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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 08.04.1876
Umfang: 12
auf- stellten. Diese ältesten Beobachter, die unter dem mächtigen Eindrucke des wunderbar klaren und durch sichtigen Himmels, der sich über die Ebene Sinear wölbt, einen Sonnen- und Stern-Cult schufen, hatten freilich keine Ahnnng dav?n, welche Aufgabe sie uuler- nahmen, als sie zuerst die Bewegung der Sonne durch die Kreisbahn des ZodiacuS darzustellen versuchten. — Für Denjenigen, welcher sich an die Auffassung geometiischer Formen gewöhnt hat, gehört es zu den interessantesten Gegenständen z» verfolgen

die Ent wicklung der theoretischen Astronomie von jenen ältesten Zeiten bis zu dem Tage, wo ein Zauberwort New- lon's aus einem Schlage alle verworrenen Räthsel löste, welche die Bewegung der Sonne und der Pla neten darbietet. Wenn die Lösung der Probleme der Himnitls-Mechaiiik heute beinahe denjenigen Grad der Vollkommenheit erreicht hat, der b-i der beschränk ten Fähigkeit unserer Sinnesorgane überhaupt mög lich ist, so liegt der Grund einfach darin, daß sich die Theorie einer beständigen Kontrolle

!u»d dem Zustande jener felbstlenchtenden Himmelskörper.'. Die meisten dieser Boten sendet uns die Sonne, die, ein wahres Lichtmeer über > die Erde, auSgießt. So mögen wir denn hoffen, von ihnen eingehende Aus schlüsse über die Natur der Sonne zu erhalte»^ Wenn wir dieselben zusammenstellen mit den Ergebnissen, welche die unmittelbare Beobachtung der Sonne, ins besondere während der totalen Sonnenfinsternisse gr» liefert hat, so dürften wir schließlich zu einer ziemlich bestimmten Vorstellung

über die Konstitution des Ge stirnes gelangen, wclchcS für uns Erdbewohner unter- allen die größte Wichtigkeit besitzt, indem seine, licht- uud wärmespendende Thätigkeit, nichts weniger als, ^ie nothwendige Voraussetzung für unsere eigene Exi stenz bildet. Ich schicke eine kurze Bemerkung über die Dimensionen des SonnenkörperS voraus. r. Größe und Masse der Sonne. Die Sonne ist eine Kugel, deren Halbmesser nach, den neuesten Bestimmungen 93.000 geographische Meilen beträgt. Der körperliche Inhalt dieser Kugel

übertrifft denjenigen unserer Erde l,270.000 Mal. Selbst sämmtliche Planeten nnsercs Systemes zusam mengenommen bilden nnr den 560sten Theil dieses VolumeS, dessen ungeheure Dimensionen am besten dnrch die Angabe veranschaulicht werden, daß wenn man sich die Erde im Eentrum des hohl gedachten SonnenkörperS vorstellt, der Mond dieselbe umkreisen könnte, ohne der innern Oberfläche der Sonnenkugel merklich näher zu kommen, als der Erde im Centrum.- Die Abweichungen der Gestalt der Sonne

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 12
Datum: 08.04.1876
Umfang: 12
hat. Dasselbe wird ge zeigt durch die Vergleichung der Fleckenkerne mit der dunkeln Scheibe der Planeten Venus und Merkur, wenn dieselben vor der Sonne vorüberziehen. — Während diese Scheiben vollkommen schwarz erschei nen, zeigen die Kerne der Flecken eine rostbraune Färbung. Liuch daS blendende Drummond'sche Licht auf die Sonne projicirt, bringt einen schwarzen Fleck hervor. Der amerikanische Astronom Langley, der sich gegenwärtig mit dem Detailstudium der Flecken beschäftigt, erklärt den schwärzesten Theil deS Kernes

Nachrichten weni ger bestimmt lauten. Hieher zieht man namentlich die öfter wiederkehrende Angabe einer länger andau ernden Verdunkelung des Sonnenlichtes, wie sie aus den Jahren 536, 626 u. s. w. gemeldet ward. Der eigentliche Entdecker der Sonnenflecken ist der Ost sriese Johann Fabricins, der im Dez. 1610 einen Flecken auffand, und daraus die von Gior- dano Bruno nnd Kepler geahnte Notation der Sonne ableitete. Seine Beobachtungen legte er nie der in dem 161! zu Witterberg erschienenen Werke

Gebilde führten. Wie bereits erwähnt, wurde ans der Beobach tung der Sonnenflecken sehr bald erkannt, daß die Sonnenkugel sich um eine Axe drehe, welche zur Ebene der Erdbahn eine Neigung von ungefähr 33° be sitzt, also von der Senkrechten auf dieselbe nicht be deutend abweicht. Die Sonnenflecken erscheinen stets am östlichen Rand der Sonne und rücken auf der selben beständig von Ost gegen West weiter, bis sie nach ungefähr 13 Tagen den Westrand erreichen. Diese Erscheinung konnte allerdings

auch so gedeutet werden, daß der Fleck ein sonnennaher, dunkler Planet sei, dessen Vorübergang an der Sonnenscheibe wir auffassen. In der That dachten FabriciuS und Scheiner einen Augenblick an diese Erklärung; allein die Größe der Flecken, die Aenderungen in ihrer Gestalt, ja ihr gänzliches Verschwinden, daS oft beobachtet wer den kann, schließt den Gedanken an ihre kosmische Existenz völlig aus. Sie müssen der Sonnenober fläche angehören, und die eben erwähnte Bewegung kann nur durch eine Drehung der Sonne

um eine eigene Axe erklärt werden, welche sich in ungefähr 25^ Tagen (genauer 25T. 5St. 37M. nach Spörer) vollzieht. Die Punkte, in welchen diese DrehuugS- axe die Sonnenoberfläche trifft, heißen SonnenPole; die durch den Mittelpunkt der Sonne auf sie senkrecht gelegte Ebene der Aequator. Daran knüpft sich eine Bestimmung der Sonnenorte durch Länge und Breite analog derjenigen, welche wir für unsere Erde zu gebrauchen pflegen. Wiederholt man die Bestim mung der Rotationszeit an einer größeren Zahl

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 10.04.1876
Umfang: 10
L »rträ-Veilaae des „Boten für Populärer Bortrag, gehalten am 13. Wiarz 1876 in der Pula der Universität zu Innsbruck ' , ,von ^ - 0r. Q, Stolz, . a. Profe^or, der.Mathematik. .' «Schluß^ IV. Die Atmosphäre- und die Protuberanzen del Sonne. Bereits wiederholt wurde die Atmosphäre der Sonne erwähnt; nun soll an der Hand der Beobachtungen ihr Vorhandensein wirklich erwiesen werden. Zunächst folgt ihre Existenz schon aus der bereits früher er. wähnten Thatsache, daß die Sonnenscheibe weit Heller

zurückzulegen haben, also mehr geschwächt wer den als die von den Punkten der Mitte auSgesandten. Auf das Vorhandensein einer Atmosphäre deutet auch die Undeutlichkeit des Randes der Sonnenbilder. Das Resultat diese» Schlusses wird bestätigt dadurch, daß bei totalen Sonnenfinsternissen die Atmosphäre der Sonne in der That als glänzender S trahlen schein gesehen wird. Eine totale Sonnenfinsternis ist ein so seltenes und zugleich so großartiges Schauspiel, daß ich mir nicht versagen kann, Secchi'S

auSdruckoolle Schilderung derselben in freiem AnSzuge hier wieder zu geben. „Eine Sonnenfinsterniß wird erst von dem Momente an interessant, wo rer Mittelpnnet der Sonne vom Monde bedeckt ist. Das Tageslicht beginnt dann sehr merk lich abzunehmen und wenn der Augenblick der Tota lität herannaht, ei folgt diese Abnahme mit einer Schnelligkeit, die beinahe Schrecken einflößt. Nicht so sehr das Erblassen des. Lichtes überrascht, sondern vorzüglich die Aenderung der Farbe, welche man überall bemerkt

