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Tiroler Grenzbote
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Seite 11 von 22
Datum: 05.01.1939
Umfang: 22
Der vklztragkn. Von' Ludwig Weg. Ienbach. Der Bäckermeister Semmelberger aus der Stadt hatte ttn Unterland eine fleiite Niederjagd gepachtet, die er ab und zu beging und dabei jedesmal zwei Gäste mitbrachte. Es waren immer die gleichen, die er einlud: einen lustigen, stets zu Viechereien aufgelegten Kaininkehrermeister, Huber mit Namen, und einen Baumeister, der Nuchhofer hieß. Diese drei Meister waren Duzbrüder. Ihre Bekanntschaft wurzelte in dem Gesangverein „klangvoll", dem sie ange hörten

. Semmelberger und Huber waren besonders zünf tige Kampeln. Auch der Ruchhofer war soweit nicht ohne. Aber eine schwere Untugend besah er, und die bestand in seinem furchtbaren Geiz, der bei jeder Gelegenheit zum Ausbruch kam. In einem Punkt aber war von diesem Geiz nichts zu bemerken, und der betraf sein eigenes, leib liches Wohl.^ Während sich die anderes auf die Iagd nur ein Stück Speck oder kalten Braten und dazu etwas Schnaps milnahmen, war der Rucksack des Nuchhofer stets gespickt mit allen möglichen

säuberlich wieder ins Papier unb verstaute es in feinem Rucksack. Das hat den Seinmelberger und den Huber oft ge wurmt. „Bal i grod wisset, wia ma des unfangin, den Ruchhofer wegn sein Geiz amol ghörig einzutauchn", sagt der Huber einmal zum Semmelberger. „Woatzt d'," meint der, „i kann da nit viel machu: i muah Rücksichln nehmen. Was du tuast, is deine Sach, du hast ja alm so gstierschte Einfälle, bsorgs eahm halt amol." — „Guat," sagt der Huber, „i wer die Eschicht überdenkn. I moan

, bis ma '2 mchstemal beinand san, huü i öppes ausderdiftelt." Der Huber hatte bei der nächsten Iagd noch keinen rich tigen Plan ausgeheckt. Das war auch nicht nötig, denn der Zufall spielte ihm eine köstliche Gelegenheit zur „Ein tauchung" des Ruchhofer in die Hände, eine Gelegenheit, die er in geradezu genialer Weise benützte. Die drei waren wieder in den Innauen auf der Hasenjagd. Sie hatten heute Weidmanns-Heil, denn zwei Hasen waren schon zur Strecke gebracht, was in dem hasenarmen Revier viel heitzen

will. „I hun an Bärnhunger," sagt Huber, „und in mein Magn kollerts, als ob i an Wecker verschluckt hätt, i nwan, mir hockn ms nieder und essn öppas." — „Dös können mir ja tean", erwiderte Semmelberger: „aber mir is jatz grod vürkemmen, als ob a Has ins Hölzl einigroast war. Den füllt ma no derwischn, na warns drei. I wer 'n Dachs! auf die Spur bringn." Da kommt ein kleiner Bub aus b#n Waldl. Huber fragt ihn: „Büabei, hast koan Hasn nit lafn gsechn?" — „Wohl, wohl", antwortete der Bub. — „Wann is dös gwesn

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Lienzer Nachrichten
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Seite 8 von 14
Datum: 27.11.1936
Umfang: 14
vor einiger Zeit ausgenommen und ist zu hoffen, daß in Anbetracht der volkSgesunö- heitlichen Bedeutung der Familienversiche rung, die Verhandlungen noch vor dem 1. Jänner 1937 zu einem günstigen Ergebnis füh ren werden. Gerichtssaal. Huber zu 3% Jahre« Kerker verurteilt. Vor dem Schöffengerichtssenat des LanöeS- gerichtes in Innsbruck wurde am io. No vember Johann Huber abgeurteilt, der die Bewohner von Lienz, und Umgebung durch lange Zeit beunruhigt hatte. Huber ist 1905 in Lienz geboren, nach Zwickenberg

er sich dann im Bezirke Lienz herum, ja er hielt sich sogar fast ständig in der Nähe von Leisach auf. Erst am 26. No vember 1935 konnte man ihn wieder verhaften. In der Zwischenzeit lebte Huber ausschließ lich vom Diebstahl und gab zum Teil das Ge stohlene großmütig auch an seine Bekannten ab. Er hielt sich in einem Verstecke ver borgen und unternahm von dort aus nicht weniger als 25 Einbruchsdiebstähle. Er führte ein flottes Leben und hatte nahe feines Ver steckes ein eigenes Lager für die Diebsbeute

. Bei seiner Verhaftung konnte noch ein großer Leiterwagen voll gestohlener Sachen zustan- öegebracht werden. Der von Huber verursachte Schaden beläuft sich auf 4500 Schilling. Besichtigen Sie unverbindlich die MfflM Ij500 neue werke bieten für jeden Geschmack eine reichhaltige Auswahl. Leihgebühren : {. Woche durchschnittlich 30 bis 50 g, für jede weitere Woche 20 oder 30 g. Eigene Jugendbüchern. Alle kapier- und Sdtreibwaren. 628 Den ersten Diebstahl verübte er in Lienz im November 1934, wo er ein PZaar Ski stahl

hielt, die er mitnahm. Dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Fahrräder, Dynamos, Gewehre, Geschirr, Le bensmittel u. v. a. fielen in feine Hände. Den größten Erfolg auf seinen Beutezügen erreichte er zu den Osterfeiertagen 1935 bei dem Ein bruch im Konsumverein „Vorwärts" in Lienz, wo er um 1200 Schilling Waren stahl. Wie gefährlich und verwegen dieser Bur sche sein konnte, beweist folgender Fall: Am 10. Oktober, um halb 2 Ahr früh, versuchte Huber bei einem Gasthause in Lienz zum Zweiten Male

einen Einbruch, nachdem ihm am Vortage dies nicht gelungen war. Er stieg durch das Abortfenster ein und begab sich zu erst in die Küche, wo er die Wirtin antraf,- sie rief ihren Gatten herbei, der sofort mit einer Pistole zur Hand war. Huber floh und der Wirt wollte einen Schreckschuß- abgeben, jedoch versagte die Waffe. Dies bemerkte der Einbrecher und geistesgegenwärtig nützte er die Situation aus. Er knipste seine Ta schenlampe an und stellte sie etwas abseits so auf, daß sie den Verfolger anleuchtete

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Tiroler Grenzbote
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Seite 12 von 22
Datum: 05.01.1939
Umfang: 22
der Brüder, Philipp Musica, der Selbstmord beging, als ihn die O-Männer verhaften wollten, aus der Villa abtransportiert. (Scherl-Bilderdienst, Zander-Multipler-K.) Winterhilfsspringen in Seefeld in Tirol. Zugunsten des Wmterhilsewerkes fand auf der Kleinen Schanze in Seefeld (Tirol) ein Springen statt, an dem über 50 Springer aus Tirol und dem Altreich teilnahmen. (Schimer, Zander-Multipler-K.) „Nun," sagt Huber, „jatz trinkn mir die Flaschn Wein, dann rachn mir a Pfeift und nacher probiern

mir no a kloans Iagdl." Huber entkorkte die Flasche und schenkte sich, dem Iagdmeister und Semmelberger ein. Dem Ruchhofer natürlich nicht. „Dös is a Tröpferl, Herr Wachtmeister, was? Der geaht oan durch Mark und Pfennig. — „Ja, so etwas Gutes habe ich schon lange nicht mehr getrunken", lobte der Wachtmeister. Indessen mußte sich Ruchhofer, dessen wenigen Haare kerzengerade in die Höhe standen, mit dem mittelmäßigen Obstschnaps des Huber begnügen, und als auch die anderen mit ihm anstießen, da schnitt

er ein Gesicht, das würdig gewesen wäre, auf einer photographischen Platte für die Nachwelt festgehalten jju werden. Nun wurde geraucht. Semmelberger und Huber stopften ihre Pfeifen nnt Ruchhofers vortrefflicher Mischung, der Wacht meister bekam eine feine Zigarre, ebenfalls aus dem Ruck sack des Ruchhofer, und dieser mußte gewöhnlichen Hol länder rauchen. Die Pfeifen wurden ausgeklopft und man brach auf. Der Wachtmeister empfahl sich mit tausend Dank für die Bewirtung. Als er außer Sichtweite war, fing

