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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 04.06.1880
Umfang: 4
aus den Herren: Martin Liebl, Handelsmann in Matrei, Johann Kluibenschedl, Wirt in StamS, Karl Neuhauser, Glaser in Innsbruck, Johann v. Hibler, Handelsmann in Hall, Alois Hechenberger, Gemeindevorsteher in Silz, Franz Lettner, Wirt in Radfeld, Alfred Huber, Gärbermeister in Hall, Ignaz Keller, Bäckermeister in Innsbruck, Paul Staffner, Wirt in Kirch- berg, Johann Peterlongo, Gewehrfabrikant in Innsbruck. Der Anklage, chrift entnehmen wir, daß Josefa Hausberger, geboren in Wien, im Alter von zwei Jahren

ihre Mutter verlor und dann in das Haus ihres Oheims, des Kupferschmieds Kaspar Hausberger in Kufstein kam. Trotz angeblich sorgfältiger Erziehung erzielten ihre Pfleg-eltern keinen guten Erfolg. Das Mädchen war, wie das LeumundSzeugniß des Stadtmagistrats in Kufstein sagt, in seiner ersten Jugend unfolgsam, unreinlich, zeigte in der Folge Arbeitsscheu und Verschlagenheit und neigte sich einem sittenlosen Lebenswandel zu. Vor zwei Jahren unterhielt sie ein LiebeSverhältniß mit Josef Huber, dem Ziehsohn

des Kaufmanns Josef Stecher in Kufstein. Dieser löste jedoch das Verhältniß und Josefa Hausberger gieng damals, wol aus diesemjGrunde, nach Innsbruck in einen Dienst. Im August des vorigen Jahres kehrte sie jedoch nach Kufstein zurück; das unterbrochene Verhältniß mt Huber wurde wieder angeknüpft und schließlich so intimer Natur, daß sich die Folgen fühlbar machten. Da wurde sie von ihren Zieheltern aus dem Hause gewiesen und fand Unterkunft bei der DienstmannSgattin Anastasia Eisl Huber begann

nun sich von dem Mädchen zurückzuziehen, angeblich weil feine Geliebte keine bleibende Stätte habe und jeden Abend um Unterkunft für die Nacht betteln müsse und ihm daher der Umgang mit ihr nur Schande bringe. Josefa, welche das intime Verhältniß mit Huber nur auf dessen ausdrückliches Eheversprechen eingegangen zu haben behauptet, machte diesem Mittheilung von ihrem Zustand und verlangte seine Unterstützung in ihrer Nothlage Statt Liebe zu finden, wurde sie aber gleichgültig und kalt, schließlich sogar höhnisch

und roh behandelt. Am Abend des 26. April trafen die Hausberger und Huber wieder zusammen und als sie auf ihre eindringlichen Bitten und auf all' ihr Zureden wieder nur die derbsten Abweisungen zu hören be kam, wuchs in dem Mädchen, bei dem schon Erbitterung an Stelle der Liebe trat, der Haß, und sie sann auf Rache Schon früher hatte sie sich einen Revolver angeschafft; diesen trug sie bei sich, und als Huber nach Verlassen des Mädchens den Schlüssel in das Hausthor stecken wollte, fiel ein Schuß

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 12.03.1875
Umfang: 8
- nisch und des Vertheidigers Dr. Onestinghel, kam Franz Burganza, 24 Jahre alt, lediger Maurer von Carbonara, Provinz Mantua, Königreich Italien, wegen Verbrechens des Raubes zur Verhandlung. Der Angeklagte, ein mittelgroßer, kräftiger aber sehr rabiater Mann, verließ im Jahre 1871 seine Heimat und nahm in Breitenbach Dienst, wo er bis zu seiner That verblieb.' Am Abend des 26. Dezember v. Js. kam der Bauersmann Franz Huber, der an demselben Tage in Rattenberg ein Geldgeschäft abgemacht und etwa 214

fl. 72 kn theils in Fünfer-Banknoten, theils in Gold und Silber bei sich hatte, in das erste Wirthshaus in Breitenbach, wo sich eine Gesellschaft befand, der er sich anschloß und die die Zeche ge- meinschastlich zahlte. Bei dieser Gesellschaft befand sich auch der bei dem Schwiegersohne des Beschä digten in Wohnung befindliche Franz Burganza, der wohl mitzechte, aber nicht mitzahlte, weil er nach SS8 Angabe der Zeugen kein Gelv halte. Als Franz Huber dort zahlte, sah Burganza, vulZo das„wälsche Maudl

', dessen Geld und sein Entschluß war gefaßt. Franz Huber und mit ihm der Angeklagte ent fernten sich und letzterer bat ersteren, ats sie an ei nein zweiten Wirthehause vorbei kamen, ihm noch eine halbe Vier zu bezahlen. Sie kehrten ein und Huber zahlte die Zeche. Burganza verließ auch jetzt nicht den Huber und dieses Nachgehen auf schritt und Tritt erregte in Huber Verdacht und er über- gab in der Küche, wohin ihm Burganza ebenfalls folgte, das Silber und Gold der Wirthin zum Auf- bewahren

. Aber auch einem der Gäste war das Be nehmen deS Italieners aufgefallen, und er forderte den Huber auf, nicht mehr nach Hause zu gehen, sondern bei ihm zu übernachten, oder wenigstens nicht mit dem Italiener zu gehen. Doch Burganza trieb immer mehr nach Hause und sagte, der Schwieger sohn deö Beschädigten habe ihn ersucht, den Vater nach Hause zu geleiten, da derselbe viel Geld bei sich habe, und er» der Angeklagte, sei mit einer Pi stole versehen (die er zum WeihnachtSjchießen ent lehnt, aber nicht zurückgestellt

hatte). Huber befolgte den letztern Rath seines Freundes und ging allein fort auf 'dem Kirchweg nach Ober breitenbach. Aber schon in einer halben Viertelstunde kam ihm der Angeklagte nach und verlangte von ihm Geld und griff nach der in der innern Rocktasche be findlichen Brieftasche des Huber. Dieser aber faßte ihn am Hals und warf ihn zu Boden, wo sie eine Zeit lang rangen, bis Burganza bat, ihn loszulassen, sie wollten nach Hause gehen. Huber, der glaubte, es sei das Ganze nur ein Scherz von dein ihm gut

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 07.06.1880
Umfang: 8
V^tra-Beilage zum „Bote» fskN BLtrol «nd lvorartbers' M». K»v. An« dem Schwurgerichte. Innsbruck. 3. Juni. Prozeß gegen Josefa Hausberge r. (Forts, und Schluß ) Die Angeklagte gesteht bei ihrer Verneh mung zu, den Schuß auf Huber abgefeuert zu haben, jedoch nicht in der Absicht ihn zu todten, sondern um ihm eine Verletzung beizubringen, damit auch er wisse, was es heiße, Schmerzen zu empfinden. Auch sagt sie, daß sie ihm am selben Abend abge paßt habe um noch ein ernstes Wort mit ihm zu reden

und vor- ihr nichts sicher. Die Angeklagte habe ihr gesagt,- bestätigte Eisl weiter: „Wirst sehen, ich bringe den Stecher einmal halb um.' Auch weiß sie sich genau zu erinnern.^ daß Huber am Ostermontag Nachts die Josefa Haus berger in ihrer Kammer, da selbe schon zu Bette ge gangen war, besucht hat. Gensdarm Kleinlercher, der die Hausberger am 27. April Vormittags bei Langkampsen arretirte, weiß unter seinem Eide äilch nichts davon, daß die allgemeine Stimme in Kufstein herrsche, die Haus berger (vnw KuPferschmied

