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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.10.1865
Umfang: 4
und mit meh reren Orden decorirt; schon seit langer-Zeit verfolgten die Liberalen diesen ihren Todfeind, so ist er denn endlich ihrem Dolch erlegen. Frankreich. Paris, 6. Oct. Das Journal des Debats enthält einen bemerkenswertben Artikel über Deutschland. Es heißt in demselben: „Die Organisation des deutschen Bundes ist das Werk des vereinigten Europa, welches Vorsichtsmaßregeln ^ gegen das gerade übertriebene Uebersicht'der beiden deutschen, WöMWlfo^wie gegen den Mißbrauch, der etwa damit gemacht

werden könnte, treffen wollte. Es paßte Europa 1815 so wenig, wie es ihm heute paßt, daß Oesterreich und Preußen nach Lust und Belieben über den Rest von Deutschland, über dieses Nestes Heere und Kanonen zumal, verfügen könnten, und deßhalb machte es aus dem deutschen Lande eine absonderliche Macht mit ihrer eigenen Unabhängigkeit und einem eigenen amtlichen Organe. Als die sonverainen Fürsten Deutschlands mit den freien Städten ihren Bund schlössen, stellten sie auch dessen Bedingungen in einem besondern

In strumente auf, dessen Artikel in die Hauptacte des Con- gresses, dieses gemeinsamen Werkes aller Mächte auf genommen wurden, und es ward ausdrücklich gesagt, daß die feste und dauerhaste Vereinigung, welche zwi schen allen Bruchtheilen Deutschlands errichtet werde, das Pfand der Sicherheit und Unabhängigkeit Deutsch lands sein solle, zugleich aber auch ein Pfand für das europäische Gleichgewicht. Daher leitet Europa das Recht und die Pflicht ab, für die Aufrechterhaltung Weser Bedingung

seines Gleichgewichtes Wacht zu halten, so wie die Verpflichtung, nicht zu gestatten, daß irgend etwas geschehe, das dieselbe gefährden könnte. Der Frankfurter Bundestag ist das Organ des von Europa eingesetzten deutschen Bundes. Alle deutschen Staaten sind daselbst vertreten, alle sind daselbst gleich berechtigt, und es verschlägt wenig, ob der oder jener ein größeres Gebiet als ein anderer, oder ob der eine Sonverain eine größere Anzahl von Unterthanen, als ein anderer hat. So ist das Recht bestellt. Freilich

kann dieses Recht auch mißachtet werden. Es könnte -der Tag erscheinen, wo Oesterreich und Preußen, die über bedeutende materielle Mittel zu verfügen haben, einem von der Majorität der Stimmen am Bundestage gefaßten Beschlusse -sich nicht unterwerfen wollten; in diesem Falle hätte Europa etwas zu thun, zumal wenn der Beschluß des Bundestages einen wesentlichen Punct der Organisation von Deutschland beträfe und wenn Oesterreichs und Preußens Widerstand seinem Gleich gewichte schaden dürste

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 07.07.1866
Umfang: 8
ihn bald, und selbst im Vater lande kann er die Gefangenschaft nicht lange ertragen. Von 120, die > die man in Borneo einschifft, kommen etwa 25 bis nach Singapore, von diesen 25 aber kaum 5 bis nach Europa, alle übrigen sterben auf der Seereise, so daß sie in Europa immer selten und theuer verbleiben. Hier ist es am Platze, eine von mir schon einmal ausgesprochene Bemerkung zu widerholen, fährt vi-. Reichenbach, Direktor des natur historischen Museums, fort: auch in der Familie der Affen

und der Seefahrt folgend, von Osten nach Westen eine Reise um die Erde angetreten, von der sie vielleicht einst noch von den Antipoden her zur alten Welt zurückgelangen werden, und haben sich dabei stellenweise einander ereilt. Die Hausratte scheint erst in geschichtlicher Zeit in Europa eingewandert zu sein, höchst wahr scheinlich aus Asien. Zuerst wurde sie von dem deutschen Bischöfe Albertus MagnuS, einem der größten Naturgelehrten seiner Zeit, als in Deutschland lebend angeführt. Sie nahm in Europa stark

über Hand, drang bis zur Meeresküste vor, kam auf Schiffe, und auf solchen nach Amerika, wo sie sich ebenfalls stark vermehrte und ausbreitete. Nur im hohen Norden ist dieselbe bis jetzt noch fehlend, da ihr Klima wie Nahrung daselbst nicht zusagen. Seit Ende des achtzehnten Jahr hunderts ist aber die Hausratte von der Wanderratte fast ans ganz Europa im heftigsten Kampfe verdrängt worden, und wird die selbe bald ganz ausgerottet fein; in Amerika hingegen soll sich die Hausratte jetzt häufiger vorfinden

. Die Wanderratte ist asiatischen Ursprungs, und an Größe wie Muth der Hausratte weit überlegen, 8—9 Zoll lang ohne Errechnung des Schwanzes und zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts zuerst in Europa beobachtet worden. Im Jahre 1727 zog sie in großer Menge, aus der Kirghisen - Steppe schwimmend über die Wolga, rückte über Astrachan weiter im Westen in Europa ein, gelangte allmälig bis zum atlantischen Meere, später nach Scandinavien, erschien 1800 zum ersten Male in Däne mark, und begann 1830

in den Rheingegenden nach Ausrottung der Hausratte allein herrschend zu werden. 1750 kannte man sie zu Paris noch nicht, sowie 1809 in der Schweiz. Sie hat allenthalben im wachsenden Verlaufe ihrer Ausbreitung die frühere Hausratte in ganz Europa fast verdrängt und ausgerottet, hat sich nach Erreichung der Westküsten auf Schiffen in die überseeischen Länder verbreitet, und verfolgt dortselbst die Hausratte als steter Nachfolger auf der Wanderung um die Erde herum. Die dritte Rattenart ist die egyptische

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 23.05.1866
Umfang: 6
Beschwichtigung, Versöhnung, es erblicke in dem Kongreßprojekt die Möglichkeit eines friedlichen Verlaufes, es fei aber falsch, ihm eine andere Haltung beizulegen, als völlige Unparteilichkeit. . Oesterreichs Gefahren und Stellung. Llut der vcuii'cdcn «Nordsce-Zlg.« II. Ein Halbjahrhundert ist kaum verflossen und wir sehen Oesterreich von neuen Gefahren > bedroht. Na poleons I. Herrschsucht kannte keine Gränzen. Sich auf die Bajounette stützend, wollte er eine ^ neue Staaten ordnung in Europa einführen

