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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 04.08.1894
Umfang: 10
vom 30. Juli meldete: Militär und Flotte sind mobilisirt; das Hauptkorps der chine sischen Armee überschritt die Grenzen Koreas. — Nach einer weiteren Meldung sahen sich drei japa- nesische Kriegsschiffe infolge schwerer Provokationen genöthigt, die chinesischen Kriegsschiffe bei Fontao anzugreifen. Sie bohrten ein chinesisches Kriegsschiff murrend seinen Kopf. Mondschimmer beleuchtete einen blitzartig aus dem Schatten auftauchenden Menschen. Und als der Jäger, den Finger am Hahn der Büchse, sich langsam

abrutschen ließ, um sich anzuschleichen, da blitzte es drüben auf. Ein Schuß hallte durch die Nacht — ein markerschütternder Schrei — und der Jäger lag in seinem Blute. Laut heulte der Hund auf und leckte das Ge sicht seines Herrn. Eine Gestalt mit dem rauchenden Stutzen in der Hand, kam nach einiger Zeit zum Jäger herangeschlichen. Es war der Sepp. Den Jäger erblickend, hatte er sich in einer Falle ge fangen gewähnt, hatte das Gewehr in Anschlag ge bracht und war dasselbe in Folge irgend eines Zufalles

los gegangen. Die Kugel hatte den Jäger niedergestreckt. Was thun? Der am Boden lie gende Körper gab kein Lebenszeichen mehr von sich. Der Tod mußte bereits eingetreten sein. Sepp erkannte den Jäger, derselbe war Vater von drei bildhübschen Kindern und wohnte in der Pertisau unten, am Saume des Waldes. Er hatte seine Frau zur Witwe gemacht und die Kinder ihres Ernährers beraubt. Von Gewissensbissen ge foltert, war seines Bleibens nun nicht mehr länger. Er flüchtete auf unwegsamen Pfaden

er hinter sich das leise Knurren eines Hundes und — schon im nächsten Augenblick sprang ein Jäger von rückwärts auf Sepp zu, packte ihn mit eiserner Faust und riß ihn zu Boden. Was war das? Starr vor Schrecken blickten sich die Beiden in die Augen . . . Sie waren nicht das erste Mal in ihrem Leben in einer derartigen Situation zusammen getroffen. Der Jäger war jener, den Sepp er in Tokio kein Zweifel mehr herrschen konnte, daß der König von Korea auf chinesische Einflüsterung handelte und somit aus keine politischen

gewesen. Durch die liebevolle Pflege seines Weibes, sowie durch die Kunst der Wundärzte ward der Jäger gerettet und stand nun da gleich einem Rächer. Mit vor Schreck verzerrten Zügen, wollte Sepp sich wieder anfraffen, aber die Fünfte des Jägers umklammerten seine Gelenke mit riesiger Kraft. Ein wilder Fluch entrang sich seinen Lippen, als er den Versuch, sich zu befreien, vereitelt sah. Die Ringenden befanden sich dicht am Rande eines nnbedeutenden Abgrundes. Lange blieb der Kamps nnentschieden, denn beide waren jung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 18.01.1896
Umfang: 12
sich auf die Lippen, mit einem forzirten Lächeln zog er ein Messer aus der Tasche und berührte mit dem kalten Stahl den Hals des Gefangenen. Der Jäger erschauerte unwillkürlich. „Oh, fürchte Dich nicht," sagte der Brigant grausam, „es ist nicht die geringste Veranlassung zur Furcht vorhanden." Und er zog mit der Spitze des Messers eine lauge Linie über die Brust seines Opfers; das Blut fiel Tropfen um Tropfen zur Erde „Run werden wir sehen, wie es sich macht!" lachte der Hauptmann brutal. Der junge Aufpasser beim

Ausgange verbarg sein Gesicht in den Händen. „Wirst Du nun sprechen?" fragte der Brigant. Der Jäger sah auf das Blut und daun blickte er, abermals den Kopf erhebend, seinen Peiniger kalt und stolz an. „Willst Du denn sterben, Du Narr?" heulte der Räuberhauptmonn. „Siehst Du denn nicht, daß Du Dich in unserer Gewalt befindest? Sprich sage ich!" Der Jäger verharrte in Stillschweigen. Sein Peiniger ergriff ein Gewehr und ließ es mit solcher Wucht auf des Gefangenen rechten Fuß fallen, daß das Bein brach

. Der Jäger stieß einen Schmerzens schrei aus und seine Gesichtszüge verzerrten sich, aber sofort bemeisterte er sich wieder mit dem ganzen Aufgebote seiner Willenskraft. „Nein!" rief er. Wie wilde Bestien stürzten sich die drei Briganten auf den Jäger. Der Hauptmann packte ihn beim Halse und zischte zwischen den Zähnen hervor: „Höre, Du Narr! Du kennst mich noch nicht, aber ich sage Dir, daß ich Männer weich gemacht Wenns beklagt sich über Erschwernisse, die bei Ein führung tirolischen Viehes

die Jungczechen den Antrag ein, der Landtag möge habe, die zweimal so stark waren wie Du. Ich bin im Stande, Dich bis morgen zu peinigen, ohne Dich zu tödten. Ich warne Dich, mich nicht weiter zu reizen. . . . Sprich!" Keine Antwort. Die Briganten stürzten sich mit einem Aufschrei der Wuth auf den Jäger und bearbeiteten ihn mit ihren Dolchen, als der junge Aufpasser p'ötzlich wie außer sich rief: „Feiglinge! Feiglinge! Drei gegen einen halb- todten Mann!" „Verdammt!" brüllte der Chef, seinen Dolch

gegen den Burschen hebend. „Zu spät!" jauchzte der Junge, mit der Hand auf den Eingang deutend, „sie kommen!" Schon vernahm man das Geklirr von Waffen und eilige Fußtritte; Bajonette blitzten, und im nächsten Moment war die Höhle voll von Jägern — ein kurzer Kampf und die Räuber waren über wältigt. „Helfet dem Sterbenden!" jammerte der Junge, der gleich seinen Kameraden gefesselt worden war. Die Soldaten banden ihn los und gaben ihm zu trinkeu. „Was ist hier vorgegangen?" fragte der Jäger- Kapitän den gefangenen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 28
Datum: 26.11.1892
Umfang: 28
das Abstieg, von dem er sich selber sagen muß, daß es ein Wunder ist, wenn er mit ganzen Knochen hin unter kommt. Und wie es schon so manchem Gemsen jäger ergangen ist, das Unglaubliche für den ersten Blick, gelingt der festen Entschlossenheit, dem unbeug samen Muth und dem eisernen Muß, nicht minder aber der vieljährig erprobten Geschicklichkeit im Fels wandern und gemsengleichen Klettern. Richtig klettert 's Näsele aus der Felswildniß, er springt kühn von Platt zu Platt, län9 kaum handbreite Felsbänder