-Peppi) führe einen schlech ten Lebenswandel, nur etwas gleichgiltig soll sie sein; dagegen sei die Volksstimine über Huber minder günstig, denn man sage allgemein, daß er Vater von vier außerehelichen Kindern sei, gerne und viel sich mit den Madeln abgebe, gerade keinen anstän digen Lebenswandel führe u. dgl. m. Bei der Arre- tirung habe ihm die Hausberger auf Befragen ge antwortet: Sie wisse schon warum sie verhaftet werde, wegen der heutigen Nacht, sie habe auch den Huber todtschießen

wollen und zu dem Zwecke den Revolver in Aibling um 6 fl. gekauft, denn sie sei furchtbar über ihn aufgebracht, weil er sie so behandle; bei Tage gehe er zu andern, bei der Nacht sei sie ihm gut genug; sie habe ihm schon öster mit Erschießen gedroht und sie würde noch, wenn er auf dem Boden gelegen wäre, mit den Füßen auf ihm her umgesprungen sein; auch sei ihr der erste Versuch mißlungen und habe sie erst den zweiten Moment benutzen können. Nun erscheint Josef Huber (nicht beeidet), dem der Stadimagistrat Kufstein

ein sehr schönes Leumundszeugniß ausgestellt, indem er ihn als einen friedliebenden, anständigen, ruhigen, allge mein geachteten Mann, dessen Aussagen vollkommen glaubwürdig seien, bezeichnet. Huber gibt die Be kanntschaft mit der Hausberger zu; daß er ihr aber das Heirathen versprochen, stellt er in Abrede, auch daß sie ihm ihre Schwangerschaft gestanden verneint, er. er wisse überhaupt nicht, ob er der Vater sei. Er ist aber nicht im Stande ihr den Umgang mit noch anderen Personen nachzuweisen. Der Angeklag

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 14.09.1875
Umfang: 6
für die ViehauSstellung statt. Die näheren Dctails werden folgen. Aus den» Gerilhtssaclle. Innsbruck, .13. Sept. Hente wurde die dritte diesjährige SchwurgerichtSperiode eröffnet. In der heutigen Sitzung wnrde die Hauptverhandlung g-geu Franz Huber, k. k. SteueramtS Kontrollor und fubstituirten Steuereinnehmer in Hall, wegen Miß- brauch der Amisgewalt nach 8Z. 101 und 102 lit. St. G. uud Uebertrelung des Betruges durch Ve» leitung zu einer falschen Aussage vor einer Behörde im Sinne der ZZ. 205 und 461 St. G, sowie

Dr. R. v. Neinisch, in die Vertheidigung theilten sich die Herren Dr. Hamnier und Dr. Köck. Auf Ersuchen des Gerichtshofes hatte die Finanz-LandeSdirektion als Sachverständigen in dem Geschäftsgange der Steuerämter Herrn Kontrollor Johann Konzet ent sendet. Der Anklageschrift entnehmen wir Folgendes: Franz Huber, k. k. SteueramtSkontrollor, 60 Jahre alt, verheirathet, Vater von 5 Kindern, hat in seiner Eigenschaft als substituirter Steuereinnehmer von der ihm zustehenden Amtsgewalt Mißbrauch gemacht

des A. Jenewein um Ab-,, schreibniig von 30 fl. bat, und sandle dasselbe Tag» , darauf an das tssleneramt. Huber jedoch unterschlug dieses Gesuch, machte ein neues, welches um gänz- . liche Nachsicht bat, in welchem Sinne auch von der/ Oberbehörde entschieden wurde. ' Zwischen II. und 18. Oktober 1874 erhielt Jene- ^ wein eine Vorladung vor daS Steueramt, welche' von Huber allein unterzeichnet war. Kooperator Flatscher, dem diese Vorladung gezeigt wurde, be hauptet auf das Bestimmteste

, auf diesem Schriftstück die Bemerkung vorgefunden zu haben, daß die Ab schreibung von 30 fl. bewilligt worden fei. Jene wein leistete am 19. Oktober der Vorladung Folge, und als er im Steueramte erschien, drängte ihn Huber auf den Gaug und forderte die Bezahlung der nicht erlassenen 15 sl., welche Jenewein jedoch sich zu bezahlen weigerte, da diese Gebührenzahlung von einem Gutskauf herrühre, und diese Verpflich tung von dem andern Kontrahenten, nämlich den Schuter'fchen Kindern übernommen worden sei. Er verständigte

daher deren Mutter von der Verpflich tung, diese Gebühr zu bezahlen. Im Auftrage die- , ser Frau erschien am 29. Oktober Johann Meßmer beim Steueramte und erlegte dem Kontrollor Huber die 15 fl., welcher dieselben mit der Bemerkung, er wisse schon, warum eö sich hantle» annahm, jedoch den Empfang, wie er sagte, wegen GeschästSüb^r- häusung nicht bestätigte. Johann Meßmer schickte nun am 8. oder 9. November einen Stephan Kofler zum Steneramt, um die Quittung zu verlangen. Auch Kofler erhielt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 10.07.1873
Umfang: 4
„Gottesgerichten" nur den cium Vorzug hat, daß sie nicht erlogen ist. Also: Vordem Be. zirksgericht Augsburg fand dieser Tage Verhandlung statt gegen den katholischen Pfarrer Ludwig Andra von Melden und Kompl. wegen Meineid. Derselbe hatte neben seiner Haushälterin Kreszenz Huber, welche schon im Jahre 1868 von ihm geboren hatte, noch deren erst 1854 geborene Schwester Bertha schon vor 4 Jahren zu sich genommen und sich mit ihr in das gleiche Verhältniß wie zu seiner Haushälterin gesetzt. Die Folgen blieben

nicht aus, die Bertha Huber gebar dreimal, 1869, 1871 und im August 1872. Eist cifolgte die Geburt auswärts, einmal in Neu-Ulm, einmal in Schclklingen im König reiche Württemberg, und es wurden die Kinder auch auswärts in Pflege gehalten, wofür Pfarrer Andra die Alimcntationskosten bestritt. Als sich Bertha Huber, die er fälschlich wie ihre Schwe ster sür eine Cousine ausgab, zum dritten Male schwanger fühlte, scheinen ihm die Mittel gemangelt zu haben, seine Fehltritte län ger vor seiner Gemeinde zu verbergen