. Alles nimmt einen düstern, fast drohenden Ausdruck an. Der Himmel wird in der Nähe der Sonne bleigran, am Horizont grünlichgelb. Gleichzeitig stellt sich eine allgemeine Stille ein: die Vögel verschwinden, die Infekten verkriechen sich; alle» scheint ein schreckliches Unglück zu ahnen. Un wissende Leute werden von großem Schrecken erfaßt — ja selbst die Astronomen können sich eines ahn lichen Gefühles nicht völlig erwehren und müssen ihre ganze Willenskraft aufbieten, um die zu den Beob achtungen nöthige

Ruhe wieder zu finden. Mit unerwarteter Schnelligkeit ist inzwischen der Augenblick herangekommen, wo die beiden Himmels körper sich decken. Sofort ändert sich die ganze Scene. Auf bleifarbenem Grnnde steht die völlig schwarze Mondesscheibe, umgeben von einem prachtvollen Kranze silberner Strahlen, zwischen denen rosenrothe Flam men funkeln, anscheinend ans dem Mondesrande her vorquellend. Der Strahlenkranz heißt Corona, die Flammen Protube ranzen der Sonne. Auch letz tere werden manchmal

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.05.1878
Umfang: 8
der En- Mercur vor der Sonne. Kaum sind vier Zahre seit dem denkwürdigen Borüberzaoge der VenuS vor der Sonnenscheibe verflossen, und wir stehen vor einem andern astronomischen Ereignisse, d^s. obgleich eS nicht die Bedeutung der VenuS - Durchgänge bean spruchen kann, doch geeignet ist, das Interesse der gebildeten Welt in hohen: Grade wachzu rufen. Am k. Mai d. I. tritt nämlich der Mercur vor die Sonne und gewährt durch mehr stündige Dauer dae Phänomen eineS .Mercur- BorüdergangeS'. Mercur, der der Sonne

nächste Planet, ist für unsere Breitegrade immer nur während sehr kurzer Zeiträume sichtbar und seiner ungünstigen, weist sehr tiefen Stellung am Horizonte und starken Erleuchtung von der Sonne wegen ein bekanntermaßen schwierig zu beobachtendes Object. Heuer z. B. ist er nur in der ersten Hälfte deS April und in der zweiten Hälfte de« September gut aufzufinden. Immer schleicht er in der Nähe der Sonne und entfernt sich von dieser vie über 29 Grad. Zn der.obern Conjunctiv

»', wo zwischen ihm und der Erde die Sonne steht, hat er seine größte Entfernung von unS. Nach diesem Z-itpunkte sieht man ihn als Abrndster» am westlichen Himmel, von wo auS «r oach Osten vorrückt, bis er seine größte öst liche Elongation erreicht, worauf er sich langsam der Sonne wieder nähert und endlich ganz still zu stehen scheint. Nnn wird die Bewegung deS Planeten wieder westlich, und er kommt in der „untern Conjunctiv»' (zwischen Sonne und Erde tretend) unS am nächste». Nich dieser Coiistellation verlangsamt

der Mercur sein west liches Vorrücken, macht endlich Halt und hat seine größte Digression vcn der Sonne, worauf der hier kurz ausdeutete scheinbare Lauf des Planeten am Himmel mit der Bewegung nach Ost wieder seine» Anfang nimmt. Der Zeit- Moment der unter» Conjunction nun ist es, in welchem der Wandelstern das Phänomen eines Mercur-VorübergangeS darbiete» kann. Es braucht die Bahn deS Mercur zu dieser Zeit nur so gelegen zu sein, daß der Planet, von der Erde auS gesehen, statt in einiger Entfernung vsn

der Sonne, über die Sonne geführt wird. Die Möglichkeit deS Zusammentreffens der Umstände, welche eine solche Lage der Bahn und hiemit den Eintritt deS bez ichneten Phänomens gestat ten. liegt vornehmlich in gewissen Veränderlich keiten der BewegungSebene deS Mercur. Findet sich der Planet zur Zeit seiner untern Conjunc tion von seinem Bahnknoten weniger als 3>/z Grad entfernt, so ist die Bedingung z» einem Borübergange von der Sonne erfüllt. Für das gegenwärtige Jahrhundert fällt diese hier vezeich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.05.1878
Umfang: 8
.' — Das gichtische Leiden des Fürsten Gortschakoff hat sich verschlimmert; es ist in beide Füße überge gangen,'Schlaflosigkeit vermehrt die Schwäche. Tageschronik. In der am Samstag stattgehabten Minister- Die Sonne als Wärmequelle. Die Sonnenstrahlen sind die letzten Quellen sür fast jede Berechnung, die aus der Oberfläche der Erde geschieht. Durch ihre Wärme werden alle Winde erzeugt und alle die Störungen im elektrischen Gleichgewichte der Atmosphäre, die die Erscheinung des BlitzeS und wahrscheinlich

versüßt werden. Es würde in Siebenbürgen eine Armee»Abtheilung aufgestellt wogen, welche von den durch die Strahlen der Sonne erregten Winden bewegt werden. Ver schwände die Sonne vom Firmamente, oder nähme ihre Wärme ab, so würde alles Lebe», alle Bewegung auf Erden zu ewiger Starrheit ersterben. Wir wissen, daß jeder heiße Körper, der keine Wärmezufuhr erfährt, allmählig erkaltet. Läßt sich daS nämliche auch von unserer Sonne sagen, deuten die Beobachtungen über die Größe der Sonnenstrahlung

eine Abnahme derselben an? Man hat mit dem Pyrheliometer daS Wärme quantum ermittelt, welches alljährlich die Sonne unserer Erde zuschickt. Bei der Annahme einer gleichmäßigen V.rtheilung kamen auf jeden Qua dratmeter Fläche 2,316,840 Wärmeeinheiten, welche ausreichen würden, eine 3! Meter dicke Eisschicht zu schmelzen, die die Erde umgäbe. Diese Wärmemenge ist aber bei der Entfernung von 2V Millionen Meilen der Erde von der Sonne nur ein verschwindender, nur der Vzzooooooonste Theil der Wärme

, welche die Sonne überhaupt in den Weltraum ausstrahlt. Diese kolossale Wärme reicht hi», um in einer Stunde 8 Milliarden Kubilmeilen Eiswasser zum Sieden zu bringen; eine Wassermasse von dem Rauminhalt unserer E^de, und eiskalt würoe schon nach 2l Minuten zu koch?n ansaugen. Solche ungeheure Wärmemengen, welche fort werden, was allerdings den Schein einer Aktion gegen Rußland hat; es wird aber gleich hinzu« gefügt, jene Aufstellung habe nur den Zweck evtn» tuell die rumänische A-mee, die bereits hart

von den deutschen Botschaften in Konstantinopel und Petersburg zugekommen sind. Insbesondere wird der Zustand der südlich des Balkanö stch-ndri: Armee als ein über alle Beschreibung verwahr» loster geschildert. Alle Bataillone und EScadroneil sind durch Krankheiten decimirt, und fehlt bei den meisten Regimentern mehr als die Häl-te der Officiere. Die Cavallerie u»d Artillerie kann nur zum Theile als operationSfähig betrachtet werden, da der Pferdestand derart reducirt ist, während von unserer Sonne abgegeben

