Stämmen der Rot tannen leuchtete

es ebenso. Ich reichte ihr deshalb stumm und müde die Hand. Sie nahm sie und streifte mich mit einem dank baren Blick. Ick bemerkte dann, mit welcher Bernhlgnng ihr Auge an dein Jäger Ler hing. Sie hielt sich gleichsam durch seine Anwesenheit geborgen. Ich fühlte das. Lex schritt uns voran, mit großer Ruhe seine Pfeife rauchend, unempfrndlrch gegen jedes andere Gefühl. Der Wald wurde von Stunde zu Stunde ernster, wklder und unheimlicher. Graugrüne Flechtenbärte hingen von allen Aesten hernieder

. blieb der Lex lächelnd stehen. Es war ein Heller Falkenblick, mit dem er die Knaben übersah. „Spottschlecht werst's!" sagte er; „paßt amal auf— jetzt da!"^Mit diesen Worten schleuderte der Lex einen Stein über den See. Aber der Stein erreichte die Eisplatte nicht. Der Lex bückte sich nach einem zweiten, — dieser traf. Dem Jäger genügte dieser Erfolg jedoch noch lange nicht. Er begann weiter zu werfen. Die Steine schwirrten über das Wasser, er warf weit über die Eisscholle hinaus und schien

und gab dem Jäger einen so eigentümlichen Blick, daß mich ein heil loser Zorn erfaßte. Ich verabscheute sie in diesem Augenblick und hätte sie ohrfeigen mögen. Rita lachte und Üatschte in die Hände. „Sie sind ein Teufelsmensch!" rief sie begeistert dem Jäger zu, „wo in aller Welt nur haben Sie so etwas gelernt," „Mei!" sprach Lex geringschätzig, „da ist ja nit viel dabetl Ich kann schon noch andere Sachen!" — Als wir heinigingen, machte sich der Jäger an die Baronin heran und suchte sie zu unterhalten

. In seinen scharfen, hell grauen Augen war jetzt ein listiges Leuchten, das mich mit tiefem Widerwillen gegen ihn erfüllte. Rita verstand eigent lich wohl verzweifelt wenig von dem, was ihr der Jäger in der echtesten Unterländermundart erzählte. Gleichwohl schien sie sich ungeheuer zu amüsieren. Sie betrachtete den Lex als eine Art wildes Tier, lvas dem Burschen sehr schmeichelte. Der Lex war freilich wohl ein verlotterter Kerl. Alles war harzig, schmierig und speckig an ihm. Seine Derbheit und' Urwüchsigkeit

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 03.01.1929
Umfang: 20
mittanzen kann. Hei- ratet er spät, so wird er sein Lebtag den Aerger mit den modernen Dienstboten nicht los. 10 Oer Jäger vom Ztemkee. Erzählung aus der Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe 1703 von Karl Deutsch. Die feurige Kronburgerin verstand es aber, das An- denken der Fischerin bei ihm bald immer mehr und mehr zu verwischen. Es kam ein langer, kalter Winter, aber noch keinen hatten die Bestandsleute so glücklich und vergnügt ver- lebt, seit sie ihre Heimat, das Lechtal, verließen und aus die Kronburg

zogen, wie diesen. Jede Woche zwei- oder dreimal kam der herrschaft liche Jäger, manchmal zu Lechleitners. Der Burgwart er zählte dann aus alter Zeit. Gar grauenhafte Schilde rungen gab er aus den Türkenkriegen. Sie mußten es alle glauben, wäre damals der Valentin und sein Herr sckon auf der Kronburg festgesessen, wie jetzt — heute stünden die Türken noch vor Wien. Lechleitner Vater und Mutter saßen mit dem alten Kämpen am offenen Kaminfeuer und ließen sich ein- um das anderemal die- selben

