kurzer Zeit 70, SO ja 100 Stücke erlegt zu haben. An vielen Orten stell- . teil sie sogar förmliche Treibjagen an mul er mordeten die landesfürstlicheil Jäger, welche sich ihrem Frevel zu widersetzen wagten. Aber wie früher so gelang es auch diesmal, in kurzer Zeit der wildernden Banernrotte Herr zu wer den. Viele von den Rauhschützen wurden er schossen, andere ausser Landes versprengt; die jenigen, deren man habhaft werden konnte, wur den eingekerkert oder enthauptet. Dies war dos Bauern,Sportes
Glück und Ende. Doch kehren wir zurück zu unseren fürstlichen Jagdherren. Die tirolischen Regenten waren schon seit alten Zeiten dem edlen Waidwerk zugethan, mul mehrere von ihnen sind als gewaltige Jäger hei der Mit- und Nachwelt berühmt worden. Zu diesen zählt vorerst der lustige Herzog Siegmmid, mit dem Beinamen der Miinzreielie, welcher im Jahre 1430 den Thron bestieg. Die lärmenden Hofjagden seiner Vorgänger scheinen nicht seine Freude gewesen zu sein. Daher haute er in seinen weiten
, das noch heute unter dem Namen das Fürstenhaus bekannt ist. Die böse Welt, welche seihst gekrönte Jäger nicht immer ungeschoren lässt, behauptet über den Herzog Siegmund, dass derselbe mit seinen stillen Jagd Vergnügungen nicht selten ein galan tes Abenteuer zu verllechten gewusst., und auf manche hübsche Bauerndirne einen „verlornen Trieb“ gemacht habe. Es mag wohl theilweise nicht unwahr sein. ln seinen letzten Lebensjahren übergab er Land und Leute seinem Vetter, dem nachmali gen Kaiser Maximilian
. Sicher ist nur, dass der Kaiser ein unerschrockener Jäger und Bergsteiger ge wesen und auf seinen Jagden in Gebirgen mehr mals in Lebensgefahr gerat hon ist. Von den vielen Jagdgeschiohton. die über ihn erzählt werden, wird es daher genügen nur einige nn- ziifiihren, welche durch glaubwürdige Quellen als Thaisachen verbürgt sind. Einst batte Max in Erfahrung gebracht, dass in der Gegend von Meran ein starker Bär hause, und unter den Schafheerden auf den Al men schon viel Unheil angerichtet habe. Nie
mand wagte sich an das grimmige Thier. Da begab sich der Kaiser ganz allein in’s Gebirg, um Freister Petz in seinem Lager aufzustichen. Der Bär, als er den Kaiser ansichtig wurde, richtete sieh brummend auf die Hinterprallten auf, und war schon im Begriffe, den kühnen Jäger anzünehmen, als dieser noch den rechten Augenblick ersah, und die .Bärenfeder dem TJn- thier in den Leib sliess. Verendend kollerte es über die Felswand hinab. Ein amleresmal, als der Kaiser im Zirler Gebirg