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.08.1881
Umfang: 8
, daß «S im Schatten mhler ist, als in der Sonne mit daß im Bereich eines kalten Winde? nied rigere Temperatur herrscht, als auf der geschützten Seite. Diese Wärmeunterschiede. welche durch rein örtliche Umstände bedingt werden, treten be sonders im hohen Norden sehr bedeutend hervor. AlS Middendorff auf seiner berühmten sibirischen Reise im Taimyrlande verweilte fand er, daß daö Thermometer Anfangs August in der Soune auf-j-iß» C., dicht am Boden sogar auf -j- 24» stieg; aber selbst im Pelzanzuge fühlte

er den Frost, sobald er an denselben Tage« sich aus dem Gebiete deS schützenden BergabhangeS in den Bereich des Nordwindes wagte. So beträchtliche Tärmeuuterschiede au einem und demselben Orte und zu gleicher Zeit kommen bei unS freilich nich vor, aber immerhin zeigt auch in unsern Ge genden ein in der. Sonne- hängendes Thermo- weter eine weit höhere Temperatur an, alS dat. im Schatte» befindliche. AlS Ursache hievon wird Zeder sogleich den Umstand bezeichnen, daß M Folge der directen Bestrahlung

durch die Sonne die Lust um daS im Sonnenlichte hän gende Thermometer einfach bedeutend mehr erwärmt worden sei, als um daS Instrument, welches im Schatten hängt. Dieser Schluß ist indeS völlig unrichtig. Die Luft wird von der Sonne gar nicht erwärmt; wie oaS Sonnenlicht durch eine Glasscheibe, so geht die Sonnenwärme durch die Lust, ohne irgend eine wahrnehmbare Wirkung auszuüben. Nur allein der Erdboden wird von den Sonnenstrahlen erwärmt, und seine Wärme ist eS, welche die Temperatur der Lust bedingt

! OS »t eine merkwürdige Thatsache, daß die directen Sonnenstrahlen nicht im Stande sind, die Luft zu erwärmen, sondern diese Fä higkeit erst erlangen, nachdem sie vom Boden aufgenommen wurden und wieder zurückstrahle». Wir wolle» uns nicht dabei aufhalten, wie sich sie Physiker diese Veränderung, welche der Cha rakter der Wärme bei der Berührung mit dem Boden offenbar erleioet, erklären, son» vern nur aus eine Erscheinung verweisen, die damit zusammenhängt. Die leuchtenden Wärmestrahleu der Sonne sind säyig

ist, und umgebe ihn an den übrigen Seiten mit einem die Wärme schlecht leitenden Körper, z. B. dunklem Wollenstoffe. Stellt man in diesen Kasten ein kleines Gefäß mit Wasser und setzt das Ganze an einem heitern Sommer tage der Sonne auS, so wird die Temperatur im Innern des KastenS nach einiger Zeit so hoch tilgen, daß das Wasser zu kochen beginnt. AuS dem Vorhergehenden ergiebt sich, daß die Temperatur der Lust daS Ergebniß der Wärme strahlung deS BodenS ist, über dem sie sich befind

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1878
Umfang: 8
; General Trevisio ist zur Unterdrückung derselben abgesandt worden. Lokales und Provinzielles. Mcrau, 7. Mai. Gestern Abends 7 Uhr ist Seine Exzellenz der Herr Statthalter von Bozen kommend hier eingetroffen und im Hotel zum Grafen von Meran abgestiegen. Einige Zeit nach seiner Ankunft beehrte er daS vom Casino - Comite veranstaltete Gartenfest in den Räumlichkeiten des Hätel's zur Post mit seiner Anwesenheit. Heute Früh machte Seine Exzellenz in Begleitung des Hrn. k. k. Bezirks hauptmanns

einen Ausflug nach Schloß Tirol, um von den beabsichtigten Herstellungsarbeiten in der dortigen Kapelle Kenntniß zu nehmen und besichtigte von Tirol zurückgekehrt die beim Bildhauer Hrn. Wasler befindlichen, für die Tchloßkapelle angekauften alten Altäre. Nrchdem er sodann mit größter Befriedigung von dem rasch fortschreitende» Adaptirungsumbaue des Reut- amts-N bengebändes zum Zwecke der Unterbring» jeder Stunde auf jedes Quadratmeter Oberfläche der Sonne ein Kilogramm kosmische Materie fiele

, wenn der Ersatz der Wärmeausstrahlung geliefert werden sollte. Nimmt man an, daß diese Materie nur die Dichtigkeit des Wassers habe, so würde sie schon nach Verlauf eineS Jahres um die ganze Oberfläche der Sonne herum eine Schicht von 10 Bieter Dicke bilden. Es ist dieses an und für sich nicht unmöglich; auch sind wir nicht im Stande, eine solche Volum- zunähme direkt wahrzunehmen, weil dieselbe, von der Eide aus gesehen, in 4000 Jahren erst eine Bozensecunde oder Viuzu des Sonnendurch- nuMS beträgt

im Wider spruch steht. Wen» hiernach auch die Meteor- Hypothese Mayer's als solche fallen muß, so hat sie doch den unschätzbaren Werth, daß ihr Urheber zum ersten Male damit den Versuch machte die Quelle sür die Sonnenwärme i» der Gravitation zu suchen und diese Wärme selbst als eine bloße mechanische Arbeit zu betrachten. Gestützt auf diese Ansicht Mayer's ging Helmholtz weiter, indem er annahm, daß die stetS sich erneuernde Wärme der Sonne nicht du:ch das Niederstürzen von Meteormaterie, son dern

durch das fortwährende Fallen der eigenen Sonnenmaterie nach dem Mittelpunkte hin. oder durch die beständige Verdichtung der Sonne entstehe. Diese Ansicht hat um so mehr Wahr scheinlichkeit, als sie nur eine mit Hilfe der mechanischen Wärmelehre gezogene Consequenz der von Kant und Laplace ausgestellte» Theorie der Weltcntstchung ist. Helmholtz zeigt durch Berechnung, daß, wenn sich der Sonnendurch- mcsser nnr um Vlliovo seiner jetzigen Größe zu^ sammcnzöge, dadurch eine Wännemenge erzeugt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 09.08.1872
Umfang: 4
Brücke schlug ein Stral durch das Tach ein und suchte durch ein Fester, das er zertrümmerte, wie der seinen Ausweg. Inzwischen warf es auf die Spitzen der höheren Berge der Umgegend einen frischen — Schnee! (Astronom ic auf dem Lande.) Anläßlich des gestrigen Erd bebens kam ein Innsbrucker Sommerfrischler auf dem Lande mit einem Bauerömanne auch über den Lauf der Erde um die Sonne zu sprechen. Der Bauer konnte sich durchaus nicht dazu ver letzen, auzunehmen, daß die Erde sich um die Sonne

und nicht die Sonne um die Erde sich bewege. Aus längeres vernünftiges Zureden eutgegnete der Bauer: Zu der Bibel heißt es: „Josue Sonne stehe still, und daraus stand die Sonne still", und der hl. Schrift wird man wol glauben dürfen. — Ja wol, ohne Weiteres, erwiederte der Städter, allein Josne sagte eben: „Sonne stehe still" und später nicht: geh' weiter! folglich muß sie wol stille stehen und die Erde sich um dieselbe bewegen. Das, meinte der Lauer — batte etwas für sich, und die „Wissenschaft