. Ein Feind der Freiheit und der Legitimität^ suchte, er das Bestehende zu stürzen, Europa sich Unterthan zumachen. Oesterreich mit'seinem ältesten Fürstenhause in Europa war^ vor Allem zu meist von Napoleon bedroht,, der auf dessen Ruin'und Zerstückelung spekulirte, wie Kardjnal Fleur»^ zur Z^it Maria Theresia'S. Napoleon drang mit seinen Kriegern bis in das Herz der Monarchie, er machte die gewalt- thätigsten. Eingriffe in die Besitzungen der österreichU fchen Familien, er stiftete den Rheinbund, wobei

wie Oesterreichs den Kämpf Mit Napoleon auf nehmen und da kämpfen, wo das Recht war, welches Napoleon nicht achten wollte. Und nach den langen schweren Leiden, welche die österreichischen Völker erfahren haben» sehen wir als Sieger, das für das Recht kämpfende Oesterreich schließlich hervorgehen. Oester reich hat wiider seine Feinde ^überwunden und es sollte' neu . gekräftigt werden, weniger für sich als — für das deutsch« «echt, für da« Recht im Allgemeinen. W Jahre, «ar Europa in seinen Grundfesten erschüt

tert worden^ »S brauchte neue Stützen und Unterlagen: eS brauchte einen dauerhaften Frieden, Linderung der Völkerleiden, und zu diesem Behufe.. war es noth , wendig, da« europäische Gleichgewicht wieder herzustellen und die Krsift« der. Völker auf-,eine Art.zu. vertheilen, daß in dieser Vertheilung die Grundlagr eines dauer» hasten Friedens ruhe. Diese« Gleichgewicht tvurde auf dem Wiener Kongresse durch die Verträge von 1815 wieder hergestellt, Europa auf. Grund der Principien der Legitimität

erhoben, und Frankreich auf die Gränzeu- von 1792 eingeschränkt An 34 Jahre genoß Europa nun den Frieden. Europa brauchte ihn in den Maßen wie Oesterreich, um sich nach den vielen Schlägen zu erholen und auf der Bahn der Civilisation vorwärts zu schreiten. Doch rasch vergingen diese FriedenSjahre. Mit dem Jahre 1848 brachen in Europa neue, Stürme hervor, neue Gefahren für Oesterreich, nicht geringer als vor hundert Jahren. Am 2. Dezember 1848 bestieg Kaiser Franz Joseph in seinem 13. Lebensjahr

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 20.06.1868
Umfang: 8
kann: Abschaffung der stehenden Heere. Alles Uebrige ist Palliativ und Quacksalberei, allmälige Erschöpfung der Kräfte statt «schlagflnß, ist bloßer Zeit gewinn und kurze Galgenfrist. Die stehenden Heere haben Europa an den Rand deS Abgrundes gebracht; ihre Fortdauer verbürgt ihm mit Sicherheit den volkswirthschaftlichen und finanziellen Ruin aller Länder, den allgemeinen Staatsbankero:t, das übrige Elend der Völker ungerechnet. Europa zählt heute über 3 Millionen Sol daten, von denen mindestens die Hälfte

, in fünfzehn Jahren die englische, Zinsenersparnisse und bisherige Rückzahlungen mit ein- Mchnet. In fünfzig Jahren höchstens wäre ganz Europa schu.den- leere, mit Ausnahme Rußlands, das selbst sehen mag, wo es bleibt. Doch nicht genug! Treten die I V2 Millionen präsenter Mannschaft das Bürgerthnm und zu ihrer produktiven Arbeit zurück, so er werben sie jährlich '.mindestens 150 Millionen Gulden. Die Aiili- M, über ganz Europa verbreitet, büßen aber an Arbeitslohn nur höchstens 50 Millionen Gulden

, die erstjährige längere Dienstzeit und die Sonntagsübuugen mit eingerechnet, ein, Differenz also 100 Millionen Gulden in jedem Jahre, das macht in obigen fünfzig -M-en wiederum 5000 Millionen Gulden. Rechnet man dazu noch ke Verschwendung von Dienstpferden und sonstigen Material hinzu, ^ uns jährlich ebenfalls mindestens 50 Millionen Gulden fortge worfenes Geld kosten, so ergiebt sich die Möglichkeit, oder vielmehr ^ zuverlässige Sicherheit, in Europa jährlich 150 Millionen Gul- ^tl erübrigen

in Baiern. Benno v. Hann, General mit Gattin v. Görlitz in Preußen. I. Bult v. d. Schweiz. Leon Thieblin, Gouvernements-Sekre tär v. Petersburg in Rußland. Oettinger, Kaufmann v. Ulm. R. Frank, v. Würtemberg. Johann Fischer, Student v. Berlin. Otto Witteih v. Ber lin. Fr. Arnold, Hotel-Direktor mit Frau v. Bad^Bormio. Josef Schedl, k. Oberbuchhalter v. München. Mad. Christine Schmelcher v. Hamburg. I. Würtenberger, Handelsmann v. Brixen. I. Tschurtschenthaler v. Bozen. / Kasimir Graf Kuczkowski

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 08.11.1870
Umfang: 6
und der Erbprinz von Nassau sammt Gefolge sind gestern früh hier angekommen und haben ihr Absteigequartier im Hotel Europa genommen. Der Erbprinz reiste nach München und der Herzog nach Meran. * Innsbruck, 8. Nov. (Eisenbahnverkehr.) Im Monate Oktober d. IS. wurden auf der.Cisen- bahnstrecke Kufstein - Peri 75,733 Personen und 613,407 Zollzentner Frachten befördert. Der größte Personenverkehr 4159 war am 2., der geringste 1479 am 17. Oktober; der größte Frachtenverkehr 27,396 Zollzentner am 25., der geringste

Herrschaft gegen die in Aussicht stehenden Auflehnungen ihrer eigenen Unter thanen zu schützen. Wir glauben, es gibt kaum irgend eine Nation in Europa, welche ihrer Regie rung die zu einem solchen Schritts nöthigen Voll machten ertheilt hätte, am allerwenigsten aber konnte die österreichisch-ungarische Regierung diese Rolle übernehmen, da sie dieselbe mit den Bestrebungen und Resultaten ihrer auswärtigen Politik, ebenso wie mit den Ueberzeugungen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung

der Gesamwtmonarchie in Widerspruch gebracht hätte. ES wäre aber andererseits ein unlogischer Schluß, folgern zu wollen, daß jtde Regierung jede politische Aktion gut heißt und m't ihrer Sanktion umkleidet, der sie nicht bewaffnet entgegentreten will. Die RechtSstörungen in unserm Welltheile ereignen sich öfter, als die Interventionen, um sie zu hindern. Die Völker des heutigen Europa begehren fast in allen Fällen die Erhaltung des Friedenszustandes, wo nicht die Selbstvertbeidigung zur Führung eincS Krieges

eines bkssern Verhältnisses eine politische Spannung zu setzen, welche von manchen Unbe quemlichkeiten und Gcsahrrn begleitet sein kann, so ist eS besser, sie unausgesprochen zu lassen. Wenn Europa, wie in so «rauchen schwebenden Fragen, so auch in der römischen, seine Stimme zur Geltung bringen sollte, dann wäre auch für Oesterreich-Un- garn die Zeit gekommen, um in dieser Angelegen heit Stellung zu nehmen. Das vereinzelte Auftre ten eines Staates aber, welcher nicht bereit ist, für seine Ansicht

auf jede Gefahr hin, mit seiner gan zen Macht einzustehen, würde nur dazu dienen, um ohne Aussicht auf einen praktischen Nutzen dem Un- frieden in Europa eine noch größere und gefährlichere Ausdehnung zu geben, als sie — leider bereits be steht. Ist dies die Absicht jener Kundgebungen seitens der katholisch.politischen Vereine, dann mögen sie eS offen auSsprechen, um aus der Antwort, welche ihnen fast von der gefommten Bevölkerung Oesterreich.Ungarns entgegenschallen wird, zu er kennen, wie verschwindend

