14.546 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1904/23_04_1904/OBEWO_1904_04_23_3_object_8028390.png
Seite 3 von 22
Datum: 23.04.1904
Umfang: 22
für den Jäger ist, so ist dann das beste, sich die Richtung, welche der Hahn nach dem Schüsse einschlägt, gut zu merken und bei vollkommener Tageshelle mit einem guten Vorstehhunde nachzusuchen. Meistens wird der Hahn dann aber nicht mehr gefunden, da er sich gerne versteckt und eine Beute des Raubzeuges wird. Das schönste ist es, wenn der Schütze nach dem Schüsse nur zum Baume hinzugehen braucht und den Hahn aufheben kann. Dieses Gefühl der Freude oder das des Mißvergnügens im anderen Falle gilt namentlich

für diejenigen Jäger, die sich, oft unter großer Mühe und Anstrengung, ohne Zuthun eines Jägers, den Hahn selbst verlosten. Da das Auerwild nicht sehr stark verbreitet ist und in vielen Gegenden fast keines unter den Schuß kommt, ist eS nicht zu verwundern, daß sehr viele Nimrode die Auerhahnbalz nur aus Jagdbüchern oder vom Erzählen kennen. Die Auerhahnbalz läßt sich nicht über Nacht oder ohne Beihilfe eines erfahrenen Jägers erlernen. Ein Jäger, der sich den Hahn vom Jäger verlosen läßt, von der Balz

selbst aber nichts oder wenig versteht, sonach nur mittelst Vor springens des Jägers oder an dessen Arm zu dem Hahn gelangt, ist, wenn er auch das Glück hätte, denselben zu erlegen, doch lange noch kein richtiger Hahnjäger. Bezüglich der anzuwendenden Schrottladuug. falls nicht die Kugel vorgezogen wird, sei bemerkt, daß nach Angaben alter und erfahrener Jäger am besten eine Mischung von */ 3 Schrott Nr. 0 mit Schrott Nr. 2 oder Nr. 3 aus dem Grunde empfehlen wird, weil die Mischung mehr gebunden wirft und der Schuß besser

verwies Abg. Biankini auf die Zeitungsmeldungen, wonach die Reise des italienischen Senators Mirag- lia und die Minister-Entrevue in Abbazia bezweckt hätten, gewisse Begünstigungen für den Import italienischer Weine zu erlangen. Im Eir.lauf befand sich eine Anfrage der Abgeordneten Dr. Erler und Dr. Perathonec an den Handelsmi- Ein wichtiger Punkt für den Jäger bei der Hahn balz ist, daß er kaltes Blut bewahrt sich nicht auf regt. So mancher Jäger kann, wenn er den ersten Schlag des Hahnes vernimmt

, sich nicht mehr halten und springt, ohne auf die Warnung seines Jägers zu achten, über Hals und Kopf auf den Vogel loS, um möglichst schnell in dessen Nähe zu kommen. Die Folge davon ist, daß der Hahn meist versprengt wird, mindestens aber, daß der hitzige Jäger dann ganz außer Athem und erhitzt am Balzplatze erscheint, und am ganzen Körper vor Aufregung zittert, wobei dann kein ruhiger Schuß mehr erfolgen kann. Für ein sicheres Gelingen auf der Auerhahnbalz muß es weiter bezeichnet werden, daß der Jäger

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1910/08_01_1910/OBEWO_1910_01_08_10_object_8033304.png
Seite 10 von 20
Datum: 08.01.1910
Umfang: 20
, wobei plötzlich ein Schuß krachte und das Projektil dem selben durch die linke Hand ging, ohne glück licherweise eine schwere Verwundung zu verur sachen. flÜNM Wilderer im Hochgebirge. Am 3. Jänner fand beim Landgericht München II die Haupt verhandlung gegen einen Wilderer statt. Am Sonntag, den 24. Oktober, morgens befand sich der Jäger Albrecht des Fürsten Thurn und Taxis auf dessen Pachtjagd bei Bayrischzell. Gegen 1 Uhr hörte der Jäger hoch oben im Gemsenrevier auf der sogenannten Hammelplatte

einen Schuß fallen, der nur von einem Wilderer abgegeben sein konnte. Der Jäger ging der Schallrichtung nach und hörte, im sogenannten Kuhstallhölzl angekommen, einen zweiten Schuß. Bald darauf sah er den mit einem falschen grauen Barte vermummten Wilderer, das Gewehr über der Schulter, auf sich zu kommen. Der Jäger rief den Wilderer an, das Gewehr abzulegen. Sofort fuhr der Wilderer mit seinem Gewehr in Anschlag; da kracht der Schuß des Jägers. Mit einem Fluche warf der unverletzt gebliebene Wilderer

den schwerbepackten Rucksack weg und ergriff die Flucht. Zwischen Jäger und Wilderer begann nun ein hitziges Jagen; der Wilderer verlor dabei seinen Wetter mantel; über Steilhänge hinabspringend, gelang -es ihm aber zu entkommen. In dem wegge worfenen Rucksacke befand sich ein frisch geschossenes, ausgeweidetes Gamswild. Einen ähnlichen Wetter mantel, wie der von dem Wilderer weggeworfene, hatte der 25 jährige Holzarbeiter Sebastian Reheis von Niederaudorf getragen, der im Oktober in Kasten bei Hausham-Schliersee

vorübergehend in Arbeit stand. Reheis war einige Tage früher von einem anderen Jäger bei Geitau mit einem voll bepackten Rucksack gesehen worden. Beim Ansichtig werden des Jägers war Reheis damals forl- gelaufen. Aus der Gegend war Reheis nach dem Zusammentreffen mit dem Jäger Albrecht ver schwunden ; erst nach einiger Zeit konnte er in Miesbach verhaftet werden. Reheis, wegen Wil- derns und Paschens oft schon vorbestraft, ist der Typus eines Wilderers aus dem Hochgebirge, schlank, von sehniger Gestalt

, voll Gewandtheit und Kraft, Verschlagenheit und Mut. Aus seinem ganzen Vorleben geht hervor, daß Reheis mit der Leidenschaft zu wildern und als Schmuggler auf Schleichwegen zu gehen, auch den unbändigen Haß gegen alle grünem Uniformröcke, gegen Grenzauf seher, Gendarmen und Jäger, in sich trägt. In Wirtshäusern verhöhnte Reheis in Trutzliedeln die „Greanen, die ihn doch nicht fangen können"; wegen Beleidigung der Diener der öffentlichen Ordnung ist er schon öfters eingesperrt

2
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1903/30_08_1903/ZDB-3077611-9_1903_08_30_14_object_8417494.png
Seite 14 von 16
Datum: 30.08.1903
Umfang: 16
hat geschossen!" Der Forstjäger war es. der auftauchte. Stumm zeigte der Dorfrichter in die Tiefe. Sepp erblickte sofort den Wilderer und er schrie: „Schuft, Ge wehr oblegen!" „Ist ohnedies kein Schuß mehr drinn!" höhnte es von unten herauf. „Komm her, wenn Du eine Schneid hast." Der Forstjäger sprang, wüthend über die Keckheit des Wilderers, über einige Felsvorsprünge. Der Dorfrichter blieb ruhig hinter seiner Deckung; er dachte sich: „Was geht Dich der Jäger an? Der soll schauen, wie er allein

mit dem Wllderer fertig wird." Der alte Groll gegen Sepp erwachte in ihm. Er sah ruhig zu, wie der Jäger ringen mußte, um seiner Herr zu werden. Der Ge schwärzte war von gedrungener Gestalt und schien sehr muskulös zu sein. Er wehrte sich wie verzweifelt. Bald lag der eine, bald der andere der beiden Gegner am Boden. So balgten sie sich den Abhang hinunter nnd kamen einer jäh abstürzenden Fels wand nahe. Der Dorfrichter erkannte die Gefahr, in welcher der Jäger schwebte; er eilte in die Höhe und lief bergab