Geschichten von ihm wiedererzählen, wie er und Prinz Eugen gegen den Halbmond kämpften. Dem Jäger und der Burgl hinterm Ofen war es lieb und recht, wenn sich das Alter nur freute und gut unterhielt — sie freuten sich ihrer jungen Liebe. Was wußte die Burgl ihm alles zu erzählen, wie bunt es die Dora mit dem Grafen trieb — wie sie jetzt immer bei ihren Geschwistern im Köhlerhäuschen die Briefe in Empfang nehme, die sie heimlich von ihm de- komme — mit großen Siegeln. — Wie hätte Lex an all den Geschichten

zweifeln sollen — die Burgl sagte es ihm doch so ost, wie verhaßt ihr alle Heimlichkeit und Falschheit sei, und ihr Auge blickte doch so offen und frei in die Welt; der Mund, der ihn so feurig küßte, der konnte nur die lautere Wahrheit reden. — Sie tröstete ihn, ersetzte ihm den verlorenen Schatz, er war zufrieden und glücklich und übers Jahr sollte die Hochzeit sein. Der Vogt im Sckloß droben, der war weniger er- freut über den Wandel der Dinge. Es gefiel ihm gar nicht, daß der Jäger so bald schon

man vom „Kinder- fegen" und nannte die Kinder eine „Gottesgabe". Die alten Eltern sind auch ein Segen, eine Gottesgabe. An ihnen können die Jungen die Achtung und Liebe, die sie einmal von ihren Kindern erwarten, üben. Auch hier Einstmals rettete ihn der Lex, jetzt hätte er gerne ihn gerettet, aber der Jäger wollte die rettende Hand nicht annehmen, die er ihm bot. Kaum war aber der Winter dahin, wußte der Vogt dem Liebesgetändel ein Ende zu machen. „Zum Stein- fee!" hieß es, und willig folgte der Jäger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 04.09.1924
Umfang: 8
. Kiebachgaste Nr. 8. bez? 913 Heute und morgen stelle ich einen Teil meiner Blumen bei Firma Hagspiel, Lchirwgeschäft, Marktgraben, aus. Samenhändler Richard Pelze d er. bez. 896 b Im Kampfe mit Wilderern. Am 21. August be merkte der Auersperg'sche Jäger Peter Rauch während seines Dieystganges im Floitentalc (Ziller tal) auf dem Tristner drei maskierte Wilderer, die bei der sogenannte Sau eine Gemse erlegt hatten. Bei der Verfolgung der Wilderer durch den Jäger, der ihnen immer näher an den Leib rückte

, sahen sich die Wilderer gezwungen die erlegte Gemse zurückzulassen und versteckten sie in eine Felsenspalte, während sie selbst die Flucht gegen die Ligetscharte nahmen und sich dort postierten. Als der Jäger die Gemse entdeckt hatte, und sie den steilen Hang hiuabrollen ließ, ries einer der drei Wilderer dem Jäger zu, er solle die Gemse liegen lassen, sonst paniere ihm etwas. Ungeachtet dieser Drohung, nahm der Jäger die Gemse wieder und beförderte sie noch ein Stück weiter hinunter

, während die Wilderer große Steine aus den Jäger abließen, um ihn an der Wegnahme der Gemse zu hindern, denen aber der Jäger geschickt auszuweichen verstand. Als der Jäger die Gemse nochmals erreichte und sie wieder weiter rollen ließ, schossen die Wilderer zwei Schüsse gegen den.Jäger ab: das Projektil des zweiten Schusses sauste dem Jäger knapp am Kopfe vorbei. Nun sah sich Rauch gezwungen, von der Gemse abzulassen und konnte nach geraumer Zeit beobachten, wie die Wilderer sich die Genäse holten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.09.1930
Umfang: 8
, die sich gegen die Organisation Euro pas erheben, sind mannigfacher Art. Die nationalistische Ideologie, die Furcht vor allem der kleinen Völker vor der Beschränkung ihrer stets überwerteten „Souveränität", die ' Interessen verschiedener Kapitalistengruppen, die aus der , europäischen Desorganisation Nutzen ziehen, Bequemlichkeit Feuilleton. Wildschützen. Von Franz Lettner (Linz). Der Jäger muß nun einmal des Wilderers Feind sein. Begegnen sie einander in den Bergen, so heißt das für den Wildschützen

für baß, selten ein Wort, seilten ein Blick nach rechts oder links, schleppend einer nach dem andern. Da schreit einer: „Schaufts, was da ist?" Links neben dem Baum ein Jagdhund, der kläglich winselt. Daneben ein Mann, den Kopf voller Blut. Er ist starr und tot. Sie erkennen den Jäger von Larnsack; neben ihm liegt abgebrochen sein Gewehr. Zwei gehen sofort hin unter und melden. Große Streifen durch die ganze Gegend werden von Gendarmen, Jägern und Forstarbeitern' ge macht, aber niemand weiß

etwas bis heute. Wird wohl ein Wilderer vom Jäger scharf gestellt wor den fein und da ist es oft so wie im Krieg: Du oder ich! Und der Wilderer war flinker oder hat besser gezielt und den Gegner niedevgekvacht. Eine andere Geschichte aus demselben Jahre. Drei Burschen wildern im Hintergebirge, steigen den Kaixen- graben hinauf, kommen gerade beim Förnbachriedl an. „Halt!" Kurz vor ihnen steht ein Jäger, neben ihnen ein zweiter/ die Gewehre angelegt. Zwei Burschen sind schon in den Büschen. Der dritte