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 09.09.1869
Umfang: 4
werden, daß alle Völker Oesterreichs durch das Wshrgesetz auch mittelst der Landwehr ein ander zu Hilfe zu kommen verpflichtet sind. Inwiefern Tirol eine ähnliche Verpflichtung annehmen kann, hat gleichfalls sein Landtag zu bestimmen. Innsbruck, 8. September. Napoleon und Europa. Der europäische Friede hängt am Leben eines einzigen Mannes; stirbt Napoleon, so ist dieser Friede in so großer Gefahr, daß der Ausbruch eines in seinen Folgen gewaltigen Krieges jetzt schon als fast gewiß von allen Seiten vorausgesehen

wird. Der Cäsar ist „matt," er ist „er müdet.." — Diese Nachricht hat genügt, um Tausende zu ruiniren, um die Ersparnisse von drei mühevollen Jahren zu vernichten. Wenn das schon jetzt geschehen konnte, und zwar sind die Tausende von ruinirten Existenzen nicht in Frankreich allein, sondern überall in Europa, wo es Börsen gibt, also auch und ganz besonders in Wien zu finden, so kann man sich mühelos eine dunkle Vorstellung von dem machen, was geschehen mag, wenn es heißen wird: Der Cäsar ist todt

! — Eine unheimliche Sülle herrscht überall in Europa, seit Napoleon so krank geworden, daß er seinen Zustand nicht mehr verheimlichen konnte. Dre Partei, die seit Jahren fort während Lärm geschlagen, die Revolution, die in Italien faktisch herrscht, in Spanien auf dem Throne sitzt, ist mit Einem Male ruhig geworden, als hätte sie alle ihre Vorkehrungen getroffen, als gelte es ihr nur mehr um den Einen letzten Sprung. Graf Bis mark, der Mann von Blut und Essen, auserkoren als Deutscher der deutschen Ehrlichkeit

, als „ zweiter Bismark von seinem Lande ab und vor Allem nach Wien, * nachdem er mit Konstantinopel bereits in besten Beziehungen steht. 1 Kurz es sieht mit Einem Male friedlich aus in Europa, so \ friedlich, wie seit Jahrzehnten nicht mehr; es ist ruhig geworden , und zwar dort zumeist, wo die Unruhe bereits einheimisch ge- i worden; ruhig ist es insbesondere in Italien und Spanien, wo s die Revolution mit Kronen ihr loses Spiel getrieben; Mazzini j thut, als ob er schlafe! Doch was bedeutet dieser Schlaf

Mazzini's, * die Ruhe der Garibaldi's, was ist auf diesen Frieden zu geben? k Europa ist ein Heerlager und alle Wissenschaft und Kunst, jede 1 Fertigkeit hat in diesem Heerlager Anstellung und Arbeit ge- E funden; in diesem Lager liegt der Reichthum der Völker , aufgespeichert, damit sie sich selbst darin wohnlich finden t und ihre Sitten einrichten so, wie das Leben im Lager dieselben 1 gestaltet. Was das für Sitten sind, brauchen wir nicht zu beschrei- j Sen, es genügt der Hinweis auf die Zustände

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.11.1868
Umfang: 6
— wie der Verlaus der Historie be weist — auch der Heldin , einer heimlich liebenden Hausherrnstochter, beizubringen wußte. Der große Finauzmann und kleine Spekulant wohnte in einem der ersten Hotels und leitete seiuen Entsührungsplan — denn um nichts Geringeres als um eine Entfüh rung handelte eS sich — damit ein, daß er in selbi> gem Hotel vor etwa drei Wochen für eine Dame ein geräumiges, elegantes Appartement bestellte, das zu erlangen ihm natürlich nicht sehr schwer fiel. ES verging Tag um Tag

und die in Aussicht gestellt. Dame erschien nicht, um von ihrer Wohnung Besitz zu nehmen; dafür aber liefen in einer Art geometri scher Progression für die Dame diverse Gegenstänoe, Wäsche, Krinolinen, Roben u. s. w., im Hotel ein- Der Hotelier, durch die Thatsache, datz ein Zimmer in feinem Hotel leer stand, während er Hunderte von Gästen unbefriedigt weiterziehen lassen mußte, aus jene Manipulation aufmerksam gemacht, wollte eben Schritte zur Lösung des Zimmerräthsels versuchen, als sich ihm eine bejahrte Dame

mit der ernsten Aufforderung vorstellte, die ihrer Tochter sehlenden Gegenstände, welche in sein Hotel gebracht worden sein mußten, auszuliefern. Der Hotelier konnte dies von Rechtswegen nicht thun, da der junge Mann das gegen protestirte, und so entspann sich eine Verwick lung, welche demnächst bei Gericht ihre Lösung finden wird. Die diversen Effecten wurden natürlich im Einverständnisse deS liebenden Mädchens von dem jungen Manne in'S Hotel gebracht — erst sollte eben das Eigenthum, dann in natürlicher

. Die entschieden sriedlichen Gesinnungen der österreichischen Regierung und der vollkommen befriedigende Stanv der allgemeinen Po litik vom Gesichtspunkte der gegenseitigen Gesinnungen und Beziehungen der Mächte wahren der bevorsteh ende» Discussion einen rein technischen Eharacter und halten von derselben alleS fern, was geeignet wäre, die öffentliche Meinung zu beunruhigen, welche gegen wärtig über die friedlichen und beruhigenden Verhalt-, nisse, in deren sich Europa zur Zeit befindet, hinläng» lich fixirt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 04.02.1868
Umfang: 6
»s> Im. --x,. »äZ. dieseVorgängenureineThatsachedargeth«nhab«n,welche n Wahrheit schon vorher existirte. BW dahw hatten wir den Glauben, daß uns das Schied»richt«amt' in Europa gebühre. Nach meinerMeinuug hätte Frank reich so gut wie.jede andere Macht schon längst dies?,» Ehrgeiz, der Schiedsrichter Europa'S zu sein, entsagen solle». ^Auch England verfplgte viele Jahre hindurch uud nicht öhnrGlück dieseSZiel, und eS gab Momente, da eS der Schiedsrichter Europa

's war, wie wir eS zu anderen Seiten geweseNj, sind. Aber seit 15 oder 20 Jahren etiva hat eS erkannt^ daß eS nicht EinerMacht allein zustehe,. Europa zu beherrschen, und zu leiten; das englische Kabinet entsagte also dieser Prätension und gab seinen Anstrengungen eine andere Richtung^ womit eS die Richtigkeit seines politischen Urtheils auf !S 3!eue bewährte. ; Darum scheint es mir, daß man in dem Aufschwünge, welchen Deutschland im Jahre 18L6 genoiniuen hat/ nur eine Konstätiriing, oder besser gesagt, eine Verwarnung

für Jedermann erblicken soll, in dein.Sinne nämlich, daß keine Macht, Frankreich so wenig .als eine andere, nach der Rolle eines Schiedsrichters in Europa streben soll. Wir haben allen Grund wie England klüglich und ehren- werth auf diese Rolle zu verzichten. Gewiß sollen wtt Niemanden über uns anerkennen, und wer, bei ruhi gem Blnte, verlangte, über tinS zu stehen? Aber wir sotten auch nicht darnach trachten, als der Schieds richter der Aiideren.anerkannt zu «werden, noch einen Krieg zu diesem Zwecke

nnternehmen. Wir werden auf gleicher S^use stehen mit Jedermann; das ist noch immer eine große Stellung.' Die Rede Chevalier'S, welcher dann noch die Theorie der große Staaten- Agglomerationen ausführte, wurde von den, Senate mit Stillschweigen ausgenommen. Der Kriegsminister .Marschall Niel erinnerte Chevalier daran, daß er schon vor Jahren erklärt habe, der Krieg sei für die gebildete Welt eine Unmöglichkeit geworden, und daß gleichwohl Europa seitdem von mehreren großen Kriegen heimge sucht worden sei