aus und setzt über W ndln hinab, bis daß das gefahr losere Kar ihn ansu mmt, von wo es für einen Wilderer vom Range des Näsele ein Spaziergang wie auf blumiger Äu abwärts bis zur Diensthütte des Jagdpersonals ist. Ein anderer wäre dieser Dienst hütte ausgewichen wegen der sicher drohenden Gefahr, gerade hier unvermuthet überrascht und auf die be quemste Art für den Jäger abgefangen zu werden, 's Näsele aber will justament in der Diensthütte mit fremdem Mehl und Schmalz sein spätes Mittagbrot kochen und wer

weiß, ob gerade während seiner An wesenheit ein Jäger in diese letzte und höchstgelegene Hütte kommt. Gelassen bricht er das Schloß auf, öffnet die Thüre und läßt sich behaglich in „seiner" Hütte nieder. Bald prasselt ein lustiges Feuer — die Jäger haben für strohtrockenes Holz gesorgt — und richtig ist auch Mehl und Schmalz zur Genüge vorhanden. Das Wasser zum Netzelanmachen holt sich Näsele vom nahen Sturzfall und beginnt seine Kocherei mit beneidenswerther Gemüthsruhe. Eben brodelt das Schmalz

in der Pfanne, just rührt er den dickflüssigen Mehlbrei, um ihn ins zischende Fett zu gießen, da ertöntes hinter ihm: „Guten Morgen!" Der Näsele dreht den Kopf und sagt: „A da Jaager, bischt a da'?!" Und der Jäger, im Glauben, dem kleinen Wilderer ohnedies Herr zu werden, macht nicht die geringsten Anstalten, den Burschen dingfest zu machen. Im Gegen- theil, er tritt näher und meint vertrauensselig, der Näsele soll auch gleich für zwei d.s Essen bereiten, er, der Jaager, hält' auch Hunger. „Woll, woll

!" erwidert 's Näsele, nimmt die Pfanne und schüttet das glühheiße Schmalz dem ahnungslosen Jäger in's Gesicht. Mit einem Weh ruf sinkt der Aermste zusammen, 's Näsele packt seinen Stutzen und Schnerfer und nimmt Reißaus. Unbehelligt kam er wieder heim und blieb es auch, denn der arme Jäger verlor sein Augenlicht, eine Agnoscirung war unmöglich geworden. Die nächste Zeit arbeitete der Wildschütz auf seinem Gütchen wie der fleißigste Bauer, schnitt den kargen Hafer und richtete Holz für den Winter zu recht

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 27.11.1897
Umfang: 12
, aber nicht mehr im richtigen Zeit punkte, wenngleich immerhin mit Nutzen. Es folgte sodann ein historischer Rückblick auf die Geschehnisse jäger auf der anderen Seite lägen, und thatsächlich stellte es sich nach einigen Stunden heraus, daß Beide von ihrer Gebietsseite den Juchten erstiegen hatten. Bevor Büchsenlicht kam, herrschte absolutes Schweigen, nur einmal trompete in den Latschen ein starker Hirsch. Allmälig wurde es auf dem Juchten lebendig: vier Gemsen kamen über die Rothwand in munteren Sätzen

und ästen auf dem Plateau, die kleinen Bergvögel zwitscherten durcheinander, und die Morgensonne färbte die umliegenden, beschneiten Spitzen goldig. Plötzlich vernahm Klausinger ein ganz schwaches Geräusch, das sich nach den Latschen zu, wo der Tourist lag, verstärkte. Dieser flog förmlich, die Doppelflinte in Anschlag, die Latschen herauf; die Gemsen waren in mächtigen Sätzen ver schwunden, die Vögel plötzlich verstummt, und alle drei Jäger hatten in diesem Augenblicke das sichere Gefühl, daß der König

der Wälder seinen Durch bruch bewerkstelligte. Das Geräusch in den Latschen verstummte nach der Seite der Rothwand zu; die Jäger eilten auf die andere Seite des Juchten und erstiegen, der Spur des Bären folgend, die steilen Wände der Rothwand. Die Spur war, wo Schnee lag, absolut deutlich und ließ keinen Zweifel übrig. Der Bär muß nach der Größe der Tritte ein riesiges Thier sein. Am Fuße der Rothwand stießen die drei Pertis- auer Jäger auf den Hirten der beraubten Alm, und dieser bestätigte

ihnen, daß der Bär die Latschenseite passirt und ihm in derselben Nacht zwei Schafe geschlachtet und auf den Juchten geschleppt hatte. Oberjäger Richter frug: „Ihr habt doch Alles liegen lassen?" „Nein," sagte d c Hirte , „ich habe die Felle gerettet, und hinter ,cn Bären meinen Hund gehetzt." Man kann sich die Wuth der Jäger denken. Der geistvolle Hirte brachte die Felle. Der Bär ist ein guter Metzger: er reißt die Schafe nicht im Verlaufe der zweiten, vom aktiven Eingreifen Griechenlands datirenden Phase

mit seinem Fernrohre den Drack und den Gemsjäger erspäht und diese mit einem Schüsse herbeigerufen. Es war ein eigen- thümlicher Anblick: die Gruppe der Jäger am Herd feuer auf der Alm, während der Hirte seine ver schiedenen Erlebnisse mit dem Bären erzählte. Ober jäger Richter und Herr v. Kauffmann beschlossen, für einige Stunden die Jagd zu unterbrechen und mit den beiden anderen Jägern nach Pertisau zurück zukehren, was auch in fliegender Eile geschah, da man Antwort aus Hinterriß erwartete und eine große

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 23.06.1900
Umfang: 10
wird für ein ganz verödetes und wildleeres Jagdgebiet ein nennenswerther Pacht zins nicht mehr erzielt werden. Und was das schlimmste ist: ein solch ausgerottetes Jagdgebiet wird meistens statt an einen anständigen Jäger um einige Gulden an Personen verpachtet, welche durch ihr rücksichtsloses Vorgehen jede Besse rung des Wildstandes auch für die Zukunft unmöglich machen. In dieser Weise wird die finanzielle Bedeutung der Jagd für die Gemeinde, bezw. für die Grund besitzer für lange Zeit, wenn nicht für immer

ver nichtet. Wird dagegen die Jagd jederzeit in richtiger waidmännischer Weise ausgeübt, ist der Jagdpächter nicht nur Jäger, sondern auch Heger, dann wird der Wildstand nicht nur erhalten bleiben, er wird sich auch entsprechend vermehren und in demselben Maße wird auch der erzielbare Pachtzins und der nach haltige Werth der Gemeindejagd für die Gemeinde und Grundbesitzer erhöht werden. Thatsächlich sind die Pachtzinse für die Gemeinde jagden seit den letzten 20—30 Jahren — seitdem

die Jagdverhältnisse in Tirol infolge strengerer jagd polizeilicher Vorschriften sich wesentlich gebessert haben, nicht nur um das 2- und 3-fache, sondern sogar häufig um das 10- bis 100-fache gestiegen. Und solange in einem Gemeindegebiete die Jagd ausübung eine richtige und waidmännische bleibt, ist für die Gemeinden ein Zurückgehen des Pachtzinses für die Gemeindejagd keineswegs zu besorgen; denn solange es Wild in den Jagdgebieten giebt, wird es auch Jäger geben. Warum die Zahl der Jäger und Jagdlustigen

