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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 4 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2963)
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Seite 10 von 82
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 80 S.
Signatur: I 61.249/4
Intern-ID: 67462
mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Ein kurzer Rapport und ohne Hund, bloß mit der Büchsflinte bewaffnet und dem Bergstock in der Faust stieg er sofort wieder gen Alm, diesmal ganz Zu den Hütten aufwärts gehend. Mit einem wahren Freudengcheul begrüßten die völlig verzagten Sendrinnen den Jäger, der in seinem ganzen Leben nicht so geherzt und gehätschelt wurde, als in dieser Stunde. Am liebsten hätte jedes Dirndl ihm aufgekocht und wenn er all den Schnaps sofort getrunken, hätte

- er unter den Tisch der Schlafkammer fallen und drei Tag wenigstens besinnungslos fliegen müssen. Schmunzelnd vor Vergnügen, daß der Sakaratoifel ihm solchen Empfang bereitete, ver sicherte der Jäger, die Dirndln sollen nur feine Angst nicht haben und den Schlakerwaltstoifel werde er schon sangen. Aber die Dirndln müßten auch mithelfen bei der Teufelsbe schwörung, Zu diesem Zweck hat der Jäger ein geheimnisvolles Pulver bei sich, von welchem jede Smdrin ein paar Hände voll nehmen und, wie der Leibhastige

zwar ganz gut, aber riskant fanden sie den direkten Kamps mit dem Belzebuben doch. „Ja, und wie sangst denn du, Jager, dann den Toifel?" „I, i fang ihn mit einer geweihten Kugel draußen im Wald!" Eigentlich wäre es den Sendrinnen am liebsten, wenn der Jäger in der Hütte bleiben würde, bis der Teufel auf Besuch kommt. Das geht aber nicht, weil der Jäger auch ins Revier hinüber muß.

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 4 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2963)
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Seite 20 von 82
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 80 S.
Signatur: I 61.249/4
Intern-ID: 67462
Geschichten aus den Bergen. IV. 19 die Felswand! Aber wenn ich'« nicht zum Leben bring, bin i und er verloren!" — — , f 3 probier'sk" Und wieder rutschte der gefefselte Wild dieb an den Jäger Heran, drückte seinen Kopf an die kalte wachsbleiche Wange des Jägers und leckte ihm mit der Zunge die Schlafe. Kein Erfolg. Nur nicht auÄüssen! Es giebt keine andere Rettung aus Todesgefahr! Es schneit in dichten Wirbeln, schon liegt eilte dünne Schneeschicht über dem leblosen Jäger und dem gefesselten

Wildschützen. Wie lange noch mtb die Schneedecke wird Mm Leichentuch. Wenn es so fort schneit, ist bis abends das Grab fertig. Ha, ein Gedanke! Wenn der Pinzgauer versuchte etwas Schnee an die Schläfe des Jägers zu bringen und zu ver reiben, vielleicht erweckt das den Vestl zum Leben? Aber 'wie machen? Wau, wau! ■ Hierher, Hilfe! Gott sei Dank, hier liegt er! ruft der Jagdgast und winkt - seinen Begleiter vom Forstamt herbei. „Ja, waö ist denn das? Ein gefesselter lebendiger Wild dieb Meben dem toten Jäger

!" - „Der^Jaager lebet noch,, i Hab alles verjuacht, ihn wach zu bringen!" ruft der Wildschütz durch den heulenden Sturm. Rasch wird der Jäger empor gehoben, mit Schnaps, ge labt, mit Schnee an die Schläfen gerieben und bald zeigt sich ein Erfolg, der Vestl schlägt die Augen auf und sein' erster Blick gilt dem gefesselten Wilddieb. „Laßt's mir nur den nicht aus!/' „Na, einen Schluck Enzian wird er wohl verdienen für hie Totenwache." . Und so ward auch der halberfrorene Wilderer gelabt und von den Fesseln