, wie wahrscheinlich ist, den Versuch macht, sich der Unruhen im Occident zu bedienen, um seine Träume im Orient zu verwirklichen; anö den Thorheiten, die Italien nicht verfehlen wird, zn begehen, die Gelegenheit entnehmen, ihm seine normale Form,die einer Konföderation, wiederzu geben; Oester-) reich den Vorsitz des deutschen Bundes wiedergeben,^ der ihm zukommt; ganz Europa, berufen, um diesen. Bnud auf den stärksten defensiven Grundlagen zu er richten, wobei zu verhindern ist, daß er jemals aggressiv

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1870
Umfang: 8
in der Gemeinde-Kanzlei der Zwölfmälgreien in Empfang zu nehmen. . ? / . / Die ?. Mitglieder, welche den Jahresbeitrag noch nicht ent richtet haben, werden ersucht/das möglichst bald thun zu wollen. Zur Lage. . ^ (Schluß.) Vor diesen Gefahren steht heute Europa und in demselben zu meist Oesterreich. Denn was sollte dieses Nationalitäten-Reich, was sollte diese alte Monarchie neben den vogelneuen National- Republiken, die eS umgeben? Offenbar, wäre kein Platz für Oester reich. Es liegt also wohl

augenscheinlich nicht blos im Interesse Oesterreichs, sondern in seinem welthistorischen Berufe wenigstens der weiteren, ich mochte sagen naturgemäßen Entwicklung der bis herigen Ereignisse Halt zu gebieten/ nachdem eS versäumt hat, die Geister niederzuhalten, die einmal entfesselt, nicht ruhen, so lange noch irgendwo in Europa Glaube und Sitte, Autorität und Freiheit, Recht und Legitimität herrscht. Diese. Gott yesetzten Pfeiler der moralischen Welt«, Staaten- und Gesellschafts-Ordnung sind bereits tief

, durch daS s. g. Gleichgewichtssystem erhalten werden könne, Lügen strafte zu einer Zeit, wo die Thatsachen bei weitem nicht so laut die alte Wahrheit bestätigen: Kein Friede, wo die Macht über die Gerechtigkeit gestellt wird! Dieser Satz wurde zwar schon durch den westphälischen Frieden als Theorie in daS christliche Europa wieder eingeschmuggelt, allein erst in neuerer Zeit ward er von Napoleon in nackter Form zum allein entscheidenden gemacht. So wenig alS der europäische Friede auf Grund deS SatzeS: Macht geht vor Recht

, bestehen kann, so wenig kann Oesterreich daS in religiöser, nationaler und staatsrechtlicher Beziehung daS Europa im Kleinen ist, mit demselben bestehen. Oesterreichs Existenz ist sohin an den Beruf gebunden, der Hort der Gerechtigkeit zu sein. Um aber diesem Berufe gerecht zu werden, um seine Existenz-Berechtigung und seine Existenz-Nothwendigkeit vor Europa nachweisen zu können, muß Oester. reich zuerst im eiaenen Hause die Bedingungen erfüllen, die ihm die Macht geben, die eS braucht, um vor Europa

angesehen wurden. Nun aber ist Oesterreich, daS alte Oesterreich sich selbst untreu geworden; das Oesterreich des Grafen Beust ist im Innern unetns, und daher nach Außen schwach. DaS Oesterreich des Grafen Beust ist also nicht mehr das katholische Oesterreich; sondern hoffentlich nur provisorisch, sein Gegentheil, denn in seinem Innern geht AlleS das im Kleinen vor, was in Europa im Großen geschieht. In Oesterreich besteht der unchristliche Nation a- litätenhader, der augenscheinlich dazu ausgenützt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 09.07.1862
Umfang: 4
Reklamatiinen flud Portofrei. R. Jahrgang. Bozen. Mittwoch, 9. Juli. Ueber die Revolution. (II. Reihe.) . (Siehe die Revolution d«S Abb6 Segnr.) ^ ' I. - ^ - ^ ^ Früher war Frankreich der Heerd der Revolution, vor unzefähr 40 Iahren wurde er nach Italien verlegt. Von dort aus leitet die Venta oder der oberste Rath mit der Klugheit der Schlange die große Bewegung, die große Em pörung in ganz Europa. Europa hat man nur im Auge, weil Europa das Haupt der Welt ist. uud in Europa vor züglich Italien

, weil Italien der Sitz des Papstthyms ist,-- Die göttliche Vorsehung hat zugelassen, daß in den letzten. Jahren einige authentische Berichte in die Hände der. römischen Polizei gefallen sind. Abbe Segur macht aus diesen Berichten einige Auszüge, und wir aus den Auszügen einen neuen kurzen Auszug, um nicht zu lang zu werden. Der allgemeine Plan, den sie verfolgen, ist: durch die Revolution in Europa die geiammte religiöse und politische Ordnung zu untergraben. „Wir bilden einen Bund von Brüdern

Herabdrücken wollten. Die Arbeit der Verführung war nicht besonders schwer. In der Schweiz wie in Oesterreich, in Preußen wie in Italien, warten unsere Genossen nur auf düS Zeichen, um die alte Maschine zu zer trümmern. Die Schweiz will damit anfangen, aber diese helvetischen Radikalen haben nicht das Zeug, um die geheimen Gesellschaften zum Sturme gegen Europa zu führen. Frank reich muß dem allgemeinen Tanze sein Siegel aufdrücken und seien Sie versichert, daß Paris seine Mission erfüllen

-wird.' (Aus dem Schreiben des Wiener Korrespondenten an Nubius. — „Ich habe in ganz Europa die Geister in großer Auf regung gefunden und Niemand kann sich mehr verhehlen, daß die alte Welt in allen ihren Fugen kracht und die Zeit der Könige vorüber ist. Die Ernte, die ich heimgethan habe, war reich; der Sturz der Throne ist für mich unzweifelhaft, seit dem ich in Frankreich, in der Schweiz, in Deutschland und bis nach Rußland hinein die Thätigkeit unserer Gesellschaften geprüft habe. Der Sturm

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 28.06.1864
Umfang: 6
von Württemberg. Berlin, die Ansprüche teS Hauses Oldenburg. Trankreich. Paris, England und Europa. Großbritannien. London, die Stimmung. Da« eng lisch- Kabinet. Graf Bernstorff. Seerüstungcn. Türkei. Der Fürst Cusa. Ostindien. Die Sipahi-Armee. Nachtrag. Amtlicher Theil. Se. k. k. Apostol. Majestät sind am 25. d. MtS. Nachmittags von Karlsbad in Wien angekommen. Allerhöckstdiefelben haben den Ausenthalt zu Laxen- burg zu nehmen geruht. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Se. Majestät Wilhelm

sein erster Flügeladjutant Graf Crenneville. Der Kaiser trug die blaue Marschalls- Unisorm. Der Bürgermeister von Karlsbad trat an den kaiserlichen Wagen heran und begrüßte den Mon archen in einer kurzen Ansprache. Der Kaiser hörte diese freundlich an und erwiederte darauf mit einigen huldvollen Worten. Hierauf trat der Stadtdechant Herr P. Adler herzu und richtete gleichfalls eine kurze Ansprache an den Kaiser, für welche Se. Majestät ebenfalls freundlichst dankte. Beim Hotel „Schild' angelangt, nahm