— Afchauer — duckt sich; vielleicht will er schießen. Der Jäger in Deckung schießt zuvor und trifft. Die andern zwei hören noch den Aufschrei des Kame raden, laufen aber weiter. Afchauer wurde am Bein ver letzt. Die Jäger verbanden ihn. Dann bat er sie, ihm einen Bergstock abzuschneiden, woraus er allein den Heimweg an- trat. So berichtete der Jäger. Heimgekommen ist der junge konnte nicht ansgefunden werden, obwohl Dutzende Forst arbeiter viele Tage hindurch überall gesucht haben und schließlich

behördliche Organe auch. Im Volk aber meint man allgemein, ein geheimnisvol ler Begleiter habe irgend etwas mit Afchauer gemacht. Das ist natürlich nur Volkesstimme. Gewisses weiß man gar nicht, nur daß der Name dieses Begleiters bis heute noch nicht festgestellt ist. Der Jäger aber ist noch angestellt beim „Grafen" Lamberg, der die Jagd von der österreichischen Bundesforstverwaltung gepachtet bat. Während wohl alle Wilderer heute ihr Geschäft nur gelegentlich betreiben, gab es früher sozusagen

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 12 von 12
Datum: 25.10.1929
Umfang: 12
vc Der Rreuzkaspc Das Mädchen i Dis Tochter de- Der Tuifelemal an ste He Das Landwehrchrenmal in Breslau wurde kürzlich enthüllt (Phot. Groß) ZT» T?" Äon * frt * iflnift5u ' ist durch Der Roland von Bad Oeynhausen « l°"stische Mitwirkung am Berliner und Königswusterhausener asLhrennlal für die im Kriege gefallenenSöhue derStc Rundfunksender bekannt geworden (Phot. Kuzelowsky) (Phot Groß) Werk TIF?r^i IA Der Hirsch !... Ja, das war er!... Der Starke... Das Glas an den Augen, weit vorgebeugt, starrte der Jäger

in den Nebel. . . . Drüben, kilometerweit, am entgegengesetzten Rande des Haus, bewegen sich dunkle Punkte . . . das Nudel! Und wieder: Oooa'! . . . oooa'! . . . oaah! . . . Die Rechte um den Kolben- hals, die Linke am Stahl der Waffe und das Auge ver senkt in ben Lichtkreis des Fernrohrs, visierte der Jäger das Stück an, das, aus dem Schatten der Stämme ge treten, auf breitem Sand fleck im Hellen Mondlicht stand — das Alttier, das das Rudel führte. ... Der Hirsch nach hinten, viel leicht im Bestand

hatte. . .. Aber hier war er nicht Jäger, nur Diener, der die Herrin an den Hirsch heranbringen sollte. ... Kam sie denn nicht? Die Uhr war nach elf. Er zuckte zusammen! Line weiche Hand hatte seine Schulter berührt. „Frau Gräfin?" Sie sah ihn mit ihrem im Mondschein weißen Angesicht an und lächelte. Er erbebte. Der Hirsch schrie wieder. Er hörte es kaum. Die Witwe Dr. Strefemanns und feine beiden Söbne offenen Grabe auf dem Berliner Luifenstädtifchen Friedhof» (Times) folgten. Der Hirsch, als letzter, blieb, einen triumphierenden

Schrei in die Mondnacht orgelnd, noch sekundenlang auf der Blöße stehen. Dann glitt auch er, wie Nachtspuk in Waldnebel und Finsternis. Da fühlte der Jäger, wie ein Arm, eine weiche Schulter sich an die seine lehnte. Und über ihnen ein schluchzendes Lachen: eine Eule, die in den dunklen Wipfeln schrie. Durch alle Br Buchhandlung 42 - 1929 j Serlttasanittt» ^JWIU, , Jentral-vid-n; schlechter Z<rk,I^. W Mi» Mbreilel die..MmiM Matef mnncymngen sur nv» unv wllflyvsr— Anstalten und Schutzhüllen weeden