, lehr ihn Vorsicht und Kaltblütigkeit, Muth und Selbst- I vertrauen. Gewährt es dem Jäger im wahren Sinne des Wortes, der nicht nur jagt, sondern auch schont und hegt, schon eine wahre edle Freude und Genug- thuung, wenn er sein Bemühen belohnt sieht, wenn er beobachtet, daß der Wildstand in seinem Reviere von Jahr zu Jahr zunimmt, so ist die Freude der Jagdausübung selbst eine große — ja unbeschreibliche und kann nur von jenem verstanden und gewürdigt werden, der selbst die Jagd geübt

hat. Ist auch nicht jedem Jäger die Jagd auf den König der Wälder besckneden, so erinnere ich nur an die Freude des glücklichen Schützen im Hochgebirge, wenn er durch den Rauch seines Stutzens den letzten gewaltigen Sprung des schwarzen Gemsbockes erschaut und dieser dann durch den schneeigen Rinner in die Tiefe kollert. Welche Aufregung, welche Freude des Jägers, wenn der stattliche Rehbock, auf das Blatt getroffen, zusammenbricht — welche Freude, wenn der stolze balzende Auerhahn, vom tödtlichen Blei getroffen, rauschend

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 18.01.1896
Umfang: 12
- lündern zn gute käme. Tirol würde an derselben mit einem Betrage von 170.000 fl. partizipiren, welche Summe die bei der Grnndsteuererhebnng statt gehabten berüchtigten Verschiebungen ansgleichen würde, die man damals vornahm, um die vom Lande Tirol zn leistende Steuer-Hauptsumme zu er- Gin Held. Ein italienischer Sommertag. Durch ein einsames Thal der Provinz von Capitanata trabt ein berittener Jäger. Er war am frühen Morgen von San Severo anfgebrochen, um von seinem Kommandanten dem Befehlshaber

eines auf dem Marsche befindlichen, gegen die Briganten ansgeschickten Regiments eine Botschaft zu überbringen. Nun hat der Jäger einen schmalen Pfad erreicht, der in Schlangenwindungen zu den Bergen emporführt. Man hört keinen anderen Laut als das Geklapper der Pferdehufe. Plötzlich ein Blitz und eine Detonation. Der Jäger ergreift seine Pistole, aber das Pferd, tödtlich getroffen, stürzt zusammen, und im selben Momente fühlt sich der Soldat von starken Händen gefaßt. Drei Männer, die wie aus dem Boden gewachsen

waren, hatten ihn umringt. In dem erbitterten Kampfe, der sich entspann, hatte der Jäger gerade noch so viel Zeit, feine Pistole abzufeuern und in dem Pulverrauche der dem Schüsse folgte, das Papier, auf welchem die Botschaft seines Kommandanten geschrieben war, znsammenzuknittern und unbemerkt in den Mund zu stecken. In der nächsten Minute hatten die Briganten den Jäger bereits gefesselt. Dann trieben sie ihren Gefangenen unter Flüchen. Püffen und Stößen vor sich her. Nachdem sie eine halbe Stunde lang ge klettert

waren und eine Ueberraschung nicht mehr befürchteten, mäßigten sich ihre Schritte. Der Jäger zeigte weder Furcht noch Aerger. Sein Gesicht war bleich, aber es hatte den Ausdruck eines Mannes, der auf Alles gefaßt ist. In die Hände der Bri ganten zu fallen, das bedeutete den Tod. Der Brigant, der vor dem Jäger schritt, blieb stehen und herrschte dem Gefangenen ein „Halt" zu. „Nun, mein Freund", sagte der Brigantenchef, höhen. Redner kam dann ans die Erneuerung des Ausgleiches mit llngarn zu sprechen. Beiden Ausgleichs

, welche (siehe Polit. Uebersicht) der Antisemit Gregorig im niederösterreichischen Landtage gegen den Minister präsidenten schleuderte. dem Jäger die Hand auf die Schulter legend, „wirst Du die Güte haben, mir zu erzählen, wohin Dich Dein Ritt führte, als wir das Glück hatten, Deine Bekanntschaft zu machen?" Der Jäger gab keine Antwort. „Ah, mein Bürschchen," brüllte der Brigant, „wir werden Dich schon zum Sprechen bringen! Darüber brauchst Du Dir keine grauen Haare wachsen zu lassen." Sie betraten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 24.06.1900
Umfang: 14
d. I. am Spätnachmittage entdeckte Alois Unter rainer, beeideter Jäger des Baron Kometer, eines Münchners, der die Jagd im Morathale gepachtet hatte, auf einem Reviergange in diesem Thale eine verdächtige Schlittenspur, der er zu folgen beschloß. Der selben nachgehend, fand er einen beladenen, zugedeckten Schlitten, dabei die 2 ihm bekannten und verdächtigen Wilderer, die eben daran waren, mit der erlegten Beute, einem Hirsch und zwei Gemsen, abzufahren. Entschlossen rief er sie an ünd forderte

sie zum Waffenniederlegen auf. Diese aber — es waren die zwei berüchtigten Wilderer Josef Anker und Wolfgang Fuchs — anstatt sich zu fugen, machten sich schußbereit; als der Jäger seinerseits auch zu schießen drohte, rief ihm der eine, Josef Anker, zu: .Kein Schein! Du kannst mit einem Schuß beide nicht treffen und die zweite Kugel gehört Dein." Diese Drohung ver- anlaßte auch wirklich den Jäger, der zum Zeichen, daß er von feinem Gewehre keinen Gebrauch machen werde, dasselbe vor seinem Verstecke in den Schnee

aufrecht steckte, zum Rückzuge, nachdem er vorher die Beiden gefragt, was sie erlegt haben und selbe zugestanden, 2 „Gams- len" geschossen zu haben; den Hirsch jedoch verläugneten sie. Thalaus- würts begegnete er bald darauf der Gendarmeriepatronille, bestehend aus den Postenführern Josef Haas, Anton Häsele, dem Gendarmen Georg Wiesböck und dem Jäger Peter Prosser, die thaleinwärts an gerückt kamen, da sie vom Jagdzuge der beiden Wilderer durch den Jäger verständigt, dieselben auf ihrem Rückzuge

durch das Morathal abzufangen gedachten. Kaum hatte aber der Jäger Unterrainer der Patrouille zugerufen, was ihn: passirt sei und daß die Wilderer bald kommen müssen, waren dieselben mit ihrem Schlitten schon da. Von der Patrouille angerufen, zu halten und die Gewehre wegzulegen, reti- rirten sie schußfertig hinter die Bäume, von wo ans der Wolfgang Fuchs den ersten Schuß aus die Verfolgenden abgab, worauf die Gen darmen wie die Jäger zu schießen begannen hin und herüber, und int Ganzen 17 Schüsse