. „Ergib Dich, Hallunke!" erscholl es aus seinem Munde. Als der Wilderer sah, daß ein zweiter Gegner auftauchte arbeitete er sich mit aller Kr> ftanstrengung in die Höhe und gab dem Jäger einen Stoß. Sepp taumelte dem Abgrund zu und stürzte in die T'efe. Der Dorfrichter stieß, einen leisen Schrei aus. Er blieb wie gebannt stehen. Der Schrecken batte ihm die Glieder gelähmt. Diesen Augenblick benützte der Wilde er, raffte sein Gewehr vom Boden auf und wandte sich ur Flucht. Ehe der Dorfricht

, wie es dem Abgestüezten ergehe. Er eilte so schnell es ging, jener Stelle zu, wo Sepp lag. Auf Umwegen ge langte er zu ibm. Welch herzzerreißender Änblick bot sich ihm nun dar! Auf einem platten Stein lag der Jäger mit zer schmetterten Gliedern. Mit aufgeriss nen, verglasten Augen starrte er den Dorfrichter an. Dieser machte sich nun Vorwürfe, daß er dem Jäger nicht gleich zu Hil e eilte. Doch es war zu spät. Einen verloren n Augenblick bringt keine Reue zurück. Wäre es der Mann nicht seinem Dorfrichteramte schuldig

. Konnte der Dorfrichter nich: heute mit Sepp ab gerechnet haben, hier, wo er sich unbelauscht glaubte? Neugierig betrachtete der Pecher den Jager: „Ist er tobt?" fragte er. „Du bleibst hier!" befahl der Dorfrichter, „bis ich mit Leuten komme, um den Jäger zu bergen." Naz sah dem Dorfrichter, der sich rasch entfernte, lauernd nach. „Ist die Blässe," dachte er, „die der Dorfrichier zeigt, nicht ver- rätherisch? Wenn ein Dritter auf der Grasleiten gewesen wäre, hätte ich ihn nicht sehen müssen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/14_02_1903/OBEWO_1903_02_14_14_object_8027287.png
Seite 14 von 16
Datum: 14.02.1903
Umfang: 16
26 Sie werden größtenteils mehrstimmig und mit ganz einfachen Har monien gesungen, hören sich aber wegen ihres schlichten und doch bezeichnenden Melodienganges ungemein lieblich an. „Da steh'n freist' schöne Liebeln drin'," sagte Resei zu dem Jäger. „Und du selm hast sie alle g'sammelt und aufg'schrieb'n? Tie Hab' ich schon oft g'sungen, „Der Jager vom Walchensee" und „Das holzsuchende Diandl". Aber da is eins, das könnten wir eigentli' noch singen miteinander, das Lied „Im Partnach- tal

" —" „Nur zu," rief der alte Hochrainer. „Fangt's nur an, i' brumm' fcho' auch mit mit mein'm Schusterbaß. Der Wendel singt so schön, daß er alle Tag' aufs Theater geh'n könnt' und 's Reserl hat eh a Stimm' wie a Elöckerl. Aber, Leuteln, trinkt's z'erst noch amal und tut's die Gurgeln ordentli' anfeuchten, nach her geht's Singen noch amal so gut." Dieser Rat wurde bereitwilligst befolgt. Wendel und der Alte leerten ihre Gläser, au^ Resei tat einen herzhaften Schluck, dann griff der Jäger in die Zither

und nach einem kurzen Vorspiel erklang es lustig im Chore: Im Partnachtal, An der Grenze von Tirol! u. s. w. Als das Lied zu Ende und die Töne der Zither verklungen waren, klatschte der alte Hoch rainer, der wacker mitgebrummt, lachend in die Hände. „Bravo, bravo," rief er, „das is amal wunderschön g'wesen! Wie ich halt g'sagt Hab', im Hoftheater in der Münchnerstadt drin'kann man net besser singen hör'n —" In diesem Augenblicke wurde der Alte abgerufen, und Resei und der Jäger blieben allein. Als der Schnitzer

war' für mich," flüsterte Resei, innig zu ihm aufblickend. „Aber schau, Wendel, g'rad' weil mei' Glück so groß is, Hab' ich alleweil a heimliche Angst, es könnt' amal unversehens a fürchterlich's Un glück über uns hereinbrech'n. A Jager is nie recht seines Lebens sicher und wenn ich an Quirin denk', wird's mir dunkel vor die Aug'n —" „Mei', 's is net so arg, wie du dir's ausmalst," beschwichtigte der Jäger. „Ich bin schon recht auf meiner Hut, und weißt," fuhr er in scherzendem Tone fort, „mei' Bergmann

! is auch noch da! Brauchst also keine Angst z' hab'n, Resei! Wir zwei «fürchten uns vor a halb's Dutzend Wildschützen net!" „Tu' nur recht wachsam sein, gel', Bergmann!," sagte das Mädchen und beugte sich liebkosend zu dem Hunde, der lang aus- gestreckt zu ihren Füßen im Grase lag und mit dem Schweife den Boden peitschte, nieder. „Sstlst nachher a' alleweil a recht gute Liegerstatt und a gut's Fressen hab'n, du lieb's Hunderl, du!" „Jetzt hörst aber auf, Resei," lachte der Jäger, „sonst werd' ich gleich eifersüchtig

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/17_01_1903/OBEWO_1903_01_17_14_object_8027215.png
Seite 14 von 16
Datum: 17.01.1903
Umfang: 16
Steine aufzurafsen und nach dem Hunde zu schleudern, sprudelten unaufhörlich Flüche und Verwünschungen über seine Lippen. „Halt, was gibt's da?" ries der Jäger mit starker Stimme, indem er auss neue einen lauten Pfiff ertönen lieh. „Herein, Bergnrannl! Herein auf der Stell'!" „Ruf's nur z'ruck dein Hundsviech, Jager," rief der Bursche, indem er sich wild emporrichtete, „sonst werf' ich ihm 's Kreuz ab! Fahrt der los auf ein'n wie der Höllteufel, und bei ein'm Haar hätt' er mich noch 'bissen

auch! Aber das, wenn g'scheh'n war', nachher hätt' ich's auf'm Fleckl derschläg'n, das Schind- luder, das elendige!" „Was is da passiert? Was hat's 'geben?" forschte der Jäger, der inzwischen den Hund, welcher sich noch immer wie wütend geberdete, an die Leine gelegt hatte. „Eeht's ' dich viel leicht 'was an?" höhnte der Bursche. „Kümmer' dich um dich und net um andere Leut'! Wir brauch'n kein'n dritten, wir zwei können unsere Sachen schon allein aus- mach'n miteinander. — Mach', daß d' in d'Höh' kommst," fuhr

er das Mädchen in die Höhe und suchte es fortzuzerren, aber es gelang der Weinenden, die alle ihre Kräfte zusammenraffte, sich frei zu machen und zu dem Jäger zu flüchten. „Brauchst keine Angst z' hab'n, Resei," tröstete der Jäger die Schluchzende, die sich an seinen Arm klammerte, mit sanften Worten, „es soll dir nir g'scheh'n! — Ich rat' dir's," wandte er sich hierauf mit drohender Gebcrde gegen den Burschen, „laß das Madel in Ruh', oder wir wachsen zusammen miteinander! Wenn d' a Ehr' im Leib' hätt'st

will," fiel der Jäger un geduldig ein. „Drum mach' dich aus'm Staub, ich sag' dir's zum letzter Mal oder ich zieh' ander: Saiten auf!" „Gut, i' geh'." knirschte der Bursche, als er sah, daß der Jäger langsam di? Büchs? von der Schulter nahm, , i geh', aber geschenkt, Re sei, is dir's net, was du mir heut' angetan hast. Ich will dir noch eine Supp'n einbrocken, dasj du deiner Lebtag noch an den Quirin Rausche: denken sollst. Und mit dir, Jager, werd' ich auch noch gründlich ab rechnen, verlaß dich drauf