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Tiroler Wastl
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Seite 14 von 16
Datum: 11.06.1924
Umfang: 16
, inbein man sie von den MKttern trennt, welchie macht werden. WWWWWWWWWWWI Wie die Elefanten gejagt werden, das erzählt Me reges recht anschaulich: „Wird die Herde auf günstigem Terrain angetrosfen, so geschieht der Angriff derart, daß die Jäger die Herde anreiten und den mit den besten Zähnen bewaff neten Bullen von seinen Gefährten zu trennen suchen. Ter Elefant ist durchs eine vieltausendjährige Verfolgung gewitzigt, nicht nur vorsichtig, sondern auch, furchtsam ge worden und flieht, wenn fict

), nur ein Ausweg findet. Wird er jedoch gestellt, so verwandelt er sich! in den entschjlos- sensten Gegner, der sofort zum Angriff übergeht. Unter wütendem Trompeten, das die Pferde vor Angst! ganz unbändig macht, stürzte er sich auf die Jäger, die nun ihrerseits fliehen. Mit Vorliebe greift der Elefant hell farbige Pferde an, Schimmel, die ihm bei seinem nicht son derlich guten Gesicht zuerst auffallen. Einer der Jäger reitet demgemäß einen Schimmel und die Aufgabe dieses Reiters ist, sich von dem Elefanten

des Tieres ange langt ist In dem Augenblicke, da der Elefant das Bein auf den Boden setzt, saust die scharfe, mit zwei Händen ge führte Klinge nieder und zerhaut die Achillessehne, so daß das Tier durch Aüssetzett des Fußknochens einseitig gelähmt wijrd. Natürlich dreht der verwundete Bulle sich nach dem Angreifer um, der sich« jedoch« nach vollführtem Hiebe zur Flucht gewandt hat, und nun ist die Reihe an dem ersten Jäger, der von seinem Schimmel springt, sich dem bereits halb gelähmten Tiere vorsichtig

nähert und mit wichtigem Hiebe die Sehne des rechten Hinterbeines durch- haut. Tos mächtige Tier ist nun völlig hilflos und der Gnade seiner Angreifer überlassen. Wurden die Hiebe kräftig genug geführt, so sind auch die großen Schlagadern durchschnitten und das Tier stirbt an Verblutung, oft frei lich erst nach, längerer Zeit, doch ohne besondere Schmerzen. Falls Gewehre zur Hand sind, gibt man dem besiegten Riesen den Gnadenschuß undfür die Jäger beginnen nun Stunden emsiger Arbeit. Tie Stoßzähne

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Reuttener Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 12.12.1930
Umfang: 8
Straße abzweigt, und führt über Kienberg nach Kaisers. Die Arbeiten führt Bauunternehmer Adalbert Wolf in Bach durch. Die Straße wird in einer Breite von 2.40 Meter gebaut. Für die Kostenbedeckung kommt mit 80 Prozent das Land auf. Die Bauzeit soll auf drei Jahre bemessen sein. Darum Immer Kathreiner von öem man lagt er sei mehr wert als erkaltet'! Boden. Glück im Unglück auf der Gemsjagd hatte unlängst der hiesige Jäger Viktor Gaugg aus Scharnitz. Bei der Verfolgung einer angeschossenen Gemse

im An gerletal, wobei sich Jäger Gaugg über die Wechselrich tung des Tieres überzeugen wollte, stürzte er, sich mehr mals überschlagend, über einen sehr steilen mindestens 25 Meter hohen Fclshang in eine fast ebenso steile Felsrinne, in der er an einer sehr abgelegenen Stelle liegen blieb. Jäger Thomas Köck, der in fast unmittelbarer Nähe bei der Absturzstelle war und eine andere Richtung ver folgen wollte, bemerkte sogleich den Absturz seines Kol legen und eilte ihm sofort zur Hilfe. Mit großer Mühe

im Sanatorium der Barmherzigen Schwestern an der Kettenbrücke im 46. Lebensjahre unser Ortskind Hochw. Herr Martin Jäger, der durch 16 Jahre hindurch als Kranken- u. Schwestern- Seelsorger dort eine außerordentliche ersprießliche Tätig keit entfaltete. Hochw. Herr Kaplan Jäger wurde in jungen Jahren Doppelwaise und hatte eigentlich keine engsten Angehörigen mehr. Sein ausnehmendes Talent führte ihn zum Studium, das elterliche Vermögen er- möglichte dies. Seine Gymnasialstudien vollendete er in Brixen