, und er entschloß sich, nicht nur die zwei Sprossen aus den früheren Verirrungen, zwei Knaben, in seine eigene Behausung als angebliche Bruderssöhne zu nehmen, sondern auch die Entbindung der Bertha im Pfarr- hose abzuwarten. Obgleich dieses Acrgerniß der Gemeinde nicht verborgen bleiben konnte, unterließ Andra nicht, von der Kan zel als der Eifrigsten einer für das Unfehlbarkeits dogma aufzutreten. Am 8 . August hatte Bertha Huber, nach dem sic gleich ihrer Schwester beim Fronleichnamözuge noch als Mitglied

und seine Haushälterin laut ge wordenen Verdacht fahrlässiger Tödtung der Bertha und allen- faüsigen Kindsmordes herbeigerufen. Ueber diesen Verdacht er gaben sich keine genügenden Anhaltspunkte. Im Laufe der Unter suchung wurde jedoch die wahre Nichte des Pfarrers Andra ver nommen, die 17jährige Dienstmagd Therese Andra von Günz- bürg, desgleichen die Mutter der Bertha Huber, die Bäckermeisters- Witwe Maria Anna Huber von Neuburg a. d. D. und endlich die Tochter der letzteren, die Haushälterin Kreszenz Huber

. Es hat sich nunmehr herausgestellt, daß diese Personen zu Gunsten des Pfarrers und von ihm verleitet bei Ge richt wissentlich falsche Anssagen machten, ferner daß sie sich eines Vergehens gegen den Familienstand schuldig machten, indem aus ihre Veranlassung das im Jahre 1871 geborene Kind Alois fälschlich durch Mißbrauch eines vom Magistrat Günzburg erholten Heimatsscheines im Tausbuche von Schöllingen als das Kind von Therese Andra eingetragen wurde. Die Bäckermeisters- witwe Mariana Huber, die mehrere Tausend

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 01.08.1872
Umfang: 4
zu Uttenheim, denn es wurde an die sem Tage eiue. Hych«it. gefeiert,. nnd . gegen Abend war die ganze! WirthSsWe voll von -Gästen. Unter denselben befand sich auch Michael Huber voa Pfua- derS, der uach Utteuheim gekommen war, um mit dem Vorarbeiter Gogl wegen einer Holzarbeit zusprechen, nnd Josef Pörnbacher, Lacknerbauer von dort, ein bekannter Rangler, in dem sich gleich beim Anblicke des Huber, eines, großen,.starkea. Burschen, die Luft regte, es mit demselben aufzunehmen. Ohne weitere Veranlassung

: ging er zum Tischv^hin, au welchem Huber saß und sagte zu ihm: „DaGro ßer, mit Dir möcht' ich wohl amal rangeln', und als nun derselbe darauf erwiederte „Da Sakra Mandl, mit Dir thät ich'S schon aufnehmen', war da» Zeiche» zum Kampfe gegeben und beide gingen, um gegenseitig ihre Kräfte zu messen, auf einen freien Platz vor dem Wirthshause hinaus. Zweimale unter lag jedoch Börnbacher dem ihm, an Kräften bedeutend überlegenen Huber, der ihn jedesmal ganz leicht zu Boden brachte und dort so lange

an der Brust fest hielt, bis er sich für überwunden erklärte. Huber meinte nun der Kampf sei zu Ende und war eben im Begriffe sich die Beinkleider vom Schnee zu reinigen, als er unversehens von Pörnbacher zum Drittenmal« augefprullgen wurde und ohne weiteres Ringen zn Boden fiel, weil er gleich nach dem An springen gemerkt hatte, daß er einen Beinbruch am Unterschenkel erlitten, der wahrscheinlich in Folge eine» Trittes oder Stoßes gegen den rechten etwa» anSge spreizten nnd in schiefer Stellung

sich befindlichen Fuf des Huber entstanden war. Pörnbacher, den eS nicht wenig, gewurmt hab« mochte, zweimal unterlegen zn sein, und der dabei die Spottreden der Zuschauer »Gelt, der wäre dir wohl gewachsen' anhören mußte, hielt ann, obwohl Hnber gleich schrie, daß ihm ein Bein gebrochen.den selben im Gefühle des Sieges so lange am Boden fest, bis die Umstehenden sich in» Mittel legten nnd iha aufhoben. Wie sich uun herausstellte hatte Huber einen Bruch des Schien« and Wadenbeines erlitten

^ welcher als eine an uud für sich schwere körperliche Beschädigung erklärt und eine fast 7vtägige BernfSunsähigkeit des Verletzten zur Folge hatte. Pörnbacher hatte sich da her bei der gestern beim hiesigen Kreisgerichte statt-« gehabten Schlußverhandlung wegen dieses »Verbrechens zu verantworten, wobei er die Sache so hinstellen wollte, als habe er auch beim dritten Anfprunge keine feindselige Absicht gegen Huber gehabt, und aus« be stimmteste ausschloß ihm einen Tritt oder Stoß gegen den Fuß versetzt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.03.1880
Umfang: 6
Mng der Witwe, die Unthätigkeit Bachlechners beim Brand« und >em Widerwillx.gegen daS RettungS- und Mchwerk zeigen zugleich.' daß bei den Bewohnern Bachgart'S entschieden kein Gedanke vorherrschend war, etwas zu retten. Bezüglich Schneivers sucht der Staats- anmalt nachzuweisen, daß derselbe ein Alibi nicht er» bracht, daß er nicht? dargethan Habs, wo er sich au jenem 3V, Dez. befunden habe. Es sei kein Zweifel, daß Schneider nirgends anders als am Brandorte selbst gewesen ist. Simon Huber

und in allen Ländern hat eS Fälle gegeben, wo diese vvx xoxuU sich irrte. Die Staatsbehörde hätte dafür Positive Beweise schaffen sollen. Die Stellung dn Even- tualfragen lege ihm übrigens die Meinung nahe, daß die Staatsbehörde sich der Lücken im Gefüge der An klage wohlbewußt sei. Vertheidiger des Ed. Bachlechner Dr. Huber: Auf Grund des gegen seinen Clienten vorliegenden Mate» rialeZ könne man die Ueberzeugung nicht fassen, daß derselbe an jenem Verbrechen betheiliget war, dessen ihn die Anklage beschuldiget

sein, daß er die Brandfackel in das Futterhaus von Bachgart ge schleudert. Redner bespricht den Leumund seines Clien ten, der trotz der Schilderung des Vertreters der Staatsbehörde ein guter genannt werden müsse; er vertheidigt ihn sehr warm gegen die Angriffe» als sei das Herumziehen Schneiders von Mühlbach. Bozen und Lüsen ein verdächtiges gewesen. Der Vertheidiger erwartet die Verneinung der Fragen. Bertheidiger des Simon Huber Dr, Putz: Gegen seinen Clienten liege nur ein Zeuge vor, jener Brunner, der möglichst

schlecht beleumundet ist und dessen Glaub würdigkeit jedenfalls arg in Zweifel gezogen werden müsse. G gen diesen selbst liege der Verdacht vor. die Kantschieder zur Brandlegung aufgefordert zu haben, anvererseitq wäre ziemlich sicher, daß er dem Huber feindselig gesinnt sei. Was zwischen ihnen ge sprochen wurde, müsse im natürlichen Zusammenhange genommen werden und man würde überzeugt, daß eine directe Aufforderung zum Verbrechen nicht in diesem Wortlaute liege. Redner erinnert an das Geständniß