Ruchhofer wütend zu wettem an, wurde aber gehörig ausgelacht. „Mach koane Tanz nit und sei froh, daß d' so billi da- vonkemmen bist," erklärte Huber energisch, „V Straf hätt mehra ausgmacht, wie dös Efsn." Das mußte Ruchhofer schließlich einsehen. Etwas getröstet, fuhr er mit den Iagd- genossen heim. In der Bahn gestand er, daß die Situation bei der heutigen Frühstückspause für ihn eine schreckliche gewesen sei: „I Han gmoant» i muaß dir an d' Kehl springn, wias d' so kaltblüati meine guatn Sachn

außertan und ver teilt hast", wendet er sich an Huber. — „Ja, wir wiss'n schon, daß d' in dein grausign Neid an andern nir va- gunnst," sagt Huber, „aber gschmeckt hats ins decht, gel Semmelberger?" — „Ja, guai wars", gibt der zurück. Am andem Tag hat sich Ruch Hofer eine Jagdkarte besorgt! Wrl A DoiwtiM Ml! Vas deutsche Gemeinschafts- und Heimatblatt „Aroler Grrnzbotr" ist mit 1. Jänner Katt geworden. 3m Einvernehmen mit den maßgebenden partei- und Bmtsstellen bringt der „Tiroler Grenzbote* nunmehr

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 22.05.1936
Umfang: 8
verlassen. Von heut auf morgen wird sich's aber net machen lassen." So eilig wars ja auch dem Herrn Baron gar nicht mit dem Verkaufen, aber wenn der Herr Huber allwissend gewesen wäre, dann hätte er auf seine bessere Hälfte schon eine recht sakrische Wut kriegen müssen, denn die hatte einem Jäger, der gerade solch ein Gut mit einer recht schönen Jagd hätte haben wollen, die Tür weisen lassen. Allerdings: er selber hatte ihn auch nicht gerade liebenswürdig behandelt

, als er mit ihm in Eschenkirchen zusammen geraten war. Jedenfalls stand bald nach dem Besuch des Herrn Baron ein Inserat in der Zeitung, dah das Jmmobilien- büro des Herrn Alois Huber ein gröberes Herrschaftsgut mit ganz ausgezeichneter Jagd zu verkaufen beauftragt sei. III. Wie nun die beiden Freunde, der Karl Neubauer und der Bernd Schilling wieder einmal in ihrem Stamm- irestaurant in München beim Mittagessen sahen, zog der Karl auf einmal ein Zeitungsblatt aus der Tasche. „Schau her, Bernd, ob das nichts für mich fein

könnte?" Und dabei hielt er dem Freund die Anzeige des Büros Huber unter die Nase. Der Bernd las sie. Aber ihn interessierte weniger das Gut selber, mehr fesselte ihn der Name des Vermtttlers. „Huber, Alois Huber, Du, ob der nicht mit deinem Hannerl Zusammenhängen könnte?" Jessas, da drauf Hab ich noch gar nicht geachtet, 's gibt ja so viele Huber in der Münchner Stadt. Aber ausgeschlossen wäre es nicht. Ins Adreßbuch könnten wir schon mal schauen. Geh, Luisl, bring mir amal 's Adreßbuch." Das Mädel eilte davon

und legte auch gleich das ge wünschte dickbändige Buch auf den Tisch. Und wie man die vielen Spalten mit den zahlreichen Hubers, die München bevölkern, durchsehen wollte, da hatte man gar keine lange Prüfung notwendig, denn gleich vorn bei den Hubers mit den mit A beginnenden Vornamen ergab sich, daß der Herr Immobilienmakler Alois Huber mit dem Vater vom Hannerl und dem grantigen Herrn aus dem Eschenkirchener Wirtshaus identisch war. „Weiht, Bernd, das paßt mir schon gar nicht. Das Mädel hält

und ohne Smoking. Ueberhaupt, wir müssen es so einrichten, dah ich als dein Jäger auftrete, wenn das Mädel ins Revier kommt und uns beide trifft. Dem Walter, dem Deppen, muh ich das auch noch beibringen." „Liehe sich der nicht bei Papa Huber als Mittelsperson verwenden?" „Keine schlechte Idee. Da ist er wenigstens zu etwas gut. Wenns ihm der alte Huber nur glaubt, dah er.Jäger ist und ein Jagdgut kaufen will. Aber still, da kommt er schon." Der ein wenig verspätete Assessor Dr. Walter Dörfer begrüßte

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.02.1936
Umfang: 8
des Verbrechens des Betruges. Hans Ritter war seit dem Jahre 1928 bei dem Kaus- n«mn Alois Huber in St. Johann i. T. als Viehein- und -Verkäufer angestellt und bezog einen Wochenlohn von 100 8. Der Beschuldigte hatte insbesondere die Vertretung seines Dienstgebers in Innsbruck und war mit einer In kassovollmacht ausgestattet. Anfangs Jänner 1934 machte Alois Huber die Wahrnehmung, daß sein Angestellter eiu- kassierA Geldbeträge nicht zur Gänze abgeführt hatte. Als er Ritter zur Rede stellte, gestand

dieser, 3430 S 51 g nicht abgeführt, sondern für sich verwendet zu haben. Huber kam mit Ritter dahin überein, daß Ritter von sei nem Wochenlohn von 100 8 zur Abdeckung seiner Schuld wöchentlich 10 8 abzuzahlen habe. In der Folgezeit, zu Be ginn des Jahres 1935, mußte Huber abermals die Wahr- irehmung machen, daß der Beschuldigte größere Geldbeträge zurückbehalten und wieder für sich verwendet habe. Die neuerliche Abrechnung ergab einen Fehlbetrag von 19.784 Schilling! Bei einem Rechtsanwalt schloß sodann

Huber mit Ritter einen Vergleich dahingehend ab, wonach dieser sich ver pflichtete, bis zur vollständigen Tilgung seiner Schuld, sei nen vollen Monatsgehalt von 400 8 dem Huber an Zah lungsstatt zu überlassen. Ritter verpflichtete sich weiter, die Geschäfte Hubers zu besorgen. In der Folgezeit ver- mochte jedoch Ritter seinen Verpflichtungen nicht nachzu kommen, da das von ihm nebst seiner Vertretung betrie bene Fleischhauereigeschäft in Innsbruck, Hofgasse 14, nicht den erwarteten Gewinn abwars

im Werte von 460 8, 2 Mastschweine, Wert 524 8 und ein Kalb im Werte von 45 8 und ' versprach Zahlung bis längstens 10. Dezem ber 1935. Der Vorsteher der Gutsverwaltung Heinrich Wall pach, dem der Beschuldigte als Vertreter des Kaufmannes Alois Huber feit langem bekannt war und von dem er wußte, daß er nebstbei auch selbst ein Fleischhauereigeschäft betreibe, kreditierte im Vertrauen auf die Zahlungsfähig keit Ritters diesem den Kaufpreis von 985 8. Eine Zah lung hat Ritter auch für diese Lieferung

bis heute nicht geleistet. Ritter ist der ihm zur Last gelegten Veruntreuung zum Schaden des Alois Huber voll geständig. Auch bezüglich der Betrügereien an Erhärt und an der Gutsverwaltung ist Ritter geständig, bestreitet aber jede Schädigungsabsicht. Er verantwortet sich dahin, daß das von seiner Frau in der Andreas-Hofer-Straße betriebene Geschäft infolge Krankheit seiner Frau stark passiv war und daß er einen Großteil der veruntreuten Beträge für dieses Geschäft aufgewendet habe. Die betrügerische