, wo er trotz stetiger Kränklichkeit ständiger Vor zugsschüler war. Die theologischen Studien betrieb Ka plan Jäger ebenfalls im Brixener Seminar. Die ersten Jahre seiner Seelsorgs-Tätigkeit führten den jungen Kooperator nach Wiesing, Trins, Flirsch, Kematen und Weerberg. Wegen ständiger Kränklichkeit mußten dem jungen Priester solche Seelsorgearbeiten zugewiesen wer den, die körperlich weniger Strapazen verursachten. Nach längerer Anstaltsseelsorge in Wien kam der nun Heim gegangene in das bestbekannte

Sanatorium an der Ketten brücke, wo er bis zu seinem Tode segensooll wirkte. Ein hartnäckiges Lungenleiden raffte den eifrigen Priester in der Vollkraft der Mannesjahre dahin. Schon vor zwei Jahren litt Kaplan Jäger, bereits von allen Ärzten rettungslos aufgegeben, an einer schweren Bauchtuber kulose. Damals machte der tiefgläubige Priester eine Wallfahrt zur hl. kleinen Theresia nach Frankreich und kam gesund zurück. Kaplan Jäger, der mit vorzüglichen geistigen Fähigkeiten ausgestattet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 03.05.1928
Umfang: 20
geleitetes Jagdrevier befaß, «das seine Freude und sein Stolz «war. In «demselben schaltete Hias, der Jäger, Mit «viel Fleiß, Geschick und Schneid. In Mußestunden aber folgte «er «gerne den Spuren d«es blonden Mareile und hatte «als «wohlgebauter, flotter und gutmütiger Bursche auch das Weidmannsheil gehabt, ihr Herz zu «erbeuten. Dabei gab «es «allerdings «einen Haken. Der Wartl zu Stein hatte «als Vergütung für seine Dienste «einen nahen «Hof «von der Herrschaft zu Lehen, d«er heute noch zu Wartlstein

und trotzdem «wollte «das Ma reile nicht Funken fangen. Der feinen Dirne 'war «fein Haar doch gar zu struppig, «fein Schnauzbart zu stachelig. Da war «ihr der schmucke «Jäger schon Heber. Weil aber Andrä Erbe «eines «der schönsten Höfe in der Runde war, meinte sie, es mit ihm «doch nicht ganz «verderben zu sollen, da man nicht wissen «könne, vb es einen nicht «einmal ge reuen würde und «es 'für alle Fälle gut sei, zwei Eisen im Feuer zu haben. Sie tat «also freundlich mit ihm und als er «sie «eines Tages

nicht verborgen geblieben «war, erwogen «sie reif lich, «welche Ausistchten «eine solche Heirat böte! Da kamen sie 'denn zu dem Schluffe, «der «Hias «wäre an «sich ganz recht, aber in «feiltet jetzigen Stellung könnte er «dem Ma reile «doch zu «wenig «bieten. Etwas «anderes «wäre es, wenn ntan Sicherheit hätte, daß er einmal des Wartels Nachfolger würde. Da diese Sicherheit aber nur «die Herr- schuft gewähren «konnte, «gab die Mutter dem Mareile und diese dem «Jäger 'den Wink, «den «Freiherrn gelegent lich

«einmal auszuholen, wie «er sich «zu diesem Plane stellte. Für diesen erwärmte «sich denn der «Hias mit ganzer Seele und «wartete nur auf eine schickliche Gelegenheit, feixte Bitte vovzutragen. An «einem «winterlichen Novembertage trat «der «Jäger beim Freiherrn ein. «Er trug in der erhobenen Rechten einen zottigen Vierfüßler mit rötlichgrauem Rücken, dessen Kopf, durch lange Haarbüschel an «den Spitzen der «Lauscher ausgestattet, «me Diele streifte. „Ah, hast du ihn endlich, «den Räuber!" rief der Freiherr

und Bier dafür geben." Der Jäger nahm die Riesenkatze, legte sie vor di«e Türe hinaus, 'kam dann wieder herein und blieb, den Hut mit dem Dannenbruch «verlegen zwischen den Finger« drehend, gesenkten Blickes vor dem Freiherrn stehen. „Hast «du ein Anliegen?" forschte dieser. „Freilich, Herr," erwiderte «der Jäger, „und noch dazu ein großes." „Dann nur heraus mit «der Sprache!" ermunterte der Freiherr. „Der Wartl," nahm sich nun der «Jäger das Herz, „hat neulich gemeint, «er fange nun zu altern