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 11.11.1900
Umfang: 16
und mich auSgezahnt. Und ich wär gern davongerannt und Hab nicht vom Fleck können! Dort ist'S angegangen!" (Schluß folgt.) (Sonntagsjägern), welche ihren Nebenmenscheu ge fährlich sind, ist die neue von drei Nimroden in Pifek erfun dene Rebhühuerjagd sehr zu empfehlen. Die drei konnten im Oktober kein Rebhuhn treffen, da die Vögel in diesem Monat bereits aufznsteigen pflegen, ehe der Jäger noch auf Schuß weite herangekommen ist. Die unglücklichen Schützen kamen jedoch den dummen Rebhühnern bei. Sie kauften

in Prag „zur Stadt Paris" einen papierenen Adler, den sie dann auf dem freien Felde steigen ließen. Die Vögel, dachten sie, werden aus Furcht vor dem Raubvogel erst knapp vor dem Jäger auffliegen. Es kam aber noch besser. Der Adler schwebte in den Lüften und kein Rebhuhn ließ sich sehen oder hören. Plötzlich trat einer der Jäger auf etwas Weiches. Es war ein Rebhuhn und rings heruui kauerten sechs andere Rebhühner. Der Jäger drehte ihnen den Hals um und hängte sie in die Schlinge. Der zweite Jäger

trat in einen ganzen Schwarm von Rebhühnern. Er murkste eins nach dem andern ab. Die drei Nimrode trugen an diesem Tage 47 Rebhühner heim. Die Vögel ließen sich aus Angst vor deni vermeint lichen Raubvogel lieber fangen, bevor sie aufgestiegen wären. Die drei Jäger gehen nun bloß mit ihrem Adler, ohne Ge wehre auf die Rebhühnerjagd. So berichten die „Pisselcs Li8ty". Uanöwirthschastliches. Herbstpflanzunfl der Obftbäume. Die Herbstpflanzung der Obstbäume ist nur auf warmem und lockerem Boden

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 14.01.1893
Umfang: 10
Dankes worten und nahmen auch alle die freundlichen Spender das Bewußtsein einer schönen That von hier mit,, die nicht vergessen werden wird. Leuiasch. Der hiesige Poftverkehr ist ein recht bemängelnswerther. Früher erhielten wir Ihr ge schätztes Blatt regelmäßig am Samstag, jetzt aber ist Wenn nur der Jäger wieder zum Bewußtsein käme! Der Wilderer will sich ja gerne „geben", nur fort hinunter, das Leben retten aus furchtbarer Noth! Der Wilderer wirft sich aus die Seite herum, wo der Bestl

mit eingefallenen Wangen und geschlossenen Augen todtbleich liegt. Das Blut ist gestockt, in wirren Büscheln klebt das Kopfhaar zusammen, wo die Hirnschale eingeschlagen ist. Ein schrecklicher An blick selbst für den rauhen Bergmenschen! Ob der Jäger noch lebt? Der Wilderer rutscht hart an den Körper des Todfeindes und sucht seinen Kops an das Herz desselben zu bringen. Gott sei Dank und der heiligen Maria! Ganz schwach schlägt es noch im Herzen! Zum Teufel, wenn der Wildschütz die Arme frei hätte

, könnte er die Schnapsflasche aus der Tasche nehmen, den Ohnmächtigen laben — und dann durchbrennen. „Na, sell waar hundsgemein!" Ist übrigens ganz gleich, was der Bursch thäte, die Fesseln verhindern ja alles, selbst die Gedanken, denn dem Wilderer fällt jetzt nichts mehr ein, was bei tragen könnte, den Jäger zum Leben zu erwecken. So bricht denn vollends der Morgen an, neblig, kalt, oer Wind in kurzen Stößen durchs Geschröff heulend, oben am Firmament jagt der Oktobcrsturm schwere Wolken umher, einzelne Flinserln fallen

an den Jäger heran, drückt seinen Kopf an die kalte, wachsbleiche Wange des Jägers und leckte ihm mit der Zunge die Schläfe. Kein Erfolg. Nur nicht auslassen! Es giebt keine andere Rettung ans der Todesgefahr! Es schneit in dichten Wiebeln, schon liegt eine dünne Schneeschicht über dem leblosen Jäger und dem gefesselten Wildschützen. Wie lange noch und die Schneedecke wird zum Leichentuch. Wenn es so fort schneit, ist bis Abends das Grab fertig. Wan, wau! Hierhier, Hilfe! Gott sei Dank, hier liegt er! ruft

der Jagdgast und winkt seinen Begleiter vom Forstamt herbei. „Ja, was ist denn das? Ein gefesselter leben diger Wilddieb neben dem toten Jäger!" „Der Jaager lebet noch, i Hab alles versuacht, ihn wach zu bringen!" ruft der Wildschütz durch den heulenden Sturm. Rasch wird der Jäger emporgehoben, mit Schnaps gelabt, mit Schnee an die Schläfen ge rieben und bald zeigt sich ein Erfolg, der Vestl schlägt die Augen auf und sein erster Blick gilt dem gefesselten Wilddieb. „Laßt's

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 11.02.1899
Umfang: 10
an der Uni versität in Wien ernannt. Water Josef Schretter wurde vom Großherzog von Mecklenburg zum Professor ernannt. Der X is a Jaager, A ganza verdrahter, Mit aner sakrischen Bix, Aber treffen thut er nix. Und damit so ein Schnaderhüpfl ja nicht weh thut, zwinkert der gute Landesvater mit den Augen und trinkt dem „Verhonakelten" zu. Luitpold kann nicht lange böse sein, besonders wenn dann einer gelobt, künftig solche Geschichten nicht mehr zu machen. Ein Jäger wie der Prinzregent schaut

aussprachen. Der Frühwinter ist angebrochen, dichte Nebel lagern im Jsarthal, Neuschnee ist gefallen, die Zeit der Gemsbrunst ist gekommen und mit ihr der scharfe Dienst besonderen Jagdschutzes, denn jeßt sind die Wildpretschützen wie die Teufel und a Gemserl möcht' der angesehenste Bauer wegpntzcn, wenn's ohne Jäger und Gendarm just möglich ist. Darum müssen alle Hofjagdaufseher und Forstgehilfen, der Förster und selbst der Assessor hinaus in's Revier. Der Dienst traf an einem nebligen Dienstag

im November die Aufseher Krach und Suitner im Bezirk des Rauchenberges gegen die Gemeindejagdgrenzen von Lenggries. Der Toni wandert mit seinem Kollegen des Abends von Fall hinaus bis zum Gehöft des Rauchberger Bauern, das am Fuße des Rauchberges und am linken Ufer der Isar liegt, um hier zu übernachten. Mit Tagesanbruch vereinbarten die Jäger, sich im Falle der Not durch Huppen (Rufe: „Hupp, Hupp!"), im Falle dringendster l Gefahr durch zwei Signalschüsse zu verständigen und einander Hilfe zu bringen