, das die Witwe Kantschieder gegenüber einer Mitarre- stantin abgelegt iuud daß nach diesem Geständnisse Huber es nicht sein konnte, der ihr den Einschlag zur Vollführung der That gegeben, von der er ganz und gor keinen Vortheil haben kounte. Folgt die Replik, in welcher der Staatsanwalt die Angriffe der Vertheidiger zurückweist und die Duplik der Bertheidiger; sodann das umfassende, das Materiale klar sichtende Resums deS Vorsitzenden. — Die Geschwornen verkünden nach einstündiger Be rathung ihre» Wahrspruch

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 24.12.1872
Umfang: 10
, ins besondere ihr Obercommaudaut, der hochwürdige Herr Pfarrer Huber. im Kampfe bedient, zeigt die nach folgende Schilderung: - Am 16. d. fanden die Wahlen für den 3. Wahl körper statt. Schon lange vorher agitirte Sr. Hoch würden, schon darum, um nur seine Untergebenen in den Ausschuß zu bringen, die als seine g-fügigen Wert zeuge ihm einen Cooperator anschaffen sollten, damit er dann die Würde eines Decans um so eher erklim wen könne. JmWidnm hielt Sr. Hochwürden Ber sümmlnngen ab, tractirte dieWahlmäaner

ZsMvaspSttt. . (D. Led.) TagS darauf fand die Wahl für den 2. WahlkSr« per statt. Bor Beginn der Wahl fnterpellirte Herr Apotheker Bock den Obmann der Wahlcommission wegen der ungesetzlichen Einmengnng des Pfarrer« Huber beim gestrigen Wahlact, ersuchte ihn im Namen der liberalen Partei, eine Einmengnng und Störung nicht zu dulden, und beantragte, jeder Wähler solle zur leichteren Aufrechterhaltung der Ordnung nach Abgabe feines Stimmzettels daS Wahllocal sogleich verlassen. Dieser Antrag wurde angenommen

. Pfarrer Huber aber fand einen Ausweg; er gab. um im Wahl local bleiben und sein Unwesen treiben zu können, seinen Zettel so lange als möglich nicht ab. Als Apotheker Bock zur Wahlurne trat, protestirte Sr. Hochwürden gegen dessen Wahlberechtigung u. s. w. Der Bürgermeister, der zugleich Obmann der Wahl commission war, bedeutet ihm. daß die ReclamationS- srist schon längst verstrichen. Sr. Hochwürden will heftig antworten. Da weist ihn der Bürgermeister energisch zurecht: „Herr Pfarrer, seien Sie still

, Sie bringen die ganze Gemeinde durcheinander; Siesoll-n Seelsorger sein und sind Hetzer.' Pfarrer Huber will sich noch nicht zufrieden geben; da bedeuten ihm einige CommissionSmitqlieder, daß er, falls er nicht schweigen sollte, würde weggeführt werden. DaS Wahlresultat im 2. Wahlkörper war: Sieg der Liberalen mit 23 von 36 Stimmen. Nach Schluß des ScruiiniumS dankt der Bürgermeister dem Pfarrer Huber im Namen der liberalen Partei, da es nur Sr. Hochwürden gewesen, der durch seine Agitation das politische

Leben in der Gemeinde so angeregt und zur Blüthe gebracht habe. Ein Bürger machte die Be merkung: „Gottlob, seht, unsere Frauen haben doch gebetet.' Pfarrer Huber antwortet, er glaube, nicht gefehlt zu haben u. s. w. Im ersten Wahlkörper warben am 18. d. einstimmig die liberalen Candidaten gewählt. Psarrer Huber, der in demselben für die Kirche wahlberechtigt war, erschien nicht. Dieser Sieg der liberalen Partei in unserer Ge meinde bedeutet aber auch einen Sieg des Deutsch' thumS

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 12.03.1875
Umfang: 8
, Königreich Italien, wegen Verbrechens des Raubes zur Verhandlung. Der Angeklagte, ein mittelgroßer, kräftiger, aber sehr rabiater Mann, verließ im Jahre 1871 seine Heimat und nahm in Breitenbach Dienst, wo er bis zu seiner That verblieb. Am Abend des 26. Dezember v. Js. kam der Bauersmann Franz Huber, der an demselben Tage in Rattenberg ein Geldgeschäft abgemackt und etwa 2 14 fl. 72 kr. theils in Fünfer Banknoten, theils in Gold und Silber

", dessen Ge^d und sein Entschluß war gefaßt. Franz Huber und mit ibm der Angeklagte entfernten sich und Letzterer bat E> st reu, als sie an einem zweiten Wirthshause vorbeikamen, 7hm noch eine Halbe Bi r zu bezahlen. Sie kehrten ein und Huber zahlte die Zecke. Burganza verlwß auch jetzt nickt den Huber und dieses Nackgehen auf Schritt und Tritt erregte in Huber Verdacht und er übergab in der Küche, wobin ihm Burganza ebenfalls folgte, das Silber und Gold

der Wirthin zum Aufbewohren. Aber auch einem der Gäste war das Benehmen des Italieners ausgefallen und er forderte den Huber auf, nicht mehr nach Hause zu gehen, sondern bei ihm zu übernachten, oder wenigstens nicht mit dem Italiener zu gehen. Doch Burganza trieb immer mehr nach Hause und sagte, der Schwiegersohn des Beschädigten habe ikn ersucht, den Vater nach Hause zu begleiten, da derselbe viel Geld bei sick habe und er, der Angeklagte

, sei mit einer Pistole versehen (die er zum Weihnachtsschießen entlehnt, aber nicht zurückgestellt hatte). Huber be¬ folgte den letztern Rath seines Freundes und ging allein fort auf dem Kirch- wege nach Oberbreitenbach. Aber schon in einer halben Viertelstunde kam ihm der Angeklagte nach und verlangte von ihm Geld und griff nach der in der inneren Rocktasche befiudlichen Brieftasche des Huber. Dieser aber faßte ihn am Hals und warf

ihn zu Boden . wo sie eine Zeit lang rangen, bis Bur¬ ganza bat, ihn loszulasien, sie wollen nach Hause gehen. Huber, der glaubte, es sei das Ganze nur ein Scherz von dem ihm gut und als Spaßmacher be¬ kannten Wälschen, ließ ihn los und ging des Weges weiter. Bald aber rief ihm Burganza nach, er solle sich umkehren, er müsse ihm etwas sagen. Huber wandte sich um und augenblicklich war der Italiener an ihn heran getreten,

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 29.11.1877
Umfang: 8
mit seiner Gegenwart beehrte, die Verkeilung der Preise vorzunehmen. - Prämien erhielten: Stiere g^rtiuer Race: 1t Preis 7 Dukaten Franz Mayr/MSßlwirth in BrixeN; 2. b »Dukaten Johann Seebacher in Vintl; 3. 3-Dukaten Johann . Huber. Kircher in AlbeinS; der 4. Preis pr. 2 Dukaten wurde wegen Mangels an preiswürdigen Thieren nicht abgegeben. ' ^ L. Stiere gefleckterRace: 1. Preis 7 Du katen Johann Huber, Völkl in ElvaS; 2. 5 Dukaten Georg Huber in Obervintl; 3- 3 Dukaten Johann Völlenklee, Sanier