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 23.02.1923
Umfang: 16
Seite M. & Der Wilddieb, dessen Gesicht durch 'Ruß vollkom- -üten unkenntlich gemacht toar, richtete sich blitzschnell auf, tat einen Griff nach der hart neben ihm liegenden Büchse, wendete sich und bevor der Jäger, der einen Angriff -aus dieser Stellung nicht erwartete, recht zur Besinnung ^kanr, krachte schon der Schuß des Wildschützen. Der Jäger ^taumelte mit einem Schmerzensschrei zurück, das Gewehr seirtfiel ihm und aus dem Aermel seiner Hand, die wie leblos herunterhing, tropfte Bkut

schwerfällig bergab. Er mußte trachten, zum Arzt zu kommen. Der Wilddieb war lange in Sicher heit und mit seiner Verwundung konnte er die Ver folgung nicht arrfnehnren. So wußte er nicht einmal, wer . ihn angeschossen hatte, das Gesicht war nicht zu erkennen gewesen und auch die Kleider waren ihm nicht bekannt. Auf halbenr Wege verließen den Jäger die Kräfte und er nmßte sich an den Wegrand schon. Die Schmerzen waren unerträglich, der Mutverlust ziemlich groß und Mötzlich vergingen ihm die Sinne. So fanden

ihn wenig später Holzfäller und sie brachten den Schwerverletzten iauf einer aus Dannenästcn rasch hergestellten Bahre ins Dorf. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich dort die Kunde und jung und alt eilte zu dem kleinen Häuschen hinauf, in dem der Jäger wohnte, und wurden Zeugen des hef tigen Schmerzausbruches der jungen Jägers^rau, als die KMnner ihren Gatten brachten. Anfangs glaubte sie, er sei tot, und sie murmelte ein heißes Dankgebet, als man ihr erklärte, dem Franz sei nur der Arm abgeschosseu. Bald

herzzerreißender Jammer, bis eiue Ver fügung des Fürsten Waldegg auch diese Tränen trock nete. Er ließ die Jäger, die in seinem Dienste alt ge worden oder gar verunglückt loareu, nicht im Stich, er fetzte auch Hoftauer eine Rente aus, die ihm ein völlig sorgenfreies Leben mit den Seinen gestattete. Dazu fand der Invalide baD Nebenverdienst durch Botengänge zum Gerichte und Steueramte nach N., die er für die Dorf bewohner wachte, und so durfte er mit seiner Lage noch zufrieden sein, denn es hätte schlimmer

, während unter ihm der Tod lauerte. Franz Hoftauer stand selbst fast wie zu Stein er starrt, denn er war wohl noch zur rechten Zeit gekom men — aber helfen konnte er nicht. Es war unmöglich. Wenn er noch beide Hände gehabt hätte, wäre es ein Leichtes gewesen,-den armen Burschen heraufzuziehen; so aber stand er dieser furchtbaren Lage ohnmächtig' ge genüber. „Hilf mir, Jäger!" schrie der Bursche. „Nazl, halt dich fest, ich schick' mein Madel um Hilfe, mit einer Hand bin ich nicht imstand, etwas zu tun; halt dich fest

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Der Oberländer
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Seite 8 von 10
Datum: 17.01.1930
Umfang: 10
sich gleich 22 Mitglieder an. Herr Dundesoberfchützenmeister Karl Glück war auch erschienen und Konnte ver schiedene Aufklärungen geben. Der SchiejZstand soll bis im Frühjahr fertiggeftellt und eröffnet werden. Glück aufl Einer arme« Haien SMllN Man schreibt uns aus Oetzerau b. Oetz. Ein wohl kaum dagewesenes Iagderlebnis eines alten, im Weidwerk ergrauten Jägersmann E. Sch. vulgo H. fei hier erzählt. Er ist ein leidenschaftlicher Jäger trotz seines hohen Alters, hauptsächlich hat er es auf die armen

