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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 04.11.1900
Umfang: 16
Die beiden Freunde trennten sich lange vor Ende der Reunion. William war um seine Hoffnung betrogen worden, Hanna's Bekanntschaft zu machen. Er kehrte des halb, als er Helbig in seinem Hotel abgeliefert, noch ein mal tu den Ballsaal zurück, fand sie aber nicht mehr, auch nicht den jungen Engländer, der ihn hatte vorstellen sollen. Er hatte ja keine Ahnung, in welcher engen Beziehung sie zu der Ohnmächtigen stehe . . . Auch Hanna ihrerseits war heute um ihr Vergnügen gekommen. Sie saß

bis in die späte Nacht noch immer bei der Schwester, bis deren Zustand nach Aeußerung des Arztes sein Bedenkliches verloren. Wie Ela dazu gekommen, das war ihr ein Räthsel, über das sie sich vergeblich den Kopf zerbrach. Sie war in letzter Zeit oft sehr nervös gewesen, hatte aber doch sonst keine Zeichen von Unwohlsein geäußert. Morgen wollte sie horchen! Sie überließ die Kranke also einer Wärterin und suchte um Mitternacht die Ruhe. Fritz Helbig machte sich, in seinem Hotel angekommen, so halb und halb

seinen Arm und er zählte, er sei gestern Abend noch in den Sälen gewesen, um seine kleine Schwärmerei zu sehen, habe sie aber nicht mehr gefunden. Man dürfe doch nicht so ganz herzlos sein und müßte sich wohl nach dem Befinden der jungen Frau erkundigen lassen. „Thu' das meinetwegen! Mir geziemt es nicht!" William winkte also in den Anlagen einen Commissionär herbei und beauftragte ihn, sich im Hotel de Bade nur beim Portier zu befragen. Dieser zog eine Visitenkarte hervor und erklärte, er komme eben

im Aufträge dieses Herrn schon vom Hotel, den er vor dem Conversations- hause treffen solle . . . „Rittmeister von Lippart", las er die Karte. Es sei gegen Morgen, berichtete er, wohl einige Erholung eingetreten, doch rathe der Arzt die höchste Vorsicht. Helbig lachte ironisch: „Der Schreck tödtet so leicht nicht! Die Lebenslust gebietet stets über gute Nerven!" „Sag' das nicht! Es war ein schwerer Fall! Ich sehe sie noch vor mir. Doch da kommt ja derselbe Herr, in dessen Arm sie gesunken, ihr Tänzer

schleppte ihn indessen davon. Der Letztere war hoch erfreut, als er vor dem Kur hause seine englischen Freunde fand, die am Morgen ein getroffen. Er verabredete mit ihnen, einige Monate mit seiner Jacht auf den kühlen Fluthen des Mittelmeeres umher zu schwimmen und Helbig mußte Zusagen, dabei sein zu wollen. Dieser fand seinerseits unter den Gästen die beiden Herren aus Berlin wieder. Er überließ William seinen Freunden und setzte sich zu ihnen. Darauf suchte er sein Hotel wieder, um nach Aegypten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 21.05.1892
Umfang: 16
können. „Sie erkennen mich gewiß nicht, mein Herr — " begann er. „In der That," erwiderte Mariricc, ganz erschrocken über die furcht bare Veränderung, die er bei seinem Onkel geivahrte. „Ich bin Polizeiagent und heiße Etienne. .Ich befand nrich in dem Kabinett des Gefängnis-Direktors, als Sie in Freiheit gesetzt wurden — — auch war ich beauftragt worden, Daniel Hubert im Hotel de Normandie zu Havre zu verhaften." Famin, der keine Kraft besaß, sich nochmals zu erheben, schlug bei 1 diesen Worten beide Hände

: „Um mein Ziel zu erreichen, mußte ich die Spur Daniel Huberts von dein Momente an wieder aufnehmen, da mir dieselbe verloren gegangen. Ich begab mich daher nach Havre, ins Hotel de Normandie, wo ich mich als Bruder Maurice Söguins vorstellte, der mit dem letzten Paketboot aus Amerika angelangt sein mußte. Natürlich wurde mir geantwortet, daß thntsächlich ein Gleisender dieses 'Namens im Hotel abgestiegen, dann aber wieder abgererst sei, ohne anzugeben wohin. Ich gab mir den Anschein, als ärgere

sein, bis ich ihm den Weg versperre. — Halten wir ihn einmal fest, so kommt die Reihe an seine Komplizen, sofern er welche hatte —" Abermals begann Famin zu erbleichen. „Sie denken also, daß er nicht allein operierte?" fragte Maurice. „Vielleicht — an jenem Abend hatten sich zwei Männer in dem Hotel eingesunden, die mit Ihnen sprechen wollten und die Daniel Hubert aus der Flucht folgten — ein kleiner, breitschulteriger Greis mit Brille und