seine Aktion beginnen und in Deutschland hiefür Zustimmung finden. Ist daS Wort Kongreß ausgesprochen, dann ist für die Dauer desselben in ganz Europa der Friede geboten. Die „Ostd. Post' findet, daß die Besorgnisse zu große Dimensionen angenommen haben, und daß bei genauerer Erwägung der Sachlage eine ruhigere Stim mung eintreten wird. Auch sie kann nicht mehr an dem WiederauSbruch der Feindseligkeiten zweifeln, aber sie sieht dieselben darum noch nicht in den Dimensionen eineS europäischen Krieges

herannahen. Grönländer. Karlsbad, 22. Juni. Der „Bohemia' wird ge schrieben: „Den ganzen Tag über umstanden zahlreiche Grupv?n von Menschen das Hotel zum „goldenen Schild,' und jedesmal, so oft der Kaiser auSfuhr, umgab eine dichte Menschenmenge den Wagen und begleitete den Monarchen mit enthusiastischen Hochrufen. DaS bürger liche Schützenkorps gab die Ehrenwachen. — Gleich nach dem der König v>Zn Preußen den Kaiser bn dessen An kunft begrüßt hatte, erschien auch König Otto von Griechen land

im schwarzen Civilanzuge, um dem Kaiser seinen Besuch zu machen. Den Gegenbesuch beim König von Preußen machte der Kaiser in der Uniform deS preu ßischen Regiments, dessen Inhaber er ii>. Nach dem Besuch beim König von Preußen legte der Kaiser die Obersten-Uniform des seinen Namen fübrenden öster reichischen Linien-Jnfanterie-RegimentS und den Groß cordon deS griechischen ÄrlöserordenS an und fuhr zum König Otto von Griechenland. Von da subr er in'S Hotel zurück, legte den griechischen Orden ab und machte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.07.1866
Umfang: 4
Volksstamme mit ihren Dynastien verknüpfen, würden sich lösen, und was heute unmöglich ist würde geschehen. Durch Plebiscite würde das HauS Hohenzoller» zum Kaiser vo» Deutschland, und zwar nicht nur bis zur Main linie, ausgerufen. Deutschland wäre« wie Frankreich, üem Imperialismus verfallen, VieAera des Friedens für Jahrzehnte geschlossen, Europa ein vulcanischer Boden, auf welchem der Krieg und die Gewalt herr schen. Ein Kaiser der Franzosen und ein Kaiser von Deutschlands ausgestattet mit absoluter

. in welchem Preuße» mit erweiterten - Gränzen und in voller Gleichberechtigung ' neben Oesterreich/ ohne umsonst gekämmt zu. habe», seine Stellung^nehmen könnte, daß nur die' Rückkehr zum FöderakSmmt' Rettung vyr^e»GefMe»deS per- mäneute»»Kriegs i»' Europa ver heißt? Wird eS ihnen i» Verbindung mit Oesterreih nicht gelingen Frank? reich zu bestimmen das gemeinsame Gewicht nach die ser Seite in die Wagschale z» werfen? Mir kennen alle Gründe gegen'die Ausführbarkeit dieseÄ Gedan kens. Wir Rangs

Denselben ÄS einen utopischen mit Hohng Ächter M- nehmm-werve». 'Wir wisseD daß 'DeutschM^lM Äh? vim eine^' W^hr zum lFÄi-raliSimtA MO^erreich ° h^n M ^ ZZarum ^ bleibt aber diese Rückkehr doch die einzige Rettung für Deutschland, sür Oesterreich, sür Europa. Dieses Deutschland wäre gleichbedeutend mit dem Friede» in, Europa, gleichbedeutend mit der Herrschaft des öffent lichen Rechts, eine wahrhaft konservative Schöpfung, welche nur der Ehrgeiz einzelner vzrwersen, die Löl- ke», das preußische wie das österreichische

. 18. Juli. Gestern gegen 11 Uhr Abends ist Se. Durchlaucht, Fürst-Statthalter v. Lobkowitz hier angekommen und heute früh wieder, nachdem Hochselher im Hotel zur Kaiserkrone ausgeruht, nach Wälschtirol abgereist, um, wie der „Both« für Tirol und Vorarlberg' sagt, mit den Militär-Autoritäten in kürzester Zeit die zur energischen Begegnung des uusere Grenzen bedrohende» Feindes erforderlichen Vertheidigungs-Maßregel» in'S Wert zu setzen, da die Gefahre» einer feindliche» Invasion von Seite

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 06.04.1869
Umfang: 4
Viktoria eiuholen. Oberst Layard, ein Offizier der indischen Armee, begleitet den Nabob während seiner ganzen Reise, um ihn zu überwachen. Srjud- Muusoor-Ali, dessen ausführlicher Name und Titel eine halbe Seite des Fremdenbuches im Grand Hotel einnimmt, bewohnt in seiner Heimat die Stabt Mvorshedabad, fünfhundert englische Meilen von Kalkutta entfernt, und besitzt daselbst drei feenhaft eingerichtete Paläste. Während der schönen Jahreszeit durchzieht der Nabob seine Besitzungen auf einem Elephanten

, welche die Entwicklung von Volkokrankheiten in großen Städten begünstigen; Mittel ihnen vorzubeugen; Einfluß benach barter Flüsse und des Meeres hieraus. 7. Die Rechte und Pflichten der Aerzte in verschiedenen Ländern und sehr wünschens- werthe, rationell zu fördernde Verbesserungen derselben. — (Znm Telegraphen - Wesen.) Die erste telegraphische De pesche wurde im Jahre 1910 befördert; derzeit beträgt das über Europa allein gespannte Netz eine Gesammtdistanz von 25.000 Meilen. Die Telegraphenlinien, welche dermalen

benützt werden, stellen in Europa eine Länge von 188.027 Kilometer, Amerika 105.654, Asien 35.146. Australien 13.670, Afrika 11,160; an submarinen Kabeln 11.819 K.; somit auf der ganzen Erde eine Gefammtlänge von 365.476 K. oder 49,255 geographische Mei len vor; für diese Linien ist im ganzen wegen der mehrfachen Leitungen eine Drahtlänge von 866.555 K. oder 116.786 geo graphischen Meilen erforderlich. Die Länge dieser Linien würde nahezu ausreichen, eine telegraphische Verbindung zwischen der Erve

und dem Monde herzustellen, während man mit den Drähten eine doppelte Verbindung der Erde mit dem Monde ausführen und alsdann noch ein Stück erübrigen würde, lang genug, um die Erde dreimal mit einer Telegraphenlinie zu umgürten. Im letzten Jahre wurden in Europa täglich 58.000 Depeschen ver sendet: in Europa bestehen 8000, auf der ganzen Erde 12.000 Telegraphenstationen; im Tclegraphendieiist sind mehr als 38.000 Menschen beschäftigt. Das verwendete Material ist ein riesiges; bloS zur Ersetzung der wegen