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 08.05.1935
Umfang: 8
4 Mittwoch, 8. Mai 1935 Nr. 1VS Jnnshvuchcr i am Per Gattenmord gm OasleSnerfag Salzburg. 7. Mai. Vor dem Salzburger Schwurgericht begann heute Dienstag der Prozeß gegen die im Jahre 1898 in Wald im Pinzgau geborene Witwe Anna Loipold, die un ter der furchtbaren Anklage steht, am 18. September v. I. ihren 45jährigen Gatten, den Gastwirt und Pen sionsinhaber Kaspar Loipold aus Badgastein gemein sam mit ihrem Liebhaber, dem 26jährigen Hilfsarbeiter Hermann Huber aus St. Martin bei Loser, ermor

det zu haben. Huber war zuletzt im Kötschachtal bei Badgastein ansässig gewesen. Der Prozeß, zu dem 12 Zeugen geladen sind, wird einer der interessantesten Mordprozesse der letzten Zeit werden. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß er einige Ueberraschungen bezüglich der bisherigen Verantwortung der beiden Beschuldig ten bringen wird. Aus dem Tatbestand ist folgendes zu erwähnen: Der 45jährige Gastwirt Loipold und feine 37jährige Gattin Anna, ein wahrer Weibsteufel, hatten seit einigen Jah ren

, begann Anna Loipold, die um elf Jahre ältere Gast wirtin, sofort ein Verhältnis mit ihm. Im Juli v. I. kam es zwischen dem Gastwirt Loipold und dem Huber zum ersten offenen Konflikt. Der Gastwirt nannte Huber ganz offen einen Ehebrecher und dieser hatte noch die Geschmacklosigkeit, Loipold wegen Ehrenbe leidigung vor dem Gasteiner Gericht zu klagen. Es kam ein Vergleich zustande, nach welchem sich Huber verpflichtete, den „Annenhof" zu verlassen und sich ein anderes Quartier zu suchen. In der Folge

machte Huber über den Mann seiner Geliebten allerlei merkwürdige Bemerkungen. Es wa ren dies zum Großteil Andeutungen über Gewalttätig keiten. Einmal war er sogar so unvorsichtig sich zu äußern: „Das Mandl ist leicht kalt gemacht!" Zur Anna Huber soll er dann gesagt haben, sie möge ihm die Gurgel zuhallen, kein Mensch werde davon etwas er fahren. Aber auch die Gattin des Ermordeten trug sich schon lange mit Mordgedanken. Nicht anders ist wohl eine Bemerkung auszufassen, die sie einst beim Karten

spiel machte und die da lautete: „Mit lachenden Augen könnte ich meinen Mann abstechen." Auch bei einer Tanzunterhaltung machte sie eine ähnliche lieblose Aeußerung über ihren Mann, den sie haßte, weil er ihrer Verbindung mit dem 26jährigen Huber im Wege stand. Der Gastwirt Kaspar Loipold hatte auch wieder holt Todesahnungen. Er erklärte einem Nach barn, er fürchte sich um sein Leben, denn er höre seine Frau immer heimlich mit ihrem Liebhaber reden. Und zum Gastwirt Stoiber sagte

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 21.08.1936
Umfang: 8
hat mir aber der Herr Huber geschrieben. Sein Auftraggeber ist mit einer Senkung um 20.000 Mark einverstanden. Da schließen Sie, bitte, zu dem neuen, also dem niedri geren Preis ab. Und wenn der Herr Huber recht jam mern sollte, dann bewilligen Sie ihm von mir aus ein Sonderhonorar in Höhe 1>er ihm entgangenen Pro vision für die abgesetzten 20.000 Mark, die nehm ich zu meinem Kosten, damit die Sache endlich befriedigend zu Ende geht. Um elf wollen Sie bei ihm sein? Dann geben Sie mir hernach gleich Nachricht

über die Ver handlung, wenn ich bitten darf..." Auch beim ^ Herrn Huber blieb der Fernsprecher in Tätigkeit. Aufs neue klingelte es. „Hier is Alois Huber, Immobilien. Wer will mich denn dann schon wieda sprechen?" „Der Herr Huber selber, gelt? Wollt mich nur erkun digen, wia's Eahna Heut geht, Herr Huber, i Hab gestern dös Vergnügen g'habt, Sie heimz'bringen. Erinnerns Eahna noch? Da wollt i . knich halt nach Eahnern Befinden erkundigen." .stOös is aber zu liebenswürdig von Eahna, i dank schön, r fühl

, ob Sie sich freun, wann i meinen Namen sag..." „Sagens ihn mir nur, i bin Eahna ja so dankbar für Eahnerne hochherzige Anteilnahme." „Das freut mich, wissen Sie, ich bin nämlich . . na, wer denkens denn, da> i hin? Dös Werdens net derraten!" .„Sagens'as nur, wann mir wirklich amal zsiammg'raten sein sollten, i kunnt mi aber wirklich net erinnern, da soll dös vergessen sein. Redens halt " „Dös war a Wort, Herr Huber. Jetzt lusens aber, wer i bin " „Ja, wer fans denn?" „Also, i bin d^r Jager von Eschenkirchen

!" „Wer san Sie??" Es meldete sich aber kein Teilnehmer mehr. Der Herr Huber mußte feststellen, dgß der Jäger das Gespräch abgebrochen hatte. „Da woaß f fcho gar nimmer, was i denken soll," seufzte der geplagte Makler, „is dös heut a Tag!" Aber der Herr Huber durfte fich nicht seinen düsteren Gedanken hingeben, jeden Augenblick konnte ja der Herr Iusttzrat kommen. Das Fräulein Hintermeyr hatte auch geruht, inzwischen zurückzukommen. „So, sans wirklich schon da?" begrüßte er fte knurrig

, „i 'Hab g'moant, Sie täten erst am Nachmittag wieda kommen." „Ich Hab mich schon recht beeilt, Herr Huber." be hauptete das Mädel zur Verteidigung, ^,aber es ist doch ein ganz hübsch weiter Weg bis zum Herrn Doktor." „So, da derfat ma nachat überhaupts nft mehr sagn, nächstens tuan Sie mir aa no vorschreiben, wia lang daß's fortbleiben wollen. Schöne Zuständ san dös, schöne Zuständ—" „Das muß ich mir aber schon verbitten, Herr Huber, keine Minute, daß ich ..." „Dumms Gschwätz is dös, seit aner halben Stunden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 8
Datum: 21.08.1936
Umfang: 8
erhalten, 5 Röhren, Kapsch, ist wegen Uebersiedlung unter g ü n st i g e n Zahlungs bedingnissen preiswert zu ver kaufen. Näheres bei Achleitner, Breitenbach. 356-69 Bettstatt mit reiner Matratze wird zu kaufen gesucht. Adresse in der Verw. unter Nr. 972. „...teile ich Euch voller Freude mit, daß ich mich verloben will. Meinen Walter habe ich kennengelernt, wie er sich als ein Herr Dr. Neubauer beim Herrn Huber eingeführt hat. Und dabei heißt er doch ganz anders. Das ist eine interessante Geschichte

, die erzähl ich Euch, wenn wir —" hier brach das Schreiben ab, wahrscheinlich hatte die Ereil einen anderen Brief 'schreiben müssen, richtig, da lag ja der fertiggestellte Brief an den Herrn Baron. Aber für den bestand jetzt nicht das mindeste Interesse mehr. „Alle guaten Geister..stöhnte der Herr Huber, jetzt war es zu allem Unglück auch mit dem Dr. Neu bauer nicht richtig! Er wankte in sein Zimmer, ließ sich aufs Kanapee fallen und wischte sich mit dem buntgeblüm ten Sacktüchl den Schweiß von der Stirn