; 6. mit 5 fl. die trächtige Kalbin des Mathias Thaler, Mahr in St. Leonhard. 0. Kühe und Kalbinen gefleckterRace. 1. Preis mit 20 fl. die Kuh des Georg Huber in Obervintl; 2. mit 12 fl. die trächtige Kalbin des AlöiS Rieper in Vintl; 3. mit 3 fl. rie Kuh des AloiS Rieper in Vintl; 4. mit S fl. die Kuh des Johann Huber, Völkl in ElvaS; 5 mit 5 fl. die trächtige Kalbin des Franz Tauber, Beier in ElvaS; 6. mit 5 fl. des Jakob Siegmund von Neustift. i). Kuhkälber grauer Race: 1. Preis mit 10 fl. Franz Ostheimer

: 2. mit 5 fl. Josef Peintner am Leitengütl; 3. mit 5 fl. Josef Kofler, Taschler in der Mahr. ?. Kuhkälber gefleckter Race: 1. Preis mit 10 fl. Josef Wachtler in Neustift; 2. mit 5 fl. 'Georg Huber in Obervintl; 3. mit b fl. Johann Seebacher in Vintl. (Zr. Stierkälber grauer Race: Wurde we gen Mangels an Preiswerbern und Preiswürdigkeit nur abgegeben der 3. Preis mit 2 Dukaten an Jgnaz v. Pretz von Mittewald. H. Stierkälber gefleckter Race war nur ein Stück aufgeführt und erhielt den 1. Preis mit 3 Dukaten AloiS

Huber in ElvaS. Herr Prof. Kalteiiegger dankte schließlich im Namen des hohen LandeSauSschusseS dem Herrn k. k. BezirkS- hauptmann für die Verschönerung des Festes durch seine Gegenwart, dann dem Vertreter des Stadtma gistrates, dem leitenden Ausschuß und den Herren Preisrichtern für ihre Bemühungen und erklärte die diesjährige LandeSthier-AuSsteUpng für beendet. V e r in i s ch t e s. ^ Militärtarife. Se. Exc. der Herr Handels minister hat nachstehenden Erlaß an die Verwaltungen ' sämmtlicher

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.12.1872
Umfang: 8
, und dafür einen intelligenten jungen Landwirth auf diese Schule zu schicken. Verdient Nachahmung! « Aus Salurn wird der „Bozn. Ztg.« geschrie- ben: Die Wahlschlacht ist vorbei; unsere klerikalen Herren haben fast daS ganze Schlachtfeld räumen müssen. Welcher Waffen sich diese Herren. inSbe- sondere ihr Oberkommandant, der hochwürdige Herr Pfarrer Huber, im Kampfe bedient, zeigt die nach folgende .Schilderung: Am 16. d. fanden die Wahlen für deu 3. Wahl körper statt. Schon lange vorher agitirteSe. Hoch

der liberalen Partei eine Einmengung und Störung nicht zu dulden, und beantragte» jeder Wühler solle zur leichteren Aufrechthaltuvg der Ord- SV«8 nung nach Abgabe seines Stimmzettels da» Wahl lokal sogleich verlassen. Dieser Antrag wurde an genommen. Pfarrer Huber aber fand einen Aus weg; er gab, um im Wahllokal bleiben und sein Unwesen treiben zu können, seinen Zettel so lange als möglich nicht ab. Als Apotheker Bock zur Wahlurne trat, protestirte Se. Hochwürden gegen dessen Wahlberechtigung

u. s. w. Der Bürgermeister, der z »gleich Obmann der Wahlkommission war, be- deutet ihm, daß die Reklamationsfrist schon längst verstrichen. Se. Hochwürden will heftig antworten. Da weist ihn der Bürgermeister energisch zurecht: „Herr Pfarrer, feien Sie still, Si? bringen die ganze Gemeinde durcheinander; Sie sollen Seelsor ger sein und sind Hetzer.' Pfarrer Huber will sich noch nicht zufrieden geben; da bedeuten ihm einige Kommissionsmitglieder, daß er, falls er nicht schwei gen sollte, würde weggeführt

werden. DaS Wahlresultat im 2. Wahlkörper war: Sieg der Liberalen mit 23 von 36 Stimmen. Nach Schluß de» Skrutiniums dankt der Bürgermeister dem Pfar rer Huber im Namen der liberalen Partei, da eS nur Se. Hochwürden gewesen, der durch seine Agi tation daS politische Leben in der Gemeinde so an geregt und zur Blüthe gebracht habe. Ein Bürger machte die Bemerkung: „Gottlob, seht, unsere Frauen haben doch gebetet.' Pfarrer Huber ant wortet, er glaube, nicht gefehlt zu haben u. f. w. Im ersten Wahlkörper wurden

am 18. d. ein stimmig die liberalen Kandidaten gewählt. Pfarrer Huber, der in demselben für die Kirche wahlberech tigt war, erschien nicht. Dieser Sieg der liberalen Partei in unserer Ge meinde bedeutet aber auch einen Sieg des Deutsch- thnmS; denn wählend unsere Klerikalen lauter Ita liener als Kandidaten aufgestellt hatten, wählten die Liberalen lauter Deutsche. Unscre Liberalen werden gewiß auch künftig auf der Huth sein, damit eS dem Herrn Pfarrer mit seinem Anhange nicht gelinge, unser an der Sprachgränze

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 25.09.1878
Umfang: 8
. Vielleicht daß dann neue Männer durch das Vertrauen der Bürgerschaft in diesem Saale erscheinen werden und Ihnen die Wahl etwas leichter wird, obwohl diese Versammlung und der Bürgermeister zunächst nicht berufen sind, hohe Politik zu treiben, sondern Ordnung im städtischen Haushalte zu schaffen. Dr. Würz er: Wünscht noch jemand das Wort? (Pause.) Wann nicht, so erkläre ich die Debatte für gefchloff . . '. Dn Huber: Ich bitte ums Wort. — (Dr. Würzer macht eine Bewegung, als wollte er sagen: Das ist fast

, daß kein Mißtrauensvotum gegeben wurde, noch gegeben werden wollte, da nur ein Mißverständniß des Bürgermeisters obwaltete. Zallinger: Ich muß es dem Ermessen des Vorredners anheimstellen, ob es für den Herrn Bürgermeister schmeichelhaft ist, wenn man ihm sagt, er habe den neulichen Beschluß nicht verstanden. Dr. Würzer (zu'Dr. Huber): Ueber die Motivirung kann ich nicht abstimmen lassen, diese ist kein Gegenstand der Abstimmung. (Mehrere Communalnasen verlängern sich. Dr. Huber blickt ver wundert

(ein menschlich Rühren fühlend): Vielleicht könnte' Herr Dr.- Huber sich mit' den Antragstellern Dr. Mumelter und Genossen besprechen und könnte ein EinVerständniß erzielt werden. Dr. Huber (froh): Ja; ich bitte die Sitzung auf kurze Zeit zu unterbrechen.' ^ ^ 7 (Geschieht. —Dr. Huber. spricht M Dr.' Mumelter und einigen Herren; doch wie eS scheint zuerst ohne den gewünschten Er folg. Endlich wird ihnen nahe gelegt, daß eigentlich alle im Mümel- ter'schen Schriftstücke unterschriebenen Herren mitzureden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1881
Umfang: 8
sich am 7. Mai 1881 diese 200 st. von Joses Mar^rvch^ 1 e r zahlen und gibt dem letzteren daher die auch von Peter Mayr unterschriebene Zession, welche aber Joses Margretter zur Ersparung der Kosten nicht verfachen läßt. Simon Moser ist aber dem Andreas Huber 300 fl. schon lange schuldig, zahlt demselben ober nichts, sondern verbraucht jene 200 fl. für sich und kann dann auch nichts mehr zahlen, weil er kein anderes Vermögen wehr besitzt. Andreas Huber klagt daher und kommt endlich zur ExekutlonSsührung