! Du hast so schau lang' was auf'm Kerb holz bei mir und für deine heutige Einmi schung werd' ich mich noch ertra erkenntlich zeig'n. Wir treffen schon wieder amal z'samm', nachher sollst ein' or dentlichen Denkzeltei kriegen von mir!" Er eilte davon, der Jäger aber schaute ihm mit verächtlichen Blicker nach und wandte sich dann wieder zu dem Mädchen. „So, jetzt sind wir befreit von dem Lo- der," sagte er. „Ich Hab'ihn schon lang'aui der Muck, aber er geht mir ganz g'wiß noch amal ein, nachher

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1906/06_01_1906/OBEWO_1906_01_06_11_object_8030044.png
Seite 11 von 16
Datum: 06.01.1906
Umfang: 16
des Schießwesens, des Friedens und der Eintracht; wenn die obgenannte Schützengesellschaft diese Punkte ins Auge fasse, dann gelinge es ihr leicht, einen neuen Schieß stand herzustellen. Hochw. Pater Benedikt er- l stattete im Namen der Schützen von Hinterhorn- . Lach dem Herrn Schlager den Dank. Das Schießen I begann am 26. Dezbr. und endete am 31. Dezbr. 1905. Am Schießen nahmen 28 Schützen teil, von denen 2226 Schüsse abgegeben wurden. Als Bestgewinner gingen hervor: Am Haupt: 1. Franz Lechleitner, Jäger

, Hinterhornbach; 2. Her mann Lauggus, Oberschützenmeister, Vorderhorn bach; 3. Jakob Lechleitner, Jäger, Stanzach; 4. Hermann Bader, Jäger, Vorderhornbach. Am S ch lecker: 1. Reimund Selb, Häselgehr; 2. Albert Köck, Wirt, Vorderhornbach; 3. Franz Lechleitner, Jäger, Hinterhornbach; 4. Jakob Lechleitner, Jäger, Stanzach; 5. Ignaz Kärle, Maler, Hinterhornbach; 6. Hermann Bader, Jäger, Vorderhornbach; 7. Josef Bader, Jäger, Vorderhornbach; 8. Wilhelm Köpfte, Jäger, Hinterhornbach; 9. k. k. Förster Schlager

, Stanzach; 10. Josef Barbist, Höfen. Extrabe ste: 1. Franz Lechleitner, Jäger, Hinter hornbach: für die meisten Nummerschutz; 2. Ignaz Kärle, Maler, Hinterhornbach: für die meisten Schuß. Schützen Dank — Schützen Gruß, an alle bei dem Schießen teilhabenden Schützen. Jagdunglürk. Ein tragisches Jagdunglück hat sich dieser Tage in der Umgebung von Strakonitz (Böhmen) abgespielt. Der Landwirtschaftschullehrer M. glitt während einer Jagd von einem Feldraine ab, sein Gewehr stieß dabei auf einen Stein

, daß dieser tot auf dem Platze liegen blieb. Die Jagd wurde sogleich abgebrochen. Der erschossene Treiber, ein achtzehnjähriger Bursche, war ein gräf licher Tcaunscher Waldhüter, namens Schram. Bärenjagd bei Hermannst,dt. Der Bären jäger Hauptmann August v. Spieß halte, wie im „Pester Lloyd" berichtet wird, am 10. Oktober v. I. das Glück, in den Bergen um Hermannstadt zwei Bären mit je einer Kugel pro Doublette zu strecken. Beide Bären kamen dem Jäger, der mit seinem Hunde hinter einem-Luchs daherhetzte

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/24_01_1903/OBEWO_1903_01_24_18_object_8027235.png
Seite 18 von 20
Datum: 24.01.1903
Umfang: 20
' amal a armer Hütersbua g wesen, der hat alte Schnitzer, indem er dem Jäger durchs Fenster die Hand zum Gruße bot. „Jetzt laß ich dich nimmer aus! Heut' mußt scho' a bißl einkehr'n bei mir." „Versteht sich," nickte der Jäger, „desweg'n bin i' da!" Und sich vom Fenster entfernend, trat er ins Haus und in die Stube, in welcher der Teckel, der ihni vorausgesprungen war, bereits schweif wedelnd herumschnüffelte. „Grüß Gott beieinanb'!" sagte der Jäger, sich auf den Sessel, den ihm der Schnitzer hinschob

, niederlassend. Der Teckel aber, der die Anwesen den mit freudigem Bellen begrüßt hatte, und von ihnen gestreichelt worden war, kroch jetzt unter den Ofen, wo er sich zu einem Knäuel zusammenrollte und mit einem behaglichen Seufzer die Augen zu einem kleinen Schläfchen schloß. „Da bin i' jetzt, Burghoferin," sagte der Jäger, während er die Blicke suchend durch die Stube schweifen ließ. „Also was is 's jetzt? A Aus kunft soll i' dir geb'n über 's wilde G'jaid?" „Ja, Herr Randorfer," nickte die Nachbarin

, die sich inzwischen von ihrem Schrecken wieder er holt hatte. „Sag'n sollt's uns, ob's scho' amal 's wilde G'jaid g'seh'n oder g'hört habt's —" „Es heißt wohl alleweil, daß d' Jager so lüg'n können und i' kunnt' dir jetzt leicht E'schichten aufbind'n, daß 's dir eiskalt übern Buckel 'nunter laufen tät," lachte der Jäger, „aber i' will do' lieber bei der Wahrheit bleib'n. Wohl scho' oft bin i' bei Nacht und Nebel im Holz und ob'n auf die Berg' umeinanderg'stieg'n, aber noch nie Hab' i' 'was g'seh'n oder g'hört

„Wohl, wohl," sagte der Jäger, sich ein Pfeiflein stopfend G'wand an, Aug'n aber hat's g'habt wie ^tern und a G sichten, und freundlich Resei, die jetzt leise wieder in die Stube trat, zu- so lieb und gut, daß der Hütersbub keme Angst g habt hat vor nickend. „Kenn's schon dieselbige G'schicht', weiß aber do' nimmer ihr und sich willig hinemführ n hat lassen w^-Berg. ^£a^orm tig's Zauberg'schloß g'standen und in dem G'schloß hat das sa- lige Fräul'n den Hü tersbuam umeinan- derg'führt; all's

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/14_02_1903/TIPOS_1903_02_14_10_object_7991410.png
Seite 10 von 12
Datum: 14.02.1903
Umfang: 12
Resei zu dem Jäger. „Und du selm hast sie alle gesammelt und aufg'schrieb'n? Die Hab' ich schon oft g'sungen, „Der Jager vom Walchensee" und „Das holzsuchende Diandl". Aber da is eins, das könnten wir eigentli' noch singen miteinander, das Lied „Im Partnach-- tal" —" „Nur zu," rief der alte Hochrainer. „Fangt's nur an, i' brumm' scho' auch mit mit mein'm Schusterbaß. Der Wendel singt so schön, daß er alle Tag' aufs Theater geh'n könnt' und 's Reser! hat eh a Stimm' wie a Glöckerl. Aber, Leuteln

, trinkt's z'erst noch amal und tut's die Gurgeln ordentli' anfeuchten, nach her geht's Singen noch amal so gut." Dieser Rat wurde bereitwilligst befolgt. Wendel und der Alte leerten ihre Gläser, n u) Resei tat einen herzhaften Schluck, dann griff der Jäger in die Zither und nach einem kurzen Vorspiel erklang es lustig im Chore: Im Partnachtal, An der Grenze von Tirol! u. s. w. Als das Lied zu Ende und die Töne der Zither verklungen waren, klatschte der alte Hoch rainer, der wacker mitgebrummt, lachend

in die Hände. „Bravo, bravo," rief er, „das is amal wunderschön g'wesen! Wie ich halt g'sagt Hab', im Hoftheater in der Münchnerstadt drin'kann man net besser singen hör'n —" In diesem Augenblicke wurde der Alte abgerusen, und Resei und der Jäger blieben allein. Als der Schnitzer in dem Hause verschwunden war, erhob sich Wendel vom Tische und setzte sich neben das Mäd chen auf den Dengelblock. „A gute Nachricht Hab' i', Resei," sagte er. „Der Herr Forst meister hat mir heut' g'sagt