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.11.1863
Umfang: 4
, haben ihn nur verbittert. Von beiden Seiten werden Ausschreitungen begangen, welche man im Namen der Menschlichkeit gleichmäßig beklagen muß. Was bleibt also zu thun übrig? Sind wir einzig auf die Alternative des Krieges oder des Stillschweigens beschränkt? Nein. Ohne zu den Waffen zu greifen, so wie ohne zu schweigen, bleibt uns ein Mittel, nämlich, die pol nische Sache einem europäischen Tribunal zu unter breiten. Rußland hat schon erklärt, daß Konferenzen, auf welchen alle andern Fragen, die Europa bewegen, ver

würde geheime Projekte voraussetzen las sen, welche das volle Tageslicht scheuen; aber selbst, wenn der Vorschlag nicht einstimmig gebil ligt werden sollte, würde er den ungeheueren Vortheil haben, Europa angedeutet zu haben, wo die Gefahr und wo das Heil ist. Zwei Wege stehen offen: der eine führt zum Fort schritt durch die Versöhnung und durch den Frieden, der andere führt unglücklicherweise den Krieg herbei durch die Hartnäckigkeit, eine Vergangenheit auf recht zu halten, welche zusammenbricht

. Sie kennen jetzt, meine Herren, die Sprache, welche ich mir vornehme, zu Europa zu reden. Von Ihnen gebilligt, durch die öffentliche Zustimmung sanktionirt, kann sie nicht verfehlen, gehört zu werden, da ich im Na nsen Frankreichs spreche. Innsbruck, 7. November. „Die Verträge von 1815 haben aufgehört zu exi stiren.' . . . .;Jst es. nicht dringend, durch neue Ueber einkünfte dasjenige anzuerkennen, was unwiderruflich zu Stande gekommen' . , . ? So lautet der neueste Machtspruch jener Politik des lait

ist die Sanktion des Vertragsbruches, den er selber verübt, und zu deren Feier er Europa zu entbieten wagt. Wir sind gewiß nicht blind für die Unhaltbar- keit jener Verträge und erkennen selbst eine Revision für nothwendig, aber gefährlich ist es zum mindesten, wenn derjenige, der dazu auffordert, sich die Macht zutraut, die neue Ordnung zu diktiren. An die Stelle der Verträge, die den Stur; der napoleonischen Welt herrschaft besiegelten, sollen neue kommen, die diese Weltherrschaft wieder begründen

. Mit seiner Thron rede verkündet er die Rehabilitirung dessen, was Europa vor fünfzig Jahren zu stürzen gelungen, und feierlich ladet er Europa zur Einweihung dieses Neubaues. Was wird nun werden? Wer weiß es? Eine Welt geht unter, eine neue soll geschaffen werden; das alte Recht gilt nicht mehr, es gilt das Prinzip des großen StaatSküustlers: Wer die Macht hat, hat das Recht. Eine Einigung ist nicht zu erwarten, wo so mannig fache und widersprechende Ansprüche sich geltend machen werden, und wer der Einigung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 22.01.1862
Umfang: 8
Gränel zu Schulden kommen ließ, sei keine Beschönigung. Die „Jndepcudaiice' spricht von der Eristenz einer nicht veröffentlichten Depesche Lyons an Ruffel, die am 35. Dez. mit der „Europa' abging nnd die Be sorgnis; einer Verwrigernug der Herausgabe der Ge fangenen ausdrückte. Auf dieser Tcpesche basirte die kriegerische Haltung der „M. Post' nach Aukuust der „Europa'. (Italien.) Aus Turin ergeht sich die Naive tät eines Korrespondenten der Agentur Havas in iiachstchcndein frommen Wunsch

man doch annchmcn, daß derselbe, znmal in seiner Zusammengehörigkeit mit der von großartiger Begeisterung getragenen Knndgebnng von 20,000 Kriegern, als der Kaiser am 10. d. M. Abends anf der Reise von Mantna nach Venedig wieder durch Verona kam, in Europa ein gewaltiges Echo finden, im sardinischen Italien aber wie ein er schütterndes Erdbeben empfunden werden wird. Hier, wo die Machthaber nnr dnrch Ehrgeiz, durch Groß mannssucht und noch unedlere Gelüste geleitet wer den, dürfte man setzt wohl einen Blick

nnd ganz Mittel-Europa zu halten, so hat doch Europa nicht entfernt einen Grund, darin eine Hcransfordernng zu sehen. Aber immerhin ist der Sinn des Vorganges in Europa der, daß Oesterreich, wenn es auch deu Augriff nicht herausfordert, docli dicht bis an die Zähne gerüstet, seiner zu jeder Stunde gewärtig ist. Wien, 10. Jän. Die Hoffnungen der Feudale», welche seit einigen Tagen als bare Münze coursireu, sind nach den Anzeichen, die wir darüber haben, nur Lustschlösser. Aus Venedig mögen immerhin

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.11.1865
Umfang: 8
- Und auf den dreißigjährigen Krieg folgen dann bald die grauenvollen Verwüstungen am Rhein unter dem lmidetgierigen vierzehnten Ludwig/ . Mit dem Hereinbrechen de5 französischen Nevökltion,' einaeleitet vonderSittenlofigke.itdes'französischen^Hvfes,/beginnt gewiß eine grauenvolle Periode für' das sündenbeladene Frankreich selbst und das ganze 'christliche Europa! Wir sehen und hören dämonische Gottes lästerung. entsetzliche Sittenlosigkeit' wilde vertdierte Grausamkeit und - eine rohe Völkerplünderung

, und doch hat unsere Läge; die La^ des christlichen Europa, wie sie sich besonders^ seit zehn' Jahren gestaltet und enthüllt hat/ etwas so eigenthümlich Beängstigendes,- wie keine Nothperiod^ vorher. Wir sehen vorher noch immer die Grundsätze des christlichen Rechts im Kampfe mit der gottlosen und Ungerechten Selbstsucht. Der letzte römische Kaiser kämpft erst noch einen dreizehnjährigen edlen Kampf gegen die Revolution, ehe er die- vernichtete Krone Karls des Großen niederlegt/ Wenige Fahre nach her sehen

feiert seine glänzendsten Siege der heldenmüthigen Tapferkeit in seinem Könige und seinem Volke. Der große Sieg von Leipzig. - die! drei knieenden Monarchen, Gott die Ehre gebend! Ein erhebendes Schauspiel, wie- es Jahrhun derte nicht gesehen aus dem Gebiete^es politischen! Lebensides christ- lichen Europa. '^-,7.!'/-^ !^'. Was ist denn das besonders Drückende , unserer gegenwärtigen Lage-? . Das politische Völkerleben ist immer mehr und vollständiger geworden em wirres Chaos. Alle Kraft

Landesfürsten eine geschlossene,5 pa- - trkotisch feste Phalanx bilde?.. Das ulkglückliche Spanien, , begeisterten Kriege gegen das Maurenthuln nr Warökkö-' 'fkne., .i/M - HeldenM hätte beginnenkönnen, ist endlich ' auch in die' Netze Na-. -! poleons gefangen, und die unglückliche Königin hat Italien anerkannt,^ 5 So sind wir! denn dahin gekommen, daß/ der, welcher vdr. ka'uch! ^ 20 Iahren . noch^ als politischer Abentheurer äußerhalb . seines Vater^ ! landes herumirrte, die Fäden von ganz Europa

seinen. Hände« hält. Seine Gründsätze Werden aller Welt verkündet von feinen Thaten^ Die' nati 0nale Abstimmung, die er zum europäischen Völker^ rechte . stempeln will, ist der Ruin allep Staaten und führt - zum Kriege Aller gegen Alle, zur Unterdrückung alles Rechts durch die Revolutionspartei jedes betreffenden Landes.. Man denke nur an das! Possenspiel der Abstimmungen in Italien . Das ganze Völkerrecht ist thatsächlich untergraben. Die blutige Revision der Charte von' Europa ^ (d. i, die Aenderung