, Direktor Grissemann von hier, das Wort und feierte die beiden Herrn in beredten Worten als treubewährte Gönner der Schule und Lehrer und schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät, die den Herrn die wohlverdiente Aus wärts schlug und den Stellwandln zuschritt. Warum grad heute dem sonst so wetterharten Toni fo be klemmend um's Herz ist? Ein banges Gefühl bringt er nicht los, selbst wie er die Patronen in die Büchse einlegt, ist ihm nicht geheuer. Aber ein richtiger j Jäger darf kein Kopfhänger

sein, der Dienst ist ! heilig und muß vollführt werden, auch wenn das ! Herz in Trümmer geht. Vorsichtig steigt der Toni ! den dicht bewaldeten, oft durch kleine Felswände - unterbrochenen Rauenberg an und hält der Verab- j redung entsprechend der Bergschneide zu. Ein ! Schleichen und Huschen ist's durch den schweigsamen ! Wald von Stamm zu Stamm, Augen und Ohren ! zu äußerster Thätigkeit angestrengt, bis der Jäger ' den Grat erreicht. Wie eine laute Anklage, gellender Verrath liegt urplötzlich eine frische

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Tiroler Post
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Seite 12 von 14
Datum: 25.08.1900
Umfang: 14
J 1*-! Ai! Frima gebrannte und ge schlämmte 443j28—9 «-'eJ jVfarktgrabe Billigst festgesetz Poi* Steing Gr Tafel-, Kaffee Mo Anichjd (v. General Louis Botha, der jetzige Oberbefehlshaber der Bur 04 — Einzelheiten erkundigte, stand Natalie wortlos und, säst schien es, auch theilnamslos dabei. Weder Lohns einfacher Bericht noch die Begeisterung, mit welcher die Jäger den Hauptmann rühmten, machten ans sie einen Eindruck. An seinem Much sich für Natalien die Stunden ; hatte sie nie gezweifelt, wer

, unbekümmert um die angstvollen Blicke, die sich ans die langsam vorrückenden Zeiger auf dem Zifferblatt richten. Bleiern schiver schleppten hin und mit immer wachsender Bangigkeit sah sie der Rückkehr der Jäger entgegen. Schon war dem kurzen Septembertag das Dunkel des Abends gefolgt und unbegreiflich rvar es, was Löhn jetzt noch mit seinen Leuten im Walde zurückhielt. Schüsse waren iu der Umgebung des Schlosses gehört worden und ein unbestimmtes Gerücht sprach von einem Zusammenstöße der Jäger

seines Unter nehmens mit. Seine Erwartung, daß die Wilderer, sobald die Gegend von ihren Ver folgern geräumt war, von Neuem ihr Jagen aufnehmen würden, hatte sich als richtig er wiesen und die Sorglosigkeit sie in die Hände der Jäger geliefert. Allerdings hatte es auch jetzt noch einige Mühe gekostet, der schlauen Burschen, die sieh bald mit der Gewandheit der Indianer hinter Busch und Baum ver steckt, bald mit der Schnelligkeit des aufge schreckten Wildes entsiohen, habhaft zu werden; allein endlich

war es den Jägern doch ge lungen, denn sie waren nicht nur zahlreicher als früher ansgerückt, sondern wußten auch unter planmäßiger Anführung alle Vor theile der Position klug zu benützen. Die eingefangenen Wilddiebe hatte man gleich darauf an das Bezirksgericht ein- geliesert und dieser Umstand war Schuld au der verspäteten Rückkehr gewesen. Von seinen eigenen großen Verdiensten und seinem persön lichen Muth schwieg Löhn, aber die mittlerweile ihm nachgc- solgten Jäger sprachen dafür um so mehr mit ehrender

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1892
Umfang: 8
zu, sie hat eine schöne große Kerze angezündet, auf dem Tische vor ihr liegt ein Bild. Ein junger Mann in Jäger-Uniform. Und wieder und wieder schaut sie das Bild an. Thräne um Thräne rollt über ihre eingefallenen Wangen. Den sie vor sich liegen hat, es ist ihr Sohn. Ihr Sohn, den sie so sehr lieb gehabt, weil er ihr Einziger gewesen. Wie schön war es doch damals. — Da war Krieg aus gebrochen, das Vaterland war bedroht und er hatte hinaus gemußt. Sie hatte Abschied von ihn ge nommen und das Herz wollte ihr brechen

und dem Bergstock in der Faust stieg er sofort wieder gen Alm, diesmal ganz zu den Hütten aufwärts gehend. Mit einem wahren Freuden geheul begrüßten die völlig verzagten Sendrinnen den Jäger, der in seinem ganzen Leben nicht so geherzt und gehätschelt wurde, als in dieser Stunde. Am liebsten hätte jedes Dirndl ihn aufgekocht und wenn er all den Schnaps sofort getrunken, hätte er unter den Tisch der Schlafkammer fallen und drei Tag wenigstens besinungslos liegen müssen. Schmunzelnd vor Vergnügen

, daß der Sakaratoifel ihm solchen Em pfang bereitete, versicherte der Jäger, die Dirndln sollen nur keine Angst nicht haben und den Schlaker- waltstoifel werde er schon fangen. Aber die Dirndln müßten auch mithelfen bei der Teufelsbeschwörung. Zu diesem Zweck hat der Jäger ein geheimnisvolles Pulver bei sich, von welchem jede Sendrin ein paar Hände voll nehmen und, wie der Leibhaftige sich wieder zeigt, ihm eine Handvoll ins Gesicht werfen muß. Dieses geheimnisvolle Pulver wird den Teufel in die Augen beißen

, daß die Teufelshörner wegfliegen. Damit kriegen die Dirndln den Teufel in ihre Gewalt und er muß thun, was sie wollen. Dieser Plan gefiel den Dirndln zwar ganz gut, aber riskant fanden sie den direkten Kampf mit dem Belzebuben doch. „Ja, und wie fängst denn du, Jager, dann den Toifel?,, „I, i fang ihn mit einer geweihten Kugel draußen im Wald!" Eigendlich wäre es den Sendrinnen am liabsten, wenn der Jäger in der Hütte bleiben würde, bis der Teufel auf Besuch kommt. Das gebt aber nicht, weil der Jäger

der heiligen Schonzeit der Jagdherr selber. Wenn in diesen Augenblicke der Jäger hin-