über uns hereinbrech'n. A Jager is nie recht seines Lebens sicher und wenn ich an Quirin denk', wird's mir dunkel vor die Aug'n —" „Mei', 's is net so arg, wie du dir's ausmalst," beschwichtigte der Jäger. „Ich bin schon recht auf meiner Hut, und weißt," fuhr er in scherzendem Tone fort, „mei' Bergmann! is auch noch da! Brauchst also keine Angst z' hab'n, Resei! Wir zwei fürchten uns vor a halb's Dutzend Wildschützen net!" „Tu' nur recht wachsam sein, gel', Bergmann!," sagte das Mädchen und beugte sich liebkosend

zu dem Hunde, der lang aus- gestreckt zu ihren Füßen im Grase lag und mit dem Schweife den Boden peitschte, nieder. „Sftlst nachher a' alleweil a recht gute Liegerstatt und a gut's Fressen hab'n, du lieb's Hunderl, du!" „Jetzt hörst aber auf, Resei," lachte der Jäger, „sonst werd' ich gleich eifersüchtig werd'n! Du tust mir ja den Bergmann! no' ganz verzieh'n und das reinste Schoßhund! aus ihm mach'n. Das glaub' ich, daß dem Schankl das taug'n tät! Aber jetzt muß ich geh'n," fuhr er, sich erhebend, fort

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1911/08_04_1911/OBEWO_1911_04_08_9_object_8034479.png
Seite 9 von 16
Datum: 08.04.1911
Umfang: 16
' dich vor! R. E. im „WaidmannSheil." ' K k. Hauptschießstand Imst. Am 9. April, Palmsonntag, findet das erste Kaisergabenschießen statt. Jäger-Prämiierung. Bei der am 4. d. M. abgehaltenen diesjährigen ordentlichen Hauptver sammlung des Tiroler Jagd- und Vogelschutzvereines wurden für verdienstvolle Leistungen im Jagd- schutzdienfte nachstehende Prämien zuerkannt: Karl Hagspiel, Jäger der vereinigten Jagdgesellschaft in Innsbruck 50 K., Wenzel Schnedel, Jäger in Thiersee bei Kufstein 40 K., Johann Angerer, Jäger in Tulfes

20 Kronen und jedem ein Diplom; außerdem für Raubzeugvertilgung: Karl Fuch, Jäger in Hötting 20 K.; Karl Hagspiel, Jäger der vereinigten Jagdgesellschaft 18 K. ; Alois Erler, Jäger in Kolsaßberg 16 Kronen; Georg Wilhelm, Jäger in Kranebitten 16 K.; Jos. Falkner, Jäger in Mutters 14 K.; Jos. Schipflinger, Jäger in Kelchsau 14 X.; Seb Widmann, Jäger in Kelchsau 12 K.; Wenzel Schnedel, Jäger in Thiersee 12 K.; Johann Falkner, Jäger in Mutters 12 K. ; Lam- berg Geiger, Jäger in Gnadenwald 10 K.; Karl

Schindl, Jäger in Baumkirchen 10 K. Reutte. (ResultatvomZimmergew ehr- Freischießen,) welches an den Sann- und Fest tagen des März in Turris Gasthaus „Zum roten Ochsen" stattfand. An demselben beteiligten sich 42 Schützen, die schöne Erfolge erzielten. Haupt: Josef Rapp, Wängle (12 Teiler); Josef Jörg, Peterstal; Emannel Turri, Reutte ; Witwer Alex, Wertach; Singer Karl, Reutte; Grill Norbert, Reutte; Hutter Josef, Vils; Unterbuchner Franz, Reutte; Utz Sebastian, Reutte; Jörg Klement, Wertach (21iy

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/31_01_1903/TIPOS_1903_01_31_10_object_7991370.png
Seite 10 von 12
Datum: 31.01.1903
Umfang: 12
18 Seite 8. ( ergebenst. von der verlegt h sam vermeidend, huschten die Jäger dahin über die schmalen, oft gefahrvollen Steige. Oft blieben sie stehen, um angestrengt um her zu spähen und zu lauschen, besonders wenn sich der Steig einer Felskrümmung oder Waldlichtung näherte. „Ich glaub', wir hab'n heut' wieder kein Glück/' brach nach geraumer Zeit der größere der beiden Jäger das Schweigen, in dem er sich, die Büchse über die Schulter hängend, zu seinem Gefährten wandte. „Der Tag kommt schon

, der Quirin Rauscher, werd'n uns noch Schweiß tropfen g'nug auspressen —" In diesem Augenblick krachte in der Nähe ein Schuß; grollend rollte der Hall durch den Bergwald und brach sich mit dumpfem Wiederhall an den finster ragenden Felsen. Eine Sekunde lang standen die beiden Jäger wie erstarrt, dann aber rannten sie über den Hang dahin, daß unter ihren Schuhen die Steine klapperten und flogen. „Nach'm Sunnaschlag, Urbi," rief Wendel seinem Gefährten zu, „dort is der Schuß g'fall'n." Und wieder flogen

, hastig empor und blickten spähend, die Gewehre schußfertig in den Händen haltend, nach allen Seiten. Jetzt brachen die Jäger aus den Büschen hervor und eilten auf die Wilderer zu. „Nieder mit die G'wehr," rief Wendel ge bieterisch, „oder es schallt bei uns!" Gleichzeitig riß er die Büchse an die Wange, denn die Ertappten, die noch unentschlossen schienen, ob sie die Flucht ergreifen oder Widerstand leisten sollten, rührten sich nicht vom Flecke. Im nächsten Augenblicke aber wandten

sie sich zur Flucht, und während der eine wie eine Schlange in dem hohen Grase verschwand, hob der andere die Büchse gegen Urban. Aber der Jäger war aus seiner Hut und flinker als der Uebel- täter; der Schuß krachte, hochauf sprang der Wilderer und während sich seine Büchse in der Luft entlud, stürzte er vornüber auf das Gesicht. Bestürzt ließen die Jäger die Gewehre sinken und näherten sich zögernd dem Niedergestreckten, der regungslos im Grase lag. Kaum aber hatte Wendel einen Blick auf das Gesicht des Wil

nach Garmisch. Z' helfen wird ihm steilst kaum mehr sein." — Bald war aus Tannenzweigen eine Tragbahre, auf welche die Jäger ihre Joppen breiteten, hergestellt; vorsichtig wurde der noch immer Besinnungslose auf dieselbe gelegt und mit einem Tuche festgebunden. Dann machten sich die beiden Jäger mit ihrer schweren Last, die sie aber kaum zu fühlen schienen, eilig auf den Weg, und bald verklangen ihre flüchtigen Tritte aus dem talwärts führenden Pfade. Erschöpft und schweißtriefend langten die beiden