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 09.09.1868
Umfang: 4
Frankreich, so kann man so ziemlich gewiß sein, daß spät steas morgen der Ackerbau- oder ir gend ein anderer Minister einen Tcmkspcuch dem Frieden, der Wissenschaft und der Industrie widmet. So wiegelt man auf und so wiegelt man wieder ab, lst kriegerisch uns dann wieder friedlich — das Zeichen eines krankhaften Zustandes. Der Mann, der zu erst in Europa den Fortschritt vom Throne herab verkündet, eben der Mann sieht sich von seiner eigenen Idee überholt. Alles ist fortgeschritten

, nur er nicht. Kein Wanoer daher, daß sich der Napoleonide, den man Anfangs der 6Oer Jahre noch in ganz Europa unb darüber hinans furchtcte, so beeugt fühlt, daß ihm nachgerade bange wird. Seine eigenen Thaten, darum er so groß und mächtig, darum er von der Wett angestaunt wacv, sie sind für ihn zu bedenklichen Schranken geworden, die er niederreißen oder doch wenigstens überspringen möchte, wenn er nur auch wüßte wie. Er muß vorwärts, er kann nicht stille stehen, und wohin er schaut, wo er um Freunde sich umsteht

, überall findet er Männer, die ihm mit eben dem Maße wieder zumiss en, mit dem er ausgemeffen. Das alte Europa, die Versräge von 1ü15 hat er über den Haufen geworfen und das Nationalltätenpcinz p auf seine Fahne geschrieben. Indem er dies Wort sprach, zuckle uno gitterte Europa, denn Für sten und Völker schauoerlen zurück vor der Zukunft, in der daS allerdings alte Staaten-Gebäude in Europa über den Haufen ge worfen werden sollte, um etwas ganz Neuem Platz zu machen, ba ren Charakter der Unsolidität

so frech an der Sttrne trug. — Doch indem Napoleon die Verträge von 1815 als überwundenen Sraad- ,unkt erklärte, schaufelte er sich sein eigenes Grab, uno indem er Oesterreich im Jahre 1859 mit einem ungerechten Krieg überzog, bewies er, daß er wohl nur den Beruf hit, in En opa die Fahne der Revolution voranzutragen, ihr den Weg zu bahilen, um schließlich : elbft und zwar zuerst in den Abgrund zu stürzen. — Indem er das Nationalitätenprinzip als die Grundlage des Slaatensystcms im Europa der Zukunft

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1864
Umfang: 4
, als wenn sie verschiedene Richtungen einschlügen; aber alle vier, Zmperatori und Maspoli in einem Wagen, 'Trabucco in einem anderen Wagen und Dreco 'iw Eisenbahn-OmuibuS, ließni sich nach' idem Hotel Äl. Marie, Nue Rivol» 83,) führen. Im- lperatpri, M'aSpÄi und Greco mietheten unter dem Namen Fipretti Zimmer, in welchen-sie ihr Gepäck unterbrachten. Was Trabucco anbelangt, der nur Träger eines Waldhorns und eines SackeS war, so verließ derselbe im Lause deS Tages das Hotel. Er härte angekündigt, daß er nach London

abreisen werden aber er begab sich nach dem Hause 193 in der Rue St. Honore, wo Grcco, der schon bei einer früheren Reise dieses HauS bewohnt hatte, ihn empfahl und ihm ei» ^Zimmer geben ließ. Diese Installationen wa ren provisorisch. «Schon am 23/ kam Grcco na 1? dem Hotel de NapleS, Rue ^St. Honore 476; er miethete- dort drei Zimmer, die am nämlichen Tage von ihm, Maspoli und Trabucco bezogen wurden, und nahm die Fürsorge zu sagen, daß er sich noch London be gebe. Am folgenden Tage holte Greco

Imperator,, der in einem vierten Zimmer untergebracht wurde. In diesen verschiedenen Hotels kam das Austreten dieser Fremden sonderbar vor. Sie halten von ihrer Ankunft an ein ungewisses, geheimnißvolles und zwei deutiges Benehmen: im Hotel St. Marie hatte Greco dem Aufwärter anempfohlen, den Schlüssel Niemand, selbst seinem Vater nicht, zu geben; im Hause 178 der Rue St.Honorc hatte Trabucco der FrauMvus- >et, Eigenthümern, des Hotels, die Bemerkung ge macht, daß die Schlösser der Möbel nickt

hinreichend fest seien; er hatte deshalb bei Liaid einen neuen, zu verschließenden Kasten gekauft und den Inhalt seines Sackes darin aufbewahrt. Als sich Greco im Hotel de NapleS einquartierte, ließ er die Schlösser seiner Möbel durch einen Schlosser untersuchen. Er wollte seine Effekten selbst in sein Zimmer brnigrn. Er verzögerte so viel als möglich die Vorzeigung seiner Papiere unv die seiner Freunde. Erst' am t. Jänner ermöglichte es die Frau Thierry, Eigenthum erin des Hotels, daß ihr die Pässe Tra

- bucco'S, Jmperatori's und MaSpoli's vorgezeigt wur den; Grero. dem der Gedanke, daß die Bücher von dcn Polizei-Inspektoren untersucht werden würden, unerträglich erschien, gab erst am zweiten Jänner seine Zustimmung zu seiner regelmäßigen Einschrei. bung. Mit e inem Worte, die verschiedenen Schritte dieser Männer verriethen ein Gefühl der Unruhe; sie nahmen gewöhnlich die Fürsorge, wenn sie ausginge», einen der Ihrigen im Hotel zur Ueberwa- chung zurückzulassen. Der Kellner, welcher sie bediente

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.05.1867
Umfang: 4
werden. ^ ^ Für nur zeitweise hier anwesende Kurgäste eröffnen wir ein Monats-Abonnenient pr. 50. kr. incl. Zustellung.- Zur Lage. Um den Frieden von Europa scheint es gekommen zu sein. Es ist kaum ei» Jahr vorüber, als daS Herz von Europa vom Donner der Feuerschlüude erdröhnte. D^s?ammergehenl der Völ ker dringt zu tauben Ohren; die vorjährigen Leichenhügel auf den Schlachtfeldern haben noch zu wenig Modergeruch verbreitet; die Tausende der Verstümmelten scheinen keine menschliche Rührung hervorgebracht zu haben. Schon

einige Male wurde in letzter Zeit im Namen des Allmächtigen Friede und Freundschaft auf ewige Zeiten geschlossen. Und schon wieder rücken unabsehbare Kolonnen einander näher und harren auf das oberste Kommandowort, nm sich im wilden Mordgcwühle zu zerfleischen. Der in Aussicht ge stellte Kongreß bringt uns kaum die Palme des ersehnten Friedens. Und wäre auch eine künstliche Vermittlung möglich, so würde es nur eine Vorbereitung zu einem noch größeren Brande werden. Es handelt sich in Europa nicht mehr

mn eine stereotype Luxem burger Frage; ganz Europa steht auf einem unterirdischen Feuer- Rechtsschutz erlangt, wirst sich nun die Leidenschaft der Menschen auf die Legitimität. Letztere hat sich den Boden, worauf der Thron steht, selbst untergraben, nachdem die Legitimität die Auctorität der Kirche preisgegeben hat. Nun zeigen sich die Folgen als gräßliche Rache geister. Wenn von der Höhe der Throne die ewigen Grundsätze des Rechtes nicht geachtet werden, wie kann man verlangen, daß sie der Unterthan halte