. Am 1. Juli 1881 läßt er im Vcrfachbuche Nachsehen, ob Simon Moser kein ausliegcndes Geld habe, und richtig hat er laut Verfachbuch 200 fl. von Peter Mayr zu sordero, versichert auf dem Anwesen des Schuldners. Andreas Huber belegt daher sofort diese Forderung mit Beschlag, und Peter Mayr erhält eines schönen Tages die Zustellung, daß er bei eigener Haftung die Schulden an Simon Moser pr 200 fl. niemand anderm als dem Andreas Huber zahlen dürfe. Peter Mayr läuft zum Josef Margreiter, und beide erscheinen

mit der Zession vom 7. Mai 1881 bei Gericht. Nun gibt es zwei Fälle: entweder I. Andreas Huber sieht ein, daß Josef Margrei ter im Recht sei. weil er die frühere Zession hat, dann sind mindestens die Exekutionskosten hin; 2. oder Andreas Huber sieht dies nicht ein, und führt sohin mit Josef Margretter Pro zeß durch ein, zwei, drei Instanzen. Dieser Fall setzt voraus, daß Simon Moser ein ehrlicher Mensch sei; ist er aber zufällig ein Lump, so kann er den Um stand, daß Josef Margretter die Zession yom 7. Mai

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 14.09.1875
Umfang: 8
ent¬ sendet. Der Anklageschrift entnehmen wir Folgende«: Franz Huber, k. k. Steueramtskontrollor, 60 Jahre alt, verheirathet, Vater von 5 Kindern, hat in seiner Eigenschaft als substituirter Steuereinnehmer von der ihm zufiehenden Amtsgewalt Mißbrauch gemacht, und zwar in zwei Fällen: das eine Mal zum Nachtheil des Andrä Jenewein in Kolsaß, das andere Mal zum Schaden der Katharina Jenewein von WattenS. Am 21. September v. I. erhielt

nämlich Andrä Jenewein vom Steueramte in Hall einen Zahlungsauftrag von Gebühren im Betrage von 45 fl. Er berieth sich über diesen Gegenstand mit Cooperator Flatscher und Gemeindevorsteher Egger. Cooperator Flatscher rieth zu einem Gesuche an die Finanzbezirksdirektion. verfaßte auch ein solches, in welchem er Namens des A. Jenewein um Abschreibung von 30 fl. bat , und sandte dasselbe Tags darauf an das Steueramt. Huber jedoch unterschlug

dieses Gesuch, machte ein neues, welches um gänzliche Nachsicht bat, in welchem Sinne auch von der Oberbehörde entschieden wurde. Zwischen 11. und 18. Oktober 1874 erhielt Jenewein eine Vorladung vor das Steueramt, welche von Huber allein unterzeichnet war. Cooperator Flatscher , dem diese Vor¬ ladung gezeigt wurde, behauptet auf das Bestimmteste, auf diesem Schriftstück die Bemerkung vorgefunden zu haben, daß die Abschreibung von 30 fl. be¬ willigt

worden sei. Jenewein leistete am 19. Oktober der Vorladung Folge, und als er im Steueramte erschien, drängte ihn Huber auf den Gang und forderte die Bezahlung der nicht erlassenen 15 fl., welche Jenewein jedoch fich zu bezahlen weigerte, da diese Gebührenzahlung von einem Gutsverkauf her¬ rühre und diese Verpflichtung von dem andern Contrahenten , nämlich den Schuler'schen Kindern übernommen worden sei. Er verständigte daher deren Mutter

von der Verpflichtung, diese Gebühr zu bezahlen. Im Aufträge dieser Frau erschien am 29. Oktober Johann Meßmer beim Steueramte und erlegte dem Controller Huber die 15 fl., welcher dieselben mit der Bemerkung, er wisse schon, warum eS fich handle, annahm, jedoch den Empfang, wie er sagte, wegen Geschäflsüberhäufung nicht bestätigte. Johann Meßmer schickte nnn am 8. oder 9. November einen Stephan Kofler zum Steueramt, um die Quittung zu verlangen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 04.06.1880
Umfang: 16
von Matrei, Kluibenschädl I. von StamS, Neuhauser Karl von Innsbruck, Schönherr Ferdinand von Kematen, Appeller Kasimir von Innsbruck, v. Hibler Johann von Hall, Hechenberger Alois von Silz, Leitner Franz von Radfeld, Huber Alfred von Hall, Keller Ignaz von Innsbruck, Staffner Paul von Kirchberg, Peter longo Johann von Innsbruck. Josefa Hausberger, ein außerehliches Kind , kam als kleines Kind von 2 Jahren nach dem Tode ihrer Müller nach Kufstein

zu einer Schwester der¬ selben und deren Manne R. Hausberger, Kupferschmied dortselbst. Schon im Alter von 17 Jahren hat sie ein Liebesoerhältniß mit dem ihr von der Schule her bekannten Josef Huber vulgo „Stecher" begonnen, welches Huber wider löste. Sodann kam sie nach München, um nähen zu lernen, und hernach nach Innsbruck in Dienst, von wo sie gegen Ende vorigen Jahres abermals nach Kufstein zu ihren Zieheltern znrückkehne. Nun suchte sie Huber

sie endlich Unterstand und Huber, dem sie bei ihren abendlichen Zusammen¬ künften gestand, daß sie von ihm in guter Hoffnung sei, fieng an sie in herzloser Weise mit höhnischem Spotte zu bewerfen und auf die Aufforderung, er möge doch für das zu gewärtigenve Kind wenigstens in etwas Sorge tragen, erklärte er ihr zum öfkern, das Kino gehe ihm nichts an, er habe nichts, sie solle nach Innsbruck gehen , er habe sie ja bezahlt

, da die Kugel am Darmbeine abglitt, unter¬ blieben ist. Huber kehrte sich gleich nach dem Schüsse um und sah noch die HauSberg r davonlaufen, welche am nächsten Morgen außerhalb Langkampfen im Besitz; der Schußwaffe und ziemlicher Munition arretirt wurde, während dem Huber sogleich ärztliche Hilfe zu Theil wurde. Bei der Untersuchung der Aerzte fand sich die Kugel in der Unterhose des Beschädigten vor. (Schluß folgt.)