Hasen abgesehen und verfolgt dieselben mit Hund und Gewehr, so daß die herrenlosen Tiere durch die Laufereien und Verfolgungen an Herzlähmung, Rheumatismus und an verschie denen Ursachen in den Tod getrieben werden. Ein Fall, um der Tatsache Glauben zu schenken. Unlängst ging genannter Jäger wieder einmal mit voller Iagdausrüstung mit Schuß und Hunde gebell ganz offensiv auf die wehrlosen Tiere los um dieselben wieder einmal in Angst und Oual zu versetzen; nun hat sich ein Hase, welchem die Haare

glatt vom Leib geschossen wurden, in seiner Verzweiflung nach kurzem Ueberlegen auf- gemacht und sich entschlossen, den vermeintlichen Jäger im Hause zu besuchen, um für sich und feinen Leidensgenossen Milde und Gerechtigkeit zu erbitten; da aber bei seiner Ankunft der Jäger noch nicht zu Hause war, blieb ihm kein anderer Ausweg offen, als beim Wirt, der in der Nachbarschaft wohnt, und Fuchsjäger ist, Zuflucht zu nehmen, wo er bis Eintreffen des Jägers fteundlichft ausgenommen wurde. In ca. zwei

Stunden traf der abgemüdete Jäger bei seinem Jagdgenosfen ein, um sich eine Labung zu gönnen, wo nebenbei seine unglaublichen Er lebnisse zur Sprache kamen, dieselben im vollsten Umfang geschildert wurden, und um seiner Rede mehr Glauben zu schenken, daß er mehr Schüsse auf Hasen abgefeuert hat, hatte er aus seiner Rocktasch'n eine große Handvoll blutdurchlaufener Haare hervor, sodaß die Richtigkeit seiner An gaben gar keinem Zweifel unterliegen konnte. Durch diese Beweismittel kam auch sein Jagd

- Kollege zur vollsten Ueberzeugung, daß diese Haare von einem Hasen sein dürften, und sagte: mein lieber Genosse, der Hase, welchem du die Haare seinem Haupt entblöst hast, hat sich in deiner Wohnung vorstellig gemacht, da du aber nicht anwesend und die Türe geschlossen, hat er bei mir bis zu deiner Ankunft um Unterkunft gebeten und habe den Hasen mittlerweile in Verwahrung genommen, wo er mit Entsetzen auf dein Urteil harrt. Der Jäger glaubte anfangs, sein Genosse triebe nur Scherz, schließlich ließ

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Tiroler Grenzbote
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Seite 8 von 12
Datum: 04.12.1926
Umfang: 12
Heike 2 Vom Wiesel und seinem Weibchen. Einst ging ein Jäger aus der Wildschönau übers Gebirg und war verdrießlich, weil ihm den ganzen Tag nichts Jagdbares untergekommen war. Un versehens kam er an einem Stein vorbei, auf dem sah ein weißes Harmele (Wiesel) und putzte sich. Schon dachte der Jäger bei sich: er wolle das Tier vom Stein schießen. Da fiel ihm ein, wie ge fährlich die Harmelen sind, weil sie sich auf das Zaubern verstehen, und wenn sie einen anblasen, ihn sterbenselend

machen können. Also ließ er das Tier gehen und setzte sich in einiger Entfernung unter einen Baum, um ihm zuzuschauen. Derweil schlich ein Fuchs herzu, der sprang das Wiesel von rück wärts an und biß ihm ins Genick. Schnell nahm der Jäger sein Schießgewehr von der Schulter, zielte und — der Fuchs sprang hoch in die Höhe, über schlug sich und fiel zu Boden, mausetot! Das be freite Wiesel aber, das blutete und bös zerzaust war, tat einen hellen Pfiff — da kam aus einer Höhlung im Gestein ein zweites Wiesel

herbeigelaufen, das sah den Zustand seines Genossen, eilte fort und kam wieder mit einem Kraut im Maul. Dieses Kraut legte es auf die Bißwunde des andern Wiesels, und siehe: binnen kurzer Zeit schien das wunde Tier frisch und gesund wie zuvor. Darnach schlüpften sie alle beide in ihre Höhle, nicht ohne noch einmal nach dem Jäger umgeschaut zu haben, Das Kraut aber ließen sie auf dem Stein liegen. Der Jäger entsann sich, gehört zu haben, daß die Wiesel ein wunderkräftiges Heilkraut gegen alle Uebel kennen