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 5 (Reclams Universal-Bibliothek ; 3323)
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Seite 92 von 98
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 95 S.
Signatur: I 61.249/5
Intern-ID: 67463
reißt und Zu Hilfe ruft, braucht Ulan nicht zur Hirschjagd Zu Ohren. Der Jäger läßt den Hosrat ohne Aufklärung über das „schreckliche Geschrei" und legt sich gelassen aus die andere Seite. Erst nach Sonnenaufgang geruhte der Jagdgehilfe, seinen Herrn an die frische Lust zu führen. Bon dem „schrecklichen Geschrei" war nichts mehr zu hören, dagegen eräugte der Hofrat sehr bald Kahlwild, und um seine Ruhe war's ge schehen. Den Stutzen hemnterreißm ist eins, aber schon hat der Jäger das Gewehr

in den Bergen fürwahr ! Der ganz ins Schauen ver sunkene Hofrat stoßt an den plötzlich stehen gebliebenen Jager, der, sich rasch drehend, den Finger auf den Mund legt, zmn Zeichen, daß der Hintermann lautlos bleiben solle. Offenbar droht Gefahr, dein Hofrat klopft das zu Tode erschrockene Herz hörbar, vielleicht lauem Wilderer auf die Jäger, und ihn werden sie ohne Erbarmen niederknallen, da er in Begleiturig eines Berufsjagers ist und ein Gewehr trägt. Das verfluchte Gewehr! Aber wie von dem Jager

wegkommen? Ohne ihn findet er sich ja gar nicht nrehr hinunter ms Thaldorf. Bevor der Ärmste noch einen Entschluß fassen kann, zischelt der Jäger: oben am Waldsaum gegen das BergKpfl zu stehe ein jagd barer Hirsch, der Herr Hofrar möge tieshalten und fahren lassen, dann werde es schon ein Blattschuß werden. Zitternd schiebt der Hosrat die Kugelpatrone in den Lauf, jetzt muß er schießen in Gegenwart eines Zeugen, sehr fatal! Er kann

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 4 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2963)
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Seite 18 von 82
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 80 S.
Signatur: I 61.249/4
Intern-ID: 67462
Geschichten aus den Bergen, iv. 17 - kann also nur leicht verletzt sein, der Pflichttreue Jäger aber schlägt sich den Schädel ein. Mit Aufgebot aller Kräfte, die stark im Schwinden be griffen pitb, kriecht Bestl abwärts auf den Wilderer zu, den er trotz der eigenen fürchterlichen Verwundung einliefern will und muß. Wohl heißt es die Zählte aufeinanderbeißen vor Schmerz, aber Bestl Zieht mit seinem warmen Blute die Fährte über Geröll und Sand bis zu der Rinne, in welcher der Wilderer liegt. Eben

nicht, der entsetzliche Schmerzen erleidet, aber bevor er nicdcrstnkt, will er den Wildschützcn noch fesseln. Er nimmt seinen Leibriemen ab mib schnürt dem Gefangenen Hände und Fuße bis zur Un beweglichkeit. Kaum damit fertig, verlaßt den Jäger das Bewußtsein. Die Nacht senkt sich herab, eine frostige Oktobernacht, mit ihrem Schleier den ohnmächtigen Jäger und seinen bewußt losen Gefangenen in den Felsen umfangend. Wer am frühen Morgen mit Schrecken zuerst erwachte, war der gefesselte Wilddieb, der lange

nachsinnieren mußte, bis er begriff, wie er in diese Lage kommen konnte. Nun liegt neben ihm der Jäger in seinem Blute-, ohnmächtig, wenn nicht gar schon tot. Allmächtiger Gott! Wenn der Bestl tot ist, dann ist's ja auch um den Burschen gefehlt, der an Händen und Fiißen gefesselt, unmöglich von seinem Platze sich fortbewegen kann. Sein Kamerad liegt oben wahrscheinlich ebenfalls schwer verwundet, vielleicht verblutet,' 2 '