6 Uhr 4® %nb8 im Hotel Europa, die besondere Versammlung der Orts- ! M Bezirksschulräthe am 31. August um 3 Uhr Nachmittags Wappensaale des Landhauses statt. Indem der gefertigte Orts- Wfchuß diese Einladung ergehen läßt, hofft er im Interesse der Sache zuversichtlich auf eine zahlreiche Betheiligung von Seite der Herren Orts- und Bezirksschulräthe und ersucht jeden der Herren Theilnehmer, seine Anmeldung mit Beischluß von 1 fl. ö. W. bis 20. August franko an den Obmann des Anwelduugs

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 14
Datum: 03.07.1881
Umfang: 14
. Darin liegt nichts Ueberraschendes. da ja die meisten Kometen überaus lange Umlauszeiten haben und ihre Tau sende von Millionen Meilen unendlich weit über die äußerste Grenze des Planetensystems hinausreichenden Bahnen zumeist erst nach Jahrhunderten oder Jahr taufenden vollenden. Und auch dies kann eigentlich nur von den wenigsten Kometen gesagt werden, denn die meisten besitzen überhaupt keine Umlaufszeit um die Sonne, da sie als wahre Vagabunden im Welt räum unserem Sonnen- und Planetensystem

bloß vorübergehenden Besuch abstatten, um sich dann auf Nimmerwiederkehr im öden Wellraum >zu verlieren. Es ist nämlich ein Irrthum, die Kometen aus d»m Grunde, weil einzelne unter ihnen die Sonne in langgestreckten Bahnen umkreisen, gleich d-n Planeten und Asteroiden als Mitglieder des Sonnensystems anzusehen; sie sind Bürger des Weltraumes, den sie, an kein festes System gebunden, iu zahllosen Scharen durchstreifen. Man darf sich dabei allerdings nicht etwa vorstellen, dass diese Gestirne

ein Komet unsere Sonnknwelt passiert, ohne deshalb in einen planetarischen Kometen, d. h. in einen solchen, der sich nunmehr um die Sonne bewegen muss, verwandelt zu werden. Doch ist das allerdings das Schicksal jedes Kometen, der aus seinem rasenden Fluge quer durch unser Sonnensystem allzu nahe an einem größeren Gestirne desselben vorüberstreicht. Insbesondere die Sonne selber und Jupiter, der größte, massenkrästigste der Planeten, erweist sich in dieser Beziehung verhängnisvoll für die Haarsterne

. Ebenso kommt es aber auch umgekehrt vor, dass ein Komet, der von irgend einem Gestirn unseres Sonnen systems einmal bereits aus seiner parabolischen, den endlosen Weltraum durchmessenden Bahn herausge rissen und für den Nundlauf um die Sonne annec- tiert worden war, nachträglich durch cinen Planeten aus dem Sonnensystem gleichsam wieder hinausge worfen wird. So geschah es beispielsweise dem im Jahre 177V von Mesiier beobachteten Kometen, dessen Schicksal überhaupt ganz merkwürdig ist. Drei Jahre

zuvor war er vom Jupiter aus seiner Bahn gerissen und geradezu vorübergehend zu einem Jupiter-Sa telliten degratiert worden, das heißt gezwungen wor den zu einem Kreislaufe um jJupitev. Dann befreite allerdings die Actionskraft der Sonne das arg chi- kanierte Haargestirn aus der beängstigenden Nähe und ließ es seinen Weg, jedoch in sehr veränderter Richtung und Schnelligkeit fortsetzen. Im Jahre 1779 aber gerieth der nämliche unvorsichtige Komet neuerlich in die Nähe des Jupiter, der ihn diesmal

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 10.04.1876
Umfang: 10
wird/ Von dieser Art ist, wie schon erwähnt, das Specirum der Sonne und einer An- zayl.anverer Sterne. 'Dre'Enisteh'ung 'der Sp'ectra der dritten Klasse.hat nun'Kii'chh o ff aufgeklärt.' Wen« man zwischen de^n le'uchteilden Körpers der ein conti- nü^lrlicheS' S p e ctrNm gibt, u n d d e m U,'u g e dk'eDÄmpfe eines unserer irdischen Stoffe verbreitet, so treten im Spectrum genau an'e'njeiiigen S'teilen, wo das'Äpectr'um. dieses StoffeÄ helle öinieii zeigt, nun dünkte Linien auf.. Es muß jedoch.'als wesentliche

die Wasserstosilinien nebst eirsxx. stnhern ujZf beka^siten, Lisiie erblickt habe. Dixsz. Wghrneh.Myg ,ung erreichend hzld altz^ eiyvors^ende Rauch, oolken, die von' machngen Luftströmungen getrieben rschetneti> bald'-al<> ziMche 'Ältschel',' bereh Strählen vie durchi ele7trl sche' 'A6tlon 'sich^ über ' 8en Sinnen» and ausbreiten. Nicht ' selten „endlich sieht man sie n der Sonnenatmosphare'freischiveLe!, gleich irdischen Wolken, die vom Vlchti-der'üiMrWAnben Sonne ge- öthet sind. Dabei zeigen siä

sich in beständiger Wande- n>^ bezvMtch! sö'Haß'5g/ößL.UMm^'vWl gehört' >on ihren wechselnden Gestalten ein Bild zu ent- verfems . i - - ' B)aS müssen in demnu.nsern Blicken.- verschlossenen. Innern der Sonne für Kräfte! thätig fein, um so nächtige Massen von Wasserstoffgas init. folcber. Kraft. jeranSzupressen^ daß.sievinnerhqlb weniger Minuten oft i mphr als, 20,0001 > Meilen emporsteigen! Die Thätigkeit?! solcher. KrästeU oder. Strömungen , welche anH., dem Innern der.1 Sonne gegen ihre Oberfläche gerichtet

^',' ^lsitlitz . Sonne, .dem sterblich^;, Auge. st>egxq sxi^fß. hleflM- den Glanzes scheinbp): mjnflhh^,' in derter Form . zeigs. Hsr, seher, d.ie steiKMhys^ Scheibe. umfwM you ^uxnl^xöthlichey DgMe ^ Mit dieser Bemerkung habe, ich daS Bild der Sonne vollen^es. welche?,., vor den -Äugen, der hochgeehrten VersamiisiuM, zu entwerfen, ich, unternonnnen. hatt?. Dl^ Zeichnung ist nur,, ejn einfacher Umriß, auSge? füh^t in,, groben,Strscken; aber, ich Hege, die Hoff-», nnng . daß. derselbe nicht allein

den?. gegenwärtigen, Stands, unserer. Kenntnisse entspreche, sondern auch- sich als, gef^eu^s,.Abbild, yer,.9Zgt.'vr. bewähren- werde. , Ich, grslii.re,7diese Zuversicht hauptsächlich darauf, daß. die, hier gegebene. .Darft?ll»ng aus dem Znsap/men- wirlen vsrschierener, Disciplinen der Physik hervor gegangen ist. . . Fasfe^ wir. daü, über den Hau, der Sonn.e Ge-. sagte, noch einmal kuyz zusammen, Die Sonne, läßt, sich npH 'i ihrein gegenwärtigen Zustande, vergleichen, mitj dein, ChaoS