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 01.04.1899
Umfang: 12
sind, wieder., in eine solche Wärmeperiope einzutreten, daß also das neue' Jahrhundert mit mildem Wintern und sehr heißen Sommern beginnen wird. Der. sog. „Hahnpfalz" steht unmittelbar bevor und mit ihm. beginnt für den Jäger die' lustigste Zeit. Aus diesem Anlässe, mag es wohl MN Platze fein, eine heitere Jagdgeschichte zu erzählen, die sich vor etwa drei Jahren im St. ■ Jyhanner' Winkel zutrug.. Ein zwar nicht mehr junger, aber doch noch sthr eifriger Jäger (rer Name desselben ist der Redaktion bekannt) begab sich nämlich

eines schönen Morgens ans die Auerhahn- jagd. Es soll nun wirklich ein Auerhahn in der 'nächsten.' Nähe des guten, alten Jägers gebalzt haben, doch er hörte ihn nicht, weil sein Gehör gerade nicht mehr das. beste war. Nach langem Suchen zog sich dann der Pfalzler in etwas ge drückter Stimmung in sein Bauernhaus zürück und begab sich in den Stall. Die Geschichte hätte nun ihr Ende und d.er alte Jäger würde in seinem Leben nie mehr einen Auerhahn erlegt haben, wenn nicht der Auerhahn seinerseits den.Jäger

ausgesucht hätte. Als nämlich der Jäger vom Stall zrnück- kehrend in den Hausgang tritt, steht vor ihm. der gesuchte Auerhahn in ganzer Lebensgröße. Beide erschrecken gleich, heftig. Der Auerhahn will nun durch die offene Thür ent fliehen, doch stößt er beim. Aufstiegen am geschlossenen Haus gitter an. Es gelingt dann dem Jäger, die Hausthür zu zuschlagen und den Hahn nach schwerem Kampfe zu töeteii. Daß der Kampf ein schwerer war, davon zeigte der Häus- boven, welcher mit Blut und den int Schrecken

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 14.10.1893
Umfang: 10
zum Selbstzweck zu machen. So gehe es auch mit der Valuta-Regulirung. Niemand denkt daran, daß sie nicht Selbstzweck, sondern daß es sich um eine Maßregel handelt, die zu gewissen volks- wirthschaftlichen Zwecken unternommen wurde, daß eine Maßregel als solche nie Selbstzweck sein kann, Ieuitl'eton. A»»s einer alten IagdchroniK. Uns liegt ein Theil einer von einem alten Jäger geführten Jagdchronik vor, in dem einige Aufzeich nungen über das Auftreten des Steinbockes ini Zillerthale und über die Ausrodung

enormen Preise. Kein Wunder daher, wenn zahlreiche Wilderer auftauchten, welche auf Steinböcke fahndeten. Der Salzburger Fürstbischof sah sich deshalb genöthigt, gegen die Steinbockwilderer energische Maßnahmen zu ergreifen. Wurde ein solcher von einem Jäger- gefangen genommen, so wurde er dem Kriminalge richte übergeben und auf mehrere Jahre unschädlich gemacht. Allein so schwer auch diese Strafe war, fruchtete sie doch nichts. Die Steinbockjagd, ob wohl gefährlich, war doch gewinnnbringend

. Und um Geld zu gewinnen setzt eben der Mensch Ge sundheit und Freiheit, Blut und Leben aufs Spiel. Begegneten sich Jäger und Wilderer, so entstand zwischen Beiden zumeist ein Kampf auf Leben und Tod. Wer schneller das Gewehr am Backen hatte und den Gegner zusammenschoß, blieb Sieger und richtnng von Rentengütern und schließlich das Re- ; krutenkontingentsgesetz für 1894. j — (Z n m F n t t era u sf u h rverb o t.) In einer Konferenz der ungarischen liberalen Partei skizzirte der Ackerbauminister

hatte. Der zuerst angestellte Jäger im Ziller war Filipp Möhrl, der von dem Wilddieb Pfannenflicker Marx in der Jäger-Wohnung (Aue) meuchlerisch erschossen wurde. Das Schußloch in der Stubenwand im Winkel wird gegenwärtig noch ersichtlich sein. Sein Nachfolger war Johann Schmitzberger. Die Jagd barkeit in der Stilluppen gehörte damals dem De- kanalamte Zell und wurde durch dessen eigenen Jäger bestellt. In der Floiten war ein gewisser Geißler, Vater der alten Laknerwirthin zu Maierhofen, Jäger. Nach dessen Tode

wurde Floiten mit Gunggel ver einiget. Der älteste Zemmer-Jäger, den ich als noch kleiner Knabe persönlich kannte, war der sogenannte „Jager-Christel", auf diesen kam als Nachfolger

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 05.11.1892
Umfang: 8
es aus Büchsenschußweite und ein Gemsenjahrling bricht im Feuer zusammen. Mäuschenstill verhält sich der Jäger in seinem Versteck, nur das Glas nimmt er wieder aus und visiert hinüber, wo der junge Gams liegt. Wer wohl geschossen haben mag? „Dacht' ich's doch! Der Schlegeltoifel selber! Na, wart' Freunderl!" Gelagen läßt der Jagdgehilfe den Teufel in seiner Vermummung den Gams „einsteinen" (die Gemse so lange mit Steinen bedecken, bis daß von ihr nichts mehr sichbar ist), und schleicht inzwischen auf Schußnähe heran

. Der Teufel ist wirklich dumm, denkt der Jäger, denn auch der Schlegelteufel hat neben .seinem Schlegel, der vermuthlich aus irgend einem Bierkeller gestohlen ist, auch das eben abgeschos sene Gewehr liegen lassen und ist im hitzigsten Jagd eifer unbewaffnet zum erlegten Gams hinüber. Wozu jetzt den Gams ganz einsteinen lassen, der Bursch ist ja doch so gut wie gefangen. „Halt! Gib di!" Jetzt möchte sich der dumme Teufel am liabsten bei den rothen Ohren und Hörnern zugleich nehmen, weil er auf das Gewehr

vergessen hat. „Gib di, dummer Toifel!" Was jetzt machen, an den Teufel glaubt ein Jäger nicht, wenn er ihn beim wildern erwischt, also nützt das Teufelspielen nichts. Aber das Steinwersen Fürsten Czartorysky ernannt. Fürst Windisch grätz steht im 41. Lebensjahre und gehört als erbliches Mitglied dem Hause seit 1876 an, in welchem Jahre er als Chef der Familie seinem Vater fuccebirte. Er hat sich an den Arbeiten des Hauses, wo er der conservativen Rechten angehört, namentlich in den letzten Jahren