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.03.1880
Umfang: 4
, Besitzerin deS Badeanwesens in Bachgart im Pusterthal, steht unter der Anklage der Brandlegung und als Complicen beim Verbrechen sind überdies vou der Anklage bezeichnet der 4Zljährige Zimmcrmaler Eduard Bachlechner, und der Schmied von Mühlbach Josef Schneider vulgo Preuß, überdies Simon Huber, . KläuSlschneider in Bachgart. Die Verhandlung leitet Herr L.-G.-Rath Gsteu, als 'Notanten fungiren die Herren L.-G.-Rath von Tren tini und Rathssecretär v. Payr, die Anklage vertritt HzrxStaManwalt R. v.Heinisch

aber die Behörde im Interesse der Gläubiger nicht stattzugeben vermochte. Daß Marie Kantfchieder den Gedanken hatte, sich die Summe von 14 ODO fl. zuzuwenden, mit welcher ihr Anwesen bei der Tiroler Äffecuranz versichert war, geht nach der Anklageschrift auch daraus hervor, daß sie zu wiederholtenmalen den Simon Huber aufgefordert hatte. Bachgart anzuschüren. Die Anklage behauptet, daß die Kantfchieder nicht allein die Brandstifterin gewesen sei, sondern daß auch Bachlechner und Josef Schneider ihr dabei

, sondern geradezu zu falschen Angaben gegriffen habe. Der vierte Angeklagte Simon Huber wird beschuldigt, der Witwe den Einschlag gegeben zu haben, Bachgart anzuzünden,, um zu einem Gelde zu kommen. In ihrem heutigem Verhöre gibt Maria KauLschieder. zwar zu, einmal mit Huber wegeq des Anschüren» ihres Anwesens gesprochen zu haben, sie sucht aber die Sache so> zu drehen, als habe sie ihm'Nicht'zu-und nicht abzerathen und selbst den Pelz ; zwar! waschen, aber nicht naß machen wollen. Vorsitzender

: Sie haben sich nicht bloß zu Huber allem, sondern zu verschiedemwiPersonen ge äußert,. daß es am Besten wäre, AlkS in Brand zu stecken; . der Gelegenheit von Hochgewittern meinten Sie: Da? -Blitzemschlagen, das für Ander« ein Unglück seil! Würde,.wäre für Sie ein Glück. Angeklagte: Das ist alles nicht wahr. . V o vs. Im Jahre tk76 hpt es in Bachgart eben falls gebrannt und Sie «hielten dsmalS-von der Äffe curanz 2800> st. Sie wußten also bereits, daß man da unter Umständen nicht zu kurz komme

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 01.02.1879
Umfang: 6
Johann und Maria Scheyring entschlagen sich der Aussage, worauf Herr Staatsanwalt L i n s e r die Anklage wegen öffentl. Gewaltthätigkeit zurückzieht. Scheyring wird daher bloß der ob- bezeichneten Uebertretung schuldig gesprochen und zu 3 Tagen Arrest verurtheilt. 3. Unsere Leser erinnern sich gewiß noch des Falles, wo der Spieß sich gekehrt und aus der Klägerin eine Angeklagte ward. Anna Huber, verehel. Thaler aus Breitenbach, Bergschmiedin in St. Gertraud, war nämlich beim Annexiren von Schwemm

vor Gericht aus dem Gerichtssaal weg in Haft bringen. Gegen diese Anna Huber nun wird heute die Anklage wegen Verbrechens des Betrugs erboben, da sie in listiger Weise und in der Absicht, das Gericht in Jrrthum zu führen und dadurch den Josef Prosch um die Leistung eines Schadenersatzes unter 300 fl. zu schädigen, in eigener Sache durch Erdichtung der die verbrecherische Qualifikation begründenden Umstände des Abortus und der Berufssiörung vor Gericht wissentlich ein falsches Zeug- niß abgelegt

habe. Diese Anklage wird in eingehender und um fassender Weise von der Staatsbehörde begründet. Die Ange klagte, welche sammt ihrem Gatten einen sehr üblen Leumund genießt und von den Gemeindvorstehungen von Münster und Reith als eine liederliche, sittlich verkommene, zank- und rach süchtige Person, die es auch mit dem Eigenthum nicht genau nehme, bezeichnet wird, beharrt auch heute noch bei ihren frühern Angaben. Die Schwiegermutter der Huber, Gertraud Thaler, Uhrmachersgattin aus Raltenberg, will Anfangs

ein Zeugniß ob legen, merkt aber bald Unrath und entschlägt sich der weitern Aussage. Zeugin Maria Stall, Witwe Foidl in Reith gibt an, daß die Angeklagte auf ihr Befragen eine Schwangerschaft ent schieden in Abrede gestellt habe; daß dieselbe am 24. August unmittelbar nach der Entfernung des Dr. Prantl, der den Abor tus konstatiren sollte und die Huber über schreckliche Schmerzen klagend im Bette traf, zu ihr ins Haus gekommen fei, über den Lerchbauer geschimpft und gesagt

habe: „jetzt werde ich ihn schon kriegen, den Lerch, er muß mir wenigstens 500 fl. zahlen." Das selbe bezeugt auch Joh. Knoll, Bergarbeiter in Reith, zu dem die Huber äußerte: „um 2—3 Zehner habe ich den „L.rch" schon." Am gleichen Tage sah auch die Zeugin Johanna Dand- ler von St. Gertraud die Angeklagte wiederholt außer dem Hause. Diese übereinstimmenden Aussagen aller beeidigten Zeu gen stehen im entschiedenen Gegensatz zu der Behauptung der Angeklagten, daß sie 14 Tage nicht aus dem Bette gekommen sei. Die Angaben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 12.11.1880
Umfang: 6
Dieb stals abgestraft, ist geständig und wird zu sieben Monaten Ker kers verurtheilt. 4. Am Abend des 2. Oktober giengen der 33 Jahre alte, ledige Bergknappe Franz Modl aus Hopfgarten und sein Freund Johann Achleitner, Bergknappe in Angat mitsammen unbefug ter Weise in das Revier des Franz Friedrich in den sogenannten kurzen Grund bei Kelchsau aus die Jagd. Ohne es zu wissen, übernachteten sie in der Hütte des beeideten Jägers Franz Huber, der dieses Revier zu beaufsichtigen hatte. In der Früh

um 3 Uhr verließen sie die Hütte, wurden aber vom Knecht des Huber bemerkt, der diesem davon Mittheilung machte. Huber gieng den Beiden nach. Als er in ihre Nähe kam und bemerkt wurde, ergriff Modl eiligst die Flucht, Achleitner aber gab auf den Jäger Feuer. Sozusagen im gleichen Augenblick, als er den Schuß losdrückte, erhielt er aber von Huber eine volle Schrot ladung ins Gesicht, an deren Folgen er am 21. Oktober in der Frohnveste zu Hopfgarten starb. Modl, schon in Baiern wegen Wilddiebstals

abgestraft, ist geständig und erhält wegen ver suchten Wilddiebftals eine fechömonatliche schwere Kerkerstrafe zu erkannt. (Gegen den Jäger Huber war keine Anklage erhoben worden, weil er auf Achleitner im Zustande der Nothwehr schoß.) 5. Am 3. Juni wurde zu Oberperfuß eine Gemeindeschieß übung abgehalten, an welcher sich auch Landesschützen unter ver Aussicht des Führers «sigmund Stafner betheiligten. Stafner bestimmte die zwei ältesten Landesschützen, Alois Kranewitter und Alois Abenthung zu Zielern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 05.06.1880
Umfang: 8
«; auch die in dm beiden Flügeln des Gebäudes enthaltenen Freskogemälde sind vorzügliche Nach bildungen von Szenen aus dem Thierleben, deren wolerhaUluer Zustand auf die Malerei in der Römerzeit wichtige Streiflichter wirft und zugleich d« Einfluß griechischer Kunst dmtlich er kennen läßt. Bon dem Schwurgericht. Innsbruck, 3. Juni. (Dchluß.) Die beiden Sachverständigen, die .HH. Prof. Dr. Schott und Dr. Kleinwächter erklären die Wunde des Huber als keine schwere Ver letzung, als nicht lebensgefährlich

beleumundete angeklagte Mädchen mit nicht ganz reinem Borleben habe heute im Wesentlichen die Wahrheit gesagt, während Huber, auf das Beste beleumundet, als frecher Lügner dastehe. Die An klage müsse er vollinhaltlich aufrecht erhalten, wenn jedoch die Geschworenen der Aussage der Angeklagten: sie habe den Huber nicht tödten wollen, Glauben schenken, so werden sie den versuchten Meuchelmord ausschließen, jedoch das Schuldig wegen schwerer körperlicher Verletzung aussprechen müssen. Der Vertheidiger