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 21.01.1874
Umfang: 8
der GeorgStag auf den Charfreitag, der Markustag auf den Ostersonnlag und der Johan niStag auf den FronleichnamStag fällt —- das wäre im Jahre 1886. Der Vortragende bespricht nun die verschiedenen Punkte, welche den Untergang der Erde herbeiführen können, wie die allmälige An näherung der Erde au die Sonne, die Annäherung des Mondes an die Erde, wodurch daö Meer sein Bett verlassen und die Stellung der Erdaxe sich ändern würde, und das allmälige Verlöschen der Sonne. Eine plötzliche Gefahr

könnte für die Erde herbeigefühlt werde» durch ihren Zusammenstoß mit einein Kometen, durch eine große Wasserstoff-Eruption auf der Sonne oder durch ein Zerspringen des Erd- körperS. Herr Falb erörtert nuu die Wahrscheinlich keiten der angeführten Momente. Die Annäherung der Erde und der Planeten überhaupt an die Sonne ist von der Veränderlichkeit ihrer Umlaufszeiten be dingt. Es gibt einen positiven Beweis, daß die Umlausözeiten der Planeten immer kleiner werden. Die vielen Meteore, welche sie fortwährend

treffen, hemmen nämlich deren Flugkraft und verstärken da durch die Wirkung der Gravitation. Hiedurch findet eine allmälige Annäherung der Planeten an die Sonne statt, und schließlich müssen sie in dieselbe hineinstürzen. Von der Annähe»nng des Mondes, die nur eine periodische ist, drohe der Erde keine Gefahr, dagegen würde durch das allmälige Ver löschen der Sonne die Temperatur successive abneh men nnd alles organische Leben auf der Erde aus sterben. Die Sonne nährt ihren brennenden Zu stand

und der Leonidische Komet am 13. November 13L9 die Erdbahn, doch ist die Wahlscheinlichkcit, daß diese Kometen mit der Erde in einem Knotenpunkte zusammeutresfeu, eiue sehr geringe. Das Stadium der großen Wasserstoff- Eruptionen,auf der Sonne scheine bereits vorüber zu sein und auch die Erdrinde scheine genügend dick zu sein, um dem Andringen des heißslüssigen Erd» Innern widerstehen zu können, so daß in beiden ^ Hinsichten keine Gefahr der Erde drohe. Wenn sich alle Himmelskörper in einen einzigen (den Urnebel

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.11.1873
Umfang: 10
, bevor er zum Posen» Erzbischof berufen ward. Da» mal« soll Herr LedochowSki sich zu Gunsten der völ ligen Trennung der Kirche vom Staate ausgesprochen haben, indem er sich dabei auf seine persönlichen Er fahrungen in Südamerika stützte. Das belgische einer sechs Gulden jährliche Steuer. Bis iu die neueste Zeit noch ehrten italienische Handelsleute die alte Sitte. Daß aber auch gute Deutsche im Schat ten der „Sonne' sich nicht nur wohl fühlten, sondern auch da? Zeitliche segneten, zeigt

uns der Umstand, daß hier 1515 der Schulmeister Benedict DebS aus Jngolstadt, dessen Name mit den religiösen Volks- schanspielen in Tirol iu engster Beziehung steht, seine literarische und irdische Laufbahn beschloß. Als im vorigen Jahrhundert die .Sonne' ihren Höhepunkt erreicht, beehrten Fürsten uud Kaiser dieses „Wirths haus' mit allerhöchsten Besuchen, wie die Kaiserin Maria Theresia, wovon der große, hohe Salon Nr. 10 im zweiten Stocke noch jüngst den Namen «das Kaiserzimmer' führte. Auch Goethe

, al« er nach Italien zog, bewohnte dieses Gemach am 9. September 1786. Zwei Jahre später finden wir Herder hier, der am 1. September 1788 an seine Kinder schrieb: «Jetzt bin ich nun iu Bozen, wo heute eine unsägliche Menge Volkes ist, well neunzehntausend Kinder gefirmelt werden sollen, da der Bischof in vielen Jahren nicht gefirmelt hat, weil er zu faul gewesen. Da ist nun vor unserem Wirthe- Hause zur Sonne ein solcher Obstmarkt, als ihr in Eurem Leben nicht gesehen habt.: Birnen. Quetschen, Weintrauben, Nüsse

, Feigen.' Damals stand die „Sonne' am höchsten, und eS begann kurz darauf ihre Neige. Italienische. Kaufleute, Künstler und Gelehrte hielten aber fest an der „Sonne,' wenn auch die vornehme Welt nur mehr die „Kaiserkrone' be suchte. Endlich bewahrheitete sich auch an unserer „Sonne' dex Spruch: „Und scheint die Sonne noch so schön. Am Ende muß. sie untergeh'n,' „Comit6 der päpstlichen guten Werke' hat dem Erz bischof in Belgien eine- Zufluchtsstätte angeboten, welche er auch, der klerikalen „Gazette

Gast haus verkauft und, um den Platz zu erweitern, ab gebrochen. Unser Künstler hat aber das Bild de« Hauses, in welchem Goethe uud Herder gewohnt, für ^ die Nachwelt gerettet. Der „Sonne' gleich haben auch die historischen Bozener Messen ihren Glanz verloren, allein das rührige KäufmannSleben dauert in der alten Han delsstadt dennoch fort und vermittelt theilweise den regen Verkehr zwischen Deutschland und Italien. Bozen wird indessen nach anderer Seite hin sicher lich aufblühen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1875
Umfang: 4
die Sonne hinter den grauen Wölkn hervor, und eine wahre Lichtfluth drang durch die hohen Fenster in das Gemach. Sartilly'S Augen ruhten träumerisch auf den wie Krystall erglänzenden Fensterscheiben; dann senkte er sich tiefer, immer tiefer herab, und blieb endlich, immer dem hellen Streifen folgend, den das Sonnenlicht in das Gemach warf, auf der erleuchteten Stelle des FußteppichS heften. Da mußte irgend Etwas eine magnetische An^ ziehungskraft auf den Blick des jungen Mannes ausüben, denn wie gebannt

hafteten seine Augen starr auf demselben Flecke. Ein eigenthümlich dunkler Streifen hob sich von dem Fond des Tep pichs ab. Wie, wenn dieser Streifen, dieser unregelmäßige Fleck ein Blutfleck wäre?! — Unwillkürlich wich der junge Mann einige Schritte zurück, allem er ver mochte die Augen nicht loszureißen von diesem Kains zeichen, und er verfolgte mit den Augen die auf dem von der Sonne beschienenen Teppich deutlich wahrzunehmenden Conturen des Flecks mit qualvoller Erregung. Der Fleck verlängerte

mit vorsichtigem Finger die besudelte Tapete. Es schien, als müsse hinter ihr ein Geheim niß verborgen sein; allein er fühlte hinter der Ta pete nur eine, wie es schien, dicke Steinmauer; hin ter dieser Mauer aber befand sich keln anederrS Ge bäude, sie war die' Avßeomauer deS Hotels und jenseits derselben erblickte das Auge nichts, als das weitläufige Terrain deS Trocadero - Hügels. ES war zum Verzweifeln, dzß Nichts, gar Nichts zu entdecken war. Plötzlich bedeckten wieder Wol.en die blasse Winte» sonne

rollte fast wie im Fluge durch die lange Caillot-Straße und bald waren die elysäischen Felder erreicht. Sartilly sah sich inmitten deS sröhl chen lebhaften Treibens der Seinestadt. Wie die Sonne am Morgen siegreich die nächtlichen Nebel zertheilt, so flohen Sartilly'S unheimliche Vor stellungen für Augenblicke vor dem zerstreuenden hei tern Bild, das sich vor ihm ausbreitete. Unzählige Lichter glänzten hinter den hohen Spiegelscheiben der eleganten Caf6s, und geschäftig huschten die dunkeln

