, sind folgende : Im Sommer 1 895 hatte der sich als Malergehilfe in Davos aufhalrende Angeklagte mit der dortselbst als Zimmermagd bediensteten Filomena Wenter ein Verhältnis angeknüpft, welchem ernste Heirats¬ gedanken zu Grunde lagen, zumal die Wenter dem Ritz vorgemacht hatte, ein ererbtes Vermögen zu besitzen und auch ein weiteres Vermögen von einer Tante in G ies bei Bozen in Aussicht zu haben. Am 17. August 1895 kam Ritz nach Innsbruck, wohin
ihm auch Fllomena Wenter am 21. Sep tember nachfolgte Ritz quartier' e seine Geliebte beim Schustermeister Josef Lener in der Höttinger- Au ein gegen ein wöchentliches Entgelt von 3 bis 4 fl. Tort blieb die F. Wenter einige Zeit, während welcher sie zweimal nach Klausen fuhr, um ihre Erbschaffsang legenheit zu betreiben, be¬ ziehungsweise darüber sich zu erkundigen, wobei Ritz die Reistauslagen bestreiten musste ; auch hat die F. Wenter mehrere dem Ritz
gehörige Ef¬ fecten versetzt. Dieser war nun nicht wenig ent¬ täuscht. als um Weihnachterr 1895 ein Brief der Magdalena Schupfer aus Gries bei Bozen an Josef Lener einlangte, in welchem diese mittheilte, dass sie mit Filoncna Wenter nur weitschichtig verwandt sei, dass dieselbe weder Vermögen be¬ sitze noch solches zu hoffen habe und eine Schwind¬ lerin sei. Diese Enttäuschung des Alois Ritz sollte für die F. Wenter verhängnisvoll
werden, denn derselbe hat, nach seinen eigenen Angaben, von diesem Momente an den Entschluss gefasst, sie um das Leben zu bringen. Er kaufte ein Stilet- messer und selbst in Gesellschaft seiner Landsleute äußerte er sich, er werde mit demselben seine Ge¬ liebte umbringen. Einige Tage später kam Ritz mit der Wenter wieder zusammen und da fragte er sie, indem er ihr das Stiletmesser zeigte, ob er sie damit umbringen solle, sie entriss ihm je¬ doch das Messer und übergab
es seinem Quartier¬ geber Wilhelm Rizzi. Am 28., 29. u. 30. Jän. d. I. übernachteten Ritz und Wenter im Gast hause zum Mondschein hier und Ritz gibt an, er habe ein Rasiermesser bei sich gehabt, um seiner Geliebten das Leben zu nehmen, allein er habe sich zu diesem Schritte nicht entschließen können; er habe ihr nur einen derartigen Stoß in die Rippen gegeben, dass sie durch 5 Tage im städti¬ schen Spitale in Behandlung stehen