. „I werd scho recht g'straft. Der Bluatsneubauer! Aber den, wann i derwisch! Halt, jetzt muaß i do glei amal d' Bank anrufen," richtete er sich auf, griff zum Fernsprecher, nahm den Hörer ab und wählte die Nummer. .,Js dort die Deitsche Bank und Diskontogesellschaft? Ja? Hier Huber, Huber Alois, Immobilien. Verbindens mich auf der Stell mit'm Herrn Pochner, aber g'schwind.. San Sie am Apparat, Herr 'Pochner? Hörens, mir san alle zwoa an Hochstapler aufg'sessen..." „Von wem reden Sie denn, Herr Huber

?" „Von dem Neubauer halt, Doktor Karl Neubauer schreibt er sich und a Konto hat er bei Eahna, Sie Ham eahm do dö Referenzen geben, mit dene er zu mir kom men is. Der Bazi, den wann i derwisch, den Hochstapler, den Heiratsschwindler " „Aber nehmen Sie sich doch ein bisserl in acht, Herr Huber, Ihren Zorn in Ehren, aber der Herr Doktor Neubauer hat bei uns schon seit a paar Jahren sein Konto. Der ist doch ein äußerst solider Kunde. Drei Güter könnte er sich bei Ihnen kaufen von seinem Geld. And

verheirat!?" „Ich hab's bisher auch noch nicht gewußt, aber vor kurzem hat er ein Konto für seine Frau einrichten lassen. Da Hab ich ihn gefragt, ob er verheiratet sei, und kön nen Sie sich vorstellen, Herr Huber, was er gesagt hat, der Hallodri? Ja freilich, hat er gesagt, zwei Frauen Hab ich sogar... Aber was ist denn? Sie antworten fa gar nimmer. Hören Sie noch, Herr Huber?" Nein, er hörte nicht mehr, der Herr Huber. „Zwei Frauen!" Das gab ihm den Rest. „Himmlischer Vater," stöhnte er, „wär

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 26.06.1936
Umfang: 8
ihm kaum Aufmerksamkeit ge zollt, wenn er nicht im Augenblick des Ueberholens ein paar Worte aufgefangen hätte aus einem Gesprächs das der rundliche Herr mit sich selber führte. „Der Iockl, dös Luader." hörte der verblüffte Assessor, „aber wart nur, wann i hoam kimm!" Da wurde er gewahr, daß es auch Herrn Huber daheim nicht gelitten hatte. Der Herr Alois Huber hatte ja eigentlich in lein Stammlokal gehen wollen, weil er aber seine Spezeln nicht antraf, trank er dort nur eine Maß und brach

wieder auf. Dann ließ er sich noch in der und jener Wirt schaft sehen, wo er hoffen konnte, ein paar Bekannte zu treffen. Aber es schien, als wenn Ire alle den vom Un- glück verfolgten Mann meiden würden. Der Herr Mesior hatte sich ja mit Hilfe der nötigen Quantität Hackerbräu das seelische Gleichgewicht wieder zu verschaffen gewußt. Und da mußte ihm nun der Herr Huber in den Weg kommen! Sollte er ihn ignorieren? Aber nein, der arme Mann wußte sicherlich vorher nichts von der Bosheit von Frau und Tochter

. Man hatte ihm ja vorhin die Bestürzung über die Einmengung des Papageis zu deutlich vom 'Gesicht ab lesen können. Und der Zustand beginnender alkoholischer Umnebelung, in dem er sich jetzt unverkennbar befand, der kam sicher nur daher, daß der Herr Huber seinen Aer- ger hätte hinunterschwemmen müssen, genau so wie er selber es tun mußte, konnte also als der beste Beweis für die völlige Unschuld des Herrn Huber gelten. War es da nicht sogar seine Pflicht, daß er sich dem Herrn Huber bemerkbar machte? Ihm sagte: „Herr

Huber, ich trage Ihnen ja gar nichts nach." Ia, so mußte er wohl handeln. Also zog er feinen Hut und rief: „Ah, der Herr Huber! Auch noch unterwegs heute?" Herr Alois Huber hörte im Augenblick auf, mit sich selber zu reden. „Der Herr Doktor! Der Herr Doktor!" tat er voll ehrlichen, schier ungläubigen Staunens. „Ach, daß i Sie nur triff! Dös mit dem Mistvogel, Herr Doktor, dös geht mir schon recht nah. Gar koa Ruh halli t mehr g'habt. Kommens. Herr Doktor, seins so guat und Hörens mi an, i muaß Eahna

dös verzähln. I bitt recht sehr, da wärn mir grad am Alten Spaten', seins halt no amal mein Gast für heut für a Halbs Stünderl/ damit i Eahna dös erklären kann." Der Herr Doktor erklärte sich zum Mitgehen bereit. Wie sie die schäumenden Maßkrüg vor sich gehabt haben, verkündet er seinem Gastgeber: „Ich nehme Ihnen nichts übel. Herr Huber, aber auch gar nichts. Sie haben mich so freundlich eingeladen,, daß es mir vollkommen fernliegt. Ihnen etwas nach- zutragen wegen des Papageis. Ein paar

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 10.11.1936
Umfang: 6
16. November 1936. Nr. 261. JZ verantworten. Die von Kopeinig erbeuteten Wa ren bestanden aus Fleisch- und Selchwaren und drei Jagdgewehren samt Munition; Wert 685 8. Das Verhör Vors.: „Huber, was sagen Sie zu dieser An klage? Sie haben da ja ein ganzes Warenlager zusammengestohlen! — Huber sein großer, schlecht aussehender Bursche): „Ja, ich gebe alles zu bis auf zwei Fälle." — Vors.: „Haben Sie unbewußt einfach alles genommen, was Ihnen in die Hände fiel oder stahlen Sie mit Absicht

: „ . . . dann läßt man das Grammophon spielen, trinkt dabei gestohle nen Wein und raucht gestohlene Zigarren, wahr lich, ein seines Leben!" Huber gibt keine Antwort darauf. Der Zweitangeklagte Kopeinig ist vollauf ge ständig. Der Schöffensenat verurteilte Johann Huber zu 3 V 2 Jahren schweren Kerker und Jo hann Kopeinig zu 4 Monaten schweren Kerker. Huber wird in das Arbeitshaus nach Verbüßung der Strafe abgegeben. Huber meldete die Berufung an, während Kopeinig die Strafe sofort antrat. Interessantes

zu begünstigten Preisen, Personen teilgenommen ha ben, die vielleicht nach den Vereinsstatuten als Mitglieder nicht ausgenommen werden sollten, so- ferne sie nur, wie hier, tatsächlich Vereinsmitglie der waren." Ein verwegener Einbrecher Innsbruck, 10. Nov. Vor dem Schöffensenat des hiesigen Lan desgerichtes stand heute ein schwerer Bursche, des sen Verhaftung eine große Beruhigung für die Bewohner von Lienz und Umgebung brachte. Johann Huber, 1905 in Lienz geboren, nach Zwickenberg (Kärntens zuständig

, Hilfsarbeiter, ist als verwegener und gefürchteter Einbrecher bekannt und schwer vorbestraft. Als er am 4. April 1935 sich vor dem Bezirks gericht Lienz wegen eines Diebstahls verantworten muhte, wobei auch seine Abgabe in das Arbeits haus ausgesprochen wurde, gelang es ihm, dem Gefängniswärter zu entlaufen. Erst am 26. November 1935 konnte er wieder verhaftet wer den. In der Zwischenzeit lebte Huber ausschließlich vom Diebstahl und gab zum Teil das Gestohlene großmütig auch an seine Bekannten ab. Er hielt

sich in einem Verstecke verborgen und unternahm von dort aus nicht weniger als 25 Einbruchs diebstähle. Er führte ein flottes Leben und hatte in der Nähe seines Versteckes ein eigenes Lager für die Diebsbeute. Bei seiner Verhaftung konnte noch ein großer Leiterwagen voll gestohle ner Sachen zustandegebracht werden. Der von Huber verursachte Schaden beläuft sich auf 4500 Schilling. Den ersten Diebstahl verübte er in Lienz im November 1934, wo er ein Paar Ski stahl. Aus Furcht vor Verhaftung hielt er sich zu Weihnach