Menschengestalten an ihnen vorüber, und in der Ferne jagten Equipagen und Cabriolet« durch die großen Alleen der elysäischen Felder, während die farbigen Wagenlatecnen wie ebenso viele Leuchtkäfer vorüber schwirrten. Vergessen und verflogen waren die un heimlichen Bilder des Hotel Mensignac, und nur eins, aber ein süß schmerzliches stand noch vor seiner Seele: Johanna mit ihren großen, feuchten Augen und dem unsäglich traurigen Lächeln, und der Vicomte beschloß, selbst gegen Johannas Willen, Alles aufzubieten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.03.1873
Umfang: 4
, sämmtliche Behörden, die verschiedenen Vereine mit ihren Bannern, die Nationalgarde, Truppen und eine ungeheure Volksmenge, welche das Fürstenpaar mit „unbeschreiblichem Jubel- Was wir von der Sonne wissen. Von Philipp Schiller. Wenn rohe Naturvölker die Sonne als Gott verehren und anbeten, so war dieses der Ausdruck eines tiefen Gefühles der Abhängigkeit alles fröh lichen Gedeihens und alles Lebens von diesem gewaltigen Weltkörper. Dem Helios haben aber auch noch die sinni gen Altgriechen Tempel gebaut

und Opfer ge bracht. Diesem Gotte des Lichtes blieb nichts ver borgen. Er war es auch, der die heimliche Um armung des Mars und der Venus verrieth, wel» cher der Ceres den Räuber ihrer Tochter nannte, der Rache nahm an des Ulysses Gefährten, weil sie ihm einige Kinder abgeschlachtet. Nichts wird so fein gesponnen, Es kömmt an's Licht der Sonnen. Betrachten wir einmal die Sonne, dieses Le benselement für unser ganzes Planetensystem, nach ihrer durch die neuesten Untersuchungen er mittelten Beschaffenheit

. Die Entfernung und Größe der Sonne sind zwar schon ziemlich genau ermittelt, aber die Astronomen fast aller civilisirten Länder rüsten sich, um mit den besten Instrumenten der Neu zeit nach den besten Beobachtungs-Methoden bei den« Vorübergauge der Venus vor ihrer Scheibe im nächsten Jahre die Maße noch genauer als bisher festzustellen. Einstweilen können wir ihre Entfernung von uns zu 19 773,000 geogr. Mei len und ihren Durchmesser zu 187,800 geogr. Meilen annehmen. Ihr Rauminhalt übertrifft den der Erde

etwa 1,300,000 mal. Um an das Wie ohne größere Umschweife das jeden Denkenden allein befriedigende Warum anschließen zu können, will ich das Wesen der Sonne theils nach den zuverlässigsten Beobach tungen, theils »ach den daraus mit Nothwendig keit sich ergebenden Schlüssen sogleich anführen. Der Sonnenkörper bestebt aus einer schmelz flüssige» glühenden Masse von sehr hoher Tem peratur, deren Mittel nach Zöllner 27,700^ L. beträgt (achtmal größer als die Hitze der bekann ten Tauerstoff-Wasserstoff

-Flamme). Er dreht sich in 25 Tagen, 4 Stunden. 24 Minuten mitt lerer Zeit von Westen nach Osten, also in einer Richtung, wie alle dazu gehörigen Planeten und Monde, um seine Axe. — Secchi hat ermittelt, daß die Temperatur der Sonne von ihren Polen nach dem Aequator hin wächst. -- In de» Jah ren 1871 und 1872 haben Rosa (unter Secchi) in Rom un> Cacciatore in Palermo durch eine große Anzahl von Beobachtungen (jener dnrch 185) festgestellt, daß der Sonnendurchmesser tage lang andauernden Schwankungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 29.04.1873
Umfang: 6
nieder gesehen habe» ? — Welcher Sterbliche weiß die«. Mir ist nur bekannt, daß schon 1420 die Bozner Sonne ihr Licht strahlen ließ. Denn in einem Ur bar diese» Jahre« geht die Rede von einem „hau« am obern Plucz gelegen pei den protpenken, dem sel ben hau« stozzet an zuo der obern selten daz hau« an der sunnen, und ist auch de« spital«,' und später heißt es: „Item so hat Heugel genannt der Phifferling von Poczen dem spital geben XV. lib. geltz ewige« gelt« anz einem hau« gelegen an dem obern

platz genant au der sunnen.- Also zur Zelt Herzog Friedrich« ö-stand die Sonne, und vielleicht hat der volksfreundliche Fürst diese Herberge mit einem Besuche schon beehrt, wie später christliche und „luttrische' Polentaten hier ihr Absteigequar tier zu nehmen geruhten. Mit Borliebe hielten sich aber venezianische Kaufleute hier auf und jeder der wälschen Fischer in der >s?onne zahlte für Geflü- gel und Austern 6 fl. jährliche Steuer. Es hieß die« Gasthaus deshalb auch da« wälsche Wirthshaus

haben mag, ist nachweisbar der erste Schulmeister und Schriftsteller, der das Gasthaus zur Sonne sich ausei koren Halle. Seinem guten Beispiele folgten viele andere Lehrer, Künstler, Lite- raten und Dichter- Als im vorigen Jahrhundert die Sonne ihren Höhepunkt erreicht halte und Für sten, selbst Kaiser (das große helle Zimmer Nr. 10 im zweiten Stocke hieß bis in die neueste Zeit „das Kaiserzimmer'), das Gasthaus am Obstplatze mit allerhöchsten Besuchen verherrlichten, stieg auch Ge? heimrath Göthe

bei der Sonne ab und bewohnte daS Kaiserzimmer am 9. September 1786. Auch Herder kehrte bei der Sonne ein und schrieb von hier am 1. September 1733 an seine Kinder: „Jetzt bin ich nun in Bozen, wo heute eine unsägliche Menge Volkes ist, weil 19000 Kinder gefirmelt wer den sollen, da der Bischof in vielen Jahren nicht gefirmelt hat, weil er zu faul gewesen. Da ist nun vor unserem Wirtshause zur Sonne ein sol- cher Obstmarkt, als ihr in eurem Leben nicht gesehen habt: Birnen, Guetschen, Weintrauben, Nüsse

, daß er die Sonne zweimal in Oel malte. Und nun ist alle diese gemüthliche Herrlichkeit vorüber und uns können über den Verlust nur des Dichters Worte: ..Hier vorne geht sie unter Und kehrt von hinten zurück' einigen Trost gewähren. Literarisches. Der zweite Jahrgang der „Dioskuren' des lite- rarischenJührbuche« des ersten allgemeiner, Beamten- vereine« der österreichisch ungarischen Monarchie ist jetzt erschienen und erfreut sich von Seite der maß gebendsten österreichischen und deutschen Blätter be- reit

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 02.05.1874
Umfang: 12
. In der Reserve wurden ernannt 7 Lieutenant zu Oberlieutenants, darunter H. Hu et er des Tiroler-Jä.czer-RegimentS im Neginiente, 9 Cadetten (Officiers-Stellvertreter) zu Lieutenants. Der Oberinteutant in Jnnobruck Ferd. Eisen lohe wurde zum Jntentanzchef für Brunn ernannt. Innsbruck» 2. Mai. Der gestrige erste Mai war ein recht unfreundlicher Geselle; schwere Wolken umlagerten den Horizont, und wenn sie auch zeit weilig die Sonne durchblicken ließen, so wehte ein so heftiger iinsieuiiblicher Wind