, aber auch, daß sie es den Menschen sonst verbergen und es sich nur durch List abge winnen lassen. Er begriff, daß sie ihn belohnen wollten, weil er den Fuchs erschossen, schob also das Kraut in seinen Sack und nahm sich vor, alsbald einen Versuch damit zu machen. Als er wieder im Tale war, ging er in ein Wirtshaus — dort hatte die Frau schon lange einen eiternden, schmerz haften Schaden am Fuße. Der Jäger legte ihr sein Kraut auf, und von Stunde an genas sie. Bald erscholl sein Ruf als eines großen Heilkundigen weit und breit

, und er half mit seinem Kraut den ver schiedensten Kranken jeden Alters und Standes. Auch ein reicher Herr war darunter, der gab ihm eine große Summe Geldes dafür, daß er ihn gesund gemacht. Da hatte der Jäger für sein Lebtag ge nug und war aller Sorge quitt, aber leider hat er das Heilkraut bis zu seinem Tode niemand an- gezeigt, sondern das Geheimnis mit ins Grab ge nommen. Aus dem im Iugendschriften-Verlag K. Thienemann, Stuttgart, in der Sammlung „Thienemanns illustrierte Zweimarkbücher" erschienenen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 12.03.1931
Umfang: 10
, einen Landesfagdfonds zu gründen, außerdem ist jeder Jagd kartenbesitzer alljährlich verpflichtet, die Jagdscheine zu er neuern, wo wiederum ein nicht geringer Betrag von 6 bis 20 8 für die Verlängerung der Jagdkarten zu entrichten ist. Nachdem in den meisten Jagdgebieten Tirols der Rückgang des Wildes immer größer wird — aus dem Grunde, weil in vielen Jagdgebieten mehr Jäger als Wild vorhanden sind — besteht daher keine Berechtigung zur Bildung dieses Fonds einen weiteren Prozentsatz einzuheben; es wäre eher

!" „Aktrum nicht gar." „Ich schieße dich zusammen, wenn du nicht dein Ge wehr niederlogst." „Ich Hab' gar kein Gewehr, 's ist nur ein Stecken." Der Liebl legte seinen Stecken fort und wollte sich er klären. Andrä, in seinem Zorn> hielt seine Büchse gespannt und drohte dem Jäger. Endlich überlief diesen der Koller und er fiel über den Bauer her, ihm die Flinte zu entreißen. Im Nu hatte er den Kolben in der Hand, Andrä hält die Büchse -beim Laus fest und will nicht ablassen. Auf einmal schnappt das Schloß

ab und die Pfosten fahren dem Andrä durch die Brust. Der Jäger war davongesprungen, aber es dauerte nidjt äuge, so kam er wie ein Geist in die Stube, schwankte zum dkranken hin und sagte: ^ Ich schwör dir's zu bei Himmel und Seligkeit, daß ich nicht mit Fleiß und Rachsucht dein Gewehr abgeschossen. Der Zufall war's oder besser, der Teufel, der immer 'bereit steht, wo's ein Unglück geben soll." „Du kannst nicht glauben,'- Seraphin, wie uns allen zu Mrrt war. Ich hätte den Jäger erdrosseln mögen

-, aber die Schwester und der Bergmann hingen an mir, als wie Hunde am Wildschwein. Die Frau schmähte den Mörder, aber der Pater gebot ihr Stillschweigen. „Jst's so, wie der Mann sagt?", fragte er sanft, wie er immer gewesen, der Mann Gottes, den Verwundeten-. „'s mag schon so sein," murmelte der Bruder, drehte aber das Gesicht von dem Jäger weg und zog die Hand, wo nach er gegriffen-, unter die Decke. Da siel der Jäger auf seine beiden Knie vor dem Bette hin und verschwor sich millionenmal und heulte vor Kum mer

. . . von dem da —er zeigte, ohne sich umzu- schanen, auf den Jäger - von dem da will ich'"nichts wissen. Bei diesen Worten, obschon ich dem Armen sie nicht verargen wollte, ging mir's doch grauslich über die Haut und ich sagte: Schau Andrä, der Hochwürden meint, daß auch der Herr den Feinden vergeben hat. Hierauf lächelte der Bruder so bitter und spöttisch und leidvoll, wie sie oft lachen, die da den Geist aufgeben und murmelte: Wennn unser Herrgott von dem Mutmenschen was weiß . . . meinetwegen. — Ich nicht. Jetzt sing

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