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1936
Umfang: 8
. Mittags: Präludium. O-Dur, Opus 56, von I. Renner. Dienstag. Mittags: Orgelfantasie von W. Stade. Mittwoch. Mittags: Gravement aus der 6-Dur-Fantasie von I. S. Bach. Donnerstag. Mittags: Fantasie, D-Dur. Opus 34, von O. Deißel. Freitag. Mittags: „In Memoriam" von Josef Rheinberger. Samstag. Mittags: Orgelsuite, Opus 43. von M Koch. — Abends: Choraloorfpiel, Opus 65, von Siegfried Karg-Elert. Wörgler RaiHrßiHlen b Wörgl. Zum Tode des Gutsbesitzers und Gastwirtes Joh. Huber. Die Gemeinde Wörgl

ge leitete am Donnerstag Herrn Johann Huber, einen ihrer ehrenwertesten Mitbürger, zu Grabe. Abordnun gen von Behörden, der Garnison, von Körperschaften, in denen der Verstorbene tätig, und Vereine, deren Mit glied er war, nahmen mit der grotzen Schar von Trauer gästen von hier und Umgebung an der Beerdigung teil, die Vielzahl an Kränzen und Blumensträutzen, die ihm gewidmet wurden, mittragend. Die Feuerwehr-Bezirks- Verbände Kufstein-Rattenberg uyd Hopfgarten waren durch Vorstandsmitglieder vertreten

. Joh. Huber über nahm mach seiner Militärdienstzeit, von welcher er 1895 als Oberjäger heimkehrte, von seinem Vater das An wesen und verehelichte sich mit Magdalena Spiegl, Toch ter des Karglbauern in Wörgl. Den Gasthof sowie die dazugehörige Landwirtschaft hat Huber sowohl baulich als auch wirtschaftlich fortschreitend zeitgemätz ausgestaltet. Der Gasthof zur „Neuen Post — Hohe Salve" (mit dem überlieferten alten Familiennamen „Gradl") ist zu einer gesuchten Einkehr für Fremde und Einheimische

gewor den und zu einem überaus gastlichen Haus für festliche Anlässe, Versammlungen usw. Es beherbergte bis vor kurzem das Postamt, früher auch die Gemeindekanzlei und die Raiffeisenkasse. Der Gasthof ist Sitz und Vereins heim der Standschützen (neue Schützengilde) und des Deutschen Männergesangvereines „Liederkranz". Von die sen beiden Vereinen war Huber Mitbegründer bezw. Ehrenmitglied, seine Frau Fahnenpatin. Die Berufs kollegen Hubers erhoben ihn zum Obmann der Gast wirtegenossenschaft

der Oberen Schranne, die Gemeinde, deren Ratsmitglied Huber früher war, stellte ihn schon vor Jahrzehnten zum Schätzmann auf. Diese Aemter hatte Huber bis zuletzt inne. Einen besonderen Raum nahm in Hubers Leben die Tätigkeit bei der Feuerwehr ein, deren langjähriger Kommandant-Stellvertreter er war. Kein Armer verlietz unbeschenkt sein Haus. Siebenzigmal haben die Eheleute Huber Palenstelle versehen. Selbst los gefällig war er allen gegenüber, die zu ihm kamen um Rat und Tat. Kein Wunder

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.10.1937
Umfang: 6
, den raschen T o d der Elsa Huber durch innere Verblutung. Kleinhappl war Zuschauer des Verbrechens. Unmittelbar nach dem Mord rannten die drei Burschen durch den Jungwald gegen die Thierseestraße davon. Weil sie Schritte durch den Jungwald kommen hörten, gaben sie noch drei Schreckschüsse ab, um etwaige Verfolger zu verscheuchen. Am selben Abend überschritten die drei Burschen die reichs- deutsche Grenze, reinigten dort ihre Kleider, unterhielten sich in rohester Weise über den Mord

und dem Amtsgerichte Ro senheim eingeliefert. Alle drei sind des Tatsächlichen geständig, Polz und Joch geben auch zu, den Schuß gegen Elsa Huber absichtlich und vorsätzlich abgegeben zu haben, allerdings nicht in der Ab sicht zu töten, sondern um das Mädchen zum Schweigen zu bringen. Vors.: Ihr habt wohl gedacht, wenn das Mädchen kalt ge- macht wird, könne es euch nicht verraten? Angekl.: Nein, das haben wir nicht gedacht. Die Flucht der Mörder. Vors.: Was tatet ihr nach den Schüssen? Angekl.: Wir liefen sofort

ihr in der folgenden Nacht geschlafen? Angekl.: In Oberaudorf. Vors.: Wie habt ihr geschlafen? Angekl.: Wir haben alle ganz gut geschlafen (Er regung im Zuhörerraum). Vors.: Was würden Sie tun, wenn Sie im Walde, mit einem Revolver bewaffnet, dazukämen, wie jemand versucht, Ihrer Schwester solches anzutun, was ihr der Elsa Huber angetan habt? — Der Angeklagte schluchzt in sich hinein. Angekl.: Wir haben nicht die Absicht gehabt, das Mädel zu erschießen. Vors.: Warum habt Ihr dann geschossen? Angekl

.: Wir paßten auf der Thierseerstraße am 1. Juni nachmittags auf ein Auto, aber es kam keines, und dann kam das Mädel daher. Vors.: Es ist ein Auto vorbeigefahren, aber es führte meh rere Personen, und da habt Ihr Euch nicht ausgesehen. — Polz gibt keine Antwort. Ser Mord m Elsa Mer. Vors.: Erzählen Sie, wie kam es zum Ueberfall auf die arme Elsa Huber? Angekl.: Ich habe zu Kleinhappl gesagt, dieses Mädchen werde ich vergewaltigen. Vors.: Was sagte daraufhin Kleinhappl? Angekl.: Er hat nur mit dem Kopf

geschüttelt. Dann ließen wir das Mädel vorübergehen; als die Huber vorüber war, besprach ich mich schnell mit Joch, wie wir das machen. Wir gaben uns die Hand, dann ging Joch dem Mädel nach und fragte sie, wie weit es noch zur Grenze sei. Inzwischen war auch ich nachgekommen. Während Joch mit der Huber sprach, schlug ich dem Mäd chen von rückwärts mit meinem Revolver zweimal auf den Kopf. Vors.: Warum haben Sie das getan? Angekl.: Ich wollte sie damit nur bewußtlos machen. Joch versteckte sofort

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 10.07.1936
Umfang: 8
. Bezirkshauptmann Hradetzky sprach über die Be deutung der Feier und überreichte die Diplome. Das Fest schloß mit der Bundeshymne. b Kirchbichl. Die Schützengilde hielt am Sonntag, den 5. Juli 1936, ihr 3. Gesellschaftsschießen ab und wurden nachfolgende Ergebnisse erzielt: Schleckerscheibe (tief): 1. Osl Josef, 2. Huber Josef, Häring; Hauptscheibe (tief): 1. Payr Michl; 3er-Serie: 1. Novak Max, K'oop. (27). b Häring. Verschiedenes. Am Sonntag, den 5. Juli, fand hier eine beratende Versammlung zum Zwecke

unter großer Teilnahme der Älpler und der übrigen Bevölkerung von Kelchsau und Wildschönau durch den hochw. Herrn Kooperator Jessacher unter Mitwirkung des Auffacher Kirchenchores feierlich eingeweiht. Leider ist die Spenderin Witwe Huber, Moderstockwirtin, am Vortage an Lungenentzündung schwer erkrankt und mußte abtransportiert werden. Nach der feierlichen Einwei hung konzertierte in der genannten Alpenwirtschaft die Kelchsauer Musikkapelle. k Kitzdühel. Bundesmusikfest. Die dem Musik bunde angehörigen