', oder: »Der wiedergefundene Sobn.^ Großes romantisches Ritter »Schauspiel in 4 Akten nebst vorhergehenden Tableaux. welches ein «eniuS in Gesän gen erklärt. Da« Theater ist gegen Sonne und Regen vollkommen geschützt. * Ans Kitzbichl berichtet die,„Salzb. Chronik' folgendes Abenteuer: Auf einem doppelspännigen Wagen führte ein junger Bursche am 21. v. Mts. auf der Straße zwischen Kitzbichl und Icchberg eine Ladung von 12 Stück Ladhöl;ern. Er kommt zur Brücke, welche unmittelbar neben dem.Anwirthe über die Ache führt

war sehr eisig, so daß im Grand Hotel zu Poti, daö trotz seines haus großen marktschreicnden Schildes eher einer Dorf kneipe ähnlich ist, das Waschwasser im Zimmer ein fror ic. Es kostete die größte Mühe, unser Gepäck spät Nachts um 12 Uhr in'S Hotel und TagS darauf um 4 Uhr Morgens wieder aus ein kleines Dampf schiff zu schleppe», um damit den Fluß Nion zu über setzen und die am andern Ufer liegende Eisenbahn zu erreichen, auf welcher wir gegen TifliS fuhren, wo wir nach 17 Stunden ankamen. Die Bahn führt

eine bedeutende Augenentzündung und ich eine arge Verkühlung zu, an welcher wir beide noch laboriren, obwohl wir hoffen, am 17. März nach Baku aufbrechen zn können, um das an, 27. März nach Enzeli abfahrende Schiff zu erreichen, da wir wegen des in Folge Sturmes auf dem schwar zen Meere verursachten Zeitverlustes das am 14. März von Baku abgefahrene Schiff versäumten. SamStag den 7. März Nachts langten wir glücklich in TifliS an, daS wir noch vor Besitznahme unseres Quartiers im Hotel Caucase im prachtvollen

Mond- scheinlichte Überblicken konnten. DaS Hotel, obwohl daS erste der Stadt, ist im höchsten Grade schlecht und enorm theuer, die Zim mer so kalt wie in Poti und die Bedienung echt russisch, unter aller Kritik. TifliS liegt in einer tiefen Thal sohle zu beiden Seiten deS Kura echellonnirt an der Berglehne ; der eine Theil enthält die alte Tartaren- stadt, schmutzig, unbehäbig, eng, echt asiatisch zer fallen, während der andere freilich viel kleinere Theil neuern Datums, als das Symbol

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 31.05.1873
Umfang: 8
187S in dem neuen Gemeindeschulgarten zu Semmering nächst Wien stattfinden, wo bereits ein colossaler Bienen- Pavillon aufgestellt wurde. * (Preise der Hotel»Restaurationen.) Neuerdings wurden vom Magistrat in den Re staurationen der Wiener Hotels und Gasthöfe in den Vorstadtbezirken die Speisentarife abgefordert und es stellen sich die Preise für ein Mittagmal, bestehend aus: 1 Portion Suppe, 1 Portion Rindfleisch, 1 warmen Mehlspeise, 1 Seite! Tisch wein und 1 Brod, folgendermaßen: Hotel „Gol

denes Lamm' (Praterstraße) 1 fl. 14 kr., Hotel „Enrope' (Asperngasse) ifl. 9 kr., Hotel „Kron prinz' (Asperngasse) l fl. 12 kr., Hotel .Tauber- (Praterstraße) 99 kr., Hotel „Donau' (Nocdbahu- strage) 1 fl. 22 kr., Hotel „Stadt Trieft' (Wie- dener Hauptstraße) 85 kr., Hotel „Victoria' (Favoritenstraße) 74 kr., Hotel „zum goldenen Löwen' (Heumarkt Nr. 3) 66 kr., Hotel „Stadt Neapel' (Hundsthurmerstraße, Neumayer) 63 kr., Hotel „englischer Hof' (Mariahilferstraße) 64 kr., Hotel „Höller' (früher „Zeisig

- in der Burggasse) 72 kr., Hotel „Hammerbad' (Floriangasse, Jo sephstadt 66 kr., Hotel „Franz-Josephbahn' (Por- celanzasse) 77 kr., Hotel „Union' (Nußdorser- str.,ße 23) 66 kr. ES stellen sich gegenwärtig die Durchschnittspreise für ei» einfaches Mittags mal in den Gasthöseu ersten, zweiten, und drit ten Nantes derzeit im Stadtbezirke von 64 kr. auswärts bis 1 st. 52 kc., in den Lorstadtbezir ken von 63 kr. bis 1 fl. 22 kr. Es sind dies auf ei» vernünftiges Maß herabgesetzte Preise, über welche sich Fremde

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.03.1873
Umfang: 4
abgestiegen. Gestern früh machte der Herr Erzherzog einen Abstecher yych Bozeu zur Truppeninspektion, von wo er morgen Donnerstag zurückkehrt nnd dann nach einem neuerlichen 4tägigen Aufenthalt hier, nach Wien wieder abzureisen gedenkt. Am Samstag Abend traf auch, auf einer Inspektionsreise be griffen, Se. kais. Hoheit der Durchl. Herr Erz. >erzog Wilhelm in Begleitung des Herrn General Koblitz, von Bozen kommend, hier ein und stieg im „Hotel Erzherzog Rainer' ab. Montag früh 6 Uhr hat der Herr Erzherzog

des St. Martinskirchlein bei Glnrns eine Unterstützung von 1VV fl. aus a. h. Privatmitteln allergnädigst zu spenden geruht. — (Aus dem Gerichtssaale.) Am 7. -d. fand die Schlußverhandlung gegen ^die auf ihren wahren Grund zurückzuführen durchaus nicht vermag; es ist dies, daß die Sonne eine mit Gasen, worunter Wasserstoff die Hauptrolle spie'.t, erfüllte Hohlkugel sei. Ich habe dies schon früher, und namentlich auch in meiner populären Cosmogenie angeführt, will aber zur besseren Beglaubigung und zur Begründüng

der an der Sonne vorkommenden Erscheinungen hier »och das Wesentlichste anführen. Wir wissen aus Spectraluutersuchuugen mit vollster Sicherheit, daß die Sonnenatmosphäre aus einer Menge von Stoffen in gasigem Zu stande besteht und daß Eisen dabei eine Haupt rolle spielt: Bekannt ist ferner, daß verschiedene Stoffe unter gleichem Drucke bei verschiedenen Temperaturen sowohl schmelzen, als auch in Däm pfe oder Gase sich verwandeln. — Daher sind umgekehrt die Temperaturen, uuter denen Dämpfe tropfbar

in den Weltraum sich abkühlt und in ihr u. A. noch jetzt Eisen als Dampf vorhanden ist. so werden die Metalle, deren KondensationSpnnkt höher liegt (z. B. Platin) schon auf der schmelzflüssigen Oberfläche vorhanden sei». Eisen hat ein specifisches Gewicht von etwa 7 (ist siebenmal schwerer als Wasser von gleichem Rauminhalte), daS der schmelzflülsigen Sounen- masse muß also größer sein. Aber nach allen Untersuchungen ist die als Vollkugel gedachte Sonne kaum 1>/zinal so schwer, als eine Wasser^ kuzel

von demselben Rauminhalte. Es bleibt also kein anderer AuSweg für den ausgedeckten Widersprnch, als der, die Sonne als hohl anzu nehmen. wodurch allein ihr spezifisches Gewicht so klein ausfallen kann. Abgesehen von diesem für sich schon zwingen den Grunde liegt ein anderer nicht minder maß gebender in dem Wesen der Wärme - als einer SchwingüngSerscheinung der kleinsten Massen- theilchcn. Bei einem freischwebenden, ichmelz- flüssigen, glühenden Tropfen, und mag es auch ein Tropfen des Weltraumes fein, stoßen die heftig