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 4 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2963)
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Seite 19 von 82
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 80 S.
Signatur: I 61.249/4
Intern-ID: 67462
Geschichten aus ben Bergen. IV. sonst weiß feilt Mensch, daß bte zwei herauf inS GamSge- birg sind. Also Rettung unmöglich, der Tod durch Ver hungern und Erfrieren zweifellos. Wenn nur der Jäger wieder zum Bewußtsein käme! Der Wilderer will sich ja gerne „geben", nur fort hinunter, das Leben' retten ans furchtbarer Not! - Der Wilderer wirft sich auf die Seite herum, wo der Bestl mit eingefallenen Wangen und ge schlossenen Äugen totenbleich- liegt. Das Blut ist gestockt, in wirren Büscheln klebt

das Kopfhaar zusammen, wo die Hirn schale Angeschlagen ist. Ein schrecklicher Anblick selbst für den rauhen Bergmenschen! Ob der Jäger noch lebt? Der Wilderer rutscht Hart an den Körper des Todfeindes und sucht seinen Kopf an das Herz desselben zu bringen. Gott sei Dank und der heiligen Maria! Ganz schwach schlagt es noch im Herzen! Zum Teufel, wenn der Wildschütz die Arme frei hätte, könnte er die Schnapsflafche ans der Tasche nehmen, den Ohnmächtigen labe» ■— und dann durch- brennen-. „Na, sell waar

hundsgemein!" Ist übrigens ganz gleich, was der Bursch thäte, die Fesseln verhindern ja alles,' selbst die Gedanken, denn dem Wilderer fällt jetzt . nichts mehr ein, was beitragen'könnte, den Jäger zum Leben zu erwecken. So bricht denn vollends der Morgen an, neblig, kalt, der'Wind in kurzen Stößen durchs Geschröff heulend, oben am Firmament jagt der Oktobersturm schwere Wolken um her, einzelne Flinserln fallen herab, es will sich zum Schneien einrichten. Himmelkruzifix! Das auch noch! Den wachen Wilderer

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1900]
Zwei Marterln und andere Tiroler Geschichten
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Seite 10 von 83
Autor: Wolf, Carl / von Karl Wolf
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 86 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 993
Intern-ID: 74319
9 Zwei Marterln und andere Tiroler Geschichten. oder meinst, es macht ihm lei Kurzweil, mit ihr anzuban deln? — Na na, red nit, Freund, red kein Wort! Kurz weil darf er nit treiben mit der Christ!, fett duld i und leid i nit. Ernstli muß er um die Lieb von Hein Dirndl wer ben, sonst sein wir zwei die längste Zeit Freund g'west." Ich hatte genug gehört. Mein armer Freund liebte das Mädchen und war edelmütig genug, nicht um sie zu wer ben, da er sah, wie gerne sie mit dem Jäger berkehrte

antworten? Schien eö mir doch selber, als hätte der Jäger die Gunst des Mäd chens voll erworben. So verflossen Wochen und Monate. Der Jager kam oft in das Haus, scherzte und neckte mit dem Dirndl herum, und Hans wurde immer stiller und finsterer. An Sonn- lagen nach der ersten Messe, die schon mit dem Morgen grauen gelesen wurde, verschwand er regelmäßig, um ohne Ruh und Rast in den Bergen herumzusteigen, und an den Wochentagen arbeitete er unverdrossen, ohne sich auch nur eine Minute Zeit zur Ruhe

zu gönnen. Zwischen den bei den Rivalen war eine Spannung eingetreten, die Freund schaft bekam einen argen Riß. Der Bauer und die Bäuerin, sie merkten beide, wie die Sachen standen, und einmal, all einem Sonntag war es, da saß der Jäger wieder in der Stube und beschäftigte sich eifrigst mit der am Fenster nähenden Ehristl. Der Bäuerin war das Verhältnis schon lange ein Dom

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