Debatten gefaßt machen. könnte man probieren und so schleudert der dumme Teufel einen wahren Steinhagel auf den Jäger. „A so moanst Lump!" Und zum drittenmale ertönt das „Halt! Gieb di!" Wie besessen wirst der Teufel seine Geschosse herab. Der Jäger fährt auf, zielt nach den Füßen und macht krumm. Mit einem ganz menschlichen Wehruf, der gar nichts von teuflischem Hohn hat, sinkt der Teufel in das Kar, er hat einen Schrotschuß in den Beinen. Ehe es Nacht wurde, war der dumme Teufel zu den Hütten

herabtrans portiert, wo die Senndrinnen die Augen anders auf- rissen, als sie den Teufel gefangen als Wildschützen wiedersahen. Die.Afra wollte für alle Fälle das geheimnis volle Pulver jetzt noch probieren und dem Teufel ins Gesicht werfen, aber der Jäger sagte, es wäre dies jetzt nicht mehr nötig. Der wimmernde Teufel aber mußte trotz der sinkenden Nacht und der Schrote in den Beinen zu Thal marschieren, verhöhnt von den Sendrinnen, die ihm bis über den Almboden das Geleite gaben. Vergnügt

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1891
Umfang: 4
des 11. Infanterie-Regiments; ferner die Reserve- Unteroffiziere: Wenzel Rumler des 18., Thomas S ant ne r des 11. beim 7. Infanterie-Regiment, Stephan Rainiss des Tiroler Jäger-Regiments beim 39. In fanterie-Regiment. Alfred Re ach des 11. Infanterie- Regiments im Regiment, Johann Bruckner des II. beim 97. Infanterie-Regiment, Oskar Galtst! des 73. beim 11. Infanterie-Regiment, Jaroslav Firbas und Karl Goll des 18. Infanterie-Regiments. Franz Hübs des 42. Infanterie - Regiments, Karl Szilvas h des Tiroler Jäger

-Regiments beim 66. Infanterie-Regiment, Karl Jilek des 42. beim 91. Infanterie-Regiment, Ludwig Klekler des 42. und Ladislaus Hefsler des II. Infanterie-Regiments, Josef v Aichinger und Josef Freinadametz, beide des Tiroler Jäger-Regi- ments beim 59. Infanterie-Regiment. Karl Reim des II-, Josef Lukeslc des 18. Infanterie - Regiments, Johann Kriz des 35. beim 11. Infanterie»Regiment; Emanuel Stanka des 42., Wenzel Hu sek des 18. beim 53. Infanterie-Regiment, Josef Hann er des 18. beim 40. Infanterie

-Regiment, Johann Cernh des 11. beim 75. Infanterie-Regiment, Franz Sch affe rer des Tiroler Jäger-Regiments beim 94. Infanterie-Regiment, Karl v. Hör mann des Tiroler Jäger-Regiments beim 93. Infanterie - Regiment, Josef Papert des 42. In fanterie-Regiments. Johann lenzer des Tiroler Jäger- Regiments beim 14. Infanterie-Regiment, Federico Nulli des Tiroler Jäger-Regiments beim 97. Jnf.- Regiment, Gottlieb Gebesta des 18. beim 21. Jnf.- Regiment, Alois Braun des 18. Infanterie-Regiments. Adriano Weiß

des Tiroler Jäger-Regiments beim 22. Infanterie-Regiment. Franz Vene! des 11. beim 79. Infanterie-Regiment, Wenzel Horak des 18. Infanterie- Regiments, Karl Fittera des 18. beim 40. Jnfanterie- im Namen des Kaisers dem Johann Baptista de Tassis den 17. Oktober als Tag der Abrechnung über die von ihm, seinen Vettern oder Stellvertretern aus den Händen Pauls von L echtenstein und des tirolischen Kammer- meisters Ulrich Möringer seit dem Jahre 1507 empfan genen Gelder, deren Summe sich bis gegen 13.000

nach Verona auch unter seiner Verwaltung haben, aber nach dem sie von der Kammer bezahlt würde, dürfe er ohne Wissen und Willen des Regiments keine Postboten auf nehmen und legen noch Urlauben. Wenn Postboten säu mig und strafbar befunden würden, habe dies der Hof- Regiment, Anton Fuitsche- des 42. beim 79. Infi- Regiment, Ludwig Pola des Tiroler Jäger-Regiments beim 22. Infanterie-Regiment, Wenzel Hrodec de» 11. Infanterie-Regiments, Zdenko Wesely des 11. beim 36. Infanterie-Regiment, Georg R. v. Heden

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Unterinntaler Bote
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Seite 8 von 10
Datum: 22.06.1900
Umfang: 10
8 ,Unterinnthaler Bote' 8. Jahrgang. den Schnee aufrecht steckte, zum Rückzuge, nachdem er vorher noch die Beiden gefragt, was sie erlegt haben und selbe zu gestanden, zwei „Gamslen" geschossen zu haben; den Hirsch jedoch verleugneten sie. Thalauswärts begegnete er bald darauf der Gendarmeriepatrouille, bestehend aus den Posten führern Josef Haas, Anton Häsele, dem Gendarmen Georg Wiesböck und dem Jäger Peter Prosser, die thaleinwärts angerückt kam, da sie, vom Jagdzuge der beiden Wilderer

durch den Jäger verständiget, dieselben aus ihrem Rückzuge durch das Morathal abzufangen gedachten. — Kaum hatte aber der Jäger Untereiner der Patrouille zugerusen, was ihm passiert sei und daß die Wilderer bald kommen müssen, waren dieselben mit ihren Schlitten schon da. Von der Patrouille angerusen, zu halten und die Gewehre wegzu legen, retirierten sie schußfertig und rückwärts tretend hinter die nächsten Bäume, von wo aus der Wolfgang Fuchs den ersten Schuß auf die Verfolgenden abgab, worauf die Gen

darmen wie die Jäger zu schießen begannen hin und her über, und im ganzen 17 Schüsse in der abendlichen Winter stille des Morathales wiederhallten. Die einsallende Dunkel- des Winterabends verhinderte größeres Unglück, das bei der Nähe Schießenden von 7 — 8 Schritten sonst unab wendbar geworden wäre. Immerhin fielen zwei Schüsse, die beide tödtlich trafen. Ein Schuß aus dem Werndlge wehre des Wolfgang Fuchs traf den pflichtgetreuen Führer Josef Haas in die Brust, ein anderer den Wolfgang Fuchs

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Tiroler Post
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Seite 5 von 8
Datum: 16.01.1901
Umfang: 8
trachten, sondern auch von den gewöhnlichen Jägern, welche morgens früh wohl- gemuth, von reichlich gemachter Beute träumend, sich bei ihren lieben Hasen, Füchsen, Rehen rc. vorstellen möchten. Aber auch diesen glücklichen und doch armen Menschenkindern klebt an ihrem mageren Schnerfer (Rucksack» der verwunschene Satz: Duobus eertantibus tertius gaudet. Dafür folgende Belege vom letzten Tage vorigen Jahrhunderts. So waren weit droben in der schönen Fisseralpe mehrere Jäger