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/31_01_1903/OBEWO_1903_01_31_14_object_8027251.png
Seite 14 von 16
Datum: 31.01.1903
Umfang: 16
18 sam vermeidend, huschten die Jäger dahin über die schmalen, oft gefahrvollen Steige. Oft blieben sie stehen, um angestrengt um her zu spähen und zu lauschen, besonders wenn sich der Steig einer Felskrümmung oder Waldlichtung näherte. „Ich glaub', wir hab'n heut' wieder kein Glück," brach nach geraumer Zeit der größere der beiden Jäger das Schweigen, in dem er sich, die Büchse über die Schulter hängend, zu seinem Gefährten wändte. „Der Tag kommt schon daher und weit und breit is nir zu seh'n

tropfen g'nug auspressen —" In diesem Augenblick krachte in der Nähe ein Schuß; grollend rollte der Hall durch den Bergwäld und brach sich mit dumpfem Wiederhall an den finster ragenden Felsen. Eine Sekunde lang standen die beiden Jäger wie erstarrt, dann aber rannten sie über den Hang dahin, daß unter ihren Schuhen die Steine klapperten und flogen. „Nach'm Sunnaschlag, Urbi," rief Wendel seinem Gefährten zu, „dort is der Schuß g'fall'n." Und wieder flogen sie den steilen Berghang empor, als hätten

, die Gewehre schußfertig in den Händen haltend, nach allen Seiten. Jetzt brachen die Jäger aus den Büschen hervor und eilten auf die Wilderer zu. „Nieder mit die G'wehr," rief Wendel ge bieterisch, „oder es schallt bei uns!" Gleichzeitig riß er die Büchse an die Wange, denn die Ertappten, die noch unentschlossen schienen, ob sie die Flucht ergreifen oder Widerstand leisten sollten, rührten sich nicht vom Flecke. Im nächsten Augenblicke aber wandten sie sich zur 'Flucht

, und während der eine wie eine Schlange in dem hohen Grase verschwand, hob der andere die Büchse gegen Urban. Aber der Jäger war auf seiner Hut und flinker als der Uebel- täter; der Schuß krachte, hochauf sprang der Wilderer und während sich seine Büchse in der Luft entlud, stürzte er vornüber auf das Gesicht. Bestürzt ließen die Jäger die Gewehre sinken und näherten sich zögernd dem Niedergestreckten, der regungslos im Grase lag. Kaum aber hatte Wendel einen Blick auf das Gesicht des Wil derers, dem der breitrandige Hut vom Kopfe

eine Tragbahre, auf welch, die Jäger ihre Joppen breiteten, hergestellt; vorsichtig wuch der noch immer Besinnungslose auf dieselbe gelegt und mit eine«, Tuche festgebunden. Dann machten sich die beiden Jäger nm ihrer schweren Last, die sie aber kaum zu fühlen schienen, eilig! auf den Weg, und bald verklangen ihre flüchtigen Tritte atz dem talwärts führenden Pfade. Erschöpft und schweißtriefend langten die beiden mit ihre« traurigen Last einige Stunden später unten im Tale an und eilten rasch

12
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/17_01_1903/TIPOS_1903_01_17_10_object_7991330.png
Seite 10 von 12
Datum: 17.01.1903
Umfang: 12
, sprudelten unaufhörlich Flüche und Verwünschungen über seine Lippen. „Halt, was gibt's da?" rief der Jäger mit starker Stimme, indem er aufs neue einen lauten Pfiff ertönen liest. „Herein, Bergmann!! Herein auf der Stell'!" „Ruf's nur z'ruck dein Hundsviech, Jager," rief der Bursche, indem er sich wild emporrichtete, „sonst werf' ich ihm 's Kreuz ab! Fahrt der los auf ein'n wie der Höllteufel, und bei ein'm Haar hält' er rnich noch 'bissen auch! Aber das, wenn g'scheh'n wär', nachher hält' ich's auf'm

Fleckl derfchlag'n, das Schind luder, das elendige!" „Was is da passiert? Was hat's 'geben?" forschte der Jäger, der inzwischen den Hund, welcher sich noch immer wie wütend geberdete, an die Leine gelegt hatte. „Geht's dich viel leicht 'was an?" höhnte der Bursche. „Kümmer' dich um dich und net um andere Leut'! Wir brauch'n kein'n dritten, wir zwei können unsere Sachen schon allein aus- mach'n miteinander. — Mach', daß d' in d' Höh' kommst," fuhr er das Mädchen, das noch im mer ihr Gesicht

es fortzuzerren, aber es gelang der Weinenden, die alle ihre Kräfte zusammenraffte, sich frei zu machen und zu dem Jäger zu flüchten. „Brauchst keine Angst z' hab'n, Resei," tröstete der Jäger die Schluchzende, die sich an seinen Arm klammerte, mit sanften Worten, „es soll dir nix g'scheh'n! — Ich rat' dir's," wandte er sich hierauf mit drohender Geberde gegen den Burschen, „last das Madel in Ruh', oder wir wachsen zusammen miteinander! An der leeren Wiege. Nach dein Gemälde

mehr von dir wissen will," fiel der Jäger un geduldig ein. „Drum mach' dich aus'm Staub, ich sag' dir's zum letzten Mal oder ich zieh' an?er? Saiten auf!" „Gut, i' geh'/' knirschte der Bursche, als er sah, dast der Jäger langsam di? Büchse von der Schulter nahm, ,}' geh', aber geschenkt. Re sei, is dir's net, was du mir heut' angetan hast. Ich will dir noch eine Supp'n einbrocken, das; du deiner Lebtag nach an den Quirin Rauscher denken sollst. Und mit dir, Jager, werd' ich auch noch gründlich

ab rechnen, verlast dich drauf! Du hast so schon lang' was auf'm Kerb holz bei mir und für deine heutige Einmi schung werd' ich mich noch ertra erkenntlich zeig'n. Wir treffen schon wieder amal z'samm', nachher sollst ein' or dentlichen Denkzette! kriegen von mir!" Er eilte davon, der Jäger aber schaute ihm mit verächtlichen Blicken nach und wandte sich dann wieder zu dem Mädchen. „So, jetzt sind wir befreit von dem La der," sagte er. „Ich Hab'ihn schon lang'auf der Muck, aber er geht mir ganz g'wiß

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/24_01_1903/TIPOS_1903_01_24_10_object_7991350.png
Seite 10 von 12
Datum: 24.01.1903
Umfang: 12
. Aber du willst mich ja 'was frag'n, is dir denn der Stimmstock auf amal ganz verfall'n?" „Nur 'rein da, Wendel, nur 'rein in d' Stub'n," rief der alte Schnitzer, indem er dem Jäger durchs Fenster die Hand zum Gruße bot. „Jetzt laß ich dich uimmer aus! Heut' mußt scho' a bißl einkehr'n bei mir." „Versteht sich," uickte der Jäger, „desweg'n bin i' da!" Und sich vom Fenster entfernend, trat er ins Haus und in die Stube, in welcher der Teckel, der ihm vorausgesprungen war, bereits schweif wedelnd

herumschnüffelte. „Grüß Gott beieinand'!" sagte der Jäger, sich auf den Sessel, den ihm der Schnitzer hinschob, niederlassend. Der Teckel aber, der die Anwesen den mit freudigem Bellen begrüßt hatte, und von ihnen gestreichelt worden war, kroch jetzt unter den Ofen, wo er sich zu einem Knäuel zusammenrollte und mit einem behaglichen Seufzer die Augen zu einem kleinen Schläfchen schloß. „Da bin i' jetzt, Burghoferin," sagte der Jäger, während er die Blicke suchend durch die Stube schweifen ließ

. „Also was is 's jetzt? A Aus kunft soll i' dir geb'n über 's wilde G'jaid?" „Ja, Herr Randorfer," nickte die Nachbarin, die sich inzwischen von ihrem Schrecken wieder er holt hatte. „Sag'n sollt's uns, ob's scho' amal 's wilde G'jaid g'seh'n oder g'hört habt's —" „Es heißt wohl alleweil, daß d' Jager so lüg'n können und i' kunnt' dir jetzt leicht G'schichten aufbind'n, daß 's dir eiskalt übern Buckel 'nunter laufen tät," lachte der Jäger, „aber i' will do' lieber bei der Wahrheit bleib'n. Wohl scho' oft bin i' bei Nacht

und Nebel im Holz und ob'n aus die Berg' umeinanderg'stieg'n, aber noch nie Hab' i' 'was g'seh'n oder g'hört vom wilden G'jaid. S' wird halt wohl nur so a Sagmärl (Märchen) sein —" ,So? Is nachher vielleicht die G'schicht', wie der Wildsee entstanden is, auch nur a Sagmärl?" unterbrach ihn die Nach barin eifrig. „Weißt's ja, die vom saligen Fräul'n und vom Hütersbuam —" (V>r . PJ . . „Wohl, wohl," sagte der Jäger, sich em Pfeiflein stopfend und freundlich Resei, die jetzt leise wieder in die Stube trat