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.04.1875
Umfang: 4
wie«, Berlin u. München. Engel u. >!aliin > ?iib»cist. Bureau, Mm. Aaichensteingaffe 7. 89. Mittwoch öeit 21. Äprit Der Sturm und die Sonne. Wir Österreicher sind in der Welt verschrieen wegen unserer Gemüthlichkeit. Wir können uvs mit dem Gedanken trösten, daß man durch Güte okt mehr ausrichtet als durch Gewalt. Bekanntlich wetteten der Wind und die Sonne einmal miteinander, wer von beiden einem WanderSmanne, der auf der Land straße dahiuschritt, den Mantel abzunehmen im Stande sein werde. Der Wind dachte

nichts auszurichten ver möge gegen die schwache Kraft des WanderSmanneS. Nun kam die Reihe an die Sonne. Der Wind schlug eine höhnische Lache auf und dachte: WaS kau» Senn die ausrichten, der gar keine Gewalt ge geben ist? Aber siehe da! kaum hatte sie sich in ihrer heiteren Majestät am Himmel gezeigt und ihre wär- wenden Strahlen niedergesandt aus die Erde, da nahm der WandeiSmann von selbst seinen Mantel ab, den ihm der grause Sturm nicht zu entreißen vermocht hatte. Die Sonne war Siegerin in dem Kampfe

der religiösen Ueberzeugung, mit dem sich die Herrschsucht deS VaticanS deckt, wird ec den clericalen Kämpfern nicht herunterzureißen vermögen. Nur die Sonne der Aufklärung und Bildung wird dies zu vollbringen im Stande fein. Je höher sie steigt, desto stärker wird auch die Hvffnunfl, daß jener Mantel von selbst sallen wird. Bismarck selbst hat sich in seiner vorgestrigen Parlamentsrede unwillkürlich das Geständ» niß entschlüpfen lassen, daß auch er das instinctive Gefühl der obigen Wahrheit hat, „Ich weroe

; eS ist erst zehn Uhr. Wenn Ihr Wagen draußen warlet, können wir in einer Vi-rtelstunde im Hotel Mei-fignac sein.' „Ich ließ den Wagen zu Hause, weil ich d-n Polizeiagenten aufsuchen wollte, doch können wir i»

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 11.07.1881
Umfang: 4
. (Fortsetzung.)^ " Wir kommen am Ende dieses Aufsatzes auf die Folgerungen zurück, welche sich aus diesen Thatsachen ergeben; vorher sei noch gestattet, ein weniges über die Bahnen der Kometen zu sagen. Auch' hierin beobachten wir ein im Vergleich mit den Pla neten sehr abweichendes Verhalten. Während sämmtliche Pla neten nahezu in einer und derselben Ebene und in Bahnen (Elipsen), welche nur um weniges von Kreisen abweichen, sich um die Sonne schwingen, so binden sich die Kometen recht nach Vagabundenart

* an keine dieser Regeln. Die Ekliptik kümmert sie wenig, sie umlaufen vielmehr in allen möglichen Richtungen die Sonne; desgleichen ist ihre Entfernung von dieser auch im Punkte der größten Annäherung außerordentlich verschieden. Die Bahnen selbst sind entweder außerordentliche exzentrische (ge streckt,) Elipsen oder gar Parabeln oder Hyperbeln. Da in den letztem beiden Fällen ein Umschwung um die Sonne nie möglich ist, da ja die beiden Schenkel einer Parabel oder Hyper- bal je länger desto weiter sich voneinander

entfernen, so müssen Kometen mit solchen Bahnen entweder überhaupt niemals wieder kehren, sondern etwa in ein anderes Sonnensystem einwandern, oder sie müssen auf derselben Seite der Sonne zurückkehren, auf welcher fie sich von ihr entfernten und so gleichsam pendelartig um die Sonne hin- und herschwingen. Dabei ist klar (denn es folgt unmittelbar aus dem allge meinen Gravitatirmsgesetze); 'daß die Geschwindigkeit ihrer Bewe gung auf verschiedenen Punkten ihrer Base eine sehr ungleiche sein muß

. So z. B. besitzt einer der regelmäßig wiederkehren den Kometen in seinem Perihrl (Sonnennähe) eine Geschwindig keit von 100 Meilen pro Sekunde, dagegen in seinem Aphel (Sonnenferne — größte Entfernung von der Sonne) nur 1 0 F u ß pro Sekunde. Die Bahn der Kometen läßt sich berechnen, wenn man einige von einander etwas entfernte Punkte derslben, insbeson ders auf jener Strecke, wo sie um die Sonne biegt, messen kann. Es genügt hiezu, die Stellung des Kometen zur Sonne einige Male genau aufzunehmen. Hiedurch

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 28.05.1873
Umfang: 4
umherzutanzen begann. Sie verweilte eine halbe Stunde in dem Zelte und konnte von ihren Begleite rinneu nur mit Mühe weggebracht werden. Am an dern Tage kam ein Hoflakai rnd vertheilte unter die Neger fünfundzwanzig blanke Silbergulden — der Dank des Kaisers für die heiteren Minute», die sie dem kaiserlichen Kinde bereitet hatte». * (Wiener Nestaurations-Preise.) Das N. Fr. Bl.' veröffentlicht die durch dasMarkt- kommissariat des Wiener Magistrates erhobenen Preise in den Hotel-Nestanrationeu der innern

Stadt. Danach kostet ein Mittagsmahl, bestehend aus I Portion Snppe. I Portion Rindfleisch mit Sance oder Gemüse, 1 Portion warmer Mehlspeise, 1 Seidel Wein und 1 Brod: Hotel Wunsch 1 fl. 14 kr.; ErzherzogKarl I st. S kr. Hotel Meist 1 st. 14 kr.; Wilder Mann 97 kr.; Stadt Frankfurt 1 fl. 29 kr. ; Matschakerhos 1 fl. 16 kr.; Kaiserin Elisabeth 99 kr.; König von Ungarn 78 kr.; Goldene Ente 77 kr.; Unzarische Krone I fl. 2 kr.; Stadt London 1 ft. 3 kr.; Weißer Wolf 90 kr.; Oesterreichischer Hof

1 st. 12 kr.; Hotel Wandl 96 kr.; Deutsche Eiche 78 kr.; Heilige Dreifaltigkeit 64 kr.; Hotel Müller sl. 7 kr.; Hotel Klomser 73 kr.; Römischer Kaiser 1 fl.; Weißer Löwe 70 kr.; Hotel Metro pole 1 fl. 7 kr.; Hotel de France 1 fl. 29 kr.; Hotel Britannia 1 fl. 17 kr.; Grand Hotel 1 fl. 24 kr.; Hotel Jmperial 1 fl. 52 kr. Im Hotel Austria wird nurtub!ö<I'bütö(5—6 Gänge) ä 3 st. und 4'/z fl- gespeist. ES stellen sich somit die Preise in den Hotel-Restaurationen der innern Stadt

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