, welche mit ihren gutgeschulten Hunden einem harmlosen Weiß ohr nachstellten; jeder war an seinem rechten Orte, die Jagd schien ein baldiges Ende zu nehnen, wenn nur nicht das pechige Sprüchwort den Wahrheitsbeweis geliefert Hätte. Die Sache nahm nicht den gewünschten Verlauf. Ein Jäger hatte das Glück, einen Weißling in weiter Ferner zu sehen, der Hahn wird gespannt, der Langohr kommt immer näher und näher, schon will der schussfertige Jäger drücken; flugs trägt, wie dieser pechige Jäger sich ausdrückte, „ein schwarzer

Vogel" (es war ein Lämmergeier) zwischen ihm und den nachfolgenden drei kräftig anschlagenden Hunden das weiße Häslein mit sich davon, betrauert von deni fluchenden Jäger und den winselnden Hunden. O dieser verwunschene — „dritte" Glück liche ! • - Doch ein rechter Jäger ist nie ver zagt, weim's mit den Hasen nicht geht, geht man auf die Rehe. Dies unternahmen denn auch unsere^Jäger, zumal an diesem Tage die Reh böcke im abgelausenen Jahrhundert ihre letzte Audienz gegeben haben. Bald beginnt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 08.12.1899
Umfang: 10
werden S' eh' wissen, daß bei uns nur die Kugel gilt. Spatzcnschrecker aiebt's nöt bei uns in die Berg'. Adjesl" — Der eben aufgetragene Hirschbraten schmeckte nicht; der Hofrath war nun auch ärgerlich über den Jagdgehilsen, der ihn bei aller Unterwürfigkeit doch seine Ueberlegenheit hatte fühlen lassen, und der Nimrod in spe tonnte sich des Gefühles nicht er wehren, selbst diesem Naturmenschen gegenüber eine Niederlage erlitten zu haben. Zudem ist zehn gegen eins zu wetten, daß der Jäger das ganze Gespräch

; im Bezirk Lienz und in den Seitenthälern von Bruneck im Samen gut, j im Bast mittel. Bei Hanf und Mohn ist der An- bau unbedeutend. Kraut und Rüben gaben mittlere j Erträge. Ersteres litt in manchen Gegenden stark an ! Raupenfraß, welcher im Bezirke Täufers auch eine Fehl- j ernte verursachte. Der Bezirk Enneberg blieb wieder j fast ganz von dieser Plage verschont. (Schluß folgt.) Zur festgesetzten Stunde erwartet der Jäger i seinen Herrn am Sträßlein außerhalb des Dorfes ! und als dieser endlich

, bepackt mit Proviant auf acht Tage, anlangt, nimmt der Jäger schleunigst dei schweren Rucksack auf die eigenen Schultern, innerlich hochvergnügt, daß seine Schilderung so trefflich ge wirkt hat. Das giebt am Abend wieder einmal ein famoses, kostenloses Schnabuliren, was immerhin etwas werth ist, denn das Schußgeld für den Hirsch wird bei diesem Schützen in Ewigkeit nicht zu ver dienen sein. Todmüde langt das Jagdgigerl auf der Dienst hütte an. es hat kein Bedürfniß mehr nach Speise und Trank

und überläßt den Inhalt des Rucksackes zur Auswahl dem Jäger und wirft sich ächzend in ! das Heu. Und das nennt man ein Vergnügen! ! Ehe der Jagdgehilfe, grinsend vor Glückseligkeit, noch ! die erste Flasche entkorkte, war der arme Hofrath schon hinüber. Und müde war auch der Jagdgehilfe, als er ins Heu kroch, voll des süßen Weines und gründlich satt, wie seit langem nicht. Eine stille Nacht liegt über dem Bergwald; frostig- kalt zieht der Wind heraus, und wirre Nebel- - ballen umhüllen die Bergspitzen

ein Mehr-Erfordernitz bei den ordentlichen Ausgaben von Kr. 2,540.740 und bei den außerordentlichen von Kr. 630.060. Das Gesammt - Erforderniß der Kriegsmarine weist somit ein Mehr-Erforderniß von Kr. 3,108.340 auf. In dem Budget ist bereits die schließlich ein infernalisches Hohngelächter. Was ist geschehen? — — Der Hofrath ist durch das Schreien des Hirsches aus dem Schlummer gerissen und so erschreckt worden von dem ihm unbekannten Getöse, daß er ganz entsetzt den schwer betrunkenen Jäger

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 21.05.1898
Umfang: 10
der bei Gelegenheit auch Jungvieh zerriß, sicher, als im April ungewisse Nachrichten über den Bären aus Mittenwald eintrafen. Am 13. Mai d. I. Nachmittags nun brachte der Hirte der dem Kloster Fiecht gehörigen Schafherde dem Abc von Fiecht die Nachricht, daß er im unlängst gefallenen Neuschnee die Fußspur des Bären in der Nähe des Bauhofes, gegen das Vomper Revier führend, vor fand. Der hochwürdige Herr Prälat benachrichtigte hierauf sofort die Jäger des von dem Grafen Enzen berg gepachteten Fiechter

und des von Herrn Johann Penz und Herrn Plattner gepachteten Vomper-RevierS, Den nächsten Tag wurde Früh Morgens der ge nauere Aufenthaltsort des Bären durch 2 Jäger aus gekundschaftet. Diese brachten die Nachricht, daß der Bär, nach der Fährte zu urtheilen, längs des Grates, der das Bomper- und Fiechter-Revirr scheidet, hinauf- getrollt sei, und sich dann ein klein wenig gegen Stallen abwärts gewendet habe. Mittags brachen auf diese Nachricht hin die Jäger von Schwaz auf und versammelten sich auf der „Lak

", einem Schlage, der eine gute Stunde oberhalb Fiecht liegt. Hier waren als Schützen folgende Herren anwesend: Seitens der Vomper Jagdgesellschaft: Herr Johann Penz, Herr Plattner, Herr Margreither und der ärarische Jäger Vierthaler aus Vomp. Seitens der enzenbergischen Jäger: Huao Gras Enzenberg, Con- stantin Graf Thun, der gräfliche Enzenbergische Gärtner Paul Kellerer und der gräfliche Enzenbergische Jäger in Stans Josef Kluckner. Der gräflich Enzenbergische Förster Leonhard Steinlechner und zwei Vomper

Jäger auf einem anderen Wege ihre Stände erreicht. Herr Penz, der wie vergangenes Jahr, so auch heuer mit Umsicht das Arrangement des Triebes leitete, bestimmte, daß der Trieb von beiden Seiten gegen den Grad hin geschehe längs welchem die Schützen kette, bestehend aus den früher erwähnten Herren, in allerdings wegen der geringen Zahl der Schützen weiten Abständen aufgestellt wurden. Um halb 4 Uhr gegann der Trieb und so drangen, wie erwähnt, von belveu Seiten ungefähr je acht Treiber

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