, zu nickend. „Kenn's schon dieselbige G'schicht', weiß aber do' nimmer „Ja, i' bitt' a recht schön, Resei," sagte der Jäger. . „Recht gern, sie is ja net lang, die G'schicht'," sagte das Mädchen und ihre Wangen röteten sich leicht. „Also da iS vor viele hundert Jahr' amal a armer Hütersbua g'wesen, der hat Zu wenig Bewegung. Nach dem Gemälde von F. O r t l i e b. am Hammersbach seine Geißen g'hüt't. Da hat sich auf amal a Felsen auseinandergetan und a wunderschön s Madel, das g rad so ausa'schaut

14
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1910/15_01_1910/UIBO_1910_01_15_12_object_8319295.png
Seite 12 von 18
Datum: 15.01.1910
Umfang: 18
10 Mit deinem Höllenfeuer, Gott verhüt' den Schaden, Ich will dich zu mir laden! Ich will den wilden Jäger feh'n, Auf meinen Füßen tu' ich fteh'n Im grünen Gras der Heide, Er tu' mir nichts zu leide, Hab' sieben Kräutlein in der Hand, Drei Kreuzlein mal' ich an die Wand: Eins — zwei — drei — Vorüber und vorbei!" Christine murmelte den Spruch mit hastig sich überstiirzenden Worten. Sie hatte ihn gut auswendig gelernt. Bas' Ursch hatte ihn aus einem Buche, das schier hundert Jahre alt

. Zwischen den grauen Stämmen stand etwas — „etwas" — denn ein Mensch konnte es nicht sein, da es ihr Vater nicht war. Also doch! Beherzt trat sie vor und sagte laut und deutlich: „Ich will den wilden Jäger seh'n, Auf meinen Füßen tu' ich steh'n Im grünen Gras der Heide, Er tu' mir nichts zu leide ..." Tie Gestalt bewegte sich und kam näher. Es war ein großer Mann, höher gewachsen, als alle, die sie bisher gekannt — sein Gesicht, bleich und finster, schien ihr von fremdartigem Ausdruck. „Was hat er für wilde Augen

!" dachte sie. „Was ist?" sprach das Gespenst. Rauh klang auch seine Stimme. „Vorüber und vorbei!" sagte Christine, den Spruch, beendigend. „Habt Ihr das Fieber?" fragte der Fremde. „Oder macht die Sturmnacht die Toten rebellisch?" „Der wilde Jäger!" stammelte Christine entsetzt, als er auf ihre Formel hin nicht verschwand. „Der wilde Jäger?" wiederholte er. Sie sah sein Auge aufblitzen. Tann hörte sie ein leises Lachen, welches sie erschaudern machte. „Der wilde Jäger? Der bin ich!" sagte der Mann

sein. Aber unsereiner ist auch nit so dumm. Ich tu' dir nichts, Maidle. Bist ja eine Schwarze!" „Weißt meinen Uebernamen gar," stotterte Christine. Das Knacken dürrer Zweige und ein schwerer Tritt wurden vernehmbar. „Fitzidominik! Was für ein Getier ist mir da vorhin über den Weg gelaufen? Ich geb' einen Schuß — triff' nit —" „Zum Glück nit," ließ sich das Gespenst vernehmen. „Oho! Wer da?" „Vater", murmelte zitternd Christine, „der wilde Jäger — und er geht nit fort!" „Ter — wilde —" der Alte faßte fester

sein Gewehr. „Gebt Antwort! Wer seid Ihr?" „Ich soll der wilde Jäger sein, hat das Maidle eh' gesagt — und da bin ich's halt — stimmt ohnehin so ein wen'g — verirrt bin ich aber in sellem sakrischen Wald, und wenn ich behaupten wollt', daß ich wüßt', wo St. Landolin liegt, so müßt' ich lügen!" „So — so," meinte bedächtig Martin Hegner, während Chri- stme glühend vor Scham und Zorn die Worte hervorstieß: „Schön lft's nit von einem Fremden, ein Maidle so in Schrecken und Angst zu jagen!" „Der Sturm int

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1906/01_09_1906/OBEWO_1906_09_01_9_object_8030584.png
Seite 9 von 16
Datum: 01.09.1906
Umfang: 16
„ 5. Josef Kramer, Heiterwang 146 „ 6. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 149 „ 7. Tobias Sonnweber Ehrwald 190 8. Franz Hutter, Reutte 232 „ 9. Eduard Angerer, Ehrwald 264 „ 10. Engelbert Sonnweber, Ehrwald 293 „ 11. Josef Guem, Ehrwald 323 „ 12. Josef Walch, 325 Schlecker: 1. Thomas Perle, Kelmen 26 Teiler 2. Engelbert Sonnweber, Ehrwald 44 3. Engelbert Jäger, Lermoos 56 4. Josef Schönherr, Biberwier 60 5. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 62 6. Tobias Sonnweber, Ehrwald 63 „ 7. KarlHohenegg,Unterschütz

.-M.Ehrwald74 „ 8. Josef Turri, Reutte 78 9. Johann Sonnweber, Ehrwald 79 10. 'Michael Entstraßer, Reutte 94 ff 11. Josef Pfennig, Heiterwang 124 „ 12. Franz Oberhammer, Lermoos 125 „ 13. Alois Sonnweber, Fotograf,Ehrwald 134 14. Leopold Köfele, Ehrwald 1341/2 „ 15. Joh. Schädle, Lehrer, Heiterwang 150 16. Eduard Kramer, Heiterwang 150 Serien: 1 . Engelbert Jäger, Lermoos 21 Einheiten 2. Tobias Sonnweber, Ehrwald 17 3. Thomas Perle, Kelmen 16 4. Jos. Hohenadl, Grießen 16 „ 5. Johann Sonnweber, Ehrwald

15 6. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 15 7. Josef Pfennig, Heiterwang 14 8. Franz Hutter, Reutte 10 „ 9. Karl Hohenegg, Ehrwald 7 n 10. Josef Guem, Ehrwald 7 „ Nummerprämien während des ganzen Schießens: 1. Tobias Sonnweber, Ehrwald 12 No. 2. Engelbert Jäger, Lermoos 9 „ 3. Vinzenz Lechleitner, Kelmen 7 „ Tagesprämien: am 15. Vinzenz Lechleitner I. No. Engelbert Jäger letzte „ „ 18. Karl Hohenegg I. „ Tobias Sonnweber letzte „ „ 19. Alois Sonnweber, Fotograf l. „ Johann Sonnweber letzte „ am 26. Thomas Perle

bach ; 7.) Jakob Frick, Tannheim; 8.) Engelbert Jäger, Lermoos; 9.) Johann Schedle, Heiterwang; 10.) Anton Schüler, Stockach; 11.) Franz Kurz, Reutte; 12.) Josef Kögl Vils. B.) Am Freihaupt. 1. ) Eduard Leuprecht, Weißenbach; 2.) Joh. Georg Müller, Zöblen; 3.) Karl Orschler Füssen; 4.) En gelbert Jäger, Lermoos; 5.) Franz Günther, Reutte; 6.) Emanuel Turri, Reutte; 7.) Karl Müller, Weißhaus; 8.) Andreas Seelos, Starken berg ; 9.) Anton Schüler, Stockach; 10.) Ludwig Dengel, Holzgau