, daß ich mir eine Braut mitzubringen gedenke, und sobald ich Antwort vom alten Herrn habe, ziehe ich mir die Zwangsjacke an und halte bei Hildes Papa an." „Das freut mich schon recht, aber mach nur nicht so schnell, damit ich erst mit meinen Angelegenheiten fertig werde. Ist denn der Walter noch nicht da? Ich möcht nur wissen, wo der wieder steckt. Gestern muß er es mit dem alten Huber schon fürchterlich getrieben haben. Ge naues weiß ich leider noch nicht." „Aber ich. Eigentlich sollte ich es dir nicht erzählen

, wegen der Schießerei. Aber ich will großmütig sein, sie ist nämlich auch zu schön diese Geschichte. Paß auf!" Und nun legte der Bernd los und berichtete, was er von der Hilde erfahren hatte. Die beiden mußten kräftig lachen, aber zum Schluß machte der Karl doch ein recht nachdenkliches Gesicht. „Lang geht die Sache nimmer so, der Walter plaudert sonst noch einmal alles aus, wenn er mit dem alten Huber zusammen beim Bier sitzt. Wenn ich aber von Norwegen zurückkomme, erledige ich sofort die Guts

. „Ja. ich Hab wieder eine schwere Sitzung hinter mir. Gestern abend erst mit dem Herrn Huber unterwegs, und heute soll ich ihn schon wieder im Hofbräuhaus treffen. Ich geh aber nicht hin, ich muß heute mal zeitig ins Bett." „Das glaub ich dir gern, wenn ich dich anschaue", be stätigte ihm der Karl. „Aber wir müssen jetzt mal wieder an unser Geschäft denken. Bis jetzt hast du noch nichts vom Kaufpreis herunterhandeln können, und was der Baron verlangt, das ist denn doch zu viel. 20.000 Mark muß er schon Nachlassen. Soweit mußt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 08.05.1935
Umfang: 6
bei Loser zuständige, 26jährige Hilfsarbeiter Hermann Huber und dessen Geliebte, die nach Badgastein zuständige 37jährige Gastwirtin Anna Loipold, die Ehegattin des Ermordeten. Aus der Anklage. Das Ehepaar Loipold war seit einigen Jahren Besitzer der in Kötschachdorf bei Badgastein gelegenen Gastwirtschaft und Pension „Annenheim". In der ersten Zeit war die Ehe eine glückliche, später aber hatte Kaspar Loipold begründeten Ver dacht an der Treue seiner Frau, die Liebschaften unterhielt

, ohne auch nur im entferntesten auf ihren Mann Rücksicht zu nehmen. Als im Frühjahr des Vorjahres der Hilfsarbeiter Hermann Huber als Logiergast in die Pension einzog und mit der um elf Jahre älteren Gastwirtin eine Liebschaft anfing, begann die in dem an Kaspar Loipold erfolgten Mord ihren Abschluß findende Tragödie. Kaspar Loipold machte wiederholt zu Nachbarn die Bemer kung, daß er um sein Leben fürchte und die Gewißheit habe, daß ihm seine Frau und deren Liebhaber nach dem Leben trachten. Der Leichenfund in der Gasteiner

", bei der in mehreren Räumen Blutspuren entdeckt wurden, wurden Anna Loipold und Hermann Huber einvernommen. Erstere erklärte, daß sie am 18. September mit ihrem Manne einen Streit hatte. Er sei hiebei rabiat geworden, weshalb sie sich im Schlafzimmer einschloß. Ihr Mann habe dann das Haus verlassen und sei nicht mehr Zurückgekommen. Hermann Huber gab an, daß er am kritischen Tage gegen V 2 II Uhr mittags zur Loipold gekommen sei, um sich Brot zu holen. Das neue Innsbrucker Stadtrecht wirb gefeiert

Verhör u. a. an, daß sie ihren Ehe gatten unmittelbar darauf, als er erregt nach dem Streite das gemeinsame Schlafzimmer verlassen hat, in der Küche mit Huber streiten hörte. Als sie Nachschau hielt, kam ihr Huber aus der Küche entgegen und sagte:. „Jetzt braucht er dich nicht mehr zu sekkieren und auch mich nicht. Jetzt ist er fertig!" Sie begab sich in das Schlafzimmer zurück, während Huber die Leiche in den Keller fortgeschafft habe. Dann hatten sie überlegt, was zu tun sei. Huber habe gemeint

, er werde die Leiche nachts in die Gasteiner Ache werfen, weil es dann nicht so leicht aufkomme, daß Loipold ermordet worden sei. Am nächsten Morgen habe sie den Huber auf seinem Zimmer aufgesucht, wobei er ihr sagte, daß er die Leiche nachts aus dem Hause geschafft und in die Ache geworfen hat. Hermann Huber sagte u. a. aus, er sei am 18. September in dem Augenblick in das „Annenheim" gekommen, als Loi pold mit erhobenem Sessel auf seine Frau losging. Als er seiner ansichtig geworden sei, habe er von der Frau

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Alpenländische Bienenzeitung
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Seite 23 von 32
Datum: 01.03.1933
Umfang: 32
Beobachtungsstand Dornbirn. Leiter und Besitzer Franz Josef Huber. Totenfall haben. Am 5. schwacher Flug bei -1- 6 (In Nr. 2 der Grünen, Seite 50, 2. Zeile soll es richtig heißen: „1932, 11. Jänner, 1. Flugtag, 1932 4. Dezember letzter Flugtag.) (Theodosius Rudhart.) Bludenz: Am 5. Jänner Flugtag, am 6. hielt der Winter Einzug, seither alles ruhig. (Johann Goldner.) B r a z: Die Völker verhalten sich ruhig. Die Zehrung beträgt nur 30 älrx, trotzdem es im letzten Drittel ziemlich kalt

war. Wenn es so weiter geht, werden die Völker mit sehr wenig Futterverbrauch den Reinigungsausflugstag erreichen. (Karl Burtscher.) Dornbirn: Jänner kalt und nebelreich, doch für die Bienen nicht ungünstig. Alles in schönster Ruhe und anscheinend gesund. (Huber — Hilbe.) Feldkirch: Die Völker sind ruhig und vor angriffslustigen Vögeln geschützt. (Fr. Cunibart Lukas.) Höchst: Witterung im Jänner abwechslungsreich Nebel, Regen, Schnee. Kälte und am 5. sogar ein Flugtag; bei + 13 0 im Schatten, gab es heute am 5. Februar

und Schwarzdorn haben wir nun nicht mehr. Die Baumschule mit 2500 Stück Weiden und 300 Stück sonstigen Bäumen ist uns geblieben; aber wir haben nun keinen Grund mehr zur Anpflanzung. Das ist die moderne Kultur. . . . (Joses Gehrer.) Hittisau: Im Jänner kein Flugtag. Totenfall bisher sehr gering. (Wilhelm Huber.) Hohenems: Die Bienen hielten im Jänner keinen Flug. Die ersten richtigen Reinigungsausflüge waren am 3. und 5. Februar. Alles ist wohlauf und es zeigte Jmmlein Schwung und Kraft im Gehaben