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 27.02.1892
Umfang: 16
. ,Np,Ul ten sich un ter die Schaar der Reisenden und begaben sich in die Stadt. Vor dem Hause der Seebe hörde ange langt , gab Herr Ger vaise seinem Gefährten ein Zeichen, ihn zu er- ivarten, schritt über die breite Straße und verschwand in dem Thore des Hotel de Normandie. Ein Die ner trat ge rade aus dem Bure auzimmer und diesen fragte er, ob der aus Reiv-'Aork kommende Eity of Mel bourne be reits ange langt sei. „Rach nicht, mein Herr. Das Fahrzeug ist avisiert und harrt auf of fener See der Flut

, um einlau sen zu kön nen; vor einer guten Stunde wird es nickit im O.uai sein. Erwarten Sie vielleicht jeipanden?" „In der Thal erwarte ich einen Reisenden, nur weiß ich nicht, ob er hier oder in einem andern Hotel absteigen wird. Ich werde mich nach dem Hafen verfügen." „Immerhin kann ich Ihnen die Liste jener Passagiere zeigen, für die Zimmer bestellt worden sind." „Ganz recht; das wird mich auf die richtige Fährte bringen." Der Mann geleitete ihn ins Zimmer und schlug vor ihm das große Register

." Die Au gen des Greises fun^ feiten wild unter seiner blauen Bril le. „Ja, das! ist er," j sprach er mit lauter Stim me. „Woller Sie ihn im Hotel erwar ten, mein l Herr „Nein.' „Wün schen Sie, daß der Hm sofort nach feiner An kunft von Ihrem Be suche benach richtigt wer det" „Das ifl nicht nötig,j da ich im Laufe des j Abends wie der vorspre chen weck Alles geht gut,' sagte er m killen m sich, wäh rend er m entfernte. Aus de: Straße ge wahrte er zwei starke Männer, du bis an den Hals zuge knöpft

, den Stock unter dem Arm haltend uni denHut leicht- aufs Ohr ge drückt, vor dem Hotel auf- und abj schritten. All er den Kopf abrveirdete, mn ihren Blicken auszuweichen, entdeckte er aut der anderen Seite der Straße zrvei andere Herren, die nicht minder kräf tig gebaut, den Bürgersteig in entgegengesetztem Sinne abschritten, wöbet jeder einen tüchtigen Stock in der Hand hielt. „Alles in Ordnung, die Falle ist bereit," murmelte Gervaise. „Herr William Jordan, Sie mögen kommen, man erwartet Sie Es war ganz

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 14
Datum: 23.04.1892
Umfang: 14
-*—!■ 66 -t-— unsicher umher und damit sank er lautlos, ohne einen Schrei auszusto ßen, gleich einer leblosen Masse zu Boden. In dein Halbdunkeln Hintergrund des Zimmers, in der Umrahmung der Thür stand Maurice Söguin, bleich und ernst. 12 . run unseren Lesern dieses plötzliche Austauchen Maurice Söguins zu erklären, müssen wir ein wenig zurückgreisen und einige Tage nach dem tragischen Ereignis, dessen Schauplatz das Hotel de Normandie zu Havre gewesen, in dem Polizeigefängnisse zu Rouen

feines Zustandes bis zur nächsten Serie warten, sofern er eben gesund wird." „Ist er jung?" fragte der Abbe nach einer Pause. „Kaum 20 Jahre alt." „Armer Irregeleiteter — — und hat der Uttglückliche hier selbst versticht, Hand an sich zu legen?" „Rein, Herr Abbe," fuhr der Sprecher fort; „es scheint, daß er in einem Hotel zu Havre in dem Augenblick, da er verhaftet tverden sollte, sich zivei Messerstiche beibrachte, deren einer ihm dett rechten Lungenflügel durchbohrte. Man hielt ihn für tot

. Regungslos, mit wachsbleichem Gesichte, geschlossenen Augen und auf der Decke ruhettden Händen lag eine mättnliche Gestalt in den Kissen; man hätte meinen können, es sei ein Toter. Der Priester neigte sich vor. „Mein Gott!" entfuhr es seinen Lippen, während er sich hastig emporrichtete tind da die barmherzige Schivester und der Wärter näher getreten waren, fragte er nach dem Rauten des Verhafteten. „Im Hotel hatte er sich unter dem Namen William Jordan ein tragen lassen," erwiderte der Aufseher

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