. 6.) Am Schlecher: 1.) Johann Schedle, Heiterwang; 2.) Franz Günther Reutte; 3. ) Engelbert Jäger, Lermoos; 4.) Emanuel Turri, Reutte; 5.) Engelbert Jäger, Lermoos; 6.) Karl Müller, Weißhaus; 7.) Franz Günther, Reutte; 8.) Franz Hüter, Reutte; 9.) Johann Lutz, Mühl; 10.) Karl Orschler, Füssen; 11. Max Hornstein, Reutte. v.) Serienbeste: 1.) Engelbert Jäger, Lermoos; 2.) Franz Hüter, Reutte; 3.) Ludwig Dengel, Holzgau; 4.) Eduard Leuprecht, Weißen bach; 5.) Franz Oberhammer, Lermoos; 6.) Vin zenz Lechleitner

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1907/30_11_1907/OBEWO_1907_11_30_13_object_8031658.png
Seite 13 von 16
Datum: 30.11.1907
Umfang: 16
, um etwas zu sagen. „Gehst auch -erst heimzu?" „Wohl, wohl," erwiderte Nestl gleichgiltig, „an so einem Sonn tag verweilt eins immer länger im Wirtshaus." „Eh, eh!" pflichtete Naz bei, „warst gewiß beim Halber oben, dortselbst soll es ja immer recht lustig sein?" „Das will ich meinen," gab der andere zu, „aber heut' bin ich gern weggegangen, wär' ja bald zum Raufen worden." „Was d' nit sagst! Wie denn das?" Nun erzählte Nestl, wie der Jäger Märtel und der neue Sunnhofer übers Kreuz gekommen und meinte

dann, er sei frü her gegangen, weil bei so einer Keilerei nichts Gutes heraus komme und er in den Raufhandel als anständiger Bursche nicht hineingezogen werden wollte. Das Recht sei auf Seite des Jäger Märtel gelegen und er würde sich auch für diesen ins Zeug gelegt haben, aber es sei so besser. „Der Sunnhofer Xaver wirds wolltern mit den ganzen Bur schen verderben, wenn er so zuwider tut und jedes Mörtel, das eins mit ihm redet, aus die Wag legt." „Glaubs gern," spielte Nestl spöttisch an, „hast halt

zischend durch die Luft und beleuchtete für einen Moment die Kapelle. Der Wenger Nestl fließ einen wilden Schrei aus. denn seine überhitzte Phantasie ließ ihn plötzlich in dem Feuerscheine des Blitzes dort an der Kapelle zwei Gestalten schauen: den alten Simmerl und den Jäger Märtl. Beide streckten, Vergeltung heischend, ihm drohend ihre Hände entgegen. . . Der Bursche flieht, wie von Furien gejagt, den steilen Gang steig hinunter und erst zu Hause angelangt, wo in der Meier stube seine Eltern

und die Schwester mit den Knechten und Mäg den den Wettersegen beten, beruhigt sich sein Gemüt. Ungesehen sucht Nestl in seine Kammer zu schlüpfen, was ihm auch ge lingt. Doch wälzt er sich im Bette unruhig von einer Seite aus die andere, sein Gewissen martert ihn fort und fort. Der Jäger Märtel hat das Mittel zum Zweck abgeben müssen, ein Opfer, um einen anderen Unschuldigen zu verderben, ihn als an scheinenden Verbrecher ins Zuchthaus zu bringen. Und wieder wie Freude durchzuckt es den Nestl

, sein eigenes Messer, das neben der Leiche des Jäger Märtl liegt, wird Zeugnis geben, nachher muß auch die Red des Xaver gegen den Jäger beim Halderwirt: „Wir halten schon noch Rechnung," die sen als Schuldigen erkennen lassen. Und wenn er sein Ziel trotz dem nicht erreichen kann, den Besitz Seffis, nachher hat er wenig stens dem Xaver das Spiel verdorben ganz und gar, denn von

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1905/15_12_1905/TI_BA_ZE_1905_12_15_6_object_8361083.png
Seite 6 von 16
Datum: 15.12.1905
Umfang: 16
erklärte sich schließlich der Käufer hiemit einverstanden. — Man sieht nun wieder einmal, waS solche Händel im WirtShause für Folgen nach sich ziehen. Etwas weniger trinken, wäre oft der beste Rat. Pfefferrberg, im Dezember. (Ein träumender Jäger.) Eine Jagdgeschichte, welche sich vor nicht langer Zeit bei uns abgespielt hat, verdient bekannt zu werden. Gin Jäger gab an, auf der Jagd einen Wilderer, nicht weit von sich entfernt, gesehen zu haben. Da der Wilderer auf dm Haltruf deS Jägers nicht stehen

gebliebm sein soll, habe derselbe nach ihm geschossen. Der Jäger giyg in seiner Behaup tung noch weiter und sagte, in dem Wilderer hätte er einen Bauer von Gareit erkannt, auch müsse derselbe durch den Schuß verletzt worden sein, da der Jäger angab, Blutspuren mtdeckt zu habm. Diese dunkle „Wilderergeschichte" wurde auch der Gendarmerie in Brixen zur Anzeige gebracht, welche sofort zwei Mann zu dem als Wilderer verdächtigen Bauer hinsendete, um bei dem- selbm eine Untersuchung vorzunehmen. Der gute

„Gareiter" mag Augen gemacht haben, !als man ihn untersuchte, als ob er sofort zu den Rekrutm einrücken sollte. Er wurde aber nicht „behalten", da man die Schußwunde, die er nach Angabe des Jägers haben sollte, nicht finden konnte. Wer weiß, was der Jäger gesehen hatte, vielleicht war eS ein vom Winde bewegtes Bäumchen. Es ist aber eine sträfliche Unvorsichtigkeit, gegen eine bestimmte Person bestimmte Aussagen zu machen, die sich nachher als falsch erweisen. Solche Vorkommnisse sind geeignet

, die bäuerliche Abneigung gegen Jagdpächter und Jäger zu fördern. Wie kommt denn ein Baner dazu, auf Grund der Aussage eincS übereifrigen Jägers sich solchen Untersuchungen unterziehen zu müffen. Welche An haltspunkte sprechen dafür, daß die Angaben deS Jägers über Haupt richtig sind? Solche Angaben können ebmsogut auch von einem Jäger erfunden werden, welcher sich damit wichtig machen will. Vom Jnnrbrucker Mittelgebirge. (Die scheinheilige Maske ist gefallen.) Der Bauernbund hat bereits jetzt schon ziemliche

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/17_01_1903/OBEWO_1903_01_17_15_object_8027216.png
Seite 15 von 16
Datum: 17.01.1903
Umfang: 16
ii «mal heranpirschen an dich!" — „Der Weg is frei," sagte das Mädchen mit gesenkten Blicken, während ein leichtes Rat über ihre bleichen Wangen huschte. „Ich kann dir's net verwehren, wenn d' mit mir gehen willst, Unterhalten wirst dich freilich schlecht mit mir, denn mir is so traurig z' Mut, daß ich mich am liebsten in einen Winkel verkriechen und sterben möcht' —" „Geh', mutzt net so red'n," tröstete der Jäger, neben dem Mädchen herschreitend. „Der Tropf is 's wirklich net wert, datz

- g'schworen, alles wär' Lug und üble Nachred', so datz ich ihm z'letzt doch wieder 'glaubt und mich wieder einfädeln Hab' lassen von ihm. Aber jetzt — seit heut' — kenn' ich ihn durch und durch, den grundschlechten Menschen! Jetzt is 's aus und gar, jetzt darf er sich nimmer seh'n lassen vor meine Aug'n!" „So is 's recht, Resei," rief der Jäger mit strahlenden Blicken und faßte die Hand des Mädchens. „So wenn d' denkst, nachher bist schon auf dem rechten Weg. Schau, jetzt is mir auf amal völlig leicht

