251 brauchte ihr Taschentuch. „Aber bald wieder kommen, Frau Gräfin! Fein g'wiß, gellen Sie, und recht g'sund leben!" O'Reilly und Maas küßten sich. „Wir werden uns lange nicht mehr sehen," sagte der Amerikaner; „wenn ich Ihnen dienen kann, geschieht es mit Freuden. A propos, in München, diese Woche, wohnen wir Hotel Vier Jahreszeiten. Leben Sie wohl!" Der Postmeister selber kutschierte; er bestieg seinen Sitz. Die Gräfin wandte sich an Maas: „Leben Sie wohl, Herr Doktor! Ihr Glück," fügte
sie mit be sonderem Nachdrucke bei, „wird das meinige sein. Gott behüte Sie!" Der Wagen setzte sich in Bewegung; Maas, ohne em Wort zu sprechen, erhaschte Claras Hand und drückte einen heißen Kuß darauf — und thalauswärts ging es in frischem Trabe der Station zu, wo die Reisenden den Eilzug bestiegen. — Schon in früher Abendstunde befanden sie sich in München, im Hotel Vier Jahreszeiten. Unter ihren Münchener Verwandten fühlte sich die Gräfin Redow alsbald heimisch. Der Verwirklichung ihrer Pläne schien