hat in neuester Zeit Napoleon auf den Thron gehoben und damit sich selbst, und dadurch dem Umstürze aller Rechtsverhältnisse freie Bahn gebrochen. Die praktischen Folgen hievon finden wir in Ita lien und Deutschland, die alle auf Rechnung Napoleons gehen. Na poleon hat alle soliden Staatsgrundsätze gesprengt, die Staaten Europas isolirt und mit seinem Nationalitätsprincipe sich zum Herrn und Schiedsrichter von Europa gemacht. Nun aber hat Napoleon an dem preußischen Premier-Minister Graf Bismarck einen geleh

rigen Zögling gefunden, der nach Napoleonischen Grundsätzen und nach echt Friedericianischer Theorie den nicht anerkannten Weltberuf Preußens zur Geltung bringen möchte. Nun handelt es sich, ob Napoleon oder Bismarck fernerhin die politischen Verhältnisse Euro pas leite, ob das bismarckische Deutschland oder das napoleonische Frankreich die Hegemonie über Europa ausübe. Dismarck, der im letzten .Jahre die Führerschaft in Deutschland- errungen^ darf der Preußischen Spitze keine Schmach anthun lassen

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 23.11.1870
Umfang: 6
in der Gemeindekanzlel von 12 Malgreien und Gries oder in der J.Wohlgemulh'schen Buch druckerei unentgeltlich in Empfang nehmen zu wollen. Die Versendung an die au swärtigen Mitglieder und Abonnenten erfolgt dieser Tage. Zur Lage. W Im westlichen und noch auffallender, in einem Theile deS süd lichen Europa gehen welterschütternde Ereignisse vor sich. Indessen lagert und sammelt sich über den ganzen europäischen Osten schweres Gewölke, das nur hie und da. aber neuestenS in rascherem Tempo, von Blitzen durchzuckt

aufzupflanzen, oder aber um die Sache einfach und richtig auszudrücken: Seit dem Tage von Sedan, seit dem 2. September, ist Niemand in Europa mehr da. der die Macht und den Willen hätte, Rußland ab zuhalten, mit dem Sultan die unwillig vertagte Abrechnung zu pflegen, d. h. ihn dorthin zurückzujagen, woher er gekommen — in die asia tischen Steppen. ' . Seit der italienische Nationalstaat am 20. September eine vollendete Thatsache geworden, und seit der deutsche Nationalstaat in Folge der Ereignisse

mit dem deci- mirten Polen-Volke deS russischen Kolosses sich zu erwehren im Stande sein?. Nach menschlichem Ermessen muß diese Frage verneint werden, und so eröffnete sich für daS christliche Europa. für den civilisirten europäischen Westen die Aussicht, in die Abhängigkeit Rußlands zu kommen. Man wende nicht ein, daß daS Oesterreich deS Grafen Beust den Raubzug Rußlands an und über die Donau hinaus bis hinab an die südlichen Küsten von Griechenland verhindern wird? Solche Erwartungen hege

bieten. So wäre es denn an Oesterreich ge wesen, durch sein kräftiges, entschiedenes Eingreifen am Rhein und am Arno den AuSbruch des preußisch.französischen Krieges und den Raubzug der Italiener nach Rom zu verhindern und damit den Russen Halt zu gebieten? Ja, antworte ich, denn Oesterreichs Beruf war es immer, ebensowohl das Völkerrecht und die Völkerfreiheit, alS daS legitime Recht, also auch daS deS hl. VaterS auf seinen Thron, und in Folge davon daS legitime Recht aller in Europa herrschenden

Dynastien zu schützen. Ein Europa aber, in welchem Oesterreich das entscheidende Wort führt, hat keinen Platz für daS barbarische Ruß land, eS hat nöthigenfallS die Kraft und den Willen Rußland in Schranken zu halten. Demnach war daß, waS am Rhein geschehen, nur ein Vorspiel dessen, waS an der Tiber geschehen, und waS um Rhein und an der Tiber sich ereignet, wird wieder an der unteren Donau und am Bos porus sein Nachspiel finden, vorausgesetzt, daß Oesterreich daS Oester reich des Grafen Beust bleibt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 30.08.1862
Umfang: 8
, so ist die Gefahr zu verirren, schrecklich nahe. Ueber Europa sinkt eine, solche Nacht herein. Wie man in der Nacht nicht Weg und Steg mehr kennt, so weiß man auch gegenwärtig nicht mehr wo aus und wo ein; wie man in der Nacht einen Gegenstand von dem andern nicht mehr unterscheiden kann, so wissen wohl gar Viele auch jetzt , nicht mehr zu unter scheiden zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Recht und Unrecht. Die Welt ist von einer Art Schwindel erfaßt, die Meinungen überstürzen sich, die Worte wechseln

ihre Bedeutung. Wie in der natürlichen Welt, die Nacht das Entschwinden des Lichtes, und der Warme ist, so ist es in der sittlichen Welt. Die Nacht, oie über Europa hereinsinkt, ist das Ent schwinden des Lichtes, der Wahrheit und der h, Religion, das Entschwinden der Wärme der Gottes- und der Nächstenliebe, der warmen Anhänglichkeit an Gott und seiner heiligen Kirche. Gegen das Papstthum ist eine Verfolgung angestiftet worden, wofür sich in der Geschichte weder ein Name noch ein Bei spiel findet. Seit

mehreren Jahren sieht man Nationen, Töchter der Kirche, offen gegen ihre Mutter auftreten. Sie klagen sie einer Menge Dinge an und verlangen, ihr sollen ihre Güter genommen werden. Ganz Europa hat für oder wider an den Verhandlungen Theil 'genommen. In Ansehung dieser dunklen Lage, dieser verwirrten Zustände, dieser getheilten Mei nungen darf wohl der Katholik hei dem Priester das nöthige Licht suchen um die Gegenwart zu erforschen und einen Blick in dieZukunft zu werfen: Wächter, wie stehts mit dex

N a ch t ? Der Priester ist verpflichtet, Antwort zu geben. Um dieser Pflicht nach meinen Kräften zu< entsprechen, sende ich Ihnen diese Blätter. . ^ - Vor Allem muß man die Lage genau kennen lernen. Worin besteht sie, und welches -siB - ihre unterscheidenden Merk male? Die gegenwärtige Lage^ bedeutet unum schränkte Herrscha ft des Menschen an S tatt der HeTrs ch.a ft Gottes. Das gegenwärtige Europa gehört zu den drei Viertheilen der Ketzerei, der Trennung vom hl. Stuhle (Schisma), der Vernnnftreligion

oder der Gleichgiltig-« keit in religiösen Dingen ain dieSist Thatsache. Schon sM langer Zeit suchen die Völker, auch die M^olischen, sich zu säkularisiren, d. h. sich der geistlichen Gewalt so viel wie möglich zu entziehen: auch dies ist eine Thatsache. -Die Staaten, sagt man, sind weltlich, und müssen es sein. ' Dies ist der Geist der Zeit, die Bedingung des Fortschrittes'' Eitt solches Europa kann einen Priester als Fürsten nicht mehv begreifen; wohl aber kann es, 'wie alle 'ketzerischen und von der h. Kirche

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