Hr. Dr. Haßlwanter sucht geltend zu machen, ein vorbedachter Mord im gegebenen Fall sei nicht anzunehmen, da für die Angeklagte eine Verbindung mit Huber das ersehnte angestrebte Ziel war. Ein Leid wollte die Angeklagte ihrem Verführer onthun und dies mußte ein körperliches sein, da Huber, wie er ja heute gezeigt, ein steinern Herz habe. Die verwendete Waffe sei allerdings eine sogenannte tödtliche, aber man könne auch einen geringern Erfolg als den Tod erzielen, sonst müßte jeder Zweikamps mit Pistolen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 12.03.1875
Umfang: 8
680 hielt ihm die Mündung der Pistole hart auf die Brust mit den Worten: „Gib' mir das Geld, oder ich schieße." Der schon bejahrte Huber erschrack ob der drohenden Gefahr und lieferte dem Räuber seine Brieftasche aus, der damit verschwand. Burganza ging nach Breitenbach zurück, setzte auf einem Kahne nach Kundl über, wo er noch vor Mitternacht im Gasthause zechte. Um 4 Uhr Früh sah man ihn schon auf dem Bahnhofe in Brixlegg

6 bis 7 fl. gebraucht haben dürfte. Unterdeffen war man aber schon auf seiner Spur. Huber begab sich nämlich sofort zu seinem Schwiegersöhne und erzählte den Vorfall. Sogleich ging dieser, um de» Räuber zu suchen und verfolgte seine Spur bis Brixlegq, von wo aus sofort nach Ala telegraphirt und Burganza dort bei seiner Ankunft verhaftet und hieher überliefert wurde. Trotz der übereinstimmenden Zeugen¬ aussagen und der ganz sicher und klar vorliegenden

Thatsachen leugnete Bur¬ ganza Alles weg und gerieth nach und nach in eine solche Aufregung, daß er im Saale gebunden und abgeführt werden mußte und der Gerichtshof die Ver¬ handlung in Abwesenheit des Angeklagten fortzusetzen beschloß und ihn wegen Beleidigungen, die er sich gegen einzelne Personen erlaubte, mit drei Tagen Dunkelarrest strafte. Nun nahm die Verhandlung rasch ihren Fortgang. Die Ausreden des Angeklagten, er kenne den Huber

nicht, die bei seiner Verhaftung Vorgefundenen 66 fl. 45 kr. seien seine Ersparnisse und er habe erst Morgens 6 Uhr Breitenbach verlaffen, um seine Eltern zu besuchen, wurden durch die übereinstimmenden Zeugenaussagen, daß Burganza den Huber sehr gut kenne und oft bei ihm war, daß er schon um 4 Uhr Früh auf dem Bahnhöfe in Brixlegg gewesen und sein Treiben dort aufgefallen sei, daß er nie hätte Er¬ sparnisse haben können, da er all' sein Verdienst

ich", auf alles Weitere verzichtet und der Vorsitzende das Resumb gegeben hatte, verkündete der Obmann der Geschworenen, Notar Dr. Knoll, nach kurzer Unterbrechung das Resultat ihrer Beratbung. 1. Hauptfrage: Ist der Angeklagte schuldig, in der Nacht vom 26. aus den 27. Dezember 1874 auf dem Ktrchwege bei Oberbreitenbach dem Bauer Franz Huber in der Absicht, sich seines Geldes zu bemächtigen, eine Pistole an die Brust gesetzt und ihn mit dem Erschießen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 14.09.1875
Umfang: 8
2535 Advokaten zu bezahlen sei, ferner die Aufforderung, von der Beschwerde zurück- zutreten, da diese durch Rückerstattung de« Betrages gegenstandslos geworden sei. Am 28. Dezember 1874 und 2. Jänner 1875 kam Huber selbst nach Kolsaß, um diese Zurücknahme der Beschwerde zu bewirken, wobei er indirekt das Bewußtsein seines inkorrekten Vorgehens zu erkennen gab, indem er ver¬ sicherte, er könne, wenn die Beschwerde nicht zurückgezogen

würde, seine Stelle verlieren. Aus diesen Umständen schließt die Anklage, daß Franz Huber, trotzdem ihm die vollständige Nachsicht der von Jevewein geschuldeten Gebühren bekannt war, von seiner Amtsgewalt Mißbrauch gemacht habe, um sich den Betrag von 15 fl. rechtswidrig zuzueignen, und daß deren Zurückstellung nicht ans thätiger Reue, sondern nur aus Furcht vor der Untersuchung von Seite der Vorgesetzten Behörde erfolgte. In ganz ähnlicher pflichtwidriger

Ausübung seines Amtes habe Franz Huber die Katharina Jeneweia von Wattens um den Betrag von 3 fl. beschädigt. Im Herbste vorigen Jahres erhielt dieselbe einen Zahlungsauftrag, betreffend Gebühren in der Höhe von 15 fl. Ihr Ehemann begab sich in dieser A gelegenheit zum Steueramte in Hall, woselbst er die Auskunft erhielt, daß mittelst eines Gesuches an die Ftnanzbezirksdirektion eine Abschreibung dieser Gebühren zu erlangen sei, und Adjunkt

, eS seien statt 15 fl. nur mehr 3 fl. zu bezahlen, welche Summe von Jenewein auch bezahlt, also von Huber widerrechtlich eingehoben wurde. Der Uebertretung des Be¬ truges machte sich Huber dadurch schuldig, daß er den pens. Amtsdiener Urban und den BezirkSgerichtsdiurnisten I. Scraba verleitete, dem Steuerinspektor Schiechtl in der gegen ihn anhängig gemachten Disciplinar- Untersuchung zu seiner Entlastung falsches Zeugniß abzulegen. Sowohl Scraba

als Urban leisteten dieser Aufforderung Folge, daher sie der Uebertretung des Betruges durch falsche Aussage vor einer Behörde angeklagt erscheinen. Mit seiner Verantwortung gerieth Huber in Widerspruch mit den Angaben die er seiner Zeit dem Disciplinarrichter gemacht hatte. Damals hatte er nämlich behauptet, das Gesuch des Andrä Jenewein sei sofort der Oberbehörde vor¬ gelegt und die verfügte Gebührennachficht rer Partei intimirt worden. Meßner

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