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 18.08.1936
Umfang: 4
aus Neapel, mtt Elisabeth Oswald; Hein rich Havlik, Maschinenschlosser, mit Anna Rothmüller, Hausgehilfin. Heitere Geschichte von Liebe und Jagd von Hans Wagner. (30. Fortsetzung.) .„O mei, der Herr Huber, ja wia schaun denn Sie aus. Herr Huber! Wartens, i bring Sie gleich aüfi. Da wird aber d' gnä' Frau spitzen." Herr Huber klammerte sich an dem Mädel fest. Jetzt wurde die Stütze seiner Frau auch seine Stütze. Während dessen raunte der unbekannte Helfer seiner Rosl zu: „Sa- gen's aber ja nicht, wer

ihn heimgebracht hat. Da Habens ein Schweigegeld. Und morgen früh richten Sie dem Fräulein Hannerl aus, der Jäger würde warten, aber nur wenn sie allein ist, nicht wenn die Frau Huber dabei ist, verstanden!" ..Is icko recht. I richts schon aus. Und i dank aa recht sehr. Jetzt muaß i'n aber erschl amal nauf schaf fen, an Herrn Huber. Geh, Marl, faß halt mit an, i derzwing ihn net alloans." XV. Am nächsten Morgen waren verschiedene Leute recht geschäftig. Der Bernd zwar nicht und der Walter auch nicht,! denen

kam ihr Glück ja nimmer aus. Aber in einem Haus in der Widenmayerstraße schlich eine in aller Heim lichkeit mit ihrem Hund und dem Koffer die Treppen hinab, lang bevor der Herr Huber aus seinen gräßlichen Träumen erwachte und eh die Rosl ihre Botschaft an das Hannerl auszurichten vermochte. „Wo geh ich nur hin? Nach Eschenkirchen mag ich jetzt nicht. Erst schreib ich meinem Jäger. So daherkom men mag ich denn doch nicht. ,Jetzt nimm mich, mich haben sie zu Haus hinausgeschmissen/ Nein, das tut

aussuchen." Der Karl hatte den Fernsprecher in der Hand. „Ist der Herr Iustizrat schon im Büro? Noch nichts sagen Sie? Wann kommt er denn? In einer halben Stunde? Ich komme gleich hin. Sagen Sie dem" Herrn Iustizrat. er möchte auf mich warten. Ia. auf Dr. Neu bauer. Eine Hehr dringende Angelegenheit. Jawohl, sehr dringend." * Wieder ein wenig später diktierte Herr Huber seiner Kontoristin: Sehr geehrter Herr Dottor! Vor einigen Tagen bat ich Sie bereits, mich wegen einer neuen Besprechung betr

.,. „So, dös schreibens auf der Stell und bringen mir zum Unterschreiben. Hernach schaffens den Brief gleich selber zum Herrn Doktor." Die Gretl tippte, so schnell sie nur konnte, denn auf diesen Weg freute sie sich schon im Voraus. Vielleicht würde sie beim Karl ihren Walter treffen. Sie ließ sich auch gleich die Unterschrift geben und eilte davon. Wie aber seine Kontoristin zur Tür hinaus war, kam der Papa Huber doch recht ins Grübeln. Ia, das Steinach eine Statue des heiligen Erasmus, eine Holz

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 29.05.1936
Umfang: 8
. IV. Am Sonntag brach die Familie Huber gleich nach dem Mittagsmahl nach dem Tierpark Hellabrunn auf, ohne die Hedi allerdings, und nicht im Auto, sondern in einem der blauen Trambahnwagen der Linie 20, der aus Mut darüber, daß er sich nicht längst schon im wohl verdienten Ruhestand befand, sich verpflichtet fühlte, seine Fahrgäste recht durcheinander zu rütteln und zu schütteln. Ueber die Thalkirchener Brücke und vorbei an den großen hölzernen Tierfiguren, deren goldenes Gewand durch die Einwirkung von Sonne

, Schnee und Regen schon viel von seinem ursprünglichen Glanze eingebüßt hatte, betraten sie den Tierpark und bestaunten, was sich ihnen links und rechts an seltenen oder auch bekannte ren Tieren zeigte. Noch nicht einmal bis an das Restau rant waren fie gekommen, als sie ein paar buntschillernde Vögel in aller Vertrautheit vor sich auf dem Wege herum laufen sahen. „Da schauts hi'." rief die Mama Huber, „dö san ganz g'wiß auskemma." „Müaßt ma halt an Wärter suachn und eahm sagen, daß d' Papageien

ausg'rissen san. damit er s' wieda einfangt." „O weh." lachte das Hannerl nun doch, „tus lieber nicht, Papa, das sind doch Fasanen." „So, willst dein' altn Patern a no belehrn, was dös für Vögel san! Papagein san dös, sag i! Solchene lange Federn hat der Jockl g'wiß aa g'habt, eh' er sich's ab- g'stoßen hat in sein Käfig." Weil ein Herr jum Papa herübergrüßle. konnte diese Debatte innerhalb der Familie nicht fortgesetzt werden. Die noch ungeklärte Frage schien aber dem Herrn Huber als ein prächtiger Anlaß

, den Herrn Dr. Neubauer, der grad herübergegrüßt hatte, ins Gespräch zu ziehen und mit seiner Familie bekannt zu machen. Der mußte als Jäger Auskunft geben können. „Jessas, der Herr Doktor Neubauer!" rief der Herr Huber und schwenkte, gleichsam in freudiger Ueberra- schung sein Hütl mit dem falschen Gamsbart. „Dös is aber fein, daß mir Sie grad jetzt antreffen müaßn. Sie san do a Jager, Herr Dostor, da müaßns uns schon amal sagen, ob dös Fasanen san oder Papa geien, dö Viecher da. I moanat schon, daß dös

Papa geien san." „Aber gern", antwortete der Angerufene und starrte etwas unsicher auf die. farbenbunten Eroten auf dem Wege vor ihm, die er im Geiste sonstwohin wünschte — mußte man auch gerade diese Frage an ihn richten! — „Natürlich," meinte er dann, seine Verlegenheit ge waltsam meisternd und auf gut Glück ratend, „natürlich sind das Papageien." — Der Herr Huber hatte jetzt die lang ersehnte Gelegen heit, den Bekannten seinen Damen vorzustellen. Er tat es, und wie man so im Gespräch

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 06.09.1935
Umfang: 6
Franziska Hinder- egger im 86. Lebensjahre; Johanna Hutter geb. v. Vögel; Frl. Anna Schneeweiß, In Bizau starb Altersvorsteher Franz Josef G r e u ß i n g im 80 Lebensjahre. Vor» Schi&ßslandi > Speckbacher-Schützenkompagnie Mfam Bestgewmner vom Hochzeits- und Karton-Freifchietzen in Absam um L September Hochzeitsscheibe: 1. Riedmütter Gottfried, Fritzens; 2. Posch Alois; 3. Rein hardt Hans, Wattens; 4, Huber Johann, Streit!; 5. Mayr Emil; 6. Felder Josef; 7. Mark! Franz. Hall; 8. Wirten- berger Fritz

; 9. Cotazza Karl; 10. Wirtenberger Josef, Keü; 11. Sanier Rudolf, Weer; 12. Sagmeister Josef; 13. Mayr Alfred; 14. Felder Notburga: 15. Felder Johann; 16. Salch- ner Johann, Fritzens; 17. Anker Josef, Hall; 18. Mayr Mich!, Dorf; 19. Schguanin Maria; 20. Rathgeber Anna; 21. Huber Anton, Fritzens; 22. Mayr Anna; 23. Zanger Mich!; 24. Menghin Hermann; 25. Moser Andrä; 26. Pall huber Anton, Weer; 27. Pumpser Gottlieb; 28. Mayr Al fons; 29. Mayr Karl jun., Dorf; 30. Schwaninger Josef; 31. Niederkircher

; 53. Mayr Alois jun.; 54. Weber Amalia; 55. Posch Josef; 56. Zanger Karl; 57. Huber Jakob; 58. Weber Marianne; 59. Colleselli Franz. Kartonscheibe: Serie A: 1. Mayr Mich!, Dorf; 2. Kuen Max, Oberperfuß; 3. Probst Joses; 4. Plattner Franz, Hall; 6. Santer Rudolf, Weer; 6. Felder Johann; 7. Mayr Alfons; 8. Karl Corazza; 9. Posch Johann; 10. Huber Anton, Fritzens; 11. Mark! Franz, Hall; 12. Mayr Emil; 13. Streicher Alois, Polders; 14. Anker Josef, Hall. — Serie B: 1. Felder Hans; 2. Frau Bayard konnte