," sagte das Mädchen aufatmend. „Aus- geh'n tut's mir 's ganze Jahr net und oft weiß ich net, wohin ich z'erst soll auf d' Stör. Ja, ich Hab' schon mein Auskommen und ich dank's meinem Mutterl noch im Grab, datz 's mich a Nahderin (Näherin) hat werd'n lassen. Weißt," fuhr sie, mit einem schwachen Lächeln zu dem Jäger aufblickend, fort, „sie hat Moschee im Tunis. g'meint, für d' Bauernarbeit wär' ich zu lieber (schwächlich) und ich mein' schier auch, datz 's recht g'habt hat —" „Bist jetzt ganz allein

in sein Haus g'nommen hätt'. Die zwei guten alten Leut', er und sei' Weib, hab'n mich g'halten wie ihr eigenes Kind und ich bin ihnen dankbar dafür, so lang' ich leb'." „Ja, der alt' Hochrainer," nickte der Jäger, „das is a Ehren mann. Is er alleweil g'sund und schnitzelt er noch recht fleißig? Hab'n jetzt schon lang' nimmer g'seh'n!" „Mei', g'sund is er scho' und recht fleißig is er hinter seiner Schnitzerei her, aber er is halt scho' gar alt, und in der Schnitzer schul' in Partenkirchen lernen die Jungen

von dir, datz d' dich gar nimmer seh'n lassen willst bei ihm —" „Freilich, freilich wohl," räusperte sich der Jäger verlegen. „Aber, weißt, der Dienst halt, der Dienst! Wochenlang schier kommst diesmal in gar kein Bett, wenn's die Malefizwildschützen recht arg treib'n, und b'sonders in der letzten Zeit hab'n sie's grad auf mein Revier abg'seh'n g'habt. Aber ich komm' schon wieder in' Heimgarten zu ihm, vielleicht heut' noch! Ich hätt' so a kleine Arbeit für ihn. Grüß' mir'n halt recht schön derweil

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1904/23_01_1904/OBEWO_1904_01_23_13_object_8028156.png
Seite 13 von 20
Datum: 23.01.1904
Umfang: 20
umgeben und nunmehr mit niedrigem Gestrüppe bewachsen . . . einst der Turnierhof, der den Wasfenspielen der Ritter gedient hatte. Martin zwängte sich, vom Wege abbiegend, durch das vielfach ineinander verflochtene Gezweig, setzte sich auf einen Mauersockcl und lehnte sich an einen Mauerpfeiler, um den Jäger zu erwarten. Gerade vor sich hatte er die vom Monde hellbeschienene Stirnseite der Burg und das einer großen schwarzen Tafel vergleichbare Haupt tor jensens der morschen Zugbrücke; wandte

er sich um, so konnte er den Weg vom Dorf herauf verfolgen, bis er sich ins Gebüsch verlor, und der Jäger konnte ihm also, falls er sich inzwischen nicht eines Besseren besonnen hatte, nicht entgehen. So saß Martin sinnend und unsichtbar im Schatten des Mauer pfeilers und hielt Ausschau auf Dorf und Bergweg. Und siehe da, als ihm die ins Mondlicht gehaltene Sackuhr sagte, es gehe gegen zwölf, da löste sich tief unten im Tale etwas Dunkles, Bewegliches von der Fahrstraße ab und kam, mählich größer werdend

, die Schlangenwindungen des Fußweges herauf, verschwand in Busch und Wäldchen, tauchte auf der dem Schlosse entgegengesetzten Schmalseite des Turnierplatzes wieder auf und war richtig der Jäger Hahnekamp, der einen gewaltigen Bund Stricke über die linke Achsel hängen hatte und in der Rechten klirrende Eisenstifte trug, die er wohl mit dem Beile in die Mauerfugen einzuschlagen gedachte, um an chnen zur Zinne und zum Tännling emporzuklettern. Völlig wie ein zu gefährlicher Gletscherwanderung ausziehender Tourist

schritt d?r Jäger, vom scharfen Auge Martins verfolgt, mitten über den Platz der unheimlichen Burg zu. Eben wollte sich Marlin erheben, um dem verwegenen Gesellen in den Weg zu treten, da prallte der Jäger, wie vom Donnerschlage gerührt, plötzlich zurück, stand etliche Sekunden wie zu Stein erstarrt, stieß sodann einen Angstschrei aus, kehrte sich um und lief, Stricke, Art und Eisenstifte zu Boden werfend, so schnell ihn die Füße zu tragen vermochten, in das Wäldchen zurück und geradenwegs

, sie hat den Jäger von seinem waghalsigen Unternehmen abge schreckt und ihm so vielleicht das Leben gerettet. Dieser Gedanke beruhigte ihn vollends und brachte ihm den er sehnten Schlaf, der ihn bis in den Tag hinein gefangen hielt, sodatz die betagte Mutter an die Türe pochen mußte und ihre Verwunderung darüber aussprach, daß ihr Martin, der sonst schon bei Tagesgrauen am Amboß stand, heute gar so ein Siebenschläfer sei. Als sich Martin vom Lager erhob, wußte er nicht, ob ihm nur geträumt

20
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1903/30_08_1903/ZDB-3077611-9_1903_08_30_12_object_8417492.png
Seite 12 von 16
Datum: 30.08.1903
Umfang: 16
, als sich der Dorfrichter näherte. „Bist ein Seltsamer!" „Ist mir recht, daß ich Dich daheim treffe!" So begrüßten sie sich. Der Jäger lud den Dorfrichter ein, sich auf die Bank nieder zulassen. Eine Weile plauderten sie. Vor ihnen lag der Mölbing in seiner ganzen Breite da. Ein Steig führte in Zickzacklinie zu ihm empor: es war der Jagdsteig. Nach längerem Gespräche rückt der Dorfrichter mit dem heraus, was ihn bewog, das Jagdhaus aufzusuchen. Sepp, der Forstjäger, erklärt sich bereit, die Holzauszeige vorzunehmen

auf dem Girtenfelde lag." „Das ginge mir ab. Es ist der Winter ohnedies lang: ich kann den Lenz kaum immer erwarten." „Langweile empfindest Du?" „Freilich, öfters wäre wohl eine Gesponsin gut, zumal in den langen Wintermonaten." „Suche Dir eine!" „Wen?" „No, eine Gesponsin, meine ich." Nun lachte der Jäger hell auf und er sagte: „Suchen? Ich brauche zu suchen? Gib mir Deine Tochter!" „So? — Du hättest keinen üblen Gusto!" entgegnete unwirsch der Dorfrichter. „Wir kennen uns ja schon gut, ich und die Vronl

." Der Dorfrichter war erstaunt über die Kühnheit des Jägers, allein er ließ nicht merken, was in ihm vorging, sondern warf empört über die Frechheit des Jägers, entfernte er sich ruhigen Schrittes. „Also übermorgen komme ich!" rief ihm der Jäger nach. Nur einige unverständliche Worte brummte der Dorfrichter; er dachte: „Du b kommst meine Tochter nicht, Jager; die erhält der, den ich willkommen heiße." Die Sonne hatte sich tiefer gesenkt, der Zeiger der Uhr wies auf die fünfte Nachmittagsstunde. Eine würzige

leugnet Liebschaften so lange Ihr nur könnt'!" Vronl begann zu schluchzen. Sie begriff der Vater heute ganz und gar nicht und fühlte, daß ihre Mädchenehre auf dem Spiele stand. Niemand im ganzen Hochthale konnte ihr etwas Unrechtes nachsagen, und der Jäger brachte sie in Verruf? „Das Schlechte wird immer eher geglaubt — als das Gute!" sagte schluchzend Vronl. „Er muß sich einen Scherz erlaubt haben, der Jäger, pfui ihm!" Sie spie erregt aus und bedeckte ihr Antlitz mit der Schürze

21