. — Vorher, sage: Bald wieder einsetzende Besserung, aber stellenweise vielleicht noch Regenschauer. Temperatur etwas steigend. München. 5. September. Vorhersage: Noch einige Regenschauer, dann langsame Besserung. Wetterbericht der Patscherkofelbahn Bergstation Patsch erkofel, 1980 Meter Seehöhe. Heute, 11 Uhr vormittags: Barometer be ständig, 8 Grad, ganz bewölkt, windstill, Sicht gut, zeitweise Regen. Oberauer David, Terfens; 3. Kuen Max, Oberperfuß; i Huber Anton, Fritzens; 6. Mayr Mich!, Brertweg

; 6. Rein hardt Johann, Wattens; 7. Santer Rudolf, Weer; 8. latjt Mich!, Dorf; 9. Schwaninger Josef; 10. Riedmüller Gotl- fried, Fritzens; 11. Felder Josef; 12. Plattner Franz. HM; 13. Zanger Karl; 14. Pallhuber Anton, Weer. — Serie di 1. Oberauer David. Terfens; 2. Huber Anton. Fritzens; & Felder Johann; 4. Schwaninger Josef; 5. Mayr MN Dorf; 6. Felder Josef; 7. Pallhuber Anton, Weer; 8. W. der Hans; 9. Huber Anton; 10. Mayr Mchl; 11. Mayi Karl, Dorf; 12. Pallhuber Anton; 13. Felder Notburga; li Santer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 07.03.1935
Umfang: 8
: Hatten Sie an den Tagen Mon tag-Dienstag und Mittwoch, den 25. Juli, irgendeinen Kontakt mit dem Beschuldigten? Zeuge: Nein. Ich erfuhr nur, daß der Herr Minister in Wien sei. und z-oar durch den Besuch des Herrn Huber, des Sendcleiters von Graz, der Montag, den 23. Juli, früh nach Wien gekommen ist und mir mitgeteilt hat, daß er mit dem Herrn Minister nach Wien gekommen sei. Ich habe den Auftrag gehabt, dem Herrn Huber mitzuteilen, daß er von Graz nach Wien versetzt wird, und zwar mit 1. August. Ich habe das Herrn

Huber an diesem Montag, den 23. Juli, offiziell zum ersten Mal mitgeteilt. Aus diesem Grunde rst er bei mir erschienen. Verhandlungsleiter: Ist diele Weisung nicht auf Wunsch des Bundeskanzlers erfolgt? Zeuge: Jawohl. Verhandlungsleiter: Mich würde interessieren, was der Herr Bundeskanzler als Grund angegeben hat. Zeuge: Herr Huber hat Versammlungen abgehalten. Darüber haben sich mehrere beklagt und es wurde über die Tätigkeit des Herrn Huber in Steiermark Klage geführt. Verhandlungsleiter

: War diese Tätigkeit nicht viel leicht einseitig in der Richtung zu den Nattonalsozialisten gerichtet? Zeuge: Damals noch nicht. Wenigstens ist mir nichts bekannt. Verhandlungsleiter: Aber später, im Jahre 1934? Zeuge: Im Laufe des Jahres 1934 sind allerdings Klagen laut geworden. Verhandlungsleiter: Ist der Verdacht oder die Be schwerde gekommen, daß Herr Huber sich nationalsoziali stisch betätigt? Zeuge: Ja. damals hieß es, Herr Huber wäre bei der steirischen Heimatwehr dabei. Ich hielt es ihm vor. Er bestritt

es aber energisch. Verhandlungsleiter: Sie haben aber dann offiziell mitgeteilt, daß er versetzt wird? Zeuge: Ja. Verbaudlunasleit-''.' 5*b.nen nickt bekannt daß der Beschuldigte irgendwie interveniert hat zugunsten des Herrn Huber? Zeuge: Staatssekretär Pernter, der damals noch Sek- tionsches war. sagte mir, Herr Minister Rintelen habe bei ihm interveniert, daß der Huber in Graz bleibe. Am 24. erzählte mir Sektionschef Pernter nochmals von der Inter vention des Ministers Rintelen. die vormittags stattge funden

telen sehr ehrgeizig sei. Der pensionierte Geiverbe- schuldirektor Josef Pichler aus Graz sagt aus. daß Rintelen keine Afpivattonen bezüglich des Kanzlerpostens gezeigt hätte. Der Landwirt Siebenböck aus Kumpitz bei Fohnsdors sagt als Zeuge aus. daß er ein gutes Einver nehmen zwischen Dr. Dollfuß und Rintelen feststellen konnte. Der Zeuge Direktor Franz Huber aus Graz sagt aus, daß er aus der ganzen Haltung Dr. Rintelens schloß, die Zumutung der Kanzlerschaft Rintelens, wie sie von. seiten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 29.05.1936
Umfang: 16
, von den oftmaligen Empfängen des Thronfolgers Erzherzog Fer dinand, der in Birnbaum gerne zur Jagd weilte, wn der Dankesfahrt nach Himmelberg, von den verschiedenen Parteitagungen, Ab stimmungsfeiern und anderen Heimatfesten. Man konnte sich schon kein Fest mehr vor stellen, ohne die Lesachtaler in ihrer schmucken Tracht, mit den roten Nöckln und grünen Hü ten. And jedesmal war Vater Huber der Arrangeur und Anführer. Wiederholt hat er feine Lesachtaler in der alten, 200jährigen> Na tionaltracht über die Grenzen

ihm die Würde eines Ehrenmitgliedes zu teil. Es wäre aber ungerecht und das Bild des Verewigten wäre mangelhaft, wenn man sei ner Tätigkeit als Politiker und Vvlkswirtschast- ler vergessen würde. Nach Absolvierung seiner Militärdienst- Pflicht bei den Dragonern übernahm Herr Huber das Väterliche Anwesen. Zu dieser Zeit, eö war im Jahre 1878, war das Stammhaus ein kleiner HolZbau. Er hat diesen« Gasthvf von seinem Vater übernommen, im Laufe der Zeit aber durchs rastloses Schaffen durch! Am- und Äubauten, die er fast jedes Jahr

Zu einer Zeit, da es einen Frem denverkehr im heutigen Sinne noch nicht gab und das Lesachtal nicht dem internationalen' Publikum, sondern nur den Kärntnern der eng sten Amgebung gehörte. Vater Huber suchte nach etwas praktischem, um Handel und Wandel in das stille Hochtal zu lenken. Er sprach für den Bau einer gut angelegten Fahr straße von Kötschach bis Luggau ein gewichtig Wort. Zwar wurden ihm feine Bemühungen Um die Lesachtaler Straße nicht so leicht gemacht. Von da und dort kamen Widersprü che

, aber allen Widerwärtigkeiten zum Trotz, hat er das angestrebte Ziel erreicht. Er hatte nicht locker gelassen und Hubers Beraterstim me ist nicht ungehört geblieben. Begünstigt durch den regen Holzhandel, durchs die tüchtige und tatkräftige Mithilfe seiner Frau, mit der er in zwei Jahren die diamantene Hochzeit hätte feiern sollen, und seine gesunde Konstitution, entwickelte Huber eine rastlose Geschäftstä tigkeit und brachte sein Anternehmen zu hoher Blüte. Daß ein so tüchtiger Mann auch bald im öf fentlichen Leben

eine Nolle spielen müßte, erscheint leicht erklärlich. Gr war der erste Bürgermeister feiner Gemeinde, er half für Kärnten die katholische Volksbewegung ins Le ben rufen. Er war Obmannstellvertreter des Volksvereines. Auf seinen Agitationsfahrten und Werbereisen für die Partei kam er im ganzen Lande herum, überall wegen feiner Originalität bekannt. Er war der Bahnbre cher der christlichsozialen Partei für Kärnten und wurde daher der „schwarze Huber" ge nannt. Für seine Verdienste um die Partei wurde

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